Die dreiwöchige Hallenhockey-Pause über den
Jahreswechsel ist beim RRK nicht gerade von Besinnlichkeit geprägt. Die
auf dem letzten Platz der Tabelle stehenden Bundesliga-Herren treffen
sich mit Trainer Torsten Althoff, dem gravierende Fehler und mangelnde
Autorität vorgeworfen werden, zu einer Aussprache. Die Situation wird
entschärft, indem vereinbart wird, dass der Trainer sich verstärkt mit
Kapitän Holger Klein, mit Christopher Reitz und mit Jens George
bespricht. Ruhe herrscht dagegen bei den auf dem 1. Tabellenplatz
stehenden RRK-Damen, denen jedoch in der Pause die in Marburg wohnende
Litauerin Violeta Smirnovaite "ade sagt".
In der zweiten Januarhälfte feiert der RRK im Rahmen seiner
Meisterfeier, einer geselligen Runde, seine Aktiven und ihre
sportlichen Erfolge im Jahr 1996. Neben Mitgliedern und Freunden finden
sich auch hochrangige Vertreter aus Politik und Verbänden im Bootshaus
ein, um den Sportlern zu gratulieren. Für verdienstvolle ehrenamtliche
Tätigkeit oder für hervorragende sportliche Leistungen werden besondere
Auszeichnungen verliehen. Die RRK-Leistungsnadel in Silber erhalten
Kurt Becker,
Winfried Cezanne,
Oliver Domke,
Björn Emmerling,
Lisa Jacobi,
Andschana Mendes,
Ulrich Vorfalt
und
Arno Wild,
die RRK-Leistungsnadel in Gold geht an
Werner Alt,
Lutz Dörsam,
Ludwig Kraft
und
Rudi Reitz.
Der Saisonverlauf in den Bundesligen sorgt für unterschiedliche Gefühle
beim RRK. Während die RRK-Damen erstmals seit 1989 hinter dem Berliner
HC und Eintracht Frankfurt die Endrunde um die Deutsche
Hallenmeisterschaft verpassen, können die RRK-Herren noch mit dem
fünften Tabellenplatz "ihren Bundesliga-Vertrag" verlängern.
Herrentrainer Torsten Althoff legt nach Erreichen dieses Ziels sein Amt
nieder, da er keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit mit der
Mannschaft sieht.
Beim 8. Europacupturnier
im Hallenhockey in Amiens wollen sich die RRK-Damen den ganzen Frust der
erstmals seit 1989 verpassten Endrunden-Teilnahme um die Deutsche
Meisterschaft von der Seele spielen. "Klar will ich wieder mal was
gewinnen. Aber ich mach´ mich nicht verrückt und werde den Teufel tun,
meine Mannschaft mit aller Gewalt unter Druck zu setzen", sagt Berti
Rauth, seit 1. Februar 1997 nicht mehr nur Honorartrainer des DHB
sondern offiziell Damen-Bundestrainer mit zweijährigem Vertrag.
Entsprechend werden die Gruppenspiele absolviert: 6:2 über HC Siauliai,
8:3 über SC Amiens und 10:2 über CdC Madrid. Im Halbfinale trifft der
RRK auf die "kantigen" Britinnen des Slough LHC. Obwohl Slough dem RRK
hartnäckigen Widerstand entgegensetzt, sichert sich der RRK schließlich
die Finalteilnahme durch ein leistungsgerechtes 6:4. Da der Berliner HC
im zweiten Halbfinale 9:6 über Madrid siegen kann, stehen sich wieder
einmal die alten Rivalen im Endspiel gegenüber. Die
"Main-Spitze" berichtet:
RRK-Damen gewinnen 1997 in Amiens zum sechsten Mal den
Hallen-Europacup durch einen 7:6-Endspielsieg über den
Berliner HC (hinten: Ingrid Stuhlträger, Marja Busch, Lisa
Jacobi, Sina Fröhlich, Denise Klecker, Eva Hagenbäumer,
Tanja Dickenscheid; vorn: Betreuer Thomas Blivier, "Physio"
Hanne Zöller, Torfrau Jennifer Lutz, Sybille Breivogel, Nicole Hardt,
Britta Becker, Torfrau Stefanie Rinderer, Trainer Berti Rauth) |
Mit
viel Herz die liebgewonnene Trophäe verteidigt
Hockeyspielerinnen des RRK zum sechsten Mal Hallen-Europacupsieger
/ Favorit Berliner HC 7:6 niedergekämpft / Becker beste
Torschützin
Wenn
einem von einstmals vier Titeln nur noch einer geblieben ist, dann
reißt man sich unter Umständen auch ein Bein aus, um zumindest
diesen zu behalten. Die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK
haben gestern im "Coliseum"
von Amiens zwar keine Gliedmaßen eingebüßt, sich aber wohl selten
zuvor mit so viel Herz um eine besonders liebgewonnene Trophäe
bemüht. Entsprechend ausgelassen und feuchtfröhlich ging es ab
17.15 Uhr auf dem zu Beginn des achten Turniers um den
Hallen-Europapokal noch argwöhnisch beäugten Parkettboden zu.
Soeben hatte die Schlusssirene ein ebenso niveauvolles wie
dramatisches Finale beendet – und den Titelverteidiger aus
Rüsselsheim endgültig zum Sieger gemacht.
Alles andere als erwartungsgemäß, und wohl auch deshalb besonders
ausschweifend bejubelt, hatten die Spielerinnen von Trainer Berti
Rauth die Gunst der Stunde genutzt, und mit dem 7:6 (3:3) über den
Berliner HC das halbe Dutzend an Titelgewinnen bei diesem 1990 ins
Leben gerufenen Wettbewerb perfekt gemacht. 90 Sekunden vor der
Schlusssirene hatte Nachwuchsspielerin Lisa Jacobi bei einem Konter
BHC-Torhüterin Iris Fischer im zweiten Versuch entscheidend
überwunden. Während die ob der Vielzahl ihrer Auswahlspielerinnen
favorisierten Berlinerinnen nach dem dritten Platz bei der DM vor
acht Tagen ohne Titel aus der Hallensaison gehen, kann der
Ruder-Klub die achte Teilnahme an diesem Wettbewerb 1998 bereits
im Kalender eintragen.
Bis der vorsorglich bereitgestellte Siegersekt entkorkt werden und
das bekannte Liedchen "Hier kommt der RRK" angestimmt werden
konnte, war es ein beschwerlicher Weg. Dank einer taktischen
Raffinesse, von der sich der BHC überrascht zeigte, führte der RRK
zwar schnell 2:0, half dann aber dem Favoriten mit einer
Schwächephase wieder auf die Beine. Binnen vier Minuten führte
Berlin 3:2 und nach dem Seitenwechsel gar 5:3. Als schon mancher
dachte, dass dem Ruder-Klub nun die Kräfte fehlen würden, um noch
einmal ins Match zurückzukommen, ging noch einmal ein Ruck durch
die Rüsselsheimer Reihen. Angeführt von einer abermals
überragenden Britta Becker und aufbauend auf die tollen Reaktionen
von Torhüterin Steffi Rinderer glich der RRK zum 5:5 aus. Obwohl
Berlin noch einmal in Führung ging, hatte das Team nichts mehr
zuzusetzen. Der Ruder-Klub, angetrieben von Trainer Rauth,
witterte Morgenluft und ließ sich nicht mehr vom Siegespfad
abbringen. |
Die RRK-Reserveteams, die sogenannten "Ibs", spielen
beide in der Oberliga. Die Herren sichern sich den dritten Platz und die
Damen den zweiten. Beide Teams fahren zu den inoffiziellen
"Deutschen Meisterschaften für Reservemannschaften" in Leverkusen,
die Herren werden Zweiter, die Damen Dritter. Die 3. Herren belegen in
der Dritten Verbandsliga den 5. Platz, die Senioren, die als 4. Herren
antreten, werden Meister der Vierten Verbandsliga, dürfen jedoch nicht
aufsteigen, da die 3. Herren schon in der nächsthöheren Klasse spielen.
