Bevor Mitte Januar die Punktspiele wieder beginnen,
fahren die Reserveteams zum Internationalen Münchener Hockeyturnier,
dagegen müssen die ersten Teams, Damen wie Herren, unter "Doppeltrainer"
Berti Rauth in der Sporthalle Dicker Busch ein Trainings-Wochenende
absolvieren. Dann beginnt wieder der Ernst des Alltags. Die RRK-Damen
halten den ersten Tabellenplatz und stehen am Ende der Runde als
Südmeister mit 25:3 Punkten und 111:42 Toren in der Endrunde um die
Deutsche Meisterschaft. Vom zweiten auf den ersten Platz schieben sich
die RRK-Herren und klopfen am Ende der Runde als Südmeister erneut an
das Tor der Bundesliga.
Die Ib-Damen mit Trainer Volker Schädel zielen auf die Meisterschaft in
der Oberliga, doch am Ende zeigen sie Schwäche und müssen mit dem 2.
Platz vorlieb nehmen. Und auch die Ib-Herren belegen in der 1.
Verbandsliga den 2. Platz, was zum Aufstieg in die Oberliga
reicht, dagegen werden die 3. Herren in der 3. Verbandsliga nur Vierter.
Ebenfalls nicht Meister werden die RRK-Senioren im Hessenpokal, sie
belegen hinter Höchst und Offenbach den 3. Platz.
Erstes Großereignis des Jahres 1994 ist für die Hockeyabteilung des RRK
und die RRK-Damen das Turnier um den Hallenhockey-Europacup wie
schon im Jahr 1992 erneut in der heimischen Walter-Köbel-Halle. Größter
Widersacher im Kampf um die europäische Krone wird der Titelverteidiger
Berliner HC sein, es wird ein Zweikampf zwischen dem BHC und dem RRK
erwartet. In der Vorrunde schlägt der RRK Amiens mit 13:0, Groningen mit
8:1 und Hightown mit 7:1. Edinburgh, Hightown, Berlin und der RRK stehen
im Halbfinale. Die "FAZ" berichtet:
Zum Schluss des
Hallenturniers noch ein richtiges, spannendes
Hockeyspiel: RRK gegen Berliner HC
Rüsselsheim gewinnt
mit Maßarbeit aus der Ecke den Europapokal
Die Hockeyanhänger in
Rüsselsheim und Umgebung müssen es geahnt haben. Es wird zwei
Tage dauern, bis es zum einzigen interessanten Spiel des 5.
Hallenhockey-Europacups kommt. Am Freitag und am Samstag sahen
sich nur jeweils 130 Zuschauer die ersten Begegnungen in der
Walter-Köbel-Halle an. Die Vorrundenspiele gerieten – wie
erwartet – zu einer höchst einseitigen und überaus langweiligen
Demonstration deutscher Hockeykunst. Ernsthaft gefordert wurden
die Spielerinnen des Berliner HC und des Rüsselsheimer RK nicht
einmal in den beiden Halbfinalspielen. Die Rüsselsheimerinnen
besiegten auf dem Weg ins Endspiel die Damen aus Edinburgh 11:2,
die Berlinerinnen die englische Mannschaft LHC Hightown 11:1.
Zweistellige Resultate im Halbfinale beweisen, dass auch am 5.
Europacup-Turnier nicht die besten acht europäischen
Hallenhockeyteams teilgenommen haben. Vermutlich hätte auch jede
andere Bundesligamannschaft die unbedarften, nicht an das Spiel
in der Halle gewöhnten Teams aus Großbritannien, Irland,
Holland, Frankreich und Litauen mehr oder weniger deutlich
geschlagen. Spannend wurde es erst am Sonntag – im Finale
zwischen Rüsselsheim und Berlin. Und das haben die Fans gewusst.
Denn plötzlich waren 1.000 von ihnen da, was den Veranstalter
ein wenig beruhigte. Der drohende große finanzielle Verlust war
ein bisschen kleiner als befürchtet. Zudem sicherten sich die
Rüsselsheimerinnen nach einem 6:5-Sieg zum dritten Mal den
Europapokal.
Hallenhockey-Europacup
1994 für die RRK-Damen durch ein 6:5 im Finale über den
Berliner HC (Stefanie Rinderer, Katrin Schmidt, Britta Becker,
Bianca Weiß, Eva Hagenbäumer, Marja Busch, Susanne Müller,
Sybille Breivogel und Denise Klecker; es fehlen: Tanja Dickenscheid
und Manuela Schneider) |
Diejenigen, die sich
trotz des olympischen Fernsehwochenendes für ein Hockeyspiel
entschieden, haben es nicht bereut. Nach all den enttäuschenden,
bisweilen dilletantischen Darbietungen sahen sie endlich ein
richtiges und vor allem spannendes Hockeyspiel. Die
Rüsselsheimerinnen führten nach Treffern von Britta Becker (drei
Strafecken), Sybille Breivogel und Susanne Müller schon 5:2,
gerieten in der zweiten Halbzeit allerdings noch einmal in
Bedrängnis. In der Schlussphase kamen die Berlinerinnen, die den
RRK im vergangenen Jahr im Europacup-Endspiel bezwungen hatten,
auf 5:6 heran. Und als Trainerin Uschi Schmitz ihre Torfrau
zugunsten einer weiteren Feldspielerin auswechselte, waren sie
sogar dem Ausgleich nahe. Doch die erst 16 Jahre alte Natascha
Keller, die bei vielen Experten als das größte deutsche
Hockeytalent gilt, hatte im entscheidenden Moment nicht den Mut,
eine Torchance egoistisch zu nutzen. Sie gab die Kugel und die
Verantwortung ab. Zum Glück für den Rüsselsheimer RK.
Mit Glück allerdings
ist der abermalige Titelgewinn nicht zu erklären. Wofür vor
allem drei Spielerinnen verantwortlich sind. Wenn Tanja
Dickenscheid, Eva Hagenbäumer und Britta Becker antreten, um
eine Strafecke auszuführen, ist ihnen der Torerfolg fast sicher.
Die drei Nationalspielerinnen reproduzieren die Präzisionsarbeit
immer wieder. Tanja Dickenscheid spielt die Kugel in das Feld,
Eva Hagenbäumer stoppt und Britta Becker schießt. Mit 25
Treffern war sie die mit Abstand erfolgreichste Torschützin.
Auch der Blick in die Statistik des europäischen
Hockey-Wochenendes spricht für die Rüsselsheimerinnen. 27 von 45
Treffern fielen im Anschluss an Strafecken. Die Berlinerinnen
brachten es auf 57 Tore und nutzten nur 16 Ecken.
Diese
spielentscheidende Maßarbeit beeindruckte auch die Berliner
Trainerin. "Die schießen eben gewaltige Ecken. Das ist die große
Waffe. Das muss man erst einmal hinkriegen", sagte Uschi
Schmitz. Eigentlich hatte sie ihre Spielerinnen auf diese Gefahr
hingewiesen. "Man kann nur gewinnen, wenn man die Ecken
vermeidet." Doch es gelang den jungen Berlinerinnen nicht, die
Taktik des Rüsselsheimer Trainers Berti Rauth ("Ecken bekommen.
Ecken reinmachen") zu widerlegen. Viel mehr Komplimente
allerdings wollte Uschi Schmitz dem Gegner nicht machen.
"Spielerisch waren sie nicht besonders stark. Wir haben das
schönere und attraktivere Hockey gespielt." Was sich anhört wie
die Ausrede eines schlechten Verlierers, entsprach den
Tatsachen. Auch im Endspiel zeigten die Berlinerinnen das
ansehnlichere und sicherere Kombinationsspiel. Und dies fällt
den Rüsselsheimerinnen in dieser Saison überaus schwer. Was
keineswegs an mangelhafter Fertigkeit, sondern an Verletzungen
wichtiger Spielerinnen liegt. "Wir haben fünf Stürmerinnen. Und
drei von ihnen waren immer nicht dabei", sagt Berti Rauth.
