Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 (RRK)
von 1942 bis heute

1970

Zu Beginn des Jahres gehören dem RRK 380 Mitglieder an. Die Generalversammlung am 20. Februar 1970 bestätigt die fünf Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands in ihren Ämtern.

Ende Februar bedroht starkes Hochwasser das Bootshaus, so dass sogar in den Bootshallen das Wasser etwa 1 Meter hoch steht. Dank der Hilfe des THW können jedoch Schäden größeren Ausmaßes verhindert werden. Da das Hochwasser nur langsam zurückgeht, kann das Wassertraining der Ruderer erst spät beginnen. Unter der Trainingsleitung von Wolfgang und Ulrich Vorfalt bereiten sich 8 Senioren und 14 Jugendliche auf Regattabesuche vor.

Im Januar reisen Peter Kraus und Fritz Schmidt mit der Nationalmannschaft nach Bombay, wo die deutsche Mannschaft das "Weltturnier", quasi eine inoffizielle Weltmeisterschaft, überraschend mit einem 3:0-Sieg über Holland als Gesamtsieger beendet. Bei diesem Turnier feiert Fritz Schmidt seinen 50. Einsatz in der Nationalmannschaft.

Die Hallenhockeysaison beginnt für den RRK bereits Ende 1969 verheißungsvoll. Nach einem Kantersieg von 14:1 über den Wiesbadener THC und trotz einer 5:7-Niederlage gegen den TEC Darmstadt in den abschließenden Gruppenspielen ziehen die Herren des RRK in die Endrunde der Hessenmeisterschaft ein. Das "Rüsselsheimer Echo" berichtet:

Großartiger Triumph für RRK-Hockey

Rüsselsheim schlägt alle Konkurrenten und wird ganz klar hessischer Hallenmeister

Seit 1956 gewann der RRK gestern erstmals wieder die hessische Hallenhockeymeisterschaft. Zwar galt die Mannschaft von Kapitän Fritz Schmidt als einer der Favoriten, doch bei den letzten Gruppenspielen vor einer Woche sah es keineswegs nach einem so eindeutigen Erfolg der Rüsselsheimer aus, die in ihrer Gruppe hinter dem TEC Darmstadt nur den zweiten Platz belegten. Diesmal drehte der RRK aber den Spieß um, gewann gegen Darmstadt 10:4. schlug bereits am Samstag den hohen Mitfavoriten SC Frankfurt 1880 mit 8:5 und war abschließend gestern auch gegen den SC Sachsenhausen-Forsthausstraße mit 11:5 recht deutlich überlegen.

Damit qualifizierten sich die Rüsselsheimer zugleich für die süddeutschen Meisterschaften, die in knapp zwei Wochen stattfinden, von Saarbrücken aber nach Ludwigshafen verlegt wurden. Der RRK profitierte diesmal von der Leistungssteigerung seines Mannschaftskapitäns Fritz Schmidt, der sich nun nach der Indienreise wieder glänzend auf die Halle umgestellt hat, aber auch von einer klugen taktischen Einstellung. In der gesamten Mannschaft gab es nicht einen schwachen Punkt, und kein anderer Verein war so ausgeglichen besetzt.

Wesentlichen Anteil an dem Rüsselsheimer Erfolg hatte wieder Torwart Peter Kraus der nicht nur auf der Linie glänzend parierte, sondern auch sonst gut mitspielte und immer rechtzeitig herauslief. Nicht wiederzuerkennen gegenüber dem letzten Samstag Nationalspieler Fritz Schmidt, der seine alte Form wieder gefunden hat. Er organisierte nicht nur die Abwehr hervorragend, sondern kurbelte auch immer wieder das Angriffsspiel hervorragend an und wurde so wieder zum gewohnten Motor seines Teams. Recht zuverlässig auch wieder Frieder Fleck in der Abwehr. Rainer Seifert, der beste Techniker, löste seine Sonderaufgaben als Bewacher von Wolfgang Baumgart, von Wolfgang Beck und von Horst Dröse hervorragend. Recht ideenreich diesmal der Rüsselsheimer Angriff, in dem nicht nur Liebig und Müller überzeugten, sondern auch die Auswechselspieler Köhler und Leichtweiß besser als am letzten Wochenende zur Geltung kamen.

Damit gewinnt der RRK nach 14-jähriger Unterbrechung erstmals wieder die Hessenmeisterschaft im Hallenhockey. Die siegreiche Mannschaft: Peter Kraus, Randolf Renker, Frieder Fleck, Fritz Schmidt, Rainer Seifert, Manfred Liebig, Martin Müller, Helmut Köhler und Walter Leichtweiß.

Ausführung einer Strafecke für den RRK: Fritz Schmidt und Walter Leichtweiß

Hessenmeister 1970 im Hallenhockey (hinten: Abteilungsleiter Hans Eisen, Rainer Seifert,
Walter Leichtweiß, Martin Müller, Manfred Liebig, Helmut Köhler, Coach Josef Schnur;
vorn: Frieder Fleck, Randolf Renker, Peter Kraus, Fritz Schmidt)

