Der RRK kann seine Mitgliederzahl
nochmals steigern – hier spielen wohl die neuen Tennisplätze
die ausschlaggebende Rolle, so dass er am 1. Januar 1981 510
Mitglieder hat (183 Passive, 143 Aktive und 184
Jugendliche).
In der Hallenhockey-Bundesliga läuft es zunächst für
die Herrenmannschaft des RRK sehr gut, so dass man nach sechs
Spielen mit 11:1 Punkten alleiniger Tabellenführer vor
Frankenthal und Heidelberg ist. Doch dann folgt eine
Niederlage in Heidelberg, einem Sieg gegen Stuttgart
folgt ein Unentschieden gegen Mülheim, einem Sieg in
Frankenthal folgt eine Niederlage zu Hause gegen Limburg.
Am Ende schafft der RRK den 2. Platz hinter Frankenthal,
so dass diese beiden Mannschaften sowie aus dem Norden
Schwarz-Weiß Köln und der DHC Hannover in die
Endrunde um die
Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft
einziehen, die am 7. und 8. März 1981 in der heimischen Walter-Köbel-Halle
ausgetragen wird. An beiden Tagen ist die Halle in Rüsselsheim restlos
ausverkauft. Jo Pompetzki berichtet für die
"Main-Spitze":
Anlauf auf den
vierten Titel missglückte: RRK nur Zweiter
Frankenthal nach 10:7
alter und neuer Meister
Der alte und neue
Hockeymeister heißt TG Frankenthal. In einem packenden Endspiel
setzte sich der Titelverteidiger am Sonntag Nachmittag in der
ausverkauften Köbelhalle mit 10:7 gegen den Rüsselsheimer RK
durch, dem damit der Griff zum vierten Hallentitel nach 1973,
1976 und 1979 verwehrt blieb. Es war ein verdienter Sieg der
Pfälzer, die sich gegenüber einer schwachen Leistung im
Halbfinalspiel gegen den DHC Hannover erheblich zu steigern
vermochten, während die Gastgeber den Kräfteverschleiß vom
Samstag Abend nicht verbergen konnten. In einer hochdramatischen
Partie hatten sie bereits wie der sichere Verlierer ausgesehen,
dann aber durch das 10:10-Ausgleichstor zwölf Sekunden vor
Schluss der regulären Spielzeit die Verlängerung gegen
Schwarz-Weiß Köln erzwungen und am Ende mit 14:12 die Oberhand
behalten.
Fast 2.400 Zuschauer fieberten dem Anpfiff
der beiden Unparteiischen Seidler (Heidelberg) und Kraft
(Karlsruhe) entgegen, es war, als ob sie ahnten, dass die
nächsten 60 Minuten Hallenhockey in Perfektion bringen würden.
Die lautstarke Frankenthaler Gemeinde war schnell still,
denn es dauerte keine fünf Minuten, da hatte der RRK die
Grünhemden regelrecht überrumpelt und war mit 2:0 in
Front gegangen. Doch so ruhig die Anhänger auf den Rängen
wurden, so konsequent fightete der Titelverteidiger zurück.
Dopp und Trump schafften schnell den Ausgleich, der
Sicherheit in die Reihen der Frankenthaler brachte. Ruhig
und überlegt wurde aufgebaut, suchte man immer wieder
die Spitzen Dopp und Trump, stand die Abwehr bombenfest.
Der alte Meister präsentierte eine Deckung, an der sich
der RRK immer wieder die Zähne ausbiss, auch wenn die
Begegnung bis zum Pausenpfiff rein toremäßig
ausgeglichen blieb: mit 4:4 wurden die Seiten gewechselt.
Im Endspiel um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft
1981 stehen sich in der Rüsselsheimer Walter-Köbel-Halle die TG
Frankenthal und der RRK gegenüber (Tobias Frank, Fritz
Schmidt, Reinhart Lange, Peter Trump) |
Indes sah man schon vor der Pause die Unterschiede. Hier
die Pfälzer, die als kompakte Mannschaft auftraten, die
flüssig kombinierten und auf ihre Chance lauerten, da
die Rüsselsheimer, die immer wieder versuchten, mit
langen Pässen den Mitspieler im Schusskreis zu erreichen,
häufig aber nur den Schläger eines Gegenspielers trafen.
