Die Bundesliga-Hallenrunde
endet im Süden damit, dass der RRK auf dem dritten Platz steht und nicht
an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnehmen kann. Dagegen
kann die Damenmannschaft in der Halle aus der Verbandsliga in die
höchste hessische Spielklasse, die Oberliga, aufsteigen. Die Hockeymädchen des RRK
erringen mit der Mannschaft Susanne Böhm, Petra Moritz, Sibylle
Reischmann, Bianca Weiß, Anke Wild, Kerstin Strubl, Beate Bemmert und
Monika Reichmann die Hessenmeisterschaft im Hallenhockey. Trainer
der Mädchen ist der junge Berthold Rauth aus der Bundesliga-Mannschaft
der RRK-Herren.
Hessischer
Hallenhockey-Meister 1978 der Mädchen, der RRK mit Trainer
Berthold Rauth, Bianca Weiß, Kerstin Strubl, Susanne Böhm,
Anke Wild, Beate Bemmert, Sibylle Reischmann, Monika Reichmann,
Petra Moritz und Jugendleiter Erich Hund |
Die
Hessenmeister 1978 im Leichtgewichts-Jugendvierer ohne Stm., hier
nach einem Sieg im "Vierer mit" in Offenbach-Bürgel
(Stm. Rolf Hafner, Michael Köhler, Markus Sauer, Ulrich Thiele, Jürgen
Berger) |
Bei der
Generalversammlung am 10. März 1978 im Bootshaus kann der Vorstand
berichten, dass die Rüsselsheimer Stadtverordnetenversammlung beschlossen hat, auch
beim RRK zwei Tennisplätze zu bauen. Die Kostenbeteiligung des
RRK wird 15.000 DM je Platz betragen. Zur Beschlussfassung soll
eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Da Günter
Schmitt nach 31-jähriger Vorstandstätigkeit vom Amt des 1.
Vorsitzenden zurücktritt, wird der geschäftsführende Vorstand für
die nächsten zwei Jahre in folgender Besetzung gewählt: 1.
Vorsitzender Werner Böhme, 2. Vorsitzender Reinhard Kober,
Schatzmeister Wilfried Hoffmann, Wirtschaftsverwalter Roland
von zur Mühlen und Schriftführerin Elke Schumacher.
Die
Vorbereitung der jungen Ruderer für die Regattasaison beginnt schon während
der Wintermonate mit intensivem Konditions- und Krafttraining unter
der Leitung von Werner Alt und Lutz Dörsam, Heiner
Bindrim ist für Gymnastik zuständig. Hochwasser und später ein
Trainingsverbot der Gesundheitsbehörde behindern das Bootstraining
stark, so dass die Aktiven des RRK nicht mit der besten Vorbereitung in
die ersten Rennen gehen können.
Nach den
Regatten in Offenbach, Worms, Flörsheim, Hannover, Schweinfurt, Essen
und Offenbach-Bürgel, auf denen sieben Siege errudert werden, starten der Jugendvierer und der Jugendachter bei den Deutschen
Jugendmeisterschaften in München, jedoch in beiden Bootsgattungen
kann der Endlauf nicht erreicht werden.
Zwischendurch starten die AH-Ruderer vom RRK und vom Ruderklub am Baldeneysee Essen zu ihrer
Ruderwanderfahrt, im Jahr 1978 auf Saar und Mosel. Vierzehn RaBler und elf
RRKler rudern an drei Tagen von Saarburg nach Bernkastel-Kues.
Bei den Hessenmeisterschaften
in Gießen holen die Mannschaft Ulrich Thiele, Jürgen Berger, Markus
Sauer und Michael Köhler den Titel im Leichtgewichts-Jugendvierer
ohne Stm. und der Achter mit Thomas Nonnengießer, Harald Richter,
Jürgen Klein, Steffen Kerkmann, Achim Erhard, Andreas Dührssen,
Thomas Mildenburger, Stefan Pasura und Stm. Peter Hafner den Titel im Jugendachter
nach Rüsselsheim.
