Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 (RRK)
von 1942 bis heute

1942

Nach Vorarbeiten der beiden Vorstände von Ruderverein Rüsselsheim und Rudergesellschaft Undine Rüsselsheim soll der Zusammenschluss erfolgen. Beide Vereine halten vorher noch ihre letzten Haupt-Versammlungen ab. Am 24. April 1942 berichtet der Rudersport-Journalist Paul Elschner in der "Presse":

Kurz vor dem Zusammenschluss der Rüsselsheimer Rudervereine

Im Rüsselsheimer Rudersport vollzieht sich am Wochenende ein bemerkenswertes Ereignis. Die beiden ortsansässigen Rudervereine, die sich 1938 und 1939 bereits sportlich mit bestem Erfolg zu einer Achter-Renngemeinschaft zusammengetan hatten, stehen unmittelbar vor dem Zusammenschluss zu einer großen Gemeinschaft. Rüsselsheim, dessen Ruderer es im Laufe der Jahre zu beachtlichen In- und Auslandserfolgen gebracht haben, wird alsdann einen Großverein besitzen, der das Renn-, Wander-, Frauen- und Jugendrudern, sowie den Hockeysport eifrig pflegt.

Die Verschmelzungsverhandlungen wurden vor kurzem zum Abschluss gebracht, so dass beide Vereine ihre letzte Generalversammlung durchführen konnten. Beim Ruderverein Rüsselsheim 1908 erstattete der stellv. Vereinsführer Joseph Grass den umfassenden Jahresbericht, der wieder von einer bemerkenswerten Aufwärtsbewegung spricht. Der Mitgliederbestand erstreckt sich nach einem Zugang von neunzehn Ruderern auf 161 Mitglieder, von denen 67 zur Verteidigung des Vaterlandes eingesetzt sind. Durch Tod wurden drei Mitglieder abberufen, auf dem Felde der Ehre blieben vom RVR Wilhelm Reinheimer und Dr. Rudolf Fritz. Studienrat Henkel nahm sich der 33 Schüler aus der Oberschule für Jungen an und ließ die Mannschaften in Geisenheim starten. Vereinsführer Georg von Opel, der dem RVR schon zu 30 In- und Auslandssiegen verhalf, bildete mit seinem früheren Partner Willi Füth aus Berlin ein bei den Kriegsmeisterschaften in Grünau gestartetes Doppelzweier-Paar, das trotz der Kürze der Trainingszeit den wertvollen zweiten Platz belegen konnte. So war denn auch im zweiten Kriegsjahr die RVR-Flagge in Günau vertreten. Unter den bewährten Amateurtrainer Fritz Brumme entwickelten sich Adam Breidert (Undine) und Karl Saar im Skullboot recht gut. Seinen knappen Niederlagen bei den Erstregatten konnte Breidert in Hanau und Frankfurt drei Einersiege und mit Saar einen Renngemeinschaftserfolg im Doppelzweier in Offenbach anfügen. Die Jugendruderer hatten sich auf der Frankfurter Herbst-Regatta in einigen Rennen gegen stärkste Konkurrenz versucht. Nun hat in diesem Februar wieder Fritz Brumme die Ausbildung der HJ-Ruderer übernommen und hofft, aus dem vorhandenen Material einen Achter und getrennt einen Vierer für Regattastarts zusammenstellen zu können. Einen beachtlichen Aufschwung nahm der im RVR schon immer intensiv betriebene Hockeysport unter Leitung von Karl Saar. Die wirtschaftliche Lage des Vereins ist nach Beendigung des 33. Berichtsjahres eine durchaus geordnete.

