Gleich zu Beginn des
Jahres 1998, der RRK ist nun 90 Jahre alt, ehrt der RRK bei seiner
Meisterfeier die erfolgreichen
Sportler des Jahres 1997. Neben den zu ehrenden Sportlern sind Klubmitglieder
sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport erschienen. Wie
"Präsident" Dr. Dietmar Klausen darstellt, hat sich der RRK dem
Leistungssport verschrieben, die Erfolge geben recht. Ruder-Abteilungsleiter
Gerhard Darnieder hat 1997 40 Siege auf Regatten zu bieten, darunter Hessische und
Deutsche Meisterschaften. Die Tennisausschuss-Vorsitzende Gabriele Otto kann die
Sieger der Klubmeisterschaften vorstellen. Der Hockey-Abteilungsleiter Fritz
Schneider hat viele Mannschaften mit ihren Trainern zu ehren, zwei Deutsche
Meisterschaften, ein Europacup-Sieg, acht Hessenmeisterschaften sowie zahlreiche
Platzierungen zeigen die große Leistungsdichte.
Die bereits
laufenden Hallen-Bundesligarunden der Damen und Herren werden Ende Januar bei
den Damen durch die Hallen-Europameisterschaft in spanischen Orense
unterbrochen. Das Team von Bundestrainer Berti Rauth mit Britta Becker und
Denise Klecker triumphiert im Finale über England mit 8:0 und sichert sich den
siebten Europameisterschafts-Titel.
Anschließend geht
es in der Bundesliga in die Entscheidung. Die Herren verabschieden sich mit
einem Sieg in Frankenthal von ihren Fans und werden wie im Vorjahr Fünfter.
Dagegen landen die RRK-Damen wie erwartet auf dem ersten Tabellenplatz. Die
Endrunde um die Deutsche Hallenmeisterschaft findet in der Hamburger
Sporthalle Wandsbek statt. Nach einem 9:3-Halbfinalsieg über den RTHC
Leverkusen steht der RRK im Finale dem Berliner HC gegenüber. Lassen wir die "Main-Spitze"
sprechen:
Berti Rauth fliegt wieder durch die Luft
RRK-Hockeyspielerinnen auch in der Halle ganz oben /
BHC im 37.DM-Finale 7:2 besiegt
Totgesagte
leben bekanntlich länger. Vor allem dann, wenn der Titelhunger nicht gestillt
ist. Vier Jahre nach dem vierten und bislang letzten Titelgewinn haben die
Hockeyspielerinnen des RRK auch in der Halle bewiesen, dass ihre Ära noch lange
nicht zu Ende ist. Nachdem das Team von Bundestrainer Berti Rauth bereits im zurückliegenden
Juli das Feldfinale in ganz souveräner Manier gegen den Berliner HC 3:1 für
sich entschieden hatte, konnte der einstige Angstgegner aus der Hauptstadt die
erfolgreichste Vereinsmannschaft dieses Jahrzehnts nun auch in der Halle nicht
schrecken.
Mit 7:2
(3:1) Toren feierte der RRK gestern den deutlichsten Endspielsieg
neben dem 6:1-Erfolg vor fünf Jahren über Eintracht Frankfurt. Den
dritten Platz sicherte sich Ausrichter Klipper THC Hamburg durch einen
11:7-Sieg über den RTHC Leverkusen.
Dass der
fünfte Triumph auf nationaler Ebene
entsprechend ausladend bejubelt wurde, versteht sich von
selbst. Der Sekt spritzte, das Bierchen schmeckte, Berti Rauth flog
'mal wieder durch die Luft, und bei der Siegerehrung wurde den rund 1.500
Zuschauern in der Sporthalle Wandsbek auch noch eine kostenlose
Unterweisung in Geographie zuteil: Zum
eigens aufgelegten Ohrwurm "Erbarme, zu spät, die Hesse komme"
ging es noch einmal per Einzelvorstellung auf das Siegerpodest, wo die
herausragende Spielführerin Britta Becker auch den begehrten blauen
Meisterwimpel und die eher unscheinbare Trophäe in Empfang nahm.
Wichtig dann, dass Britta Becker ein
tolles Solo in überlegter Manier mit dem Führungstreffer abschloss, was
Sicherheit gab (3.). So war das 1:1 drei Minuten später im Anschluss an die
zweite Strafecke ebenso zu verkraften, wie der Umstand, dass Britta Becker mit
ihren Ecken an diesem Tag nicht wie gewohnt zum Zuge kam. Dafür trafen die, die
sonst weniger im Rampenlicht stehen. Sina Fröhlich und Lisa Jacobi, die mit drei
Treffern wie viele andere in dieser Partie über sich hinauswuchs, verhalfen dem
RRK zu einem Zwei-Tore-Vorsprung. Dass dies auch darauf zurückzuführen war, dass
die BHC-Ecken vier (26.) und fünf (28.) gegen Pfosten und Querlatte klatschten,
soll nicht verheimlicht werden. Warum auch, Glück hat schließlich nur der
Tüchtige.
Außer
Rand und Band, die Damen des RRK bejubeln ihren Sieg im 13. Endspiel
über den Berliner HC lautstark (Sybille Breivogel, Eva Hagenbäumer,
Jana Schwärzel, Denise Klecker, Nicole Hardt) |
"Oh
du wunderschöner RRK, du sollst ewig Deutscher Meister sein": Nach
dem Finaltriumph über den BHC wurde in Hamburg mal wieder kräftig
gesungen (hinten: Katrin Schmidt, Britta Becker, Sina Fröhlich, Sybille
Breivogel, Eva Hagenbäumer, Lisa Jacobi, Tanja Dickenscheid, Trainer
Berti Rauth, Betreuer Thomas Blivier; davor: Physio Hanne Zöller,
Nicole Hardt, Denise Klecker, Jana Schwärzel, Marja Busch,
Abteilungsleiter Fritz Schneider; vorn: Torfrau Jennifer Lutz, Torfrau Nicole Loeck) |
Dass sich die Berlinerinnen im
Verlauf des zweiten Abschnitts noch elf Ecken und zwei Siebenmeter
herausarbeiteten, daraus aber nur ein Tor zum 2:7-Endstand machten (58.),
spricht für sich. Die RRK-Abwehr stand bombensicher und Torhüterin Jennifer Lutz
krönte ihre erste Hallensaison mit einer vorzüglichen Vorstellung. Ganz toll,
wie sie in der 56. Minute den zweiten Siebenmeter von Natascha Keller parierte,
die mit acht Treffern beste Torschützin des Turniers war. Die Entscheidung
zugunsten der Hessinnen war zu diesem Zeitpunkt freilich längst gefallen. Dank
der besonnenen Aufbauarbeit von Britta Becker und dem vorbildlichen
Einsatzwillen von Eva Hagenbäumer hatte sich der Ruder-Klub kontinuierlich von
den müde wirkenden Berlinerinnen abgesetzt. Die Erinnerung, dass jener BHC, der
schon zehn Minuten vor Schluss seine Torhüterin Iris Fischer vom Feld nahm,
seine letzten vier Spiele allesamt nach zum Teil deutlichen Rückständen
umgebogen hatte, hielt die Konzentration bis zum Ende wach. Der deutlichste Sieg
im 13. Endspiel gegen den BHC war der Lohn.
