Am 1. Januar 1962 gehören dem RRK 349 Mitglieder
an, damit 16 weniger als ein Jahr zuvor.
Gleich zu Beginn des Jahres, am 20. Januar 1962, hält der RRK seine Generalversammlung ab,
zu der etwa 50 Mitglieder erscheinen. Günter
Schmitt wird erneut zum 1. Vorsitzenden
gewählt, 2. Vorsitzender wird Josef
Saar, Schatzmeister Richard Trapp, Kassierer
Josef Schnur und Schriftführer Paul Schmitt.
Nach dem Faschingsball unter dem Motto "Studio
Sex" ist Höhepunkt und gleichzeitig
Abschluss der Faschingsfeste in Rüsselsheim wieder
traditionsgemäß der Lumpenball in allen Räumen des
Bootshauses.
Auch 1962 besuchen die RRK-Herren
Hallenhockey-Turniere. Beim ausgezeichnet besetzten Hallenturnier
in Darmstadt erreichen sie das Endspiel, verlieren jedoch in der
Verlängerung gegen den Gastgeber, TEC Darmstadt. Bei den Hessenmeisterschaften im Hallenhockey
können
die RRK-Herren die Endrunde nicht erreichen, die Knaben erringen einen 3. Platz, die Jugend- und die
Mädchenmannschaft können sich nicht platzieren. RRK-Spieler Philipp
Gütlich gewinnt mit der Mannschaft der TH Darmstadt die Deutsche
Hallenhockey-Hochschulmeisterschaft 1962 durch einen 3:1-Finalsieg
über die Mannschaft der TH Aachen.
Die Ruderer, die sich im Winter unter Trainer Dr. Alfred
Buch mit Gymnastik, Hanteln und Beckenrudern in Form
gebracht haben, werden am 24. März 1962 im Rahmen eine Herrenabends
vierzehn Ruderer zum strengen Training
verpflichtet – die Junioren Lutz Dörsam, Rudi Reitz, Wolf von zur
Mühlen, Walter Eberle und Rudolf Müller, die Jungmannen Dietmar Klausen,
Klaus Hartmann, Klaus Köppen und Wilfried Hoffmann, die Jugendlichen
Knud Adam, Jochen Zimmermann, Andreas Hartmann und Werner Leichtfuß und
der Steuermann Bernd Kalup. Die beiden Rennboote "Jumbo" und "De Ungel",
die in der Rudersaison 1961 teils durch fremdes, teils durch eigenes
Verschulden beschädigt wurden, kehren repariert in die RRK-Bootshalle
zurück.
Am 6. Mai 1962 aus Anlass des Anruderns können
bei leider regnerischem Wetter ein neuer Rennvierer
auf den Namen des 1961 verstorbenen RRK-Ehrenmitgliedes, "Oscar
Schlieben", durch dessen Enkelin Margarete Bangert und ein Rennachter
auf den Namen des RRK-Ehrenmitgliedes und siebenmaligen
Deutschen Meisters, "Georg von Opel",
durch den RRK-Vorsitzenden Günter Schmitt getauft werden. Gleichzeitig werden erstmals neue
Rennruder mit breiter Blattform, dem "Macon-Blatt",
in Betrieb genommen.
Nach dem Anrudern schreibt das RRK-Ehrenmitglied,
der mehrfache Meisterruderer Dr. Georg von Opel am 10. Mai
einen Brief an den RRK-Trainer Dr. Alfred Buch mit Kopie an den
RRK-Vorstand. Hier einige Ausschnitte zu seinen Anmerkungen auch über
Rudertechnik:
Gießen 1962: Sieg des RRK
im Junior-Vierer (Dietmar Klausen, Klaus Hartmann, Klaus
Köppen, Wilfried Hoffmann, Stm. Karl-Heinz Wagner) gegen die Frankfurter Germania trotz
"falschen" Ruderstils. Oder hatte der Trainer ihn schon
verbessert? |
Am Sonntag war ich
bei der Bootstaufe in unserem Klub und habe mich sehr darüber
gefreut, welch gute Rennruderer Ihnen dieses Jahr zur Verfügung
stehen. ...
