Am
1. Januar 1985 zählt man beim RRK 468 Mitglieder, 116 passive, 205 in
der Hockeyabteilung, 115 in der Ruderabteilung und 83 in der
Tennisgruppe (Doppelbelegungen!).
Mitte Januar zieht sich eine Gruppe von RRK-Vorständlern zu einer
Klausurtagung in den Odenwald zurück. Ziel und Notwendigkeit, Mittel
und Wege zu finden, um den RRK auf Dauer für seine Mitglieder
attraktiv zu machen und das Klubleben zu aktivieren, ist allen
Teilnehmern klar. Doch, was ist wichtig und was soll erreicht werden?
Hierzu wird ein Papier erarbeitet, das anschließend auch umgesetzt
wird.
In den Hallenrunden der Regionalligen können sich die Herren und die
Damen des RRK als Tabellenerste für die Aufstiegsrunden zum
"Hallen-Oberhaus"
qualifizieren. Während sich die B-Mädchen des RRK den Hessentitel
holen, werden die A-Mädchen und die Weibliche Jugend nur Vizemeister,
jedoch beide können sich die "Süddeutsche Krone"
aufsetzen. Das bedeutet für beide Mannschaften Teilnahme an der
Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Die A-Mädchen spielen in
Wiesbaden, müssen auf drei Stammspielerinnen verzichten
(Aufstiegsrunde Damen!) und belegen nur den 8. und letzten
Platz.
Süddeutscher
Hallenhockey-Meister 1985, die A-Mädchen des RRK (hinten:
Britta Becker, Kerstin Strubl, Sabine Rausch, Ramona Münze,
Inga Puhlmann, Carolin Press; vorn: Torfrau NN, Sandra
Richter, Torfrau Sandra Wohlfahrt, Susanne Hoffmann, Sally Traiser,
Ruth Zinke) |
Süddeutscher
und Deutscher Hallenhockey-Meister 1985 der Weiblichen Jugend,
der RRK
(hinten: Trainer Berti Rauth, Sabine Lersch, Eva Hagenbäumer,
Anja Warnecke, Sally Traiser, Anja Mück, Brigitte Schwarz, Betreuer Thomas Blivier;
vorn: Kerstin Strubl, Anke Wild, Sabine Rausch, Torfrau Bianca
Weiß, Susanne Hoffmann, Torfrau Andrea Wohlfahrt) |
Dagegen kann die Weibliche Jugend in Bad Kreuznach groß auftrumpfen.
Nach einem 4:4 gegen den RTHC Leverkusen, einem 3:1 über den DHC
Hannover und einem 6:0 über den VfL Bad Kreuznach erreicht man den
zweiten Vorrundenplatz, spielt im Halbfinale gegen den 1. Hanauer THC,
einen alten Bekannten. Während man bei der Hessenmeisterschaft eben
gegen diesen Gegner unterlag, bei den süddeutschen Titelkämpfen aber
deutlich im Endspiel triumphierte, haben die mit einigen
Bundesligaspielerinnen verstärkten Hanauerinnen in diesem Semifinale jedoch keine Chance
und unterliegen einem über sich hinaus wachsenden RRK überdeutlich mit 3:8. Das bedeutet das Endspiel
gegen den RTHC Leverkusen, der im anderen Halbfinale den Club zur Vahr
Bremen nach hartem Gefecht mit 3:1 schlägt! Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:
Entscheidung in letzter Minute
Weibliche Hockeyjugend des RRK wird
Deutscher Meister
Es ist Sonntag Nachmittag, 14 Uhr. Schläger fliegen durch die
Luft, und zwölf überglückliche Hockeyspielerinnen der weiblichen
Jugend des RRK liegen sich in den Armen, umgeben von Betreuern und
mitgereisten Anhängern. Genau fünfzehn Sekunden vorher war die
Entscheidung im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft
zugunsten der von Berti Rauth und Thomas Blivier betreuten
Mannschaft des Ruder-Klubs gefallen. Aus dem Gewühl vor dem
Gehäuse des Endspielgegners RTHC Leverkusen heraus konnte Anja
Warnecke den Ball zum 2:1 im Tor unterbringen und damit den
Titelgewinn sichern. Nachdem man ja bekanntlich dem gleichen
Gegner im letzten Jahr bei der Feldmeisterschaft noch knapp im
Halbfinale unterlegen war, drehten Anke Wild und Co. diesmal den
Spieß um und schickten die sieggewohnten Westdeutschen
geschlagen auf den Heimweg.