RRK:
Torfrau Jennifer Lutz, Britta Becker
(5 Endrundentore), Eva Hagenbäumer (1), Denise Klecker (1), Jana Schwärzel,
Tanja Dickenscheid (1), Marja Busch (2), Nicole Hardt (1), Sina Fröhlich (1),
Sybille Breivogel, Lisa Jacobi (4), Torfrau Nicole Loeck. |
Vierzehn Tage
später steigt in der heimischen Walter-Köbel-Halle der Hallenhockey-Europapokal
der Damen-Landesmeister. Schon am ersten Tag der Spiele kristallisiert sich eine
Zwei-Klassen-Gesellschaft heraus. Paris, Siauliai, Edinburgh und Groningen
werden nicht in der Lage sein, Slough, Madrid, Eintracht Frankfurt und dem RRK
das Halbfinale streitig zu machen. Nach Siegen von Eintracht Frankfurt über
Slough LHC (7:2), und RRK über Club de Campo Madrid (6:3) stehen sich im Finale
erwartungsgemäß die "Hessen" gegenüber. Auch hier zitieren wir die "Main-Spitze":
Berti
findet die richtigen Worte
RRK-Hockeydamen sichern siebten Europacupsieg nach
der Pause – 7:4
Die
Hockeyspielerinnen des RRK basteln weiter an ihrer Erfolgsserie für die
Ewigkeit. Zum siebten Mal bekam das Team von Trainer Berti Rauth gestern in der
Walter-Köbel-Halle den Europapokal der Landesmeister überreicht und die
Goldmedaillen um den Hals gehängt. In einem lange spannenden Finale besiegte
der RRK im fünften Bundesligaduell in diesem Wettbewerb Eintracht Frankfurt
verdient 7:4 (2:3).
Der
erste Dank nach Spielende galt den Fans, die dem mit nunmehr 17
nationalen und internationalen Titeln behängten Team in der
kritischen Phase des Endspiels den Rücken gestärkt hatten. Nach
einer Ehrenrunde und einer artigen Verbeugung vor den mit rund 1.250
Zuschauern besetzten Rängen konnten die zwölf Spielerinnen den
Siegersekt spritzen lassen, um dann in ausgelassener Stimmung der
liebgewonnenen Siegerehrung nebst anschließender Spontanfete mit
Livemusik im VIP-Bereich entgegenzublicken.
Dass der
Heimvorteil sich auch bei der vierten Ausrichtung
dieser Veranstaltung
durch den RRK auszahlen würde, danach hatte es zunächst allerdings
nicht ausgesehen. Obwohl der von einer fiebrigen Magenverstimmung
genesenen Lisa Jacobi in der zweiten Minute im Nachfassen mit der Rückhand
das 1:0-Führungstor gelang, knüpfte die Eintracht fortan nahtlos an
die starke Vorstellung vom Halbfinalsieg über Slough an. Birgit
Mensch drehte mit zwei verwandelten Strafecken
den Spieß binnen 60 Sekunden um, und der Titelverteidiger
konnte von Glück sagen, dass die nächste Ecke knapp am Tordreieck
vorbeistrich (7.). Auf der anderen Seite war nämlich erst der
sechsten dieser speziell von Rüsselsheim sonst oft so überaus
konsequent verwerteten Standardsituationen
durch Britta Becker Erfolg beschieden. Da die Eckenquote der
Eintracht besser war, ging der RRK trotz der größeren Spielanteile
und Torchancen mit einem Rückstand (2:3) in die Pause.
Dass
Trainer Rauth in der Halbzeitbesprechung mal wieder die richtigen
Worte gefunden hat, kann als gesichert gelten. Der Ruder-Klub setzte
die Eintracht an deren Schusskreis noch mehr unter Druck und ließ
kaum einen vernünftigen Aufbau zu. Je älter die Partie wurde, umso
seltener gelang es den Frankfurter Leistungsträgerinnen, Akzente nach
vorne zu setzen. In der 26. Minute vollendete Denise Klecker ein
tolles Solo von Britta Becker zur erstmaligen Führung, die der RRK
nicht mehr hergab. Den zweiten Titeltriumph innerhalb von 14 Tagen vor Augen,
lief der Ball nun immer sicherer durch die Reihen, und manch herrlich
herausgespieltes Tor riss die längst zuversichtlichen Zuschauer zu
Beifallsstürmen hin. Eine tolle Hallensaison hatte ihr krönendes i-Tüpfelchen
erhalten.
|
Siebter
Europacupsieg in der Halle 1998 in Rüsselsheim für die RRK-Damen
(Trainer Berti Rauth, Lisa Jacobi, Britta Becker, Nicole Hardt, Sybille
Breivogel, Denise Klecker, Sina Fröhlich, Marja Busch; auf dem Bild
fehlen: Jennifer Lutz, Nicole Loeck, Eva Hagenbäumer, Jana Schwärzel,
Tanja Dickenscheid) |
Aufsteiger in die 2.
Verbandsliga, die Dritten Herren (hinten: Hans-Jürgen Krause, Tim Schmuck,
Moritz Hof, Ralf Becker, Bernhard Schramek, Udo Wiedmann, Gerrit
Rothengatter, Stefan Becker, Werner Pfeifer, Johannes Petry, Sponsor
Stefan Beger; vorn: Nico Hosang, Martin Ruf, Stefan May, Thomas Kempf,
Lars Hosang, John Harvey; es fehlen: Thomas Hartmann, Uwe Wötzel, Peter
Oberhaus) |
Die Ib-Herren beenden die
Oberligarunde auf dem vierten Platz, die Ib-Damen die Oberligarunde auf dem
dritten Platz. Die Dritten Herren steigen unter Spielertrainer Gerrit Rothengatter
von der 3. in die 2. Verbandsliga auf, die Vierten Herren von der 4. in die 3.
Verbandsliga.
Auch die RRK-Hockeyjugend zeigt in
der Halle ihr großes Können. Weibliche Jugend, A- und B-Mädchen, männliche A- und B-Jugend sowie A-Knaben werden Hessenmeister, die B-Knaben Vizemeister.
Bei den folgenden Süddeutschen Meisterschaften gewinnen A-Mädchen und A-Knaben
den Titel, die Weibliche Jugend wird Vizemeister, die männliche B-Jugend wird
Vierter die männliche A-Jugend Sechster. Damit nehmen drei Mannschaften an der
Endrunde zur Deutschen Meisterschaft teil. Für die weibliche Jugend ist der
sechste Platz Endstation, die A-Mädchen belegen Platz 4. Zur Deutschen
Meisterschaft der A-Knaben berichtet die "Main-Spitze":
Torchancen nicht konsequent
genug genutzt
Hockey-A-Knaben des RRK
verlieren DM-Halbfinale im Siebenmeter-Schießen und müssen mit Rang drei
vorlieb nehmen
Die Hockey-A-Knaben des
Rüsselsheimer RK wurden im niedersächsischen Buchholz zwar nicht Deutscher
Meister, können aber auch mit dem dritten Platz zufrieden sein. Allerdings
war vor den Toren Hamburgs wesentlich mehr drin, denn schon vor der
Halbfinalpaarung gegen Uhlenhorst Mülheim stand fest, dass der Münchner
SC, der gegen den Nordost-Dritten SV Rissen nach Siebenmeter-Schießen 9:8
gewann, der Finalgegner sein würde – und der wurde in der Vorrunde mühelos
2:0 bezwungen.
Der Ruder-Klub
verlor indes gegen den Westzweiten – ebenfalls nach Siebenmeter-Schießen –
4:5 (1:1/0:0) und musste mit dem "kleinen Finale" vorlieb nehmen. "Dass
sich die Mannschaft da noch mal zusammengerissen hat und 4:3 (2:1) gewann,
ist ihr nach der Semifinal-Enttäuschung hoch anzurechnen. Schade, dass
gegen Mülheim die Torchancen nicht konsequent genutzt wurden. Hätten wir
gewonnen, wären wir sicherlich auch Deutscher Meister geworden", sagte
Trainer Torsten Althoff. In der kommenden Saison wird das komplette Team
in die B-Jugend aufrücken und kann dann vielleicht den "ganz großen Coup"
landen.
Erfreulich war, dass Falk May
(4) zum besten Spieler und der zwölffache "Goalgetter" Oliver Markowsky
zum Torschützenkönig gekürt wurden. Den herausragenden Schlussmann hatte
dagegen "Uhlenhorst" in seinen Reihen. Mit ein Grund für das unglückliche
Scheitern im Halbfinale, in dem die Rüsselsheimer spielerisch überlegen
waren, aber zu viele Strafecken ungenutzt ließen. Drei Minuten vor dem
Abpfiff gerieten die Hessen 0:1 ins Hintertreffen, doch egalisierte Oliver
Markowsky umgehend. Im Siebenmeter-Schießen hatte die RRK-Sechs dann
einfach Pech.
