Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 (RRK)
von 1942 bis heute

1986

Im 60. Jubiläumsjahr der Hockeyabteilung des RRK liegen die Hockeydamen und auch die Hockeyherren, die beide in der Hallenhockey-Regionalliga spielen, Mitte Januar auf dem ersten Platz der Tabelle. Beide Teams peilen die Bundesliga an, d.h. zunächst einmal die Aufstiegsrunden. Während die Damen bereits Ende Januar als Tabellenerster die Aufstiegsrunde erreicht haben, müssen die Herren bis zum letzten Spieltag bangen, aber auch sie schaffen es schließlich, wenn auch knapp, mit einem dritten Tabellenplatz.

Im Nachwuchsbereich erspielen sich die A-Knaben einen 3. Platz in der Hessenmeisterschaft, die A-Mädchen werden hessischer Vizemeister. Und auch bei der Süddeutschen Meisterschaft müssen die A-Mädchen Eintracht Frankfurt den Vortritt lassen. Dennoch hat man sich damit für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in Hamburg qualifiziert. Nachdem in der Vorrunde zunächst Rot-Weiss Köln mit 2:1, dann der UHC Hamburg mit 7:0 und schließlich Großflottbek mit 3:0 geschlagen werden, steht die Mannschaft im Halbfinale und triumphiert hier mit 5:3 über den Düsseldorfer HC. Im zweiten Halbfinale setzt sich der Großflottbeker THGC über Eintracht Frankfurt durch, so dass der RRK im Finale erneut auf Großflottbek trifft. Wir zitieren hier die "Main-Spitze":

Nach dramatischem Finale Deutscher Meister

Sternstunde für RRK-Hockeymädchen: 3:2-Sieg nach Siebenmeterschießen gegen Großflottbek

Hessischer und Süddeutscher Vizemeister, aber dann Deutscher Meister 1986 in der Halle, die A-Mädchen des RRK (hinten: Trainer Berti Rauth, NN, Stefanie Niggemann, Britta Becker, Angela Müller, Katrin Schmitt, Alexandra Kaiser, Betreuer Kurt Becker; vorn: Angela Vögele, Sinika Eichner, Sandra Wohlfahrt, Ruth Zinke, Ramona Münze, Sandra Richter)

Wie sagt man doch so schön: "Die Freude über einen sportlichen Erfolg ist immer dann am größten, wenn man eigentlich nicht damit rechnet." – So oder ähnlich dürfte sich auch die Gefühlswelt der RRK-Hockeymädchen dargestellt haben, nachdem sie am Sonntag Mittag in Hamburg ganz oben auf den Thron steigen konnten.

In einem an Spannung und Dramatik nicht mehr zu überbietenden Finale gegen Gastgeber Großflottbeker THC holten sich die von Kurt Becker betreuten Spielerinnen im Alter von 12 bis 15 Jahren den Titel eines deutschen Meisters. Nachdem es nach Beendigung der regulären Spielzeit 2:2-Unentschieden gestanden hatte, bewiesen die jungen RRK-Damen im Finale die besseren Nerven und entschieden das notwendige Siebenmeter-Schießen knapp mit 3:2 für sich.

Unbeschreibliche Jubelszenen spielten sich anschließend im mit etwa 250 Zuschauern gut gefüllten Hamburger Chritianeum ab, in dem die A-Mädchen des Ruder-Klubs eine wahre Sternstunde erlebten. Obwohl körperlich den anderen Teams sicher unterlegen, erwuchsen die jungen RRKlerinnen zu einer spielerischen Größe, an der es letztlich kein Vorbeikommen gab.

"Wir waren auf die Stunde topfit", freute sich Betreuer Kurt Becker ob der Leistung seiner Schützlinge und lässt überhaupt keinen Zweifel an der Berechtigung des opelstädtischen Erfolges aufkommen. "Wir waren die einzige Mannschaft ohne Verlustpunkt und auch in sämtlichen Spielen am Ende der verdiente Sieger."