Nationalspielerin Susanne Müller war beim Europacup erstmals
seit langer Zeit wieder dabei. Tanja Dickenscheid konnte drei
Monate lang nicht in der Halle spielen. Da verwundert es den
Trainer nicht, dass das Rüsselsheimer Aufbauspiel noch zu
"statisch und sehr passiv" ist. "Fehlerminimierend" nennt Rauth
die aktuelle Spielweise seiner Mannschaft.
Am nächsten
Wochenende wird es sich in Essen erweisen müssen, ob die
minimalistische Rüsselsheimer Hockeykunst zum wiederholten
Gewinn der deutschen Hallenmeisterschaft reichen wird. Am
Samstag treffen die Rüsselsheimerinnen im Halbfinale auf den
Großflottbeker THGC. Die Berlinerinnen müssen sich mit der
Frankfurter Eintracht auseinandersetzen. Möglicherweise stehen
sich die Endspielgegner des Europacups auch im
Meisterschaftsfinale wieder gegenüber. Vieles spricht dafür. Und
vieles spricht auch dafür, dass die Rüsselsheimerinnen wieder
das beherzigen werden, was sie derzeit am besten können. "Ecken
bekommen. Ecken reinmachen." |
Für den RRK spielen
Bianca Weiß, Stefanie Rinderer, Britta Becker, Denise Klecker, Eva
Hagenbäumer, Katrin Schmidt, Tanja Dickenscheid, Marja Busch, Susanne
Müller, Sybille Breivogel und Manuela Schneider. Im
Anschluss an das Turnier wird die 20-jährige Britta
Becker von der Jury der schreibenden Journalisten zur besten
Turnierspielerin gekürt. Auch bei den Törjägerinnen belegt sie mit 25
Treffern den ersten Platz vor der Ex-Rüsselsheimerin Anke Wild mit 13
Toren.
Bereits eine Woche später spielen die Hockeydamen in
Essen-Kupferdreh die 33. Deutschen Damen-Hallenhockey-Meisterschaft
aus. Für den RRK meldet Trainer Berti Rauth folgende Mannschaft:
Bianca Weiß, Stefanie
Rinderer, Britta Becker, Denise Klecker, Eva Hagenbäumer, Katrin
Schmidt, Tanja Dickenscheid, Marja Busch, Susanne Müller, Sybille
Breivogel, Angela Müller und Manuela Schneider. Nur mit Glück, Pfosten und Latte helfen kräftig mit, siegt der RRK im Halbfinale über den Großflottbeker THGC 7:5, das zweite
Halbfinale holt sich nach Verlängerung und Siebenmeter-Schießen der
Berliner HC gegen Eintracht Frankfurt. Wir zitieren die "FAZ":
6:3
im Hallenhockey-Finale gegen den Berliner HC / Denise Klecker
überrascht als treffsicherste Schützin
Dem
Rüsselsheimer RK fällt sein Meisterstück leichter als erwartet
Eine
Woche nach dem Europacup gewinnen die Damen des RRK auch die
Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey durch einen 6:3-Finalsieg, wieder über
den Berliner HC (Angela Müller, Susanne Müller, Tanja Dickenscheid,
Sybille Breivogel, Britta Becker, Eva Hagenbäumer, Torfrau Bianca Weiß,
Katrin Schmidt) |
Normalerweise schießt Britta
Becker die meisten und entscheidenden Tore für den Rüsselsheimer
Ruder-Klub. Als nach dem Finale der Endrunde um die deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft in Essen die beste Torschützin des
Turniers bekanntgegeben wurde, konnte sich eine Spielerin
freuen, deren Nachname sich nur so ähnlich anhört. "Ja, schön
war es schon", sagte Denise Klecker nach dem 6:3-Sieg im Finale
gegen den Berliner Hockey-Club. Sieben Tore gelangen der 21
Jahre alten Junioren-Nationalspielerin insgesamt, drei davon im
Endspiel. In der gesamten Hallensaison brachte sie es in 14
Spielen auf "nur" 15 Tore. Die Erklärung, wie sie plötzlich zur
Treffsicherheit gefunden habe, war einfach. "Ich stand eben im
richtigen Moment an der richtigen Stelle", sagte Denise Klecker.
Genugtuung darüber, ein wenig erfolgreicher als ihre ein Jahr
jüngere, aber viel berühmtere Kollegin gewesen zu sein, empfand
Denise Klecker keineswegs. "Das wird mich ein bisschen beflügeln.
Das war schon Neuland für mich."
Nichts Neues indes gibt es aus dem Hallenhockey der Damen zu
vermelden. Außer, dass der Rüsselsheimer Sieg gegen Berlin
deutlicher als erwartet ausgefallen ist. Das haben die
Rüsselsheimerinnen gehofft, die Mannschaften aus dem Norden
Deutschlands befürchtet. Der RRK hat im vergangenen Jahr alle
Titel gewonnen, die es im Hockeysport überhaupt zu gewinnen
gibt. Die Feldsaison begann mit dem überraschenden Gewinn des
Europacups, und endete mit der Titelverteidigung der deutschen
Meisterschaft. Die Hallensaison endete mit dem Sieg beim
Europapokal am vergangenen Wochenende und der
Titelverteidigung in Essen. Klagten die Berlinerinnen vor
acht Tagen noch, im Europacupfinale einer spielerisch
schwächeren Mannschaft unterlegen zu sein, so mussten sie diesmal
anerkennen, selbst sehenswert ausgespielt worden zu sein. Die
Strafecken, von der die Berliner Trainerin Uschi Schmitz sagt,
sie seien die "stärkste Rüsselsheimer Waffe", spielten im
Meisterschaftsendspiel eine untergeordnete Rolle. Die Hessinnen
nutzten nur drei von acht Ecken und bewiesen damit, dass sie auch
Feldtore erzielen können. Vor allem aber brachten sie es fertig,
das hochgelobte Berliner Kombinationsspiel schon im Ansatz zu
unterbinden. Aggressiv und mutig stellten sie sich der Berliner
Mannschaft entgegen. Was vor allem Eva Hagenbäumer zu spüren
bekam. Zweimal traf sie ein Schläger, einmal die Kugel. Dreimal
ging sie zu Boden, konnte jedoch weiterspielen. Im Vergleich zum
mühsamen 7:5-Halbfinalsieg gegen den Großflottbeker THGC waren
die Rüsselsheimerinnen auch in kämpferischer Hinsicht kaum mehr
wiederzuerkennen. Doch das hat Tradition. "Halbfinalspiele sind
nicht gerade unsere Stärke. Das haben wir als gutes Omen
betrachtet", sagte Tanja Dickenscheid. |
Als drittes Highlight der Hallensaison folgen wieder
eine Woche später die erstmals im "K.-o.-System" ausgetragenen Spiele
der RRK-Herren um den Bundesliga-Aufstieg in Hanau. Der RRK
möchte im dritten Anlauf unbedingt zurück ins Rampenlicht der
Bundesliga. Wir zitieren nochmals die "FAZ":
Trainer Berti
Rauth hält auch nach dem Aufstieg in die Hallenhockey-Bundesliga
an seiner Linie fest
Der Rüsselsheimer RK
setzt mit Erfolg auf die eigene Jugend
Nach
sechsjähriger "Verbannung" in die
Regionalliga ist den Hockeymännern des RRK der
Wiederaufstieg in die Hallen-Bundesliga gelungen
(hinten: Abteilungsleiter Fritz Schneider, Patrick
Honnef, Holger Klein, Jan-Erik Reitz, Volker Schädel,
Torben Stalmach, Björn Emmerling, Masseur Pit Bulajic,
Betreuer Martin Müller, Trainer Berti Rauth; vorn:
Glenn Eifert, Thomas Susenburger, Oliver Domke, Klaus
Eberts, Christopher Reitz, Jens George) |
Gut möglich, dass es
die lockere Einstellung war, die am Ende den Erfolg bescherte.
"Die Kontinuität unserer Nachwuchsförderung garantiert uns
irgendwann den Aufstieg. Die Frage ist nur der Zeitpunkt", hatte
Berti Rauth vor der Aufstiegsrunde zur Hallen-Bundesliga gesagt.