Bei den 14 Tage später folgenden Süddeutschen Meisterschaften in Ludwigshafen zieht der RRK nach einem 7:4-Erfolg über den HC Ludwigsburg, ebenfalls einem 7:4-Sieg über den HC Bad Dürkheim, einem 6:0 über das Englische Institut Heidelberg und einem 6:2 über Rot-Weiß München – einer imponierenden Siegesserie in der Vorrunde – in das Endspiel ein. Hier spielt der RRK gegen die TG Frankenthal. Bei ausgeglichenem Spiel steht es bei Halbzeit noch 1:1, allerdings hat Fritz Schmidt erst die vierte Strafecke zu einem Treffer verwandelt. Beim folgenden 1:2 fühlt sich der Rüsselsheimer Nationalspieler so stark benachteiligt, dass er sich dauerhaft mit den Schiedsrichtern anlegt. Die Presse schreibt dazu:

Bei den süddeutschen Hallenhockey-Titelkämpfen

RRK als Vizemeister für die "Deutschen" qualifiziert

Im Endspiel am deutschen Meister TG Frankenthal mit 2:6 gescheitert – Die Nerven spielten einen Streich – Vorher glänzende Leistungen mit der besten Vorrundenbilanz – Nürnberg als drittes Team nach Hamburg

Nach einer imponierenden Siegesserie und dem mit Abstand besten Torverhältnis nach der Vorrunde erlitt der Rüsselsheimer RK gestern bei den süddeutschen Hallenhockey-Meisterschaften in Ludwigshafen im Endspiel gegen den amtierenden Titelträger TG Frankenthal eine in ihrem Ausmaß von den Experten erwartete 2:6-Niederlage, qualifizierte sich als Zweiter aber – wenn man die Gesamtbilanz betrachtet – doch souverän für die deutschen Meisterschaften Ende Februar in Hamburg, wo neben Frankenthal, Rüssslesheim und dem Dritten von Ludwigshafen, dem THC Nürnberg, der Erste und Zweite aus West- und Norddeutschland und der Berliner Meister aufeinandertreffen. Die Männer um Fritz Schmidt gerieten allerdings gestern nachmittag in ein Zwielicht, als sie nach dem 1:2 der TG Frankenthal unmittelbar nach Wiederbeginn eine Dauerfehde gegen die Schiedsrichter vom Zaun brachen und unter der unverständlichen Führung von Fritz Schmidt schließlich ihren gesamten Spielrhythmus verloren. Die Quittung blieb nicht aus: in zehn Minuten kassierten die Rüsselsheimer fünf Tore, für sie ein absolutes Novum.

Als süddeutscher Vizemeister ist der RRK für die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg qualifiziert. Zur Generalprobe spielt der RRK noch das Hallenturnier in Limburg. Siegen in der Vorrunde über SC Frankfurt 1880 und TSV Marl-Hüls folgt eine Niederlage gegen den Veranstalter Limburger HC, was jedoch einem Platzverweis auf Dauer für Fritz Schmidt zuzuschreiben ist. Und auch im Finale zeigt der Bäckermeister gegen Schwarz-Weiß Köln zu viel Temperament; Köln sichert sich einen 6:4-Erfolg zu einem Zeitpunkt, als der RRK seinen Spielmacher wieder einmal auf der Strafbank sitzen hat.

Dann, Ende Februar, reisen die RRK-Herren zur Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft nach Hamburg, wo in der Alstertorhalle die Spiele ausgetragen werden. In der Vorrunde hat es der RRK mit dem Berliner HC, Schwarz-Weiß Köln und DHC Hannover zu tun. In der ersten Begegnung gegen den BHC verspielt der RRK eine 3:0-Führung und verliert schließlich noch mit 5:7. Dann deklassiert der RRK den DHC mit 10:3, bevor im Spiel gegen SW Köln die Entscheidung um den Einzug ins Halbfinale fällt, die der RRK mit 5:2 für sich entscheidet. Mit der TG Frankenthal trifft der RRK hier auf einen alten Bekannten, der jedoch in diesem Spiel klar beherrscht und nach einem Pausenstand von 6:1 am Ende mit 11:5 geschlagen wird.

Da sich im zweiten Halbfinale der Berliner HC mit einem 7:4 über UHC Hamburg die Finalteilnahme sichert, treffen Berliner HC und RRK erneut aufeinander. Trotz einer beachtlichen Leistung bleibt dem RRK in Hamburg der krönende Abschluss versagt. Der RRK liegt bereits nach zwölf Minuten mit 0:4 im Rückstand, bevor er in der 16. Minute durch Leichtweiß, der 34. Minute durch Seifert und eine Minute vor Schluss durch ein umstrittenes Tor von Köhler noch auf 3:4 verkürzen kann. Damit erringt der RRK mit Peter Kraus, Karl-Heinz Nuffer, Walter Leichtweiß, Fritz Schmidt, Frieder Fleck, Manfred Liebig, Rainer Seifert, Martin Müller, Helmut Köhler und Wolfram Jirzik die Deutsche Vizemeisterschaft im Hallenhockey. Hier ein Fazit der Presse:

Rüsselsheimern in Hamburg blieb der krönende Abschluss versagt

Aber Carsten Keller: "Nächstes Jahr sind wir an der Reihe"

Beachtliche Leistung des RRK – Deutsche Hallenhockey-Meisterschaften zehrten an den Kräften

Der Versuch des Rüsselsheimer Ruder-Klubs, nach der deutschen Feldhockey-Meisterschaft 1968 nunmehr auch auf dem Hallenparkett nach nationalen Titelehren zu greifen, ist missglückt. Gut 2.500 Zuschauer in der neuen Hamburger Alstertorhalle erlebten nach einem 15-stündigen Turnier, das ansprechendes, streckenweise sogar hochklassiges Hallenhockey bot, einen 4:3-Endspielerfolg des Berliner HC, der bereits in den Jahren 1961, 1962 und 1964 die Meisterschaftstrophäe in Empfang nehmen durfte.