Hessenmeister werden im Jugendbereich die A- und B-Mädchen
sowie die männliche B-Jugend. Die männliche A-Jugend sichert sich die
Vizemeisterschaft. Bei den Süddeutschen Meisterschaften kann
die von Volker Schädel trainierte A-Jugend in Bad Dürkheim zwar das
Halbfinale erreichen, muss nach einer Niederlage jedoch auch im Spiel
um Platz drei passen und die Träume von der DM-Endrunde begraben.
Besser macht es die von Trainer Torsten Althoff und Edgar Wohlfahrt
betreute B-Jugend in Nürnberg. Sie wird Gruppenerster, verliert jedoch
im Halbfinale knapp, spielt um Platz drei, siegt 6:0 über den SC Frankfurt
1880 und fährt zur DM-Endrunde. Und noch besser machen es die
A-Mädchen, die sich ungefährdet die Süddeutsche Meisterschaft sichern
und damit auch die Fahrkarte zur DM-Endrunde in Berlin.
Die Endrunde der Deutschen Hallenmeisterschaft der B-Jugend
wird in Mülheim ausgespielt. Einem Sieg des RRK in den Gruppenspielen
über den Dürkheimer HC folgen Niederlagen durch den Berliner HC und
Uhlenhorst Mülheim. Die RRK-Jugend spielt damit um Platz fünf,
verliert gegen die HG Nürnberg und muss sich mit dem 6. Platz
zufrieden geben.
Beim Berliner SV treffen sich die acht Endrunden-Teilnehmer der
A-Mädchen, um ihren Deutschen Hallenhockey-Meister zu ermitteln. In
den Gruppenspielen am ersten Turniertag können die RRK-Mädchen nicht
überzeugen, Siegen über den Düsseldorfer HC und den SC Frankfurt
1880 folgt eine 0:3-Packung gegen den Großflottbeker THGC. Die
"Main-Spitze" berichtet im Vorfeld und von der DM:
Deutsche
Meisterschaft in der Halle für die A-Mädchen des RRK durch
einen 5:1-Finalsieg über Großflottbek (hinten:
Nina Günther,
Bettina Edlefsen, Lena Schüder, Nathalie Bischel, Eva Golke,
Andrea Schlieter; davor:
Mandy Haase, Jana Schwärzel, Mareike
Thomas,
Maren Pfefferkorn, Elena Christl;
vorn: Nicole Loeck) |
Nach acht Jahren
wieder ein DM-Titel für RRK-Mädchen?
An diesem Wochenende
wollen die A-Mädchen des Rüsselsheimer RK in Berlin mal wieder
nach der Hallenhockey-Krone greifen. Zur Erinnerung: Der letzte
DM-Triumph des Ruder-Klubs rührt aus dem Jahre 1989, wo die
Talente um Britta Becker zum vierten Mal hintereinander nicht zu
schlagen waren.
Seit dem floss viel
Wasser den Main hinunter. Doch auch der jetzige Kader hat
hervorragende Auswahlspielerinnen in seinen Reihen und trägt die
Handschrift von Trainer Berti Rauth, der an diesem Samstag bei
den Gruppenspielen gegen SC Frankfurt 1880, Düsseldorfer HC und
Großflottbeker THGC auch die Betreuung übernimmt. Rauth führte
den hessischen- und süddeutschen Meister vor zwei Jahren ins
DM-Halbfinale; 1996 wurde der zweite Rang auf dem Feld errungen.
Keine Frage, dass die Rüsselsheimerinnen neben Ausrichter
Berliner SV und RTHC Leverkusen – Wacker München und Klipper
Hamburg komplettieren die Gruppe A – zu den Favoriten zählt,
zumal sie altersmäßig am erfahrensten sind. "Ich bin überzeugt,
dass wir ins Endspiel kommen", sagte RRK-Jugendleiter Kurt
Becker.
Nach
acht Jahren geht Titel wieder nach Rüsselsheim
A-Mädchen des Rüsselsheimer RK feiern in
Berlin Gewinn der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft /
5:1-Finalsieg gegen Großflottbek
Acht
Jahre nach dem bislang letzten Gewinn einer deutschen
Meisterschaft setzten sich die Hockey-A-Mädchen des
Rüsselsheimer RK bei den nationalen Hallentitelkämpfen in Berlin
erneut die "Krone" auf und brachen nach dem überraschend
deutlich ausgefallenen 5:1-Finalsieg über den Großflottbeker
THGC in Jubelstürme aus. Im Spiel um den dritten Platz bezwang
der gastgebende Berliner SV den Nachwuchs von Klipper Hamburg
2:1.
Obwohl
als einer der Topfavoriten ins Rennen gegangen, kam der DM-Titel
für den Ruder-Klub insofern überraschend, als die Sechs von
Trainer Berti Rauth im abschließenden Gruppenspiel Großflottbek
0:3 unterlag. Rauth, der in seiner Funktion als
Damen-Bundestrainer am Sonntag bei der Herren-DM in Hamburg
erwartet wurde, gab Coach Harald Schüder gewiefte taktische
Anweisungen auf den Weg, die der Betreuerstab und das Team im
Halbfinale beim 4:0 gegen Feldmeister Berliner SV mit Toren von
Lena Schüder (2), Nina Günther und Nathalie Bischel glänzend
umsetzten. Als Gruppenzweiter ging das 13 bis 15 Jahre alte
RRK-Team war als Außenseiter in den Vergleich mit den
Gastgeberinnen, zeigte im Verlauf der Partie aber, was sie
wirklich "drauf hatten".
Sein
Können stellte der RRK-Nachwuchs auch im Endspiel eindrucksvoll
unter Beweis: Nach den deutlichen Vorrundensiegen gegen
Hessenrivale SC Frankfurt 1880 (3:0) und Düsseldorfer HC (4:1)
"wurmte" das 0:3 gegen den Hamburger Nobelklub sehr –
Großflottbek setzte sich im Semifinal-"Hansederby" 3:2 gegen
"Klipper" durch –, zumal dieser den ersten Platz in der Gruppe B
und die vermeintlich bessere Ausgangsposition in den
Überkreuzspielen gekostet hatte. Um so engagierter ging das
Rüsselsheimer Team zu Werke und gewann nach Toren von Lena
Schüder (3), die gleichzeitig beste Torschützin des DM-Turniers
war, Nathalie Bischel und Nina Günther leicht und locker. |
Am 13. März 1997 finden sich die Hockeyspieler des RRK zur
Hockey-Hauptversammlung im Bootshaus ein. Die Versammlung ist
geprägt von den Sportberichten, vom Finanzbericht des Kassenwarts, der
wegen des vorliegenden Defizits der Hockeykasse einschneidende
Sparmaßnahmen vorschlägt, und von den anstehenden Neuwahlen der
Abteilungsleitung, bei der die alte Abteilungsleitung fast komplett
wiedergewählt wird. Eine Woche später findet auch die
Ruder-Hauptversammlung statt. Da keine Wahlen anstehen, wird nur
von den sportlichen Erfolgen und Vorhaben berichtet sowie von einem
erwirtschafteten Plus in der Ruderkasse.
In den letzten Tagen des März, an Ostern, das 1997 recht früh liegt,
wird in Utrecht der Europacup der Pokalsieger auf dem Feld
ausgespielt. Die RRK-Damen nehmen als Verlierer des deutschen Pokalendspiels
1996 teil, da der Berliner HC 1996 Deutscher Meister und Pokalsieger
geworden ist. Fünf Wochen nach dem Erfolg unter dem Hallendach
beweisen die RRK-Damen, dass sie auch im Freien eine gute Adresse sind.
