Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 (RRK)
von 1942 bis heute

1952

Die Generalversammlung des RRK wird am 19. Januar 1952 im Behelfs-Bootshaus über dem Wasser des Mains abgehalten. Bei der Wahl werden einstimmig in den engeren Vorstand gewählt: Dr. Karl Renker zum 1. Vorsitzenden, Karl Müller zum 2. Vorsitzenden, Richard Trapp zum 1. Kassierer, Hans Mietzschke zum 2. Kassierer, Günter Schmitt zum 1. Schriftführer, Dieter Cezanne zum 2. Schriftführer.

Das frühere GYA-Jugendheim der amerikanischen Besatzungsmacht, neben dem Bootssteg des RRK am Main, steht dem RRK seit Mitte des Jahres 1951 als Behelfs-Bootshaus zur Verfügung.

Das Ruderjahr 1952 wirft im Hinblick auf die Olympiade in Helsinki seine Schatten weit voraus. Schon im Dezember 1951 beginnen die Olympiaanwärter mit dem Training für die Rudersaison 1952. Cheftrainer Fritz Brumme, der seine Mannschaften auch an den Winterabenden beobachten will, stattet das Motorboot mit einer großen Scheinwerferanlage aus. Am Training teil nimmt auch Günter Lange, der Einer-Ruderer der Frankfurter RG Germania. Die Zusammensetzung der Achtermannschaft ist mit Ausnahme von René Kuhn, der nach Kanada auswanderte, die gleiche wie im Vorjahr geblieben. Außerdem gehört ein Vierer, ein Doppelzweier und Horst Wilke im Einer zu den Olympiaanwärtern. Unter den Olympiaanwärtern befindet sich auch das RRK-Mitglied Irmgard von Opel, Ehefrau von Georg von Opel, die sich für die Reiterwettkämpfe qualifizieren will.

Am 23. März 1952 werden in der bis auf den letzten Platz besetzten Turnhalle in Flörsheim die Olympiaanwärter der RuGem Flörsheim-Rüsselsheim in einer vom Main-Taunus-Kreis veranstalteten Feierstunde zum Training verpflichtet. Georg von Opel spricht die Verpflichtungsformel, in der die Ruderer geloben, ritterlich zu kämpfen, anständig zu siegen und bedingungslos den Besseren als Sieger anzuerkennen. Verpflichtet werden die Ruderer Georg von Opel, Karl Bauer, Georg Boller, Georg Schneider, Helmut Schwinn, Adam Munk, Wilfried Seipp, Horst Wilke, Willy Neuburger, Karl Wagner, Hans Heckmann, Heinz Scholz, Herbert Lock, Werner Schnell, Willi Schmidt, Werner Gallon und Helmut Popp sowie die Steuermänner Rolf Bopp, Hans-Joachim Schönemann und Hubert Klein.

 

Ruderer – Junge und Ältere – vor der RRK-Bootshalle 1952 (hinten: Karl Pöppel, Hans Mietzschke, Ludwig Gutjahr, Willi Filtzinger, Philipp Eberle, Marcel Schopfer, Albert Meeser, Theodor Schmitt, Ludwig Stolz, Richard Trapp, Dr. Karl Renker, Dieter Pfeifer; vorn: Karl Schömbs, ..., Fritz Weidmann)

 

Die Olympiaanwärter im Rudern müssen sich auf den Olympia-Prüfungsregatten und dem Deutschen Meisterschaftsrudern qualifizieren. Die auf diesen Regatten beständigsten Mannschaften sollen nominiert werden. Nach gewissenhafter Vorbereitung gehen die Mannschaften der RuGem in die Olympia-Ausscheidungsregatten in Berlin-Gatow und Mainz, in Hannover und in Mannheim, erzielen wechselnde Erfolge in wechselnden Besetzungen, ohne voll überzeugen zu können.

Als sie schließlich beim 39. Deutschen Meisterschaftsrudern Ende Juni auf der Wedau-Regattabahn in Duisburg offensichtlich wieder voll auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit stehen, gelingt den gemeldeten Booten, dem Doppelzweier, dem Vierer mit Stm. und dem Achter dennoch nicht der große Erfolg. Lassen wir zu den einzelnen Rennen mit RuGem-Beteiligung den "Rudersport" berichten:

Dritter Platz beim Deutschen Meisterschaftsrudern 1952 auf der Wedaubahn in Duisburg für die Rgm. RuGem Flörsheim-Rüsselsheim / Offenbacher RG Undine mit Karl Wagner (ORGU) und Horst Wilke (RuGem)