Während drei der vier von Rüsselsheim bis dahin
erzielten Tore aus Ecken resultierten, hatte der
Titelverteidiger alle seine Treffer aus dem Feldspiel
erzielt.
Dennoch blieb die Begegnung bis zur 40. Minute und dem
Spielstand von 6:6 offen (einen zwischenzeitlichen
Zweitore-Vorsprung des Gegners hatten die Gastgeber
ausgleichen können), doch dafür musste sich der RRK vor
allen Dingen bei seinem hervorragenden Torhüter Frank
bedanken, der im ständigen Frankenthaler Angriffswirbel
die Ruhe selbst war und alle drei Strafecken des dafür
bekannten Spezialisten Peter Trump entschärfte.
Vielleicht hätte das Geschehen eine Wende genommen, hätten
Rauth und danach Müller die sich aus Einzelaktionen
ergebenden Chancen besser genutzt. Doch zweimal setzten
sie die Kugel völlig alleinstehend neben den linken
Torpfosten. In dieser Phase, als die Auseinandersetzung
auf des Messers Schneide stand, bewiesen die Kraftpakete
aus der Pfalz ihre Kaltblütigkeit. Jörg Pehlke und
Lange sorgten bis zur 46. Minute für einen 8:6-Vorsprung,
und von da an spielten die Grünhemden auf Halten.
Gelassen ließen sie den RRK anrennen, blockten immer
wieder die Angriffsversuche ab, fanden sie dazwischen die
Zeit, um kleine Verschnaufpausen einzulegen. Den Rüsselsheimern
dagegen brannten die verrinnenden Minuten auf den Nägeln,
sie mussten alles versuchen, doch sie taten das nicht mit
Überlegung, sondern mit Hektik. Nach einem der
zahlreichen Abspielfehler ergatterte sich Trump die Kugel,
hatte praktisch freie Bahn und erzielte in der 55. Minute
das 9:6, das schon alles entschied.
Müller verkürzte noch einmal, doch dann fehlte den
Opelstädtern die Kraft, um wie am Tage vorher über sich
hinauszuwachsen. Schon 60 Sekunden vor dem Abpfiff
herrschte im Lager der Grün-Schwarzen auf der Tribüne
Volksfeststimmung. Als Jörg Pehlke kurz vor dem Abpfiff
einen Alleingang erfolgreich abschloss, schäumte die
Stimmung auf den Rängen über.
Verständlicherweise ließen die Besiegten die Köpfe hängen,
doch das Erreichen des Endspieles war schon ein
Riesenerfolg für den RRK, bei dem Fritz Schmidt nur
durch eine Spritze fitgemacht werden konnte (er hatte eine schmerzhafte
Verletzung am Handgelenk), Rainer Seifert mit einer Erkältung
ins Spiel ging und Molitor das Finale mit einer Schulterprellung
bestritt. Sie alle zeigten in den insgesamt 140 Minuten eine
famose Leistung, nach der die Zielsetzung für 1982 nur heißen
kann: Auf ein Neues. |
Damit ist der RRK mit Tobias Frank, Lothar Ruthmann, Fritz Schmidt,
Rainer Seifert, Martin Müller, Wolfgang Molitor, Alfred Segner,
Berthold Rauth, Karl-Jürgen Manthei, Christoph Krehl und Steffen
Hagemann Deutscher Vizemeister
im Hallenhockey 1981. Die Sportjournalisten wählen den
RRK-Torwart Tobias Frank zum besten
Spieler des Turniers, wofür er die "Silberne
Hockeykugel" erhält. Organisation und
Ablauf der Veranstaltung erhalten hervorragende Kritiken
von Teilnehmern und auch Journalisten.