Der RRK schlägt in den Gruppenspielen Edinburgh 4:1, und auch Terrassa
4:1, doch muss er sich der Heimmannschaft Kampong Utrecht leider mit
0:2 beugen, obwohl bereits ein Unentschieden zum Einzug ins Finale
gereicht hätte. Das heißt, die RRK-Damen spielen um die
Bronzemedaille gegen den HC Pegasus Belfast, haben wenig Mühe und
holen sich diese Medaille ungefährdet mit einem 5:1-Sieg. Im Finale
siegt der Gewinner des Europacups der Landesmeister des Vorjahres,
Utrecht, 4:1 über Ipswich und verwirklicht damit das zur Schau
gestellte Motto: "Een Cup is keen Cup."
Vierte Medaille, aber
auch ein bisschen Wehmut
RRK-Hockeydamen
siegen beim Europacupturnier der Pokalsieger im Spiel um den
dritten Platz gegen HC Belfast ungefährdet 5:1
Am Ende
überwog fast überall wieder das Bewusstsein, unter den gegebenen
Umständen viel erreicht zu haben. Fünf Wochen nach dem sechsten
Triumph unter dem europäischen Hallendach haben die
Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK bewiesen, dass sie auch
im Freien international ein gute Adresse bleiben. Bei der
vierten Teilnahme an einem Europacup-Turnier hintereinander
feierte das Team von Trainer Berti Rauth gestern den vierten
Medaillengewinn. Im Spiel um Platz drei beim 7. Wettstreit der
Pokalsieger hatte der deutsche Vertreter wenig Mühe, den HC
Pegasus Belfast (Irland) 5:1 (2:0) niederzuhalten.
Dritter
Platz beim Feldhockey-Europacup der Pokalsieger 1997 in Utrecht für die RRK-Damen (hinten: Tanja Dickenscheid, Katrin Schmidt, Nicole
Corell, Lisa Jacobi, Britta Becker, Sina Fröhlich; davor:
Marloes Rhebergen, Eva Hagenbäumer, Stefanie Rinderer, Denise
Klecker, Ingrid Stuhlträger; vorn: Jana Schwärzel, Jennifer
Lutz, Nicole Hardt, Marja Busch, Sybille Breivogel) |
Dennoch
schwang etwas Wehmut mit, als im Anschluss Gastgeber SV Kampong
Utrecht vor annähernd 3.000 Zuschauern den englischen
Cupgewinner Ipswich LHC 4:1 (2:1) besiegte und nach dem Erfolg
bei den Landesmeistern im Vorjahr einen weiteren Titel
einheimste. Einmal wurmte den RRK die Tatsache noch immer,
ausgerechnet im entscheidenden Gruppenspiel gegen die
Niederländerinnen beim 0:2 einen schlechten Tag erwischt zu
haben, wo doch bereits ein Unentschieden zum Einzug ins Finale
gereicht hätte. Zum anderen hatte der deutliche Erfolg über
Pegasus Belfast und der ungefährdete Sieg des SV Kampong Utrecht
über Ipswich noch einmal die eigene Einschätzung bestätigt, dass
der RRK trotz einer vergleichsweise ungünstigen und kurzen
Vorbereitungszeit in der anderen Gruppe eine sehr gute Chance
auf den ersten Platz und damit die zweite Teilnahme nach dem
1995 siegreich gestalteten Endspiel gehabt hätte. Aber selbst
dann hätte mehr für einen Sieg des athletisch starken SV Kampong
Utrecht gesprochen.
Sei's
drum. Acht Tage vor Beginn der neuen Bundesligasaison hat der
Ruder-Klub in Utrecht angedeutet, dass mit ihm auch in dieser
Feldsaison wieder zu rechnen ist. "Sieht man einmal von der
Partie gegen Utrecht ab, haben wir spielerisch sicherlich nicht
enttäuscht", so das Fazit von Berti Rauth nach dem versöhnlich
stimmenden Sieg im Spiel um Platz drei. Von Beginn an stachen
die technischen Vorteile des RRK ins Auge, denen das Team aus
Belfast nur eine typisch britische Tugend, sprich Kampfkraft
entgegenhielt. So entwickelte sich ein kurzweiliges Spiel, in
dem die 15 Jahre alte Jana Schwärzel erstmals richtig andeutete,
dass sie bald eine Bereicherung des ersten Damenteams werden
kann. Aufgrund einer zunächst optimalen Strafeckenausbeute war
die Partie früh entschieden, was Berti Rauth dazu nutzte, die
mit Rückenproblemen kämpfende und beim Laufen gehandicapte
Nationalspielerin Britta Becker fast den gesamten zweiten
Abschnitt verschnaufen zu lassen. Diese zweiten 35 Minuten
standen ganz im Zeichen von Tanja Dickenscheid, die mit einem
Hattrick im Alleingang dafür sorgte, dass den nie aufsteckenden
Nordirinnen nach dem 1:3 der Wind aus den Segeln genommen wurde.
RRK:
Stefanie Rinderer, Jennifer Lutz; Denise Klecker (4), Marloes
Rhebergen, Marja Busch (1), Sybille Breivogel, Britta Becker
(1), Eva Hagenbäumer, Katrin Schmidt, Sina Fröhlich, Tanja
Dickenscheid (4), Nicole Hardt (3), Lisa Jacobi, Ingrid
Stuhlträger, Jana Schwärzel, Nicole Corell. |
Die Oberbürgermeisterin der
Stadt Rüsselsheim, Otti Geschka, hat sich in ihrer Jugend auf der
Mosel
Ruderkenntnisse erworben. Diese frischt sie beim RRK-Anrudern
1997 im Doppeldreier eingerahmt von RRK-Präsident Dr. Dietmar
Klausen und RRK-Schatzmeister Wilfried Hoffmann auf. |
Die Bundesligarunden auf dem Feld laufen bereits, als
der RRK für den 18. April 1997 zu seiner Generalversammlung
einlädt. Wie bei der Ruderabteilung stehen 1997 keine Neuwahlen des
Vorstands an, so dass die Berichte des 1. Vorsitzenden, des
Schatzmeisters und der Abteilungsleiter den Ablauf bestimmen.
RRK-Vorsitzender, Prof. Dr. Dietmar Klausen, schlägt im Namen des
Gesamtvorstands der Versammlung vor, Thomas Blivier und
Wilfried Hoffmann zu Ehrenmitgliedern des RRK zu ernennen. "Vize"
Horst Ackermann begründet den Antrag, der anschließend ohne
Gegenstimme angenommen wird.
Vor der anstehenden Regattasaison versucht Trainer Günter Müller den
jugendlichen RRK-Ruderern vom 6. bis 12. April 1997 in einem
Trainingslager an der Oberschleißheimer Olympia-Regattastrecke den
letzten Schliff zu verpassen. Bei schönem Frühlingswetter können Tim
Vorfalt, Lars Kerkmann, Martin Berger, Jens Raab und Daniel Grandjean
jeden Tag in München optimal nutzen. Beim Saisonauftakt, der
Offenbacher Langsteckenregatta, siegt ein RRK-Vierer in der AH-Klasse
und der RRK-Männerachter. Es folgt die Regatta in Brandenburg und dann
die Mannheimer Nachwuchsregatta (2 Siege). Erst anschließend in den
ersten Maitagen wird beim RRK angerudert. Lars Kerkmann tauft ein
neues Skiff auf den Namen "Leonardo". Abteilungsleiter
Rudi Reitz mit seinem Klub der kochenden Männer, der "Chuchi Ruzilo",
versorgt die anwesenden Mitglieder und Gäste mit Kulinarischem aus der
großen Pfanne. Unter die Gäste des Anruderns hat sich auch Otti
Geschka, die Oberbürgermeisterin der Stadt Rüsselsheim, gemischt, die
ihre in früher Jugend auf der Mosel erworbenen Ruderkenntnisse im
Doppeldreier zusammen mit RRK-Präsident und RRK-Schatzmeister
auffrischt.