Das Endspiel selbst war an Spannung,
Dramatik und auch Klasse kaum noch zu überbieten und hatte in
dem auch für die vielen Zuschauer am schönsten spielenden RRK
eine würdigen Titelträger. Nachdem Brigitte Schwarz die
Rüsselsheimer mit einer kurzen Ecke in Führung gebracht hatte,
schafften die Leverkusenerinnen noch vor der Pause den
Ausgleich. Auch nach dem Wechsel blieb das Spiel ausgeglichen,
ehe dann Anja Warnecke im Stile eines Torjägers alle klar machte
und den glücklichen, aber auch verdienten Erfolg sicherstellte.
|
Eine Woche später stehen die Herren mit Trainer Fritz Schmidt in der
Bundesliga-Aufstiegsrunde in Mannheim. Obwohl der RRK vom Papier her
als Favorit gilt, keine personellen Probleme hat und damit in der
besten Besetzung spielen kann (Tobias Frank, Thomas Susenburger,
Alfred Segner, Berti Rauth, Harald Eisenacher, Paul Anagnostou,
Norbert Boll, Fritz Schmidt jr., Norbert Mexner, Christoph Krehl,
Klaus Eberts, Thomas Krauss) scheitert er. Nach einem 10:9-Sieg über 1846
Mannheim folgt eine
10:11-Niederlage gegen den THC Hanau. Somit muss der RRK im letzten
Spiel gegen den Düsseldorfer HC mit mindestens 12 Toren Differenz
gewinnen, um noch an Mannheim vorbeizuziehen. Zum Geschehen dieses
entscheidenden Spiels und zur weiteren Entwicklung zitieren wir die
"Main-Spitze":
Auch
im nächsten Jahr in der Regionalliga
RRK
in der Aufstiegsrunde gescheitert / Niederlage gegen Hanau
entscheidend / Mannheim Erster
Am
Sonntag Mittag um 13.30 Uhr stand es endgültig fest. Die
Hockeyspieler des RRK haben den sofortigen Wiederaufstieg in die
höchste deutsche Spielklasse verpasst. Soeben hatte der
Schiedsrichter-Ausschuss den Protest des RRK gegen die Wertung
des letzten Spiels gegen den Düsseldorfer HC abgelehnt. Der
Schiedsrichter hatte beim Stand von 7:2 für Rüsselsheim auf
Siebenmeter erkannt, diesen jedoch wegen angeblicher
Spielverzögerung des RRK-Schützen Alfred Segner in einen
Freischlag für Düsseldorf umgewandelt. Der
Schiedsrichter-Ausschuss konnte und wollte die
Tatsachenentscheidung des Unparteiischen nicht revidieren und
lehnte den Protest ab.
Natürlich war die Aufregung groß auf Rüsselsheimer Seite, doch
letztlich hätte die Partie gegen Düsseldorf schon mit 12 Toren
Differenz gewonnen werden müssen, um doch noch den Aufstieg zu
schaffen. Die Chancen dazu waren in jedem Fall vorhanden, doch
spielten im ganzen Turnierverlauf die Nerven der meisten
RRK-Akteure nicht mit, so dass man sich diese Pleite in
gehörigem Maße selbst zuzuschreiben hat.
Wer wie
im Spiel gegen Düsseldorf von insgesamt 13 Ecken nur fünf in
Tore umwandelt, dazu noch zwei Siebenmeter auslässt, oder, wie
im letztlich entscheidenden Spiel gegen Hanau am Samstag zwei
Dreitorevorsprünge nicht über die Zeit bringt, dessen
Bundesligatauglichkeit muss doch erheblich angezweifelt werden.
