Zu
Beginn des Jahres läuft bereits die Hockey-Hallenrunde auf vollen
Touren. Der RRK ist mit 9 Jugendmannschaften beteiligt, jedoch nur die
B- und C-Mädchen können Hessenmeister werden, die B-Knaben
werden hessischer Vizemeister. Die A-Mädchen
dagegen holen sich bei der Süddeutschen Meisterschaft in Bad
Kreuznach den Titel, nehmen damit an der Endrunde um die Deutsche
Meisterschaft in Berlin teil, können als Titelverteidiger jedoch
"nur" den 6. Platz belegen, da mit Monika Reichmann und
Sabine Rausch wegen der gleichzeitig stattfindenden Aufstiegsrunde der
Damen zwei Stammspielerinnen fehlen.
Bianca Weiß wird als beste Spielerin der Endrunde
ausgezeichnet.
Während die Seniorenmannschaft des RRK mit Fritz
Schneider, Rüdiger Weidmann, Manfred Liebig, Martin Müller, Wolfgang
Beck, Michael Heuß, Rainer Seifert und Rolf Dauber
"Hessenmeister" wird,
kämpfen die 1. Herren in der Halle um den Abstieg. Ihr Schicksal
hängt am seidenen Faden! Nach drei Siegen, drei Unentschieden und
sieben Niederlagen entscheidet am Ende der letzte Spieltag, wobei der
RRK, für den Tobias Frank, Fritz Schmidt jr., Norbert Boll, Christoph
Krehl, Fritz Schmidt sen., Alfred Segner, Rainer Seifert, Martin
Müller, Berti Rauth, Harald Eisenacher und Paul Anagnostou auflaufen,
es nicht allein in der Hand hat. Wolfgang Scheffler berichtet in der
"FAZ":
Die Senioren sind in der Halle Hessenpokalsieger
1983/1984 (hinten: Winfried Cezanne, Michael Heuß, Martin Müller,
Rolf Dauber, Rainer Seifert, Wolfgang Beck; vorn: Manfred Liebig,
Fritz Schneider, Rüdiger Weidmann) |
Der dreimalige
Meister Rüsselsheim steigt aus der Hockey-Bundesliga ab:
Spieler Schmidt kann
Trainer Schmidt nicht mehr helfen
Das Spiel war zu
Ende, und doch machte kaum einer der rund 600 Zuschauer in der
Rüsselsheimer Köbelhalle Anstalten zu gehen. 11:9 hatte der
Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK) im letzten Saisonspiel der
Hallenhockey-Bundesliga gegen den Limburger HC gewonnen, doch
der Sieg allein genügte den Rüsselsheimern nicht. Die Konkurrenz
musste mitspielen. Wenige Minuten nach Spielschluss dann über
den Hallenlautsprecher fast schon die bittere Gewissheit: Der
Dürkheimer HC und der SC München hatten sich 8:8 getrennt. Drei
Minuten später die endgültige Bestätigung: Heidelberg hatte
Mülheim 12:8 geschlagen. Aus, vorbei für den RRK, den
dreimaligen Meister, der seit Gründung 1968 der Bundesliga
angehört hatte. Fünf Tore fehlten dem RRK – punktgleich mit
Dürkheim und Heidelberg (alle elf Pluspunkte) – und doch müssen
die Hessen den bitteren Weg in die Regionalliga antreten.
Fritz Schmidt, 41
Jahre alt, saß auch über eine halbe Stunde nach Spielschluss
noch in der Kabine. Erstmals in seiner langen Laufbahn war der
Bäcker- und Konditormeister abgestiegen, ein Gefühl so neu für
Schmidt, dass er es noch gar nicht recht begreifen konnte: "Das
kommt erst in zwei Wochen." An Fritz Schmidt hat es nicht
gelegen, dass der RRK nun zweitklassig ist. Ursprünglich hatte
er das Feld den Jüngeren überlassen wollen und nur noch als
Coach von der Bank aus dirigieren wollen. In der Stunde der Not
hat er sich dann wieder eingewechselt, um zu retten, was noch zu
retten war. "Die Mannschaft hat gedacht, es geht auch ohne mich.
Aber da haben sie sich wohl überschätzt." Schmidt sagt es ohne
Genugtuung in der Stimme, sagt nüchtern ein Faktum, das seine
Mitspieler längst eingesehen haben. "Allein wenn Fritz auf dem
Platz steht, geht ein Ruck durch die Mannschaft", erzählt
Christoph Krehl. Der Ruck kam zu spät.
Im letzten
Saisonspiel hätten sie gegen die Limburger, die schon als
Endrundenteilnehmer feststanden, mit sieben Toren Vorsprung
gewinnen müssen. "Das war illusorisch", sagt Rainer Seifert, ein
ehemaliger Nationalspieler, den Schmidt eigens für das letzte
Spiel reaktivierte. Da hatte Seifert recht, obwohl an diesem Tag
die Limburger dem hessischen Nachbarn tüchtig Schützenhilfe
leisteten. "Die haben in der ersten Halbzeit höchstens ein
Viertel ihres Könnens gezeigt, in der zweiten Halbzeit
vielleicht die Hälfte", machte sich Fritz Schmidt nichts vor.
Wenn man so will, hat
sich in diesem Spiel für die Rüsselsheimer die ganze Saison, die
ganze Misere widergespiegelt, die Unfähigkeit, Tore zu schießen.
Etliche Spiele wurden hauchdünn verloren, Torchancen vergeben,
denen jetzt nachgetrauert wurde.