Anschließend startet ein mit zwei Ruderern aus Koblenz und Bingen und
den RRKlern Tim Vorfalt und Lars Kerkmann zusammengesetzter Renngem.-Vierer
bei der Jugend-Prüfungsregatta des DRV in München, kann sich jedoch
gegen deutsche und internationale Spitzenboote nicht behaupten. Dann
siegt Sven Hoffmann bei der Gießener Pfingstregatta in einem
Renngem.-Männervierer, bevor die Hessischen Rudermeisterschaften
in Eschwege als einer der Saison-Höhepunkte für die RRK-Ruderer
anstehen. Der RRK ist mit Ruderern in fünf Renngemeinschaftsbooten und
mit zwei Vereinsbooten auf dem Werratal-Stausee vertreten. Am
erfolgreichsten sind die Jugendlichen Tim Vorfalt und Lars Kerkmann,
die Hessenmeister im Doppelzweier und im Doppelvierer in
Renngemeinschaft mit zwei Ruderern aus Offenbach werden. Ebenfalls
eine Hessenmeisterschaft erringt Sven Hoffmann in einem
Renngem.-Männerachter, wobei Lutz Beyer und Harald Blum in einem
zweiten Renngem.-Achter noch Vizemeister werden. Im Männer-Vierer-ohne siegt eine Gießener Renngemeinschaft vor einem Renngem.-Vierer
mit Sven Hoffmann und einem weiteren mit Lutz Beyer, Harald Blum und
Gerhard Darnieder im Boot. Jens Raab errudert sich im Männer-Einer den
dritten Platz.
Zwischenzeitlich gehen die Ruderfreunde vom RaB Essen
und vom RRK wieder auf die schon obligatorische Ruderwanderfahrt.
"Henley on Thames" ist das Ziel 1997, eine typische englische
Kleinstadt, wenn der weltberühmte "Royal Regatta Course" und der
vornehme "Leander Club", der älteste Ruderklub der Welt, nicht wären.
Gerudert wird in geliehenen Rennvierern von Pangbourne über Henley,
Marlow, Maidenhead und Windsor bis Staines.
|
|
Ruderwanderfahrt
der Freunde vom Ruderklub am Baldeneysee Essen und vom RRK auf
der Themse, hier in Marlow (hinten: Wilfried Hoffmann,
Dr. Dietmar Klausen, Wolfgang Gummersbach, Uwe Hurlin, Joe
Holmes, Dr. Claus Holzapfel, Rudi Reitz, Jochen Rudloff, Detlev
Welters, Udo Renk, Ragnar Otto, Jochen Zimmermann, ..., Manfred
Hölzel, Karl Heinz Ampütte, Wolfgang Orlowski, Peter Riethmüller, Werner König,
Dieter Lang, Dr. Wolfgang Mack, Jürgen Kleine, Gerhard Ketter,
Rudolf Müller, Werner Alt, Dieter Korb, Christian von
Schneidemesser; vorn: ..., Karl-Heinz Wagner, Helmut Hölzel,
Helmut Gerds, Roland von zur Mühlen) |
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Auf der Heidelberger Regatta können Tim Vorfalt und Lars Kerkmann je
zwei Doppelzweier und zwei Doppelvierer in Renngemeinschaft mit Bingen
und Koblenz für sich entscheiden. Dann starten die beiden in
Renngemeinschaft mit zwei Ruderern aus Offenbach bei der
Internationalen Hamburger Jugendregatta im Doppelvierer und gewinnen
ein Rennen. Dieser Erfolg ist entscheidend dafür, dass Trainer Günter
Müller den Doppelvierer und auch den Doppelzweier bei den Deutschen
Jugendmeisterschaften in Berlin-Grünau an den Start schickt.
Während im Doppelvierer elf Boote gemeldet haben, sind es im
Doppelzweier achtzehn. Da beide Boote ihr Vorrennen nicht gewinnen
können, sind die Hoffnungsläufe angesagt. Der Doppelzweier schafft die
Halbfinalteilnahme, der Doppelvierer scheidet knapp aus. Und auch für
den Doppelzweier ist im Halbfinale, das zwei Stunden nach dem schweren
Viererrennen ausgetragen wird, das Ende der Fahnenstange erreicht, die
Enttäuschung ist groß.
Es folgen die Regatten in Offenbach-Bürgel (1 Sieg), Mühlheim (6
Siege), dann die Herbstregatten mit Bad Ems (4 Siege, knappe
Niederlage im Kaiservierer), Mainz (5 Siege), Großauheim (3 Siege ),
die Langstreckenwettbewerbe in Bernkastel (1 Sieg) und Starnberg (1
Sieg) sowie die Kurzstreckenregatta in Bad Waldsee (3 Siege).
In Starnberg starten wieder zwei RRK-AH-Achter beim
Roseninselachter über 12 Kilometer, doch nur der jüngere Achter
(MDA 50 Jahre) kann sein Rennen wie im Vorjahr gewinnen, der ältere
Achter mit zwei Nicht-RRKlern im Boot muss mit dem dritten Platz
zufrieden sein.
|
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Zwei Mastersruderer-Achter des RRK
beim Roseninselachter 1997 auf dem Starnberger See ‒ Sieg
für den Achter Mindest-Durchschnittsalter 50 Jahre mit Ragnar Otto, Dr.
Wolfgang Mack, Wolfgang Gummersbach, Jochen Zimmermann, Werner
Alt, Dieter Lang, Heinz Nold, Schlagmann Kurt Hofferbert und
Steuermann Karl-Heinz Wagner sowie 3. Platz für den Achter MDA 55 Jahre mit Steuermann Lutz Dörsam,
Schlagmann Wilfried Hoffmann, Dr. Dietmar Klausen, Uwe Hurlin,
Roland von zur Mühlen, Rudi Reitz, Rudolf Müller sowie den
Nicht-RRKlern Rolf Hermann und
Rolf Assel |
Zwischenzeitlich bildet sich im Herbst im RRK eine Vierermannschaft
ausschließlich aus RRK-Ruderern mit dem Ziel, bei der ersten
Deutschen Sprintmeisterschaft für Vereinsmannschaften über eine
Strecke von 400 m an den Start zu gehen. Der 26-jährige Sven Hoffmann,
der während der Regattasaison in einem Renngem.-Vierer und -Achter
gestartet ist, setzt sich mit den schon etwas älteren Gerhard Darnieder,
Harald Blum und Lutz Beyer sowie Steuermann Sascha Adrian in den
"Vierer-mit". Auf der Ruhr bei Essen-Kupferdreh gehen am zweiten
Oktober-Wochenende die Meisterschaften über die Bühne. Schon im
Vorlauf bei schlechten Wasserverhältnissen zeigt der RRK mit einem
Blitzstart, sauberer Wasserarbeit und einem ungefährdeten Sieg, dass
mit ihm gerechnet werden muss. Im Finale liegen dann außer dem RRK der
Berliner RC, der Miltenberger RC und die RRG Mülheim am Startnachen.
Die "Presse" berichtet:
"Crème de la crème" davongerudert
RRK-Vierer mit Steuermann sichert sich ersten
deutschen Titel über die 400-Meter-Sprintdistanz
Der Wind hat
nachgelassen, sogar die Sonne kommt hervor. Der erste Start
klappt auf Anhieb und vier Boote katapultieren sich auf die
Strecke. Wieder, wie schon im Vorlauf am Vortag, erwischt die
Rüsselsheimer Crew einen Blitzstart. Nach fünfzehn Ruderschlägen
liegt das RRK-Boot bereits einen Luftkasten vor dem Vierer aus
Berlin. Bei Streckenhälfte kommt Berlin, mit Nationalmannschafts-Ruderern besetzt, etwas auf und will mit
aller Macht vorbeiziehen. Doch Schlagmann Lutz Beyer bringt
seine Mannschaft noch einmal auf Trab. Ein perfekt eingeübter
Endspurt des RRK-Quartetts macht zehn Schläge vor dem Ziel mit
einer Schlagzahl von 46 Schlägen je Minute alles klar.
