Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 (RRK)
von 1942 bis heute

1960

Interesselosigkeit und mangelnde Mitarbeit der Mitglieder am Vereinsgeschehen beschäftigen den Vorstand, so dass man sich schließlich entschließt, dem durch regelmäßige Mitgliederversammlungen oder Klubabende entgegenzuwirken. Zum ersten Klubabend im Februar 1960 steht in den "Klub-Nachrichten" des RRK, März 1960, folgender Bericht:

"Wie war es doch damals so recht gemütlich, als wir nur das Behelfsheim hatten. Damals bestand noch der Klubabend. Jeder "Mann" freute sich darauf, ob jung oder älter. Anspruchslos saßen wir beieinander, waren glücklich, die Bombennächte gut überdauert zu haben, spielten Karten, logen uns gegenseitig an, lachten darüber, aßen auch ab und zu Pferdesteaks und tranken Rambas dazu, welchen unser Richard gerade mit aller Mühe "erkompensiert" hatte.

Damals hatten wir noch eine gemeinsame Idee. Ein Ziel stand uns vor Augen, die Wiedergewinnung unseres Klubhauses, welches die Amis beschlagnahmt hatten. Wir dachten alle: Wenn wir das Haus erst zurückhaben, dann wird es einen gewaltigen Aufschwung im Klubleben geben.

Und heute ist der Klubabend längst historisch. Die Gehirnseuche, "Zeitnot" genannt, hat nahezu alle Menschen in ihren Bann geschlagen. Der Import moderner "Kulturgüter" von drüben bringt die Menschen um, ehe sie es merken. Die meisten sind schon willenlose Sklaven der Fernseh-"Kunst". Auch muss man unter allen Umständen Auto fahren. Schon wegen der lieben Nachbarschaft, selbst wenn der Bettelsack an der Wand verzweifelt. Aber das geht zu weit, wir geraten in einen unfeinen Ton. Die noch Sehenden wissen, was wir meinen.

Wie wird es weitergehen, fragen wir. Wenn auch nicht wie damals, so doch ähnlich, denken wir uns. Zumindest in Bezug auf die Beschaulichkeit und Rückkehr zu einem vernünftigen Maßstab in vielen Dingen.

Der Anfang ist gemacht. Er war nicht gerade überwältigend, jedoch hoffnungsvoll.

Im Februarheft unserer Klub-Nachrichten war eingeladen zum Samstag, den 13. Februar. Irrtümlicherweise zu einer Geschäfts-Versammlung mit Klubabend. Sechzehn Ehepaare und ca. achtzehn jugendliche Kameraden waren dem Rufe gefolgt und haben es nicht bereut. Wir trafen uns zwanglos im Freundeskreise, ohne eine gelenkte Unterhaltung über uns ergehen lassen zu müssen. Keiner sprach von Geschäften oder sonstigen "Problemen". Alles war eitel Frohsinn an diesem Abend. So vergingen einige erholsame nette Stunden für alle. Wir trennten uns gemeinsam in nicht allzu später Stunde mit dem Vorsatz, am nächsten Male wieder dabei zu sein."

Ruderer und Schlachtenbummler vor dem Rennen im Langstreckenachter ums "Rot-Weiße Band vom Main", Gerbermühle Frankfurt 1960: Erich Thomasberger, Lutz Dörsam, Karl-Heinz Saal, Wolfgang Freimuth, Rudi Reitz, Heinz Schäfer, Ulrich Banse, Dietmar Klausen, Günter Schmitt, Wilfried Hoffmann, Adolf Ketter, Rudolf Müller, Karl Heinz Lotz

Langstreckenachter ums "Rot-Weiße Band vom Main", Frankfurt 1960, nach dem Rennen in Griesheim. Zunächst hier Gratulation zum Sieg, dann nur zweiter Platz für den RRK mit Dietmar Klausen, Lutz Dörsam, Karl-Heinz Saal, Erich Thomasberger, Adolf Ketter, Wilfried Hoffmann, Heinz Schäfer, Rudi Reitz und Stm. Ulrich Banse

Aktive Ruderer vor dem Bootshaus 1960: Wilfried Hoffmann, Lutz Dörsam, Wolf von zur Mühlen, Rudi Reitz, Walter Eberle, Klaus Köppen, Adolf Ketter, Betreuer Gerhard Müller, Erich Thomasberger, im Hintergrund Trainer Johannes Köppe

Während die Hockeyspieler große und gut besetzte Hallenturniere besuchen, die Herren können in Freiburg und Darmstadt je einen 3. Platz erringen, die Damen erreichen die Endrunde der Hessenmeisterschaft und die Knaben siegen beim Turnier in Heidelberg, bereiten sich die Ruderer unter Trainer Johannes Köppe auf die Regattasaison vor.

Beim Frühjahrslauf der Wassersportler auf der Maaraue siegen Dietmar Klausen bei den Aktiven und Jürgen Rohde bei der Jugend; beim Gerbermühllauf in Frankfurt kann Jürgen Rohde ebenfalls seinen Lauf gewinnen und beim ersten Frühjahrslauf in Rüsselsheim werden Dietmar Klausen, Wolfgang Mack und Jürgen Rohde jeweils Sieger in ihrer Klasse.