Die Aktiven um Nationalspieler Fritz Schmidt mussten sich mit der Vizemeisterschaft begnügen, erreichten damit freilich weit mehr, als ihnen zunächst allgemein nach dem verpatzten Auftakt in den Gruppenspielen zugetraut wurde. Die Rüsselsheimer konnten sich von Spiel zu Spiel merklich steigern, warfen den vermeintlichen Favoriten, Schwarz-Weiß Köln, aus dem Rennen und bahnten sich den Weg ins Finale durch einen unerwartet klaren 11:5-Erfolg über Vorjahresmeister Turngemeinde Frankenthal.

An Ostern spielt der RRK beim Jubiläumsturnier von Schwarz-Weiß Köln gegen renommierte Bundesliga-Klubs und schlägt sich respektabel. Am 9. Mai 1970 trägt der DHB das Länderspiel gegen Schottland am Sommerdamm aus, das zweite Hockey-Länderspiel in Rüsselsheim. Während dieser Zeit läuft schon die Rückrunde der Feldsaison mit der Qualifikation für die Bundesliga-Aufstiegsrunde. Und der RRK schafft es! Er zieht in die Aufstiegsrunde ein, spielt bei der TG Frankenthal 2:2, schlägt die Neuköllner Sportfreunde Berlin am Sommerdamm mit viel Glück 2:1 und ist nach einem 6:1-Sieg über die Stuttgarter Kickers am Ziel, die Rüsselsheimer beenden die Aufstiegsrunde mit 5:1 Punkten. Damit revidiert der RRK in eindrucksvoller Weise auf dem "grünen Rasen" die Entscheidung der Verbandsfunktionäre und hat wieder eine Mannschaft in der höchsten deutschen Hockeyklasse – in der Feldhockey-Bundesliga. Im Juli 1970 schreibt die "Main-Spitze" über die "neue" Situation des RRK-Hockey:

Tendenz: Hoffnungsvoll!

Das RRK-Hockey vor seiner ersten Bundesliga-Saison

Sportlicher Ausgleich mit dem Fußball – Danach geht das große Reisen los – Und wie wäre es, wenn sich die Damen mal stark machten?

Wenn zwei das Gleiche tun, so ist das noch lange nicht dasselbe! Fast ist man versucht, dieses geflügelte Wort zu zitieren, wenn man sich darüber orientiert, in welcher Form sich die Hockey-Abteilung des Rüsselsheimer Ruder-Klubs auf die vor ihr liegende erste Hockey-Bundesligasaison vorbereitet. Und man denkt dann dabei, dass die heimischen Fußballer des SC Opel wieder zu ihrem eigentlichen Metier zurückgekehrt sind, wenn sie in diesen Tagen wieder ihr reguläres Fußballtraining aufgenommen haben. Die erste Elf des RRK spielt derzeit auch Fußball, und trotzdem ist bei ihr dies etwas anderes; denn es stellt gewollten Urlaub vom Hockeystock und der kleinen weißen Kugel dar. Übrigens ist es für den fachkundigen Betrachter bei dieser Fußballspielerei der Hockey-Elf nicht uninteressant, feststellen zu können, dass einige dieser Jongleure mit dem kleinen Hockeyball auch verblüffend gut umzugehen verstehen mit dem Fußball. So hat z. B. Martin Müller, der auch sonst an der linken Auslinie im Hockey eine beachtliche Trickkiste mit sich herumschleppt, schon den ehrenvollen Beinamen eines "Luigi Rivera von Rüsselsheim" von seinen Kameraden erhalten. Und Wolfgang Beck, der wertvolle Neuzugang aus Darmstadt, hechtet und faustet im Fußballtor, dass die RRK-Verantwortlichen in Sorge sind, einer der "Erlkönige" aus dem bezahlten Fußballlager könnte das durch Zufall einmal sehen.

Der Aufstieg in die Feldhockey-Bundesliga ist geschafft! (hinten: Abteilungsleiter Hans Eisen, Helmut Köhler, Frieder Fleck, Roland Segner, Walter Leichtweiß, Wolfram Jirzik, Fritz Schmidt, Bodo Schäfer, Coach Josef Schnur; vorn: Rainer Seifert, Hans Hermann, Peter Kraus, Manfred Liebig, Martin Müller, Thomas Blivier)

Vom Ball zum Hockeystock

Fritz Schmidt, braungebrannt von seinem Spanienurlaub zurück, ist natürlich so sehr er seiner Mannschaft die jetzige Phase der Entspannung gönnt ordentlich froh, wenn nach dem 1. August aus der Spielerei wieder gewisser Ernst wird, d.h. der große Ball für den Fuß vertauscht wird mit der kleinen Kugel am Schläger. Interessant in dem Zusammenhang auch, dass die Spieler komplett zum Training erscheinen, obwohl es derzeit "nur" um Fußball geht. Selbst Hans Hermann, der am 24. Juni im Spiel gegen die Amerikaner in aller Form seinen Rücktritt erklärte, ist mit solcher Gewissenhaftigkeit und pünktlich jeweils zur Stelle, dass man beinahe versucht ist, darin gewisse Anzeichen zu erblicken für eine Art Sinneswandlung, die dann darauf hinausliefe, dass es ihm nicht so schrecklich ernst mit seinem Abschied ist. Zusammen mit Thomas Blivier kann man ihn beobachten, wie er seinen Freund, den Torwart der Hockey-Nationalmannschaft, Peter Kraus, intensiv für die großen Aufgaben schulen hilft, die diesem gleich zu Beginn der Saison mit der Europameisterschaft vom 19. 27. September in Brüssel bevorstehen, an der insgesamt 20 Nationen teilnehmen, wo Deutschland in der starken Gruppe A spielt.