"Komfortable" 6/10 Sekunden vor dem Berliner RC,
Miltenberg und Mülheim geht der RRK über die Ziellinie und ist Deutscher Meister im
Rudersprint. |
Das traditionelle Abrudern beendet die
Regattasaison 1997. Das Rennen um die Klubmeisterschaft im
Einer entscheidet Jens Raab zu seinen Gunsten vor Lars Kerkmann
und Tim Vorfalt. Als Ergebnis der Saison 1997 hat der RRK schließlich
40 Regattasiege zu verzeichnen. Erfolgreichster Ruderer 1997 ist
Lars Kerkmann mit 20
Regattasiegen vor Tim Vorfalt mit 17.
Bei den 1997
erstmals ausgetragenen Deutschen Sprintmeisterschaften für
Vereinsmannschaften in Essen-Kupferdreh erringt der Vierer-mit des RRK mit Stm. Sascha Adrian, Sven Hoffmann,
Gerhard Darnieder, Harald Blum und Lutz Beyer die Goldmedaille |
Hessenmeister 1997 im Jugend-Doppelzweier, der RRK mit Tim Vorfalt und Lars Kerkmann |
Hessenmeister 1997 im Jugend-Doppelvierer, die Rgm. RRK / RG
Undine Offenbach mit Tim Vorfalt und Lars Kerkmann vom RRK sowie
Florian Jöckel und Drasko Puda von der RGUO ‒ bei den
Deutschen Jugendmeisterschaften (Bild) in Berlin-Grünau ist im
Hoffnungslauf Schluss. |
Die Feldsaison der Hockeyspieler beginnt im April.
Damentrainer Berti Rauth versucht weitere jugendliche Spielerinnen in
die Ersten Damen zu integrieren. Dagegen müssen die Ersten Herren nach
dem Rücktritt von Torsten Althoff ohne Trainer auskommen. Die
Gestaltung der Trainingseinheiten wird einem vierköpfigen Spielerrat
und Mannschaftskapitän Holger Klein übertragen. Nach Beendigung der
Hinrunde stehen die RRK-Damen auf dem ersten, die RRK-Herren auf dem
dritten Tabellenplatz, damit liegen beide Mannschaften auf
Viertelfinalkurs. Noch besser sieht es am Ende der Runde aus: Beide
RRK-Teams stehen auf dem ersten Platz ihrer Bundesliga Gruppe Süd und
ziehen ins Viertelfinale um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft
ein. Die RRK-Damen treffen im Viertelfinale auf Klipper
Hamburg, siegen am Sommerdamm letztlich ungefährdet mit 4:1 und stehen
damit im Halbfinale der Endrunde, die in Frankfurt ausgetragen wird.
Hier trifft der RRK auf den Gastgeber SC Frankfurt 1880, das
zweite Halbfinale bestreiten der Berliner HC und Eintracht Frankfurt.
Peter Penders berichtet in der "FAZ":
Siegerehrung für die RRK-Damen nach dem
Gewinn der Deutschen Feldhockey-Meisterschaft 1997 (vorn:
Denise Klecker, Britta Becker mit Meisterschale,
DHB-Präsident Michael Krause) |
Damen des
Rüsselsheimer RK Deutscher Hockeymeister
Internationaler Maßstab im nationalen Alltag "So
eindeutig noch nie ein Finale beherrscht"
"Hockey
weil ich ein Mädchen bin" – unter dieses Motto hat der Deutsche
Hockey-Bund sein Spieljahr gestellt. Dass sich das mit dem
Hockey tatsächlich sehen lassen kann, bewiesen zumindest die
vier besten deutschen Damenmannschaften bei der Endrunde in
Frankfurt. Mehr solcher Spiele würde sich Bundestrainer Berti
Rauth jederzeit wünschen, um seine Nationalspielerinnen für den
internationalen Vergleich gut geschult zu sehen. Mehr solcher
Endrunden mit einem solchen Ausgang würde sich vor allem auch
der Vereinstrainer Berti Rauth wünschen. Seine Damen vom
Rüsselsheimer Ruder-Klub besiegten zunächst im Halbfinale den
Gastgeber SC Frankfurt 1880 mit 2:1 und sicherten sich dann im
Endspiel gegen den Berliner HC, der die Frankfurter Eintracht
bezwungen hatte, ihren vierten deutschen Meistertitel nach 1992,
1993 und 1995. "So eindeutig haben wir noch nie ein Finale
beherrscht", sagte Rauth nach dem erst in der Schlussphase
gefährdeten 3:1-Sieg.
1.000
Zuschauer durften sich über ein sehenswertes Endspiel freuen,
das alles enthielt, was normale Bundesligaspiele häufig
vermissen lassen. Mit ihrer Einsatzfreudigkeit, Athletik und
Technik bewiesen sowohl Europapokalsieger und Titelverteidiger
Berlin als auch der ewige Konkurrent aus Rüsselsheim, warum sie
den Halbfinalgegnern vom Samstag ein kleines und allen anderen
Bundesligamannschaften ein großes Stück voraus sind. "Wir haben
in der ersten Halbzeit überhaupt nicht zu unserem Spiel
gefunden", sagte zwar der Berliner Trainer Friedel Stupp und
bescheinigte seiner Mannschaft eine "der schwächsten Leistungen
der vergangenen Wochen". Möglicherweise lag dies
allerdings an den Rüsselsheimerinnen, die stets etwas
entschlossener wirkten. Passend dazu gelang Nicole Hardt im
Anschluss an eine Strafecke nach 24 Minuten der Führungstreffer,
als die Rüsselsheimer Mittelstürmerin zielstrebig nachsetzte.
Von den technischen Fähigkeiten einer Britta Becker profitierte
kurz vor dem Halbzeitpfiff Sina Fröhlich. Die
Jugendnationalspielerin war nach dem Sololauf der deutschen
Ausnahmespielerin so frei, die Hockeykugel aus kurzer Distanz
zum 2:0-Pausenstand über die Linie zu schieben.
Die RRK-Damen
nach dem 3:1-Sieg über den Berliner HC, Feldhockey-Meister 1997
(hinten: Torfrau Nicole Loeck, Torfrau Jennifer Lutz, Eva Hagenbäumer, Tanja
Dickenscheid, Sina Fröhlich, Nicole Hardt, Britta Becker, Lisa
Jacobi, "Physio" Hanne Zöller; vorn: Denise Klecker, Nina
Günther, Katrin Schmidt, Jana Schwärzel, Marloes Rhebergen,
Nadja Ritter, Sybille Breivogel, Marja Busch) |
"So eine
gute erste Halbzeit habe ich von uns noch nie gesehen", sagte
Rauth erfreut, doch die Rüsselsheimer Überlegenheit hielt auch
nach dem Wechsel nicht nur an, sie wurde sogar noch auffälliger.
Sicher schienen die Hessinnen die Partie zu beherrschen und
durften sich nach Vorarbeit von Nationalspielerin Tanja
Dickenscheid auch über das 3:0 durch Nina Günther freuen, aber
mit diesem Treffer endete urplötzlich die Rüsselsheimer
Herrlichkeit. Als sei eine große Last von ihnen gefallen,
begannen die Berlinerinnen nun so zu stürmen, wie es viele von
Beginn an erwartet hatten. Der Anschlusstreffer zum 1:3 durch
Natascha Keller per Siebenmeter war der erste Lohn dieser
Bemühungen. Fünf weitere Strafecken sollten noch folgen, ohne
dass der Titelverteidiger daraus aber Nutzen ziehen konnte.