In der Vorrunde setzte sich der
Hessenmeister 2:0 (1:0) gegen den Süddritten MSC, souverän 7:2 gegen den
West-Ersten Schwarz-Weiß Neuss und 5:3 gegen den Nordost-Zweiten Berliner
HC durch; Daniel Burghardt und Jan Petersen waren hieran ebenfalls
beteiligt. Deutscher Meister wurde Uhlenhorst Mülheim.
RRK: Andreas Späck, Jan
Petersen, Daniel Burghardt, Jonas Hof, Lorenz Klee, Thomas Jost, Philipp
Tangerding, Mirco Fuchs, Oliver Markowsky, Sven Wohlfahrt und Daniel
Hausmann. |
Im März ziehen die Abteilungen bei
ihren Hauptversammlungen Bilanz und auch bei der Jahreshauptversammlung des RRK
kann auf große sportliche Erfolge zurückgeblickt werden. Bei den anstehenden
Wahlen wird der seitherige Vorstand in seinem Amt bestätigt.
Ebenfalls im März findet die Sportlerehrung des
Kreises Groß-Gerau in der Walldorfer Stadthalle statt. Über 400 Ehrungen für
sportliche Leistungen im Jahr 1997 werden gewürdigt, darunter 128
Jugendsportler. Als Mannschaft des Jahres 1997 werden die Hockeydamen des RRK
für den Sieg im Hallenhockey-Europacup ausgezeichnet, außerdem Kurt Becker
mit der Sportplakette in Bronze für sein Engagement beim RRK und beim Hessischen
Hockey-Verband.
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Die
Männliche A-Jugend des RRK 1998, Hessenmeister und 6. Platz bei der
Süddeutschen (hinten: Trainer Glenn Eifert, Christian Hense, Moritz Hof, Björn Birkicht, Holger
Gerlach, Nicolas Emmerling, Björn Fuchs, Tolga Özkol; vorn:
Gregor Theis, Jhun Sta Mina, Christian Thomas, Matthias Köppl, Benjamin
Jacobi; es fehlen: Torsten Kraft, Tim Schmuck,
Christian Braumann, Sebastian Markowsky) |
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Nach dem Gewinn des
Feldhockey-Europapokals der Landesmeister lassen die RRK-Damen ihren
Trainer hochleben |
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An Ostern spielen die RRK-Damen in
London auf dem Gelände des HC Southgate um den Feldhockey-Europapokal
der Landesmeister. Nach Siegen in den Gruppenspielen ohne Gegentor über
Borispol, San Sebastian und Edinburgh steht der RRK am Ostermontag im Finale dem
englischen Landesmeister Slough HC gegenüber. Es gibt am Ende eine
Entscheidung vom Siebenmeterpunkt. Lesen wir in der "Main-Spitze":
Die
Damen des RRK gewinnen den Feld-Europacup 1998 in London (hinten:
Betreuer Thomas Blivier, Britta Becker, Nadja Ritter, Tanja Dickenscheid,
Eva Hagenbäumer, Lisa Jacobi, Sina Fröhlich, Nicole Hardt, Sybille
Breivogel, Trainer Berthold Rauth; davor: "Physio" Hanne
Zöller, Marja Busch, Denise Klecker, Nina Günther, Mandy Haase, Jana
Schwärzel, Lena Schüder; vorn: Jennifer Lutz, Nicole Loeck) |
Triumph vom Siebenmeter-Punkt
RRK-Hockeydamen gewinnen in London zum zweiten Mal
den Feldhockey-Europapokal der Landesmeister
Die
Zuschauer hielten sich überwiegend mit Applaus zurück und auch das Wetter war
alles andere als dem Anlass entsprechend. Den Hockeyspielerinnen des RRK waren
diese Umstände am Ostermontag vollkommen egal. Nach dem zweiten Triumph beim
25. Turnier um den Europapokal der Landesmeister in London feierte sich das Team
bei einer Ehrenrunde auf dem neuen Platz des HC Southgate eben selbst.
Und wie 1993, als in Brüssel der
hohe Favorit HBC Amsterdam nach einem 1:1 nach Ablauf der regulären Spielzeit
im Siebenmeterschießen 3:1 bezwungen worden war, musste sich fünf Jahre später
der von etwa 800 Zuschauern unterstützte englische Meister HC Slough dem RRK
bei diesem Nervenspiel geschlagen geben. Während Britta Becker, der in der
Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit dem ersten Torschuss bei einer Strafecke
auch der 1:1-Ausgleich geglückt war, der dann bis zum Schlusspfiff bestand
hatte, Nicole Hardt und Tanja Dickenscheid die englische Nationaltorhüterin
Susan Knight überwanden, brauchte Jennifer Lutz nur
zweimal
hinter sich zu greifen. Gleich den ersten Versuch wehrte die 19 Jahre alte Torhüterin
mühelos mit dem Fuß ab, die beiden letzten Schützinnen schlenzten den Ball am
Tor vorbei und schrieben so den 3:2-Endstand fest. Da fiel nicht mehr ins
Gewicht, dass beim RRK Denise Klecker und Eva Hagenbäumer die Nerven einen
Streich gespielt hatten.
"So einen jungen Europacupsieger bei den
Landesmeistern hat es noch nie gegeben":
Für
RRK-Trainer Berti Rauth, der nun zum zweiten Mal mit seinem Team alle
vier Landesmeistertitel (Halle und Feld) gleichzeitig inne hat, zeigte
sich von diesem Erfolg nach lediglich einer gemeinsamen Trainingseinheit vor dem Abflug selbst überrascht. "Der Gegner
war physisch sicherlich stärker als wir. Aber bei uns sind neun der
16 Spielerinnen ja auch maximal 20 Jahre alt", sagte Rauth. Doch
gerade die ganz Jungen, wie die 15 Jahre alte Mandy Haase oder die ein
Jahr älteren Nina Günther und Jana Schwärzel, spielten zur Freude
ihres Übungsleiters in der zweiten Halbzeit des Endspiels so besonnen
auf, dass der zunächst überfordert wirkende RRK in der Schlussphase
bei zwei kurzen Ecken dem Siegtor gegen die mit 13 Auswahlspielerinnen
besetzten Britinnen sogar näher war. "Im Siebenmeterschießen lag
der psychologische Vorteil dann bei uns", so Rauth. Vor drei
Jahren, als der RRK aus Groningen (Niederlande) den Europapokal der
Pokalsieger mit an den Main brachte, war der HC Slough im Endspiel 4:2
besiegt worden
–
nach Siebenmeterschießen.
|
Noch bevor die Ruderer mit ihrem
Anrudern die Rudersaison eröffnen, siegt Michael Schindler zusammen mit drei
Bonnern und einem Wiesbadener bei der Europäischen Langstreckenregatta
über 100 km auf dem Rhein von der Loreley nach Bonn. Achtzehn Viererboote
hatten bei Gegenwind, Regen und Schiffsverkehr das Rennen aufgenommen. Nach 5
Stunden,
29 Minuten und 18 Sekunden durchfahren die Sieger die Ziellinie, 21 Minuten vor
dem zweiten Boot.