Bei allem Wenn und
Aber, der Blick ging auch in der bisher bittersten Stunde des
RRK nach vorne. Auf dem Feld sind sie noch erstklassig und
wollen es bleiben, und der Regionalliga gewannen sie mit
Galgenhumor noch Tröstliches ab. Rainer Seifert: "Da lernt man
mal was Neues kennen, Ulm, Mannheim und Ludwigsburg." |
Die 1. Damen spielen mit ihrer jungen Mannschaft (Durchschnittsalter
17 Jahre) in der Hallenhockey-Oberliga Hessen. Sie werden ungeschlagen
Meister und nehmen an der Aufstiegsrunde in Ludwigsburg teil
mit Andrea Wohlfahrt, Anke Wild,
Sabine Rausch, Anita Benischek, Brigitte Schwarz, Eva Tichatzky, Anja
Warnecke, Monika Reichmann, Kerstin Storto, Christine Traiser, Sabine
Lersch. Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:
Aufstieg der RRK-Damen in die Regionalliga
(hinten: Trainer Berti Rauth, Brigitte Schwarz, Eva
Tichatzky, Anja Warnecke, Monika Reichmann, Kerstin Storto,
Christine Traiser, Sabine Lersch; vorn: Anke Wild, Sabine
Rausch, Andrea Wohlfahrt, Anita Benischek) |
Im
zweiten Anlauf: RRK-Damen in der Regionalliga
Im
zweiten Anlauf haben die Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK ihr
großes Ziel erreicht: ohne Punktverlust und mit einem
Gesamttorverhältnis von 21:6 gewannen sie in Ludwigsburg das
Aufstiegsturnier und spielen damit in der kommenden Saison in
der Regionalliga Süd, der gleichen Klasse also wie nach ihrem
Abstieg aus der Bundesliga die Herren des RRK.
Die
Opelstädterinnen stellten in Schwaben mit einem
Durchschnittsalter von 17 Jahren nicht nur die jüngste sondern
auch die spielerisch und technisch versierteste Truppe. Gleich
im Auftaktspiel trumpfte die Mannschaft von Trainer Berti Rauth
groß auf und fertigte Wacker München mit 5:0 ab, noch schlechter
erging es Schott Mainz, das eine 8:2-"Packung" bekam. Mit diesen
beiden klaren Erfolgen war bereits der Grundstein zum Aufstieg
gelegt, obwohl am Sonntag dann noch der VfB Stuttgart auf den
Hessenmeister wartete, der am Samstag ebenfalls zweimal
siegreich geblieben war. Zuerst einmal aber räumten die jungen
Damen vom Main den HC Heidelberg mit 4:2 aus dem Weg, ehe es
dann gegen die Stuttgarterinnen zu einem echten Endspiel kam,
denn beide Teams gingen mit "weißer Weste" in die Begegnung. Die
Rüsselsheimerinnen erwischten einen blendenden Start und lagen
schnell mit 3:0 in Führung, doch der Vorsprung konnte gegen
einen mit verbissenem Einsatz fightenden Kontrahenten nicht
gehalten werden und schmolz im weiteren Verlauf auf 3:2
zusammen. Die Partie stand auf des Messers Schneide, bei beiden
Mannschaften überwogen nun die kämpferischen Elemente, wobei der
RRK spielerisch das berühmte Quäntchen mehr aufs Feld brachte
und mit seinem vierten Treffer die endgültige Entscheidung
herbeiführte. Die weiteren Plätze hinter dem frischgebackenen
Aufsteiger belegten in dieser Reihenfolge der VfB Stuttgart, der
HC Heidelberg, Wacker München und Schott Mainz. |
Gratulation für den neuen
Ehrenvorsitzenden des RRK, Günter Schmitt, durch den
RRK-Vorsitzenden, Prof. Dr. Dietmar Klausen |
Bei der Hauptversammlung der Hockeyabteilung steht der seitherige
Abteilungsleiter Wolfgang Vorfalt nach sechs Jahren im Amt
überraschenderweise für eine Neuwahl nicht mehr zur Verfügung. Man
beschließt, eine neue Abteilungsleitung bei einer außerordentlichen
Mitgliederversammlung zu wählen. Da der DHB festgelegt hat, in naher
Zukunft Bundesligaspiele nur noch auf Kunstrasen auszutragen, spricht
sich die Versammlung für die Einführung eines
"Kunstrasenbeitrags" aus, um einen Beginn für die
erforderliche Millioneninvestition zu schaffen. Drei Monate später
wird auf einer neu angesetzten Mitgliederversammlung Sigurd Traiser
zum Abteilungsleiter gewählt, als Stellvertreter werden Michael Heuß
und Winfried Cezanne bestimmt.
Bei den Ruderern wird bei der Hauptversammlung Bilanz nach einem
erfolgreichen Jahr 1983 gezogen, aber auch Probleme durch den Abgang
von Aktiven zu anderen Vereinen werden behandelt. Klaus Köppen
wird als Abteilungsleiter für zwei weitere Jahre bestätigt, sein
Stellvertreter wird Guido Petri, Kassenwartin Elke Schumacher und
Schriftführerin Claudia Fachinger.
Bei der folgenden
Generalversammlung des RRK kann der 1. Vorsitzende Dr.
Dietmar Klausen auf ein im sportlichen wie gesellschaftlichen
Bereich erfolgreiches Jubiläumsjahr zurückblicken. Die Neuwahlen
ergeben in der Vorstandsspitze keine Änderungen, lediglich einige
Ämter des erweiterten Vorstands werden neu besetzt. Die Versammlung
ernennt Günter Schmitt zum Ehrenvorsitzenden des RRK,
eine Ehrung die in der Geschichte des RRK erst zum dritten Mal
vorgenommen wird. Diese Ehre wird
vom RRK erstmalig wieder seit zwanzig Jahren einem Mitglied zuerkannt.
In einem kurzen Rückblick erinnert der Erste Vorsitzende, Prof. Dr.
Dietmar Klausen, nochmals an die Verdienste und jahrelange Hingabe,
mit der sich Günter Schmitt der Vorstandsarbeit widmete. Insgesamt
fungierte der neue Ehrenvorsitzende zwölf Jahre als Erster
Vorsitzender des Ruder-Klubs. Zwischen beiden Amtszeiten – von 1960
bis 1967 und 1974 bis 1977 – bekleidete Günter Schmitt über vier Jahre
lang das Amt des Zweiten Vorsitzenden. Gleichzeitig zeichnete er drei
Jahre lang als Kassierer verantwortlich. 1972 und 1973 war Günter
Schmitt Leiter der Ruderabteilung, außerdem war er acht Jahre als
Schriftführer und vier Jahre als Beisitzer im RRK tätig. Den guten
Verlauf des letztjährigen 75-jährigen Jubiläums des Ruder-Klubs
verdankt man letztendlich auch ihm: Günter Schmitt sorgte sich zwei
Jahre lang um die Koordination des Jubiläumsfestes.