Entsprechend groß war der Jubel beim Hockeytrainer des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK), als seine junge
Männermannschaft ihm drei Tage später die zeitliche Unsicherheit
genommen hatte. Mit einer selbst für den Trainer verblüffend
abgeklärten Spielweise hielt der RRK in der entscheidenden
Partie den früheren Erstligaklub Stuttgarter Kickers mit 7:4 in
Schach und nimmt den Platz in der Südstaffel der
Hallen-Bundesliga ein. "Wir haben damit ein klares Zeichen für
die Zukunft gesetzt. Unsere jungen und sehr talentierten Spieler
werden nun wissen, dass sie beim Rüsselsheimer RK an der
richtigen Stelle sind', sagte Trainer Rauth und gewann dem
Wiederaufstieg nach sechsjähriger Regionalliga-Zugehörigkeit
gleich einen gewichtigen Nebeneffekt ab. "Da waren einige nur in
der
Halle, um uns verlieren zu sehen und um dann konkrete
Angebote machen zu können", glaubt Rauth, der als
Spieler den Abstieg des dreimaligen Hallenmeisters in der Saison
1987/88 miterlebt hatte.
Zu denjenigen, die
für die Späher begüterter Bundesligaklubs von gesteigertem
Interesse sein dürften, gehört Torhüter Christopher Reitz. Der
Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele 1992 steht als
einziger Spieler eines Zweitligavereins – auf dem Feld hatte der
RRK im vergangenen Oktober im letzten Spiel den Aufstieg
verpasst – im Aufgebot der Nationalmannschaft für das 16.
Turnier um die "Champions Trophy" vom 17. bis 25. März in Lahore/Pakistan.
"Im Moment überwiegt bei mir die Freude über den Aufstieg
gegenüber der Vorfreude auf die Champions Trophy", sagte Reitz,
wohl wissend, dass ihm als Torwart eines Erstligaklubs
größere Akzeptanz durch Bundestrainer Paul Lissek aus Limburg
gewiss sein wird.
Entsprechend sind die
Forderungen des Einundzwanzigjährigen, der zur Zeit seinen
Grundwehrdienst bei der Bundeswehr absolviert und die Tradition
vorzüglicher Rüsselsheimer Torleute (Peter Kraus, Tobias Frank)
fortsetzt: "Dieser Aufstieg darf kein Strohfeuer gewesen sein.
Wir müssen unsere Ziele langfristig auf die Erste Liga
ausrichten." Dass dafür eine personelle Verstärkung zwingend
geboten ist, sieht Reitz indes nicht: "Klar ist in der
Bundesliga das Tempo höher, aber solch disziplinierte Leistungen
wie hier gegen Stuttgart sollten eigentlich reichen, zumal sich
unsere junge Mannschaft sicher noch festigen wird. Sein Trainer
Berti Rauth kann mit einem stolzen Unterton in der Stimme
ergänzen: "Unsere kontinuierlich weiterbetriebene Jugendarbeit
wird uns die Zukunft sichern." Und obwohl Rauth in der Stunde
des "ersten exponierten Erfolges der Männer seit Jahren" diesen
nicht mit den zahlreichen Meriten seines renommierten Damenteams
verglichen haben wollte, so ist die Mixtur des Rüsselsheimer
Erfolgsrezepts doch offensichtlich die gleiche geblieben. |
Auch die Nachwuchsteams des RRK zeigen in der Halle
gute Leistungen. Hessenmeister werden B-Mädchen, A-Jugend,
B-Knaben und C-Knaben , die weibliche Jugend, die A-Mädchen, die
B-Jugend und die A-Knaben werden Vizemeister. Bei den Süddeutschen
Meisterschaften der A-Jugend in Mannheim holt sich der mit den
Regionalliga-Stammspielern Torben Stalmach, Björn Emmerling und Oliver
Domke verstärkte RRK ganz souverän den Meistertitel. Die B-Jugend des
RRK fährt nach Limburg, hat etwas Pech und belegt nur den sechsten
Platz. In Koblenz steht die weibliche Jugend im Finale gegen Eintracht
Frankfurt und muss sich mit 3:1 geschlagen geben.
A-Jugend und weibliche Jugend haben sich damit für die Endrunde der
Deutschen Meisterschaft qualifiziert. Während die A-Jugend in
Braunschweig ohne die obengenannten Regionalliga-Spieler, die für die
Aufstiegsrunde geschont werden, auskommen muss und nur den achten und
letzten Platz belegt, spielt die weibliche Jugend ihre Endrunde im
niedersächsischen Stadt-Oldendorf. Im Finale kommt es hier zu einer
Neuauflage des Endspiels um die Hessen- wie auch um die süddeutsche
Meisterschaft. Aber während bei den vorgeschalteten Meisterschaften
stets die Frankfurter Eintracht siegreich blieb, dreht der RRK jetzt
den Spieß um. Nach Ablauf der regulären Spielzeit steht es 1:1, nach
der überaus spannenden Verlängerung 2:2. Im folgenden
Sieben-Meter-Schießen sind dann Katrin Gerlach, Sina Fröhlich und
Andrea Naß erfolgreich, während "Steffi" Rinderer alle drei
Frankfurter Siebenmeter hält, das ist die Deutsche Meisterschaft.
"Matchwinnerin" Stefanie Rinderer wird von ihren ausgelaugten
Mitspielerinnen fast erdrückt.
|
Schaffen
1994 den Aufstieg in die Hallen-Oberliga, die Ib-Herren des
RRK (hinten: Daniel Voigt, Marcel Janson, Paul Anagnostou,
Fritz Schmidt jr., Ernst Hünerfeld; davor: Sebastian Körber,
Dr. Christoph Krehl, Kai Stieglitz, Christian Kösling; vorn:
Torwart Andreas Leichtweiß) |
DM
der weiblichen Jugend im Hallenhockey 1994 im niedersächsischen
Stadt-Oldendorf. Im Finale kommt es hier zu einer Neuauflage des
Endspiels um die Hessen- wie auch um die süddeutsche
Meisterschaft. Nach Ablauf der regulären Spielzeit steht es 1:1,
nach der überaus spannenden Verlängerung 2:2. Im folgenden
Sieben-Meter-Schießen sind dann Katrin Gerlach, Sina Fröhlich
und Andrea Naß erfolgreich, während "Steffi" Rinderer alle drei
Frankfurter Siebenmeter hält, das ist die Deutsche Meisterschaft
(hinten: Betreuer ..., Sina Fröhlich, Katrin Gerlach, Lisa
Jacobi, Nicole Hardt, Andrea Naß, Marja Busch; vorn: Torfrau
Stefanie Rinderer, Annika Martin, Andschana Mendes, Cordula
Müller, Ingrid Stuhlträger, Torfrau Jennifer Lutz) |
Am 23. Februar 1994 tritt erstmals im RRK eine Jugendversammlung
zusammen, um nach der vom Gesamtvorstand des RRK verabschiedeten
Jugendordnung einen Jugendausschuss zu wählen und damit erstmals eine
Selbstverwaltung der Jugend im RRK aufzubauen. Jugendwart wird
Harald Czerwenski, sein Stellvertreter Werner Pfeifer, Kassenwart
Martin Kraft, Jugendvertreter der Sportabteilungen werden für Rudern
Sascha Rachow und Maximilian Otto, für Hockey Sebastian Körber und
Jan-Erik Reitz und für Tennis Tim Vorfalt und Thomas Uebel.
Anfangs März treffen sich die Ruderer des RRK zu ihrer
Hauptversammlung. Da ein Aufwärtstrend im sportlichen Bereich zu
vermerken ist und auch die Kasse ein positives Ergebnis zeigt, gibt es
bei der anstehenden Wahl der Abteilungsleitung keine Überraschungen.
Abteilungsleiter Rudi Reitz und seine "Mitstreiter" stellen
sich fast ausnahmslos der Wahl und werden wiedergewählt.