Es
folgen im Herbst noch die Regatten in Schierstein und Großauheim mit
vier Siegen, so dass insgesamt 13 Siege errungen werden, ein in
Anbetracht der Erwartungen nicht ganz befriedigendes Ergebnis. Das
Abrudern mit interner Regatta beschließt im Oktober die Rudersaison; Achim
Erhard wird in einem äußerst knappen Rennen erstmals Klubmeister
im Einer vor Wilfried Hoffmann und Lutz Beyer.
Hessenmeisterschaft
1978 in Gießen für den RRK-Jugendachter mit Jürgen Klein, Harald
Richter, Thomas Nonnengießer, Steffen Kerkmann, Achim Erhard,
Stefan Pasura, Thomas Mildenburger, Andreas Dührssen und Steuermann
Peter Hafner |
Der RRK-Klubmeister im Einer 1978,
Achim Erhard, nimmt die Glückwünsche und den Wanderpreis von
Ruder-Abteilungsleiter Klaus Köppen und von Helmut Heinhold
(Silber Olympia 1952 in Helsinki im Zweier-mit)
entgegen |
Die
Feldhockey-Bundesligarunde wird für die Herrenmannschaft des RRK, die
das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft bereits nach 12 von 14
Spielen erreicht hat, an
Pfingsten durch die Teilnahme an den Europapokalspielen in Barcelona
unterbrochen. In der Vorrunde schlägt der RRK zunächst den
schottischen Meister Edinburgh Civil Service mit 3:2 und den
CSSR-Vertreter Slavia Prag mit 2:1. Damit steht der RRK im Halbfinale
und trifft dort auf den großen Favoriten, den holländischen Meister
HC Klein-Zwitserland Den Haag. In diesem Spiel trumpft der RRK mit
einer kämpferischen und spielerischen Glanzleistung auf. Nachdem das
Spiel bei Ende der offiziellen Spielzeit 3:3 steht, gelingen dem RRK
in der Verlängerung noch zwei Tore durch Manfred Liebig und Alfred
Segner, so dass das Finale gegen Southgate HC London erreicht ist.
Lassen wir das "Rüsselsheimer Echo" berichten:
Zum großen Wurf reicht es nicht ganz
RRK verliert Finale um den
Hockey-Europacup gegen Southgate mit 2:5
Wenn es um ganz
große Titel im Hockeysport geht, steht dem 35 Jahre alten Fritz
Schmidt, Kapitän des Rüsselsheimer RK, das Glück bekanntlich
nicht zur Seite. So blieb der deutsche Rekord-Nationalspieler in
seiner langen Laufbahn ohne Weltmeisterschaftserfolg und auch
ohne "echte" olympische Medaille, denn 1972 in München zählte er
wegen einer Verletzung ja nicht zum Aufgebot der dreizehn
Finalspieler. Auch als sich "Schimmi" nun anschickte, mit seinem
RRK beim dritten Anlauf den Europapokal an den Main zu holen,
ging der Wunsch nicht in Erfüllung.
Auf dem weitläufigen Gelände des Real-Club de Polo Barcelona
wurde zwar durch zwei knappe Vorrundensiege der Einzug ins
Halbfinale geschafft und hier nach Verlängerung gegen die
holländische Vertretung Klein-Zwitserland mit 5:3 gewonnen, doch
am Pfingstmontag reichte es gegen den Titelverteidiger Southgate
HC London dann doch nicht ganz. Mit einem 5:2-Sieg konnten die
Engländer nach 1976 und 1977 zum dritten Mal diesen begehrten
Pokal gewinnen, nachdem zuvor der SC 80 Frankfurt fünfmal
hintereinander erfolgreich war.
Das Ergebnis des Endspiels täuscht über den wahren Spielverlauf,
denn das Aus über den RRK sprach nicht der Gegner Southgate,
sondern die Schiedsrichter, die zehn Ecken gegen die
Rüsselsheimer verhängten, von denen bei vier kein Fehler im
Schusskreis begangen wurde. In der dritten und neunten Minute
führten zwei dieser kuriosen Entscheidungen bereits zum 2:0 für
den Titelverteidiger. Dadurch kam der RRK natürlich aus seinem
Rhythmus und musste nach einer weiteren Ecke (29.) gar das 3:0
hinnehmen. Damit war bereits eine Vorentscheidung gefallen,
zumal man sich auch nicht auf die harte Gangart der Engländer
einstellen konnte.