Sieger bei der Europäischen Langstreckenregatta über 100 km – Stefan Heyde, Jörg Drews, Axel Bartsch, Michael Schindler
(RRK) und Gereon Max
Auf der
100-km-Strecke, der Renngemeinschaftsvierer aus Bonn/Wiesbaden/Rüsselsheim
mit Michael Schindler (RRK) auf dem Bugplatz |
Bronzeplatz bei den
Eichkranzrennen in Berlin-Grünau im Männer-Vierer-mit für den Renngemeinschafts-Vierer Frankfurter
RG Germania / RRK mit Lars Kerkmann (RRK), Tim
Vorfalt (FRGG), Jens Raab (RRK), Tobias Schirmer (FRGG) und Steuermann Alexander
Hoppe (FRGG) |
Beim Anrudern kann die
Ruderabteilung den technisch überholten Rennachter "Dr. Alfred Buch"
vorstellen, denn bei der Sprintmeisterschaft 1998 möchte der RRK den im letzten
Jahr im Vierer errungenen Titel nun im Achter wiederholen. Bei den Regatten in
Offenbach, Gießen, Mainz und Offenbach-Bürgel holen die Nachwuchsruderer des RRK unter
Trainer Harald Czerwenski
insgesamt neun Siege, fünf davon erringt Daniel Grandjean im Jugendeiner. Lars
Kerkmann und Jens Raab trainieren seit Jahresbeginn bei der
Frankfurter RG Germania unter Roland Rieß, um dort einen Vierer zu bilden. Nach Testregatten
bereitet sich ein Vierer mit drei "Germanen" und den beiden RRKlern
auf die Eichkranzrennen in Berlin-Grünau im Vierer-mit vor. Hier
zeigt die Mannschaft ihre beste Saisonleistung und errudert sich bei dieser Deutschen
Meisterschaft der bis 23-jährigen die Bronzemedaille. Wir zitieren
die "Clubnachrichten der Frankfurter RG Germania":
RRK-Rudernachwuchs 1997 mit Trainern (hinten:
Dominic Schwöbel, David Seitz, Daniel Grandjean, Sascha Adrian; davor:
Sabine Mader, Katrin Hoeldtke; vorn: Trainer Maximilian Otto, Trainer Harald
Czerwenski) |
Eichkranz in Berlin-Grünau am
27./28. Juni oder "Der Kampf gegen Windmühlen"
Nachdem sich im
Winter drei Nachwuchssenioren vom Rüsselsheimer RK der Trainingsgruppe
Senioren B angeschlossen hatten, kristallisierte sich nach dem
Trainingslager eine Vierer-Crew heraus, mit der die Saison angegangenen
werden konnte. Zwei Germanen und zwei Rüsselsheimer komplettierten das
Boot.
Auf dem Weg zum
Saisonziel warteten einige Eisberge, die nicht immer umschifft werden
konnten, so manche Kollision ließ sich nicht vermeiden, doch die
Mannschaft ließ sich nicht entmutigen, dem Trainer aber gingen so langsam
die "Metaphern" aus Der Saisonverlauf stellte die Nerven aller Beteiligten
(Trainer Roland Rieß und Ruderer) auf eine harte Probe.
Mit den
Erkenntnissen aus der letzten Regatta in Ratzeburg, entschloss sich der
Trainer, die noch junge Mannschaft im Vierer mit Steuermann auf dem
Eichkranz an den Start zu schicken. Am Samstag trat also der "Fünfer" die
Reise nach Berlin an. Lars Kerkmann und Jens Raab vom RRK, Tim Vorfalt,
Tobias Schirmer und am Steuer Alexander Hoppe von der FRGG waren die Fünf.
Als interessierter Fan fuhr Ulrich Vorfalt, Vater von Tim, noch mit. In
Berlin hatten vier Mannschaften ihre Meldungen abgegeben. Das Ziel war,
ein Boot hinter sich zu lassen und sich somit die Bronzemedaille zu
sichern. Da keine Vorläufe ausgetragen wurden, absolvierte man noch ein
leichtes Training, um dann den Abend in der nahegelegenen Pizzeria
ausklingen zu lassen.
Am Sonntagmorgen
präsentierte sich die Regattastrecke am "Langer See" in guter Verfassung.
Das sollte sich jedoch ändern; pünktlich zu den Endläufen blies ein immer
stärker werdender Gegenwind in die Strecke. Der Vierer mit Steuermann
hatte aber noch relativ faire Wasserbedingungen, allerdings war auf den
ersten 1.000m saubere Wasserarbeit gefragt. Merkwürdigerweise verteilte
der Starter die vier Boote auf die Startbahnen 3, 4, 5 und 6. Jeder, der
schon einmal die typischen Grünauer Wasserverhältnisse erlebt hat, kann
sich vorstellen, wie die Boote durchs Wasser pflügen mussten. RRK/FRGG
hatte das Rennen von Bahn 6 aus aufzunehmen.
Nach einem furiosen Start lag
der Vierer deutlich auf dem dritten Platz, es galt nun, diese Platzierung
zu halten und sicher ins Ziel zu bringen, und es gelang tatsächlich, den
Vierer der Renngemeinschaft aus Potsdam und Schwedt auf Distanz zu halten
und den dritten Platz nach Hause zu fahren, das bedeutete die
Bronzemedaille! |
Bis zu den Herbstregatten nimmt das
Ziel, Teilnahme an der Deutschen Sprintmeisterschaft im Achter und
eventuell auch im Vierer immer mehr Konturen an. Es werden einige
Vorbereitungsrennen bestritten und dann ist es soweit. Der RRK startet auf dem
Stadtsee von Bad Waldsee bei den Deutschen Sprintmeisterschaften, will die
Meisterschaft aus dem Vorjahr im Vierer verteidigen und den Achtertitel
zusätzlich gewinnen. Das "Rüsselsheimer Echo" berichtet:
Der RRK wird Deutscher
Meister im Vierersprint 1998 in Bad Waldsee mit Steuerfrau Heike Leisegang, Sven Hoffmann, Jens Bornemann, Harald Blum
und Lutz Beyer |
Deutscher
Meister im Achtersprint 1998, der RRK mit Sven Hoffmann, Steuerfrau Heike
Leisegang, Martin Kraft, Jens Bornemann, Thorsten Fett, Harald Blum,
Thomas Wissler, Gerhard Darnieder und Lutz Beyer |
Zielfoto entscheidet für
den RRK-Achter
Spannendes Finale bei den deutschen Sprintmeisterschaften – Routiniers ziehen
sich zurück
Doppelerfolg für die Ruderer des Rüsselsheimer RK
bei den deutschen Sprintmeisterschaften in Bad Waldsee: Sowohl der Achter als
auch der Vierer überquerten nach 500 Metern als erstes die Ziellinie und
gewannen den Titel.
Der RRK-Vierer mit Steuerfrau Heike
Leisegang wiederholte in eindrucksvoller Manier seinen Vorjahressieg. Harald
Blum, Jens Bornemann, Sven Hoffmann und Schlagmann Lutz Beyer erarbeiteten sich
vom Start weg einen komfortablen Vorsprung von etwa einer Bootslänge. Von den
Kontrahenten aus Mülheim, Hameln und Miltenberg, die alles versuchten, um
heranzukommen, ließ sich die technisch optimal rudernde Crew aus Rüsselsheim den
Sieg nicht streitig machen. Der RRK-Vierer gewann mit einer Zeit von 1:30,55
Minuten vor der RGM Mülheim (1:32,45). Dritter wurde der RV Weser Hameln
(1:33,74), gefolgt vom RC Miltenberg I (1:33,94) und RC Miltenberg II (1:38,83).
An Spannung kaum zu überbieten war
das Rennen des RRK-Achters. Mit Harald Blum, Jens Bornemann, Sven Hoffmann, Lutz
Beyer und Steuerfrau Heike Leisegang saß der gesamte Vierer im Boot. Das Team
wurde vervollständigt von Martin Kraft, Thorsten Fett, Gerhard Darnieder und
Thomas Wissler.
Am Ende war der Vorsprung hauchdünn,
betrug bei einer Zeit von 1:20,12 Minuten gegenüber der Stuttgarter RC (1:20,54)
gerade mal 42 Hundertstelsekunden. Mit weiteren vier Zehnteln Rückstand folgte
der Mannheimer RV Amicitia (1:20,93). Der Miltenberger RC wurde in 1:21,86
Minuten Vierter, der Ratzeburger RC in 1:23,01 Minuten Fünfter, der RV Weser
Hameln Sechster in 1:24,82 Minuten.
In der Königsklasse verpasste der
Achter aus Rüsselsheim auf dem Stadtsee in Bad Waldsee im Vorlauf knapp den
direkten Einzug in den Endlauf. Das Zielfoto wies die Stuttgarter RG mit einem
Vorsprung von 14 Hundertstelsekunden als Sieger aus. Das Finale erreichte der
RRK dennoch über den Hoffnungslauf.
Im Finish musste die
Crew um Steuerfrau Heike Leisegang mit der von Windeinfluss beeinträchtigten
Bahn I vorliebnehmen. Dennoch erwischte sie wie alle anderen fünf Boote einen
Blitzstart. Von Beginn an entwickelte sich so ein äußerst spannendes Rennen.