Dass der Aufstiegsmodus äußerst zweifelhaft ist und, wie im
konkreten Fall, einen Drittplazierten der Regionalliga in die
Bundesliga hievt, dagegen ein souveräner Tabellenführer auf der
Strecke bleibt, steht außer Frage. Die Gesamtleistung der Saison
zählt nichts, die Tagesform und in gehörigem Maße das Glück
entscheiden diese Aufstiegsrunden.
Trotz
aller verständlichen Enttäuschung über die äußerst schwache
Schiedsrichtervorstellung haben die Spieler um Kapitän Alfred
Segner die eigenen Schwächen und Fehler erkannt. Personelle
Konsequenzen sind nicht zu befürchten, die Mannschaft will
zusammenbleiben und im nächsten Jahr einen erneuten (dann
hoffentlich erfolgreicheren) Versuch starten. Aufsteiger TSV
Mannheim 1846, im Abschlussklassement gerade sechs Tore besser
als der RRK, wird sich für die Bundesliga warm anziehen müssen,
denn dort entscheidet wieder die Saisonleistung und nicht die
Tagesform. Dem RRK bleibt nur die Genugtuung, dem Aufsteiger die
einzige Niederlage des Turniers beigebracht zu haben. |
Wieder eine Woche später, am ersten März-Wochenende, geht praktisch
die weibliche Jugend des RRK in die Bundesliga-Aufstiegsrunde in
Köln. Entgegen den Herren haben die "jungen Damen"
des RRK nichts zu verlieren, da man den durchaus möglichen Aufstieg
mit gemischten Gefühlen sieht. Vielleicht sollte das Abenteuer
Bundesliga noch etwas warten. Die "Main-Spitze" berichtet:
Kein
Glück mit den Unparteiischen
Auch
die RRK-Damen scheitern in der Bundesliga-Aufstiegsrunde
Nicht
gerade vom Glück begünstigt waren die Damen des RRK bei der
Aufstiegsrunde zum Hockey-Oberhaus in Köln. Nachdem bereits vor
acht Tagen die Herren des Ruder-Klubs als souveräner
Tabellenführer über den unglücklichen Aufstiegsmodus stolperten
und den (erwarteten) Aufstieg verpassten, hatten leider nun auch
die weiblichen Aufstiegsanwärter im Kampf um die Bundesliga das
Nachsehen. Während man aber bei den Herren ruhig von einer
mittleren Katastrophe sprechen kann, so lassen die jungen
RRK-Damen über diesen Misserfolg noch lange nicht die Köpfe
hängen. Mit einem Durchschnittsalter von gerade 17 Jahren
besteht auch gar kein Grund dazu. Ihre Zeit wird noch kommen,
vielleicht schon im nächsten Jahr.
Eva Hagenbäumer (rechts) im Spiel gegen
den Krefelder HTC, das vom RRK mit 3:2 gewonnen wird |
Trotzdem
war die Enttäuschung groß nach den beiden Auftaktniederlagen
gegen Kreuznach (9:10) und Gastgeber Köln (5:6), da damit
bereits alle Aufstiegshoffnungen dahin waren. Manche Träne
tropfte auf das Parkett der Deutschen Sporthochschule zu Köln,
doch waren es weniger Tränen der Enttäuschung als der Wut und
Ohnmacht – Ohnmacht gegenüber den Schiedsrichtern, die in beiden
Begegnungen Leistungen boten, die in keinster Weise mit denen
auf dem Spielfeld mithalten konnten und selbst den ruhigsten
Hockeyfreund auf der Tribüne immer wieder zu Zornesausbrüchen
veranlassten. Da wurden die harmlosesten Aktionen in Strafecken
verwandelt, unberechtigte Siebenmeter verhängt oder saubere
Aktionen einfach abgepfiffen. Was sich da neben der Hockeybande
tummelte hatte auf einer Bundesliga-Aufstiegsrunde wirklich
nichts zu suchen. Selbst ein Mann wie Wolfgang Strödter, seines
Zeichens Hockey-Bundestrainer der Damen und auf Talentsuche in
Köln, empfahl den RRK-Verantwortlichen, einen Beschwerdebrief an
den Deutschen Hockeybund zu schicken, um solche Vorfälle in
Zukunft zu vermeiden.