Gestatten Sie mir
dennoch ein offenes Wort, das keinesfalls eine Kritik, sondern
eine Hilfe für Sie sein soll. Bedenken Sie bitte, dass ich
jahrzehntelang von den besten Trainern Deutschlands, Englands
und USA trainiert wurde bzw. im engsten Kontakt mit ihnen stand
und mich erst vor kurzem wieder lange mit dem Trainer Adam
unterhielt; ich glaube daher sagen zu dürfen, dass ich weiß, wie
man erstklassige Mannschaften herausbringt. Meiner Ansicht nach
sollten Sie den Ruderstil ändern; lassen Sie mich versuchen,
Ihnen meine Auffassung hierüber darzulegen.
Alle Ihre
Mannschaften dokumentieren den gleichen Ruderstil, womit zum
Ausdruck kommt, dass Sie es absolut verstehen, den Leuten das
beizubringen, was Sie beabsichtigen – was eine sehr wertvolle
Voraussetzung ist. Als Nachteil sehe ich jedoch eine falsche
Zeiteinteilung innerhalb des Ruderschlages an. Es ist so, dass
die Ruderer jetzt wie ein Uhrpendel hin- und herrollen, was für
den bestmöglichen Vortrieb des Bootes falsch ist. ...
Für alle
Meistertrainer der Welt heißt die Regel: Möglichst schnell und
sauber abscheren. Möglichst schnell die Hände wegstoßen.
Möglichst schnell den Oberkörper folgen lassen. Möglichst
schnell anrollen. Je weiter man in die Auslage kommt, umso
langsamer rollen. Den Rollsitz so weit wie möglich nach vorne,
den Oberkörper und die Schultern bis zum letzten gespannt, um
dann blitzschnell das Wasser zu fassen und explosionsartig
einzusetzen. Wichtig hierbei ist auch die Schulterarbeit, da sie
einen Weg von 10 cm macht, was bei 2.000 Metern 20 m beträgt.
Der Beinstoß, der selbstverständlich 100-prozentig auf das Blatt
übertragen werden muss, kann nicht hart genug sein. ...
Ich hoffe, dass Sie
über meine gutgemeinten Ratschläge nicht ungehalten sind; ich
garantiere Ihnen, dass dies der richtige Weg wäre. Gerade weil
Sie sich so für unsren Rüsselsheimer Ruder-Klub aufopfern, habe
ich mir erlaubt, Ihnen diesen Brief zu schreiben. |
Die Regattasaison beginnt in Flörsheim mit zwei Siegen für
den RRK im Jungmann- und Junior-Vierer. Es folgen die
Regatten in Heidelberg (2 Siege), Mannheim (1), Gießen (3), Koblenz (4),
Schweinfurt (1), Offenbach (4) und Eberbach (3), keine Regatta ohne RRK-Sieg.
|
|
Die
Achtermannschaften im "Eichkranzachter" 1962 in Mainz auf der Strecke,
Zweiter von rechts der RRK, hier noch auf dem zweiten Platz,
am Ende dann doch "nur" der Bronzeplatz! (Berliner
RC ‒ 1., Lübecker RG ‒ 4., RK Hamm ‒ 2., Rüsselsheimer RK ‒
3., Frankfurter RG Oberrad ‒ 5.) |
|
Anschließend startet der 1962 bereits fünfmal erfolgreiche
Jungmann-Achter bei der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft für
Nachwuchsachter, dem "Eichkranzachter" (U23),
in Mainz. Wir zitieren die "Main-Spitze":
Das erste Rennen für den RRK am Sonntag war dann das
Eichkranzrennen des Deutschen Ruder-Verbandes, in dem die besten
deutschen Jungmann-Achter am Start waren. Folgende fünf Boote
nahmen das Rennen auf: Berliner RC, Lübecker RG, RK Hamm,
Frankfurter RG Oberrad und der Rüsselsheimer RK, alles
Achtermannschaften, die in dieser Saison erfolgreich waren.