In diesen Tagen an einem Samstagnachmittag, wo normalerweise Rudern
angesagt ist, überrascht Vorstandsmitglied Gerhard Ruppert die
Freizeitruderer mit einer jungen Eiche und mit Gartengerät.
Sein Plan geht auf. Rudern fällt flach. Stattdessen wird die Westecke
des Bootshaus-Geländes in Ordnung gebracht und neben der kurz zuvor zwangsweise
abgesägten 70-jährigen Trauerweide die junge Eiche gepflanzt.
Einige Tage später treffen sich die Tennis- wie auch die
Hockeyspieler zu ihren Hauptversammlungen. Da keine Wahlen
anstehen, liegt der Schwerpunkt der Versammlungen auf den Berichten
und dem Blick zurück auf das Vorjahr, das für die Hockeyspieler ein
besonders erfolgreiches war.
Die
bei der Jubilarenehrung des RRK am 26.03.1994 anwesenden
Jubilare der Jahre 1992 bis 1994 stellen sich dem Fotografen (hinten: Frieder Fleck
(25 Jahre), Wolfram Rossbach (1992: 40), Willi Klein (1993: 65), Horst
Ackermann (1993: 40), Ludwig Stolz (1992: 40), Manfred Wolf (40), Michael
Walther (25), Reinhard
Kober (1993: 25), Günther Görke
(1992: 50), Herbert Britz
(1993: 40), Gerd Hartgen (1992: 25), Alfred Segner (1993: 25), Guido Petri (1992: 25),
Jürgen Neumann (1993: 25), Walter Petri (1993: 25); vorn: Annemie Cezanne-Hummel
(1993: 50), Gisela Kraft (1993: 25), Margot Müller (1993: 25), Hedwig Traiser
(60), Dr. Hans Göllner (25)) |
Auch die RRK-Generalversammlung Mitte März
beschäftigt sich natürlich hauptsächlich mit dem Jahr 1993. Die
Berichte des 1. Vorsitzenden ("Auch im Schatten gedeiht Vitales") und
des Schatzmeisters ("Wir sollten unsere vorsichtige Ausgabenpolitik
fortführen") sowie die Sportberichte Hockey ("Alle nur möglichen Titel
sind in der Hand unserer Damen"), Rudern ("Wir sind stolz auf die
Hessenmeistertitel") und Tennis ("Wir wissen, dass wir die
pflegeleichteste Sportart sind") zeigen im Rückblick auf ein sehr
erfolgreiches Jahr, vielleicht im sportlichen Bereich das
erfolgreichste in der Geschichte des RRK. Bei den anstehenden Wahlen
wird der Gesamtvorstand des RRK unverändert wiedergewählt.
Einige Tage später trifft sich der Vorstand des RRK im Bootshaus mit
RRK-Jubilaren der Jahre 1992 bis 1994 zur Jubilaren-Ehrung. Der
1. Vorsitzende kann zwanzig langjährigen Mitgliedern Ehrenurkunden und
Ehrennadeln überreichen, sechzehn weitere Jubilare mussten absagen.
Unter den zu ehrenden RRK-Jublaren befinden sich einige "ganz treue"
Mitglieder: Willi Klein (1993) mit 65 Jahren, Hedwig Traiser
(1994) mit 60 Jahren
sowie Annemie Cezanne-Hummel
(1993) und Günther Görke (1992) mit 50 Jahren RRK-Mitgliedschaft.
Weiterhin sind 65 Jahre Mitglied im RRK Marcel Schopfer (1992),
Karl Pöppel (1992), Curt Schrod (1993) und Wilhelm Nold (1994), 60
Jahre Josef Schnur (1992), 50 Jahre Reinhold Brumme (1992)
und Ludwig Kraft (1993), 40 Jahre Wolfram Rossbach (1992),
Ludwig Stolz (1992), Horst Ackermann (1993), Herbert Britz (1993),
Gerhard Ruppert (1993) und Manfred Wolf (1994) sowie 25 Jahre
Friedrich Fleck (1992), Guido Petri (1992), Dr. Hans Göllner (1994),
Manfred Diehl (1992), Gerd Hartgen (1992), Margot Müller (1993),
Gisela Kraft (1993), Reinhard Kober (1993), Rolf Dauber (1993),
Walter
Petri (1993), Klaus Kraft (1993), Michael Walther (1994),
Jürgen
Neumann (1993), Kurt Hofferberth (1993), Alfred Segner (1993),
Jürgen
Knoll (1993), Heinz Nold (1993) und Werner Böhme (1994).
Nach intensivem Wintertraining ab November 1993 haben sich die Ruderer
auf die neue Regattasaison vorbereitet. In einem Trainingslager über
Ostern auf dem heimischen Main gibt Trainer Günter Müller seinen
Ruderern den letzten Schliff im rudertechnischen Bereich. Erste Starts
unternimmt der RRK auf der Mannheimer Nachwuchsregatta (4 Siege), dann
in Flörsheim (6 Siege). Gleichzeitig mit der Flörsheimer Regatta
findet beim RRK das Anrudern statt. Melanie Guthmann tauft
einen neuen Renneiner auf den Namen "Castor", den Helfer in
Seenot gemäß griechischer Mythologie.
Es folgt die Regatta in Offenbach (3 Siege) und dann geht es schon zu
den Hessischen Rudermeisterschaften nach Eschwege. Drei
Meistertitel und zwei Vizemeisterschaften sind schließlich am Ende der
Regatta das Ergebnis des RRK-Bemühens. Erfolgreichste Ruderin des RRK
ist Maren Heuß mit zwei Titeln; sie gewinnt den
Juniorinnen-Doppelzweier und -Doppelvierer in Renngemeinschaft.
Thorsten Fett vom RRK und Jörg Herzog vom Flörsheimer RV siegen im
Lgw.-Männer-Doppelzweier. Im Männer-Vierer ohne Stm. zeigen Knut
Müller und Sven Hoffmann in Renngemeinschaft mit zwei Ruderern aus
Offenbach ein beherztes Rennen und erringen die Vizemeisterschaft. Das
gleiche gelingt Martin Kraft im Männer-Doppelzweier in
Renngemeinschaft mit seinem früheren Partner Marc Bussian, mit dem er
hier ohne gemeinsames Training ins Boot steigt. Die Hoffnungen auf
eine Einer-Meisterschaft für Martin Kraft erfüllen sich leider nicht.
Beim Anrudern des RRK tauft Melanie Guthmann einen Renneiner
auf den Namen "Castor"
Marcel
Falb und Sascha Lenz, beide erringen 1994 im Einer und
Doppelzweier je sieben Siege
und dazu die Hessische
Schülermeisterschaft für das Max-Planck-Gymnasium im
Doppelzweier |
Hessenmeisterschaft
und 5. Platz bei den Eichkranzrennen
im Lgw.-Doppelzweier 1994:
Thorsten Fett vom RRK und Jörg
Herzog vom Flörsheimer RV |
Hessenmeisterinnen 1994 im
Juniorinnen-Doppelzweier für die Renngemeinschaft Hanauer RC
Hassia / Rüsselsheimer RK 08 mit Clarissa Schwab und Maren Heuß |
RRK-Klubmeister im Renneiner 1994, Martin
Kraft |
Dritter bei der "Turfschippersregatta"
1994 im
holländischen Breda über 35 km in 2h 40 min, Michael
Schindler |
|
Nach der Mainzer Ruderregatta mit vier Siegen für den
RRK zieht es Michael Schindler wie schon 1992 wieder nach Holland zur
"Turfschippersregatta" in Breda. Gegenüber 1992 ist die Ruderstrecke
von 50 auf 35 km verkürzt, eigentlich ein "Klacks". Nach 2 h 40 min
hat der "Marathon-Mann" des RRK die Strecke Roosendaal – Breda im Einer
geschafft, doch die Platzierung als Dritter seiner Klasse ist für ihn etwas
enttäuschend.