Sicherlich hatte nicht nur der RRK mit den Schiedsrichtern zu
kämpfen, doch gerade die noch jungen Spielerinnen hatten mehr
Probleme im Wegstecken falscher Entscheidungen als die im
Durchschnitt drei bis vier Jahre älteren Spielerinnen aus Köln
oder Kreuznach. So gingen zum Teil klare Führungen verloren, und
die Mannschaft büßte ihre Sicherheit ein, während der Gegner
sich an den Entscheidungen der "Unparteiischen" aufbauen konnte.
Letztlich kürten also mehr die Schiedsrichter den VfL Bad
Kreuznach zum Bundesligaaufsteiger als die überzeugende Leistung
der Nahestädter.
Diese
benötigten zum Schluss sogar noch die Hilfe des RRK zum
Aufstieg, da sie selbst über ein 7:7 gegen Köln nicht
hinauskamen. Krefeld, bis dahin mit Kreuznach punktgleich,
musste schon gegen den RRK verlieren, um doch nicht
aufzusteigen. Am Ende des Turniers feierten die Schützlinge von
Berti Rauth und Thomas Blivier dann mit dem 3:2 den einzigen
Erfolg dieser Aufstiegsrunde und verhalfen damit dem von vier
gleichwertigen Mannschaften am wenigsten von den Schiedsrichtern
benachteiligten Team aus Bad Kreuznach zum Aufstieg.
Dieser
Abschlusserfolg bestätigt noch einmal das Leistungsvermögen der
jungen RRK-Damen, die, obwohl schon ohne Titelhoffnungen, noch
einmal kämpften, als ginge es um den Aufstieg, und sich
mit dem 3:2 gegen den Krefelder HTC achtbar aus Köln
verabschiedeten. Im besten Turnierspiel überhaupt führte der RRK
bereits zur Pause mit 2:0 und hatte den knappen und einzigen
Turniersieg schließlich der überragenden Torfrau Andrea
Wohlfahrt zu verdanken, die serienweise klarste Krefelder
Chancen zunichte machte.
Insgesamt trat der RRK mit Bianca Weiß, Andrea Wohlfahrt, Anke
Wild (8 Tore), Eva Hagenbäumer (3), Sabine Rausch (2), Brigitte
Schwarz (1), Sabine Lersch (1), Anja Warnecke, Susanne Hoffmann,
Anja Mück und Sally Traiser in Köln an. |
Bei der Hauptversammlung der Hockeyabteilung wird Michael Heuß
anstelle des sich nicht mehr zur Wahl stellenden Sigurd Traiser zum
Abteilungsleiter gewählt. Stellvertretende Abteilungsleiter werden
Winfried Cezanne und Fritz Schneider, Kassenwart wird Wilhelm Nold,
Protokollführerin Anni Strubl, Kassierer werden Annemie und Winfried
Cezanne sowie Jugendleiter Martin Müller und Thomas Blivier.
RRK/RaB-Ruderwanderfahrt
auf Werra und Weser 1985 von Eschwege nach Bodenwerder
(hinten: Karl Heinz Ampütte (Lulu), Rudolf Müller (Mule), Horst
Stelges, Wilfried Hoffmann (Hobbes), Ludwig Dörsam (Lutz), Werner Alt
(Werni), Wolfgang Gummersbach (Gummi), Jochen Zimmermann
(Fels), Klaus Hartmann (Hardy), Ragnar Otto (Raggi), Detlev
Welters (Grille), Dr. Wolfgang Mack (Maggi), Jürgen Kleine (Rübi),
Wolfgang Orlowski (Orle), Rudi Reitz (Rommel), Dr. Dietmar
Klausen (Tünn); vorn: Jürgen Vacilotto (Vazi), Jochen
Rudloff, Michael Buschmeier, Ulrich Vorfalt (Moser), Willi Braner) |
Bei der Jahreshauptversammlung des RRK stehen keine Neuwahlen an. Den
größten Raum der Aussprache nimmt die finanzielle Situation des RRK
ein, sowie die sich daraus ergebende Notwendigkeit einer
Beitragserhöhung, die von der Versammlung akzeptiert wird.