Mit einem Bestand von 125 Mitgliedern, von denen 55 den feldgrauen Rock tragen, beschloss die Rudergesellschaft Undine 1919 das 22. Jahr ihres Bestehens. Vereinsführer Karl Müller, der die Versammlung leitete, wies bei der sportlichen Berichterstattung auf die Erfolge von Adam Breidert hin, der sich im Skiff außerordentlich schnell und gut entwickelt hat. Die sechs Mitgründer, Karl Etter, Ernst Renker, Adam Simon, Johann Bastian, Franz Loos und Walter Schaeffter, sowie eine große Zahl von verdienten Undine-Mitgliedern wurden mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Vereinsführer Karl Müller, der noch im Gründungsjahr 1919 der "Undine" beigetreten ist, war, wie Joseph Grass und Georg von Opel beim "Verein", ehemals Rennruderer mit bestem Erfolg. Auf dem Felde der Ehre blieben 1940 bis 1942 bei der Rudergesellschaft Undine Ernst Müller, Ludwig Jordan und Franz Pfeffinger. Bei der "Undine" sind die finanziellen Verhältnisse durchaus gesichert und ein recht wertvoller Bootspark steht zur Verfügung. Die Kameradschaft findet in dem Verein von jeher eine gesunde Pflegestätte. Frühzeitig schon wurde, wie beim RVR, das Jugendrudern aufgenommen. Um die Entwicklung haben sich im Laufe der Jahre neben Vereinsführer Karl Müller und Trainingsleiter Josef Müller, Max Seifert, Paul Schubert und in nicht geringem Maße Karl Etter recht verdient gemacht. So sieht denn die "Undine", die aus ihrem Preisschatz dreißig Gegenstände der Metallspende überwiesen hat, dem bevorstehenden Zusammenschluss mit vollster Zuversicht entgegen, werden doch dadurch alle Kräfte zum gemeinsamen Einsatz erfasst.

Am 25. April 1942 treffen sich die Mitglieder des Rudervereins Rüsselsheim und der Rudergesellschaft Undine Rüsselsheim, um den Zusammenschluss der beiden Vereine unter dem Namen "Rüsselsheimer Ruder-Klub 08" zu beschließen.

Der stellvertretende Vereinsführer des RVR, Joseph Grass, führt bei dieser Versammlung aus, dass sich die aktiven Sportler beider Vereine vor einigen Jahren schon aus sportlichen Gründen zusammengefunden haben und eines Tages in einem Boot zusammensaßen. Aus der Renngemeinschaft ist nun eine Rudergemeinschaft geworden. Der Zusammenschluss beider Vereine ist also nicht am grünen Tisch entstanden, sondern beim Sport selbst.

Anzeige zum Tag des Rudersports, zur Trainingsverpflichtung der Ruderer und zur Zusammenschlussfeier des Rudervereins Rüsselsheim mit der Rudergesellschaft Undine Rüsselsheim am 26. April 1942 im RVR-Bootshaus

Aus dem "Goldenen Buch" des RVR zur Zusammenschlussfeier von Rudergesellschaft Undine Rüsselsheim und Ruderverein Rüsselsheim am 26. April 1942 

Der Vereinsführer der Rudergesellschaft Undine, Karl Müller, erklärt der Versammlung die Bereitschaft seines Vereins zum Zusammenschluss. Seine letzte Tat als "Undinemann" ist der Dank an Georg von Opel für seine Unterstützung, durch die der Zusammenschluss erst ermöglicht wurde. Als äußeres Zeichen überreicht er Georg von Opel die Ehrennadel der "Undine". Auch Joseph Grass, der unermüdlich für den Zusammenschluss gearbeitet hat, wird mit dieser Ehrennadel ausgezeichnet. Mit der Verleihung der Ehrennadel an Trainer Fritz Brumme drückt die "Undine" ihren Dank dafür aus, dass man den Namen "Undine" neben dem Namen des Rudervereins Rüsselsheim in deutschen Sportkreisen mit Achtung nennt.