Für die Jugendruderer des RRK folgt dann schon der
Höhepunkt der Regattasaison, die Deutschen Jugendmeisterschaften
auf dem Essener Baldeneysee. RRK-Trainer Günter Müller meldet zwei
Mannschaften, und die im Skullbereich, also da, wo die
Ex-DDR-Vereine besonders stark sind. Im Doppelzweier (17/18 Jahre)
starten Marcel Falb und Sascha Lenz gegen vierzehn Gegner. Der Zweier
findet im Vor- und auch im Hoffnungslauf auf der 2.000-m-Strecke nicht
zu seiner Form und scheidet aus. Trotz fehlender Wettkampfpraxis hat
der Trainer auch seinen Doppelvierer (15/16 Jahre) mit Martin Berger,
Tim Vorfalt, Lars Kerkmann und Philipp Geppert gemeldet. In diesem
Rennen hat der RRK ebenfalls vierzehn Gegner, muss nach einem 4. Platz
im Vorlauf in den Hoffnungslauf und hier mindestens den 3. Platz
belegen. Doch das gelingt leider nicht. Mit 1,3 sec Rückstand auf das
dritte Boot wird man Vierter und die Träume vom Halbfinale sind dahin.
Margit
Schmitt gibt dem neuen Renn-Zweier bei der "Spiel/Sport/Spaß-Fete" des RRK den Namen ihres verstorbenen
Ehegatten, des langjährigen Vorsitzenden und
Ehrenvorsitzenden Günter Schmitt, daneben
Ruder-Abteilungsleiter Rudi Reitz. |
Ein
Teil der Masters-Wanderruderer (Begriff für "Alte
Herren" beim Rudern) von RaB Essen und RRK 1994 auf der
Ruder-Wanderfahrt von Metz nach Trier vor der "Auberge
de Marienfloss" im französischen
Sierck-les-Bains (stehend: Dr. Claus "Matschi"
Holzapfel,
Wolfgang "Orle" Orlowski, Wolfgang Wust,
Manfred "Männe" Hölzel, Karl Heinz "Lulu" Ampütte, Jochen
"Wichelmaus" Wichelhaus,
Michael Buschmeier, Helmut Gerds (etwas verdeckt), Ulrich
"Uli Moser" Vorfalt, Ragnar "Ragi" Otto,
Gerhard "George" Ketter, Wolfgang
"Gummi" Gummersbach, Wirtin, Klaus
"Hardy" Hartmann, Jürgen Philipp, Detlev "Grille" Welters, Adolf
"Atsch" Ketter,
Dr. Dietmar "Tünn" Klausen, Rudolf "Mule" Müller; knieend: Rudi
"Rommel" Reitz, Jochen "Fels" Zimmermann, Jochen Rudloff) |
Am gleichen Wochenende starten einige RRKler bei den Deutschen
Hochschulmeisterschaften in München. Thorsten Fett wird mit drei
Ruderern des Flörsheimer RV, im Doppelvierer startend, in
Renngemeinschaft für drei Fachhochschulen Internationaler Deutscher
Hochschulmeister. Es folgen die Eichkranzrennen, die deutschen
Meisterschaften der 19- bis 23-Jährigen, in Berlin-Grünau. Martin Kraft
und Thorsten Fett sind in Renngemeinschaftsbooten mit dabei. Im Lgw.-Doppelzweier schaffen Thorsten Fett und sein Flörsheimer Partner
Jörg Herzog das zunächst anvisierte Ziel, die Finalteilnahme. Doch die
Konkurrenz ist stark, so dass es am Ende nur zum 5. Platz reicht. Noch
etwas besser macht es der Doppelvierer, in dem Martin Kraft mit Jens
Bornemann, Frithjof Thiele und Frank Wilhelmi starten, in seinem
Endlauf, wo man knapp an der Bronzemedaille "vorbeirudert" und den 4.
Platz belegt.
Am 10.
Juli 1994 veranstalten die Sportabteilungen auf den Mainwiesen vor
den Bootshallen wieder ihre Spiel/Sport/Spaß-Fete. Mit
Schnuppertraining im Rudern, im Hockey und Tennis spielen wird die
Zeit verkürzt. Höhepunkt der Veranstaltung ist zweifelsohne die Taufe
eines neuen Renn-Doppelzweiers der Nobelmarke vom Neckar, den Margit
Schmitt auf den Namen des verstorbenen Ehegatten und des
RRK-Ehrenvorsitzenden, auf "Günter Schmitt", tauft.
Vier RRKler starten bei den Hessischen Schülermeisterschaften in
Kassel für die Max-Planck-Schule. Melanie Guthmann und Maren Heuß
sowie Marcel Falb und Sascha Lenz sind im Doppelzweier nicht zu
schlagen und werden beide Hessische Schülermeister. Bei der Mühlheimer
Regatta (500 m) mit vier Siegen, der Emser Regatta (1.000 m) mit sechs
Siegen, der Limburger Regatta (500 m) mit einem Sieg, der
Schiersteiner Regatta (500 m) mit zwei Siegen, der Großauheimer
Regatta (500 m) mit zwölf Siegen und der Würzburger
Bocksbeutel-Regatta (4.500 m) mit vier Siegen zeigen die RRK-Aktiven
ihre gute Form und Kampfbereitschaft. Michael Schindler beschließt die
Regattasaison Ende Oktober bei der Handicap-Regatta auf dem
Baldeneysee über 21 km. Insgesamt können die RRK-Ruderer 1994 51
Regattasiege erringen. Als erfolgreichste Ruderer des Jahres
können Thorsten Fett und Martin Kraft mit je 11 Siegen genannt werden.
Zwischenzeitlich gehen RRK-Ruderer auch auf
Ruderwanderfahrt. Die Ruderfreunde von RaB und RRK rudern auf der
Mosel durch drei Länder, durch Frankreich, Luxemburg und Deutschland.
Gestartet wird in Metz, dann über Thionville, vorbei an den
Atommeilern von Cattenom, über Nennig bis zum Zielpunkt Trier. 107 km
werden an den drei Rudertagen zurückgelegt. Und auch eine Gruppe
junger RRK-Ruderer ist in Frankreich auf dem Saar-Kohle- und dem
Rhein-Marne-Kanal eine Woche lang unterwegs.
Das traditionelle Abrudern beendet wie üblich die Regattasaison
mit einer internen Regatta. Im Rennen um die Klubmeisterschaft im
Einer siegt zum vierten Mal in Folge Martin Kraft vor Thorsten
Fett.
Die Feldsaison der Hockeyspieler beginnt im April. Obwohl die
RRK-Herren mit Verletzungssorgen in die Runde starten, nennt die
Deutsche Hockey-Zeitung und das Gros aller Experten sie als
Topfavoriten für die Meisterschaft in der Zweiten Bundesliga und den
damit verbundenen Aufstieg in die Erstklassigkeit. Während Torsten Althoff, Fritz Schmidt jr. und Harald Eisenacher ihre "Erste-Mannschafts-Karriere"
beendet haben, kann Trainer Berti Rauth drei Neuzugänge einsetzen:
Jugend-Nationalspieler Benny Schröter aus Dortmund, Sven Schaefer aus
Bad Homburg und den RRKler Gerrit Rothengatter von Raffelberg.
Hochmotiviert peilt die Mannschaft den Aufstieg an, hat zur
Sommerpause 18:0 Punkte, verliert im zehnten Spiel bei Verfolger TSV
Mannheim mit 2:0, holt am Ende in Berlin vier Punkte, der Aufstieg bei
26:2 Punkten und 38:10 Toren ist perfekt und die Meisterschaftsfeier
beginnt bereits beim Rückflug von Berlin nach Frankfurt. "Better late
than never", das steht auf den T-Shirts, mit denen die RRK-Herren im
Bootshaus den Aufstieg in die Erste Bundesliga mit reichlich
Sekt begießen.