Gleich vom Start weg konnte sich der Favorit in diesem Rennen,
der Berliner RC, in Führung schieben und durchfuhr die
1.000-Meter-Marke mit einer dreiviertel Länge vor dem
Rüsselsheimer RK, der hier klar an zweiter Stelle lag. Es
folgten Hamm, Lübeck und Oberrad. Auf den zweiten 1.000 Metern
konnte der Berliner Achter dann seine Führung weiter ausbauen
und siegte klar vor dem Boot aus Hamm, das den RRK noch abfing.
Den dritten Platz belegte das Rüsselsheimer Boot mit Knud Adam,
Dietmar Klausen, Jochen Zimmermann, Roland von zur Mühlen, Andreas Hartmann, Klaus Hartmann, Klaus Köppen, Wilfried
Hoffmann und Steuermann Karl-Heinz Wagner mit Abstand vor der
Lübecker RG und der RG Oberrad. |
Trainer Dr. Alfred Buch gratuliert "seinem" Vierer
in Flörsheim: Neun
Vierer- und fünf Achtersiege 1962 für Dietmar Klausen, Klaus
Hartmann, Klaus Köppen, Wilfried Hoffmann und Stm. Karl-Heinz
Wagner |
Der Jungmannachter des RRK 1962, Dritter beim "Eichkranzachter" in
Mainz (Stm. Karl-Heinz Wagner, Wilfried Hoffmann, Klaus Köppen,
Klaus Hartmann, Andreas Hartmann, Roland von zur Mühlen, Jochen
Zimmermann, Dietmar Klausen, Knud Adam)
Sieg für den RRK
(hinten mit Startnummer 2) im Lgw.-Junior-Vierer in
Offenbach-Bürgel 1962 (Lutz Dörsam, Rudi Reitz, Wolf von zur
Mühlen, Walter Eberle, Stm. Karl-Heinz Wagner) |
Vierzehn Tage nach der Mainzer Regatta findet auf
dem Mainzer Floßhafen das Deutsche Meisterschaftsrudern statt.
Der "Leichte Vierer" des RRK ist mit dabei, lassen wir die
"Klub-Nachrichten" des RRK berichten:
Nach dem
recht guten Abschneiden unseres
leichten Vierers bei der Mainzer Ruder-Regatta entschloss
sich die Ruderleitung diese Mannschaft zum Meisterschaftsrudern
auf dem Mainzer Floßhafen zu melden. In der Besetzung mit Lutz
Dörsam, Rudi Reitz, Wolf von zur Mühlen, Walter Eberle und
Stm. Helmut Schumacher startete man hier gegen die Lübecker RG,
die RG Hansa Hamburg, den Düsseldorfer RV und den Münchener RC.
Gleich am Start kam unser Boot schlecht weg, da es noch etwas
schräg in der Bahn gelegen hatte, so dass man gleich den Schluss
des Feldes bildete. Natürlich war es nun für unsere "leichten
Jungens", die ja noch der Juniorklasse angehörten, sehr schwer,
Anschluss zu behalten. Trotzdem wurde schön gekämpft und kurz vor
dem Ziel konnte man sogar noch den Vierer der Hansa Hamburg, der
sichtlich sauer geworden war, abhängen und so einen vierten
Platz herausrudern. Klarer Sieger wurde der Titelverteidiger
Lübecker RG, der sich dann auch noch den Sieg im Vierer ohne
Stm. holte. |
Beendet wird die Regattasaison mit der
Herbstregatta in Mühlheim (1 Sieg), so dass schließlich bei 45
Starts 22 Siege für den RRK herausgerudert werden.
Erfolgreichste Ruderer des Jahres 1962 sind der Steuermann
Karl-Heinz Wagner mit 20, die Ruderer Wilfried Hoffmann mit
15, Klaus Hartmann und Klaus Köppen mit 14 sowie Dietmar Klausen mit 13
Regattasiegen.