Tatsächlich war der RRK auch im Finale eigentlich die bessere Mannschaft, zumindest über 70 Prozent der Partie. Nach einem kurzzeitigen 0:1-Rückstand schaffte die überragende Britta Becker mit zwei Eckentoren noch vor der Pause das 2:1 und letztlich bewahrte allein das Torholz die Großflottbeker Mädels dreimal vor einem höheren Rückstand. Erst nach dem Ausgleich Mitte der zweiten Halbzeit machten die Gastgeberinnen mächtig Druck, doch die ebenfalls sehr gute RRK-Torsteherin Sandra Wohlfahrt hielt bis zum Schlusspfiff ihren Kasten sauber.

Ohne eine Verlängerung ging es dann gleich zum Sieben-Meter-Schießen und auch hier stand es nach den ersten fünf Schützinnen noch immer pari (4:4). Dann wehrte Sandra Wohlfahrt den ersten Siebenmeter der neuen Serie ab, während erneut Britta Becker unter dem Jubel ihrer Teamkameradinnen der entscheidende Treffer gelang.

Nachdem die Weibliche Jugend bereits Ende 1985 Hessenmeister in der Halle geworden war, holt sie sich nun in Bad Dürkheim auch die Süddeutsche Meisterschaft durch ein 4:3 im Finale über Eintracht Frankfurt. Damit ist auch die Fahrkarte zur "Deutschen" gelöst, doch noch in der Stunde des Erfolgs in Bad Dürkheim gibt der RRK seinen Verzicht auf die Teilnahme bekannt. Der Grund: Just zum gleichen Zeitpunkt steht den RRK-Damen, die sich zu 90 Prozent aus der weiblichen Jugend rekrutieren, die Bundesliga-Aufstiegsrunde bevor.

Ende Februar richtet der RRK die Aufstiegsrunde der Herren zur Hallen-Bundesliga in der heimischen Walter-Köbel-Halle aus. Mitbewerber des RRK sind der 1. Hanauer THC, die SSV Ulm und Blau-Weiss Köln. Nach einem 10:6 über Hanau, einem 9:6 über Köln und einem 9:7 über Ulm hat die Truppe um Trainer Fritz Schmidt 6:0 Punkte und ist damit auch in der Halle wieder erstklassig, wieder in der Bundesliga. Mit diesem Erfolg tritt Fritz Schmidt, der sich aufs Altenteil zurückziehen will, als Trainer der Herrenmannschaft des RRK zurück. Jürgen Pauly berichtet in der "FAZ":

Wieder im "Hallen-Oberhaus", die RRK-Herren (hinten: Masseur Karl-Heinz Bog, Klaus Eberts, Harald Eisenacher, Holger Klein, Norbert Boll, Fritz Schmidt jr., Christoph Krehl, Trainer Fritz Schmidt; vorn: Paul Anagnostou, Ralf-Peter Rausch, Berti Rauth, Tobias Frank, Thomas Susenburger, Alfred Segner)

Mit drei Siegen in drei Tagen in die Bundesliga

Rüsselsheimer RK im Hockey wieder erstklassig

Drei Tage lang haben sie gekämpft. Dreimal hintereinander sind sie eine Stunde lang jedem Ball nachgerannt und haben sich dabei wahrlich nicht geschont. Ein Kraftakt, der sich für die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK gelohnt hat. Nach Siegen gegen Hanau (10:6), Köln (9:6) und Ulm (9:7) beendeten sie die Aufstiegsspiele in Rüsselsheim zur Hallenhockey-Bundesliga der Männer ungeschlagen und haben damit den Schritt in die höchste deutsche Spielklasse auch in der Halle wieder geschafft.

Die Tatsache jedenfalls, dass der Rüsselsheimer RK nach dem Tabellenstand nur als Dritter der Regionalliga Süd diese Aufstiegsrunde überhaupt erreichte, war schnell vergessen. Schließlich hatten Verletzungen von Torwart Tobias Frank und Torjäger Alfred Segner sowie die "Nebentätigkeit" von Berthold Rauth als Trainer der Damenmannschaft den RRK doch den einen oder anderen Punkt gekostet.