Die
RRK-Hockeymädchen verteidigen 1981 die 1980 bereits gewonnene
Hessenmeisterschaft auf dem Feld (hinten: Betreuer Arno Wild,
Daniela Weiß, Sally Traiser, Sabine Lersch, Susanne Hoffmann,
Kerstin Storto, Sabine Rausch, Anita Benischek, Anja Warnecke,
Anja Mück, Heike Schmitt, Trainer Berthold Rauth; vorn:
Monika Reichmann, Barbara Napp, Beate Bemmert, Bianca Weiß,
Kerstin Strubl, Anke Wild) |
Tobias
Frank (RRK) im Tor der deutschen Nationalmannschaft beim
Vier-Nationen-Turnier in Köln 1981 (Michael Peter, Tobias Frank,
Reinhard Krull,
Stefan Blöcher, Klaus Ludwiczak) |
An den Hallenhockey-Hessenmeisterschaften 1980/81 beteiligt sich der
RRK mit neun Jugendmannschaften, wobei die A-Jugend mit der hessischen
Vizemeisterschaft das beste Ergebnis erreicht. Das bedeutet die
Teilnahme an den Süddeutschen Meisterschaften, wo man sich jedoch
nicht platzieren kann.
In der sich anschließenden Feldrunde erreichen die RRK-Herren
mit 16:12 Punkten hinter Frankenthal und Limburg "nur"
den 3. Platz. Damit ist die Teilnahme an der Endrunde um die
Deutsche Meisterschaft verspielt.
Eine erfreuliche Leistung zeigen wieder die Hockeymädchen, die ihren
Hessenmeistertitel auf dem Feld aus dem Vorjahr erfolgreich
verteidigen können. Weiterhin nehmen sie als
Hessenmeister des Vorjahres, wie auch die A-Jugend
als hessischer Vizemeister, an der Vorrunde zur Deutschen
Meisterschaft teil, scheiden jedoch beide aus. An
Pfingsten besuchen zwei Jugendmannschaften ein Hockeyturnier
beim "Amsterdam Mixed Hockey Club Sarto (AMHC Sarto)", wobei die weibliche Jugend
Turniersieger wird. Paul Anagnostou und Anke Wild werden
in DHB-Kader berufen, ebenfalls Tobias Frank, Alfred
Segner, Karl-Jürgen Manthei und Steffen Hagemann.
Anfangs August erleben die Hockeyplätze am Sommerdamm das zweite
Hockey-Jugendfest des RRK unter der Leitung von Jugendleiter Erich
Hund, Thomas Blivier, Sigurd Traiser und Arno Wild. Dieses Fest mit
Jugend und Eltern wird wieder zu einem großen Erfolg.
Mitte März trifft sich die RRK-Familie ein Jahr vor dem 75-jährigen
Jubiläum zur RRK-Hauptversammlung. RRK-Vorsitzender Werner
Böhme blickt in seinem Bericht in Richtung Jubiläum 1983, möchte die
Mitgliederwerbung forcieren, begrüßt den Pachtvertrag für das
Bootshaus mit einer Brauerei und freut sich über die gute
Frequentierung der neuen Tennisplätze, für die die Stadt jedoch
gegenüber dem RRK noch Forderungen geltend machen will. Er erklärt
sich bereit, dem RRK noch ein weiteres Jahr vorzustehen. Von
sportlichen Erfolgen können Klaus Köppen für die Ruderer und Wolfgang
Vorfalt für die Hockeyspieler berichten. Nach längerer Diskussion
beschließt die Versammlung, die Klubbeiträge der aktiven Sportler
etwas zu erhöhen, während die unterstützenden Mitglieder nicht mehr
zahlen sollen.
Nach Abschluss des Wintertrainings überprüfen die
Ruderer erstmals ihre Ausdauer beim Maarauelauf
und können zufrieden sein. Bei der männlichen Jugend
siegt Peter Hafner vor Rolf Hafner und Markus Bork, bei
der weiblichen Jugend belegen Ulrike Kirsch und Claudia
Fachinger den zweiten und dritten Platz und bei den Aktiven landet
Lutz Beyer auf dem dritten Platz. Schon die ersten Regatten
bringen eine Menge Siege für die RRK-Mannschaften: Worms
2 Siege, Flörsheim 5 Siege, Frankfurt 5 Siege, Kassel 10
Siege, Köln 2 Siege, Bad Ems 2 Siege, München 2 Siege
und Schweinfurt 3 Siege.