Doppelzweier

Sechs Boote stellen sich dem Starter, woraus sich schon kurz nach dem Start zwei Felder bilden. Bamberg mit Gerhard Füssmann und Waldemar Beck, Allemania Hamburg mit Werner Hansen und Erich Jungnickel und die Renngem. RuGem Flörsheim-Rüsselsheim / Offenbacher RG Undine mit Horst Wilke und Karl Wagner bilden die Spitzengruppe, denen mit Abstand Wilhelmshaven und Münster folgen. Das Schlusslicht heißt RC Mark Wetter. Tadellos gesteuert zieht die Spitzengruppe nebeneinander her und verschenkt untereinander keinen Zentimeter. Hinter der 1.000-m-Marke versucht Bamberg sich durch energische Zwischenspurts von Flörsheim-Rüsselsheim und Hamburg zu trennen. Es gelingt dem Bamberger Boot, in dem diesmal der erfahrene Beck auf Schlag sitzt, eine Länge herauszuarbeiten. Bei 1.500 m ist der Vorsprung mit mehr als zwei Längen bereits eindeutig. Wagner/Wilke fallen weiter zurück; mehr als sechs Längen trennen die übrigen Verfolger von der Spitze. Nur die "Allemannen" geben das Rennen noch nicht auf. In genauer Zusammenarbeit kämpften sie sich an das führende Bamberger Boot heran. Es schien so, als ob sie mit ihrer Schlagzahl nicht höher gehen konnten. 3/10 Sekunden trennen sie im Ziel von Füssmann/Beck. Doch dieser Sekunden-Bruchteil genügte, die Bamberger als die beständigeren für Helsinki zu nominieren. Die nunmehrige Beschränkung Becks auf den Doppelzweier wird gewiss der Schnelligkeit des Bootes förderlich sein.

Das ist der Bronzeplatz für die Renngem. RuGem Flörsheim-Rüsselsheim / Offenbacher RG Undine mit Horst Wilke und Karl Wagner.

Vierer mit Stm.

Ein Schulbeispiel, wie ausschlaggebend zuweilen der Startplatz sein kann, bot der Meisterschaftslauf im Vierer m. Stm. Der schwere Alles-Vierer der Mannheimer Amicitia, dessen Stärke auf der zweiten Streckenhälfte liegt, und die Meistermannschaft des DRC Hannover lagen an den äußersten Kähnen, voneinander getrennt durch die vier Boote des übrigen Feldes. Neben dem DRC aber lag die als Start- und spurtschnell bekannte RuGem Flörsheim-Rüsselsheim. Als das RuGem-Boot beim Start blitzschnell davonzieht, mischt Hannover fleißig mit. Flörsheim-Rüsselsheim versucht durch dauernde Spurts die Führung zu erzwingen, aber Hannover gibt nicht nach und erwidert Spurt auf Spurt. Der zu allem Überfluss noch schlecht weggekommene "Alles-Vierer" hat bald die Verbindung zu den führenden Booten verloren und muss sich mit mehr als einer Länge Rückstand auf die Verfolgung machen. Als bei 1.400 m die Hannoveraner den Erfolg ihres zähen Durchhaltens sehen und an Flörsheim-Rüsselsheim vorbeigehen, ist es Mannheim in mühsamer Arbeit gelungen, den Rückstand aufzuholen. In vorzüglicher Form und bestechender Zusammenarbeit vergrößert die Vogeley-Mannschaft ihren Vorsprung und erringt ein weiteres Mal die Meisterschaft. Den hocherfreuten Mannen aus Gelsenkirchen gelingt es, die völlig niedergeschlagenen und überrumpelten Amiciten auf den dritten Platz zu verweisen.

Der erfolgreiche Schmidt-Vierer der RuGem Flörsheim-Rüsselsheim im Jahr 1952, vierter Platz beim Deutschen Meisterschaftsrudern (Willi Schmidt, Herbert Lock, Stm. Rolf Bopp, Helmut Popp, Wilfried Seipp)

Der Vierer der RuGem Flörsheim-Rüsselsheim mit Wilfried Seipp, Helmut Popp, Herbert Lock, Willi Schmidt und Stm. Rolf Bopp belegt den vierten Platz.