Bei den Ruderern
lässt sich die Regattasaison recht
erfolgversprechend an. Ulrike Kirsch und Maria Dürsch (RV Ingelheim)
hoffen im Doppelzweier auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen
in Los Angeles. Claudia Fachinger rudert mit ihrer
Heidelberger Partnerin Kristiane Zimmer ebenfalls im Doppelzweier. Harald Blum
und Gerhard Darnieder starten im Riemenzweier, Lutz Beyer und Harald
Richter, die Trainingsrückstand haben, versuchen das ebenfalls;
gemeinsam sind Viererstarts angedacht. Außerdem ist ein
Leichtgewichts-Vierer im Training.
Nach den Regatten von Mannheim
(2 Siege), Flörsheim (6) und Essen (2), wo die RRK-Mannschaften ansprechende Leistungen
zum Teil gegen deutsche und auch internationale Spitze zeigen, findet wegen der Olympischen Spiele das Deutsche
Meisterschaftsrudern bereits Ende Mai statt. Mit
großen Hoffnungen nach Ratzeburg fährt der Frauen-Doppelzweier
mit Ulrike Kirsch und Maria Dürsch. Und auch der Männerzweier mit
Gerhard Darnieder und Harald Blum, der im Zweier-ohne und
Zweier-mit gemeldet hat, ist nicht ohne Hoffnungen. Die "Main-Spitze"
schreibt:
Eine herbe
Enttäuschung bei der "Deutschen"
Ulrike Kirsch und Maria Dürsch
wurden nur Dritte / Harald Blum und Gerhard Darnieder erreichten
ihr Saisonziel
Veranstalter der diesjährigen deutschen
Meisterschaft im Rudern war der Ratzeburger Ruderclub. Am
Samstag standen auf dieser traditionsreichen Regattastrecke die
Vor- und Hoffnungsläufe auf dem Programm. Im Frauen-Doppelzweier
war der RRK gleich mit zwei Booten vertreten. Ulrike Kirsch (RRK)
und Maria Dürsch (RV Ingelheim) gewannen ihren Vorlauf
standesgemäß und qualifizierten sich damit direkt für den
Endlauf. Claudia Fachinger (RRK) und Kristiane Zimmer
(Heidelberger RK) belegten im gleichen Lauf den zweiten Platz.
Mit einem eindrucksvollen Hoffnungslaufsieg bereinigte man die
einkalkulierte Niederlage und zog ebenfalls ins Finale ein.
Der
Vierer der Renngem. RRK / RV Ingelheim / Heidelberger RK siegt
bei den Eichkranzrennen 1984 (DM bis 22 Jahre) im
Frauen-Doppelvierer m. Stm., außerdem gewinnen Maria Dürsch
(RVI) und Ulrike Kirsch (links) den Frauen-Doppelzweier,
Kristiane Zimmer (HRK) und Claudia Fachinger (rechts) holen
sich im gleichen Rennen die Silbermedaille. |
Im Männerbereich gingen Harald Blum und Gerhard
Darnieder für den Ruder-Klub an den Start. Im ungesteuerten
Zweier rechneten die beiden zusammen mit Trainer Klaus Köppen
mit einem Vorlaufsieg. Dieses Vorhaben wurde dann auch in einem
harten Rennen realisiert. Man konnte die starke Crew von TVK
Essen mit Piesik und Evers mit einer Bootslänge schlagen. Piesik
saß vor zwei Wochen noch im DRV-Achter. Marktheidenfeld und
Offenbach konnten in die Entscheidung nicht eingreifen. In den
anderen Vorläufen setzten sich erwartungsgemäß die Weltmeister
Guido und Volker Grabow aus Witten sowie der Osnabrücker RV
durch.
Nach dem kräftezehrenden Vorlauf im Zweier ohne
Steuermann, ließen es Harald Blum, Gerhard Darnieder und
Steuermann Thomas Alt im Wettkampf des gesteuerten Zweiers
locker angehen. Man machte nicht die geringsten Anstalten, dem
Gespann Göpfert/Gress/Ziegler den Vorlaufsieg streitig zu
machen. Die RRK-Crew konzentrierte sich schon voll und ganz auf
den Hoffnungslauf. Diese Taktik erwies sich als richtig, denn
die RKKIer trumpften im entscheidenden Moment groß auf und
gewannen diesen Lauf vor Köln, Essen, Hannover und Neuß. Damit
hatte der Ruder-Klub alle gemeldeten Boote ins Finale gebracht.
Am Sonntag, dem Finaltag, mussten dann die Damen
zuerst am Startnachen anlegen. Von den zehn gemeldeten
Mannschaften hatten sich die Boote aus Berlin / Köln, Herdecke /
Hamburg, Frankfurt, Ingelheim / Rüsselsheim, Berlin und
Heidelberg / Rüsselsheim für das Finale qualifiziert. Der
Zieleinlauf war dann für viele Fachkundige sicherlich eine
Überraschung. Die favorisierte Kombination Kirsch/Dürsch belegte
in 4:00,89 Min."nur" den dritten Rang. Es siegte Berlin / Köln
in 3:56,91 vor Herdecke / Hamburg in 3:57,46. Für Ulrike Kirsch
und Maria Dürsch war diese Niederlage eine herbe Enttäuschung,
zumal der Abstand auf die ersten beiden Boote recht deutlich
war. Man konnte sogar froh sein, dass man nicht noch weiter
hinten landete, da die andere Renngemeinschaft mit Rüsselsheimer
Beteiligung ganz knapp mit 86 Hundertstel Sekunden Rückstand
folgte. Dieser undankbare vierte Platz ist für Claudia Fachinger
und Kristiane Zimmer trotzdem ein beachtliches Ergebnis.