Zur Aufstiegsrunde in eigener Halle waren derlei Widrigkeiten aber längst ausgeräumt. Die Rüsselsheimer traten in Bestbesetzung an und präsentierten sich auch kämpferisch erstklassig. So machten sie in der Partie gegen Hanau aus einem anfänglichen Rückstand noch einen Sieg, führten gegen Blau-Weiss Köln zur Halbzeit schon hoch mit 6:1 und schließlich auch gegen Ulm zur Halbzeit immerhin mit 6:2. Zwar wurde es in den letzten Spielen zum Ende hin stets noch einmal gefährlich für den RRK, aber in beiden Fällen ließen sich die Rüsselsheimer den Sieg, den sie praktisch schon in der ersten Hälfte herausgespielt hatten, nicht mehr nehmen.

Durch diese drei Siege und den damit verbundenen Wiederaufstieg in die Hallen-Bundesliga haben die Rüsselsheimer bewiesen, dass sie wieder eine Mannschaft mit Zukunft sind. Mit den erfahrenen Rauth, Segner, Frank und Krehl als Rückhalt haben die jungen Spieler mit der Zeit ihre Fertigkeiten perfektionieren können. So machte etwa in der Partie gegen Köln Klaus Eberts durch drei Tore nachhaltig auf sich aufmerksam. Der Aufstieg und der in den drei Spielen am Wochenende gezeigte unbedingte Einsatz könnten dem Rüsselsheimer RK im übrigen auch in der Feldrunde zu einem Aufschwung verhelfen, der die Abstiegskämpfe der letzten Jahre vergessen ließe.

Eine Woche später haben auch die RRK-Damen, ebenfalls in der Walter-Köbel-Halle, reelle Chancen es den Herren nachzumachen. Die RRK-Damen spielen gegen SC Frankfurt 1880 6:6, gewinnen gegen Uhlenhorst Mülheim 13:7 und trennen sich vom Crefelder HTC mit 3:3. Das reicht nicht! Der Crefelder HTC ist Gruppenerster und damit auch Aufsteiger. Hans-Joachim Leyenberg befasst sich in der "FAZ" mit den RRK-Damen:

RRK – das Talent stimmt, nur an den Nerven hapert's

Ein Jahr Wartezeit, weil ein Tor zum Aufstieg fehlt

Ein Tor hat den Hockeyspielerinnen vom Rüsselsheimer RK zum Aufstieg in die Bundesliga gefehlt. Wer erst in einem Jahr wieder haben kann, was schon am Sonntag zum Greifen nahe war, ist natürlich untröstlich. "Noch ein Jahr Regionalliga" heißt der Stoßseufzer mancher Spielerin nach dem 3:3 gegen den Aufsteiger Crefelder HTC. Den Westdeutschen gelang der Sprung im fünften Anlauf, schließlich war die Hallen-Aufstiegsrunde in Rüsselsheim bereits die fünfte in fünf Jahren. Jetzt baut Berti Rauth, der Trainer des RRK, auf die Aufstiegsrunde im kommenden März. So wie der SC Frankfurt 1880, der sich nach Sieg, Niederlage und Unentschieden im Selbstbewusstsein gestärkt sah. Das Erreichen der nächsten Aufstiegsrunde ist für den RRK gar keine Frage, schließlich bleibt die Mannschaft zusammen, wird eher stärker als schwächer.

Die Weibliche Jugend des RRK wird nach dem Gewinn der Hessenmeisterschaft in der Halle  auch Süddeutscher Meister 1986, muss auf die Teilnahme an der "Deutschen" aber verzichten (hinten: Trainer Berti Rauth, Claudia Hamann, Eva Hagenbäumer, Sabine Lersch, Sally Traiser, Tanja Dickenscheid, Sabine Rausch; vorn: Kerstin Strubl, Bianca Weiß, Susanne Hoffmann, Andrea Wohlfahrt, Anja Mück)

Die Jugend ist die problematische Stärke dieser Gemeinschaft, die mit zwei Ausnahmen in der weiblichen Jugend spielen könnte. Es gab sogar die Qual der Wahl: Entweder mit der weiblichen Jugend deutscher Meister werden oder den Aufstieg in die Bundesliga probieren. Das Talent stimmt, nur an den Nerven hapert's. Drei Tore in sechzig Minuten Hallenhockey sind natürlich zu wenig, um höheren Ansprüchen zu genügen. Von den zehn Ecken der zweiten Halbzeit konnten die Hessen gerade eine zum 2:2 nutzen, selbst ein Siebenmeter wurde nicht verwandelt. Die ansonsten so tüchtige Anke Wild scheiterte an der Krefelder Torhüterin Heike Busalski.