Damit war der Berliner HC im Grunde gleich zwei Titel auf einmal
los. Den Europapokal der Landesmeister, den der BHC an Pfingsten
gewonnen hat, können die Berlinerinnen im nächsten Jahr gar
nicht erst verteidigen, da nur die jeweiligen Landesmeister
qualifiziert sind.
Diesen
Europapokal hat auch der Rüsselsheimer RK 1994 bereits einmal
hochhalten dürfen und danach alle Kritiker, die dem Verein ein
Ende seiner Erfolgsserie prophezeiten, eines Besseren belehrt.
Zwar kann sich Rauth in erster Linie immer noch auf seine
aktuellen oder ehemaligen Nationalspielerinnen wie Britta
Becker, Tanja Dickenscheid oder Eva Hagenbäumer verlassen, aber
der neue deutsche Meister scheint mittlerweile ausgeglichener
besetzt als in der Vergangenheit. "Wir haben inzwischen auch
mehrere jüngere Spielerinnen in spieltragenden Positionen", sagt
Rauth. Eine davon ist Jugendnationalspielerin Nadja Ritter, die
vom Hanauer THC zum RRK wechselte, wobei Rauths
"Nebenbeschäftigung" als Bundestrainer vermutlich nicht von
Schaden war. Doch seit der Rüsselsheimer Vereinstrainer auch in
der Nationalmannschaft das Sagen hat, sind vor allem die
Ansprüche des 38 Jahre alten ehemaligen Bundesligaspielers in
der täglichen Arbeit in Rüsselsheim höher geworden. Rauth setzt
den Maßstab international an, was seinen Spielerinnen im
nationalen Vergleich zugute kommt. Feiern, weil sie Mädchen sind
– dieses Motto indes galt für den RRK trotz allem nicht
ausschließlich. Am Tag, bevor die Damen wieder Meister wurden,
hatten sich die Herren für das Halbfinale am nächsten Samstag
qualifiziert. Wie das dann weitergehen kann, haben die neuen
Meisterinnen ihren Vereinskollegen gleich perfekt vorgeführt. |
Nach 1992, 1993 und 1995 haben die RRK-Damen zum
vierten Mal den Deutschen Meistertitel im Feldhockey gewonnen.
Aber auch die RRK-Herren um Interimstrainer Volker Schädel sind am
gleichen Wochenende erfolgreich, sie spielen am Sommerdamm im
Viertelfinale gegen den Club an der Alster Hamburg, siegen in einem
"Hockeykrimi" nach Siebenmeterschießen mit 7:6 (3:3/3:3/2:1) und
ziehen zunächst als einziger Südvertreter in die Endrunde um die
Deutsche Meisterschaft in Bad Dürkheim ein. Außer dem RRK sind der
Gladbacher HTC, Uhlenhorst Mülheim und der Harvestehuder THC dabei.
Doch der Titelverteidiger HTHC wird am grünen Tisch wegen des
Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers im Viertelfinale
gegen den SC Frankfurt 1880 ausgeschlossen; damit ist im Halbfinale
nicht der HTHC sondern der SC 80 Gegner des RRK. Wir zitieren die
"Main-Spitze":
Traum vom DM-Finale erfüllt sich nicht
RRK-Hockeyspieler gegen SC Frankfurt 1880 von der Rolle und ohne
Glück im Abschluss
Der Rüsselsheimer
Ruder-Klub muss sich weiter in Geduld üben. 19 Jahre, nachdem die
Hockeyspieler vom Sommerdamm letztmals ein Finale um die
deutsche Feldmeisterschaft erreicht und mit 2:0 Toren beim
Gladbacher HTC auch erfolgreich gestaltet hatten, blieb dem Team
dieses Erlebnis in Bad Dürkheim verwehrt. Für viele unerwartet,
hatte der RRK in der Vorschlussrunde 0:2 gegen SC Frankfurt 1880
das Nachsehen.
Trauriges Ende einer tollen Saison:
Nationalspieler Oliver Domke ließ nach Spielschluss des
Halbfinales den Kopf hängen. |
Ob's daran lag,
dass die Gladbacher die
mögliche Neuauflage des Finales von 1979 schon hatten platzen
lassen, muss dahingestellt bleiben. Nachdem die Westdeutschen
jedenfalls im ersten Halbfinalspiel um den 55. Feldtitel
erwartungsgemäß gegen Rekordmeister HTC Uhlenhorst Mülheim mit
2:3 Toren ausgeschieden waren, vermochten die Rüsselsheimer den
achten Einzug ins Endspiel nicht zu vollziehen. Nach einer
weitgehend enttäuschenden RRK-Vorstellung setzten sich die im
Viertelfinale eigentlich ausgeschiedenen Frankfurter keinesfalls
unverdient 2:0 (0:0) durch, bekamen dann allerdings im Finale
die Grenzen aufgezeigt. Die Mülheimer dominierten vor etwa 1.000
Zuschauern 6:1 (2:0) und holten sich so ihren 16. Titel.
Knapp 24 Stunden zuvor indes hatten die Frankfurter den Platz
des DM-Gastgebers gestürmt und sich ähnlich gebärdet, wie wohl
letztmals 1989 nach ihrem im Siebenmeter-Schießen 3:2 in Mülheim
errungenen dritten Titelgewinn. Während das SC-Team beinahe
ausflippte, glich Oliver Domke einem Häuflein Elend. Minutenlang
verharrte der Mittelstürmer des Nationalteams an jener Stelle,
wo er sich direkt nach dem Schlusspfiff tief enttäuscht niedergelassen
hatte. Den Kopf zwischen den Beinen, dürfte "Olli" über die
vergebenen Chancen – darunter sechs kurze Ecken – nachgedacht
haben. Speziell jener in der 67. Minute. Von Benjamin Dröse
glänzend freigespielt, hatte Domke den Ball aus halbrechter
Position im Fallen etwa einen halben Meter über das Tor
geschossen.
Es wäre
der Ausgleich und mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl auch die
Verlängerung gewesen. Und als auch Benjamin Schröter eine Minute
später kein Schussglück hatte – sein Schlenzball wurde von
Joachim Fischer abgefälscht und verfehlte den linken Torpfosten
um Zentimeter –, waren weitere 60 Sekunden alle Rüsselsheimer
Hoffnungen dahin: Der frühere Frankfurter Nationalspieler
Andreas Mollandin startete auf der linken Seite in Höhe der
Mittellinie einen Vorstoß und bediente den mitgelaufenen Patrick
Schroer. Der Frankfurter Einwechselspieler legte den Ball nach
rechts am herausstürzenden RRK-Keeper Christopher Reitz vorbei
und kam dann recht spektakulär zu Fall. Obwohl Reitz später die
Berechtigung anzweifelte, gab es Siebenmeter, den Libero Dirk
Michaelis sicher verwandelte.
Nach
einer wenig erbaulichen ersten Halbzeit, in der die Frankfurter
nicht nur optisch überlegen waren, sondern einem Ansatz einer
Chance für Oliver Domke (22.) zwei Prüfungen von Reitz durch
Michaelis (5./Ecke) und Alan Hay (26.) entgegenstanden, schien
der RRK die Partie in den zweiten 35 Minuten in den Griff zu
bekommen. Gleichwohl spielerisch weiterhin viele Wünsche offen
blieben, wurde nun zumindest druckvoller agiert und
Torgelegenheiten herausgearbeitet. In der 41. Minute rettet
SC-Torhüter Matthias Jäger gegen Domke (41.), dessen Bruder
Christian ebenso wie Thorsten Grimm verletzungsbedingt fehlten.