RRK-Leichtgewichts-Vierer 1962 : Lutz Dörsam, Rudi Reitz, Wolf von zur Mühlen,
Walter Eberle, Stm. Karl-Heinz Wagner, später mit Stm. Helmut
Schumacher 4. Platz beim Deutschen Meisterschaftsrudern in Mainz |
Trainer Dr.
Alfred Buch "bewacht" mit Rudolf Müller seine Ruderer auf der
Heidelberger Regatta 1962 |
Das Abrudern mit interner Regatta Ende
September beendet offiziell die Regattasaison für die erfolgreichen
RRK-Ruderer. Zum Rennen um die Klubmeisterschaft im Einer und
den neu gestifteten Wanderpreis haben acht Skuller gemeldet, so dass
Vorläufe und Halbfinale anstehen, bevor sich im Finale Wilfried
Hoffmann vor Klaus Köppen Sieg und Wanderpreis sichern kann.
Insgesamt werden sieben Rennen ausgefahren. Hier die Ergebnisse im
einzelnen:
Rennvierer
für Aktive
1. Lutz Dörsam, Klaus Hartmann, Andreas Hartmann, Knud Adam,
St. Helmut Schumacher
2. Roland von zur Mühlen, Jochen Zimmermann, Wolf von zur
Mühlen, Wilfried Hoffmann, St. Heinrich Zander
3. Dietmar Klausen, Rudi Reitz, Klaus Köppen, Walter Eberle,
St. Karl-Heinz Wagner
Jugend-Gig-Vierer
1. Werner Trapp, Horst Ruf, Hartwig Kranz, Peter Ditsch, St.
Heinrich Zander
2. Martin Herrlich, Dieter Alsleben, Günter Kalup, Wolfgang
Treusch, St. Manfred Richter
Programm der
internen Regatta 1962 |
Klubmeisterschaft im Gig-Einer
1. Vorlauf |
2. Vorlauf |
3. Vorlauf |
4. Vorlauf |
1. Rudolf Müller
2. Wolf von zur Mühlen |
1. Wilfried Hoffmann
2. Klaus Hartmann |
1. Klaus Köppen
2. Lutz Dörsam |
1. Georg Turban
2. Jochen Zimmermann |
|
1. Zwischenlauf |
2. Zwischenlauf |
|
|
1. Wilfried Hoffmann
2. Rudolf Müller |
1. Klaus Köppen
2. Georg Turban |
|
|
Endlauf |
|
|
1. Wilfried Hoffmann
2. Klaus Köppen |
|
Gig-Vierer
für Passive
1.
Helmut Schwanke, Wolfgang Treusch, Peter Emig, Werner
Leichtfuß, St. Heinrich Zander
2. Wolfgang Mack, Volkmar Banse, Ulrich Banse, Adolf Ketter,
St. Helmut Schumacher
Gig-Zweier
ohne Stm. für Aktive
1. Vorlauf |
2. Vorlauf |
3. Vorlauf |
1. Roland von zur
Mühlen, Knud Adam
2. Dietmar Klausen, Wilfried Hoffmann |
1. Klaus Köppen, Jochen
Zimmermann
2. Lutz Dörsam, Walter Eberle |
1. Andreas Hartmann, Klaus Hartmann
2. Wolf von zur Mühlen, Rudi Reitz |
|
Zwischenlauf |
|
|
1. Andreas Hartmann, Klaus Hartmann
2. Klaus Köppen, Jochen Zimmermann |
|
|
Endlauf |
|
|
1. Roland von zur
Mühlen, Knud Adam
2. Andreas Hartmann, Klaus Hartmann |
|
Jugend-Gig-Einer
1. Vorlauf |
2. Vorlauf |
1. Hartwig Kranz
2. Günter Kalup |
1. Wolfgang Treusch
2. Peter Ditsch |
Endlauf |
|
1. Wolfgang Treusch
2. Hartwig Kranz |
|
Achter
1. Dietmar Klausen, Knud Adam, Roland von zur Mühlen, Werner
Leichtfuß, Wolf von zur Mühlen, Rudi Reitz, Klaus Köppen,
Wilfried Hoffmann, St. Helmut Schumacher
2. Lutz Dörsam, Volkmar Banse, Rudolf Müller, Wolfgang