Nach
dem Aufstieg in der Halle nun auch der Wiederaufstieg auf dem
Feld in die Erste Bundesliga, also die 1. Herren des RRK rundherum
wieder erstklassig (hinten: Gerrit Rothengatter, Holger Kraft,
Holger Klein, Klaus Eberts, Jens George, Benny Schröter,
Glenn Eifert, Björn Emmerling, Torwart Christopher Reitz, Trainer
Berti Rauth; vorn: Torben Stalmach, Volker Schädel, Patrick
Honnef, Jan-Erik Reitz, Oliver Domke, Sven Schaefer) |
"Better late than
never", die RRK-Herren feiern ausgelassen den Aufstieg |
|
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"Back again", die
etwas ruhigere Fraktion: Martin Müller, Klaus Eberts, ...,
Torben Stalmach |
|
Mit ganz anderen Zielen gehen die RRK-Damen in die
Feldsaison. Können sie den Titelhattrick schaffen? Von sechzehn
Bundesligatrainern tippen acht auf den RRK als
Meisterschaftsfavoriten. Das kann nicht verwundern, denn die RRK-Damen
sind nicht nur Titelverteidiger, sie sind die erfolgreichste
Vereinsmannschaft Europas: nationaler Titelträger und
Europapokalsieger der Landesmeister auf dem Feld und in der Halle.
Nach der Hinrunde und vor der Sommerpause liegt der RRK punktgleich
mit dem Berliner HC und Eintracht Frankfurt auf dem dritten Platz der
Tabelle.
Dann folgt zu Pfingsten das Europacup-Turnier in Bloemendaal,
wo der RRK den Titel zu verteidigen hat. In den Gruppenspielen schlägt
der RRK Taurus Eurovil (Litauen) mit 3:1, dann Real Sociedad San
Sebastian (Spanien) mit 4:0 und trennt sich von Glasgow Western
(Schottland) unentschieden 1:1. Das ist der souveräne Gruppensieg und
damit die Finalteilnahme gegen den holländischen Meister HGC Wassenaar.
Wir zitieren die "Main-Spitze":
Kein Glück im Siebenmeter-Schießen
RRK-Hockeydamen verlieren Europacup an HGC
Wassenaar / Verletzungspech
Bianca Weiß war untröstlich
und ließ ihren Tränen freien Lauf. Mit zwei glänzend gehaltenen
Siebenmetern hatte die Nationaltorhüterin des RRK aufs Neue ihre
Qualitäten bei diesem von Können, Nervenkraft und Glück
gleichermaßen geprägten Vabanquespiel bewiesen. Allein, es
sollte dieses Mal nicht zu einem neuerlichen Triumphzug der RRK-Hockeydamen ausreichen. Nach zuletzt fünf
Endspielsiegen in Serie – darunter zwei erfolgreich gestaltete
Siebenmeterschießen auf dem Feld – hatte sich Glücksgöttin
Fortuna am Pfingstmontag einen anderen Günstling ausgesucht. Im
Finale des 21. Europacup-Wettbewerbs für Landesmeister in Bloemendaal hieß es nach zunächst siebzig torlos gebliebenen
Minuten schließlich 4:3 für den HGC Wassenaar Den Haag.
Während die Niederländerinnen, von nahezu 7.000 Landsleuten
unterstützt, damit bereits ihren siebten europäischen
Vereinstitel gewannen, musste der Ruder-Klub seine wertvollste
Trophäe nach einem Jahr wieder abgeben. Für die Mannschaft, die
zuvor noch nie ein bedeutsames Siebenmeterschießen verloren
hatte, eine besonders schmerzliche Erfahrung. Vor allem deshalb,
weil auch diesmal alles für den RRK zu sprechen schien. Nach den
beiden Großtaten von Bianca Weiß, und trotz des Pfostenschusses
von Nicole Hardt, lag es an Manuela Schneider, mit dem fünften
und eigentlich letzten Versuch den begehrten Cup abermals mit an
den Main wandern zu lassen. Doch die Ex-Dürkheimerin verfehlte
das Tor, und als wenig später Denise Klecker an HGC-Torhüterin
Esther Keemink scheiterte, ließen sich die schon geschlagenen
Niederländerinnen diese Chance nicht mehr entgehen.
Die RRK-Damen vor
dem Endspiel um den Feldhockey-Europapokal der Landesmeister in
Bloemendaal, das man am Ende unglücklich im Siebenmeter-Schießen
knapp verliert (Eva Hagenbäumer,
Stefanie Rinderer,
Britta Becker, Tanja Dickenscheid, Sybille Breivogel, Susanne
Müller, Sina Fröhlich, Nicole Hardt, Anja Mück, Marloes Rhebergen,
Katrin Schmidt, Manuela Schneider, Sabine Lersch, Marja Busch,
Denise Klecker und Bianca Weiß) |
Über den unmittelbaren Frust hinaus, gibt es indes für den RRK
keinen Grund länger Trübsal zu blasen. Angesichts des massiven
Verletzungspechs bei Eva Hagenbäumer (Fingerbruch) und Britta
Becker (Knöchelverletzung) – später zur besten Turnierspielerin
gekürt und obendrein Torschützenkönigin mit fünf Treffern – hat
die Mannschaft mit dem zweiten Platz zweifelsfrei das
Optimale erreicht. "Wir müssen lernen, auch mal mit einer
Niederlage zu leben". Trainer Berti Rauth, der sich schon nach
Ende der regulären Spielzeit bei jeder Spielerin "für den
aufopferungsvollen Einsatz" bedankte, konnte und wollte nicht
unzufrieden sein. Unabhängig davon, dass mit der verletzten
Britta Becker und Angela Müller (wird Mutter) zwei seit Jahren
erprobte Siebenmeter-Schützinnen nicht zur Verfügung standen,
hatte auch er die Mehrzahl hochkarätiger Torchancen bei den
Niederländerinnen gezählt. Aber: "Wir hatten auf einmal die
Chance zu gewinnen. Und wer weiß, ob wir noch einmal so weit
kommen."
Sieht man
einmal vom Verlauf des Siebenmeter-Schießens ab, geht der Sieg
der mit vier Weltmeisterinnen von 1990, aber ebenfalls nicht
optimal – Strafeckenspezialistin Lisanne Lejeune fehlte –
bestückten Mannschaft aus der niederländischen Hauptstadt in
Ordnung. Bis auf die drei Strafecken, wo Britta Beckers zündende
Ideen besonders vermisst wurden, gab es nur eine weitere
RRK-Großchance. Nach einem genialen Pass durch die auffälligste
Rüsselsheimerin, Susi Müller, setzte Tanja Dickenscheid die
Kugel mit der Rückhand nur um Zentimeter am langen Eckpfosten
vorbei.
Die zweite Halbzeit
begann wie die erste – mit einer Großchance für die
Holländerinnen. Nach wenigen Sekunden spazierte Miranda Van
Grimbergen allein auf Bianca Weiß zu. Die wehrte den
Schussversuch bravourös ab, konnte dann aber von Glück sprechen,
dass eine freigespielte HGC-Akteurin im Abseits stand. Nach
einem HGC-Pfostenschuß (39.) und einer gehaltenen Strafecke von
Denise Klecker (48.) schien die Wassenaarer Führung in der 56.
Minute endgültig fällig zu sein. Nach einem schnellen Angriff
über die rechte Seite musste auch Bianca Weiß die Hereingabe
passieren lassen, doch die mitgelaufene Van Grimbergen verfehlte
den Ball vor dem leeren Tor. Der RRK, dessen Kräfte zusehends
schwanden, konnte kaum noch Entlastungsangriffe starten und sich
vornehmlich bei Bianca Weiß bedanken, dass überhaupt das
Siebenmeter-Schießen erreicht wurde. Drei Minuten vor der
Schlusssirene lief HGC-Nationalspielerin De Ruiter
mutterseelenallein auf die RRK-Torhüterin zu und fand
dort ihre Meisterin. Verständlich, dass sich die National-Torfrau
nach all den Großtaten über den zweiten Platz nur ganz schwer
freuen konnte.