Als Seifert in der 48. Minute nach einer Ecke im
Nachschuss zum
1:3 verkürzte, dauerte die Freude nicht lange, denn zwei Minuten
später stellten die Engländer nach einer weiteren Ecke zum 4:1
den alten Abstand wieder her. Die dritte Ecke für den RRK
verwertete Liebig in der 55. Minute zum 2:4, doch zum Umschwung
reichte es nicht. Als drei Minuten später ein Engländer klar im
Abseits stand und nach innen flankte, pfiffen die Schiedsrichter
nicht. Die RRK-Abwehr wehrte sich durch eine Regelwidrigkeit,
die mit einem Siebenmeter geahndet wurde. Dieser Strafstoß
führte zum 5:2-Endstand.
Trotz dieser Niederlage herrschte im Rüsselsheimer Lager
Zufriedenheit über das Abschneiden, denn den Akteuren war beim
Finale kein Vorwurf zu machen, wenn auch nicht alle an die guten
Leistungen vom Vortage herankamen. Die Leistungen von Barcelona
insgesamt gesehen geben der Hoffnung Anlass, auch in diesem Jahr
in der Endrunde um den deutschen Feldhockeytitel ein Wort
mitzusprechen. |
Schon eine
Woche später steht die Mannschaft im Halbfinale um die Deutsche
Feldhockey-Meisterschaft und schaltet vor 1.200 Zuschauern am
Sommerdamm den DHC Hannover mit 3:0 aus. Im Endspiel trifft die Mannschaft dann in Mönchengladbach auf
den Gladbacher HTC. Der RRK verteidigt seinen Titel als Deutscher
Feldhockeymeister erfolgreich.
Die "FAZ"
berichtet:
Freudestrahlend zeigen
Rekord-Nationalspieler und RRK-Spielertrainer "Schimmi"
Schmidt sowie RRK-Libero "Polo" Liebig den zum fünften Mal
vom RRK gewonnenen Meisterschaftspokal |
Eine Mannschaft bestimmt ein Hockey-Jahrzehnt:
Zum fünften Male Rüsselsheim und
kein Ende
Ein Hockeyjahrzehnt ging 1977 zu Ende, wie es
1968 begonnen hatte. Und das neue Jahrzehnt startete 1978 wie
das alte: jedes Mal wurde der Rüsselsheimer Ruder-Klub deutscher
Feldhockeymeister bei den Männern. Nicht genug dieser drei
Titelerfolge, weitere Meisterschaftssiege auf dem Feld wurden
1971 und 1975 gefeiert. Insgesamt standen die Rüsselsheimer am
Sonntag in ihrem siebten Finale seit ihrer Premiere. Gibt es da
noch Neues? Die Hessen machen alles möglich. Mit dem 2:0-Sieg
über den Bundesliga-Aufsteiger Gladbacher HTC beendeten sie eine
Serie, denn bislang hatten sie die Meistertitel nur in
heimischer Umgebung gewonnen. Jetzt gewannen sie auch erstmals
auf des Endspielgegners Platz.
Im vergangenen Jahrzehnt ist bereits
mehrmals geschrieben worden, warum diese Rüsselsheimer immer
noch an der Spitze des deutschen Hockeys stehen. Diese
Geschichte sollte allen so etwas wie ein Nachruf sein. Jetzt
noch einmal und dann nie wieder. Mit Beginn des neuen Jahrzehnts
müssen solche Überlegungen ad acta gelegt werden. Denn diese
Rüsselsheimer werden noch öfter auf der
Meisterschafts-Ehrentafel des Deutschen Hockey-Bundes
auftauchen. Es ist abzusehen, wann sie den Meisterschaftsrekord
von Uhlenhorst Mülheim (7) einstellen werden. Schon jetzt sind
sie hinter Mülheim und dem Berliner HC (6) auf Platz drei der
ewigen Bestenliste vorgerückt.