Nach dem Schlusspfiff kam die Zeit der Tränen. Irgendwann hatten sogar die Siegerinnen ein Einsehen und kamen, um die Geschlagenen zu trösten. Die Krefelderinnen taten das mit so strahlenden Mienen, dass es nur ein schlechter Trost gewesen sein kann. In den letzten Sekunden hatten sich die Ereignisse überschlagen. Eine Ecke 18 Sekunden vor dem Schlusspfiff kostete Rauth sogar seinen Platz auf der Bank, weil er seine Anweisungen an Ort und Stelle gab, auf dem Parkett, am Schusskreis. Torhüterin Bianca Weiß hatte ihren Platz längst zugunsten einer Feldspielerin geräumt. Bianca Weiß hinterm Tor, Berti Rauth auf die Tribüne verbannt, doch es änderte sich nichts.

Dann eben im nächsten Jahr. Das sagt sich so leicht. Mannschaften in diesem Alter haben stets etwas von einem Wanderzirkus an sich, man weiß nicht, was kommt. Aber Rauths Arbeit, mit Coach Thomas Blivier neben sich, ist seit acht Jahren konstant. Der hockeyspielende Sportstudent mit dem Lehrauftrag für überschulische Neigungsgruppen im Rüsselsheimer Schulsportzentrum hat als Trainer Karriere gemacht. Er hat gute Aussichten, in Kürze Bundestrainer der B-Jugend zu werden. Er wird sich ganz auf das Lehren konzentrieren. Mit dem Hockey in der ersten Mannschaft des RRK, die erst vor einer Woche den Aufstieg in die Bundesliga schaffte, ist Schluss.

Ohne Rauth und ohne Fritz Schmidt wird es dort weitergehen müssen; den Trainer Schmidt gibt es seit dem vollbrachten Aufstieg nicht mehr. Ein Posten für Rauth? Der konzentriert sich lieber auf die Mädchen, will vollenden, was er begonnen hat. "Wir bleiben zusammen. Von zehn bis in die Bundesliga." Sie waren zehn Jahre alt, als er sie zu sichten begann. Seitdem holten seine Mädchen fünfzehn Hessentitel, sechs süddeutsche und drei deutsche Meisterschaften im Nachwuchsbereich. Und das in einem Klub, in dem nach dem Krieg praktisch nur die Männer zählten. Eigentlich lauter Gründe zum Jubeln, zumal Rauth eine Zwölfjährige hat, "die alles an die Wand spielt", und die A-Mädchen des RRK am Sonntag nach zweimaligem Siebenmeterschießen in Hamburg die deutsche Nummer eins gegen Großflottbek wurden. Wenn im Bootshaus, dem Vereinshaus, dennoch reichlich getrauert wurde, dann wegen eines einzigen Tores. Dabei schießen sie in der Saison Treffer im Überfluss.

Dass die "betagten Männer" der Hockeyabteilung ihr Handwerk noch immer bestens verstehen, beweisen sie bei der Endrunde um die Hessenmeisterschaft der Senioren. Der RRK gewinnt seine drei Spiele, gegen den Wiesbadener THC 9:2, gegen den Höchster THC 7:2 und gegen den Offenbacher RV 5:4, und holt sich damit den Titel mit den Spielern Peter Kraus, Manfred Liebig, Rainer Seifert, Michael Heuß, Rolf Dauber, Roland Segner, Rüdiger Weidmann, Wolfgang Beck und Martin Müller.

Bei der Hauptversammlung der Hockeyabteilung kann die Abteilungsleitung auf eines der erfolgreichsten Jahre in 60 Jahren RRK-Hockey zurückblicken. Trotz der anstehenden Neuwahlen bleibt im großen und ganzen alles beim alten, Michael Heuß wird als Leiter der Hockeyabteilung bestätigt.