Achter

"Wir können nicht nur dem Kölner RV 77, sondern auch uns gratulieren, dass wir eine solch vorzügliche Achtermannschaft haben!" Mit diesen Worten überreichte Dr. Wülfing den sympathischen Kölnern den riesigen Lorbeerkranz mit roter Schleife nach ihrem prachtvollen Sieg. Es war in der Tat eine Meisterleistung, die als Abschluss und Höhepunkt des Meisterschaftsruderns die Kölner Jungens demonstrierten. Die Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim hatte sich viel vorgenommen und alles getan, um die bisherigen Scharten auszuwetzen. Wie in früheren Zeiten schaffte der Schlagmann Kohl bereits auf den ersten hundert Metern eine leichte Führung, die er auszubauen gedachte. Aber Köln war auf der Hut und ließ den Gegner nicht aus den Augen. Mit beängstigend hoher Schlagzahl lieferten sich die ewigen Rivalen einen Kampf auf Biegen und Brechen. Die Mülheimer RG als dritter im Bunde hatte nichts zu bestellen. Der Mannschaft fehlt die Härte und Blitzesschnelle des Beinstoßes und die Länge der Wasserarbeit. 77 spurtet eine halbe Länge heraus und geht ab 1.000 m unter den begeisterten Anfeuerungsrufen der Zuschauer weiter in Führung. Flörsheim-Rüsselsheim gibt sich die erdenklichste Mühe, die Kölner nicht davonziehen zu lassen, aber gegen deren Schwung ist kein Kraut gewachsen. Größer und größer wird der Vorsprung. Bei 1.800 geht "Sibbi" mit der Schlagzahl herunter, um dann entlang der Tribünen in einem mitreißenden Endspurt dem Gegner um fast 1,5 Längen davonzulaufen. So bleibt der Rudergemeinschaft nichts anderes übrig, als die einwandfreie Überlegenheit der Kölner anzuerkennen mit dem trostvollen Gedanken, zur Schnelligkeit dieses Bootes wesentlich beigetragen zu haben.

Der Achter der RuGem mit Adam Munk, Karl Bauer, Georg von Opel, Helmut Schwinn, Horst Höhmann, Georg Boller, Georg Schneider, Erich Kohl und Stm. Rolf Bopp kann zwar keinen Sieg erringen, er kann jedoch hinter Köln 77 die Vizemeisterschaft holen.

Nach dem Meisterschaftsrudern fragt man sich in der RuGem, wieso ist der Achter so weit hinter Köln 77 hergefahren. Es stellt sich heraus, dass der Sportarzt des DRV für die Olympischen Spiele, Dr. Martin Brustmann, der Mannschaft der RuGem ein "Aufbaumittel" verabreicht hat, welches angeblich belebende Wirkung haben sollte. Hat dieses Mittel etwas anderes bewirkt? Eine mysteriöse "Pillenaffäre" bewegt die Gemüter in Flörsheim und Rüsselsheim, aber nicht nur da. "Der Spiegel" vom 16. Juli 1952 schreibt:

Doping – Dr. Brustmanns Kraftpillen

"Das gibt einen schönen Skandal", konnte der mit der deutschen Olympia-Rudermannschaft nach Helsinki geflogene Präsident des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV), Dr. Walter Wülfing, gerade noch murmeln, dann erklärte er sichtbar verlegen den zur Begrüßung ihres Seniors erschienenen Sportärzten der europäischen Olympia-Equipen: "Auch wenn Herr Dr. Brustmann noch in diesen Tagen rehabilitiert wird, so kann er leider nicht mehr in Helsinki erscheinen."

Aus einer Illustrierten 1952

Während sich ohne ärztliche Betreuung die deutschen Ruderer auf der olympischen Regattastrecke in der finnischen Hauptstadt eintrainieren, wartet in Hannover der Rechtsanwalt Dr. Günther Böhmer auf jenes gerichtsmedizinische Urteil über das Wundermittel Testoviron, das seinen Klienten, den seit 30 Jahren wohlrenommierten Sportarzt Dr. Martin Brustmann, von dem Vorwurf des negativen Dopens der Mannschaft des Achters der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim befreien sollte.

Der ehemalige Sportlehrer der Kaiserlichen Hoheiten des Hauses Hohenzollern ist Fachmann auf dem Gebiet pharmazeutischer "Betriebsstoffe für Willensanstrengung". 1905 entdeckte der Medizinstudent Brustmann, der ein Jahr später bei den Olympischen Spielen in Athen die 100 Meter in der noch heute beachtlichen Zeit von 10,8 Sekunden durchlief, eine Mixtur aus Schokolade, phosphorsauren Salzen und schwachen Alkalien. Die mit Brustmanns Mittel hochgepäppelten Leichtathleten holten sich 36 Deutsche Meisterschaften und erzielten sechs neue Weltrekorde.

Solch ein Wunderdoktor war der gegebene Mann für den Mentor der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim, den Präsidenten der Deutschen Olympischen Gesellschaft Georg von Opel und seine, wie Dr. Brustmann feststellte, "verheirateten und dadurch körperlich stark engagierten" Achtermannen. Der "Opel-Achter" hatte sich zwar 1951 gegen den Kölner RV 77 die Deutsche Meisterschaft geholt, aber in diesem Jahr, wo es um die Helsinki-Fahrkarte ging, in jedem Rennen verloren.