Der Zusammenschluss der beiden Vereine, Ruderverein Rüsselsheim 1908 e.V. (161 Mitglieder) und Rudergesellschaft Undine 1919 e.V. Rüsselsheim (125 Mitglieder), wird einstimmig beschlossen. Als Vereinsführer wird ebenso einstimmig Georg von Opel gewählt, der zu seinen Mitarbeitern im Vorstand folgende Vereinsmitglieder bestimmt:

Stellvertretende Vereinsführer
Dietwart
Schriftwart
Kassenwarte
Ruderwart und Trainer
Jugend-Ruderwart
Frauen-Ruderwart
Kanu-Obmann
Hockey-Obmann
Bootshausverwalter
Wirtschaftsverwalter
Beisitzer
Vertreterin der Frauenabteilung
Kassenprüfer

Joseph Grass, Karl Müller
Hans Mietzschke
Hilde Kirchmann
Oscar Schlieben, Otto Hauck
Fritz Brumme
Karl Steinmann
Josef Müller
Ernst Bender
Karl Saar
Fritz Schadt, Karl Etter
Friedebert Armbruster
Ludwig Hill, Paul Schubert, Adam Simon, Karl Pöppel
Johanna Müller
Hugo Armbruster, Hans Friedrich Mayer

Paul Elschner, Frankfurt, erklärt zum Zusammenschluss der Rüsselsheimer Ruderer:

Ich kenne schon seit längeren Jahren die Geschichte beider Vereine, ganz besonders aber die des RVR, und weiß, was in den Jahren seit der Gründung bis heute alles geleistet wurde. Beide Vereine haben einen guten Namen und guten Klang auf ihren Regatten und auf den von ihnen besuchten Regattaplätzen waren es stets gefürchtete Rennruderer, das beweist auch die Zahl der von ihnen gewonnenen Preise. Auch die finanziellen Verhältnisse der beiden Vereine waren stets in bester Ordnung.

An der Spitze des RVR stand Kamerad Georg von Opel. Sein verstorbener Vater, Kommerzienrat Carl von Opel, war Freund und Gönner der Rüsselsheimer Ruderer. Durch seine Unterstützung wurde das RVR-Bootshaus gebaut, wodurch auch das gesellschaftliche Leben zur Blüte gelangte. Und nun fungiert sein Sohn Georg als erster Vorsitzender der neu zusammen geschlossenen Rüsselsheimer Rudervereine. Da er ja selbst aktiver Rennruderer ist und noch im letzten Jahr bei den Kriegsmeisterschaften in Berlin-Grünau teilgenommen hat, weiß er das Rudererleben zu schätzen. Ihm zur Seite steht als Trainer Fritz Brumme, der ebenfalls für die Ruderei schon sehr viel getan hat, er tat es aber auch als echter Ruderer. Durch seine aufopfernde Tätigkeit mit harten Geduldsproben führte er seine Rennmannschaften auf großen Regatten von Sieg zu Sieg. Durch seine Tätigkeit ist es ihm auch gelungen, 1938 und 1939 seine Achtermannschaft, welche er aus Ruderern der RG Undine und des RVR bildete, zu den Meisterschaftsregatten nach Heilbronn und Hannover zu entsenden.

Zu all dem Guten, was nun einmal in Rüsselsheim vorhanden ist, kann man nur gratulieren, und so wünsche ich auch heute und für die Zukunft zu dem Zusammenschluss beider Vereine im "Rüsselsheimer Ruder-Klub 08" alles Glück und Gute.

Der Tag des Rudersports am 26. April 1942 ist für die Rüsselsheimer Ruderer von ganz besonderer Bedeutung, da der Zusammenschluss der Rudergesellschaft Undine 1919 mit dem Ruderverein Rüsselsheim 1908 feierlich begangen wird. Am gleichen Tag verpflichten sich 13 Jungruderer durch Handschlag dem Vereinsführer Georg von Opel und dem Trainer Fritz Brumme zum strengen Training.

Die Ruderjugend des RRK mit Trainer Fritz Brumme 1942 (hinten: Else Müller, Tilly Thieß, Else Brumme, Rolf Sittmann, Philipp Roth, Paul Messerschmidt, Trainer Fritz Brumme, Heinz Grote, Herbert Missler, Walter Gentzsch, Franz Bossong, Alfred Buch, Karl Steinmann, Hans Müller, Reinhold Brumme, Wilfried Seipp, Eleonore Diehl, Susanna Schmidt, Marlis Klippel; vorn: Georg Jung, Eugen Schäfer)