Nach einem Trainingslager am Lago di Varese und dem DRV-Langstreckentest
in Erlangen beginnen Lutz Beyer und Harald Blum die Regattasaison auf
der 2.000-m-Strecke Ende April mit der Leistungsüberprüfungsregatta
des DRV in Duisburg-Wedau. An beiden Regattatagen starten sie im Männer-Zweier-ohne, fahren am ersten Tag in den Vorläufen die
sechsbeste
Zeit unter 20 Zweiern, werden in den zweiten Finallauf eingeteilt, der
überraschenderweise schneller ist als der erste, und fahren die
insgesamt viertbeste Zeit des ersten Tages. Am zweiten Tag gewinne sie ihr Rennen bei
reduzierter Konkurrenz. Als Belohnung für die guten Leistungen werden
Lutz Beyer und Harald Blum vom DRV für den Fünfländerkampf an Pfingsten
nominiert.
Doch beim Fünfländerkampf gegen DDR, CSSR, Österreich und
Jugoslawien und bei der Internationalen Regatta an Pfingsten auf der Wedau
zeigen sich Lutz Beyer und Harald Blum total von der Rolle, rudern
weit unter ihren Möglichkeiten. Während sie beim
Länderkampf den vierten Platz belegen, können sie sich bei der
Internationalen Regatta für kein Finale qualifizieren. Nicht besser
ergeht es dem RRK-Achter mit Peter Hafner, Markus Sauer, Harald
Richter, Gerhard Darnieder, Rüdiger Kirsch, Rolf Hafner, Alwin Grieser,
Thomas Mildenburger und Stm. Thomas Alt auf der Gießener Pfingstregatta, der einen
im Vorjahr gewonnenen Wanderpokal nicht verteidigen kann.
Es folgen die Regatten in Schweinfurt (1 Sieg), Ratzeburg, Amsterdam und anschließend
Ende Juli die Deutschen Rudermeisterschaften in München. Im
Rennen der Zweier-ohne belegen Lutz Beyer und Harald Blum den fünften
Platz, haben jedoch nie eine Chance weiter nach vorn zu kommen. Im Zweier-mit läuft es für die beiden RRKler
besser, sie fahren ein recht gutes Rennen und sichern sich Platz vier.
Im Herbst starten die RRK-Ruderer noch auf den Kurzstreckenregatten in
Mühlheim, Frankfurt, Schierstein und Bamberg, so dass schließlich 12
Regattasiege eingefahren werden können.
RRK-Mitglied Claudia Fachinger, die
in Heidelberg studiert, startet 1985 sehr erfolgreich für den
Heidelberger RK. Mit ihrer Partnerin Kristiane Zimmer gewinnt sie den
Doppelzweier bei den Eichkranzrennen, beim "Match des Seniors" und
auch beim Deutschen Meisterschaftsrudern.
Die Gemeinschafts-Ruderwanderfahrt der Freunde von RRK und RaB Essen
führt 1985 auf Werra und Weser. Gerudert wird an drei Tagen von
Eschwege nach Bodenwerder über insgesamt 111 km. Ebenfalls auf der
Weser wanderrudern die "Jungen AHs" des RRK an Pfingsten.
Sie beginnen in Kassel auf der Fulda, rudern über Hann.-Münden bis
nach Wehrden auf der Weser und damit etwa 90 km.
Die vier Erstplazierten der RRK-Klubmeisterschaft im Tennis der
Damenklasse 1985: Silvia Braner (3. Platz), Heidi Seifert (3.
Platz),
Marlene Heuß (1. Platz), und Maria Hartmann (2. Platz) |
Ruderwanderfahrt der "jungen AHs" des RRK 1985 auf
Fulda und Weser
(hinten: Heinz Nold, Michael Walther, Rüdiger Hochstein,
Reinhard Passing, Dirk Leisegang, Harald Ruppert, Ulrich Vorfalt,
Jürgen Berger; vorn: Kurt Hofferberth, Wolfgang Gentzsch, Klaus
Kraft, Karl-Heinz Schwarzer, Thomas Mildenburger, Guido Petri) |
Beim Abrudern der Ruderabteilung mit interner Regatta wir Harald
Blum zum dritten Mal hintereinander Klubmeister im Einer.