Dr. Brustmann sollte den Rüsselsheimern, die "das Trainingsgebot der geschlechtlichen Enthaltsamkeit nicht einhielten", bis zur Olympia-Ausscheidung in Duisburg am 28. Juni die fehlenden Kräfte einblasen. Am 17. Juni schrieb er an die Schering-Werke nach Westberlin: "... sind unsere Meister-Ruderer von einem glühenden Ehrgeiz beseelt, aber leicht depressiv und unterminieren durch ihre reizbare und skeptische Haltung und ihre gesteigerte Ermüdbarkeit den Kampfgeist der Mannschaft. Besteht nach Ihrer Erfahrung Aussicht, dass bei diesen Männern die Verabreichung von Testoviron-Depot zu 50 mg innerhalb von vier Wochen eine deutlich merkbare mehr maskuline Verhaltensweise zur Folge haben kann? ..."

Das von den Schering-Werken hergestellte Testoviron ist das natürliche männliche Sexualhormon. Wie es wirkt, versucht der passionierte Jäger Dr. Brustmann an diesem Beispiel zu erklären: Während der Brunstzeit legen die Hirsche in kurzer Zeit Strecken zurück, die um ein Vielfaches ihre normalen Leistungen übersteigern, denn es sammelt sich während dieser Zeit ein ganz besonderer Kraftstoff in den Tieren, das Sexualhormon.

Testoviron-Tabletten waren dann auch jene "Kraftpillen", die Dr. Brustmann vor der Duisburger Olympia-Ausscheidung auf Drängen des Trainers Brumme vom "Opel-Achter" noch auf dem Bootssteg der Rudermannschaft gab. Als dann trotz der Pillen die Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim eineinhalb Längen hinter dem Achter des Kölner RV 77 durchs Ziel ging und somit entschieden war, dass der Kölner Achter samt Dr. Brustmann nach Helsinki fahren würde, behaupteten die Rüsselsheimer: "Unser Versagen in Duisburg ist darauf zurückzuführen, dass unserer Achtermannschaft von Dr. Brustmann Tabletten verabreicht wurden, die nach 500 Metern zu Lähmungserscheinungen führten."

Ohne gründliche Untersuchung wurde Dr. Brustmann als sportärztliche Begleitung der deutschen Ruderer-Mannschaft suspendiert, als in einem von Rüsselsheim beschafften Eiltest von "veronal-ähnlichen Kristallen" an den übriggebliebenen Tabletten geschrieben wurde.

An das Märchen von dem Schlafmittel glaubt niemand mehr, seit der DRV-Geschäftsführer Erich Maak seinem Freund Brustmann vertraulich von der DRV-Vorstandssitzung am 3. Juli berichtete, in der die Dop-Affäre behandelt wurde: "Während Du draußen saßest, erklärte der Rüsselsheimer Trainer Brumme, Herr von Opel habe gedroht, sämtliche sportlichen Ehrenämter niederzulegen, käme er selbst nicht in einem Boot von Rüsselsheim nach Helsinki. Diesen Bericht bestätigte am 12. Juli eine interne Mitteilung der NWDR-Sportredaktion an Dr. Brustmann, nach der Georg von Opel bis zum Abflug der Achtermannschaft des Kölner RV 77 versuchte, deren Olympia-Einkleidung zugunsten der Rüsselsheimer zu verhindern.

Resümiert der 67-jährige Sportler Dr. Martin Brustmann mit Blickrichtung auf den 40-jährigen Allround-Sportler Georg von Opel, den Inhaber mehrerer Motorsport-Weltrekorde und siebenfachen deutschen Nachkriegs-Rudermeister: "Dass heute niemand mehr mit Anstand verlieren kann ..."

Dr. Claus Heß berichtet im "Rudersport" 24/2002 über die "Pillenaffäre" des Jahres 1952
(Quellen: DRV-Ausschussprotokolle 3.8.52 und 18./19.10.52; Rudersport-Artikel; Zeitzeugenberichte)

Beim Deutschen Meisterschaftsrudern am 29. Juni 1952 in Duisburg schlägt die Mannschaft des Kölner RV mit einer Zeit von 6:33,0 das Boot der RuGem Flörsheim-Rüsselsheim (6:41,6) und qualifizierte sich damit für die Olympischen Spiele in Helsinki. Am 2. Juli 1952 teilt Georg von Opel, Mannschaftsmitglied und Mentor der RuGem, dem DRV-Vorsitzenden mit, dass der Olympiaarzt des Verbandes, Dr. Martin Brustmann (Hildesheim), "dem Flörsheimer Achter in Duisburg Schlafmittel in Tablettenform gegeben" habe statt des erhofften Stärkungsmittels. Daraufhin sei die Mannschaft unter Form gerudert und habe das Rennen verloren.