Treusch, Andreas Hartmann, Klaus Hartmann, Jochen
Zimmermann, Walter Eberle, St. Karl-Heinz Wagner
|
Da die Hockeyabteilung an Ostern kein eigenes Turnier veranstaltet,
spielt die Herrenmannschaft auf dem Internationalen Hockeyturnier des
Wiesbadener THC und beweist dort ihr spielerisches Können. Weiterhin
unternimmt die Herren- und die Seniorenmannschaft Ende April eine Reise nach
London, um "Metropolitan Police"
zu besuchen, deren Mannschaft dreimal am RRK-Osterturnier teilgenommen
hat. Fünf Tage lang ist das Mount-Pleasant-Hotel fester Wohnsitz der
Rüsselsheimer mit Thomas Blivier, Winfried Cezanne, Rolf Dauber, Willi
Filtzinger, Karl-Heinz Georg, Günther Görke, Michael Götz, Philipp
Gütlich, Hans Hermann, Erich Hund, Karl-Heinz Ims, Peter Kraus, Walter
Leichtweiß, Dieter Meyer, Horst Pöppel, Alfred Rausch, Klaus
Schreiber, Fritz Schröder, Fritz Staubach, Rolf Teerling, Hans
Teerling und Rüdiger Weidmann. Die Herrenmannschaft spielt gegen
Southgate 3:1, gegen Purley 0:0 und gegen die Bobbys von Metropolitan
Police 3:4, die Senioren trennen sich von den gleichen Klubs mit 2:2,
2:2 und 1:2.
Die Herrenmannschaft zieht nach dem Gewinn
der hessischen Vizemeisterschaft im Feldhockey 1961/62 in die Endrunde um die Deutsche
Feldhockey-Meisterschaft ein, die im K.-o.-System
ausgetragen wird. Das Los bestimmt als Gegner den
bayerischen Meister, den Nürnberger HTC. "HOCKEY, die Wochenzeitung des
deutschen Hockeysports" berichtet am 18. April 1962 von den
Vorrundentreffen:
Heimsiege waren zum
Auftakt Trumpf
Die sechs
Vorrunden-Treffen der Herren brachten ausnahmslos Erfolge der
Platzvereine
Die sechs
Vorrundentreffen zur Deutschen Hockeymeisterschaft 1962 der
Herren (die Begegnungen Kreuznacher HC − Uhlenhorster Klipper
Hamburg und Sachsenhausen 57 − TG 46 Frankenthal finden erst am
21. April bzw. 6. Mai statt) endeten alle mit Siegen der
gastgebenden Vereine. Zu den klarsten Erfolgen kamen dabei die
beiden vorjährigen Finalisten Berliner HC und Uhlenhorst
Mülheim. Die Berliner bezwangen Goslar 08 mit 2:0 (2:0) und die
Mülheimer den HC Delmenhorst gar 5:0 (2:0). In den übrigen
Treffen ging es knapper zu. Der Nürnberger HTC bezwang den
Rüsselsheimer RK 2:1 (1:0), der HC Heidelberg die Nürnberger HG
mit 1:0 (1:0), der HC Ludwigsburg etwas überraschend Exmeister
Brandenburg Berlin mit 1:0 (0:0) und der West-Zweite Club
Raffelberg Hamburgs Meister UHC bereits am Samstag in Duisburg
dank größerem kämpferischen Einsatzes mit 2:1 (1:1). Für die
Zwischenrunde am 20. Mai stehen nun folgende Paarungen fest: HC
Ludwigsburg − Uhlenhorst Mülheim, Nürnberger HTC − Sieger aus
Kreuznacher HC/Uhlenhorster Klipper Hamburg, Club Raffelberg −
Sieger aus TSVg. Sachsenhausen 57/TG 46 Frankenthal, Berliner HC
− HC Heidelberg.