"Ankleppern"
1981 auf den Tennisplätzen am Bootshaus mit einem
Schleifchenturnier |
Pfingst-Ruderwanderfahrt
1981 der "jungen AHs" von Marktheidenfeld nach Aschaffenburg
(Klaus Kraft,
Michael Walther, Wolfgang Gentzsch, Karl-Heinz Schwarzer) |
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Nachdem die "jungen AHs" des RRK an Pfingsten ihre
Ruderwanderfahrt auf dem Main von Marktheidenfeld nach Aschaffenburg
gemacht haben, starten Mitte Juni die AH-Ruderer von RRK und RaB zu einer
Ruderwanderfahrt auf den Berliner Gewässern. Zehn Essener und
dreizehn Rüsselsheimer rudern in Begleitung von Ruderern von Siemens
Berlin in den Norden, den Süden und das Zentrum von West-Berlin.
Erste große Prüfung für einen Ruderer des RRK ist für
den in Renngemeinschaft mit dem Mainzer RV startenden Achim
Erhard das Deutsche Meisterschaftsrudern in Essen. Im Vierer-ohne haben fünf
Renngemeinschaften gemeldet. Während es um den Sieg eine
Zielfilmentscheidung gibt, errudert sich Achim Erhard mit
seinen Bootskameraden vom Mainzer RV, dem Ex-RRKler Wolf-Rüdiger Kirsch
sowie Werner Hellwig und Heribert Karches, die Bronzemedaille.
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Ruderwanderfahrt
1981 des RaB Essen und des RRK auf den Gewässern von
Westberlin, auf dem rechten Bild Karl Heinz Ampütte (RaB), ... (RaB),
Wilfried Hoffmann (RRK), Rudolf Müller (RRK), Adolf Ketter (RRK),
Dr. Dietmar Klausen (RRK), Jürgen Kleine (RaB), Wolfgang
Gummersbach (RRK) und Werner Alt (RRK) |
Es folgen die Deutschen Jugendmeisterschaften
auf der Wedau in Duisburg, und auch hier hat der RRK drei
Eisen im Feuer. Der Vierer mit Ralf Tomenendal, Rolf Hafner, Markus
Bork, Peter Hafner und Stm. Henning Schmitt startet im Vierer-mit der
jüngeren Jahrgangsklasse und im Vierer-ohne. Susanne Rutzenhöfer
und Claudia Fachinger starten im Juniorinnen-Doppelzweier, Ulrike
Kirsch geht im Juniorinnen-Einer an den Start. Lassen wir die
"Main-Spitze" berichten:
RRK-Ruderer in Duisburg erfolgreich
Seine Stellung als einer der
stärksten hessischen Vereine unterstrich der RRK am Wochenende
bei den deutschen Juniorenmeisterschaften in Duisburg und
Hannover. In Duisburg gingen die Junioren an den Start, während
es bei den Eichkranzrennen in Hannover um die
Jahrgangsmeisterschaft der 19- bis 23-Jährigen ging.
Die Rüsselsheimer
Juniorin Ulrike Kirsch bewies im Einer im starken Feld von 22
Booten ihre Spitzenklasse: hinter der Ingelheimerin Maria Dürsch
und dem Boot aus Heidelberg mit Kristiane Zimmer belegte sie mit
einer hervorragenden Zeit den dritten Platz. Ulrike Kirsch
musste
nach Scheitern im Verlauf in den Hoffnungslauf, in dem sie dann
den Einzug ins Halbfinale schaffte. Die Rüsselsheimerin, die
sich von Rennen zu Rennen steigerte, zog schließlich ins Finale
ein, wo sie sich gegen die starke Konkurrenz gut behauptete und
mit dem dritten Platz ein hervorragendes Ergebnis erreichte. Mit
dieser Platzierung ist die RRK-Juniorin für die
Nationalmannschaft qualifiziert.