Das in der Beschwerdesache RuGem Flörsheim-Rüsselsheim gegen Dr. Brustmann gefällte Urteil des DRV-Rechts- und Verbandsausschusses vom 19. Oktober 1952

Schon am 3. Juli steigt Dr. Wülfing in die Untersuchung des Falles ein und befragt (bei einem Termin in Hannover) den Trainer der Flörsheimer Mannschaft, Fritz Brumme, und Dr. Brustmann. Brumme gibt an, "die Pillen seien ihm von Brustmann aufgedrängt worden" mit dem Hinweis, dass er damit "den Vierer von Hannover auf den Tag fit gemacht" habe (der DRC Hannover hatte die Meisterschaft im Vierer m. Stm. gewonnen). – Dr. Brustmann auf die Frage, was er dem Flörsheimer Achter vor dem Rennen gegeben habe: "Es war ein Präparat, das ich selbst hergestellt habe", und später: "Ich habe Testoviron genommen und das mit einem Überzug versehen". – Medizinische Bedenken gegen die Anwendung dieses Ablegers des männlichen Geschlechtshormons Testosteron kann Brustmann nicht entkräften. Er muss wissen, dass es sich hierbei zwar um kein "Schlafmittel", aber um ein Muskelaufbaupräparat handelt, unmittelbar vor dem Rennen völlig nutzlos und kontraindiziert, schon damals (bei langfristiger Anwendung) jedoch im Geruch eines Dopingmittels. Der Vorwurf verantwortungsloser Scharlatanerie soll dadurch entkräftet werden, dass allen Ernstes behauptet wird, "Testoviron-Tabletten sind im Handel frei erhältlich" und es gäbe "keine Literatur" über dieses Präparat. Beide Behauptungen sind falsch, werden aber trotzdem vom ansonsten so kritischen Dr. Wülfing und seinen VA-Mitgliedern gutgläubig hingenommen.

Immerhin suspendiert Wülfing den für Helsinki vorgesehenen Olympiaarzt von seiner Funktion und erhält dafür die nachträgliche Zustimmung des Verbandsausschusses, der gemeinsam mit dem Rechtsausschuss unter der Leitung des DRV-Ehrenvorsitzenden Dr. Oskar Ruperti am 18. und 19. Oktober 1952 den Vorfall gründlich untersucht und abschließend urteilt. Die Untersuchung wird dadurch erschwert, dass es am 5. Juli 1952 Pressemeldungen (vor allem im Frankfurter Raum) und ein "Extrablatt" eines Mitglieds des RV Flörsheim gegeben hatte, in denen der Deutsche Ruderverband in scharfer Form angegriffen und "das Ansehen des deutschen Rudersports erheblich geschädigt" wurde. Im "Extrablatt" soll sogar der Ausdruck "Verbrechen" gefallen sein. Auch spielt die unbewiesene Behauptung eine Rolle, Georg von Opel, Achterruderer, Stellv. Vorsitzender des DRV und Präsident der DOG, habe mit der Niederlegung seiner Ämter gedroht, wenn nicht als Ausgleich für die angeblich zu unrecht erlittene Achterniederlage der Flörsheimer Vierer-ohne nach Helsinki geschickt würde. Zu allem Überfluss beansprucht der suspendierte Dr. Brustmann eine (nie erhaltene) "Entschädigung" von DM 3.000. Sein Rechtsvertreter ist allenfalls zu einem Vergleich bereit und verlangt zumindest die "Feststellung der Wohlanständigkeit" und die Bestätigung, "dass er kein vorsätzliches Doping gemacht", sondern das Medikament "aus Mitleid und als Suggestivmittel gegeben habe": Jeder Sportler nähme schließlich irgendein Mittel.

23 Männer stehen in 22 Stunden an den beiden Untersuchungstagen Rede und Antwort, sind Antragsteller, Beschuldigte, Zeugen oder Anwälte, Gutachter und Mitglieder des Rechts- und Verbandsausschusses. Am Ende verkündet Dr. Ruperti ein Urteil, das den ethischen Aspekt des Falles unbeachtet lässt, einseitig auf die (zweifellos überzogene) Kritik aus den betroffenen Vereinen abhebt, letztlich die unverantwortliche Handlungsweise eines Sportarztes schützt und insgesamt unbefriedigend bleibt.