Von Frieder Fleck und Wolfram Jirzik ist zu berichten, dass diese mittlerweile ihre wichtigen Staatsexamen bestanden haben und mit dem in diesen Tagen errungenen "Dr. rer. pol." krönt Randolf Renker den verstärkten akademischen Einschlag in der RRK-Elf.

An Attraktivität gewonnen

Am 22. August wird der Oberliga-Aufsteiger THC Hanau, dessen Jugend soeben den erstmals ausgetragenen Titel eines deutschen Meisters errang, sich mit dem RRK messen. Von dem Termin an wird es keine Unterbrechung mehr im Spielplan geben, nachdem sich Hockey in der Halle längst von einem Behelf in eine attraktive Sportart verwandelt hat.

Die Vorbereitungsspiele vor Beginn der ersten Bundesligasaison werden dann die Hamburger Mannschaften Klipper und Club an der Alster nach Rüsselsheim führen, ebenso wie die seitherigen Mitbewerber in der Süddeutschen Oberliga Sachsenhausen, Darmstadt, Limburg usw. sehr darauf bedacht waren, gleich zu Saisonbeginn einen Termin vom neuen Bundesligisten RRK zugeteilt zu erhalten. Diese interessante Serie von Freundschaftsspielen wird guter Prüfstein sein, bevor es ernst wird im Kampf um die Punkte. Erwähnenswert noch, dass der RRK am 12. und 13. September in Hannover am traditionellen Löns-Turnier teilnehmen wird, das seit vielen Jahren für die spielstärksten deutschen Mannschaften zu einer Art Aufgalopp und wichtigem Kräftevergleich geworden ist.

In der Vorrunde Weichen stellen

Spielszene 1970: Bodo Schäfer, Peter Kraus, Hans Hermann, Gegner

Gewiss ist es Zufall, dass der Terminplaner der Bundesliga den RRK schon im Herbst zu den drei Erstplatzierten des letzten Jahres reisen lässt. Nach Berlin, nach Heidelberg und zum amtierenden deutschen Meister SC Frankfurt 1880. Bei Halbzeit wird man deshalb wahrscheinlich schon gut überblicken können, welchen Rang am Schluss der RRK einnehmen wird. Gerade der Vorrunde kommt eben erhöhte Bedeutung zu. Es gibt keinen besseren Beweis für die Richtigkeit dieser Feststellung als die Tatsache, dass bei der Fußball-Bundesliga der jeweilige Herbstmeister stets auch Deutscher Meister geworden ist. Und auch beim Hockey war das heuer so.

Die beträchtlichen Reisen schon in der Herbstsaison, zweimal nach Berlin, nach Hamburg, Hannover, Köln usw. werden ein bis jetzt in diesem Ausmaß nicht gekanntes finanzielles Engagement der Hockey-Abteilung des RRK zwangsläufig mit sich bringen. Da heißt es sparsam wirtschaften, denn die Spieler haben ohnehin ein gerüttelt Maß an Opfern jeglicher Art zu bringen.

Ein Wort für die Damen

Besonders wichtig auch die Tatsache, dass nach dem Aufstieg der ersten Elf in die Bundesliga die Ib freigeworden ist zur Teilnahme an den Punktspielen in Hessen. Das wird, so hoffen die Verantwortlichen, diese Spiele reizvoller für die Aktiven machen. Auf Sicht gesehen hat eben heute kein junger Sportler mehr Freude, nur so eben aus "Spaß an der Freud" zu spielen.

Es wäre natürlich fein, wenn es in Rüsselsheim wieder gelänge, auch eine Damenmannschaft aufs Spielfeld zu bringen. Denn irgendwie gehört es zur Komplettierung eines Spielbetriebs in einem bedeutenden Hockey-Klub eben doch dazu. Aber selbst Großstadtvereine haben da ihre Last, denn die häuslichen, beruflichen und manchmal auch amourösen warum sollte man es verschweigen – Pflichten sind eben für Damen-Hockey gar nicht leicht auf einen Nenner zu bringen. 20 Spielerinnen braucht man erfahrungsgemäß, wenn man verlässlich jeden Sonntag mit 11 von ihnen antreten will.

Zuschauer: Salz in der Suppe

Insgesamt betrachtet, ist es dem RRK um die neue Saison gar nicht bange. Er wird sich zu arrangieren wissen und Probleme, die man anderenorts offensichtlich in den Griff bekam, werden auch von ihm mit Anstand gemeistert. Bleibt nur zu hoffen, dass das heimische Sportpublikum es an der nötigen Unterstützung durch Besuch der Spiele nicht fehlen lässt. Denn eine gute Resonanz ist wie das Salz in der Suppe: Es macht das Ganze erst richtig schmackhaft.