Dennoch
dauerte es bis zur 50. Minute, ehe der aufgerückte Glenn Eifert
dem RRK zur ersten Strafecke verhalf, der prompt die zweite
folgte. Und hier hatte der RRK Pech, denn der freigespielte
Dröse schlenzte den Ball gegen die Schulter des Frankfurter
Schlussmannes, von wo er gegen die Torlatte prallte (51.). Als
Benjamin Schröter drei Minuten später einen Domke-Rückhandschuss
in aussichtsreicher Position nicht unter Kontrolle brachte, war
im Gegenzug die Vorentscheidung fällig: Shane Creek war auf der
linken Seite in den Rüsselsheimer Schusskreis eingedrungen und
hatte uneigennützig auf Jan-Peter Ross gepasst, der sich ganz
lang machte und den Ball über den aus dem Kasten geeilten
Christopher Reitz hinweg ins Tor ablenkte (55.). Der Anfang vom
Ende für den RRK. |
Auch wenn die Finalträume geplatzt sind, die
Halbfinalteilnahme und damit das Erreichen des "Bronzeplatzes"
ist für die RRK-Herren, die in Viertel- und Halbfinale mit Christopher
Reitz, Martin Ehrhardt, Torben Stalmach, Sven Schaefer, Glenn Eifert,
Jens George, Fritz Schmidt jr., Holger Klein, Patrick Honnef, Holger
Gerlach, Oliver Domke, Benjamin Dröse, Benjamin Schröter, Sebastian
Körber, Christoph Napp, Thorsten Grimm, Christian Domke und Daniel
Radmann antreten, ein sehr großer Erfolg.
Im Pokalwettbewerb des DHB können sich nur die
RRK-Damen weit nach oben spielen. Sie schlagen im Halbfinale den SC Frankfurt
1880 mit 3:2 und treffen im Finale in Hannover wieder wie im
Vorjahr auf den Berliner HC. Ob der zweite Versuch, die
letzte Lücke in der umfangreichen Titelsammlung zu schließen,
gelingt, berichtet Hans-Joachim Leyenberg in der "FAZ":
Erfolgsgewohnte
Hockeyspielerinnen sind nach 0:1 im Pokalfinale gegen Berliner
HC nicht allzu traurig
RRK verspürt beim
Nachschlag keinen rechten Appetit
Sina Fröhlich hätte
ihre Mitspielerinnen vom Rüsselsheimer RK mit einem Schlag
glücklich stimmen können, jedoch nach sehenswertem Solo verstand
es der Teenager nicht, die Hockeykugel im Tor des Berliner HC
unterzubringen. So blieb es bis zum Schluss durch das Tor von
Natascha Keller in der 23. Minute beim 1:0 für die
Berlinerinnen, die sich nach dem auf neutralem Platz in Hannover
gewonnenen Finale Deutscher Pokalsieger nennen dürfen.
Offensichtlich eine Spezialität des BHC, denn bei der dritten
Ausspielung dieses relativ neuen Wettbewerbs gewannen sie
bereits zum dritten Mal.
Zweite Siegerin: Sina Fröhlich vom RRK
(rechts), hier gegen Doreen Haunstein vom BHC, verpasste die
Gelegenheit zum Ausgleich beim Pokalfinale |
Anders als die
Mannschaft aus Hessen, in dieser Saison bereits mit dem
Meistertitel auf dem Feld und dem Europacup der Landesmeister
dekoriert, hatte die Mannschaft aus der Hauptstadt noch
Nachholbedarf an etwas Schmückendem. Darum hielt sich die
Enttäuschung der Rüsselsheimerinnen in Grenzen. Spielführerin
Britta Becker sagte frank und frei, dass das unbedingte Muss
gefehlt habe. Man ist schließlich wer, während der Gegner noch
auf der Jagd nach einem Titel war. Das Pokalfinale ist der
Nachschlag einer Saison, die bereits im Juli zu Ende gegangen
ist, verlängert durch vier Partien bis zum Endspiel. Der Ehrgeiz
hat ausgereicht, so weit zu kommen, doch die Vorbereitung war
nicht so intensiv, in der Stunde der Entscheidung bis an die
Leistungsgrenze gehen zu können. Trainer Berti Rauth hatte das
Training "runtergefahren", andernfalls hätte er die
Quittung in der Halle nachgereicht bekommen, deren Saison Mitte
Oktober beginnt. Mit Marja Busch und Marloes Rehbergen fehlten
den Hessen zwei Stammspielerinnen, zudem plagten Denise Klecker,
die am Mittwoch operiert wird, und Eva Hagenbäumer Verletzungen.
Mildernde Umstände,
die die personell geschwächten Berlinerinnen ebenfalls für sich
reklamieren konnten. Sie hatten sogar Anke Wild, einst in
Rüsselsheimer Diensten, für sich reaktiviert. Hüben wie
drüben hatten jeweils sechs Spielerinnen die Zwischenrunde zur
deutschen Meisterschaft der weiblichen Jugend im Hinterkopf, die
die Rüsselsheimerinnen an diesem Wochenende nach München führt.
Dort ist der UHC Hamburg der Gegner. Auf die
Nationalspielerinnen aber kommen noch acht Länderspiele im
Oktober zu. "Was man im Herbst abstimmen kann, muss man nicht im
Frühjahr nachholen", sagt Rauth, in Personalunion Vereinstrainer
und Bundestrainer. Als Vereinstrainer wird ihm die Erinnerung an
die Unentschlossenheit am Schusskreis bleiben, eine
Sturmleistung, die deutlich schwächer war als beim Gewinn der
deutschen Meisterschaft. Nur zwei kurze Ecken für den RRK kamen
in Hannover vor 400 Zuschauern zusammen. Die erste in der 55.,
die zweite in der Schlussminute. Nationalspielerin Britta Becker
verzog den Ball, der weit über das Ziel hinausschoss. Der
erfahrenen Spielerin erging es somit nicht besser als dem
Nachwuchssternchen Sina Fröhlich, die erstmals in einem
wichtigen Spiel dabei sein durfte, das wiederum nicht so wichtig
war, als dass die verpasste Chance allzu traurig stimmte.
Im Pokal hatten sich
146 Mannschaften versucht, nur zwei kamen bis ins Finale durch.
"Hockey is home again", klang es bei der Siegerehrung aus dem
Lautsprecher. Der Deutsche Meister kommt aus Rüsselsheim, der
Deutsche Pokalsieger aus Berlin – es sind und bleiben die besten
Adressen im Damenhockey. Deshalb fühlen sich beide als
Metropolen, wo Hockey zu Hause ist und der Erfolg hingehört. |
Die wirklich herausragenden Leistungen der ersten Mannschaften können
die Reserveteams nicht bestätigen. Die Ib-Herren werden Sechste in der
Oberliga, die Dritten Herren Achte und letzte der 2. Verbandsliga und
steigen in die 3. Verbandsliga ab. Den zweiten Platz in der Oberliga
erreichen die Ib-Damen. Wie bereits in der Halle müssen sich die
RRK-Senioren auch auf dem Feld dem ewigen Widersacher Offenbacher RV
beugen und belegen im Hessenpokal nur den undankbaren zweiten Platz.