Nürnberger HTC −
Rüsselsheimer RK 2:1 (1:0)
Trotz des schweren
und glitschigen Rasenbodens auf dem NHTC-Platz gab es zwischen
dem Bayernmeister NHTC und dem Hessenzweiten Rüsselsheimer RK
ein äußerst temporeiches, spannendes und technisch auf hohem
Niveau stehendes Spiel. Der knappe Sieg der Nürnberger war nicht
unverdient, obwohl die Gäste aus der Opelstadt in der
technischen Gesamtkonzeption um eine Idee besser gefielen als
der Bayernmeister. Mit ihrem übertriebenen Dreiinnenspiel kamen
sie aber bei der sehr aufmerksamen NHTC-Deckung nie richtig zum
Schuss. Vor allem scheiterten sie immer wieder an dem klugen
Stellungsspiel des RV Maul, der mit Abstand der beste Mann der
NHTC-Abwehr war. Auch NHTC-Torwart Keiling hielt einige der
zahlreichen Rüsselsheimer Strafecken ganz groß. Viel
gefährlichere Szenen vor dem Rüsselsheimer Tor schuf der mit
rascher Ballabgabe und gutem Einsatz seiner Flügel operierende
NHTC-Angriff, der allerdings auch in seinem technisch und
taktisch klug spielenden Halblinken H. End einen großartigen
Vollstrecker hatte. Er war es, der den NHTC mit einem
unhaltbaren Strafeckenschuss schon in der 9. Minute mit 1:0 in
Führung brachte. Eine Minute später war es der gleiche Spieler,
der mit Wucht eine Strafecke an die Latte knallte. In dem völlig
offenen, sehr wechselvollen Spiel erhöhte dann wiederum H. End
auf Zuspiel von Gugel in der 46. Minute auf 2:0. Erst in der
Schlußminute kamen die Rüsselsheimer durch Staubach zu ihrem
verdienten Ehrentreffer, nachdem der Rüsselsheimer HR kurz
vorher einen 7-m-Ball knapp vorbei geschossen hatte. Die
Schiedsrichter leiteten den sehr fairen Kampf korrekt und
sicher.
Rüsselsheimer RK:
Peter Kraus; Debu Paul, Josef Schnur; Hans Hermann, Fritz
Schröder, Hans Teerling; Günther Görke, Fritz Staubach, Walter
Leichtweiß, Fritz Schmidt, Philipp Gütlich. |
Die
Hockey-Senioren 1962
(hinten: Hans Ickrath, Walter Steube, Emil Sprengard, Walter Muchow, Hans Ludwig Blöcher, Karl-Heinz Ims, Wilhelm Blöcher, Karl-Heinz Georg; vorn: Karl Heuß, Werner
Wiessner, Willi Filtzinger, Ludwig Kraft) |
Nach der Zwischenrunde und
der Vorschlussrunde um die Deutsche Meisterschaft der Herren stehen
sich im Endspiel der Berliner HC nach Sieg über Sachsenhausen 57 und
der HC Ludwigsburg nach Sieg über Klipper Hamburg gegenüber. Auf einem
morastigen, ungeeigneten Spielfeld in Ludwigsburg siegt der Berliner
HC klar mit 3:0 und ist Deutscher Feldhockey-Meister 1962.
Bei der am 10. Mai 1962 stattfindenden Generalversammlung der
Hockeyabteilung berichtet Abteilungsleiter Alfred Rausch von einem
erfolgreichen Spielbetrieb im Geschäftsjahr 1961/62: Fünf Mannschaften
(1. Herren, Ib-Herren, Senioren, Jugend, Knaben) haben 114 Spiele
ausgetragen, 72 gewonnen, 20 verloren und 22 endeten unentschieden.