Die
männlichen Aktiven des Ruder-Klubs konnten mit ihren Ergebnissen
aus Ratzeburg zufriedener sein. Blum/Darnieder fuhren im Zweier
ohne Steuermann auf den vierten Platz, Zeit 8:09,56. Dabei
verfehlten sie die Bronzemedaille nur um zwei Sekunden. Sieger
wurden die Gebrüder Volker und Guido Grabow aus Witten in
7:58,06 vor Osnabrück 8:01,85 und Würzburg 8:07,25. Etwa
eineinhalb Stunden später mussten Harald Blum und Gerhard
Darnieder und diesmal mit Steuermann Thomas Alt nochmals über
die 2.000-Meter-Strecke gehen. Im Finale des Zweiers mit
Steuermann traf man auf Würzburg, Köln / Honnef, Hannover,
Würzburg / Tübingen und Essen. Schon bald zog sich das Sechsbootefeld auseinander und die Ruderer Göpfert und Gress aus
Würzburg setzten sich deutlich ab. Sie gewannen schließlich mit
souveränem Vorsprung in 8:25,63 Minuten. Zweiter wurde die
Mannschaft von ETUF Essen in 8:40,43 vor der Mannschaft aus
Rüsselsheim, Zeit: 8:49,71. Damit erreichten Blum/Darnieder ihr
Saisonziel, das sie sich vor dem Wintertraining gesteckt hatten,
nämlich eine Medaille auf den deutschen Meisterschaften in
irgendeiner Bootsgattung. Vielleicht hätte man auch noch Silber
erreichen können, wenn man auf einen Doppelstart verzichtet
hätte. |
Bei der
AH-Ruderwanderfahrt von RRK und RaB wird 1984 in Frankreich gerudert,
von Sarralbe nach Straßburg. Dagegen bleiben die "Jungen Alten
Herren" des RRK bei ihrer Ruder-Wanderfahrt an Pfingsten in der
Heimat, sie rudern auf der Lahn.
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Ruderwanderfahrt der "jungen AHs" des RRK 1984 auf der Lahn
(hinten: Ulrich Vorfalt, Dirk Leisegang, Harald Ruppert, Thomas
Mildenburger, Heinz Nold, Reinhard Passing; vorn: Kurt
Hofferberth, Jürgen Berger, Klaus Kraft) |
Weinstand der RRK-Hockeyabteilung auf dem Rüsselsheimer Maimarkt
1984 (Ursula Kraus, Annelie Strubl, Ilse Bode, Ute Schmidt,
Wilfried Schwanke, Harald Eisenacher, Winfried Cezanne, Arno
Wild) |
Nach den folgenden Regatten in Gießen und Schweinfurt, wo sich die
RRK-Männer in Renngemeinschaft erfolgreich auch im Achter versuchen,
folgen Ende Juni die Eichkranzrennen (Deutsche Meisterschaft bis 23 Jahre)
in Salzgitter. Kirsch/Dürsch und Fachinger/Zimmer starten im
Frauen-Doppelzweier, gemeinsam starten die beiden Zweier dann noch im
Doppelvierer mit Steuerfrau. Da Gerhard Darnieder wegen seines Alters
bei den Eichkranzrennen nicht mehr starten darf, fährt Harald Blum den
Zweier mit Lutz Beyer; beide steigen noch mit Matthias Woehnke und Bahne Rabe aus Lüneburg in den "Vierer-ohne".
Wir zitieren die "Main-Spitze":
300 Meter vor dem Ziel führt beim
Eichkranzrennen im "Vierer-ohne" die Rgm. RRK / Lüneburg vor
der Rgm. Berlin |
Drei deutsche
Meistertitel für den Ruder-Klub
Doppelsieg im
Doppelzweier der Damen / Kirsch/Dürsch und Beyer/Blum zum
Europacup
Die Ruderinnen und
Ruderer des Rüsselsheimer Ruder-Klubs schnitten bei den
Deutschen Meisterschaften der Klasse B, startberechtigt sind
alle Aktiven zwischen 19 und 22 Jahre, überaus erfolgreich ab.
Bei diesen Eichkranzrennen errang der RRK drei deutsche
Meistertitel sowie jeweils einen zweiten und dritten Platz.
Austragungsort war in diesem Jahr Salzgitter. Der Veranstalter
hatte jedoch großes Pech mit dem Wetter. Die für Samstag
angesetzten Vor- und Hoffnungsläufe mussten aufgrund eines sehr
starken Seitenwindes (Windstärke 5 bis 7) alle abgesagt werden.
Man überlegte daraufhin schon, die Meisterschaft auf einen
anderen Zeitpunkt zu verlegen. Dann aber entschloss sich die
Regattaleitung, alle Rennen am Sonntag auszutragen. Anstatt der
Hoffnungsläufe gab es jetzt nur noch Vorläufe mit K.-o.-System.
Man hatte also keine Gelegenheit mehr, sich nach einem
verpatzten Vorlauf noch im Hoffnungslauf für das Finale zu
qualifizieren.
Am Sonntag mussten
dann so ziemlich alle Aktiven sehr früh aufstehen, damit der
Veranstalter das gestraffte Programm reibungslos durchziehen
konnte. Allerdings war das Wetter nicht wesentlich besser, so
dass man wegen der starken Wellenbildung durch den Wind mit
Zeitverzögerungen rechnen musste.
Das erste Rennen für
den Ruder-Klub bestritten Ulrike Kirsch (RRK) und Maria Dürsch (
RV Ingelheim) sowie Claudia Fachinger (RRK) mit ihrer Partnerin
Kristiane Zimmer (Heidelberger RK). Beide Renngemeinschaften
starteten im Frauen-Doppelzweier. Nachdem man sich erfolgreich in
den beiden Vorläufen mit je sechs Mannschaften durchsetzen
konnte, traf man dann im Finale auf Boote aus Bremen,
Regensburg, Waldsee und die Rgm. TuS Treis-Karden / RG Cochem.
Von Anfang an setzten sich Kirsch/Dürsch in Front, gefolgt von
Fachiger/Zimmer. Auf dem sehr rauen Wasser gab es für die
anderen Mannschaften nichts zu bestellen. Am Ende der
1.000-Meter-Strecke hatte dann die Rgm. RRK / RV Ingelheim einen
deutlichen Vorsprung und siegte in 3:37,50 Minuten vor RRK /
Heidelberger RK in 3:44,54 und der Rgm. RG Cochem / TuS
Treis-Karden in 3:47,88. Damit errang der RRK gleich zu Beginn
dieser Eichkranzrennen einen Doppelsieg. Beide Boote setzen sich
ca. vier Stunden später noch zusammen in den Doppelvierer, der
von einer Steuerfrau aus Hamburg gesteuert wurde. Zu diesem
Rennen hatten nur sechs Boote gemeldet, so dass keine Vorläufe
notwendig waren. Obwohl diese Kombination vorher noch nie
zusammen trainieren konnte, war man der Konkurrenz doch deutlich
überlegen. Ulrike Kirsch und Maria Dürsch erruderten sich damit
ihren zweiten Meistertitel.