Am 7. Mai 1970, dem Tag des Anruderns, wird die Schüler-Ruderriege der Immanuel-Kant-Schule offiziell in den RRK aufgenommen. Im Auftrag des Hessischen Kultusministers tauft Oberschulrat Heinz Karger einen Gigvierer auf den Namen "Immanuel Kant". Die Neigungsgruppe Rudern an der Immanuel-Kant-Schule wird als Leistungsgruppe dem Schulsportzentrum Rüsselsheim angegliedert. Leiter der Leistungsgruppe ist der stellvertretende Ruder-Abteilungsleiter und Studienassessor an der Immanuel-Kant-Schule, Hans-Karl Gerbig. Wir zitieren Winfried Britscho in der "Main-Spitze":

So nimmt das Schulsport-Leistungszentrum Gestalt an

Dreierbund Land – RRK – Kant-Gymnasium: Vierer-mit getauft

Oberschulrat Heinz Karger prophezeit Rüsselsheim eine bedeutende Rolle bei der zukünftigen engen Partnerschaft zwischen den Sportträgern und den Schulen – Für RRK-Vorsitzenden Heinz Vorfalt schloss sich ein Kreislauf

Ein prächtiges Panorama am Bootshaus des RRK bot sich dem Betrachter, als der neue Vierer-mit getauft wurde.

Kraftvoll und bereits mit einer von Hans-Karl Gerbig systematisch gefeilten Technik tauchten sie die Riemen in das trügerisch klare, an diesem Vormittag allerdings etwas unruhige Mainwasser: Ulrich Steinfurth, Klaus Schmidt, Werner Laut und Thomas Leichtfuß sowie Steuermann Georg Hofferberth erprobten zum ersten Male den Vierer mit Steuermann, den Minuten zuvor Oberschulrat Heinz Karger vom Hessischen Kultusministerium auf den Namen "Immanuel Kant" getauft hatte. Als Zeichen für ein glückliches und ersprießliches Bündnis zwischen dem Land Hessen, der Ruderabteilung des RRK und des Kant-Gymnasiums, das den Weg für eine enge Partnerschaft zwischen Stadt, den Sportträgern und den Schulen wies, an deren Ende ein pulsierendes Schulsport-Leistungszentrum in der Opelstadt stehen soll. In der Gewissheit, die Vorhut für diese Entwicklung zu bilden, feierte der Rüsselsheimer Ruder-Klub gestern bei makellosem Mai-Sonnenschein an seinem Bootshaus ein freudiges Ereignis, das mit dem Anrudern aller Aktiven sinnvoll verknüpft worden war.

Der Vorsitzende des RRK, Heinz Vorfalt, wartete mit Daten aus seinem eigenen Leben auf, mit denen er die Bedeutung der Feier belegte. Auch er sei über die Schule zum Rudern gekommen, und überdies schließe sich für ihn ein Kreislauf, denn von seiner Schulzeit in seiner Heimatstadt Königsberg her sei ihm der Name Immanuel Kants tief vertraut. Jetzt stehe dieser Name für den Beginn einer hoffnungsvollen Entwicklung. Vorfalt ging noch einmal kurz auf die Vorgeschichte des Ereignisses ein, auf die Gründung einer Ruder-Neigungsgruppe im Kant-Gymnasium, auf die Initiative von Hans-Karl Gerbig und auf die schnell geschlossenen Kontakte zur Landesregierung in Wiesbaden. Überall sei er mit seinen Bemühungen auf eine große Bereitschaft zur Förderung eines Sports gestoßen, der wie kaum ein anderer auch im hohen Alter noch körperliche Ertüchtigung zulasse. So zähle der Senior der 17.000 Wanderruderer im DRV 86 Lenze.

Kostspieliges Rudergerät

Vorfalt freute sich, dass die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Vereinen nun auch an höherer Stelle erkannt worden sei und machte in diesem Zusammenhang auf die immensen Anschaffungspreise für Bootsgerät aufmerksam, das überwiegend in Handarbeit gefertigt werden müsse. So koste der Vierer mit Steuermann und den Riemen, den die Landesregierung für die Rüsselsheimer Neigungsgruppe bereitgestellt habe und den es nun zu taufen gelte, 4.500 Mark. Einen einzigen Ruderplatz müsse man mit 1.500 Mark veranschlagen. Es sei verständlich, dass die Vereine diese Kosten nicht aus Mitgliedsbeiträgen decken könnten. Spenden und Förderungsmaßnahmen des Landes müssten die Lücke schließen. Vorfalts Dank ging an die Adresse Heinz Kargers.

Die Grüße des Bürgermeisters und Sportdezernenten Dr. Karl-Heinz Storsberg überbrachte der Vorsitzende des Sportausschusses, Günther Klein, der auf die kurze Zeitspanne hinwies, die zwischen der ersten Anregung zu einem Schulsport-Zentrum und diesem wichtigen Abschnitt der Verwirklichung liege. Klein dankte allen, die an dieser Entwicklung Anteil hatten und sprach die Erwartung aus, dass sich aus dieser Keimzelle noch Großes entwickele.

Bootstaufe beim RRK: Oberschulrat Heinz Karger (rechts) nach dem Taufakt eines Schulbootes auf den Namen "Immanuel Kant", RRK-Vorsitzender Heinz Vorfalt bedankt sich.

Für das Immanuel-Kant-Gymnasium zeigte sich Oberstudiendirektor Werner Keil befriedigt über die Tatsache, dass nun die Voraussetzungen dafür gegeben seien, das Rüsselsheimer Sportleben zu verbreitern und zu vertiefen.