Den ersten Start für den RRK auf einer Regatta wagt Karl Saar am 14. Juni 1942 bei der Mannheimer Regatta, wo er im Senior-Einer den 2. Platz belegen kann. Den ersten Sieg holen die Jungruderer Walter Gentzsch, Wilfried Seipp, Eugen Schäfer, Rolf Sittmann und Stm. Reinhold Brumme im Lgw.-Jugendvierer bei der Mainzer Regatta. Das erste Achterrennen kann acht Tage später mit der Mannschaft Walter Gentzsch, Karl Steinmann, Wilfried Seipp, Hans Müller, Franz Bossong, Eugen Schäfer, Philipp Roth, Rolf Sittmann und Stm. Reinhold Brumme auf der 51. Frankfurter Regatta gegen starke Konkurrenz gewonnen werden.

Es folgen eine HJ-Regatta in Frankfurt mit einem Vierersieg, dann die Regatta in Offenbach mit drei Siegen bei drei Starts, dann noch die Regatta in Hanau ohne RRK-Erfolg. Für Franz Bossong, der zum RAD eingerückt ist, rudert nun Paul Messerschmidt im Achter. Karl Saar startet auf mehreren Regatten im Jungmann- und Senior-Einer, muß jedoch seinem überlegenen Gegner von der FRG Germania jedes Mal den Vortritt lassen.

Bei den Gebietsmeisterschaften von Hessen-Nassau am 26. Juli 1942 auf der Gerbermühlstrecke in Frankfurt kann sich der RRK im Lgw.-Jugendvierer vor Mainz-Weisenau, Gießen, Frankfurt und Flörsheim sowie im Lgw.-Jugendachter vor der Renngem. Gießen, Wiking Offenbach und dem Mainzer RV durchsetzen.

Eine Woche später bei der Regatta in Flörsheim werden zwei Viererrennen für den RRK gewonnen. Dann am 23. August 1942 treffen sich auf der Gerbermühlstrecke in Frankfurt die HJ-Jugendmannschaften von Hessen-Nassau, Kurhessen, Moselland und Westmark zu den angesetzten Gebietsvergleichskämpfen. Das Rennen der leichten Vierer sieht die auf Höchstleistung gebrachte Rüsselsheimer Mannschaft sicher in Front vor Kurhessens Gebietsmeister Kassel mit mehr als zwei Längen Vorsprung. Auch der Achter wird klar mit drei Längen Vorsprung gewonnen.

Und auch bei den Sieben-Gebiete-Wettkämpfen in Mannheim sind RRK-Ruderer am Start: der "Sittmann-Vierer" kann sich in seinem Leihboot nicht entfalten und kommt erst als fünftes Boot ins Ziel. Dafür gewinnen Heinz Grote, Wilfried Seipp, Hans Müller, Karl Steinmann und Stm. Reinhold Brumme einen Rahmenkampf im leichten Vierer und Paul Messerschmidt im Achter der Frankfurter RG Germania den ersten Achter.

Der RRK gewinnt 1942 in Frankfurt die Gebietsmeisterschaft im Leichtgewichts-Jugendachter (hinten: Rolf Sittmann, Paul Messerschmidt, Eugen Schäfer; davor: Wilfried Seipp, Karl Steinmann, Trainer Fritz Brumme, Walter Gentzsch; vorn: Philipp Roth, Stm. Reinhold Brumme, Hans Müller)

Die erste Deutsche Meisterschaft im Rüsselsheimer Rudersport gewinnen in Berlin 1942 im Leichtgewichts-Jugendvierer mit Steuermann die Ruderer Walter Gentzsch, Eugen Schäfer, Steuermann Felix Esser vom Frankfurter Ruderverein 1865, Philipp Roth und Rolf Sittmann vor dem RV Friedrichshafen und der Coblenzer RG 1921