Trainer Klaus Köppen hat gut lachen:
Die RRKler
Lutz Beyer und Harald Blum in Rgm. mit Matthias Woehnke und
Bahne Rabe vom Lüneburger RC Wiking siegen im
"Vierer-ohne" (Bild) der Eichkranzrennen (DM U23) vor
der Rgm. Rvg. Hellas-Titania Berlin / RC Tegel / Berliner RC
/ Berliner RK Brandenburgia und der Rgm. TVK Essen / RG
Benrath / Würzburger RG Bayern. Außerdem gibt es noch zwei
weitere DM-Titel für den RRK. |
Im Männerbereich
wurde der Ruder-Klub durch den Leichtgewichts-Vierer-ohne mit
Peter Hafner, Marc Löffler, Rolf Hafner und Heinz Grittner, der
das Finale leider nicht erreichen konnte, sowie den Zweier mit
Lutz Beyer und Harald Blum vertreten. Beyer/Blum waren zu vier
Rennen gemeldet, jedoch wegen der neuen Ausgangslage war es
klar, dass man nicht alle Rennen bestreiten konnte. Der RRK
entschied sich, im "Zweier-ohne" und im "Vierer-ohne", den man
in Renngemeinschäft mit dem Lüneburger RC Wiking fuhr, an den
Start zu gehen. In beiden Vorläufen spielten Beyer/Blum ihre
technischen Vorteile aus und erreichten relativ locker die
Endläufe.
Im Finale des
ungesteuerten Zweiers lagen Beyer/Blum zur Hälfte der Distanz
noch auf dem zweiten Platz, dann aber mussten sie die Rgm. TVK
Essen / RG Benrath vorbeiziehen lassen und sich im Ziel mit der
Bronzemedaille begnügen. Es siegte die Würzburger RG Bayern in
7:33,96 Minuten vor der Rgm. TVK Essen / RG Benrath in 7:39,38,
dem RRK in 7:46,60, dem Lüneburger RC Wiking in 7:52,26 und dem
RC Leer in 8:24,69.
Zwei Stunden später
stiegen dann die Lüneburger Matthias Woehnke und Bahne Rabe
sowie Lutz Beyer und Harald Blum in den Vierer ohne Steuermann.
Alle vier Ruderer mussten also zum vierten Mal an diesem Sonntag
über die 2.000-Meter-Strecke gehen. Als Hauptkonkurrenz hatte
man die Vorjahresmeister dieser Bootsgattung aus Berlin zu
fürchten. Bei 1.000 Meter lagen alle fünf Finalteilnehmer noch
relativ dicht zusammen. Dann aber konnte das RRK-Boot die
Führung etwas ausbauen und siegte mit zwei Sekunden Vorsprung in
6:35,52 Minuten vor der Rgm. Rvg. Hellas-Titania Berlin / RC
Tegel / Berliner RC / Berliner RK Brandenburgia in 6:37,61, der
Rgm. TVK Essen / RG Benrath / Würzburger RG Bayern in 6:42,68
und der Rgm. Berliner RC / Hannoverscher RC 1880 in 6:51,66. Für
Lutz Beyer und Harald Blum ist dies nach 1982 und 1983 die
dritte Deutsche Meisterschaft in Folge.
Nach der Regatta
wurde der Frauen-Doppelzweier mit Ulrike Kirsch und Maria Dürsch
sowie der Vierer ohne Steuermann mit Beyer/Blum/Woehnke/Rabe für
den Eurocup "Match des Seniors" in Kopenhagen vom DRV nominiert,
an dem nur die Ostblocknationen nicht teilnehmen. |
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Lutz Beyer und Harald Blum gewinnen bei den Eichkranzrennen
1984 (DM bis 22 Jahre) im "Zweier-ohne" die
Bronzemedaille |
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Harald Blum und Gerhard Darnieder im Zweier: Beim Deutschen
Meisterschaftsrudern 1984
vierter Platz im "Zweier-ohne"
und mit Steuermann Thomas Alt dritter Platz im "Zweier-mit" |
Nach der Eichkranzregatta werden Ulrike Kirsch und Maria Dürsch im
Frauen-Doppelzweier
sowie Lutz Beyer, Harald Blum, Matthias Woehnke und Bahne Rabe im
"Vierer-ohne"
vom Deutschen Ruderverband für das "Match des Seniors"
in Kopenhagen nominiert. Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:
Lutz Beyer und Harald Blum gewinnen beim "Match des Seniors"
1984 in Kopenhagen zusammen mit den Lüneburgern Bahne Rabe
und Matthias Woehnke Silber im Vierer-ohne |
Zwei Silbermedaillen für
Rüsselsheimer Ruderer
Europa-Cup in Kopenhagen –
Beyer/Blum und Ulrike Kirsch
Der Europa-Cup der Ruderer der
Klasse B (Altersgrenze 22 Jahre), auch "Match des Seniors"
genannt, verzeichnete in diesem Jahr ein Rekord-Meldeergebnis.
Insgesamt 18 Nationen nahmen an dieser internationalen
Ruderregatta der B-Nationalmannschaften teil, darunter auch
überseeische Nationen wie Neuseeland, Australien und Kanada.
Ausrichter dieses "Match des Seniors" war die dänische
Hauptstadt Kopenhagen.
Der Deutsche Ruderverband hatte seine Eichkranzsieger für
diesen internationalen Vergleich nominiert, wobei auch Ulrike Kirsch
sowie Lutz Beyer und Harald Blum vom RRK mit von der Partie waren.
Ulrike Kirsch startete mit ihrer Partnerin Maria Dürsch im
Frauen-Doppelzweier. Insgesamt hatten acht Nationen zu diesem Rennen
gemeldet. Nachdem das bundesdeutsche Team (Kirsch/Dürsch) sowie die
Olympiateilnehmer aus Schweden die beiden Vorläufe für sich
entscheiden konnten, trafen diese beiden Boote im Finale noch auf
Italien, Belgien, Norwegen und Österreich. Das Finale gestaltete sich
zu einem Zweikampf zwischen den beiden Vorlaufsiegern. Auf der
1.000-Meter-Strecke waren Schweden und das DRV-Boot bis etwa 40 m vor
dem Ziel auf gleicher Höhe. Dann aber konnte sich das
Drei-Kronen-Team etwas absetzen und die Goldmedaille erringen. Ulrike
Kirsch und Maria Dürsch belegten vor Italien den zweiten Platz und
damit die Silbermedaille. Nach Auswertung aller fünf Frauenrennen
hatte der DRV mit seinen weiblichen Aktiven den Mannschaftspreis
gewonnen.