Vom Nebeneinander zum Miteinander

Oberschulrat Heinz Karger bezeichnete es als das wichtigste Ziel des Aktionsprogramms der Landesregierung zur Förderung des Schulsports, das jahrelange Nebeneinander zwischen den Sportträgern und den Schulen in ein sinnvolles Miteinander umzuwandeln und die Jugend in die Hände moderner aufgeschlossener Sportpädagogen zu geben. Dabei komme es darauf an, dass auch die Schülervertretungen an der Entwicklung Anteil hätten, denn dies alles solle mit der Jugend und nicht über ihre Köpfe hinweg in Gang gesetzt werden. Karger erinnerte an die Versuche im Schulsport Bergstraße und berichtete,  dass das Land Hessen mit diesem Vierer-mit für Rüsselsheim nun schon 20 Ruderboote in hessischen Städten zur Verfügung gestellt habe. Dabei sei Bad Soden-Allendorf beispielsweise eine gesunde Konkurrenz für Rüsselsheim, und das gleiche gelte in Kürze auch für Kassel, wo ebenfalls ein Ruder-Schulzentrum im Entstehen sei.

Inzwischen habe sich, so führte Karger weiter aus, bereits ein hessischer Schüler-Ruderrat gebildet, der sich in Kürze nach den Plänen der Landesregierung mit dem Deutschen Ruder-Verband zu einer fruchtbaren Gemeinschaft zusammenschließen werde. Wenn das Land nun in jedem Jahr steigende Mittel für die Förderung des Schulsports zur Verfügung stelle, so solle dies als ein Angebot betrachtet werden, nicht aber als ein Zwang zum Handeln. Der Spielraum der Freiheit müsse groß sein, das gelte auch für Wahl der Sportarten.

Alle Schulen beteiligen

Für Rüsselsheim prophezeite der Oberschulrat auf Grund der Ergebnisse einer Aussprache mit Bürgermeister Dr. Storsberg eine gute Zukunft. Es komme dabei darauf an, dass die Basis für das zu errichtende Schulsport-Leistungszentrum so groß wie möglich gespannt werde, "Die Grenzen zwischen den traditionell verschiedenartigen Schulformen der Vergangenheit müssen endlich fallen, wir brauchen auch hier in Rüsselsheim eine Partnerschaft aller Vereine mit allen Schulen, damit über die Neigungs- die Leistungsgruppen entstehen könnten, bevor eines Tages – wie vorgesehen – an der Oberstufe des Gymnasiums ein sportbetonter Zweig für hochbegabte Schüler eingerichtet werde. Unter dem Beifall zahlreicher Gäste nahm Oberschulrat Heinz Karger anschließend mit einem großen Kelch sprühenden Sekts den Taufakt vor, bevor RRK-Vorsitzender Heinz Vorfalt die Freude hatte, einen gespendeten und von der Ruderjugend umgebauten Übungs-Einer auf den Namen "Kinzig" zu taufen.

Dann war es für die erwartungsvolle Ruder-Gemeinschaft Zeit, die Boote zusammen mit den beiden "Täuflingen" ihrem Element zu übergeben. Die zweite (Wasser)taufe hielt, was die erste versprach.

Während der Regattasaison besuchen die RRK-Mannschaften, die von Wolfgang und Ulrich Vorfalt trainiert werden, 14 Regattaplätze und starten in 50 Rennen, dabei können 16 Siege und 20 zweite Plätze errudert werden. Erfolgreichster Ruderer des Jahres ist der Steuermann Ralph Dreisbach mit 12 Siegen, aber auch der Jugendvierer mit Manfred Gerlach, Klaus Kraft, Heinz Nold und Guido Petri kann 8 Rennen siegreich beenden.

Zum Abschluss der Rudersaison, beim traditionellen Abrudern des RRK, werden im Rahmen der internen Regatta sieben Rennen ausgetragen, darunter am Schluss auch im Achter, zu dem drei Mannschaften antreten. Wilfried Hoffmann wird zum sechsten Mal Klubmeister im Einer vor Klaus Köppen und Ulrich Vorfalt.

Bereits im August laufen die Vorbereitungsspiele der Hockeyherren des RRK für die Feldhockey-Bundesliga Süd an. Doch bevor es im Oktober los geht, spielt die deutsche Hockey-Nationalmannschaft mit den RRKlern Peter Kraus und Fritz Schmidt in Brüssel um die Europameisterschaft, siegt im Finale 3:1 gegen Holland und geht damit als Gewinner aus diesem Turnier hervor. Auf die Frage der Presse an Werner Delmes, Sportwart und Trainer der Hockey-Nationalmannschaft, welcher Spieler ihn in Brüssel besonders beeindruckt habe: "Der Rüsselsheimer Fritz Schmidt. Ein großartiger Allroundman, der mein Trumpfas war."

Dann beginnt die Vorrunde der Feld-Bundesliga, nach deren Abschluss Mitte November der RRK die Südgruppe mit 10:0 Punkten und 18:2 Toren vor dem SC Frankfurt 1880 (6:4 Punkte, 7:3 Tore) anführt. Wird der Herbstmeister auch Deutscher Meister? In der Torschützenliste der Vorrunde befinden sich mit Rainer Seifert (6), Martin Müller (4) und Wolfgang Schneider (3) gleich drei Rüsselsheimer unter den ersten Sechs.