Rüsselsheimer RK:
Bianca Weiß, Stefanie Rinderer; Susanne Müller (1 Tor), Sabine
Lersch, Manuela Scheider, Denise Klecker (1), Marloes Rhebergen,
Britta Becker (5), Eva Hagenbäumer, Katrin Schmidt (1), Anja
Mück, Marja Busch, Tanja Dickenscheid, Sybille Breivogel, Nicole
Hardt, Sina Fröhlich. |
In der Sommerpause erhält der 18-jährige Oliver Domke
seine erste Berufung in die A-Nationalmannschaft und überzeugt bei
seinem Debüt gegen Pakistan. Mit fünf Spielerinnen – Bianca Weiß,
Susanne Müller, Eva Hagenbäumer, Britta Becker und Tanja Dickenscheid
– stellt der RRK die größte Abordnung im 16-köpfigen Team des DHB
für die 8. Hockey-Weltmeisterschaft in Dublin. Die deutschen
Damen werden trotz einer Niederlage gegen China Gruppenerster, ziehen
ins Halbfinale ein, verlieren hier jedoch gegen Australien mit 0:2 und
schließlich auch noch das Spiel um Platz drei gegen die USA mit 1:2.
Das ist der enttäuschende vierte Platz.
Ende August beginnt die Rückrunde in der Damen-Bundesliga. Für die
neueingeführten Play-off-Runden qualifizieren sich die ersten vier
Mannschaften der beiden Bundesliga-Gruppen. Am Ende der Runde steht
der RRK auf Rang zwei, muss zur Vorschlussrunde nach Leverkusen, schlägt
zunächst den Großflottbeker THGC mit 4:1 und anschließend im
Halbfinale den RTHC Leverkusen nach Siebenmeter-Schießen mit 5:2. Die RRK-Damen
sind erneut im Endspiel um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft
und treffen in Hamburg auf den Berliner HC. Lassen wir die
"Main-Spitze" berichten:
Traum vom
Titel-Hattrick geplatzt
RRK-Damen unterlagen mit Pech dem Berliner HC 0:1 / Ausgerechnet
Anke Wild
Sie
standen abseits, während die Hockeydamen des Berliner HC – von
Fans umringt und gefeiert – vom DHB-Präsidenten Michael Krause
den Meisterwimpel überreicht bekamen. Abseits, etwas außerhalb
der Feierlichkeiten. Der zweite Sieger musste sich mit niederen
Symbolen bescheiden: Vizepräsident Fritz Klein steckte silberne
Nadeln für die Vizemeisterschaft an die Trainingsanzüge. Aus der
Traum vom Titel-Hattrick für den erfolgsverwöhnten Rüsselsheimer
RK.
Ein Teil der RRK-Damen
in lockerer Stimmung vor dem DM-Finale im Feldhockey in Hamburg
1994 (Britta
Becker, Nicole Hardt, Katrin Schmidt, Marja Busch, Sina
Fröhlich, Sabine Lersch, Anja Mück, Lisa Jacobi, Denise
Klecker, Jennifer Lutz) |
Ausgerechnet die ehemalige Rüsselsheimerin Anke Wild hatte mit
ihrem Siegtor in der 15. Minute der Verlängerung für die
Entscheidung zugunsten des BHC gesorgt. Den Nachschuss nach der
siebten Strafecke schlenzte die frühere Nationalspielerin
unhaltbar ins Tor. RRK-Trainer Berti Rauth suchte schnell
philosophischen Trost in der Vergangenheit. So, als hätte er die
Schlappe fast erwartet: "Eine solche Niederlage relativiert die
bisherigen Erfolge. Man weiß dann erst, was die früheren Siege
wirklich wert sind."
Seltsam
deutlich war die Partie vor etwa 600 Zuschauern auf der Anlage
des Clubs an der Alster in Hamburg in drei Abschnitte
unterteilt: Erste Halbzeit klar nach Berlin, zweite Hälfte klar
nach Rüsselsheim, Verlängerung wieder für Berlin. "Ich denke,
wir haben verdient gewonnen", meinte BHC-Trainerin Uschi
Schmitz. "Spielerisch waren wir sehr stark; und wir hatten das
nötige Glück." Darüber waren sich dann alle Beteiligten an der
umkämpften, aber immer fairen Partie einig: Britta Beckers
Strafecke in der 56. Minute knallte an den Pfosten, den
Nachschuss schlenzte Marja Busch freistehend auf Berlins
herausragende Torfrau Iris Fischer. Auf der anderen Seite hatte
beim entscheidenden Tor Tanja Dickenscheid Anke Wilds ersten
Schuss schon abgelaufen. "Der Ball ist mir dann direkt vor den
Schläger gefallen", gab die 27-Jährige zu.
Berti
Rauth haderte dann auch mit dem Pech – und der Unfähigkeit
seiner Damen: "Zehn Strafecken darf man nicht vergeben. Es ist
sehr ungewöhnlich, dass Eva Hagenbäumer dreimal nicht korrekt
stoppt". Die anderen sieben lagen still, aber abwechselnd Britta
Becker, Tanja Dickenscheid und Denise Klecker schossen vorbei
oder scheiterten an Torhüterin Iris Fischer.
"Wenn
man diese Chancen nicht nutzt, dann trifft irgendwann der
Gegner", sagte Nationalspielerin Susanne Müller, die ihr letztes
Feldspiel für den RRK machte. Sie geht nach der Hallensaison zum
Club Raffelberg nach Duisburg. Die 21-Jährige sicherte die
rechte Seite ab und grenzte den Wirkungskreis von
Bundesliga-Torschützenkönigin Irina Kuhnt ein. Gleichzeitig
hielt sie der herausragenden Britta Becker den Rücken frei.
Trotzdem war das Spiel der Rüsselsheimerinnen zu sehr auf Britta
Becker zugeschnitten. Fast alle erfolgversprechenden Angriffe
wurden von ihr für Sturmspitze Tanja Dickenscheid vorbereitet.
Dagegen spielten die Berlinerinnen insgesamt ausgeglichener,
wirkten mannschaftlich geschlossener.
Eine
Trophäe haben sie dann doch noch als Trostpflaster mit auf die
Heimreise nehmen können. DHB-Präsidentin Magda Esser überreichte
dem Team den Fairnesspreis. Die RRK-Damen hatten dem BHC mit
Schlägern und Trikots ausgeholfen, als deren Ausrüstung vor dem
Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt verloren gegangen war.
"Unser Verhältnis hat sich inzwischen normalisiert", sagte dann
auch Anke Wild. Und dann zog sie wie ihre Mitspielerinnen das
extra angefertigte T-Shirt über. "Nie mehr Bademeister" war da
zu lesen. Anspielung auf die beiden Finalniederlagen in der
Halle gegen den RRK und Versprechen für Duelle in der Zukunft
...
RRK:
Bianca Weiß, Sabine Lersch, Susanne Müller, Denise Klecker,
Nicole Hardt, Britta Becker, Eva Hagenbäumer, Katrin Schmidt,
Marja Busch, Tanja Dickenscheid, Sybille Breivogel; Jennifer
Lutz, Marloes Rhebergen, Lisa Jacobi, Anja Mück. |
Die Reserveteams des RRK spielen mit weniger
Erfolg. Die Ib-Herren erreichen in der Oberliga den 5. Platz, die
Ib-Damen in der Oberliga den 4. Platz und die Dritten Herren retten
sich mit viel "Dusel" in der 1. Verbandsliga vor dem Abstieg. Ein
Lichtblick sind die Senioren, die wie schon 1992 und 1993 wieder den
Hessenpokal auf dem Feld holen, der Hattrick!
