Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 (RRK)
von 1942 bis heute

1998

Gleich zu Beginn des Jahres 1998, der RRK ist nun 90 Jahre alt, ehrt der RRK bei seiner Meisterfeier die erfolgreichen Sportler des Jahres 1997. Neben den zu ehrenden Sportlern sind Klubmitglieder sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport erschienen. Wie "Präsident" Dr. Dietmar Klausen darstellt, hat sich der RRK dem Leistungssport verschrieben, die Erfolge geben recht. Ruder-Abteilungsleiter Gerhard Darnieder hat 1997 40 Siege auf Regatten zu bieten, darunter Hessische und Deutsche Meisterschaften. Die Tennisausschuss-Vorsitzende Gabriele Otto kann die Sieger der Klubmeisterschaften vorstellen. Der Hockey-Abteilungsleiter Fritz Schneider hat viele Mannschaften mit ihren Trainern zu ehren, zwei Deutsche Meisterschaften, ein Europacup-Sieg, acht Hessenmeisterschaften sowie zahlreiche Platzierungen zeigen die große Leistungsdichte.

Die bereits laufenden Hallen-Bundesligarunden der Damen und Herren werden Ende Januar bei den Damen durch die Hallen-Europameisterschaft in spanischen Orense unterbrochen. Das Team von Bundestrainer Berti Rauth mit Britta Becker und Denise Klecker triumphiert im Finale über England mit 8:0 und sichert sich den siebten Europameisterschafts-Titel. 

Anschließend geht es in der Bundesliga in die Entscheidung. Die Herren verabschieden sich mit einem Sieg in Frankenthal von ihren Fans und werden wie im Vorjahr Fünfter. Dagegen landen die RRK-Damen wie erwartet auf dem ersten Tabellenplatz. Die Endrunde um die Deutsche Hallenmeisterschaft findet in der Hamburger Sporthalle Wandsbek statt. Nach einem 9:3-Halbfinalsieg über den RTHC Leverkusen steht der RRK im Finale dem Berliner HC gegenüber. Lassen wir die "Main-Spitze" sprechen:

Berti Rauth fliegt wieder durch die Luft

RRK-Hockeyspielerinnen auch in der Halle ganz oben / BHC im 37.DM-Finale 7:2 besiegt

Totgesagte leben bekanntlich länger. Vor allem dann, wenn der Titelhunger nicht gestillt ist. Vier Jahre nach dem vierten und bislang letzten Titelgewinn haben die Hockeyspielerinnen des RRK auch in der Halle bewiesen, dass ihre Ära noch lange nicht zu Ende ist. Nachdem das Team von Bundestrainer Berti Rauth bereits im zurückliegenden Juli das Feldfinale in ganz souveräner Manier gegen den Berliner HC 3:1 für sich entschieden hatte, konnte der einstige Angstgegner aus der Hauptstadt die erfolgreichste Vereinsmannschaft dieses Jahrzehnts nun auch in der Halle nicht schrecken.

Mit 7:2 (3:1) Toren feierte der RRK gestern den deutlichsten Endspielsieg neben dem 6:1-Erfolg vor fünf Jahren über Eintracht Frankfurt. Den dritten Platz sicherte sich Ausrichter Klipper THC Hamburg durch einen 11:7-Sieg über den RTHC Leverkusen.

Dass der fünfte Triumph auf nationaler  Ebene  entsprechend ausladend bejubelt wurde, versteht sich von selbst. Der Sekt spritzte, das Bierchen schmeckte, Berti Rauth flog 'mal wieder durch die Luft, und bei der Siegerehrung wurde den rund 1.500 Zuschauern in der Sporthalle Wandsbek auch noch eine kostenlose Unterweisung in Geographie zuteil: Zum eigens aufgelegten Ohrwurm "Erbarme, zu spät, die Hesse komme" ging es noch einmal per Einzelvorstellung auf das Siegerpodest, wo die herausragende Spielführerin Britta Becker auch den begehrten blauen Meisterwimpel und die eher unscheinbare Trophäe in Empfang nahm.

Wichtig dann, dass Britta Becker ein tolles Solo in überlegter Manier mit dem Führungstreffer abschloss, was Sicherheit gab (3.). So war das 1:1 drei Minuten später im Anschluss an die zweite Strafecke ebenso zu verkraften, wie der Umstand, dass Britta Becker mit ihren Ecken an diesem Tag nicht wie gewohnt zum Zuge kam. Dafür trafen die, die sonst weniger im Rampenlicht stehen. Sina Fröhlich und Lisa Jacobi, die mit drei Treffern wie viele andere in dieser Partie über sich hinauswuchs, verhalfen dem RRK zu einem Zwei-Tore-Vorsprung. Dass dies auch darauf zurückzuführen war, dass die BHC-Ecken vier (26.) und fünf (28.) gegen Pfosten und Querlatte klatschten, soll nicht verheimlicht werden. Warum auch, Glück hat schließlich nur der Tüchtige.

Außer Rand und Band, die Damen des RRK bejubeln ihren Sieg im 13. Endspiel über den Berliner HC lautstark (Sybille Breivogel, Eva Hagenbäumer, Jana Schwärzel, Denise Klecker, Nicole Hardt)

"Oh du wunderschöner RRK, du sollst ewig Deutscher Meister sein": Nach dem Finaltriumph über den BHC wurde in Hamburg mal wieder kräftig gesungen (hinten: Katrin Schmidt, Britta Becker, Sina Fröhlich, Sybille Breivogel, Eva Hagenbäumer, Lisa Jacobi, Tanja Dickenscheid, Trainer Berti Rauth, Betreuer Thomas Blivier; davor: Physio Hanne Zöller, Nicole Hardt, Denise Klecker, Jana Schwärzel, Marja Busch, Abteilungsleiter Fritz Schneider; vorn: Torfrau Jennifer Lutz, Torfrau Nicole Loeck)

Dass sich die Berlinerinnen im Verlauf des zweiten Abschnitts noch elf Ecken und zwei Siebenmeter herausarbeiteten, daraus aber nur ein Tor zum 2:7-Endstand machten (58.), spricht für sich. Die RRK-Abwehr stand bombensicher und Torhüterin Jennifer Lutz krönte ihre erste Hallensaison mit einer vorzüglichen Vorstellung. Ganz toll, wie sie in der 56. Minute den zweiten Siebenmeter von Natascha Keller parierte, die mit acht Treffern beste Torschützin des Turniers war. Die Entscheidung zugunsten der Hessinnen war zu diesem Zeitpunkt freilich längst gefallen. Dank der besonnenen Aufbauarbeit von Britta Becker und dem vorbildlichen Einsatzwillen von Eva Hagenbäumer hatte sich der Ruder-Klub kontinuierlich von den müde wirkenden Berlinerinnen abgesetzt. Die Erinnerung, dass jener BHC, der schon zehn Minuten vor Schluss seine Torhüterin Iris Fischer vom Feld nahm, seine letzten vier Spiele allesamt nach zum Teil deutlichen Rückständen umgebogen hatte, hielt die Konzentration bis zum Ende wach. Der deutlichste Sieg im 13. Endspiel gegen den BHC war der Lohn.

RRK: Torfrau Jennifer Lutz, Britta Becker (5 Endrundentore), Eva Hagenbäumer (1), Denise Klecker (1), Jana Schwärzel, Tanja Dickenscheid (1), Marja Busch (2), Nicole Hardt (1), Sina Fröhlich (1), Sybille Breivogel, Lisa Jacobi (4), Torfrau Nicole Loeck.