Nach 15 Schlägen hatte sich der RRK durch einen verdeckten Spurt einen kleinen
Vorsprung von zwei, drei Metern verschafft. Im Endspurt schoben sich die
Kontrahenten jedoch immer näher heran, so dass Schlagmann Lutz Beyer die
Schlagzahl von 47 auf 48 Schläge pro Minute erhöhte.
Nach dem Ertönen der
Zielsirene war nicht klar, wer das Rennen gewonnen hatte. Schon befürchteten die
Rüsselsheimer, dass das Zielfoto wie im Vorlauf nicht zu ihren Gunsten entscheiden
würde. Eine Zeitlang herrschte Stille auf dem Wasser. Alle Ruderer und auch die
mehr als hundert Zuschauer am Ufer warteten gespannt auf die Durchsage. Dann war
es soweit: Der Regattasprecher rief den RRK als Deutschen Meister aus.
In den kommenden Tagen,
wenn die Euphorie etwas verflogen ist, werden die Weichen für die Zukunft
gestellt. Schon jetzt steht fest, dass die Jungen – Martin Kraft, Thorsten Fett,
Jens Bornemann und Sven Hoffmann – künftig die Regie im Achter übernehmen. Die
alten Recken werden etwas in den Hintergrund treten. Gerhard Darnieder, mit
einer durchschnittlichen Leistung von 760 Watt auf 500 Meter der stärkste
Ruderer im Achter, Harald Blum, in Kapstadt beheimatet, Schlagmann Lutz Beyer
und Thomas Wissler, in Frankfurt wohnend, werden sich aber sicher noch einmal zu
einem Auftritt wie in Bad Waldsee hinreißen lassen. |
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Deutscher Meister im Achter bei den Deutschen Sprintmeisterschaften 1998 in Bad
Waldsee, der RRK hier auf der 500-m-Strecke mit Steuerfrau
Heike Leisegang (im Bug
liegend), Martin Kraft, Thorsten Fett, Sven Hoffmann, Jens Bornemann,
Harald Blum, Gerhard Darnieder, Thomas Wissler und Lutz Beyer |
Insgesamt
hat der RRK am Ende der Saison 15 Siege auf Regatten errungen, von der
Zahl her enttäuschend, jedoch die Meistertitel versöhnen.
Bevor die Hockey-Bundesligasaison
auf dem Feld beginnt, werden an Pfingsten in Utrecht die Weltmeisterschaften
für Damen und Herren ausgespielt. Während bei den Herren vom RRK Christopher
Reitz und Oliver Domke mit dabei sind, hat Damen-Bundestrainer Berti Rauth aus
seinem Klubteam Britta Becker, Tanja Dickenscheid und Denise Klecker nominiert.
Während die Damen im Halbfinale den Niederlanden mit 1:6 unterliegen, verlieren
die Herren das Halbfinale mit 0:3 gegen Spanien. Beide Teams können sich jedoch
im Spiel um Platz 3 teilweise rehabilitieren, beide gewinnen Bronze, die Damen
durch ein 3:0 über Argentinien, die Herren durch ein 1:0 über Australien. Oliver
Domke wird von den Journalisten als bester Spieler des WM-Turniers
ausgezeichnet.
Auf dem RRK-Hockeyplatz am Sommerdamm geht ein
Projekt seiner Vollendung entgegen, das Fritz Schmidt jr. in halbjähriger
intensiver Arbeit vorangetrieben hat. Ein Greyhound-Bus wird in Zukunft
bei Veranstaltungen
helfen, er soll das Klubleben am Hockeyplatz beleben. Wir zitieren zu diesem
Projekt die "Main-Spitze":
Fritz Schmidt jr., genannt
"Fritzi", bei den ersten Arbeiten |
Der
Hockey-Treff fuhr einst durch New-York
Fritz Schmidt
jr. restauriert mit vielen Helfern einen ausgedienten
Greyhound-Bus – Zwischenzeitlich als Wohnbus genutzt
Die Fahrtanzeige kündet von einer anderen
Welt: "Manhattan Express" prangt deutlich lesbar vom Vordach.
Kaum zu glauben, dass das schmuddelige Gefährt aus Stahl und
Blech dereinst Börsenbroker in feinem Zwirn transportiert haben
mag: Verkratzter Lack, verbeulte Stoßstangen und blätternde
Farbe künden davon, dass der Greyhound-Bus, Baujahr 1968, schon
bessere Zeiten erlebt hat.
Dass der Greyhound dereinst seine letzte
Fahrt nach Rüsselsheim antreten würde, hat vermutlich keiner
ahnen können. Denn eigentlich war dem Gefährt aus den USA ein
ganz anderes Schicksal bestimmt. In einem Schuppen in Hochheim
gammelte der Bus vor sich hin. Dass er noch nicht in der
Schrottpresse landete, ist fast ein kleines Wunder
–
und vermutlich nur der Tatsache zu verdanken, dass die Kosten
für die Entsorgung zu hoch gewesen wären.
Fritz Schmidt jr. kann sein Glück noch immer nicht fassen. Der
frühere aktive Hockeyspieler des RRK suchte schon länger er für
seinen Verein eine originelle Anlaufstelle am Rande des
Hockeyplatzes, wo man sich nach dem Training oder Spiel trifft
und wo man auch 'mal ein Bier trinken kann. Bis zu jener
schicksalhaften Begegnung mit dem Greyhound-Bus blieb das jedoch
ein unerfüllter Traum.
Dann aber sollte alles anders werden: Als ihm im vergangenem
Jahr ein Bekannter von jenem Bus erzählte, zögerte Schmidt nicht
lange, schaute sich das rostende Etwas an - und sagte spontan
zu. "Hätten wir ihn nicht mitgenommen, wäre er langsam vor sich
hingerostet", sagt Fritz Schmidt jr. fast schon ein wenig
ehrfurchtsvoll.
Tatsächlich war das Gefährt in einem
jämmerlichen Zustand, als es, gezogen von einem schweren
Sattelschlepper, kurz vor Weihnachten seine letzte Reise nach
Rüsselsheim antrat. "Das Ding", erzählt Schmidt, "war so
dreckig, das glaubt keiner, der es nicht mit eigenen Augen
gesehen hat." Eine Konzertagentur hatte irgendwann das
ausrangierte Gefährt zu einem Wohnbus umfunktioniert.
"Irgendwann müssen sich die früheren Besitzer Hals über Kopf aus
dem Staub gemacht haben", mutmaßt Fritz Schmidt jr. Im
Kühlschrank fand er jedenfalls angebrochene Milchflaschen und
sogar Eier vor –
"nicht gerade besonders appetitlich".
"Noch 'ne Alarmanlage
drauf und fertig ist der Bus!" |
Gut drei Monate später erinnert kaum mehr etwas an das frühere
traurige Dasein des Greyhound. In einer Fotoserie hat Schmidt
die Wandlung vom Gammel-Bus zum Vorzeige-Stolz des RRK
dokumentiert. Viele Stunden haben er und seine Mitstreiter vom
RRK schon in den Bus gesteckt und nicht wenig Geld investiert,
um den Traum von einer kleinen Vereinsbar am Stadion
Wirklichkeit werden zu lassen. Nachdem der gröbste Dreck
beseitigt war, ging' s mit viel Enthusiasmus an die Arbeit.
Fast alles, was das Innenleben eines Busses
ausmacht,
wurde
beseitigt. "Nur der Motor ist
noch drin", sagt Schmidt. Der ist freilich schon seit Jahren
nicht mehr funktionstüchtig. Für das neue Leben des Greyhound
ist der auch ganz und gar überflüssig. Stattdessen zählen andere
Dinge – wie etwa eine ausgefeilte Lichttechnik, Sitzecken
und Bodenbeläge in den Farben des RRK und natürlich eine Theke.
Für fast alle Arbeiten hat Fritz Schmidt jr. mittlerweile
kompetente Fachleute gefunden, die ihr Wissen in den Dienst
ihres Vereins stellen. Sind die Innenarbeiten erst einmal
abgeschlossen, nehmen sich Schmidt und seine Mitstreiter die
äußere Hülle des Greyhound vor. Auch da hat der Tüftler schon
genaue Vorstellungen: Blau-rote Streifen und natürlich das
Vereinslogo sollen das Ding schon von weithin sichtbar als
Anlaufstelle ausweisen.