Am 26. März 1960 findet im Bootshaus die Generalversammlung des RRK statt, bei der der langjährige Schriftführer Günter Schmitt als Nachfolger des aus gesundheitlichen Gründen zurücktretenden Josef Saar zum 1. Vorsitzenden gewählt wird; 2. Vorsitzender wird Dr. Karl Renker, der gleichzeitig Leiter der Hockeyabteilung ist, Schatzmeister wird erneut Richard Trapp, Friedrich Traiser wird Ruderwart und Karl Pöppel Hauswart.

Nach dem Sieg im Leichtgewichts-Jugend-Gig-Vierer auf der Heidelberger Regatta 1960: Peter Emig, Wolfgang Mack, Klaus Hochgesand, Volkmar Banse und Stm. Ulrich Banse

Jugendachter des RRK 1960 mit zwei Steuermännern: Peter Emig, Hans Hohenleitner, Volkmar Banse, Wolfgang Mack, Ulrich Banse, Horst Wucher, Kai Hasselbach, Klaus Hochgesand, Werner Leichtfuß, Jochen Zimmermann

Im Herbst 1960 beginnt Dr. Alfred Buch mit dem Rudertraining im RRK. Er kann nur einen Vierer zusammensetzen mit drei "Dünnbeinen" und einem "Dickmann": Rudi Reitz, Dietmar Klausen, Wilfried Hoffmann und Wolf von zur Mühlen.

Rudolf Müller, nach 1958 und 1959 auch 1960 Klubmeister im Einer

Am 10. April 1960 verpflichten sich im Rahmen eines "Patenabends"  9 Jungmänner und 13 Jugendliche mit Unterschrift und Handschlag zum strengen Rudertraining. Das Anrudern wird am 24. April 1960 abgehalten, bei dem sich trotz starken Westwindes 32 Ruderer in zwei Achtern, zwei Vierern und zwei Doppelzweiern an der Bootsauffahrt beteiligen.

Die erste Prüfung für den Jungmann-Achter ist das Langstreckenrudern um das "Rot-Weiße Band vom Main" in Frankfurt über eine Ruderstrecke von 8 km. In der Besetzung Dietmar Klausen, Lutz Dörsam, Karl-Heinz Saal, Erich Thomasberger, Adolf Ketter, Wilfried Hoffmann, Heinz Schäfer, Rudi Reitz und Stm. Ulrich Banse gelingt, nachdem der RRK-Achter zunächst als Sieger ausgerufen wird, nur 1,6 Sekunden hinter dem Achter von Germania Frankfurt und vor Wiesbaden-Biebrich ein 2. Platz. Erkrankungen von drei Ruderern führen anschließend zur Auflösung des Achters, so dass nur noch Viererstarts möglich sind, jedoch ohne Sieg auf Regatten.

Die Jugend dagegen kann auf den Regatten in Heidelberg, Offenbach, Hanau und Schierstein acht Rennen siegreich beenden. Rudolf Müller gewinnt in Schierstein sein erstes Rennen im Jungmann-Einer.

Gegen Ende der Rudersaison entdeckt der erfolgreiche Ruderer, Trainer und Arzt, Dr. Alfred Buch, sein Herz für den RRK und beteiligt sich gemeinsam mit Gerhard Müller an der Ausbildung der Ruderer. Aus dem Jungmannachter stehen ihm noch vier Ruderer, darunter drei Leichtgewichte, zur Verfügung, die sich auf den Regatten in Mühlheim und Schierstein im "schweren" Jungmann-Vierer versuchen, jedoch ohne Siegchancen.

Erfolgreichster Ruderer des Jahres ist Ulrich Banse mit sieben Regattasiegen. Der Fahrtenpreis geht bei den Männern an Horst Wucher mit 112 Fahrten, bei den Frauen an Gudrun Traiser mit 47 Fahrten.

Beim Abrudern gewinnt der Einer-Jungmann Rudolf Müller zum dritten Mal hintereinander nach 1958 und 1959 die Klubmeisterschaft im Einer vor Karl Heinz Lotz, seinem Bootskameraden.

Die Herren- und die Seniorenmannschaft nehmen an Pfingsten an einem hervorragend besetzten Hockeyturnier anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Nürnberger Hockey- und Tennisclubs teil. Die RRK-Herren spielen hervorragend und gewinnen in der Aufstellung Randolf Renker, Rolf Dauber, Josef Schnur, Hans Hermann, Fritz Schröder, Winfried Cezanne, Hans Teerling, Walter Leichtweiß, Fritz Staubach, Fritz Schmidt und Philipp Gütlich ihre Spiele gegen Siemens Erlangen (6:0), Nürnberger HTC (3:2) und den Deutschen Vizemeister Berliner HC (3:1). Damit erweisen sie sich als die beste Mannschaft des Turniers. In "HOCKEY, der Wochenzeitung des deutschen Hockeysports" wird diese Leistung entsprechend gewürdigt:

Rüsselsheimer RK beste Elf beim NHTC-Jubiläumsturnier

Beim 50-jährigen Jubiläumsturnier des Nürnberger HTC zu Pfingsten erwies sich der Rüsselsheimer RK als die beste Mannschaft. Abgesehen davon, dass die sympathischen Gäste aus der Opelstadt ihre drei Spiele gegen Siemens Erlangen 6:0, gegen den Jubilar 3:2 und gegen den Berliner HC mit 3:1 gewinnen konnte, boten sie die technisch reifste Leistung. Stocktechnik und Spielaufbau waren ganz vorzüglich, groß ihr Einsatz und die Temposteigerung trotz der hochsommerlichen Temperaturen. Die gekonnten Angriffszüge der jungen Sturmreihe Teerling − Leichtweiß − Staubach − Schmidt − Gütlich begeisterten auch die alten Hockeykenner. Ein Talent ist ihr erst 17-jähriger Halblinke Fritz Schmidt, der schon reif für höhere Aufgaben ist. Auch ML Schröder und RV Dauber stachen noch besonders aus der Elf heraus. Auch ein kompletter Berliner HC hätte es nicht leicht gehabt, gegen diese Mannschaft zu siegen. Sehr schade war, dass das Jubiläumsturnier darunter litt, dass der deutsche Vizemeister Berliner HC ohne Keller, Aichinger und End, die in Jena beim Qualifikationsspiel in der deutschen Nationalmannschaft standen, und ohne Jacobsen II, Greiner und Schachner, die beim Nachwuchs­Länderturnier in Frankreich mit von der Partie waren, in Nürnberg antreten mussten. Die Berliner spielten gegen den NHTC, bei dem allerdings auch dessen bester Stürmer Hermann End fehlte − ihn vertrat Peter Fuchs als Gastspieler vom CaM − 2:2, unterlagen dem HC Heidelberg 0:1 und Rüsselsheim 1:3, wobei nur die überzeugende Abwehrleistung des Verteidigers Jacobsen I eine höhere Niederlage verhinderte. Der Heidelberger HC besiegte auch den NHTC knapp mit 1:0, blieb also gleichfalls in zwei Spielen ohne Niederlage, obwohl nur Herbstried, Hannemann, Dieterle, Crusius und Winkler von der Stammelf mit von der Partie waren. Die NHTC-Mannschaft sah man schon viel besser spielen als bei ihrem Jubiläumsturnier, vor allem enttäuschte die Sturmreihe.

Nicht ganz so erfolgreich beim NHTC-Jubiläumsturnier sind die RRK-Senioren mit Willi Filtzinger, Dieter Cezanne, Horst Pöppel, Thomas Blivier, Alfred Rausch, Heinz Ims, Karl Heuß, Werner Klepper, Hans Ludwig Blöcher, Karl Saar und Hans Richter, die den Nürnberger HTC mit 5:2 schlagen, aber gegen Siemens Erlangen mit 1:2 verlieren.

Als Dank für die sportlichen Erfolge des letzten Jahres ermöglicht die Hockeyabteilung der Knabenmannschaft mit Jugendleiter Fritz Schneider im Juni 1960 eine Westdeutschlandreise nach Bonn, Köln und Mettmann, bei der die Mannschaft mit Karl-Heinz Nuffer, Dieter Dick, Hans Steinmetz, Claus Birkicht, Thomas Uebel, Uwe Seibert, Jürgen Saar, Rainer Seifert, Michael Heuß, Martin Müller, Rainer Michalski und Klaus-Dieter Michalski ungeschlagen bleibt. Die Punktrunde wird von den RRK-Knaben mit 21:3 Punkten und 54:5 Toren beendet, so dass die Hessenmeisterschaft 1960 auf dem Feld dem RRK gehört.

Die Herrenmannschaft wird ungeschlagen Herbstmeister der Hockey-Oberliga, verliert jedoch in der Rückrunde nach 35 Spielen ohne Niederlage gegen den TSV Sachsenhausen 0:1 und belegt schließlich am Jahresende vor den letzten Spielen im Jahr 1961 den 2. Platz. Randolf Renker und Fritz Schmidt werden in die hessische Juniorenauswahl berufen.

Burgkneipe 1960 in der Rüsselsheimer Festung mit Gerhard Ruppert, Karl Schömbs, Rudolf Müller, Klaus Köppen und Dietmar Klausen

Im Gewölbekeller der Rüsselsheimer Festung feiern die RRK-Ruderer nach der Regattasaison ihre Burgkneipe 1960

Die "Burgkneipe" der Ruderabteilung am 15. Oktober in der Rüsselsheimer Festung (mit den Gebrüdern Jäger von "Dribdebach" als Trompeter "Schmetter" und "Protzel") und der "Ball des RRK" am 29. Oktober 1960 in der Stadthalle sind neben den Faschingsveranstaltungen, dem Silvesterball und den Tanztees der Ruderjugend die gesellschaftliche Höhepunkte des Jahres im RRK.

Im Laufe des Jahres 1960 verliert der RRK sein Mitglied Dietrich Kamm durch den Tod. Am 31. Dezember 1960 hat der RRK 365 Mitglieder.

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