Vierzehn Tage später steigt in der heimischen Walter-Köbel-Halle der Hallenhockey-Europapokal der Damen-Landesmeister. Schon am ersten Tag der Spiele kristallisiert sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft heraus. Paris, Siauliai, Edinburgh und Groningen werden nicht in der Lage sein, Slough, Madrid, Eintracht Frankfurt und dem RRK das Halbfinale streitig zu machen. Nach Siegen von Eintracht Frankfurt über Slough LHC (7:2), und RRK über Club de Campo Madrid (6:3) stehen sich im Finale erwartungsgemäß die "Hessen" gegenüber. Auch hier zitieren wir die "Main-Spitze":

Berti findet die richtigen Worte

RRK-Hockeydamen sichern siebten Europacupsieg nach der Pause – 7:4

Die Hockeyspielerinnen des RRK basteln weiter an ihrer Erfolgsserie für die Ewigkeit. Zum siebten Mal bekam das Team von Trainer Berti Rauth gestern in der Walter-Köbel-Halle den Europapokal der Landesmeister überreicht und die Goldmedaillen um den Hals gehängt. In einem lange spannenden Finale besiegte der RRK im fünften Bundesligaduell in diesem Wettbewerb Eintracht Frankfurt verdient 7:4 (2:3).

Der erste Dank nach Spielende galt den Fans, die dem mit nunmehr 17 nationalen und internationalen Titeln behängten Team in der kritischen Phase des Endspiels den Rücken gestärkt hatten. Nach einer Ehrenrunde und einer artigen Verbeugung vor den mit rund 1.250 Zuschauern besetzten Rängen konnten die zwölf Spielerinnen den Siegersekt spritzen lassen, um dann in ausgelassener Stimmung der liebgewonnenen Siegerehrung nebst anschließender Spontanfete mit Livemusik im VIP-Bereich entgegenzublicken.

Dass der Heimvorteil sich auch bei der vierten Ausrichtung  dieser  Veranstaltung durch den RRK auszahlen würde, danach hatte es zunächst allerdings nicht ausgesehen. Obwohl der von einer fiebrigen Magenverstimmung genesenen Lisa Jacobi in der zweiten Minute im Nachfassen mit der Rückhand das 1:0-Führungstor gelang, knüpfte die Eintracht fortan nahtlos an die starke Vorstellung vom Halbfinalsieg über Slough an. Birgit Mensch drehte mit zwei verwandelten Strafecken den Spieß binnen 60 Sekunden um, und der Titelverteidiger konnte von Glück sagen, dass die nächste Ecke knapp am Tordreieck vorbeistrich (7.). Auf der anderen Seite war nämlich erst der sechsten dieser speziell von Rüsselsheim sonst oft so überaus konsequent verwerteten Standardsituationen durch Britta Becker Erfolg beschieden. Da die Eckenquote der Eintracht besser war, ging der RRK trotz der größeren Spielanteile und Torchancen mit einem Rückstand (2:3) in die Pause.

Dass Trainer Rauth in der Halbzeitbesprechung mal wieder die richtigen Worte gefunden hat, kann als gesichert gelten. Der Ruder-Klub setzte die Eintracht an deren Schusskreis noch mehr unter Druck und ließ kaum einen vernünftigen Aufbau zu. Je älter die Partie wurde, umso seltener gelang es den Frankfurter Leistungsträgerinnen, Akzente nach vorne zu setzen. In der 26. Minute vollendete Denise Klecker ein tolles Solo von Britta Becker zur erstmaligen Führung, die der RRK nicht mehr hergab. Den zweiten Titeltriumph innerhalb von 14 Tagen vor Augen, lief der Ball nun immer sicherer durch die Reihen, und manch herrlich herausgespieltes Tor riss die längst zuversichtlichen Zuschauer zu Beifallsstürmen hin. Eine tolle Hallensaison hatte ihr krönendes i-Tüpfelchen erhalten.

Siebter Europacupsieg in der Halle 1998 in Rüsselsheim für die RRK-Damen (Trainer Berti Rauth, Lisa Jacobi, Britta Becker, Nicole Hardt, Sybille Breivogel, Denise Klecker, Sina Fröhlich, Marja Busch; auf dem Bild fehlen: Jennifer Lutz, Nicole Loeck, Eva Hagenbäumer, Jana Schwärzel, Tanja Dickenscheid) 

Aufsteiger in die 2. Verbandsliga, die Dritten Herren (hinten: Hans-Jürgen Krause, Tim Schmuck, Moritz Hof, Ralf Becker, Bernhard Schramek, Udo Wiedmann, Gerrit Rothengatter, Stefan Becker, Werner Pfeifer, Johannes Petry, Sponsor Stefan Beger; vorn: Nico Hosang, Martin Ruf, Stefan May, Thomas Kempf, Lars Hosang, John Harvey; es fehlen: Thomas Hartmann, Uwe Wötzel, Peter Oberhaus)

Die Ib-Herren beenden die Oberligarunde auf dem vierten Platz, die Ib-Damen die Oberligarunde auf dem dritten Platz. Die Dritten Herren steigen unter Spielertrainer Gerrit Rothengatter von der 3. in die 2. Verbandsliga auf, die Vierten Herren von der 4. in die 3. Verbandsliga.

Auch die RRK-Hockeyjugend zeigt in der Halle ihr großes Können. Weibliche Jugend, A- und B-Mädchen, männliche A- und B-Jugend sowie A-Knaben werden Hessenmeister, die B-Knaben Vizemeister. Bei den folgenden Süddeutschen Meisterschaften gewinnen A-Mädchen und A-Knaben den Titel, die Weibliche Jugend wird Vizemeister, die männliche B-Jugend wird Vierter die männliche A-Jugend Sechster. Damit nehmen drei Mannschaften an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft teil. Für die weibliche Jugend ist der sechste Platz Endstation, die A-Mädchen belegen Platz 4. Zur Deutschen Meisterschaft der A-Knaben berichtet die "Main-Spitze":

Torchancen nicht konsequent genug genutzt

Hockey-A-Knaben des RRK verlieren DM-Halbfinale im Siebenmeter-Schießen und müssen mit Rang drei vorlieb nehmen

Die Hockey-A-Knaben des Rüsselsheimer RK wurden im niedersächsischen Buchholz zwar nicht Deutscher Meister, können aber auch mit dem dritten Platz zufrieden sein. Allerdings war vor den Toren Hamburgs wesentlich mehr drin, denn schon vor der Halbfinalpaarung gegen Uhlenhorst Mülheim stand fest, dass der Münchner SC, der gegen den Nordost-Dritten SV Rissen nach Siebenmeter-Schießen 9:8 gewann, der Finalgegner sein würde – und der wurde in der Vorrunde mühelos 2:0 bezwungen.

Der Ruder-Klub verlor indes gegen den Westzweiten – ebenfalls nach Siebenmeter-Schießen – 4:5 (1:1/0:0) und musste mit dem "kleinen Finale" vorlieb nehmen. "Dass sich die Mannschaft da noch mal zusammengerissen hat und 4:3 (2:1) gewann, ist ihr nach der Semifinal-Enttäuschung hoch anzurechnen. Schade, dass gegen Mülheim die Torchancen nicht konsequent genutzt wurden. Hätten wir gewonnen, wären wir sicherlich auch Deutscher Meister geworden", sagte Trainer Torsten Althoff. In der kommenden Saison wird das komplette Team in die B-Jugend aufrücken und kann dann vielleicht den "ganz großen Coup" landen.

Erfreulich war, dass Falk May (4) zum besten Spieler und der zwölffache "Goalgetter" Oliver Markowsky zum Torschützenkönig gekürt wurden. Den herausragenden Schlussmann hatte dagegen "Uhlenhorst" in seinen Reihen. Mit ein Grund für das unglückliche Scheitern im Halbfinale, in dem die Rüsselsheimer spielerisch überlegen waren, aber zu viele Strafecken ungenutzt ließen. Drei Minuten vor dem Abpfiff gerieten die Hessen 0:1 ins Hintertreffen, doch egalisierte Oliver Markowsky umgehend. Im Siebenmeter-Schießen hatte die RRK-Sechs dann einfach Pech.