Zur Vorbereitung auf die Hallenhockey-Hessenmeisterschaften anfangs Januar spielt der RRK die hervorragend besetzten Hallenturniere in Frankfurt und Darmstadt. Zum Frankfurter Turnier, das der RRK im Finale mit 6:3 gegen Rot-Weiss Köln gewinnt, schreibt die Wochenzeitung "Hockey": "Die Erwartungen erfüllt hat der Rüsselsheimer RK. Diese Mannschaft ließ sich durch Misserfolge nicht schockieren. Nach dem Rückstand holt man zu Konterschlägen aus, die den Gegner "zertrümmern", Fritz Schmidt ist auch in der Halle der umsichtige Regisseur. Man versteht sich auf das Zusammenspiel, und die Asse stachen. Der Mann mit dem Zauberstab, der noch mit der umgedrehten Stockspitze Wunderdinge vollbrachte, hieß Rainer Seifert." Beim Turnier in Darmstadt trifft der RRK im Halbfinale, dem "vorweggenommenen Endspiel" nach Meinung Neutraler, auf den späteren Turniersieger HC Heidelberg und verliert in der Verlängerung durch einen verwandelten Siebenmeter denkbar knapp mit 5:6.

Ende Oktober treffen sich die Ruderer des RRK zur Ruder-Hauptversammlung. Bei den anstehenden Neuwahlen der Abteilungsleitung werden fast alle seitherigen Mandatsträger wiedergewählt. Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:

Rüsselsheims Ruderer zogen Bilanz:

Sportliche Erfolge, finanzielle Sorgen

Erstmals seit 1963 wieder 16 Regattasiege ‒ Enorme Steigerung des Trainingsbetriebes

Licht und Schatten kennzeichnen die Situation in der Ruderabteilung des Rüsselsheimer RK. Auf der einen Seite bedrücken die Ruderer finanzielle Sorgen und die Schwernis, Betreuer für die Nachwuchsruderer zu finden, auf der anderen Seite können die Ruderer auf eine überaus erfolgreiche Saison zurückblicken. 16 Siege und 20 zweite Plätze gingen in den letzten sechs Monaten auf das Konto des RRK. Eine ähnlich erfolgreiche Bilanz konnte man zum letzten Male im Jahr 1963 ziehen. Außerdem verbürgt eine starke Jugendabteilung, dass der Aufwärtstrend beibehalten werden kann.

Der Ruderbetrieb habe in dieser Saison gegenüber dem Vorjahr erheblich gesteigert werden können, sagte Wilfried Hoffmann, Leiter der Ruderabteilung, zu Beginn seines Jahresberichtes. So stünden beispielsweise 838 Fahrten im Jahre 1970 713 Fahrten vom Vorjahr gegenüber, 7.685 Bootskilometer (1970) seien mit 4.655 des Vorjahres zu vergleichen, ebenso die 27.193 Mannschaftskilometer mit den 15.585 Bootskilometern von 1969. Hinzu komme, dass die Steigerung der Kilometerzahlen auf das Konto von nur 95 Ruderern komme, während im Vorjahr 108 Ruderer auf dem Wasser gewesen seien. Aus diesen Vergleichen könne man ermessen, in welchem Maße der Trainingsbetrieb gesteigert worden sei. Und damit lasse sich schließlich auch erklären, weshalb die zurückliegende Saison eine der erfolgreichsten der letzten zehn Jahre war, meinte Hoffmann.

Erfolgreichste Rudermannschaft des RRK im Jahr 1970 mit acht Siegen, der Jugendvierer mit Manfred Gerlach, Klaus Kraft, Heinz Nold, Schlagmann Guido Petri und Steuermann Ralph Dreisbach

Erfolgreicher Rudervierer des RRK im Jahr 1970 mit vier Siegen, der Jugendvierer mit Schlagmann Werner Laut, Klaus Schmidt, Ulrich Steinfurth und Harald Ruppert

Dies sei jedoch nur eine Seite. Der gesteigerte Trainingsbetrieb habe es auch mit sich gebracht, dass die Trainer und Betreuer in weit größerem Maße beansprucht worden seien als bisher. Der Verein stehe vor der Tatsache, dass sich immer weniger Ruderer bereit erklärten, innerhalb des Vorstandes tätig zu werden. Um den Erfolg auch für die nächsten Jahre zu garantieren, komme man jedoch nicht umhin, die Last auf mehr Schultern zu verteilen. Durch die recht hohe Zahl an Trainingskilometern sei natürlich auch das Bootsmaterial stark beansprucht worden. Durch den Mangel an freiwilligen Helfern habe man sich gezwungen gesehen, die Boote in eine Werft zur Reparatur zu geben. Dies wiederum habe zu einer Überstrapazierung der Abteilungskasse geführt. Durch des harte Anwachsen der Jugendabteilung und das Hinzukommen des Schülerruderns habe man darüber hinaus auch einige neue Boote bestellt, deren Kosten zu einem gewissen Teil hoffentlich durch eine jetzt angelaufene Spendenaktion gedeckt werden können.

Anschließend gab Hans-Karl Gerbig einen kurzen Überblick über die Schülerarbeit. Im Frühjahr habe er die Arbeit mit 16 Jungen zwischen 13 und 16 Jahren aufgenommen. Inzwischen sei das Rüsselsheimer Schulsportzentrum ins Leben gerufen worden, wodurch auch für das Rudern noch weitergehende Impulse zu erwarten seien. Insgesamt sei die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein nur zu begrüßen. Aus der derzeitigen Neigungsgruppe Rudern werde hoffentlich bald eine Leistungsgruppe hervorgehen, meinte Gerbig abschließend.