Bei der Wahl der neuen Abteilungsleitung wird Alfred Rausch
wieder zum Abteilungsleiter gewählt, Kassierer wird Werner Wiessner,
Schriftführer und Jugendleiter Fritz Schneider.
Die Jugend- und die Knabenmannschaft
starten an Ostern zu einer sechstägigen Reise zum Jugend-Hockeyturnier
des Braunschweiger THC, wobei die RRK-Jugend alle Spiele gewinnt und
als beste Mannschaft des Turniers bezeichnet wird. Im Finale um die Hessische
Meisterschaft im Feldhockey der Jugend treffen die beiden
Gruppensieger der Meisterschaftsrunde aufeinander. Die unter der Trainingsleitung von Philipp Gütlich
und Fritz Schneider stehende RRK-Jugend mit Karl-Heinz Nuffer, Thomas
Uebel, Dieter Dick, Uwe Seibert, Manfred Liebig, Wolfgang Knoll,
Wolfgang Mix, Rainer Seifert, Michael Heuß, Wolfram Jirzik und
Klaus-Dieter Michalski erringt gegen den 1. Hanauer THC durch einen
knappen 1:0-Sieg den Titel.
In der Meisterschaftsrunde 1962/63 der Hockey-Oberliga liegt die RRK-Herrenmannschaft nach fünf Spielen am Tabellenende, so dass das
"Abstiegsgespenst" umgeht. Am Jahresende − wegen Wintereinbruchs kann
die Runde erst anfangs Dezember bei gefrorenem Boden (!) zu Ende
gespielt werden − nach vierzehn Spielen
steht der RRK mit 12:16 Punkten jedoch gesichert auf dem 6. Platz der Tabelle.
Hessischer Meister wird überraschend der TEC Darmstadt.
"Hi gut Rüsselsheimb alleweg". Am sechsten Tag im Gilbhart (6.
Oktober) machen sich in der Abendstund' zwei Fähnlein des
landgräflichen Heeres unter der Leitung des Hauptmann Scheuermann vom
Bootshaus auf und erreichen nach einem kurzen Marsch die sichere und
gut bewehrte Festung, um hier im großen Gewölbe die traditionelle
Burgkneipe zu feiern. Leutenant Kurzschlussfelder (Gerhard
Müller), der den edlen Feldhauptmann Alf von Buchenstein (Dr. Alfred
Buch) vertreten muss, berichtet von den Treffen des 1. Fähnlein. Hier
ein Auszug:
... Zur nächsten
Fehde zog das Fähnlein unter Trommelspiel und Pfeifen viel an den
Neckarstrom weit in das südliche Ausland / nach dam lustigen Ort
Eberbach. Hier hatte der Allmächtige kein Einsehen mit seinen frummen Landsknechten / alldiweil er einen Dauerregen
herniedergehen liess / dass alles Kraut und Lot unbrauchbar wurde
/ wir aber gottlob unsere scharfen Waffen hatten / allwelche uns /
geschickt gebraucht / in mörderischer Battey drei Siege einbrachten.
Im Spätsommer zogen wir mit dem Fähnlein gen Meenz / allwo unser
hochgeborener Fürst und Herr Händel um einen Eichkranz mit dem
Erzbischof hatte. Nach einem siegreichen Vortreffen wurde die
Sache mit dem Eichkranz ausgefochten / wobei die Funken stieben /
ansonsten die Landschaft um den Floßhafen widerhallte / vom
Kampfgeschrei und Jubel des Volkes. Nach sehr hartem Stechen /
siegten die Mannen des Churfürsten von Brandenburg über unser
braves Fähnlein / nachdem es etzliche Feinde vorher durch scharfes
Scharmutzieren in's Gras beisen laßen. ... |
Der "Ball des RRK" am 20. Oktober 1962 im
Hotel Adler ist der gelungenste Ball seit Jahren, zu dem die
Tanzturnier-Kapelle Schrohe, das Robana-Ballett, der Sänger
und Parodist Hans Uwe Schneider, eine Tombola und der Ansager Hans-Jürgen Stein
beitragen. Gag des Festes aber ist das von Karl Pöppel entwickelte
Saalachter-Rennen, bei dem die teilnehmenden Damen zeigen, welchen
Ehrgeiz sie entwickeln können. Siegerin in einer äußerst knappen
Entscheidung wird Gudrun Traiser vor "Betty" Schaeffter.