In der Vorrunde setzte sich der Hessenmeister 2:0 (1:0) gegen den Süddritten MSC, souverän 7:2 gegen den West-Ersten Schwarz-Weiß Neuss und 5:3 gegen den Nordost-Zweiten Berliner HC durch; Daniel Burghardt und Jan Petersen waren hieran ebenfalls beteiligt. Deutscher Meister wurde Uhlenhorst Mülheim.

RRK: Andreas Späck, Jan Petersen, Daniel Burghardt, Jonas Hof, Lorenz Klee, Thomas Jost, Philipp Tangerding, Mirco Fuchs, Oliver Markowsky, Sven Wohlfahrt und Daniel Hausmann.

Im März ziehen die Abteilungen bei ihren Hauptversammlungen Bilanz und auch bei der Jahreshauptversammlung des RRK kann auf große sportliche Erfolge zurückgeblickt werden. Bei den anstehenden Wahlen wird der seitherige Vorstand in seinem Amt bestätigt.

Ebenfalls im März findet die Sportlerehrung des Kreises Groß-Gerau in der Walldorfer Stadthalle statt. Über 400 Ehrungen für sportliche Leistungen im Jahr 1997 werden gewürdigt, darunter 128 Jugendsportler. Als Mannschaft des Jahres 1997 werden die Hockeydamen des RRK für den Sieg im Hallenhockey-Europacup ausgezeichnet, außerdem Kurt Becker mit der Sportplakette in Bronze für sein Engagement beim RRK und beim Hessischen Hockey-Verband.

 

Die Männliche A-Jugend des RRK 1998, Hessenmeister und 6. Platz bei der Süddeutschen (hinten: Trainer Glenn Eifert, Christian Hense, Moritz Hof, Björn Birkicht, Holger Gerlach, Nicolas Emmerling, Björn Fuchs, Tolga Özkol; vorn: Gregor Theis, Jhun Sta Mina, Christian Thomas, Matthias Köppl, Benjamin Jacobi; es fehlen: Torsten Kraft, Tim Schmuck, Christian Braumann, Sebastian Markowsky)

 
 

Nach dem Gewinn des Feldhockey-Europapokals der Landesmeister lassen die RRK-Damen ihren Trainer hochleben

An Ostern spielen die RRK-Damen in London auf dem Gelände des HC Southgate um den Feldhockey-Europapokal der Landesmeister. Nach Siegen in den Gruppenspielen ohne Gegentor über Borispol, San Sebastian und Edinburgh steht der RRK am Ostermontag im Finale dem englischen Landesmeister Slough HC gegenüber. Es gibt am Ende eine Entscheidung vom Siebenmeterpunkt. Lesen wir in der "Main-Spitze":

Die Damen des RRK gewinnen den Feld-Europacup 1998 in London (hinten: Betreuer Thomas Blivier, Britta Becker, Nadja Ritter, Tanja Dickenscheid, Eva Hagenbäumer, Lisa Jacobi, Sina Fröhlich, Nicole Hardt, Sybille Breivogel, Trainer Berthold Rauth; davor: "Physio" Hanne Zöller, Marja Busch, Denise Klecker, Nina Günther, Mandy Haase, Jana Schwärzel, Lena Schüder; vorn: Jennifer Lutz, Nicole Loeck)

Triumph vom Siebenmeter-Punkt

RRK-Hockeydamen gewinnen in London zum zweiten Mal den Feldhockey-Europapokal der Landesmeister

Die Zuschauer hielten sich überwiegend mit Applaus zurück und auch das Wetter war alles andere als dem Anlass entsprechend. Den Hockeyspielerinnen des RRK waren diese Umstände am Ostermontag vollkommen egal. Nach dem zweiten Triumph beim 25. Turnier um den Europapokal der Landesmeister in London feierte sich das Team bei einer Ehrenrunde auf dem neuen Platz des HC Southgate eben selbst.

Und wie 1993, als in Brüssel der hohe Favorit HBC Amsterdam nach einem 1:1 nach Ablauf der regulären Spielzeit im Siebenmeterschießen 3:1 bezwungen worden war, musste sich fünf Jahre später der von etwa 800 Zuschauern unterstützte englische Meister HC Slough dem RRK bei diesem Nervenspiel geschlagen geben. Während Britta Becker, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit dem ersten Torschuss bei einer Strafecke auch der 1:1-Ausgleich geglückt war, der dann bis zum Schlusspfiff bestand hatte, Nicole Hardt und Tanja Dickenscheid die englische Nationaltorhüterin Susan Knight überwanden, brauchte Jennifer Lutz nur zweimal hinter sich zu greifen. Gleich den ersten Versuch wehrte die 19 Jahre alte Torhüterin mühelos mit dem Fuß ab, die beiden letzten Schützinnen schlenzten den Ball am Tor vorbei und schrieben so den 3:2-Endstand fest. Da fiel nicht mehr ins Gewicht, dass beim RRK Denise Klecker und Eva Hagenbäumer die Nerven einen Streich gespielt hatten.

"So einen jungen Europacupsieger bei den Landesmeistern hat es noch nie gegeben": Für RRK-Trainer Berti Rauth, der nun zum zweiten Mal mit seinem Team alle vier Landesmeistertitel (Halle und Feld) gleichzeitig inne hat, zeigte sich von diesem Erfolg nach lediglich einer gemeinsamen Trainingseinheit vor dem Abflug selbst überrascht. "Der Gegner war physisch sicherlich stärker als wir. Aber bei uns sind neun der 16 Spielerinnen ja auch maximal 20 Jahre alt", sagte Rauth. Doch gerade die ganz Jungen, wie die 15 Jahre alte Mandy Haase oder die ein Jahr älteren Nina Günther und Jana Schwärzel, spielten zur Freude ihres Übungsleiters in der zweiten Halbzeit des Endspiels so besonnen auf, dass der zunächst überfordert wirkende RRK in der Schlussphase bei zwei kurzen Ecken dem Siegtor gegen die mit 13 Auswahlspielerinnen besetzten Britinnen sogar näher war. "Im Siebenmeterschießen lag der psychologische Vorteil dann bei uns", so Rauth. Vor drei Jahren, als der RRK aus Groningen (Niederlande) den Europapokal der Pokalsieger mit an den Main brachte, war der HC Slough im Endspiel 4:2 besiegt worden nach Siebenmeterschießen.

Noch bevor die Ruderer mit ihrem Anrudern die Rudersaison eröffnen, siegt Michael Schindler zusammen mit drei Bonnern und einem Wiesbadener bei der Europäischen Langstreckenregatta über 100 km auf dem Rhein von der Loreley nach Bonn. Achtzehn Viererboote hatten bei Gegenwind, Regen und Schiffsverkehr das Rennen aufgenommen. Nach 5 Stunden, 29 Minuten und 18 Sekunden durchfahren die Sieger die Ziellinie, 21 Minuten vor dem zweiten Boot. 