Mittlerweile hat
das Greyhound-Fieber den gesamten Verein erfasst. Das ist auch
gut so, denn wo Interesse ist, da sind auch Spender. Die kann
Schmidt gut gebrauchen, denn ganz billig ist die Realisierung
des Traums Marke Greyhound nicht.
Immerhin:
Sponsoren haben sich bereits gefunden - nicht zuletzt dank einer
pfiffigen Idee: Knapp 100 Baseball-Mützen zum Liebhaber-Preis
von 50 Mark hat Schmidt schon unters RRK-Volk gebracht und auf
diese Weise genügend Geld eingenommen, um die Arbeiten zu
finanzieren. Wenn jetzt auch noch das Wetter bei den
samstäglichen Arbeitseinsätzen mitspielt, dann ist das Werk
schon bald vollbracht: Spätestens zur Eröffnung der neuen
Hockeysaison, verspricht Fritz Schmidt jr., kann der Greyhound
sein neues Leben als ganzer Stolz des RRK beginnen. |
Dann beginnen die Bundesligaspiele
auf dem Feld. Herrentrainer Volker Schädel hat zehn neue Spieler in seinem
Team. Dennoch steht der RRK zunächst auf dem Abstiegsplatz. Und die
Abstiegsangst bleibt bis zum letzten Spieltag, wo der RRK sich durch ein 1:1 in
Stuttgart nur durch das bessere Torverhältnis vor Limburg in Sicherheit bringt.
Anders gestalten die RRK-Damen ihre Bundesligarunde. Der RRK liefert sich mit
dem Berliner HC ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze, das im direkten
Vergleich (2:1) für den RRK entschieden wird. Im Viertelfinale um die Deutsche
Feldmeisterschaft trifft der RRK zu Hause auf den Nordvierten, den
Großflottbeker THGC, aber alle Titelhoffnungen werden nach einer sensationellen 0:1-Niederlage
begraben. Für die "FAZ" berichtet Ulrich Fried:
Überraschende 0:1-Niederlage des RRK
Rüsselsheimer Damen ist die Favoritenlast zu schwer
Einer Spielerin, die ihre
anerkannten Fähigkeiten wohl nur zu gerne in den Dienst der Mannschaft
gestellt hätte, waren die unerwarteten Ereignisse besonders aufs Gemüt
geschlagen. Ob Britta Becker, die Ende des Jahres erstmals Mutter wird,
ihre Tränen nur deshalb nicht zurückhalten konnte, weil die Hockeydamen
des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) erstmals seit 1989 nicht im Halbfinale
um die deutsche Feldmeisterschaft vertreten sein werden, blieb allerdings
offen. Denkbar, dass die Spielgestalterin der deutschen Nationalmannschaft
sich der ganzen Tragweite der 0:1-Niederlage im Play-off-Viertelfinalspiel
gegen den krassen Außenseiter Großflottbeker THGC Hamburg am ehesten
bewusst war. Nicht genug damit, dass der RRK nun am nächsten Wochenende in
Duisburg seinen im vergangenen Jahr zum vierten Mal errungenen
Meistertitel nicht mehr verteidigen kann, müssen sich die
Rüsselsheimerinnen auch gedanklich mit dem Verlust des Europapokals der
Landesmeister anfreunden. Da dem Titelverteidiger bei diesem Wettbewerb
kein automatisches Startrecht mehr zugebilligt wird, kommt nur der
deutsche Meister für den Gewinn dieser Trophäe in Frage. ...
Dass der langjährige
Rüsselsheimer Erfolgstrainer viel dafür gegeben hätte, wenn Britta Becker
in der zweiten Halbzeit aufgelaufen wäre, darf als gesichert gelten. Die
Hamburgerinnen waren nämlich aus der Kabine gekommen und hatten nur noch
eines im Sinn − das Ergebnis zu halten. Da dies den Norddeutschen, die das
zurückliegende Wochenende auf Sylt verbracht hatten, um etwas für ihre
Kondition zu tun, nicht nur bis zum Abpfiff gelang, sondern sie bei zwei
guten Konterangriffen sogar das 0:2 auf dem Schläger hatten, war der
Erfolg gegen eine immer hektischer werdende Rüsselsheimer Mannschaft nicht
einmal unverdient. "Keiner bei uns hat gedacht, dass wir heute verlieren
werden", sagte Berti Rauth. Nach 14 Punktspielen ohne Niederlage eine
nachvollziehbare, aber ebenso gefährliche Einstellung. |
Am 7. Juli 1998, exakt 30 Jahre nach dem ersten
Gewinn einer Deutschen Hockeymeisterschaft durch den RRK, treffen sich
"Rüsselsheimer Legenden" auf dem Platz am Sommerdamm, um in einem von Fritz
Schmidt jr. organisierten Spiel gegen Spieler nachfolgender Generation
nostalgische Gefühle zu wecken. Guido Schäfer schreibt dazu in der "Deutschen
Hockey Zeitung":
30 Jahre nach dem Titelgewinn trafen sich Rüsselsheimer Legenden
Nostalgie pur am Sommerdamm: "Ja, ja, das waren noch Zeiten"
Es
war sicher nicht die Vorfreude auf die gerade georderte Bratwurst, die den
grauhaarigen Herrn jenes sagen ließ: "Endlich gibt's mal wieder was
Gescheites." Ein anderer nickte zustimmend, drückte einen Winzling von
Pudel an sich und warf einen verklärten Blick auf den Hockey-Rasenplatz
des Rüsselsheimer RK: "Ja, ja, das waren noch Zeiten ..."
...
als weiß angepinselte Korkkugeln über sattes Grün flitzten. Als kurze
Ecken noch kurze Ecken waren und publikumswirksam unter die Torlatte
genagelt werden durften. Als Charakterköpfe wie Fritz Schmidt, Rainer
Seifert, Martin Müller und Manfred "Polo" Liebig sich und den
Rüsselsheimer Sommerdamm zur Hockey-Attraktion machten. Und fünf Deutsche
Feldhockeytitel (1968, 1971, 1975, 1977 und 1978) gefeiert wurden.
Am
Abend des 7. Juli, auf den Tag genau 30 Jahre nach dem ersten Titelgewinn
(4:1-Endspielsieg gegen Schwarz-Weiß Köln), kramten die 68er-Helden ihre
Krummstöcke hervor; ein von Fritz Schmidt Junior organisiertes Spielchen
gegen RRK-Akteure nachfolgender Generation markierte ein Jubiläum, das
nicht nur bei Pudel- und Bratwurstfreunden nostalgische Gefühle weckte.
30 Jahre nach dem ersten Feldhockey-Titel vereint: Die ehemaligen
Meisterspieler des RRK mit den RRK-Akteuren der nachfolgenden
Generationen |
Fritz Schmidt Senior, er hatte das Team als Spielertrainer zum legendären
Triumph vor über 5.000 RRKFans geführt: "Wir hatten professionell auf
diesen Titel hingearbeitet
−
die Meisterschaft war ein Riesenerlebnis." Fünfmal Training pro Woche,
sonntags das Punktspiel, am Monatsende keine müde Mark auf dem Konto: Auf
diese Formel ließe sich das Engagement eines RRK-Hockeyspielers anno 1968
bringen.
Trotzdem, so Schmidt, "haben damals alle toll mitgezogen, das war klasse".
Vielleicht lag es an den ofenfrischen Brötchen, die Bäcker Schmidt den bei
der Adam Opel AG beschäftigten RRK-Spielern allmorgendlich brachte. Der
55-Jährige: "Wir haben zusammen gefrühstückt, eine halbe Stunde über
Hockey geredet, und dann ging's weiter."