Während Ulrike Kirsch erstmals an diesem Wettkampf teilnahm, war es
für Lutz Beyer und Harald Blum bereits die dritte Nominierung. Die
beiden RRKler starteten mit den Lüneburgern Bahne Rabe und Matthias
Woehnke im Vierer ohne Steuermann. Zu diesem Rennen meldeten elf
Nationen. Italien und Spanien qualifizierten sich durch einen
Vorlaufsieg direkt für das Finale. Das deutsche Team erreichte hinter
den Italienern den zweiten Platz und musste sich daraufhin in einem
der zwei Hoffnungsläufe behaupten, um noch in den Endlauf zu
gelangen. Trotz eines Bootsschadens an einer Steuerborddolle, der
während des Rennens auftrat, konnten sich Beyer/Blum/Rabe/Woehnke
noch für den Endlauf qualifizieren.
Im Finale am Sonntag standen sich dann Spanien, Italien,
Jugoslawien, Niederlande, Österreich und das DRV-Boot gegenüber.
In dem sehr spannenden Finale gewann die Mannschaft aus Italien
die Goldmedaille. Mit etwa einer Bootslänge Rückstand erruderte
das DRV-Boot den zweiten Platz, ganz knapp dahinter die
Niederländer. Für Lutz Beyer und Harald Blum ist dieser
großartige Erfolg bereits die dritte Medaille auf dem "Match des
Seniors", nachdem sie 1982 Gold bzw. Silber und 1983 beide
Bronze erringen konnten. Ebenso wie die Frauen gewannen auch die
Männer des DRV die Nationenwertung. |
Damit haben die RRK-Ruderer beim "Match des Seniors" in
Kopenhagen zwei Silbermedaillen errudert. Bei den Deutschen
Hochschulmeisterschaften in Offenbach-Bürgel können drei
RRK-Aktive vier Titel gewinnen. Zu einem Doppelerfolg kommt Claudia
Fachinger, die für die Uni Heidelberg startend, den
Frauen-Dopppelzweier und den Frauen-Doppelvierer gewinnt. Der für die
Uni Frankfurt startende Matthias Mohr gewinnt den Titel im
Leichtgewichts-Vierer-ohne und der für die TH Darmstadt startende
Harald Richter den Titel im Achter.
Vierzehn Tage später starten Gerhard Darnieder, Harald Blum und
Thomas Alt in Bad
Ems. Gerhard Darnieder und Stm. Thomas Alt starten in Renngemeinschaft mit dem
Mainzer RV (Diethelm Maxrath) und der Frankfurter RG Germania (Thomas
Wissler und Thomas Scholl) und können zwei Viererrennen, darunter den "Kaiservierer"
gewinnen. Alle drei RRKler starten dann noch zweimal im Achter,
gewinnen diese Rennen zunächst, werden aber disqualifiziert.
Nach dem Ausfall der Hessenmeisterschaften anfangs der Saison
in Hanau werden diese am ersten Wochenende im September auf der
Gerbermühlstrecke in Frankfurt nachgeholt. Claudia Fachinger und
Ulrike Kirsch werden Hessenmeister in den Frauen-Doppelzweiern A und
B, Claudia Fachinger außerdem im Frauen-Einer B.
Bevor die Hockey-Feldrunde in ihre Endphase tritt, finden im August
die Olympischen Spiele in Los Angeles statt. Tobias Frank steht
im Tor der deutschen Nationalmannschaft gegen Indien um den Einzug ins Halbfinale. Die Leistung des Rüsselsheimers im deutsche Tor ist
phänomenal. Er erläuft jede kurze Ecke der Inder, stoppt jeden ihrer
Konter, so dass das Spiel 0:0 endet. Das reicht der deutschen
Mannschaft zum Halbfinale, wo sie 1:0 über Großbritannien siegt.
Auch im Finale gegen Pakistan ist Tobias Frank wieder der große
Rückhalt seiner Mannschaft, aber er muss zum ersten Mal bei diesem
Turnier hinter sich greifen. Das ist die Silbermedaille für
die deutsche Hockey-Nationalmannschaft und Tobias Frank.
Natürlich wird der "Silbermedaillengewinner" von "seinem" RRK im
Bootshaus empfangen. Die "Main-Spitze" berichtet:
Der "Held von Los
Angeles" hatte viel zu erzählen
Tobias Frank von
Mannschafts- und Klubkameraden sowie "Offiziellen" für seine
Silbermedaille geehrt
Man könnte ihn mit vielen Adjektiven beschreiben, den Applaus,
den die Mannschaftskameraden und Freunde von Tobias Frank dem
"Star von Los Angeles" zollten. Doch was über allem beim
Klatschen mitschwang, war der Stolz auf den Rüsselsheimer
Hockeynationalspieler, der aus dem sonnigen Kalifornien
olympisches Silber mitgebracht hatte. Nach zwölf Jahren gelang
es erneut einem RRK-Torwart, eine olympische Medaille in den
Ruder-Klub zu holen, nachdem Peter Kraus damals in München
zusammen mit Fritz Schmidt und Reiner Seifert Gold gewonnen
hatte.
|
Dass auch der 26-jährige Tobias Frank noch einmal mit der
goldenen Medaille um den Hals von einer Olympiade zurückkehren
werde, wünschten ihm die zahlreichen Gratulanten nicht nur,
sondern sie zeigten sich von kommenden Erfolgen fest überzeugt.
Kurt Reinhardt, der die besten Glückwünsche von der
Stadtverordnetenversammlung überbrachte, klang es noch genau im
Ohr: "Tobias Frank war der beste Torhüter der Olympischen Spiele
in Los Angeles", zitierte er aus Urteilen über die Spiele. Der
Stadtverordnetenvorsteher freute sich in seiner Rede zur Feier
des Tages jedoch auch über das Glück des RRK, der schon immer
herausragende Sportler in seinen Reihen gehabt habe. "Im Leben
der Menschen gibt es kein Auskommen ohne Herausragendes", so der
Kernpunkt seiner Laudatio auf den Sportler. Ein Schreibgerät als
Geschenk des Stadtverordnetenvorstehers soll dem
Medizinstudenten schließlich beim Unterschreiben der Autogramme
behilflich sein.