Sieger bei der Europäischen Langstreckenregatta über 100 km – Stefan Heyde, Jörg Drews, Axel Bartsch, Michael Schindler (RRK) und Gereon Max

 

Auf der 100-km-Strecke, der Renngemeinschaftsvierer aus Bonn/Wiesbaden/Rüsselsheim mit Michael Schindler (RRK) auf dem Bugplatz

Bronzeplatz bei den Eichkranzrennen in Berlin-Grünau im Männer-Vierer-mit für den Renngemeinschafts-Vierer Frankfurter RG Germania / RRK mit Lars Kerkmann (RRK), Tim Vorfalt (FRGG), Jens Raab (RRK), Tobias Schirmer (FRGG) und Steuermann Alexander Hoppe (FRGG)

Beim Anrudern kann die Ruderabteilung den technisch überholten Rennachter "Dr. Alfred Buch" vorstellen, denn bei der Sprintmeisterschaft 1998 möchte der RRK den im letzten Jahr im Vierer errungenen Titel nun im Achter wiederholen. Bei den Regatten in Offenbach, Gießen, Mainz und Offenbach-Bürgel holen die Nachwuchsruderer des RRK unter Trainer Harald Czerwenski insgesamt neun Siege, fünf davon erringt Daniel Grandjean im Jugendeiner. Lars Kerkmann und Jens Raab trainieren seit Jahresbeginn bei der Frankfurter RG Germania unter Roland Rieß, um dort einen Vierer zu bilden. Nach Testregatten bereitet sich ein Vierer mit drei "Germanen" und den beiden RRKlern auf die Eichkranzrennen in Berlin-Grünau im Vierer-mit vor. Hier zeigt die Mannschaft ihre beste Saisonleistung und errudert sich bei dieser Deutschen Meisterschaft der bis 23-jährigen die Bronzemedaille. Wir zitieren die "Clubnachrichten der Frankfurter RG Germania":

RRK-Rudernachwuchs 1997 mit Trainern (hinten: Dominic Schwöbel, David Seitz, Daniel Grandjean, Sascha Adrian; davor: Sabine Mader, Katrin Hoeldtke; vorn: Trainer Maximilian Otto, Trainer Harald Czerwenski)

Eichkranz in Berlin-Grünau am 27./28. Juni oder "Der Kampf gegen Windmühlen"

Nachdem sich im Winter drei Nachwuchssenioren vom Rüsselsheimer RK der Trainingsgruppe Senioren B angeschlossen hatten, kristallisierte sich nach dem Trainingslager eine Vierer-Crew heraus, mit der die Saison angegangenen werden konnte. Zwei Germanen und zwei Rüsselsheimer komplettierten das Boot.

Auf dem Weg zum Saisonziel warteten einige Eisberge, die nicht immer umschifft werden konnten, so manche Kollision ließ sich nicht vermeiden, doch die Mannschaft ließ sich nicht entmutigen, dem Trainer aber gingen so langsam die "Metaphern" aus Der Saisonverlauf stellte die Nerven aller Beteiligten (Trainer Roland Rieß und Ruderer) auf eine harte Probe.

Mit den Erkenntnissen aus der letzten Regatta in Ratzeburg, entschloss sich der Trainer, die noch junge Mannschaft im Vierer mit Steuermann auf dem Eichkranz an den Start zu schicken. Am Samstag trat also der "Fünfer" die Reise nach Berlin an. Lars Kerkmann und Jens Raab vom RRK, Tim Vorfalt, Tobias Schirmer und am Steuer Alexander Hoppe von der FRGG waren die Fünf. Als interessierter Fan fuhr Ulrich Vorfalt, Vater von Tim, noch mit. In Berlin hatten vier Mannschaften ihre Meldungen abgegeben. Das Ziel war, ein Boot hinter sich zu lassen und sich somit die Bronzemedaille zu sichern. Da keine Vorläufe ausgetragen wurden, absolvierte man noch ein leichtes Training, um dann den Abend in der nahegelegenen Pizzeria ausklingen zu lassen.

Am Sonntagmorgen präsentierte sich die Regattastrecke am "Langer See" in guter Verfassung. Das sollte sich jedoch ändern; pünktlich zu den Endläufen blies ein immer stärker werdender Gegenwind in die Strecke. Der Vierer mit Steuermann hatte aber noch relativ faire Wasserbedingungen, allerdings war auf den ersten 1.000m saubere Wasserarbeit gefragt. Merkwürdigerweise verteilte der Starter die vier Boote auf die Startbahnen 3, 4, 5 und 6. Jeder, der schon einmal die typischen Grünauer Wasserverhältnisse erlebt hat, kann sich vorstellen, wie die Boote durchs Wasser pflügen mussten. RRK/FRGG hatte das Rennen von Bahn 6 aus aufzunehmen.

Nach einem furiosen Start lag der Vierer deutlich auf dem dritten Platz, es galt nun, diese Platzierung zu halten und sicher ins Ziel zu bringen, und es gelang tatsächlich, den Vierer der Renngemeinschaft aus Potsdam und Schwedt auf Distanz zu halten und den dritten Platz nach Hause zu fahren, das bedeutete die Bronzemedaille!

Bis zu den Herbstregatten nimmt das Ziel, Teilnahme an der Deutschen Sprintmeisterschaft im Achter und eventuell auch im Vierer immer mehr Konturen an. Es werden einige Vorbereitungsrennen bestritten und dann ist es soweit. Der RRK startet auf dem Stadtsee von Bad Waldsee bei den Deutschen Sprintmeisterschaften, will die Meisterschaft aus dem Vorjahr im Vierer verteidigen und den Achtertitel zusätzlich gewinnen. Das "Rüsselsheimer Echo" berichtet:

Der RRK wird Deutscher Meister im Vierersprint 1998 in Bad Waldsee mit Steuerfrau Heike Leisegang, Sven Hoffmann, Jens Bornemann, Harald Blum und Lutz Beyer

Deutscher Meister im Achtersprint 1998, der RRK mit Sven Hoffmann, Steuerfrau Heike Leisegang, Martin Kraft, Jens Bornemann, Thorsten Fett, Harald Blum, Thomas Wissler, Gerhard Darnieder und Lutz Beyer

Zielfoto entscheidet für den RRK-Achter

Spannendes Finale bei den deutschen Sprintmeisterschaften – Routiniers ziehen sich zurück

Doppelerfolg für die Ruderer des Rüsselsheimer RK bei den deutschen Sprintmeisterschaften in Bad Waldsee: Sowohl der Achter als auch der Vierer überquerten nach 500 Metern als erstes die Ziellinie und gewannen den Titel.

Der RRK-Vierer mit Steuerfrau Heike Leisegang wiederholte in eindrucksvoller Manier seinen Vorjahressieg. Harald Blum, Jens Bornemann, Sven Hoffmann und Schlagmann Lutz Beyer erarbeiteten sich vom Start weg einen komfortablen Vorsprung von etwa einer Bootslänge. Von den Kontrahenten aus Mülheim, Hameln und Miltenberg, die alles versuchten, um heranzukommen, ließ sich die technisch optimal rudernde Crew aus Rüsselsheim den Sieg nicht streitig machen. Der RRK-Vierer gewann mit einer Zeit von 1:30,55 Minuten vor der RGM Mülheim (1:32,45). Dritter wurde der RV Weser Hameln (1:33,74), gefolgt vom RC Miltenberg I (1:33,94) und RC Miltenberg II (1:38,83).

An Spannung kaum zu überbieten war das Rennen des RRK-Achters. Mit Harald Blum, Jens Bornemann, Sven Hoffmann, Lutz Beyer und Steuerfrau Heike Leisegang saß der gesamte Vierer im Boot. Das Team wurde vervollständigt von Martin Kraft, Thorsten Fett, Gerhard Darnieder und Thomas Wissler.

Am Ende war der Vorsprung hauchdünn, betrug bei einer Zeit von 1:20,12 Minuten gegenüber der Stuttgarter RC (1:20,54) gerade mal 42 Hundertstelsekunden. Mit weiteren vier Zehnteln Rückstand folgte der Mannheimer RV Amicitia (1:20,93). Der Miltenberger RC wurde in 1:21,86 Minuten Vierter, der Ratzeburger RC in 1:23,01 Minuten Fünfter, der RV Weser Hameln Sechster in 1:24,82 Minuten.

In der Königsklasse verpasste der Achter aus Rüsselsheim auf dem Stadtsee in Bad Waldsee im Vorlauf knapp den direkten Einzug in den Endlauf. Das Zielfoto wies die Stuttgarter RG mit einem Vorsprung von 14 Hundertstelsekunden als Sieger aus. Das Finale erreichte der RRK dennoch über den Hoffnungslauf.