Prächtig schlug sich auch der Junior-Vierer des RRK. Die
Mannschaft mit Peter Hafner, Markus Bork, Ralf Tomenendal, Rolf
Hafner und Steuermann Henning Schmitt, die in dieser Saison das
erste Mal zusammen antrat, konnte ihren Vorlauf nicht gewinnen
und musste in den Hoffnungslauf, wo man sich schließlich für das
Finale qualifizierte. Dort erwischte das Rüsselsheimer Boot den
besten Start, der sich bei der 500-Meter-Marke in einer halben
Lange Vorsprung niederschlug. Dem Endspurt des harmonischeren
Bootes aus Berlin war man dann aber nicht gewachsen, so dass man
schließlich, um eine knappe Länge geschlagen, mit dem zweiten
Platz vorlieb nehmen musste, der dennoch für die Rüsselsheimer
einen großen Erfolg bedeutete.
Nur eine Stunde später traten die vier Ruderer dann in der
Konkurrenz der Boote ohne Steuermann an, wo man leider über
einen vierten Platz nicht hinauskam. Der Abstand zu den drei
Erstplazierten war jedoch nur denkbar knapp.
Einen guten Eindruck hinterließ in Duisburg auch der
Juniorinnen-Doppelzweier mit Claudia Fachinger und Susanne
Rutzenhöfer: Die beiden Rüsselsheimerinnen hielten gut mit und
mussten sich im Hoffnungslauf dem Boot aus Dortmund nur knapp
geschlagen geben. |
"Silber"
für den RRK-Vierer bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in
Duisburg im Vierer-mit bis 16 Jahre (Stm. Henning Schmitt,
Peter Hafner, Markus Bork, Rolf Hafner, Ralf Tomenendal) |
Ulrike
Kirsch landet bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 1981 in
Duisburg hinter Maria Dürsch vom RV Ingelheim und Kristiane
Zimmer vom Heidelberger RK auf
dem "Bronzeplatz" |
Am gleichen Wochenende laufen in Hannover die Eichkranzrennen,
bei denen der RRK ebenfalls vertreten ist. Für den RRK gemeldet sind im Zweier-ohne Lutz
Beyer und Steffen Kerkmann sowie als Renngemeinschaft der
Ex-Rüsselsheimer Wolf-Rüdiger Kirsch (nun Mainzer RV) und Achim Erhard,
außerdem im Zweier-mit in Renngemeinschaft Gerhard Darnieder mit den
Frankfurter Germanen Klaus Appel und Stm. Axel Altschner sowie ein
Achter ebenfalls in Renngemeinschaft mit Germania Frankfurt und
Nassovia Höchst. Wir
zitieren auch hier die "Main-Spitze":
Auch in Hannover RRK-Ruderer
erfolgreich
Bei den Eichranzrennen in Hannover lagen die Hoffnungen des RRK auf dem
Zweier ohne Steuermann mit Steffen Kerkmann und Lutz Beyer, der
durch vier Regattasiege in den Wochen zuvor auf sich aufmerksam
gemacht hatte. Das Boot, das wegen des Wehrdienstes von Kerkmann
nicht optimal trainieren konnte, setzte sich über Vorlauf und
Hoffnungslauf ins Finale durch, wo man sofort schnell anging und
nach 1.000 Metern gleichauf mit dem späteren Siegerboot aus
Lübeck lag. Im Endspurt fehlte den beiden Rüsselsheimern, denen
man die schweren Rennen der letzten Wochen anmerkte, jedoch die
Kraft, um ihr hohes Tempo durchzuhalten, so dass man schließlich
auf dem fünften Platz ins Ziel kam. Negativ machten sich für die
Rüsselsheimer die schlechten Wetterbedingungen auf der Strecke
bemerkbar, in die der Wind schräg einfiel. Das kombinierte Boot
mit dem Ex-Rüsselsheimer Wolf-Rüdiger Kirsch (jetzt Mainzer RV) und
dem RRKler Achim Erhard blieb im Hoffnungslauf hängen.