Eine ganze Reihe weiterer Ehrengaste reihten sich bei dem
"Tobias-Frank-Klubabend" unter die Schar der Gratulanten.
Stadträtin Liesel Thurn freute sich besonders, als einer ihrer
ersten offiziellen Auftritte einem solchen Ereignis beiwohnen zu
können, und dem Silbermedaillengewinner von Los Angeles die
Glückwünsche des Magistrates überbringen zu dürfen. Das
"miteinander Spielen" in der Hockeysportart beurteilte sie als
sehr sympathischen Zug des Spiels, in dem man noch den
Mannschaftserfolg erleben könne.
Nach dem Sieg in München 1972 nun auch einen "Held von L. A." zu
haben, wusste besonders Jakob Marx zu schätzen. Mit den Worten,
eine Medaille sei mehr wert als der Slogan "Dabeisein ist
alles", schloss auch der Vorsitzende des Sportausschusses sich
dem Reigen der Gratulanten an. Kurt Wenzel, der Vorsitzende des
Sportkreises Groß-Gerau, freute sich in seiner kurzen Rede über
die Feststellung, dass es sich bei den Hockeysportlern um
Amateure "reinsten Wassers handele. Er hoffe insgeheim, dass der
Olympiasieg der Feldmannschaft nun auch den Hallenhockeyspielern
des RRK Ansporn für den Wiederaufstieg in die Bundesliga gebe.
RRK-Coach Fritz Schmidt überreichte Tobias Frank im Namen der
Mannschaftskameraden ein Geschenk besonderer Art: alle über den
Medaillengewinner berichtenden Zeitungsausschnitte zu einer
Collage zusammengestellt, sollen den Sportler ein dauerndes
Andenken an seine Teilnahme bei den Olympischen Spielen sein.
Tobias Franks Auftritt folgte schließlich nach den offiziellen
Reden: für ihn gab es viel über die Olympischen Spiele und das
Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erzählen Auch die
erfolgreichen Sportler früherer Jahre waren zu dem Klubabend
besonderer Art ins Bootshaus gekommen und feierten bei Freibier
und kaltem Büfett den "Held" des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. |
Hessenmeisterschaft 1984 für die
männliche A-Jugend des RRK (hinten: Thomas Böhme, Gerrit
Rothengatter, Holger Klein, Klaus Eberts, Bernhard Schramek,
Meinhard Wicht, Trainer Martin Müller; vorn: Bernd Schmitt,
Andreas Leichtweiß, Bernd Wild, Volker Schädel, Kai Stieglitz) |
Hessenmeisterschaft 1984 für die
A-Mädchen des RRK (hinten: Susanne Hoffmann, Sally Traiser, Inga
Puhlmann, Carolin Press, Beate Bemmert, Alexandra Kaiser; davor:
Kerstin Strubl, Sabine Rausch, Sandra Wohlfahrt; vorn: Ruth Zinke,
Angela Vögele, Britta Becker) |
Im Oktober endet die Bundesligarunde der Herren auf dem Feld mit dem
RRK auf einem Mittelplatz. Im Nachwuchsbereich werden die Weibliche
Jugend, die A-Mädchen und die Männliche A-Jugend Hessenmeister.
Während sich die A-Mädchen und die Männliche A-Jugend in der
Zwischenrunde zur DM nicht qualifizieren können, erkämpft sich die
Weibliche Jugend in Rüsselsheim den Einzug in die Endrunde unter die
letzten Vier. Und auch die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft
wird auf dem Platz am Sommerdamm ausgetragen. Die "Main-Spitze"
berichtet:
Hessenmeisterschaft und dritter
Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1984 für die weibliche
Jugend des RRK (hinten: Trainer Berti Rauth, Sabine Rausch,
Brigitte Schwarz, Sabine Lersch, Anja Warnecke, Christine
Traiser, Monika Reichmann; vorn: Anita Benischek, Anke Wild,
Susanne Hoffmann, Bianca Weiß, Anja Mück, Kerstin Strubl,
Andrea Wohlfahrt) |
RRK-Mädchen fehlte nur das Glück
Ein Siebenmeter kurz vor Schluss
verbaute den Weg ins Finale
Die weibliche Jugend des Rüsselsheimer
RK hat ihr großes Ziel nicht ereicht: der deutsche Meistertitel
ging nicht an die Mädchen aus der Opelstadt, sondern an den
Nachwuchs des RTHC Leverkusen.
Bereits vor dem Halbfinalspiel gegen
Leverkusen war man beim RRK skeptisch, galten die Spielerinnen aus
der Chemiestadt doch als Angstgegner. In der Anfangsphase der
Begegnung standen die Rüsselsheimerinnen unter starkem Druck. Zwar
konnten sie sich nach und nach davon befreien, doch Leverkusen
blieb spielbestimmend, ohne die Überlegenheit in Tore ummünzen zu
können. Im zweiten Abschnitt hatte der RRK dann mehr vom Spiel und
ging durch einen schönen Treffer von Anke Wild mit 1:0 in Führung.
Die Gastgeberinnen standen bereits mit einem Bein im Finale, als
Leverkusen kurz vor Schluss einen Siebenmeter zugesprochen bekam
und zum 1:1 ausgleichen konnte. In der notwendig gewordenen
Verlängerung blieb das Spiel meist ausgeglichen, erst gegen Ende
besaß der RRK die Chance, alles klarzumachen. Brigitte Schwarz
brachte jedoch freistehend den Ball nicht an der Leverkusener
Keeperin vorbei, und Anke Wild vergab zu allem Übel zwei Minuten
vor dem Abpfiff sogar einen Siebenmeter. Im anschließenden
Siebenmeterschießen zeigten die Gäste dann die besseren Nerven und
zogen mit dem Gesamtergebnis von 5:4 ins Finale ein.