Beim Endspiel in
Mönchengladbach machte das Wort vom Generationswechsel die
Runde. Damit wurde das relativ niedrige Niveau des Finals
entschuldigt. Beide Mannschaften hatten neben wenigen alten eine
Handvoll sehr junger Talente in ihren Reihen. Beim Rüsselsheimer
RK zeigten sich die Nachwuchstalente Krehl, Walz, Boll, Rauth
und vor allem Alfred Segner in ihrer Entwicklung schon am
weitesten fortgeschritten. Das gab den Ausschlag für den Sieg.
Der Generationsbruch, eine allgemeine Erscheinung in der
Hockey-Bundesliga, scheint beim alten und neuen deutschen
Meister Rüsselsheim am besten gekittet zu sein. Wie gut der Kitt
bindet, mag aus der Taktik des Meisters zu ersehen sein. Auf das
zu erwartende Mittelfeldduell mit Uli Vos ließ sich der
Rüsselsheimer Schmidt nicht ein. Dem Mönchengladbacher
Mittelfeldstar wurde sehr erfolgreich ein Novize namens Boll auf
die Füße gestellt. Schmidt hielt sich aufmerksam im Hintergrund,
sozusagen als Feuerwehr, wenn etwas schief gehen sollte.
Wenn es aber
darum ging, spielentscheidende Tore vorzubereiten, war Schmidt
wieder da. Zu Alfred Segners Volleyschuss unter die
Mönchengladbacher Torlatte (19. Minute) gab Schmidt die Flanke,
und in der 44. Minute zirkelte er dann einen Freischlag zum
Bundesliga-Torschützenkönig Rainer Seifert, der das
entscheidende zweite Tor erzielte. "Der alte Fritz ließ
spielen."
Noch ein Beweis
für Rüsselsheims Vorteile beim Einlösen des Wechsels auf eine
weiterhin meisterschaftsträchtige Zukunft: Bundestrainer Klaus
Kleiter war gekommen, um zwei Talente zu beobachten: Den
Rüsselsheimer Alfred Segner und den Mönchengladbacher Wolfgang
Mayer. Im Duell um Nationalmannschaftsplätze blieb auch hier der
neue Meister erfolgreich. Alfred Segner erhielt gleichzeitig mit
der goldenen Meisterschaftsnadel seine erste Berufung in den
Nationalmannschaftskader für das Länderspiel in drei Wochen
gegen Holland. "Wer sich in einem Endspiel nervenstark zeigt und
sogar ein Bombentor schießt, ist auch nationalmannschaftsreif",
so Kleiter. Der Verlierer Mayer dagegen muss wohl zuerst noch
siegen lernen. |
Bei der am 14. Juli 1978 folgenden Meisterschaftsfeier steht
natürlich die Herrenmannschaft im Blickpunkt, aber auch der
Hockeynachwuchs wird nicht vergessen. Abteilungsleiter Karl Heuß lobt
die vorbildliche Arbeit von Jugendleiter Erich Hund und seiner
Helfer, die zur repräsentativen Berufung von zwölf Mädchen und Jungen
in Auswahlmannschaften führte: Karen Joisten, Annette Hund und Erika
Hummel von der weiblichen Jugend, Susanne Hund, Steffi Christ und Eva
Tichatzky von den A-Mädchen, Ralf-Peter Rausch, Michael Bork und
Harald Eisenacher von der A-Jugend sowie Stefan Kanig, Paul Anagnostou
und Fritz Schmidt jr. von der B-Jugend. Zur Meisterschaftsfeier
berichtet das "Rüsselsheimer Echo":
Der Nachwuchs wird Lücken schließen
Nachklänge von der
RRK-Meisterschaftsfeier – Erfolgsmannschaft im Blickpunkt
Bei der Feier des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs zur Erringung der fünften deutschen
Feldhockeymeisterschaft und der Silbermedaille im Europacup der
Landesmeister erinnerte Abteilungsleiter Karl Heuß an die nun
zehnjährige Erfolgsperiode des RRK im Hockey. Die erste deutsche
Meisterschaft wurde 1968 erspielt, bei strahlender Sonne und vor
einer Zuschauerkulisse von 4.500 Personen.