Klubmeister im Tennis werden bei den Frauen Marlene Heuß vor Maria Hartmann
und bei den Männern zum vierten Mal Rainer Seifert vor Willi Braner.
Die Tennisgruppe des RRK veranstaltet im
Juni zur Belebung des Vereinslebens in der Sommerzeit im Bootshaus ein
Tanzfest mit der "Welkebach Group". Eigene Kompositionen und
fetzige Oldies der sechziger und siebziger Jahre heizen den
zahlreichen Gästen gehörig ein, so dass bis in die Morgenstunden
getanzt wird.
Eine "Zitterrunde" erleben die Hockeyherren des RRK mit
Trainer Fritz Schmidt in der
Feldhockey-Bundesliga. Kurz vor Beendigung der Runde schreibt
die "FAZ" am 16. September 1985:
Viele ungelöste
Probleme bei den Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK:
Die Regionalliga als eine Aufbaukur?
Die altbekannten
Namen sind am Rüsselsheimer Sommerdamm immer noch mit von der
Partie: Fritz Schmidt, Rainer Seifert, Martin Müller und "Polo"
Liebig. Aber nur die beiden Letztgenannten spielen noch in der
Hockey-Bundesliga-Mannschaft des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK).
Der langjährige Kapitän der Nationalmannschaft hat das Spielen
mittlerweile seinem gleichnamigen Sohn überlassen und lenkt das
Spiel als Trainer. Dribbelkünstler Rainer Seifert, jahrelang als
Sturmspitze in Verein und Nationalmannschaft die ideale
Ergänzung zum Mittelfeldregisseur Fritz Schmidt, ist gar nur
noch Zuschauer.
Dabei hätte der RRK
einen Stürmer wie Rainer Seifert dringend nötig. "Der schießt
immer noch eiskalt seine Tore, kann mit dem Ball etwas anfangen
und die Verteidiger an sich binden", sagt Fritz Schmidt. Aber
leider zeigt Seifert, mittlerweile 38 Jahre alt, seine Künste
nur noch bei den Alten Herren. Kurz vor Ende des Spiels gegen
den Tabellenführer Kickers Stuttgart hat Schmidt seinen alten
Weggefährten auf einem seiner ausgedehnten Spaziergänge entlang
der Seitenlinie noch einmal, halb im Flachs, halb im Ernst, zum
Mitspielen in der Bundesliga aufgefordert. Seifert hat nichts
dazu gesagt, obwohl auch ihm die Schussschwäche seiner
Nachfolger nicht entgangen ist.
Gegen die Stuttgarter
Kickers, immerhin der souveräne Tabellenführer, reichte es zu
zwei Toren. Das 1:0 durch den auch schon 37 Jahre alten Martin
Müller in der 4. Minute und das vielbejubelte 2:2 von Alfred
Segner nach einer kurzen Ecke in der 68. Minute. Aber dazwischen
lagen nicht nur der 1:1-Ausgleich durch einen Siebenmeter von
Wüterich und das 2:2 von Brandenstein bei einem Aussetzer von
Nationaltorwart Tobias Frank, der irrtümlich annahm,
Brandenstein habe von außerhalb des Schusskreises abgezogen und
deshalb den Ball passieren ließ, sondern auch noch Chancen über
Chancen der Rüsselsheimer.
Acht kurze Ecken, ein
Pfostenschuss von Müller, Alfred Segner allein vor dem Tor – all
diese Möglichkeiten verschluderten die Rüsselsheimer wie ast
immer im Laufe dieser Saison. Zwei Spieltage vor Ende der Saison
ist der Klassenverbleib für die Rüsselsheimer zum Rechenexempel
geworden. "Wenn wir vor dem letzten Heimspiel gegen den
Vorletzten Dürkheim nur zwei Punkte Rückstand haben, können wir
es schaffen. Aufgrund der besseren Tordifferenz würde uns ein
1:0 genügen," sagt Schmidt.