Höhepunkt des Jahres für die deutsche Ruderjugend sind die Deutschen Reichsjugend-Ruderwettkämpfe in Berlin-Grünau vom 16. bis 20. September 1942. Zum vierten Mal steht Grünau fünf Tage lang im Zeichen der Deutschen Jugendmeisterschaften, bei denen Mannschaften aus 30 Gebieten am Start sind. Obwohl diesmal Gebietsgruppenkämpfe zur Sichtung der Kräfte vorausgingen, sind 415 Jungen und 147 Mädchen in 107 Bootsmannschaften am Start. Die RRK-Jungruderer Walter Gentzsch, Eugen Schäfer, Philipp Roth und Rolf Sittmann mit Steuermann Felix Esser vom Frankfurter RV 1865 starten im Leichtgewichts-Vierer mit Steuermann für das Gebiet Hessen-Nassau, ebenso Paul Messerschmidt im Achter der Renngemeinschaft der Frankfurter RG Germania mit dem RRK.

Im "Leichten Vierer" sind 15 Mannschaften am Start, die zunächst drei Vorrennen überstehen müssen. Der RRK-Vierer qualifiziert sich als zweites Boot seines Vorrennens, 0,2 Sekunden hinter dem RV Friedrichshafen, für den Zwischenlauf. Und auch hier kann der RRK durch einen für die Teilnahme am Finale ausreichenden dritten Platz hinter Koblenz und Friedrichshafen überzeugen. Damit hat sich der "Sittmann-Vierer" für den Endlauf qualifiziert.

Im Achter versuchen 23 Mannschaften zunächst einmal unter die besten Sechs zu kommen. Nach vier Vorrennen und zwei Zwischenläufen hat das Gebiet Hessen-Nassau zwei Eisen im Endlauf, den Achter der Renngem. FRGG/RRK und den Achter des Flörsheimer RV.

Wir zitieren zu den Endläufen den "Wassersport":

Der erste Titelkampf ist entschieden. Es war der im Leichten Vierer. Die sechs im Endlauf stehenden Boote lieferten sich einen unerhört fesselnden Strecken- und mitreißenden Schlusskampf, der so geschlossen war, dass im Ziel der Abstand vom siegenden zu dem das Feld beendenden sechsten Boot kaum eine Bootslänge betrug. Trotz der Härte des Kampfes büßten weder Rüsselsheim, der neue Meister, noch Friedrichshafen, dessen Mannschaft lange in Führung lag, an der guten Form ein. Dies spricht für die gründliche Ausbildung, die namentlich Fritz Brumme in Rüsselsheim seinen HJ-Ruderern zuteil werden lässt. Zwischen den zuletzt erst vorgestoßenen Rüsselsheimern, den Friedrichshafenern und den Koblenzern war nur je eine Luftkastenlänge Abstand. Diese drei Mannschaften waren sich vollkommen ebenbürtig, so dass der Sieger leicht auch hätte anders heißen können. Treptow, Rauxel und Marienburg standen den drei Spitzenbooten kaum nach. Das Ergebnis:

1. Hessen-Nassau, Rüsselsheimer RK 08 (Gentzsch, Schäfer, Roth, Sittmann, Stm. Esser)

2. Württemberg, RV Friedrichshafen

3. Moselland, Coblenzer RG 1921

4. Berlin, Treptower RC

5. Westfalen, RV Rauxel

5:45,7 min

5:45,9 min

5:46,4 min

5:47,4 min

5:48,1 min

Zieleinlauf im Meisterschaftsrennen der "Leichten Vierer" in Berlin-Grünau 1942: Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 siegt mit 2 Zehntelsekunden vor dem RV Friedrichshafen