Natürlich werden auch die erfolgreichen Sportler, die Ruderer mit
Trainer Dr. Alfred Buch und für die jugendlichen Hockeyspieler ihr
Trainer Fritz Schneider, sowie einige Jubilare geehrt. Vierzig Jahre
gehören dem RRK Heinz Bangert, Dr. Theo Brand und
Wilhelm Hummel an, 25 Jahre sind es bei Paula Dörhöfer,
Gerhard Müller, Ernst Schmidt, Hans Ludwig Blöcher,
Werner Klepper und Wilhelm Blöcher.
Im November treffen sich bei "Dippehas und Klöß" Jäger und Treiber zur
Hasenkneipe im Bootshaus. Mit "Fressen, Saufen und dem Absingen
uriger Lieder" vergehen die Stunden wie im Flug. Manche Runde ist
schon ausgewürfelt, als es nach hartem Kampf dem Treiber Günther Görke
gelingt, dem Jäger Josef Schnur den Hasen abzujagen. Allerdings soll
des Treibers Frau am nächsten Morgen nicht allzu erfreut gewesen sein,
als ihr so eine "Bestie" aus dem Kühlschrank "entgegensprang".
Am 7. Dezember 1962 wird der erfolgreiche Jungmann-Achter des RRK für seinen
dritten Platz beim "Eichkranzachter", quasi der "Deutschen
Meisterschaft" im U23-Bereich, und
die durch Fritz Schneider vertretene Hockeyjugend für den Gewinn der
Hessenmeisterschaft bei der Meisterehrung der Stadt Rüsselsheim
im Saal des "Schaab Louis" durch Bürgermeister
Dr. Walter Köbel und Sportamtsleiter Willi Hofmann mit der neu
geschaffenen Ehrenplakette der Stadt in Bronze ausgezeichnet. Erstmals
bei einer städtischen Meisterschaftsfeier sind die Ruderer des RRK
vertreten, da das Reglement dieser Sportart bekanntlich keine Kreis-,
Bezirks- oder Landesmeisterschaften kennt.
Nachdem die RRK-Ruderer im September gegen die RRK-Hockeyspieler ein
Fußballspiel mit 7:3 gewinnen konnten, beteiligen sie sich auch Ende
des Jahres an einer Fußballrunde von fünf Rudervereinen des
Untermain-Gebietes, zu der die RG Wiesbaden-Biebrich auch einen Pokal
stiftet. Vor- und Rückspiele sind geplant. Das erste Spiel des RRK ist
zu Hause gegen den Mainzer RV. Durch Tore von Volkmar Banse und Günter
Müller (2) siegt der RRK 3:1. Dann geht es am Frankfurter Riederwald
gegen die Frankfurter RG Germania, wo eine knappe 1:2-Niederlage sowie
zwei verletzte Ruderer hingenommen werden müssen. Das Machtwort von
RRK-Rudertrainer Dr. Alfred Buch lässt nicht lange auf sich warten,
Fußballspielen ist ab sofort für die aktiven Ruderer verboten.
Vor allem der fehlende Platz in der Bootshalle bewegt den
Vorstand, sich konkret Gedanken zu machen, wie hier
Abhilfe geschaffen werden kann. Man sieht schließlich
die Lösung in einem großen Bootshaus-Neubau, so
dass in dieser Richtung schon Überlegungen und
auch klärende Gespräche stattfinden.
Der RRK verliert im Jahr 1962
durch ein tragisches Geschick sein treues Mitglied Walter Weiß.
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