Die Zeiten haben sich
geändert. Fünfmal waren die Rüsselsheimer Meister auf dem Feld,
dreimal in der Halle, und jetzt droht nach dem gescheiterten
Versuch, in der Halle wieder erstklassig zu werden, auch auf dem
Feld die Zweitklassigkeit. Das hängt mit dem Leistungsgefälle in
der Mannschaft zusammen. Die Routiniers Frank, der 39 Jahre alte
Liebig und Müller sind noch immer die tragenden Figuren, etliche
Mitspieler nur Mitläufer. Der Generationsknick ist deutlich zu
spüren, der Umbruch immer noch nicht geglückt. Für viele der
Nachwuchsleute ist die Bundesliga eine Nummer zu groß,
vielleicht wäre da die Regionalliga nicht einmal die
schlechteste Aufbaukur. |
Die Familie Grubisic übernimmt im
September das Restaurant "Bootshaus" (hinter der Theke die
Familie mit Drinka, Ivan, Ante, Anke und Mira) |
Die Entscheidung um den Abstieg fällt im
letzen Spiel gegen den Dürkheimer HC, der RRK gewinnt 2:0 und
Dürkheim steigt ab. Die Mannschaft spielt die
Bundesliga-Feldrunde mit Tobias Frank, Norbert Boll, Manfred Liebig,
Roland Segner, Christoph Krehl, Harald Eisenacher, Norbert Mexner,
Thomas Krauss, Volker Schädel, Stefan Morales, Paul Anagnostou, Fritz
Schmidt jr., Klaus Eberts, Martin Müller, Alfred Segner, Ralf-Peter
Rausch und Berti Rauth.
In der Damenhockey-Oberliga scheinen die Damen des RRK quasi
einen "Durchmarsch" zur Regionalliga zu machen. Doch dann
kommt aus Rüsselsheimer Sicht die "Woche der Wahrheit".
Nach einem 0:0 gegen den SC Frankfurt 1880 folgt ein 1:1 gegen den Wiesbadener
THC und eine 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt, der Traum ist
ausgeträumt. Das heißt keine Oberliga-Meisterschaft, sondern zweiter
Platz und keine Teilnahme an der Aufstiegsrunde.
Gute Leistungen zeigen die weiblichen Nachwuchsmannschaften im Kampf
um die Hessenmeisterschaft. Während die weibliche Jugend hinter
Eintracht Frankfurt Vizemeister wird, holen sich die B-Mädchen durch
einen 2:0-Sieg und auch die A-Mädchen durch einen 2:1-Sieg, beide
beim Wiesbadener THC, den Hessentitel. Die A-Mädchen ziehen in
die in Rüsselsheim stattfindende Vorrunde um die Deutsche
Meisterschaft ein, können die Gunst der Stunde jedoch nicht nutzen
und verpassen die Endrundenteilnahme.
Die Hockeysenioren des RRK holen sich unter 11 teilnehmenden
Mannschaften überlegen den Hessenpokal, die inoffizielle
Hessische Senioren-Meisterschaft. Nach der Punktrunde liegt der RRK
mit 16:4 Punkten vor dem Wiesbadener THC mit 15:5 und dem SC SaFo mit
16:6 Punkten.
Im September übernimmt Ante Grubisic mit seiner Familie, d.h.
seiner Frau Anke, den Töchtern Mira und Drinka und den Söhnen Jacob
und Ivan, die Bewirtschaftung der Bootshaus-Gaststätte. Die Art und
Weise, wie die neue Wirtsfamilie das "Bootshaus" führt,
lässt schon nach wenigen Wochen hoffen, dass die Verbindung nicht nur
von kurzer Dauer ist.
Anfangs November spielen Sandra
Wohlfahrt und Torsten Althoff in den hessischen
Auswahlmannschaften der A- bzw. B-Jugend um den Berlin-Pokal, den die
hessischen Mädchen gewinnen, und den Rhein-Pfalz-Pokal, wo die Hessen
"nur" den vierten Platz belegen.
Bereits Mitte November holt sich
die weibliche Hockeyjugend in der heimischen Walter-Köbel-Halle den
hessischen Hallen-Landestitel der Saison1985/86 durch ein
ungefährdetes 4:0 über Eintracht Frankfurt.