Der mit großer Spannung erwartete Achterwettkampf der sechs Besten aus einem Feld von 23 gestarteten Mannschaften sah, wie die Vorrenn-Ergebnisse vermuten ließen, Stettin, Potsdam und Frankfurt in der Spitzengruppe. Die baumlangen Pommern, die ihre Vorkämpfe leichter durchstanden als die immer an zweiter Stelle eingekommenen, körperlich nicht so starken Germanen, starteten sehr flott. Der dadurch gewonnene Vorsprung wurde ungeachtet aller Angriffsversuche der Potsdamer Vineten und der auf der Außenbahn kämpfenden Germanen gehalten. Das harte Rennen sah zwar 100 Meter vor dem Ziel die drei ersten Boote kurz auf gleicher Höhe liegend, doch stießen die Stettiner, wie aus der Pistole geschossen, im letzten Augenblick wieder in Front und steuerten ihr Boot mit der bei den diesmaligen Grünauer Kämpfen oft vermerkten Luftkastenlänge zuerst durchs Ziel. Die im Endvorstoß ebenfalls starken Vineten ließen die bis zur Meisterschaft in sieben Rennen siegreichen Frankfurter Germanen mit einer viertel Bootslänge hinter sich. In Grünau vermisste man übrigens den guten Westmark-Vertreter aus Ludwigshafen, der sich in Mannheim beim Siebengebiete-Vergleichskampf unmittelbar hinter Frankfurt/Rüsselsheim placiert hatte. Etwas enttäuscht hat die 580 Kilo schwere Mannheimer Mannschaft, die zweifellos mehr kann, diesmal aber nur Hessen-Nassaus Gebietsmeister aus Flörsheim, der körperlich weit schwächer ist, niederhalten konnte. Das Ergebnis:

1. Pommern, Reichspost Stettin 08 / RC Triton Stettin, 576 kg

4:41,2 min

2. Mark Brandenburg, RK Vineta Potsdam

4:41,8 min

3. Hessen-Nassau, Frankfurter RG Germania / Rüsselsheimer RK 08, 590 kg (Engelhardt, Paul Messerschmidt, Groß, Merkh, Förster, Seger-Barthold, Dannhoff, Werner Holzmann, Stm. Brell)

4:42,7 min

4. Ostpreußen, Post / RC Germania Königsberg, 599 kg

4:46,5 min

5. Baden, Mannheimer RV Amicitia, 588 kg

4:50,5 min

6. Hessen-Nassau, Flörsheimer RV, 528 kg (Kurt Bertram, Karl Breckheimer, Hans Zilch, Peter Messerschmitt, Hermann Munk, Erich Kohl, Georg Schneider, Georg Hofmann, Stm. Hanswalter Messer)

ohne Zeit

Es folgt anschließend noch die Regatta in Mainz-Kastel, wo die von Trainer Fritz Brumme und Frauenruderwart Josef "Seppel" Müller vorbereiteten RRK-Ruderinnen Erika Schadt, Marianne Bauer, Hedwig Alt, Liesel Harth und Stfr. Anni Diehl den BDM-Anfänger-Vierer mit einigen Längen gewinnen. Letzte Regatta der Saison sind dann die Herbst-Jugendwettkämpfe auf der Gerbermühlstrecke in Frankfurt, wo der RRK in zwei Viererrennen den 19. und 20. Sieg des Jahres nach Hause fahren kann.

Auf elf Regatten, Ruderwettkämpfen, Gruppen-, Gebiets- und Vergleichskämpfen und an den Deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin-Grünau, können die Ruderer und Ruderinnen des RRK mit den besten Erfolgen teilnehmen. 20 Siege, 13 zweite Plätze und 2 dritte Plätze sind der Lohn, so dass der RRK die meisten Erfolge eines Rudervereins im Gebiet Hessen-Nassau erringen kann.

Nachdem die Rudersaison beendet ist, widmen sich alle Aktiven wieder dem Hockeysport. Eine Herren- und eine HJ-Mannschaft nehmen an den Meisterschaftsspielen sowie eine Frauen- und eine BDM-Mannschaft an Freundschaftsspielen teil. Während die Jugend gegen Ende des Jahres die Bannmeisterschaft erringen kann und im Frühjahr um die Gebietsmeisterschaft spielen wird, spielt die Herrenmannschaft in der Gauklasse eine hervorragende Rolle und liegt am Ende der Vorrunde hinter TV 57 Sachsenhausen und Eintracht Frankfurt auf dem dritten Platz. In dieser Mannschaft spielen Karl Saar, Josef Schnur, Heinz Hummel, Hans Rodenheber, Fritz Metzger, Wilhelm Nold, Carl Doré, Karl Heuß und Josef Saar zusammen mit Jugendlichen.

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