 

Anrudern der RRK-Ruderabteilung Ende April 1986 am Main vor dem Bootshaus mit der Taufe von fünf neuen Rennbooten, dem Achter "Dr. Alfred Buch", dem Riemenzweier "Match 82", dem Doppelzweier "Paul Schubert" sowie den Einern "Marcel" und "Karl Müller"

 

Auch bei der Ruderabteilung muss in deren Hauptversammlung die Abteilungsleitung neu gewählt werden; an der Spitze ergeben sich keine Veränderungen, Klaus Köppen bleibt Abteilungsleiter. Man blickt auf ein nicht sehr erfolgreiches Jahr zurück, kann mit Norbert Kindlmann jedoch einen neuen Trainer vorstellen, auf dem die Hoffnungen zur Besserung ruhen.

Alter und neuer geschäftsführender Vorstand des RRK 1986, 1. Vorsitzender Prof. Dr. Dietmar Klausen, 2. Vorsitzender Horst Ackermann und Schatzmeister Wilfried Hoffmann

Die folgende Jahreshauptversammlung des RRK ist geprägt von den Sportberichten, den Berichten des 1. Vorsitzenden (" Die Tradition wahren, doch die Inhalte fortentwickeln") und des Schatzmeisters. Besonders erwähnt wird, dass das Dach der alten Bootshalle aufgrund einer großzügigen Spende neu mit Tonziegeln gedeckt werden kann. Auch hier stehen, wie bei den Abteilungen, Neuwahlen an, die problemlos abgewickelt werden können. Der geschäftsführende Vorstand bleibt unverändert im Amt: Klausen – Ackermann – Hoffmann. Auf Antrag des Vorstandes werden die verdienstvollen Mitglieder Gerhard Müller, Wilhelm Nold und Fritz Schneider durch die Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern des RRK ernannt. 

Bevor Ende April die Rudersaison mit dem Anrudern offiziell eröffnet wird, startet der D-Kader bereits Mitte März zu einem Langstreckentest in Offenbach, dabei im Vierer die Renngemeinschaft RRK / Frankfurter RG Germania mit Harald Blum und Lutz Beyer im Boot.

Beim Anrudern Ende April kann die Ruderabteilung fünf neue Rennboote taufen. Petra Buch tauft einen Rennachter auf den Namen des verstorbenen RRK-Erfolgstrainers, "Dr. Alfred Buch"; zwei Einer werden von Rudolf Müller und Marcel Schopfer auf die Namen "Karl Müller" und "Marcel" getauft, ein Riemenzweier erhält von Lutz Beyer den Namen "Match 82", ein Doppelzweier von Gerhard Müller den Namen "Paul Schubert"

Die Regattasaison ist geprägt durch den neuen Trainer Norbert Kindlmann, der versucht, Jugendliche für Regattateilnahmen aufzubauen. Der Jugendliche Peter Deister startet im Leichtgewichts-Einer und kann sechs Rennen siegreich beenden. Auf den Deutschen Jugendmeisterschaften erreicht er das Halbfinale. Des weiteren startet Harald Blum im Männer-Einer. Auf den Herbstregatten gehen Beyer und Blum mit Germania Frankfurt in einem Renngemeinschafts-Vierer an den Start, außerdem ein Anfänger-Vierer und Michael Gagel im Jungen-Einer. Am Ende der Regattasaison hat der RRK 16 Siege herausgefahren. Im Fahrtenpreiswettbewerb liegt am Ende des Jahres 1986 bei den Aktiven Harald Blum mit 2.345 km vor Peter Deister mit 2.026 km und Jörg Brauns mit 886 km, bei den "Alten Herren" Lutz Dörsam mit 691 km vor Georg Gagel mit 610 km und Ragnar Otto mit 570 km.

Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Offenbach-Bürgel können drei RRKler drei Titel gewinnen. Zu einem Doppelerfolg kommt wie bereits im Jahr 1984 Claudia Fachinger, die mittlerweile für den Heidelberger RK 1872 rudert, hier für die Uni Heidelberg startend, den Lgw.-Frauen-Dopppelzweier und den Frauen-Doppelvierer gewinnt. Die für die Rgm. Uni Mainz/FH Rüsselsheim/TH Darmstadt startenden Achim Erhard und Markus Sauer gewinnen den Titel im Achter. Das RRK-Mitglied Claudia Fachinger kann beim Deutschen Meisterschaftsrudern einen weiteren großen Erfolg erringen. Zusammen mit Kristiane Zimmer gewinnt sie für den Heidelberger RK 1872 die Deutsche Meisterschaft im Lgw.-Frauen-Doppelzweier.