Im Finish musste die Crew um Steuerfrau Heike Leisegang mit der von Windeinfluss beeinträchtigten Bahn I vorliebnehmen. Dennoch erwischte sie wie alle anderen fünf Boote einen Blitzstart. Von Beginn an entwickelte sich so ein äußerst spannendes Rennen. Nach 15 Schlägen hatte sich der RRK durch einen verdeckten Spurt einen kleinen Vorsprung von zwei, drei Metern verschafft. Im Endspurt schoben sich die Kontrahenten jedoch immer näher heran, so dass Schlagmann Lutz Beyer die Schlagzahl von 47 auf 48 Schläge pro Minute erhöhte.

Nach dem Ertönen der Zielsirene war nicht klar, wer das Rennen gewonnen hatte. Schon befürchteten die Rüsselsheimer, dass das Zielfoto wie im Vorlauf nicht zu ihren Gunsten entscheiden würde. Eine Zeitlang herrschte Stille auf dem Wasser. Alle Ruderer und auch die mehr als hundert Zuschauer am Ufer warteten gespannt auf die Durchsage. Dann war es soweit: Der Regattasprecher rief den RRK als Deutschen Meister aus.

In den kommenden Tagen, wenn die Euphorie etwas verflogen ist, werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Schon jetzt steht fest, dass die Jungen – Martin Kraft, Thorsten Fett, Jens Bornemann und Sven Hoffmann – künftig die Regie im Achter übernehmen. Die alten Recken werden etwas in den Hintergrund treten. Gerhard Darnieder, mit einer durchschnittlichen Leistung von 760 Watt auf 500 Meter der stärkste Ruderer im Achter, Harald Blum, in Kapstadt beheimatet, Schlagmann Lutz Beyer und Thomas Wissler, in Frankfurt wohnend, werden sich aber sicher noch einmal zu einem Auftritt wie in Bad Waldsee hinreißen lassen.

Deutscher Meister im Achter bei den Deutschen Sprintmeisterschaften 1998 in Bad Waldsee, der RRK hier auf der 500-m-Strecke mit Steuerfrau Heike Leisegang (im Bug liegend), Martin Kraft, Thorsten Fett, Sven Hoffmann, Jens Bornemann, Harald Blum, Gerhard Darnieder, Thomas Wissler und Lutz Beyer

Insgesamt hat der RRK am Ende der Saison 15 Siege auf Regatten errungen, von der Zahl her enttäuschend, jedoch die Meistertitel versöhnen.

Bevor die Hockey-Bundesligasaison auf dem Feld beginnt, werden an Pfingsten in Utrecht die Weltmeisterschaften für Damen und Herren ausgespielt. Während bei den Herren vom RRK Christopher Reitz und Oliver Domke mit dabei sind, hat Damen-Bundestrainer Berti Rauth aus seinem Klubteam Britta Becker, Tanja Dickenscheid und Denise Klecker nominiert. Während die Damen im Halbfinale den Niederlanden mit 1:6 unterliegen, verlieren die Herren das Halbfinale mit 0:3 gegen Spanien. Beide Teams können sich jedoch im Spiel um Platz 3 teilweise rehabilitieren, beide gewinnen Bronze, die Damen durch ein 3:0 über Argentinien, die Herren durch ein 1:0 über Australien. Oliver Domke wird von den Journalisten als bester Spieler des WM-Turniers ausgezeichnet.

Auf dem RRK-Hockeyplatz am Sommerdamm geht ein Projekt seiner Vollendung entgegen, das Fritz Schmidt jr. in halbjähriger intensiver Arbeit vorangetrieben hat. Ein Greyhound-Bus wird in Zukunft bei Veranstaltungen helfen, er soll das Klubleben am Hockeyplatz beleben. Wir zitieren zu diesem Projekt die "Main-Spitze":

Fritz Schmidt jr., genannt "Fritzi", bei den ersten Arbeiten

Der Hockey-Treff fuhr einst durch New-York

Fritz Schmidt jr. restauriert mit vielen Helfern einen ausgedienten Greyhound-Bus – Zwischenzeitlich als Wohnbus genutzt

Die Fahrtanzeige kündet von einer anderen Welt: "Manhattan Express" prangt deutlich lesbar vom Vordach. Kaum zu glauben, dass das schmuddelige Gefährt aus Stahl und Blech dereinst Börsenbroker in feinem Zwirn transportiert haben mag: Verkratzter Lack, verbeulte Stoßstangen und blätternde Farbe künden davon, dass der Greyhound-Bus, Baujahr 1968, schon bessere Zeiten erlebt hat.

Dass der Greyhound dereinst seine letzte Fahrt nach Rüsselsheim antreten würde, hat vermutlich keiner ahnen können. Denn eigentlich war dem Gefährt aus den USA ein ganz anderes Schicksal bestimmt. In einem Schuppen in Hochheim gammelte der Bus vor sich hin. Dass er noch nicht in der Schrottpresse landete, ist fast ein kleines Wunder und vermutlich nur der Tatsache zu verdanken, dass die Kosten für die Entsorgung zu hoch gewesen wären.

Fritz Schmidt jr. kann sein Glück noch immer nicht fassen. Der frühere aktive Hockeyspieler des RRK suchte schon länger er für seinen Verein eine originelle Anlaufstelle am Rande des Hockeyplatzes, wo man sich nach dem Training oder Spiel trifft und wo man auch 'mal ein Bier trinken kann. Bis zu jener schicksalhaften Begegnung mit dem Greyhound-Bus blieb das jedoch ein unerfüllter Traum.

Dann aber sollte alles anders werden: Als ihm im vergangenem Jahr ein Bekannter von jenem Bus erzählte, zögerte Schmidt nicht lange, schaute sich das rostende Etwas an - und sagte spontan zu. "Hätten wir ihn nicht mitgenommen, wäre er langsam vor sich hingerostet", sagt Fritz Schmidt jr. fast schon ein wenig ehrfurchtsvoll.

Tatsächlich war das Gefährt in einem jämmerlichen Zustand, als es, gezogen von einem schweren Sattelschlepper, kurz vor Weihnachten seine letzte Reise nach Rüsselsheim antrat. "Das Ding", erzählt Schmidt, "war so dreckig, das glaubt keiner, der es nicht mit eigenen Augen gesehen hat." Eine Konzertagentur hatte irgendwann das ausrangierte Gefährt zu einem Wohnbus umfunktioniert. "Irgendwann müssen sich die früheren Besitzer Hals über Kopf aus dem Staub gemacht haben", mutmaßt Fritz Schmidt jr. Im Kühlschrank fand er jedenfalls angebrochene Milchflaschen und sogar Eier vor "nicht gerade besonders appetitlich".

"Noch 'ne Alarmanlage drauf und fertig ist der Bus!"

Gut drei Monate später erinnert kaum mehr etwas an das frühere traurige Dasein des Greyhound. In einer Fotoserie hat Schmidt die Wandlung vom Gammel-Bus zum Vorzeige-Stolz des RRK dokumentiert. Viele Stunden haben er und seine Mitstreiter vom RRK schon in den Bus gesteckt und nicht wenig Geld investiert, um den Traum von einer kleinen Vereinsbar am Stadion Wirklichkeit werden zu lassen. Nachdem der gröbste Dreck beseitigt war, ging' s mit viel Enthusiasmus an die Arbeit.

Fast alles, was das Innenleben eines Busses ausmacht, wurde beseitigt. "Nur der Motor ist noch drin", sagt Schmidt. Der ist freilich schon seit Jahren nicht mehr funktionstüchtig. Für das neue Leben des Greyhound ist der auch ganz und gar überflüssig. Stattdessen zählen andere Dinge wie etwa eine ausgefeilte Lichttechnik, Sitzecken und Bodenbeläge in den Farben des RRK und natürlich eine Theke. Für fast alle Arbeiten hat Fritz Schmidt jr. mittlerweile kompetente Fachleute gefunden, die ihr Wissen in den Dienst ihres Vereins stellen. Sind die Innenarbeiten erst einmal abgeschlossen, nehmen sich Schmidt und seine Mitstreiter die äußere Hülle des Greyhound vor. Auch da hat der Tüftler schon genaue Vorstellungen: Blau-rote Streifen und natürlich das Vereinslogo sollen das Ding schon von weithin sichtbar als Anlaufstelle ausweisen.