Die Wahlen zum Vorstand hatten folgendes Ergebnis: Abteilungsleiter Wilfried Hoffmann, Stellvertreter Hans-Karl Gerbig, Jugendtrainer Ulrich Vorfalt, Kassierer Klaus Hartmann, Schriftführer Wolfgang Vorfalt, Technischer Leiter Rudern Rudolf Müller, Technischer Leiter Regatten Carl Ott. Für die Ausbildung der Anfänger wurden Mattke, Kamke, Schumacher und Kober gewählt. Ein Trainer für die Aktiven soll zu einem späteren Zeitpunkt gewählt werden.

Um die finanziellen Belastungen besser verkraften zu können, beschloss die Mitgliederversammlung eine Anhebung der Monatsbeiträge. Die Aktiven werden künftig 10 DM bezahlen, die Jugendlichen 5 DM.

Ein Schlachtfest, bei dem das Geschenk der Essener Ruderfreunde aus dem Jahr 1969 – ein mittlerweile zum Schwein herangewachsenes Spanferkel – verzehrt wird, das 3. Bayerische Bierfest der Ruderabteilung, der Herbstball sowie der Silvesterball, bei dem das Bootshaus bis auf den letzten Platz besetzt ist, sind die gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres im RRK. Lassen wir die "Main-Spitze" zum Herbstball berichten:

Mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Ruderverbandes wird Hermann Müller (2. von rechts)  für 50-jährige Mitgliedschaft beim Herbstball des RRK im Bootshaus ausgezeichnet. Seit 40 Jahren gehören Karl Büdel (2. von links)  und Hans Mietzschke (Mitte) dem RRK an. Die Auszeichnungen überreichen RRK-Vorsitzender Heinz Vorfalt (links) und 2. Vorsitzender Günter Schmitt (rechts).

Positive sportliche Bilanz

RRK-Herbstball mit Ehrungen und Tanz ‒ Vereinsgeschenke

(sto). Die Ehrungen für Sportler und langjährige Mitglieder standen am Samstagabend im Mittelpunkt des traditionellen Herbstballes des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Nach der Begrüßung der etwa 200 Gäste durch den RRK-Vorsitzenden Heinz Vorfalt wurden die in dieser Saison, erfolgreichsten Ruderer des Klubs geehrt. Für ihre zahlreichen Siege und Erfolge erhielten sie als Erinnerung eine Miniaturausgabe eines Ruderriemens. Erfolgreichste Ruderer in der Saison 1970 waren (in Klammern ihre Siege): Guido Petri (8), Heinz Nold (8), Klaus Kraft (8), Manfred Gerlach (8), Harald Ruppert (6), Ulrich Steinfurth (4), Klaus Schmidt (4), Bernd Weiser (2), Kurt Hofferberth, Heino Dreisbach (2) und Michael Walther (2). Erfolgreichster Steuermann war Ralph Dreisbach mit 12 Siegen vor Dietmar Breidert (2). Wesentlichen Anteil an der positiven Bilanz der RRK-Ruderer hatten die beiden Trainer Wolfgang und Uli Vorfalt.

Allerdings stand die Ruderabteilung des RRK im Schatten der überaus erfolgreichen Hockeyabteilung. Die Erfolgsbilanz der Rüsselsheimer Hockeymannschaft ist auch kaum noch zu übertreffen: in der Saison 1969/70 Hessenmeisterschaft in der Halle, Deutsche Vizemeisterschaft in der Halle, Süddeutsche Meisterschaft in der Hockey­Oberliga, Aufstieg in die Bundesliga und zur Zeit ungeschlagen an der Tabellenspitze der Gruppe Süd. Für diese ausgezeichneten Leistungen wurden die Kämpen des Hockeyfeldes von Heinz Vorfalt mit je einem Zinnbecher mit Wappen geehrt. Besonders wurde die Leistung der beiden Nationalspieler Fritz Schmidt und Peter Kraus hervorgehoben, die zu dem Gewinn der Europameisterschaft in Brüssel entscheidend beigetragen hatten. Nicht zuletzt aber ist die Leistung des Coachs der Rüsselsheimer Mannschaft, Seppl Schnur, ein entscheidender Faktor in der langen Erfolgsserie.

Nach den sportlichen Ehrungen zeichnete Heinz Vorfalt langjährige Klubmitglieder für ihre Verdienste um den Verein aus, an ihrer Spitze Hermann Müller, mit fünfzigjähriger Vereinszugehörigkeit "Senior" des RRK. Auf eine vierzigjährige Mitgliedschaft können Karl Büdel, Hans Mietzschke und Karl Diehl zurückblicken. Hermann Müller erhielt als besondere Anerkennung seiner Treue gleichzeitig die goldene Ehrennadel des Deutschen Ruderverbandes.

Damit war das offizielle Programm beendet. Von nun an hatte die Kapelle "Les filous" ausreichend Gelegenheit, den tanzwütigen Paaren kräftig einzuheizen.

Der Stadtverband für Leibesübungen honoriert die sportlichen Leistungen der Herren-Hockeymannschaft des RRK mit der Wahl zur "Mannschaft des Jahres 1970" in Rüsselsheim. Dass Fritz Schmidt, der Kapitän der Mannschaft, zum "Sportler des Jahres 1970" gewählt wird, beweist seine Ausnahmeerscheinung. Josef Saar und Josef "Seppl" Schnur erhalten für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten im RRK den Ehrenbrief der Stadt Rüsselsheim.

Durch den Tod verliert der RRK im Jahre 1970 die Klubkameraden Heinrich Bender und Karl Schleidt.

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