Aus der damaligen ersten Meistermannschaft sind heute noch in der
ersten Mannschaft aktiv: Peter Kraus, Michael Heuß,
Martin Müller,
Rainer Seifert, Fritz Schmidt, Manfred Liebig und
Dr. Randolf Renker. Von den übrigen waren bei der Feier Walter Leichtweiß,
Helmut Köhler, Wolfram Jirzik und Bodo Schäfer anwesend, während
Frieder Fleck derzeiten in Sibirien für den Erdgasnachschub zu
sorgen hat und Thomas Blivier wegen einer Familienfeier
verhindert war. Nicht mehr dabei sein konnte "Hennes" Hermann. Doch
auch an den verstorbenen damaligen Abteilungsleiter Hans Eisen
wurde noch einmal erinnert, der sich in einmaliger Art für das
Rüsselsheimer Hockey eingesetzt hatte und die ersten
Meisterschaftserfolge mitfeiern konnte.
Nach
einem 2:0-Sieg über den Gladbacher HTC ist der RRK 1978 zum
fünften Mal Deutscher Feldhockey-Meister (hinten: Stellv.
Abteilungsleiter Alfred Rausch, Masseur Karl-Heinz Bog, Rainer
Seifert, Michael Heuß, Christoph Krehl, Norbert Mexner, Roland
Segner, Harald Eisenacher, Manfred Liebig, Coach Walter
Leichtweiß, Fritz Schmidt; vorn: Berthold Rauth, Norbert
Boll, Peter Kraus, Dr. Randolf Renker, Martin Müller, Alfred
Segner, Michael Walz) |
Bei der Würdigung der Meistermannschaft 1978 hob Heuß die Leistung
von Mannschaftsführer Fritz Schmidt hervor; obwohl er seine
internationale Laufbahn beendet habe, sei er im Endspiel der
überragende Mann auf dem Rasen gewesen. "Walter Leichtweiß macht
uns zur Zeit noch etwas Kummer, denn er will von seiner Arbeit als
Coach entbunden sein, weil ihn eigene Zukunftsgedanken bewegen",
bedauerte der Abteilungsleiter. Man habe aber noch nicht die
Hoffnung aufgegeben, dass er weitermache und deshalb von einem
besonderen Abschieds- und Dankesgeschenk abgesehen.
Allerdings kam Karl Heuß nicht umhin, den Abschied von drei
Aktiven bekannt zu geben, die sich künftig nur noch dem
Seniorenhockey widmen wollen. Ihre Lücke in der ersten Mannschaft
soll durch zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sowie einem
Neuzugang geschlossen werden. Michael Heuß, seit seinem 6.
Lebensjahr dem Hockey verfallen und Teilnehmer an drei
Meisterschaften, will sich jetzt wegen beruflicher Überlastung vom
Leistungssport zurückziehen. Peter Kraus, von den Hockeyexperten
auch jetzt noch als der "Goldtorwart von München" bezeichnet,
glaubt mit dem Hinweis auf seine 37 Jahre einem jüngeren Spieler
Platz machen zu sollen. Schließlich wird auch Achim Ziemer seine
aktive Laufbahn beenden. Karl Heuß über ihn: "Er gehörte stets zu
den Spielern, die die ihnen angetragenen Sonderaufgaben im
Mittelfeld mit Zuverlässigkeit erledigten." Man hätte ihn gerne
noch weiter im RRK-Kader gehabt.
Weiter dabei bleiben wird
Norbert Boll, der vom Club Raffelberg
kam, in Darmstadt studiert und ebenso wie Christoph Krehl zum
Junioren-Kader des DHB gehört. Boll war im letzten Länderspiel
gegen Holland der überragende Libero und Schütze des
siegbringenden Tores; bei Krehl gelobt wurde seine
Zuverlässigkeit. "Polo" Manfred Liebig, der "Kanonier vom Dienst"
bei den Strafecken, steht in der ewigen Torschützenliste des DHB
an zweiter Stelle.