Zurück zum Jubiläumsspiel: Während sich die "Jungen" wie Alfred Segner,
Christoph Krehl, Ralf-Peter Rausch und Berti Rauth semiprofessionell auf
die Partie vorbereiten, Steigerungsläufe und Sprints einstreuen, hat sich
das Warm up der Jubilare mit dem Umziehen in der Kabine weitgehend
erledigt. Draußen tut sich jedenfalls nicht mehr viel
−
Fritz Schmidt federt zweimal in die Knie und
belässt es dabei. Martin Müller (49) und Rainer Seifert (50) schnicken
sich einige Bälle zu −
im Stehen, versteht sich. Polo Liebig (51) nimmt einen Schluck Bier zur
Brust ("Das schmeckt davor und danach"), bevor er joggend eine
Kunstrasenplatzbreite ausmisst. Sekunden vor dem Anpfiff weist Schmidt
seine Mannen ein, es geht los. Fritz Schmidt, früher gefeiertes
Konditionswunder, hechelt früh, seilt sich noch vor der Halbzeit ab.
Martin Müller, einst pfeilschnell, kommt ähnlich spritzig wie eine
Wanderdüne daher. Rainer Seifert macht läuferisch einen passablen
Eindruck, hatte sein früher filigran beherrschtes Gerät aber wohl längere
Zeit verlegt. Dem "Inder" und 122-fachen Nationalspieler unterlaufen nie
gekannte technische Fehler. Martin Müller, wie gesagt auch nicht gerade
die Waffe, lässt es sich nicht nehmen, seinen kongenialen Sturmpartner zu
geißeln: Lässig ans Geländer gelehnt, klärt Müller die Zuschauer auf: "Das
ist wie früher: Ich spiel' dem die Bälle hin und er verliert sie."
Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff ist sich Polo Liebig sicher: "Jetzt ham'
wir die im Sack −
sie sind müd'." Liebig und Co. liegen zu dieser Zeit 1:7 hinten ...
Am
Ende steht's 6:12. Bei Bier und Wurst zieht man sich danach die Fußball-WM
rein. Und fachsimpelt
−
über Berti V., Weichei Andi, Loddar und die
große Zeit des RRK. |
Der zweite, von Werner Pfeifer und
Gerrit Rothengatter organisierte "Rüsselfanten-Cup" anfangs
August vereint auf der Hockeyanlage am Sommerdamm 32 Mannschaften und etwa 300
Teilnehmer. Sieger bei den Herren wurde schließlich der HC Mannheim, bei den
Damen die "Dancing Queens" (THC Hanau). Aber nicht nur Hockey wurde
gespielt. Auf dem Festplatz vor dem Bootshaus war für Essen und Trinken
gesorgt, es gab eine Sektbar, eine große Nudelpfanne und viel Bier.
Ebenfalls anfangs August spielen die 17-jährige
Jana Schwärzel,
Sina Fröhlich und Jennifer Lutz mit der deutschen U21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft
in Belfast und werden Europameisterin der Juniorinnen. Christian Domke
gewinnt in Posen mit den deutschen Junioren (U21) durch einen 3:2-Endspielsieg
über England ebenfalls den Titel eines Europameisters.
"90 Jahre RRK" – Mitte September feiert der RRK dieses Ereignis im und um das Festzelt am
Bootshaus. Statt Akademischer Feier gibt es samstags einen unterhaltsamen Abend
mit den Köchen der Chuchi Ruzilo ("Tölzer Flößerbraten mit
Semmelknödeln und Kraut") und Musik von Harry Hotze, am Sonntag morgen
spielen die sieben "Swinging Daddies" Dixieland und Swing. Davor
lässt 1. Vorsitzender Dr. Dietmar Klausen die wechselvollen 90 Jahre des RRK
kurz Revue passieren. Eines habe sich in diesen 90 Jahren nicht verändert, der
RRK sei immer ein bodenständiger Verein geblieben.
Erstmals in der Klubgeschichte
steigt ein Ib-Hockeyteam des RRK von der Oberliga in die 2. Regionalliga
auf. Die Ib-Damen werden Vizemeister in der Oberliga, die 3. Herren steigen von
der 3. in die 2. Verbandsliga auf und die Senioren werden Hessenpokalsieger.
Die Hockeyjugend des RRK kann auf
dem Feld vier Hessenmeister-Titel nach Rüsselsheim holen. Erfolgreich sind die
weibliche Jugend, die A- und B-Mädchen und die männliche A-Jugend. In der
Qualifikation für die Endrunde zu Deutschen Meisterschaft scheitert die
männliche A-Jugend in Berlin knapp am Berliner HC mit 4:5. Lassen wir die
"Main-Spitze" zur Qualifikation und zur Endrunde berichten:
Doch noch ein DM-Titel?
Weibliches RRK-Jugendteam
erkämpft sich das Ticket nach Braunschweig
Freude und
Enttäuschung lagen im Lager der RRK-Hockeyabteilung 'mal wieder dicht
beieinander. Während die weibliche Jugend die DM-Endrunde erreichte,
mussten nach der A-Jugend auch die A-Mädchen ihre Hoffnungen begraben.
Ebenso wie die
männliche A-Jugend acht Tage zuvor verpassten auch die A-Mädchen des
Rüsselsheimer RK den Einzug ins DM-Halbfinale denkbar knapp. Sie verloren
bei der DM-Zwischenrunde in Mannheim das Endspiel gegen RTHC Leverkusen
unglücklich 0:1 (0:0). Allerdings hatte das leicht favorisierte Ensemble
von Trainer Jupp Braumann gegen den Westzweiten auch einfach zu viele
Torchancen verwertet. Ganz anders war es im Halbfinale gelaufen, als der
Münchner SC nach Treffern von Eva Golke, Sabrina Bauz (je 2), Elena
Christl und Laura Appel mit dem 6:1 (3:0) noch gut bedient war.
Nach der
Hessenmeisterschaft gewinnt die weibliche Jugend des RRK 1998 auch die
Deutsche Meisterschaft auf dem Feld (hinten: Interimstrainer Kai Körner, Lotte Schwärzel, Jana Schwärzel, Lena Schüder, Mareike Thomas, Mandy Haase,
Caroline Tangerding, Isabelle Kober, Trainer Berti Rauth,
"Maskottchen" Stefan Braner; davor: Nathalie Bischel,
Eva Golke, Nina Günther, Elena Christl, Andrea Schlieter; vorn: Nicole
Loeck, Andrea Samer; es fehlen: Mareike Zeidler, Maren Pfefferkorn) |
Positiv
überraschte dafür die weibliche Jugend, die auch davon profitierte, dass
das RRK-Damenteam bereits im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft an
Großflottbek gescheitert war und somit alle "Youngster" zur Verfügung
standen. Die bundesligaerprobten Nina Günther, Caroline Tangerding und
Nathalie Bischel sorgten dann auch für das 3:2 (1:0) im Semifinale über
den Harvestehuder THC. Im Finale bereitete HG Nürnberg dann noch weniger
Probleme und wurde nach "Goals" von Nina Günther und Mareike Zeidler
sicher 2:0 (1:0) besiegt.
Parallel zur
Herren-Endrunde am Sommerdamm findet nun die DM-Finalrunde dei weiblichen
Jugend an diesem Wochenende in Braunschweig statt. "Wir haben sehr gute
Chancen, den Titel nach Rüsselsheim zu holen. Schließlich spielt unser
halbes Bundesligateam in Niedersachsen, und die anderen kochen auch nm mit
Wasser", gibt sich RRK-Jugendleiter Kurt Becker für das "Highlight"
optimistisch.
Die Crew von
Betreuer Kai Körner trifft am Samstag auf den Club Raffelberg, der den
hochgewetteten Berliner HC aus dem Rennen geworfen hat. Gelingt ein
Halbfinalsieg, geht es im Endspiel gegen den Gewinner der Paarung
Eintracht Braunschweig gegen TSV 1846 Mannheim. Die Verlierer der
Semifinals bestreiten am Sonntag das Spie um Platz drei.
RRK-Powerspiel
Dritter DM-Titel für weibliche
Hockey-Jugend
Gleicher Ort,
gleiches Ergebnis – für die weibliche Hockey-Jugend des Rüsselsheimer RK
scheint Braunschweig ein gutes Pflaster zu sein. Wie schon 1991 ergatterte
der RRK-Nachwuchs dort mit einem 2:1-Erfolg über den TSV Mannheim seine
dritte deutsche Meisterschaft auf dem Feld.