Ein Kuriosum setzte dem Start des
kombinierten Zweiers mit Gerhard Darnieder (RRK) und Klaus Appel
(Germania Frankfurt) ein vorzeitiges Ende: Als es zum Wiegen
ging, stellte die Wettkampfleitung fest, dass Steuermann Axel
Altschner das vorgeschriebne Gewichts-Mindest-Limit von 45
Kilogramm reinem Körpergewicht unterschritt − um genau 300
Gramm. Die 300 Gramm waren für das Schiedsgericht Grund genug,
streng nach den Regeln auf Disqualifikation zu entscheiden. Die
nach Hannover gefahrenen Ruderer brauchten ihr Boot gar nicht
erst zu Wasser zu lassen.
Positiv überrascht war man vom Abschneiden des Achters, der
zusammen mit Ruderern aus Frankfurt und Höchst gebildet wurde.
Das Boot mit Lutz Beyer, Steffen Kerkmann, Gerhard Darnieder,
Michael Köhler (alle RRK), Achim Heftrich, Harald Blum, Stm.
Thomas Alt (alle Germania
Frankfurt), Martin Frühauf und Matthias Potthoff (beide Nassovia
Höchst) zeigte sich trotz der wenigen gemeinsam gefahrenen
Trainingskilometer gut in Schuss. Nach schwachem Start lag man
lange Zeit auf Platz fünf, bevor man schließlich im Endspurt
über sich hinauswuchs und hinter den Renngemeinschaften
Stuttgart / Ulm / Heidelberg und Lübeck / Kiel / Dortmund /
Meschede einen guten dritten Platz, den Bronzeplatz,
belegte. |
Ulrike Kirsch wird vom DRV für das FISA-Junioren-Championat,
das vom 5. bis 8. August 1981 auf dem Pantcherevo-See
bei Sofia ausgetragen wird, nominiert und startet dort
gemeinsam mit Maria Dürsch, Marion Dewald, Sonja Petri
und Seuerfrau Sabine Müller im Doppelvierer.
Der "Rudersport" berichtet:
"Wie schwer es werden würde, in diesem
Rennen Edelmetall zu erringen, das war spätestens nach
den Hoffnungsläufen deutlich geworden. Ein Rennen auf
"Biegen und Brechen" wurde also erwartet.
Leichter Favorit, das Boot der DDR. Es war daher nicht
sonderlich verwunderlich, dass diese Mannschaft bei 500 m
schon den Bugball mit einer knappen Länge vorn hatte.
Zweites Boot hier die sehr startschnellen Mädchen aus
Frankreich vor unserem Doppelvierer und den Bulgarinnen.
Abgeschlagen schon etwas das Boot aus Holland. Und nun
gab es nichts für schwache Nerven. Mit eineinhalb Längen
vor dem Feld klares Siegerboot die DDR, und dann vier
Boote fast auf gleicher Linie. In allen Booten wurde
gespurtet – aber eine Führung war nicht zu erkennen.
Fast als ein Ton die Zielhupe für diese vier Boote, nur
der 6. Platz für Holland war deutlich. Das Zielfoto musste
also entscheiden, und die Minuten der Ungewissheit erfassten
alle, Zuschauer wie auch Aktive. Dann kam das ersehnte
Ergebnis mit 0,11 Sekunden Platz 2 für die Bundesrepublik
Deutschland vor Rumänien, und dieses Boot wiederum 0,59
Sekunden vor Frankreich, das dann 0,91 Sekunden vor den
Bulgarinnen lag."
|
Im August und September besuchen die RRK-Ruderer dann
noch die Regatten in Mainz (3 Siege), Frankfurt (1 Sieg),
Schierstein (1 Sieg) und Villach (2 Siege), sowie die Hessenmeisterschaften
in Mühlheim, wo sie fünf Hessenmeister-Titel
gewinnen können. Die "Main-Sitze" schreibt:
RRK-Achter nicht zu
schlagen
Rüsselsheimer Ruderer holen fünf
Hessentitel ins Bootshaus
Mit einer
ausgesprochen zufrieden stellenden Ausbeute kamen die Ruderer des
RRK von den Hessenmeisterschaften aus Mühlheim zurück. Die
Rüsselsheimer brachten fünf Titel mit nach Hause.