Zu den Routiniers zählt
Martin Müller, der es
– so Heuß – im
Hockey zur technischen Vollendung gebracht hat und sich in dieser
Saison in einer neuen Spielerposition bewährte. Zwischen ihm – in
alphabetischer Reihenfolge – stehen die Youngster Norbert Mexner,
mit 18 Jahren der jüngste Spieler des Kaders und zur hessischen
Jugendauswahl gehörend, und Nachwuchsspieler Berthold Rauth, der
ebenfalls schon mehrmals bei hessischen Auswahlspielen eingesetzt
war und den Heuß auch für seine vorbildliche Trainingsarbeit mit
der Jugend belobigte.
Dass Dr. Randolf Renker trotz außerordentlicher beruflicher
Belastung dem RRK weiter als Torwart zur Verfügung steht, wurde
mit Beifall zur Kenntnis genommen. "Bei ihm ist die
Zuverlässigkeit gut aufgehoben", stellte Heuß fest. Alfred Segner
wieder hat sich zum schnellsten Mann auf dem Spielfeld entwickelt.
Ihm gelang beim Endspiel das "Tor des Jahres", und seine damalige
Gesamtleistung brachte ihm die Berufung in den A-Kader des DHB.
Als zuverlässige Stütze gelobt, weil auch außerhalb der Mannschaft
im Geschehen des Spielbetriebes bewährt, wurde Roland Segner. Mit
Rainer Seifert, dem 14 Treffer gelangen, stellt der RRK auch den
diesjährigen Torschützenkönig der Bundesliga. Seine Berufung für
die DHB-Elf zur Europameisterschaft der Länder im September in
Hannover liegt wieder vor. Schließlich überzeugte noch Michael
Walz durch eine abgerundete Leistung. Heuß möchte ihn vom
Posten des linken Läufers nicht weghaben. |
Vom 24.
August bis 2. September 1978 erwidert der RRK den Besuch
der polnischen Nationalmannschaft in Rüsselsheim im Vorjahr und
erlebt eine nicht zu überbietende Gastfreundschaft bei dieser
Polenreise.
Anfangs September,
sechs Jahre nach dem deutschen Olympiasieg im Hockey, feiert Rainer
Seifert mit der deutschen Nationalmannschaft einen weiteren großen
Sieg. In Hannover ringt das deutsche Herrenteam im Endspiel die Niederlande mit
3:2 nieder und ist damit Europameister im Feldhockey.
Die
Feldhockey-Bundesligarunde 1978/79 beginnt Mitte September für den
Deutschen Meister, den RRK, mit zwei Niederlagen zu Hause gegen Höchst
und Frankenthal enttäuschend. Einem Sieg gegen Limburg folgt ein
Unentschieden in München, dann erneut eine Niederlage in Heidelberg,
ein Unentschieden gegen SaFo und ein Sieg in Berlin. Bei Halbzeit nach
sieben Spielen steht der RRK mit 6:8 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz.
Dann beginnt anfangs November die Hallensaison. Der RRK spielt das
Turnier in Frankenthal, dann in Hürth, überzeugen kann die Mannschaft
nicht. Dann, Ende November, werden die ersten Spiele der
Hallenhockey-Bundesliga ausgetragen. Unentschieden gegen
Kahlenberg, Niederlage gegen Frankenthal, dann Siege gegen Heidelberg,
SaFo, Stuttgart und Limburg. Nach schwachem Start zeigt der RRK, was
in der Mannschaft steckt und steht am Jahreswechsel nach sechs Spielen
mit 9:3 Punkten hinter Frankenthal (11:1) auf dem 2. Tabellenplatz.
Im Oktober feiert der RRK sein 11. Bayerisches Bierfest.
Traditionsgemäß sind die Ruderfreunde vom Ruderklub am Baldeneysee
angereist, um sich an diesem Wochenende mit den RRKlern in einem
"Vierkampf" zu messen. Im Achterrudern haben die Essener eine halbe
Bootslänge Vorsprung und auch beim Wettessen von Knödeln mit
Sauerkraut sind sie nicht zu schlagen. Doch bei der Bierstafette sind
die RRKler obenauf und auch beim sonntäglichen Fußballspiel siegt der
RRK mit 6:4 Toren, das Gesamtergebnis damit unentschieden.
Durch
den Tod verliert der RRK im Jahre 1978 sein langjähriges treues Mitglied
Fritz Weidmann, Träger der RRK-Ehrennadel in Gold.
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