Seitdem ist auch am Main viel Gras über den Fall mit den "grünen Pillen" gewachsen. Wilfried Seipp, Rüsselsheimer Meisterruderer, erklärt 50 Jahre danach in einem Presseinterview (September 2002): "Die Pillen hätten genauso gut Traubenzucker sein können, gespürt habe ich nichts. Die ganze Aufregung ist aus einer Riesenenttäuschung heraus hochgepäppelt worden". Und sein Bootskamerad Adam Munk: "Wir hätten sowieso verloren". Wahre Sportsleute können eben auch mit Niederlagen anständig umgehen – trotz des unrühmlichen Endes einer unguten Affäre.

Doch die Mannschaften der RuGem sind weiter erfolgreich. Auf der Offenbacher Regatta werden sechs erstklassige Siege errungen, auf der Gießener Jubiläumsregatta gelingen drei Kurzstreckensiege, in Schweinfurt werden drei erstklassige Rennen und ein zweiter Vierer gewonnen.

Vom 1. bis 3. August 1952 finden in Frankfurt die Jubiläumsregatta sowie die Jugendbestenkämpfe im Rudern statt. Die RuGem siegt auf der Regatta an beiden Tagen im Ersten Vierer und im Ersten Achter. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften startet die RuGem im Vierer-mit, im Doppelzweier und im Mädchen-Gig-Doppelvierer (Stilrudern). Der Vierer-mit hat 16 Gegner und muss schon im Vorrennen ausscheiden, der Mädchenvierer belegt unter acht Bewerbern den sechsten Platz, der Doppelzweier mit Hans Schneider und Horst Rocker steht im Finale. Wir zitieren das "Mitteilungsblatt der RuGem":

"Unsere Jungens gehen als letzte an das Startfloß. Begleitet von guten Wünschen liegen sie nun mit sich allein neben den anderen Bewerbern um den begehrten Titel.

Auf Start 1: RV Gelsenkirchen mit dem Sieger der Bestenermittlung 1951 im Doppelzweier. Diese Mannschaft hat unseren Zweier vor Wochen in Gelsenkirchen mit mehr als zwei Längen geschlagen. Auf Start 2: Stuttgarter RG und auf Start 4: RV Münster.

Beim Senken der Flagge geht unser Boot als letztes vom Start weg. Vorn liegt Gelsenkirchen. Doch schon nach wenigen Schlägen zeichnet sich eine erstaunliche Sicherheit in unserem Zweier ab. Schneider/Rocker gewinnen Raum und übernehmen die Führung. Nach 400 m fahren sie dem Feld mit wuchtigen Schlägen davon. Nun beginnt die Gefahr für steuermannslose Boote. Werden sie den guten Rhythmus beibehalten? Werden sie den Überblick behalten und noch Reserven besitzen, und werden sie vor allem richtig Steuern? Unsere Mannschaft tut dies, als wäre es die einfachste Sache der Welt. Nachdem auf der Strecke der Abstand noch größer wurde, trennen sie im Ziel 5,6 Sekunden vom zweiten, 9,3 Sekunden vom dritten und 11,1 Sekunden vom 4. Boot.

Ruhig, so wie sie viele Stunden trainiert haben, fahren die neuen Deutschen Jugendbesten 1952, Hans Schneider und Horst Rocker, mit den Blumen des Sieges zum Bootsplatz zurück."

"Deutsche Jugendmeister" im Doppelzweier des Jahres 1952: Horst Rocker und Hans Schneider von der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim siegen bei den Jugendbestenkämpfen in Frankfurt mit klarem Vorsprung.

Nach der Regatta in Limburg, wo ein AH-Vierer zwei Gig-Rennen gewinnt, folgt am 16. und 17. August 1952 in Flörsheim eine Internationale Regatta mit den Deutschen Meisterschaften der Leichtgewichte, an der Mannschaften aus Australien, Belgien, Jugoslawien, der Schweiz und der Türkei teilnehmen. Die RuGem siegt auf ihrer Hausstrecke in acht Rennen sowie auf der noch folgenden Frankfurter Herbstregatta in sieben Rennen. Damit hat die RuGem Flörsheim-Rüsselsheim nach Abschluss der Rudersaison1952 auf 18 Regatten 45 Regattasiege nach Hause gefahren und liegt in der Punktewertung des DRV wieder ganz vorn vor dem Kölner RV von 1877 und dem Mainzer RV.