Hallenrunde
Herren 1985/86: RRK – Eintracht Frankfurt (Klaus Eberts,
Christoph Krehl, Fritz Schmidt jr., Harald Eisenacher, Paul Anagnostou, Tobias Frank) |
Nikolausball
1985, Ehrung von Klaus Hartmann und Dr. Dietmar Klausen für
25-jährige RRK-Mitgliedschaft
durch den RRK-Ehrenvorsitzenden
Günter Schmitt |
Eine Woche später beginnen die Hockeydamen die Hallensaison in der
Regionalliga. Vorsichtiger Optimismus prägt die Szenerie im RRK-Lager,
wenn man sich nach den Erwartungen erkundigt. "Wir wollen wieder in
die Aufstiegsrunde, aber das wird schwerer als im letzten Jahr", weiß
Betreuer Thomas Blivier zu berichten. "Die anderen Teams haben
erkannt, dass in Rüsselsheim gutes Hockey gespielt wird und dass auch
ein 'Kindergarten' auszuteilen versteht: einen 'Babybonus', wie noch
vielleicht in der letzten Saison, wird uns diesmal keiner zukommen
lassen", rechnet Blivier mit erheblich mehr Widerstand.
Für die Herren beginnen die Spiele in der Regionalliga
später, da Tobias Frank mit der deutschen
Hockey-Nationalmannschaft am Turnier um die Champions-Trophy in
Australien teilnimmt. Auch für die RRK-Herren unter Trainer Fritz
Schmidt ist erneut die
Aufstiegsrunde zur Hallen-Bundesliga das Ziel, die vom 21. bis 23.
Februar 1986 in der Opelstadt ausgetragen wird. Personell sieht es
sehr gut aus. Fritz Schmidt kann sogar aus einem Überangebot von 14
Spielern auswählen, dabei auch Damentrainer Rauth und der Hanauer
Neuzugang Klaus Musso.
Die Damen machen in den ersten Spielen sofort deutlich, was Sache ist;
die Herren dagegen beginnen sehr durchwachsen. Am letzten Spieltag vor
der Weihnachtspause liegen die RRK-Damen nach sechs Spielen mit 12:0
Punkten und 61:17 Toren klar an der Tabellenspitze. Dagegen beenden
die RRK-Herren das Jahr 1985 mit einem Sieg beim Spitzenreiter Hanau,
liegen damit nach acht Spieltagen mit 10:6 Punkten nur einen Punkt
hinter Reichenhall und Hanau auf dem dritten Platz, keine schlechte
Ausgangsposition für das angestrebte Ziel.
Zum 25. Mal ehrt die Stadt Rüsselsheim
Ende November ihre erfolgreichen Nachwuchssportler, 53 an der Zahl,
die mindestens eine Hessenmeisterschaft errungen haben. Die größte
Zahl der zu ehrenden Sportler kommt vom RRK. Bei der zusammen mit dem
Sportlerball durchgeführten Sportlerehrung werden 187 Sportler
durch die Stadt Rüsselsheim ausgezeichnet. Für den RRK sind unter den
Geehrten die Hockey-Senioren als Hessenmeister sowie die weibliche
Hockeyjugend als Süddeutscher und Deutscher Hallenhockey-Meister.
Glanzvoller Abschluss der gesellschaftlichen Ereignisse im RRK ist am
7. Dezember der
Nikolausball im Adlersaal. Tanz nach den Klängen der Showband "Los Bonitos" und Ehrungen stehen im Mittelpunkt.
Thomas Blivier, Klaus Hartmann und der RRK-Vorsitzende,
Prof. Dr. Dietmar Klausen, gehören dem RRK 25 Jahre an. Claudia Fachinger
erhält in Anerkennung ihrer rudersportlichen Erfolge die
RRK-Leistungsnadel in Silber.
Während des Jahres verliert der RRK durch Tod Rudolf Holz, Träger
der RRK-Ehrennadel in Gold, und das langjährige Mitglied Dr. med.
Hans Günther. Außerdem erliegt Ende November der ehemalige
Rudertrainer des RRK, Dr. med. Alfred Buch, einem Herzleiden.
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