Mittlerweile hat das Greyhound-Fieber den gesamten Verein erfasst. Das ist auch gut so, denn wo Interesse ist, da sind auch Spender. Die kann Schmidt gut gebrauchen, denn ganz billig ist die Realisierung des Traums Marke Greyhound nicht.

Immerhin: Sponsoren haben sich bereits gefunden - nicht zuletzt dank einer pfiffigen Idee: Knapp 100 Baseball-Mützen zum Liebhaber-Preis von 50 Mark hat Schmidt schon unters RRK-Volk gebracht und auf diese Weise genügend Geld eingenommen, um die Arbeiten zu finanzieren. Wenn jetzt auch noch das Wetter bei den samstäglichen Arbeitseinsätzen mitspielt, dann ist das Werk schon bald vollbracht: Spätestens zur Eröffnung der neuen Hockeysaison, verspricht Fritz Schmidt jr., kann der Greyhound sein neues Leben als ganzer Stolz des RRK beginnen.

Dann beginnen die Bundesligaspiele auf dem Feld. Herrentrainer Volker Schädel hat zehn neue Spieler in seinem Team. Dennoch steht der RRK zunächst auf dem Abstiegsplatz. Und die Abstiegsangst bleibt bis zum letzten Spieltag, wo der RRK sich durch ein 1:1 in Stuttgart nur durch das bessere Torverhältnis vor Limburg in Sicherheit bringt. Anders gestalten die RRK-Damen ihre Bundesligarunde. Der RRK liefert sich mit dem Berliner HC ein Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze, das im direkten Vergleich (2:1) für den RRK entschieden wird. Im Viertelfinale um die Deutsche Feldmeisterschaft trifft der RRK zu Hause auf den Nordvierten, den Großflottbeker THGC, aber alle Titelhoffnungen werden nach einer sensationellen 0:1-Niederlage begraben. Für die "FAZ" berichtet Ulrich Fried:

Überraschende 0:1-Niederlage des RRK

Rüsselsheimer Damen ist die Favoritenlast zu schwer

Einer Spielerin, die ihre anerkannten Fähigkeiten wohl nur zu gerne in den Dienst der Mannschaft gestellt hätte, waren die unerwarteten Ereignisse besonders aufs Gemüt geschlagen. Ob Britta Becker, die Ende des Jahres erstmals Mutter wird, ihre Tränen nur deshalb nicht zurückhalten konnte, weil die Hockeydamen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) erstmals seit 1989 nicht im Halbfinale um die deutsche Feldmeisterschaft vertreten sein werden, blieb allerdings offen. Denkbar, dass die Spielgestalterin der deutschen Nationalmannschaft sich der ganzen Tragweite der 0:1-Niederlage im Play-off-Viertelfinalspiel gegen den krassen Außenseiter Großflottbeker THGC Hamburg am ehesten bewusst war. Nicht genug damit, dass der RRK nun am nächsten Wochenende in Duisburg seinen im vergangenen Jahr zum vierten Mal errungenen Meistertitel nicht mehr verteidigen kann, müssen sich die Rüsselsheimerinnen auch gedanklich mit dem Verlust des Europapokals der Landesmeister anfreunden. Da dem Titelverteidiger bei diesem Wettbewerb kein automatisches Startrecht mehr zugebilligt wird, kommt nur der deutsche Meister für den Gewinn dieser Trophäe in Frage. ...

Dass der langjährige Rüsselsheimer Erfolgstrainer viel dafür gegeben hätte, wenn Britta Becker in der zweiten Halbzeit aufgelaufen wäre, darf als gesichert gelten. Die Hamburgerinnen waren nämlich aus der Kabine gekommen und hatten nur noch eines im Sinn − das Ergebnis zu halten. Da dies den Norddeutschen, die das zurückliegende Wochenende auf Sylt verbracht hatten, um etwas für ihre Kondition zu tun, nicht nur bis zum Abpfiff gelang, sondern sie bei zwei guten Konterangriffen sogar das 0:2 auf dem Schläger hatten, war der Erfolg gegen eine immer hektischer werdende Rüsselsheimer Mannschaft nicht einmal unverdient. "Keiner bei uns hat gedacht, dass wir heute verlieren werden", sagte Berti Rauth. Nach 14 Punktspielen ohne Niederlage eine nachvollziehbare, aber ebenso gefährliche Einstellung.

Am 7. Juli 1998, exakt 30 Jahre nach dem ersten Gewinn einer Deutschen Hockeymeisterschaft durch den RRK, treffen sich "Rüsselsheimer Legenden" auf dem Platz am Sommerdamm, um in einem von Fritz Schmidt jr. organisierten Spiel gegen Spieler nachfolgender Generation nostalgische Gefühle zu wecken. Guido Schäfer schreibt dazu in der "Deutschen Hockey Zeitung":

30 Jahre nach dem Titelgewinn trafen sich Rüsselsheimer Legenden

Nostalgie pur am Sommerdamm: "Ja, ja, das waren noch Zeiten"

Es war sicher nicht die Vorfreude auf die gerade georderte Bratwurst, die den grauhaarigen Herrn jenes sagen ließ: "Endlich gibt's mal wieder was Gescheites." Ein anderer nickte zustimmend, drückte einen Winzling von Pudel an sich und warf einen verklärten Blick auf den Hockey-Rasenplatz des Rüsselsheimer RK: "Ja, ja, das waren noch Zeiten ..."

... als weiß angepinselte Korkkugeln über sattes Grün flitzten. Als kurze Ecken noch kurze Ecken waren und publikumswirksam unter die Torlatte genagelt werden durften. Als Charakterköpfe wie Fritz Schmidt, Rainer Seifert, Martin Müller und Manfred "Polo" Liebig sich und den Rüsselsheimer Sommerdamm zur Hockey-Attraktion machten. Und fünf Deutsche Feldhockeytitel (1968, 1971, 1975, 1977 und 1978) gefeiert wurden.

Am Abend des 7. Juli, auf den Tag genau 30 Jahre nach dem ersten Titelgewinn (4:1-Endspielsieg gegen Schwarz-Weiß Köln), kramten die 68er-Helden ihre Krummstöcke hervor; ein von Fritz Schmidt Junior organisiertes Spielchen gegen RRK-Akteure nachfolgender Generation markierte ein Jubiläum, das nicht nur bei Pudel- und Bratwurstfreunden nostalgische Gefühle weckte.

30 Jahre nach dem ersten Feldhockey-Titel vereint: Die ehemaligen Meisterspieler des RRK mit den RRK-Akteuren der nachfolgenden Generationen

Fritz Schmidt Senior, er hatte das Team als Spielertrainer zum legendären Triumph vor über 5.000 RRK­Fans geführt: "Wir hatten professionell auf diesen Titel hingearbeitet die Meisterschaft war ein Riesenerlebnis." Fünfmal Training pro Woche, sonntags das Punktspiel, am Monatsende keine müde Mark auf dem Konto: Auf diese Formel ließe sich das Engagement eines RRK-Hockeyspielers anno 1968 bringen.

Trotzdem, so Schmidt, "haben damals alle toll mitgezogen, das war klasse". Vielleicht lag es an den ofenfrischen Brötchen, die Bäcker Schmidt den bei der Adam Opel AG beschäftigten RRK-Spielern allmorgendlich brachte. Der 55-Jährige: "Wir haben zusammen gefrühstückt, eine halbe Stunde über Hockey geredet, und dann ging's weiter."