Zum Abschluss des Ruderjahres wird Ende September in Flörsheim das Abrudern mit interner Regatta abgehalten. Höhepunkt der Veranstaltung ist die im Jahr 1951 in Rüsselsheim erstmals veranstaltete "Main-Stafette", die wieder ausgetragen wird. Ende des Jahres verzeichnet das Fahrtenbuch 452 Fahrten mit 2.773 Bootskilometern. Gewinner des Fahrtenpreises bei den Männern ist Herbert Lock mit 80 Fahrten und 831 km (Preis ein Bierkrug) sowie bei den Frauen Marianne Messerschmitt mit 51 Fahrten und 348 km (Preis eine Sammeltasse).

Nachdem die Stadt Rüsselsheim im Stadion am Sommerdamm zwei Hockeyplätze errichtet und dem RRK bereitstellt, veranstaltet die Hockeyabteilung an Ostern ein Internationales Hockeyturnier am Sommerdamm unter der Organisationsleitung von Karl Saar, Josef Schnur und Wilhelm Trautmann. Vierzehn Mannschaften sind bei diesem Turnier Gast des RRK, darunter der Deutsche Meister Club Raffelberg, die olympische Hockeyauswahl Finnlands (Torpan Pojats aus Helsinki), der Limburger HC, der SV Krefeld, der SV Wiesbaden, der Wiesbadener THC usw.

Ende April reist die 1. Herrenmannschaft mit den RRK-Spielern Günther Görke, Werner Leonhardt, Fritz Staubach, Werner Klepper, Hans Richter, Dieter Cezanne, Fritz Schröder, Josef Schnur, Philipp Gütlich, Karl Saar und Alfred Rausch sowie den Wiesbadenern Helm Kortüm und Friedel Grüning, außerdem dem SaFo-Spieler Bodo Christ, nach England, um am "Thanet Hockey Festival" in Ramsgate teilzunehmen. Nahezu 100 Spiele werden auf 14 Plätzen an zwei Tagen ausgetragen, wobei der RRK in vier Spielen unbesiegt bleibt. Man gewinnt gegen HC Brüssel 6:1, Old Woodfordians 4:2, HC Enfield 6:0 sowie HC Rochester 3:1 und wird in der englischen Presse als "Star" des Turniers bezeichnet. In eine gegen eine Festivalauswahl spielende deutsche Auswahl werden Josef Saar als rechter Verteidiger, der rechte Flügel des RRK mit Günther Görke und Werner Klepper sowie als Halblinks Bodo Christ berufen. Das Spiel endet 2:2.

RRK-Hockeyreise nach Ramsgate 1952 (hinten: Günther Görke, Werner Leonhardt, Fritz Staubach, Werner Klepper, Hans Richter, Dieter Cezanne, Fritz Schröder, Josef Schnur, Philipp Gütlich, Richard Trapp; vorn: Helm Kortüm, Bodo Christ, Karl Saar, Friedel Grüning, Alfred Rausch)

Die RRK-Hockeyjunioren Herbst 1952 (hinten: Kurt Lauck, Rüdiger Weidmann, Winfried Cezanne, Fritz Schneider, Ottmar Ornau, Horst Schildge; davor: Horst Zimmermann, Horst Hungsberg; vorn: Robert Jung, Heinz Klein, Günter Wallon, Kurt Jung)

Nach den Turnier in Ramsgate spielt der RRK auf der Insel noch gegen die Indians Gymkhana (3:3) sowie eine Auswahl der United Banks Hockey Association London (3:2). Auf Einladung von General Motors Antwerpen folgt auf der Heimreise noch ein Spiel in Antwerpen gegen eine Auswahlmannschaft, das allerdings in Anbetracht der durchgemachten Reisestrapazen mit 1:3 verloren geht.

Ende August beginnt die neue Spielsaison der Hockey-Abteilung des RRK, die nur Freundschaftsspiele austrägt. Die Ersten Herren spielen mit Heinz Klein, Werner Leonhardt, Josef Schnur, Hans Richter, Fritz Schröder, Ludwig Kraft, Günther Görke, Fritz Staubach, Karl Saar, Hans Hermann und Philipp Gütlich gegen stärkste Mannschaften aus dem Bundesgebiet, darunter vier Landesmeister wie Wacker München und Club Raffelberg.

Mit acht Mannschaften – Erste Herren, Ib-Herren ("Pinguine"), Damen, Junioren, Juniorinnen, Jugend, Schüler und Alte Herren – werden im Jahr 1952 von den RRK-Hockeyspielern insgesamt 120 Spiele ausgetragen, davon werden 52 gewonnen, 18 enden unentschieden.