Entsprechend stolz
waren Interimstrainer Kai Körner –
normalerweise für die Ib-Oberliga-"Ladies" des Rüsselsheimer
Traditionsvereins zuständig – und sein
Ensemble, das aus einem halben Dutzend bundesligaerfahrenen Spielerinnen
bestand. Im mutmaßlich vorweggenommenen Endspiel gewannen die 15- bis
18-jährigen RRK-Spielerinnen die zweite Halbfinalpartie gegen
Vorjahresmeister Club Raffelberg mit 3:1 Treffern. Dabei trugen sich die
"Oldies" Nathalie Bischel, Lena Schüder und Caroline Tangerding in die
Trefferliste ein.
Für Ausrichter
Eintracht Braunschweig verlief das vorausgegangene erste Semifinalspiel
enttäuschend: Die Gastgeberinnen verloren gegen TSV Mannheim 1:2. Das Team
aus Niedersachsen musste sich sonntags mit dem Spiel um Platz drei
begnügen, gewann dieses gegen den eher lustlos auftretenden Club
Raffelberg dann mit 2:0 Toren aber immerhin recht deutlich.
Im Finale standen
sich mit Mannheim und Rüsselsheim sodann zwei Südteams gegenüber, wobei
sich der Außenseiter aus dem Badischen erst nach der Verlängerung mit dem
deutschen Vizetitel begnügte. Nathalie Bischel brachte die RRK-Farben 1:0
in Führung, Mannheim glich nach dem Seitenwechsel jedoch aus und hielt das
Unentschieden bis zum Ende der regulären Spielzeit. Das "Powerspiel" des
Ruder-Klubs machte sich erst in der Verlängerung bezahlt. Caroline
Tangerding sorgte für das spielentscheidend 2:1, das für die weibliche
RRK-Jugend nach 1989 und 1991 den dritten deutschen Titel auf dem Feld
bedeutete. |
Die Tennisspieler des RRK ermitteln im
Sommer ihre Klubmeister. Wegen zu geringer Damenbeteiligung
werden nur Klubmeister im Herreneinzel und Herrendoppel ermittelt. Das
Endspiel im Einzel bestreiten Thomas Späck und Thomas Susenburger
über drei Sätze. Klubmeister wird schließlich der Titelverteidiger
Thomas Susenburger mit 5:7, 6:1 und 6:3. Im Finale des Herrendoppels
siegen Martin Müller und Manfred Liebig vor Emil Lukes und Thomas
Susenburger.
Hessenpokal-Gewinner 1998, die
Seniorenmannschaft des RRK (hinten: Thomas Blivier, Martin Krieger, Dieter Naß, Wilfried Dörsam,
Joachim Heydweiller, Jürgen Kaul, Alfred Segner, Manfred Liebig, Johannes
Petry; vorn: Ralf-Peter Rausch, Josef
Braumann, Thomas Susenburger, Harald Eisenacher, Wilfried Schwanke; es
fehlen: Günter Schwanke, Ernst Hünerfeld, Udo Wiedmann, Martin Müller,
Fritz Schmidt jr., Stefan Pfannebecker, Roland Segner, Wolfgang
Breidenstein) |
Die
Ib-Herren steigen als Meister der Oberliga in die Regionalliga auf
(hinten: Jhun Sta Mina, Sebastian Markowsky, Benjamin Jacobi, Moritz
Hof, Holger Gerlach, Alfred Segner, Werner Pfeifer, Lars Hosang; vorn:
Andreas Leichtweiß, Matthias Köppl, Christian Thomas, Gregor Theis; es
fehlen: Fritz Schmidt jr., Volker Schädel, Nico Hosang, Nicolas
Emmerling, Daniel Voigt, Sebastian Orthmann, Sebastian Körber, Martin
Ruf, Martin Ehrhardt, Björn Fuchs, Christian Hense) |
Am 6. November 1998 werden im
Bootshaus die "Macher" der sportlichen Erfolge geehrt. Europacupsiege,
Deutsche, Süddeutsche und Hessische Meisterschaften ergeben eine wahrhaft
atemberaubende Bilanz. Bei dieser Meisterschaftsfeier erhalten Lutz Beyer,
Sybille Breivogel, Marja Busch, Nicole Hardt, Denise
Klecker und Katrin Schmidt die RRK-Leistungsnadel in Gold. Die
RRK-Leistungsnadel in Silber wird Jens Bornemann, Gerhard Darnieder, Christian
Domke, Thorsten Fett, Sven Hoffmann, Martin Kraft, Heike
Leisegang, Nicole Loeck, Jennifer Lutz und Thomas Wissler
angeheftet.
RRK-Jubilarenehrung 1998: Claus Birkicht (40
Jahre), Helmut Robl (40), Fritz Schneider (50), Werner Leonhardt (50), Curt
Schrod (70), Horst Pöppel (50), Willi Klein (70), Wilfried Seipp
(DRV-Ehrennadel) und "Präsident" Dr. Dietmar Klausen |
Einige Tage später ehrt der
RRK-Vorstand in der Bauernstube des Bootshauses Jubilare, die 25, 40, 50
und 70 Jahre dem RRK die Treue gehalten haben. Stars des Abends sind
zweifelsohne Curt Schrod und Willi Klein, die beide dem RRK 70 Jahre angehören.
50 Jahre zum RRK gehören Werner Leonhardt, Rüdiger Weidmann,
Ellen Weidmann-Gerbig, Fritz Schneider, Eugen Treber, Dr. Hermann
Hochgesand, Horst Pöppel und Hans Teerling, 40 Jahre Helmut
Robl, Claus Birkicht und Ursula Alt-Ims, 25 Jahre sind es bei
Klaus Jeske, Klaus Eberts, Wilfried Dörsam, Achim Erhard
und Thomas Böhme.
Dann beginnen Mitte November bereits
die Bundesligaspiele in der Halle. Während Herrentrainer Volker Schädel ohne
Personalprobleme in die Runde geht, hat Damentrainer Berti Rauth doch einige
Ausfälle zu verzeichnen: Britta Becker wegen Schwangerschaft, Eva Hagenbäumer
zu Wiesbadener THC / Klipper Hamburg, Sina Fröhlich studiert in London, Denise Klecker Knieprobleme usw. Dennoch stehen am Ende des Jahres die Herren auf dem
vorletzten Platz der Tabelle, die Damen dagegen auf dem dritten Tabellenplatz.
Anfangs Dezember werden beim
Sportlerball die "Sportler des Jahres 1998" von Rüsselsheim durch den Sportbund
bekannt gegeben. Mannschaft des Jahres sind zum neunten Mal die Hockeydamen
des RRK. Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im RRK wird Martin
Müller mit dem Ehrenbrief der Stadt Rüsselsheim ausgezeichnet.
Am Bootshaus findet
im Laufe des Jahres eine Sanierung der Dusch- und Umkleideräume ‒ neue
Fliesen, neue Toiletten ‒ sowie eine Renovierung und Modernisierung
des gesamten Kegelbahnbereichs statt, die von Gerhard Ruppert mit
einigen Helfern ohne fremde Hilfe "durchgezogen" wird.
Anfangs Januar verliert der RRK mit
Josef "Seppel" Schnur ein verdienstvolles Mitglied, Träger der
RRK-Leistungsnadel in Silber und der RRK-Ehrennadel in Gold, und im August sterben
das langjährige Mitglied Dr. Hans Göllner sowie im gesegneten Alter von
96 Jahren der geachtete und
verdienstvolle "Memminger", das RRK-Ehrenmitglied Karl Pöppel;
dann verlässt den RRK im September noch Margarete "Gretel" Kober, im
Alter von 47 Jahren viel zu früh und dennoch, mit ihrer ausstrahlenden
Fröhlichkeit und Zuversicht, bereits 27 Jahre Mitglied des RRK und auch in den
70er Jahren Mitglied des RRK(RGD)-Balletts.
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"90 Jahre RRK",
in und um ein Festzelt unterhalb des Bootshauses auf dem
Mainvorland feiert der RRK im September 1998 sein 90-jähriges
Bestehen |
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