Im Spiel um Platz drei hieß der Gegner
am Sonntag Eintracht Braunschweig. Die Norddeutschen hatten in der
ersten Hälfte bei ausgeglichenem Spiel die klareren Torchancen und
führten beim Wechsel verdient mit 1:0. Die RRK-Mädchen hatten
trotz des Kräfteverlustes vom Vortag genügend Reserven, um im
zweiten Durchgang das Tempo zu verschärfen und Braunschweig in der
eigenen Hälfte regelrecht einzuschnüren. Ein Tor fiel allerdings
nicht, Braunschweig sorgte mit Kontern immer wieder für Gefahr vor
dem RRK-Tor. Kurz vor Schluss gelang dann endlich der verdiente
Ausgleichstreffer, mit dem Kerstin Strubl ihr Team in die
Verlängerung rettete. Hier dominierte der RRK eindeutig, doch die
gut gestaffelte Abwehr der Eintracht ließ keinen Rüsselsheimer
Torerfolg mehr zu. Wieder musste ein Siebenmeterschießen
entscheiden. Diesmal hatten die Mädchen aus der Opelstadt das
Glück und die Nerven, die gegen Leverkusen fehlten, und sicherten
sich mit 5:4 den dritten Platz hinter Berlin und Leverkusen.
Die Schützlinge von Trainer Berti
Rauth waren nach dem Turnier verständlicherweise etwas enttäuscht,
bewiesen doch die übrigen Ergebnisse, dass der RRK genauso gut
ganz oben auf dem Treppchen hätte stehen können. Dennoch ist der
erreichte dritte Platz ein großer Erfolg für das Rüsselsheimer
Nachwuchs-Hockey. |
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RRK-Herren beim
Leverkusener Sommertreff 1984 (hinten: Rainer Seifert, Christoph
Krehl, Norbert Mexner, Martin Müller, Fritz Schmidt jr., Stefan
Morales; vorn:
Paul Anagnostou, Thomas Susenburger, Norbert Boll, Alfred Segner,
Berti Rauth) |
Die Sieger beim
1. Bembelturnier der RRK-Tennisgruppe 1984 (hinten: Ellen
Weidmann, Christiane Vorfalt, Marlene Heuß; vorn: Willi Braner,
Walter Leichtweiß, Rüdiger Weidmann) |
Neu im Spielplan der Tennisgruppe ist das im Juli erstmals
ausgetragenen "Bembelturnier".
Klubmeister im Tennis werden auf der Tennisanlage am Bootshaus Silvia
Braner vor Maria Hartmann und Marlene Heuß und Rüdiger Weidmann
vor Willi Braner und Klaus Hartmann; Klubmeister bei den Ruderern im Einer wird
erneut Harald Blum, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr
verteidigen kann.
Bei der Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim wird der Hockey-Torwart
des RRK und der deutschen Nationalmannschaft, die in Los Angeles die
Silbermedaille gewinnt, Tobias Frank zum "Sportler des
Jahres" erklärt. Die Stadt Rüsselsheim ehrt Fritz Schneider
mit ihrem Ehrenbrief.
Mit dem Nikolausball im Adlersaal beschließt der RRK ein in
allen Bereichen erfolgreiches Jahr. Geehrt werden die erfolgreichen
Sportler, aber auch verdiente "Vereinsfunktionäre". Wir
lassen die "Main-Spitz" zu Wort kommen:
Erfolge in beiden Abteilungen
RRK
ehrte bei seinem Nikolausball Ruderer und Hockeyspieler
Eine schöne Bescherung gab es für die Aktiven des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs anlässlich ihres traditionellen
Nikolausballes im Adlersaal. Weil man sich im zu Ende gehenden
Jahr auf dem Wasser und auf dem Hockeyplatz so glänzend schlug,
nutzte der Verein die Gelegenheit, die herausragenden Sportler
mit Urkunden und Ehrennadeln zu erfreuen.
Mit Urkunden und Nadeln zeichnet der RRK
seine verdienstvollen Mitglieder aus: Martin Müller, Ludwig
Kraft, Hedwig Traiser, Ludwig Stolz, Paul Schmitt, Harald
Blum, Jochen Zimmermann, Peter Kraus und Klaus Köppen |
Eingebettet in ein gediegen festliches
Ballprogramm mit Tanzmusik der "Stan Glogow Band" traten
zunächst die Erfolgreichen aus der Hockeyabteilung ins
Rampenlicht. Dabei waren die Damen in großer Zahl vertreten,
denn die weiblichen Aktiven im Alter von 11 bis 18 Jahren
konnten mit mehreren Mannschaften hessische und süddeutsche
Titel an ihre Fahnen heften. Natürlich versäumte es der RRK auch
nicht, seinen Olympia-Torwart Tobias Frank zu ehren, der
in der Woche zuvor bereits als "Sportler des Jahres" vom
Rüsselsheimer Stadtverband für Leibesübungen ausgezeichnet
wurde. Mit dabei war auch Franks Torwartkollegin Bianca Weiß,
die mit der deutschen Juniorinnen-Mannschaft Vize-Europameister
wurde. In den Dank mit eingeschlossen wurden zudem die
Erstmannschaftsspieler Berti Rauth und Martin Müller, die sich
im Nachwuchsbereich als Trainer engagierten.
Auch die Ruderer ernteten Lorbeeren, wobei
insbesondere das starke sportliche Engagement von Harald Blum
gewürdigt wurde. Ausgezeichnet wurden auch seine
Mannschaftskameraden Lutz Beyer und Gerhard Darnieder,
aus dem Lager der Damen ehrte man Ulrike Kirsch und
Claudia Fachinger für ihre Erfolge im Doppelzweier und
Doppelvierer.
Zu
späterer Stunde standen dann die Ehrungen verdienter
Vereinsmitglieder auf dem Programm. Die RRK-Leistungsnadel in
Silber für besondere Verdienste ging an Georg Franke,
Ludwig Kraft, Ludwig Stolz, Klaus Köppen und
Harald Blum, für 25-jährige Mitgliedschaft ehrte man
Martin Müller, Peter Kraus und Jochen Zimmermann.
Im Mittelpunkt der Ehrungen standen indes Hedwig Traiser
und Paul Schmitt, die dem Verein seit 50 Jahren die Treue
halten. |
Im Laufe des Jahres verliert der RRK durch Tod seine Ehrenmitglieder
Karl Saar und Karl
Müller, beide mehr als 50 Jahre Mitglied des RRK und viele Jahre
im Vorstand tätig, außerdem die Gold-Ehrennadel-Träger Willi Filtzinger und
Hugo Zimmer.
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