Zurück zum Jubiläumsspiel: Während sich die "Jungen" wie Alfred Segner, Christoph Krehl, Ralf-Peter Rausch und Berti Rauth semiprofessionell auf die Partie vorbereiten, Steigerungsläufe und Sprints einstreuen, hat sich das Warm up der Jubilare mit dem Umziehen in der Kabine weitgehend erledigt. Draußen tut sich jedenfalls nicht mehr viel Fritz Schmidt federt zweimal in die Knie und belässt es dabei. Martin Müller (49) und Rainer Seifert (50) schnicken sich einige Bälle zu im Stehen, versteht sich. Polo Liebig (51) nimmt einen Schluck Bier zur Brust ("Das schmeckt davor und danach"), bevor er joggend eine Kunstrasenplatzbreite ausmisst. Sekunden vor dem Anpfiff weist Schmidt seine Mannen ein, es geht los. Fritz Schmidt, früher gefeiertes Konditionswunder, hechelt früh, seilt sich noch vor der Halbzeit ab. Martin Müller, einst pfeilschnell, kommt ähnlich spritzig wie eine Wanderdüne daher. Rainer Seifert macht läuferisch einen passablen Eindruck, hatte sein früher filigran beherrschtes Gerät aber wohl längere Zeit verlegt. Dem "Inder" und 122-fachen Nationalspieler unterlaufen nie gekannte technische Fehler. Martin Müller, wie gesagt auch nicht gerade die Waffe, lässt es sich nicht nehmen, seinen kongenialen Sturmpartner zu geißeln: Lässig ans Geländer gelehnt, klärt Müller die Zuschauer auf: "Das ist wie früher: Ich spiel' dem die Bälle hin und er verliert sie." Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff ist sich Polo Liebig sicher: "Jetzt ham' wir die im Sack sie sind müd'." Liebig und Co. liegen zu dieser Zeit 1:7 hinten ...

Am Ende steht's 6:12. Bei Bier und Wurst zieht man sich danach die Fußball-WM rein. Und fachsimpelt über Berti V., Weichei Andi, Loddar und die große Zeit des RRK.

Der zweite, von Werner Pfeifer und Gerrit Rothengatter organisierte "Rüsselfanten-Cup" anfangs August vereint auf der Hockeyanlage am Sommerdamm 32 Mannschaften und etwa 300 Teilnehmer. Sieger bei den Herren wurde schließlich der HC Mannheim, bei den Damen die "Dancing Queens" (THC Hanau). Aber nicht nur Hockey wurde gespielt. Auf dem Festplatz vor dem Bootshaus war für Essen und Trinken gesorgt, es gab eine Sektbar, eine große Nudelpfanne und viel Bier.

Ebenfalls anfangs August spielen die 17-jährige Jana Schwärzel, Sina Fröhlich und Jennifer Lutz mit der deutschen U21-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Belfast und werden Europameisterin der Juniorinnen. Christian Domke gewinnt in Posen mit den deutschen Junioren (U21) durch einen 3:2-Endspielsieg über England ebenfalls den Titel eines Europameisters.

"90 Jahre RRK" – Mitte September feiert der RRK dieses Ereignis im und um das Festzelt am Bootshaus. Statt Akademischer Feier gibt es samstags einen unterhaltsamen Abend mit den Köchen der Chuchi Ruzilo ("Tölzer Flößerbraten mit Semmelknödeln und Kraut") und Musik von Harry Hotze, am Sonntag morgen spielen die sieben "Swinging Daddies" Dixieland und Swing. Davor lässt 1. Vorsitzender Dr. Dietmar Klausen die wechselvollen 90 Jahre des RRK kurz Revue passieren. Eines habe sich in diesen 90 Jahren nicht verändert, der RRK sei immer ein bodenständiger Verein geblieben.

Erstmals in der Klubgeschichte steigt ein Ib-Hockeyteam des RRK von der Oberliga in die 2. Regionalliga auf. Die Ib-Damen werden Vizemeister in der Oberliga, die 3. Herren steigen von der 3. in die 2. Verbandsliga auf und die Senioren werden Hessenpokalsieger.

Die Hockeyjugend des RRK kann auf dem Feld vier Hessenmeister-Titel nach Rüsselsheim holen. Erfolgreich sind die weibliche Jugend, die A- und B-Mädchen und die männliche A-Jugend. In der Qualifikation für die Endrunde zu Deutschen Meisterschaft scheitert die männliche A-Jugend in Berlin knapp am Berliner HC mit 4:5. Lassen wir die "Main-Spitze" zur Qualifikation und zur Endrunde berichten:

Doch noch ein DM-Titel?

Weibliches RRK-Jugendteam erkämpft sich das Ticket nach Braunschweig

Freude und Enttäuschung lagen im Lager der RRK-Hockeyabteilung 'mal wieder dicht beieinander. Während die weibliche Jugend die DM-Endrunde erreichte, mussten nach der A-Jugend auch die A-Mädchen ihre Hoffnungen begraben.

Ebenso wie die männliche A-Jugend acht Tage zuvor verpassten auch die A-Mädchen des Rüsselsheimer RK den Einzug ins DM-Halbfinale denkbar knapp. Sie verloren bei der DM-Zwischenrunde in Mannheim das Endspiel gegen RTHC Leverkusen unglücklich 0:1 (0:0). Allerdings hatte das leicht favorisierte Ensemble von Trainer Jupp Braumann gegen den Westzweiten auch einfach zu viele Torchancen verwertet. Ganz anders war es im Halbfinale gelaufen, als der Münchner SC nach Treffern von Eva Golke, Sabrina Bauz (je 2), Elena Christl und Laura Appel mit dem 6:1 (3:0) noch gut bedient war.

Nach der Hessenmeisterschaft gewinnt die weibliche Jugend des RRK 1998 auch die Deutsche Meisterschaft auf dem Feld (hinten: Interimstrainer Kai Körner, Lotte Schwärzel, Jana Schwärzel, Lena Schüder, Mareike Thomas, Mandy Haase, Caroline Tangerding, Isabelle Kober, Trainer Berti Rauth, "Maskottchen"  Stefan Braner; davor: Nathalie Bischel, Eva Golke, Nina Günther, Elena Christl, Andrea Schlieter; vorn: Nicole Loeck, Andrea Samer; es fehlen: Mareike Zeidler, Maren Pfefferkorn)

Positiv überraschte dafür die weibliche Jugend, die auch davon profitierte, dass das RRK-Damenteam bereits im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft an Großflottbek gescheitert war und somit alle "Youngster" zur Verfügung standen. Die bundesligaerprobten Nina Günther, Caroline Tangerding und Nathalie Bischel sorgten dann auch für das 3:2 (1:0) im Semifinale über den Harvestehuder THC. Im Finale bereitete HG Nürnberg dann noch weniger Probleme und wurde nach "Goals" von Nina Günther und Mareike Zeidler sicher 2:0 (1:0) besiegt.

Parallel zur Herren-Endrunde am Sommerdamm findet nun die DM-Finalrunde dei weiblichen Jugend an diesem Wochenende in Braunschweig statt. "Wir haben sehr gute Chancen, den Titel nach Rüsselsheim zu holen. Schließlich spielt unser halbes Bundesligateam in Niedersachsen, und die anderen kochen auch nm mit Wasser", gibt sich RRK-Jugendleiter Kurt Becker für das "Highlight" optimistisch.

Die Crew von Betreuer Kai Körner trifft am Samstag auf den Club Raffelberg, der den hochgewetteten Berliner HC aus dem Rennen geworfen hat. Gelingt ein Halbfinalsieg, geht es im Endspiel gegen den Gewinner der Paarung Eintracht Braunschweig gegen TSV 1846 Mannheim. Die Verlierer der Semifinals bestreiten am Sonntag das Spie um Platz drei.

RRK-Powerspiel

Dritter DM-Titel für weibliche Hockey-Jugend

Gleicher Ort, gleiches Ergebnis – für die weibliche Hockey-Jugend des Rüsselsheimer RK scheint Braunschweig ein gutes Pflaster zu sein. Wie schon 1991 ergatterte der RRK-Nachwuchs dort mit einem 2:1-Erfolg über den TSV Mannheim seine dritte deutsche Meisterschaft auf dem Feld.