|
|
Die
A-Mädchen des RRK holen sich 1994 die Hessenmeisterschaft auf
dem Feld (hinten: Jennifer Herrlich, Andschana Mendes, Nicole
Corell, Andrea Naß, Nadin Özkol, Ingrid Stuhlträger; davor:
Andrea Gareis, Hatice Basan, Nina Günther, Lena Schüder, Daria
Kossyk, Jana Schwärzel; vorn: Nicole Loeck) |
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Hessens
Spitzenteam 1994 auf dem Feld bei der Männlichen B-Jugend,
der RRK (hinten: Rene Sommerfeld, Björn Fuchs, Steffen
Dreisbach, Christian Domke, Nico Hosang, Holger Gerlach,
Torsten Kraft, Matthias Köppl, Tolga Özkol, Thorsten Naß,
Heiko Heß, Trainer Torsten Althoff; vorn: Björn Birkicht,
Tim Schmuck, Jürgen Stuhlträger, Martin Ehrhardt, Benedetto
de Lauso, Gregor Theis, Nicolas Emmerling, Benjamin Jacobi) |
|
|
Auch die Jugendmannschaften spielen eine erfolgreiche
Feldsaison. Hessenmeister werden die A-Mädchen, die A-Knaben und die
B-Jugend. Diese Mannschaften und die A-Jugend (Vizemeister) fahren zu
den DM-Vorrunden, d.h. nur die weibliche Jugend kann sich als Dritter
in Hessen nicht qualifizieren. Während die A-Mädchen in Leverkusen
gegen den Gastgeber das Nachsehen haben, die B-Jugend in Heidelberg
nur den 3. Platz erreicht und die A-Knaben im sächsischen Torgau
ausscheiden, setzt sich die A-Jugend in München durch und fährt eine
Woche später mit Trainer Torsten Althoff zur Endrunde um die
Deutsche Feldhockey-Meisterschaft nach Limburg. Gegner im Halbfinale ist der
Berliner HC, der nach einem Halbzeitstand von 0:2 in der zweiten
Hälfte noch mit 4:2 unter die Räder kommt. Wie schon 1993 stehen sich
im Finale der Crefelder HTC und der RRK gegenüber. Die
"Main-Spitze" berichtet:
Crefelder HTC für RRK-Nachwuchs im DM-Finale zu gut
Zum zweiten Mal in Folge hat
die Hockey-A-Jugend des RRK die deutsche Vizemeisterschaft
errungen. In Limburg unterlag der älteste RRK-Nachwuchs im
Endspiel – wie schon beim 1:2 im Vorjahr – Titelverteidiger Crefelder HTC. Beim 1:4 waren die Schützlinge von Trainer
Torsten Althoff letztlich chancenlos, da die Westfalen in allen
Mannschaftsteilen besser oder zumindest ausgeglichener besetzt
sind. "Krefeld hat das Endspiel völlig verdient gewonnen. Wir
haben aber alles gegeben und freuen uns auch über den zweiten
Platz", trug RRK-Jugendleiter Thomas Susenburger die
Niederlage mit Fassung. |
Da Fritz Schmidt jr. im Herbst 1993 nach
zwölfjähriger aktiver Hockeykarriere in der 1. Herrenmannschaft des
RRK seine Laufbahn beendet hat, organisieren seine
Mannschaftskameraden ihrem langjährigen Kapitän am 22. Oktober 1994
ein Abschiedsspiel gegen einen Großteil der Universiade-Mannschaft von
1991, mit der "Fritzi" in Sheffield die Silbermedaille gewann.
"Fritzi" ist gerührt und einfach richtig "Baff".
Im Juli veranstaltet die Tennisgruppe des RRK ihre
Klubmeisterschaften. Da keine Damen und auch keine Jugendlichen
melden, finden nur Spiele im Herreneinzel und im Mixed statt. Vierzehn
Herren haben gemeldet, es wird eine Doppel-ko-Runde gespielt, bei der
sich schließlich Manfred Liebig und Thomas Späck im Endspiel
gegenüberstehen. Nach einem hart umkämpften ersten Satz und einem
eindeutigen zweiten (7:5, 6:0) kann sich am Ende Manfred "Polo" Liebig
erstmals als Klubmeister feiern lassen. Zum Mixed haben achtzehn
Personen gemeldet, so dass neun Paare zusammengelost werden. Silvia
Braner und Gerd Hartgen spielen im Finale gegen Gabriele
Otto und Edgar Wohlfahrt, trennen sich 6:2, 2:6, 6:2 und damit ist die
"alte" Mixed-Meisterin mit einem neuen Partner erneut erfolgreich.
"Taufe" des
RRK-Klubmeisters 1994 im Herreneinzel, "Polo" Liebig (Gerd Hartgen,
Thomas Susenburger, Edgar Wohlfahrt, Gabriele Otto, Manfred
Liebig, Rainer Seifert, Thomas Späck) |
Verleihung der
RRK-Leistungsnadel in Silber an erfolgreiche Hockeydamen und den "RRK-Vize"
durch RRK-Präsident Prof. Dr. Dietmar Klausen bei der
Meisterehrung (Sina Fröhlich, Sybille Breivogel, Horst Ackermann,
Marja Busch, Dr. Dietmar Klausen, Anja Mück, Nicole Hardt) |
Zur Hockey-Weltmeisterschaft der Herren nach Sydney darf "nur"
ein RRKler mitreisen, der RRK-Torwart Christopher Reitz; dagegen
schafft RRK-Talent Oliver Domke den Sprung in den Kader nicht. Die
deutsche Mannschaft spielt sich ins Halbfinale, scheitert hier jedoch
an Pakistan und auch im Spiel um Platz drei an Australien.
Bei der Meisterehrung des RRK Ende November vereint der
RRK-Vorstand Ruderer und Hockeyspieler im Bootshaus und ehrt die
erfolgreichen, etwa 120 fast durchweg jugendlichen Sportler.
Rüsselsheims Sportdezernentin Liesel Thurn ("Der RRK macht Rüsselsheim
überall bekannt") und Sportkreisvorsitzender Manfred Gollenbeck ("Der
RRK ist sicherlich der erfolgreichste Sportverein im Kreisgebiet")
sind sichtlich stolz auf die stattliche Erfolgsbilanz des RRK. Die
Silberne Leistungsnadel des RRK erhalten aus der Damenmannschaft
Sybille Breivogel,
Marja Busch,
Sina Fröhlich,
Nicole Hardt,
Anja Mück,
Marloes Rhebergen,
Stefanie Rinderer
und
Petra Vollhardt.
Für verdienstvolle, ehrenamtliche Tätigkeit im RRK werden der
langjährige Bootswart
Helmut Schumacher
und "RRK-Vize"
Horst Ackermann
ebenfalls mit der RRK-Leistungsnadel in Silber "dekoriert".
Die Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim und der folgende Sportlerball
sind wieder einmal ein Highlight in der Vorweihnachtszeit. 284
erfolgreiche Sportler werden durch die Stadt Rüsselsheim geehrt, 20
Silberne Lorbeerzweige und 264 Urkunden sind zu vergeben. 17 Silberne
Lorbeerzweige erhalten die RRK-Damen, 85 Urkunden gehen an Sportler
des RRK. Traditioneller Höhepunkt des Sportlerballs ist die
Proklamation der Sportler und der Mannschaft des Jahres in
Rüsselsheim; die erfolgreichen RRK-Damen sind zum sechsten Mal in
Folge Mannschaft des Jahres.
Mittlerweile läuft bei den Damen in der Bundesliga
bereits die Hallensaison. Während Nationaltorhüterin Bianca Weiß in
den ersten Spielen noch im Tor des RRK steht, entschließt sie sich
Ende November, da sie Mutterfreuden entgegensieht, den Platz zwischen
den Pfosten für Stefanie Rinderer freizumachen, die nach einer
fünfmonatigen "Frustpause" bei ihrem ersten Einsatz in der
Damenmannschaft sofort ihr großes Talent sichtbar werden lässt. Vor der
Weihnachtspause liegt der RRK in der Damen-Bundesliga mit 16:0 Punkten
souverän auf dem 1. Tabellenplatz.
Aber auch die RRK-Herren beginnen noch vor Weihnachten, nach sechs
Jahren erstmals wieder in der Hallenhockey-Bundesliga, ihre
Punktrunde, sie gehen jedoch nach Niederlagen gegen Limburg und
Mülheim mit 0:4 Punkten ins neue Jahr. Das Saisonziel "gesicherter
Mittelfeldplatz" ist zunächst nicht in Sicht.
Auch im Jahr 1994 verlassen den RRK Mitglieder durch
Tod, der ehemalige Ruderkamerad der heutigen AH-Ruderer, Günter Kalup, und
Horst Hungsberg, 46 Jahre treues Mitglied des RRK.
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