Bereits an Pfingsten geht die RRK-Gruppe "Junge AHs" auf Ruderwanderfahrt. Mit zwei Booten geht es von Rüsselsheim zunächst zum Rhein, dann den Rhein abwärts bis Köln. Die Wanderfahrer von RRK und RaB Essen dagegen rudern am Fronleichnams-Wochenende mit fünf Booten auf dem Main von Ochsenfurt bis Miltenberg. Und auch die Ruderjugend startet mit Trainer Norbert Kindlmann zu einer Ruder-Wanderfahrt auf dem Main nach Marktheidenfeld.

Bevor die Hockey-Feldsaison beginnt, reist die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren nach Karachi zur "Champions Trophy". Mit dabei ist der RRK-Torwart Tobias Frank. Die deutsche Mannschaft kann durch einen 2:1-Sieg über die Niederlande diesen Prestigekampf der sechs weltbesten Hockeynationen für sich entscheiden.

Die "Jungen AHs" auf ihrer Rhein-Wanderfahrt 1986 (hinten: Heinz Nold, Harald Ruppert, Dirk Leisegang, Jürgen Berger, Wolfgang Adrian, Ragnar Otto, Rüdiger Hochstein, Guido Petri, Dr. Reinhard Passing; vorn: Kurt Hofferberth, Klaus Kraft, Karl-Heinz Schwarzer, Thomas Mildenburger)

Ruderjugend des RRK 1986, die mit Trainer Norbert Kindlmann zu einer Ruderwanderfahrt nach Marktheidenfeld startet (Thorsten Fett, Horst Wagner, Martin Wagner, Jörg Brauns, Heiko "Noswim", Bernd Bartsch, Holger Choitz, Anas Dimitriadis, Michael Gagel, Matthias Prokopec, Peter Deister, Olaf Otto)

Die Hockeyherren stehen im April vor einer schweren Bundesliga-Saison auf dem Feld. Da Abgänge zu verzeichnen sind, muss die Mannschaft verjüngt werden, Noch-Jugendliche werden in den Kader eingebaut, gewiss keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer Martin Müller. Die Runde zeigt dann eine bemerkenswerte Auswärtsschwäche der Mannschaft, der aber glücklicherweise eine Heimstärke gegenübersteht. Erst am letzten Spieltag fällt die Entscheidung im Kampf um den Abstieg, den der RRK aus eigener Kraft für sich entscheidet, ein 1:1 in Frankenthal führt an das rettende Ufer. 

Die Damen des RRK spielen auf dem Feld noch immer in der Oberliga, aber natürlich hat man wieder Ambitionen auf die Meisterschaft. In der Feldrunde zeigen die RRK-Damen dann ihre Ausnahmestellung und werden überlegen Oberliga-Meister. Es folgt die Aufstiegsrunde, zunächst ein 3:0 über Schott Mainz, dann ein 4:0 über die HG Nürnberg und am Schluss ein 1:0 über EI Heidelberg. Das ist der Aufstieg in die Regionalliga! Wir zitieren die "Main-Spitze":

Die Damen des RRK schaffen 1986 den Aufstieg in die Feldhockey-Regionalliga (hinten: Trainer Berti Rauth, Andrea Wohlfahrt, Eva Hagenbäumer, Brigitte Schwarz, Claudia Hamann, Sally Traiser, Sabine Lersch, Tanja Dickenscheid, Anja Warnecke; vorn: Ramona Münze, Kerstin Strubl, Anke Wild, Susanne Hoffmann, Bianca Weiß, Anja Mück, Sabine Rausch, Inga Pullmann)

RRK-Frauen in der Regionalliga

Zwei Hockey-Siege am Sommerdamm sichern vorzeitig Aufstieg

Zielstrebig, den Blick fest auf das selbstgesteckte Ziel gerichtet, starteten die Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK im April in die Feldsaison. Nun, fast genau ein halbes Jahr nach dem Punktspielauftakt der hessischen Oberliga, kann sich die Mannschaft und das Betreuerduo Berti Rauth und Thomas Blivier zu Recht über den eigentlich schon seit drei Jahren anvisierten Erfolg freuen. Obwohl eigentlich noch ein Spieltag innerhalb der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Süd zu absolvieren ist, blieben sich die Akteurinnen des Ruder-Klubs auch bei dieser stets kniffligen Relegationsrunde zur zweithöchsten Spielklasse treu. Denn – analog zur Oberligasaison sicherten sie sich schon geraume Zeit vor Toresschluss die Aufstiegsberechtigung zur Regionalliga Süd.