Hessenmeister – aber DM-Endrunde verpasst, die weibliche Jugend
des RRK (hinten: Trainer Volker Schädel, Antje Lutz, Caroline
Tangerding, Ingrid Stuhlträger, Nicole Corell, Mareike Thomas,
Nadja Ritter, Julia Dröse, Trainer Berti Rauth; davor: Nina
Günther, Andrea Schlieter, Jana Schwärzel, Lena Schüder,
Nathalie Bischel, Nadin Özkol; vorn: Torfrau Nicole Loeck) |
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Nach der Siegerehrung der
RRK-Klubmeisterschaften im Tennis 1997 (hinten: Sigrid
Schäfer, Gabriele Otto,
Eduard Gärtner, Martin Müller, Thomas Späck; vorn: Manfred
Liebig, Thomas Susenburger) |
Besser machen es die Jugendmannschaften des RRK. Bei den
Hessenmeisterschaften können die weibliche Jugend, die A- und
B-Mädchen, die männliche A-Jugend und die A-Knaben den Titel erringen,
die männliche B-Jugend wird Vizemeister und die B-Knaben landen auf
dem dritten Platz. Damit sind vier Mannschaften des RRK bei der
Endrunden-Qualifikation dabei, doch drei ohne Fortune. Die
euphorische A-Jugend wird am Sommerdamm nur Dritter, auch die von
Volker Schädel trainierte, hochgewettete weibliche Jugend muss in
München im Finale gegen Wacker nach Siebenmeter-Schießen schließlich
passen und auch den A-Mädchen fehlt in Duisburg im Finale gegen
Raffelberg ein "Quäntchen" Glück. Allein die A-Knaben zeigen
Biss.
Obwohl es im Finale am Sommerdamm gegen Uhlenhorst Mülheim eng wird, nach siebzig Minuten Spielzeit steht es 1:1, kann sich der RRK
im folgenden Siebenmeter-Schießen mit 3:2 in die Endrunde
schießen.
Die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft der A-Knaben wird
für die RRK-Buben zu einem Heimspiel, denn die Endrunde wird am
Sommerdamm ausgetragen. Im Halbfinale trifft der RRK auf den
Großflottbeker THGC, muss in der 20. Minute das "Goldene Tor" hinnehmen
und kann trotz aufopferungsvollen Kampfes und guter Chancen das Heft
nicht mehr wenden. Und auch das Spiel um Platz drei gegen TuS
Lichterfelde können die RRK-Knaben nicht gewinnen. Ehe sie sich
versehen, liegen sie mit 0:3 zurück, können nur noch Ergebniskorrektur
betreiben und unterliegen am Ende mit 2:4.
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Gruppenfoto
vom Tennismatch zwischen dem TV Haßloch und dem RRK (hinten:
Henning Heil, Gerlind Liebig, Ellen Weidmann, Manfred Liebig, Sigrid
Schäfer, Kurt Maurer, Thomas Späck, Karl-Heinz Koch, Werner Schmidt,
Anja Pfuhl,
Horst Kubinek, Ute Kubinek, Joachim Heil, Rainer Wiedow, Thomas Susenburger,
Manfred Höll; vorn: Renate Heil, Rita Höll, Helmut Mählenhoff, Karl-Heinz Wagner,
Diana Koch, Silvia Braner, Monika Rost, Jeannette Wagner, Maria Hartmann) |
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Auch 1997 werden unter den Tennisspielern des RRK
Klubmeisterschaften ausgetragen. Nach Meldeschluss haben sich
dreizehn Herren, sechs Herrendoppel und vier Mixed-Doppel in die
Meldeliste eingetragen. Nach zwei Wochen harten Kämpfen in allen
Klassen wird der Endspieltag schließlich zu einem kleinen
Familienfest, ohne Langeweile, ohne Hunger, ohne Durst, aber mit gutem
Sport. Klubmeister im Herreneinzel wird Thomas Susenburger vor
Thomas Späck und Martin Müller, das Herrendoppel gewinnen Thomas
Späck und Manfred Liebig vor Martin Müller und Thomas Susenburger
sowie
Eduard Gärtner und Alfred Segner; das Mixed-Doppel holen sich Silvia Braner
und Karl-Heinz
Wagner vor Gabriele Otto und Manfred Liebig sowie Sigrid Schäfer
und Eduard
Gärtner. Ein Freundschaftsturnier wird zum neunten Mal gegen den TV Haßloch ausgetragen, das nach acht RRK-Siegen zum ersten Mal vom TVH
gewonnen wird. Und auch mit den Mörfelder Tennisfreunden wird die
Tradition der Freundschaftsspiele fortgesetzt: "Der Pott bleibt in
Mörfelden!"
Ehrung
der RRK-Jubilare für langjährige Treue zum RRK durch den
"RRK-Präsidenten": Karl Pöppel (70 Jahre), Prof. Dr. Philipp Gütlich
(50), Hans Ludwig Blöcher (60), Michael Götz (40), Lutz Dörsam (40), Prof. Dr. Peter Hochgesand (25), Elke Schumacher
(25), Wilfried Hoffmann (40), Helmut Dehn (50), Ernst Schmidt
(60), 1. Vorsitzender Prof. Dr. Dietmar Klausen |
Bei der Jubilarenehrung Mitte November im
Bootshaus dankt der Vorstand des RRK langjährigen Mitgliedern für ihre
Treue. Besonderer Höhepunkt ist die Ehrung des 96-jährigen Karl Pöppel,
der stolze 70 Jahre Mitglied des RRK ist. "Ihr könnt machen, was
Ihr wollt, mich kriegt Ihr aus dem RRK nicht raus!" Er hat sein Wort
gehalten. Aber auch Josef Schnur mit 65 Jahren sowie Hans Ludwig Blöcher und
Ernst Schmidt, die auf
sechzig Jahre Mitgliedschaft zurückblicken, können besonders stolz
sein. 50 Jahre gehören dem RRK an Helmut Dehn, Prof. Dr.
Philipp Gütlich und Heinz Ihrig, 40 Jahre Manfred Liebig,
Ragnar Otto, Lutz Dörsam, Wilfried Hoffmann,
Wolf von zur Mühlen, Walter Leichtweiß und Michael Götz
sowie 25 Jahre Stefan Kanig, Udo Schneider,
Ralf-Peter Rausch, Elke Schumacher, Prof. Dr. Peter
Hochgesand, Joachim Heydweiller, Dr. Karl-Heinz
Storsberg und Wolfgang Vorfalt.
Die Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim ist auch im Jahr 1997
zusammen mit dem Sportlerball des Sportbundes ein Höhepunkt im
Leben der Rüsselsheimer Sportfamilie. Die Hockeydamen und der
Rudervierer des RRK erhalten den Silbernen Lorbeerzweig, viele
RRK-Sportler werden mit einer Urkunde geehrt. Wenn es auch nicht die
Hockeydamen des RRK sind, der Titel "Mannschaft des Jahres"
bleibt beim RRK: Gekürt wird der "Rudervierer mit Steuermann"
mit Sven Hoffmann, Gerhard Darnieder, Harald Blum, Lutz Beyer und
Steuermann Sascha Adrian, der bei den Deutschen Sprintmeisterschaften siegen konnte.
Ab November laufen in der Halle schon wieder Punktspiele im Hockey.
Trotz des neuen Trainers Volker Schädel bewegen sich die
RRK-Herren am Ende der Tabelle, doch noch vor der Weihnachtspause kann
sich der RRK durch zwei Siege über Limburg und Hanau auf den vierten
Platz vorschieben. Dagegen führen die RRK-Damen die Tabelle
ungefährdet an.
Im Jahr 1997 trauert der RRK um zwei langjährige Mitglieder. Georg Astheimer,
der mehr als 40 Jahre Mitglied im RRK war, verstirbt im Januar. Klaus Hartmann,
fast 37 Jahre Mitglied des RRK, für seine Verdienste mit der
RRK-Leistungsnadel in Silber ausgezeichnet, stirbt bei Ausübung seines
geliebten Rudersports im Mai. Er war Ruderer der "alten Garde" aus den
60er Jahren, errudert im Vierer und Achter 28 Rudersiege für den RRK
und sitzt 1962 im "Maschinenraum" eines U23-Achters, der bei
den Deutschen Meisterschaften dieser Altersklasse Bronze holt.
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