Die als Favoriten
nach Mühlheim gefahrenen RRK-Boote zeigten sich in guter Form
und erfüllten die Erwartungen. So zeigten Peter Hafner, Markus
Bork, Rolf Hafner, Ralf Tomenendal und Steuermann Henning
Schmitt im Rennen der Junior-B-Vierer sowohl im Vorlauf als auch
im Finale technisch überzeugende Ruderarbeit – mit zwei Längen
Vorsprung belegte das Boot den ersten Platz. Die B-Junioren
versuchten sich auch in der Konkurrenz der jahrgangshöheren
A-Boote, doch mussten sie dabei den älteren und kräftigeren
Gegnern aus Offenbach den Vortritt lassen.
Der Männer-B-Zweier
des RRK mit Steffen Kerkmann und Lutz Beyer zeigte sich
ebenfalls in blendender Verfassung. Ohne Mühe drang man ins
Finale vor und gab dort mit einem Start-Ziel-Sieg den Booten von
Germania Frankfurt und Offenbach / Mühlheim das Nachsehen. Auch im
A-Rennen schlugen sich die Rüsselsheimer prächtig: bis auf eine
Höhe von 1.000 Metern lag man mit dem Team aus Gießen gleichauf,
die Oberhessen zeigten dann aber den stärkeren Endspurt.
Der Männer-Vierer des
RRK mit Oliver Bär, Achim Erhard, Gerhard Darnieder, Harald
Richter und Steuermann Patrick Braun, neu formiert und deshalb
noch nicht optimal zusammenarbeitend, musste sich in seinem
Rennen den Konkurrenten aus Frankfurt beugen. Die taktische
Verhaltensregel, die Kräfte zu schonen, wenn sich ein stärkerer
Konkurrent zeigt, trug dann ihre Früchte im Achterrennen, für
das man sich im Rüsselsheimer Lager viel vorgenommen hatte.
Steffen Kerkmann, Lutz Beyer, Harald Richter, Achim Erhard,
Gerhard Darnieder, Oliver Bär, Markus Sauer, Stefan Pasura und
Steuermann Patrick Braun, die mit einem vom Essener Ruderverein
geliehenen schnellen Kunststoffboot an den Start gingen, wirkten
frischer als ihre Konkurrenten und schalteten zunächst im
Vorlauf die Renngemeinschaft Offenbach / Mühlheim / Frankfurt aus.
Im Endlauf hatten sie es dann mit dem favorisierten Boot Gießener RG / Gießener RC Hassia zu tun, gegen das sie bereits
zwei Mal verloren hatten. Der RRK zeigte aber ein begeisterndes
Rennen, baute die Führung kontinuierlich aus und holte mit zwei
Längen Vorsprung einen vielbejubelten Hessentitel.
Ihren Anteil zur
Titelausbeute trugen auch die RRK-Damen bei. Ulrike Kirsch
gewann im Juniorinnen-A-Einer zunächst ihren Vorlauf gegen das
Boot von Freiweg Frankfurt und setzte sich dann im Finale nach
anfänglichen Steuerschwierigkeiten sicher gegen das Boot aus
Mühlheim durch. Eines ihrer besten Saisonrennen lieferten
Claudia Fachinger und Susanne Rutzenhöfer, die sich gegen den
Hersfelder RV die Meisterschaft im Doppelzweier der
A-Juniorinnen sicherten. |
Insgesamt hat der RRK damit auf den Regatten des Jahres 1981 43
Rennsiege nach Hause gefahren. Erfolgreichste unter den Aktiven in
der Zahl der Siege ist Ulrike Kirsch mit 13 Siegen.