Entsprechend stolz waren Interimstrainer Kai Körner normalerweise für die Ib-Oberliga-"Ladies" des Rüsselsheimer Traditionsvereins zuständig und sein Ensemble, das aus einem halben Dutzend bundesligaerfahrenen Spielerinnen bestand. Im mutmaßlich vorweggenommenen Endspiel gewannen die 15- bis 18-jährigen RRK-Spielerinnen die zweite Halbfinalpartie gegen Vorjahresmeister Club Raffelberg mit 3:1 Treffern. Dabei trugen sich die "Oldies" Nathalie Bischel, Lena Schüder und Caroline Tangerding in die Trefferliste ein.

Für Ausrichter Eintracht Braunschweig verlief das vorausgegangene erste Semifinalspiel enttäuschend: Die Gastgeberinnen verloren gegen TSV Mannheim 1:2. Das Team aus Niedersachsen musste sich sonntags mit dem Spiel um Platz drei begnügen, gewann dieses gegen den eher lustlos auftretenden Club Raffelberg dann mit 2:0 Toren aber immerhin recht deutlich.

Im Finale standen sich mit Mannheim und Rüsselsheim sodann zwei Südteams gegenüber, wobei sich der Außenseiter aus dem Badischen erst nach der Verlängerung mit dem deutschen Vizetitel begnügte. Nathalie Bischel brachte die RRK-Farben 1:0 in Führung, Mannheim glich nach dem Seitenwechsel jedoch aus und hielt das Unentschieden bis zum Ende der regulären Spielzeit. Das "Powerspiel" des Ruder-Klubs machte sich erst in der Verlängerung bezahlt. Caroline Tangerding sorgte für das spielentscheidend 2:1, das für die weibliche RRK-Jugend nach 1989 und 1991 den dritten deutschen Titel auf dem Feld bedeutete.

Die Tennisspieler des RRK ermitteln im Sommer ihre Klubmeister. Wegen zu geringer Damenbeteiligung werden nur Klubmeister im Herreneinzel und Herrendoppel ermittelt. Das Endspiel im Einzel bestreiten Thomas Späck und Thomas Susenburger über drei Sätze. Klubmeister wird schließlich der Titelverteidiger Thomas Susenburger mit 5:7, 6:1 und 6:3. Im Finale des Herrendoppels siegen Martin Müller und Manfred Liebig vor Emil Lukes und Thomas Susenburger.

Hessenpokal-Gewinner 1998, die Seniorenmannschaft des RRK (hinten: Thomas Blivier, Martin Krieger, Dieter Naß, Wilfried Dörsam, Joachim Heydweiller, Jürgen Kaul, Alfred Segner, Manfred Liebig, Johannes Petry; vorn: Ralf-Peter Rausch, Josef Braumann, Thomas Susenburger, Harald Eisenacher, Wilfried Schwanke; es fehlen: Günter Schwanke, Ernst Hünerfeld, Udo Wiedmann, Martin Müller, Fritz Schmidt jr., Stefan Pfannebecker, Roland Segner, Wolfgang Breidenstein)

Die Ib-Herren steigen als Meister der Oberliga in die Regionalliga auf (hinten: Jhun Sta Mina, Sebastian Markowsky, Benjamin Jacobi, Moritz Hof, Holger Gerlach, Alfred Segner, Werner Pfeifer, Lars Hosang; vorn: Andreas Leichtweiß, Matthias Köppl, Christian Thomas, Gregor Theis; es fehlen: Fritz Schmidt jr., Volker Schädel, Nico Hosang, Nicolas Emmerling, Daniel Voigt, Sebastian Orthmann, Sebastian Körber, Martin Ruf, Martin Ehrhardt, Björn Fuchs, Christian Hense)

Am 6. November 1998 werden im Bootshaus die "Macher" der sportlichen Erfolge geehrt. Europacupsiege, Deutsche, Süddeutsche und Hessische Meisterschaften ergeben eine wahrhaft atemberaubende Bilanz. Bei dieser Meisterschaftsfeier erhalten Lutz Beyer, Sybille Breivogel, Marja Busch, Nicole Hardt, Denise Klecker und Katrin Schmidt die RRK-Leistungsnadel in Gold. Die RRK-Leistungsnadel in Silber wird Jens Bornemann, Gerhard Darnieder, Christian Domke, Thorsten Fett, Sven Hoffmann, Martin Kraft, Heike Leisegang, Nicole Loeck, Jennifer Lutz und Thomas Wissler angeheftet.

RRK-Jubilarenehrung 1998: Claus Birkicht (40 Jahre), Helmut Robl (40), Fritz Schneider (50), Werner Leonhardt (50), Curt Schrod (70), Horst Pöppel (50), Willi Klein (70), Wilfried Seipp (DRV-Ehrennadel) und "Präsident" Dr. Dietmar Klausen

Einige Tage später ehrt der RRK-Vorstand in der Bauernstube des Bootshauses Jubilare, die 25, 40, 50 und 70 Jahre dem RRK die Treue gehalten haben. Stars des Abends sind zweifelsohne Curt Schrod und Willi Klein, die beide dem RRK 70 Jahre angehören. 50 Jahre zum RRK gehören Werner Leonhardt, Rüdiger Weidmann, Ellen Weidmann-Gerbig, Fritz Schneider, Eugen Treber, Dr. Hermann Hochgesand, Horst Pöppel und Hans Teerling, 40 Jahre Helmut Robl, Claus Birkicht und Ursula Alt-Ims, 25 Jahre sind es bei Klaus Jeske, Klaus Eberts, Wilfried Dörsam, Achim Erhard und Thomas Böhme.

Dann beginnen Mitte November bereits die Bundesligaspiele in der Halle. Während Herrentrainer Volker Schädel ohne Personalprobleme in die Runde geht, hat Damentrainer Berti Rauth doch einige Ausfälle zu verzeichnen: Britta Becker wegen Schwangerschaft, Eva Hagenbäumer zu Wiesbadener THC / Klipper Hamburg, Sina Fröhlich studiert in London, Denise Klecker Knieprobleme usw. Dennoch stehen am Ende des Jahres die Herren auf dem vorletzten Platz der Tabelle, die Damen dagegen auf dem dritten Tabellenplatz.

Anfangs Dezember werden beim Sportlerball die "Sportler des Jahres 1998" von Rüsselsheim durch den Sportbund bekannt gegeben. Mannschaft des Jahres sind zum neunten Mal die Hockeydamen des RRK. Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im RRK wird Martin Müller mit dem Ehrenbrief der Stadt Rüsselsheim ausgezeichnet.

Am Bootshaus findet im Laufe des Jahres eine Sanierung der Dusch- und Umkleideräume ‒ neue Fliesen, neue Toiletten ‒ sowie eine Renovierung und Modernisierung des gesamten Kegelbahnbereichs statt, die von Gerhard Ruppert mit einigen Helfern ohne fremde Hilfe "durchgezogen" wird.

Anfangs Januar verliert der RRK mit Josef "Seppel" Schnur ein verdienstvolles Mitglied, Träger der RRK-Leistungsnadel in Silber und der RRK-Ehrennadel in Gold, und im August sterben das langjährige Mitglied Dr. Hans Göllner sowie im gesegneten Alter von 96 Jahren der geachtete und verdienstvolle "Memminger", das RRK-Ehrenmitglied Karl Pöppel; dann verlässt den RRK im September noch Margarete "Gretel" Kober, im Alter von 47 Jahren viel zu früh und dennoch, mit ihrer ausstrahlenden Fröhlichkeit und Zuversicht, bereits 27 Jahre Mitglied des RRK und auch in den 70er Jahren Mitglied des RRK(RGD)-Balletts.

 

"90 Jahre RRK", in und um ein Festzelt unterhalb des Bootshauses auf dem Mainvorland feiert der RRK im September 1998 sein 90-jähriges Bestehen

 

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