Am 8. Mai 1952 wird das noch immer von der Besatzungsmacht beschlagnahmte RRK-Bootshaus, nachdem es fast zwei Jahre leer stand, freigegeben, steht dem RRK somit wieder zur Verfügung. Es befindet sich in einem jämmerlichen Zustand. Sämtliche Einrichtungsgegenstände, Bleirohre, Messinghähne und Beleuchtungskörper fehlen, Waschbecken und Toiletten sind zerstört. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wird einberufen und ein Bau-Ausschuss zur Instandsetzung des Bootshauses gewählt, dem Hans Mietzschke, Karl Pöppel, Dr. Karl Renker, Karl Saar, Richard Trapp und als Vorsitzender Friedrich Traiser angehören. Verhandlungen mit dem Amt für Besatzungsschäden in Darmstadt ergeben, dass der RRK Entschädigung erhält, 14.221 DM für das Gebäude und 17.028 DM für die Wiederbeschaffung von Inventar. Aus vielen Plänen zu Umbau und Ausbau des Bootshauses wird nach Prüfung der finanziellen Möglichkeiten der Beschluss gefasst, nicht zu erweitern, sondern die bestehenden Räume in ihren Ausmaßen zu belassen. Trotz reichlich zugesagter Geld- und Materialspenden sind die finanziellen Mittel nicht ausreichend, so dass beschlossen wird, die Arbeiten weitestgehend in Selbsthilfe durchzuführen.

Umfangreiche Arbeiten am seit 1945 von der US Army beschlagnahmten RRK-Bootshaus sind erforderlich, um wieder einziehen zu können.

Hermann Müller

Friedrich Traiser und Hermann Müller

Karl Etter

K. Arnold

Am 23. August 1952 kann mit den Umbauarbeiten begonnen werden, um das Haus in einen nutzbaren Zustand zu versetzen. In mühevoller Kleinarbeit, die auf den Schultern bewährter Mitglieder ruht, soll das Haus wieder in ein "Klubhaus" umgebaut werden. Turm und Dachstuhl werden abgerissen, anschließend das Dach neu gedeckt. Nun beginnen die Maurerarbeiten im Innern, bei denen sich am Feierabend die Mitglieder Karl Etter, Willi Filtzinger, Philipp Heck, Hermann Müller, Paul Schubert, Marcel Schopfer, Fritz Weidmann und Friedrich Traiser besonders engagieren. Bereits am 1. Oktober 1952 kann Klubmitglied Hermann Müller mit Familie in die fertiggestellte Hausmeisterwohnung einziehen. Um mehr Hilfskräfte bei den Arbeiten zur Verfügung zu haben, wird eine Arbeitspflicht von 8 Stunden für alle männlichen Mitglieder eingeführt. Bei den anstehenden Elektroarbeiten machen sich insbesondere Hans Richter, Walter Usinger, Volker Weidmann und Ludwig Kraft verdient. Die Schreinerarbeiten werden von Willi Forst, Hermann Müller, Ernst Schmidt und Friedrich Traiser durchgeführt. Es geht voran.

Am 27. Juni 1952 gründet sich, da nun auch wieder Lagermöglichkeiten für Paddelboote vorhanden sind, erneut eine Kanuabteilung.

Die Siegerehrung des Jahres findet im Rahmen des RRK-Herbstballs am 4. Oktober 1952 im Saal des Hotels Adler statt. RRK-Vorsitzender Dr. Karl Renker spricht Worte der Anerkennung und des Dankes an die Sportler, aber auch an die Trainer und Betreuer. Eine besondere Ehrung wird den Ruderkameraden Georg von Opel und Fritz Brumme zuteil. Beide werden gemäß Beschluss der RRK-Mitgliederversammlung vom 27. August 1952 in Anbetracht ihrer 25-jährigen aktiven Klubzugehörigkeit und ihrer besonderen Verdienste um den Rudersport zu Ehrenmitgliedern des RRK ernannt. Ebenfalls auf 25-jährige Mitgliedschaft im RRK kann der Leiter der Hockeyabteilung, Karl Saar, zurückblicken.

Zum 15. November 1952 lädt der RRK Jäger, Treiber und Wilddiebe (selbstverständlich nur männliche), die in origineller Aufmachung zu erscheinen haben, in das Behelfs-Bootshaus am Main zur Hasenkneipe – Odenwälder "Dippehas" mit Kartoffelklößen – ein. Das nach dem bewährten, alten Bootshaus-Rezept zubereitete Essen kostet 3,10 DM. Bierkrug und Schanzzeug sind nicht zu vergessen, weil solche noch nicht in großer Zahl vorhanden sind.

Im November muss der RRK von seinem Ruderkameraden und begeisterten Förderer des Rudersports Otto Mietzschke Abschied nehmen, der dem RRK mehr als 40 Jahre angehörte.

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