Silbermedaille
für den deutschen Doppelvierer beim FISA-Junioren-Championat in
Sofia 1981 mit Ulrike Kirsch vom RRK, Marion Dewald, Stfr. Sabine
Müller, Sonja Petri und Maria Dürsch |
Tennis-Klubmeisterschaft
des RRK 1981: Rainer Seifert (Herren 1.), Silvia Braner (Damen 1.),
Marlene Heuß (Damen 2.), Rüdiger Weidmann (Herren 2.) |
Bei
dem die Saison beschließenden Abrudern mit interner
Regatta wird Harald Richter
Klubmeister
im Einer vor Wilfried Hoffmann und Markus Sauer.
Im August führt die Tennisgruppe des
RRK erstmals Klubmeisterschaften im
Einzel für Damen und Herren durch. Da für die Endrunde
nur acht Damen und acht Herren zugelassen sind, muss zunächst
eine Qualifikationsrunde gespielt werden. Nach 69 Spielen
in Qualifikation und Endrunde ist die Entscheidung
gefallen. Bei den Damen siegt Silvia Braner
vor Marlene Heuß und Heidi Seifert, bei den Herren Rainer
Seifert vor Rüdiger Weidmann und Alfred Segner.
Die Spiele der
Feldhockey-Bundesligasaison 1981/82 beginnen anfangs September.
Die RRK-Herren spielen in der Südgruppe − Sieg, Niederlage,
Unentschieden, Sieg, Sieg, Niederlage, Unentschieden − und liegen nach
wechselvoller Leistung zur Halbzeit nach sieben Spielen mit 8:6
Punkten auf dem 4. Tabellenplatz. Dann geht es in der Halle zum
"Internationalen" in Hürth, wo die RRK-Herren das Halbfinale
erreichen, Uhlenhorst Mülheim mit 11:10 schlagen, jedoch im Finale
gegen die TG Frankenthal mit 8:10 den Kürzeren ziehen. Dann geht es
zum Frankenthaler Hallen-Einladungsturnier, wo hinter Frankenthal und
Stuttgart der 3. Platz erspielt wird. Ende November beginnt die
Hallen-Bundesligasaison − zum Jahresende liegt der RRK nach fünf
Spielen mit 6:4 Punkten auf dem 3. Platz.
Beim Hallenturnier des TV 1846 Alzey um
den "Landrat-Rolf-Rein-Pokal" für weibliche und männliche
Jugendmannschaften trägt sich die weibliche Jugend des RRK in die
Siegerliste ein, die männliche Jugend des RRK erreicht den 5. Platz.
Im Oktober wechselt der Pächter des "Bootshauses"
erneut. Die Gaststätte wird von der Brauerei an die
Ehepaare Paraschopoulos und
Gipatidis verpachtet.
Am 28.
November 1981 veranstaltet der RRK seinen Nikolausball im
Adlersaal, ein "Bombenfest" bei ausverkauftem
Haus. Für besondere Verdienste erhält Günter
Schmitt die RRK-Leistungsnadel in Gold,
die gleiche Ehrung erfahren für besondere sportliche
Leistungen die Hockeyspieler Peter Kraus,
Fritz Schmidt und Rainer Seifert
sowie der Meisterruderer Wilfried Seipp.
Bei
der Sportlerehrung des Stadtverbandes für Leibesübungen
wird die Deutsche Meisterin im Judo, Gabi Ritschel, zur
"Sportlerin des Jahres 1981" gekürt,
strahlende Zweite wird Ulrike Kirsch vom RRK. "Mannschaft des
Jahres" werden die Volleyball-Juniorinnen der TG Rüsselsheim, Patz zwei für den
Junior-Vierer des RRK, Platz drei für die Hockeyherren des RRK.
Ende des Jahres verliert der RRK zwei verdiente, langjährige
Vorstandsmitglieder durch den Tod, und zwar Alfred Rausch,
den stellvertretenden Leiter der Hockeyabteilung, und das Ehrenmitglied Richard Trapp, den
langjährigen Schatzmeister des RRK.
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