Grund: am Wochenende setzten sich die RRK-Damen auf eigenem Gelände zweimal durch (am Samstag 4:0 gegen HG Nürnberg; sonntags gab's ein 1:0 gegen das E.I. Heidelberg), womit sich die Bilanz aus Rüsselsheimer Sicht nach drei Aufstiegsspieltagen wie folgt ausnimmt: 6:0 Punkte – 8:0 Tore. Theoretisch könnte der Ruder-Klub zwar noch vom ersten Platz verdrängt werden (am kommenden Sonntag müsste man allerdings beim bislang noch sieglosen VfB Stuttgart anstelle von Hockeyschlägern etwa mit Regenschirmen auftreten), doch zumindest Platz zwei ist dem RRK sicher. Und da auch die Vizemeisterschaft in diesem Jahr aufgrund des Erstligaaufstiegs des VfL Bad Kreuznach zum Aufrücken in die Regionalliga berechtigt, wurde eben schon am Sonntag nachmittag die Realisierung des lange ersehnten Zieles gefeiert.

Im Jugendhockey sind die Erfolge recht unterschiedlich verteilt. Bestes Ergebnis im männlichen Bereich ist ein dritter Platz der B-Jugend bei der Hessenmeisterschaft. Dagegen können die Weibliche Jugend und auch die A-Mädchen Hessenmeister werden und beide Mannschaften qualifizieren sich für die Endrunde zur Deutschen Meisterschaft. Nachdem die Weibliche Jugend wegen der gleichzeitig laufenden Aufstiegsrunde des Damenteams zunächst verzichten sollte, greifen dann doch beide Teams, die Weibliche Jugend in Braunschweig und die A-Mädchen am heimischen Sommerdamm, nach der Meisterkrone.

Am Rüsselsheimer Sommerdamm treffen sich die vier besten A-Mädchen-Teams des Jahres 1986: Uhlenhorst Mülheim, Harvestehuder THC, Zehlendorfer Wespen und der RRK. Nach einem 1:0 im Halbfinale gegen die "Wespen" steht der RRK im Endspiel mit den "Uhlen". Wir zitieren die "Main-Spitze":

RRK-Mädchen Deutscher Meister

Sandra Wohlfahrt am Sommerdamm als beste Spielerin geehrt

Wehmütige Erinnerungen überkamen einige der etwa 200 Zuschauer, die sich anlässlich der deutschen Feldhockeymeisterschaft 1986 der A-Mädchen im Stadion am Sommerdamm eingefunden hatten. An gleicher Stätte, an der die Bundesliga-Männer vor etwas mehr als neun Jahren ihren vorletzten nationalen Feldtitel auf eigenem Platz unter Dach und Fach brachten, brach am Sonntag Nachmittag gegen 14 Uhr eine neue Ära in der erfolgsträchtigen Geschichte des Rüsselsheimer RK an.

Erste Deutsche Feldmeisterschaft im Jugendbereich für die A-Mädchen des RRK (hinten: Trainer Berti Rauth, Petra Vollhardt, Sandra Hauf, Martina Kohlhammer, Britta Becker, Sandra Wohlfahrt, Katrin Schmidt, Kerstin Krämer; vorn: Sandra Richter, Ramona Münze, Angela Vögele, Sybille Breivogel, Stefanie Niggemann, Ruth Zinke, Angela Müller)

Soeben war das Finale der 13- bis15-jährigen A-Mädchen zu Ende gegangen, hatte Steffi Niggemann den entscheidenden Siebenmeter verwandelt und den Ruder-Klub damit aufs oberste Treppchen befördert. Und wie 1977 bei den Männern galt der Dank der siegreichen Mannschaft in erster Linie der Spielerin mit der Trikotnummer eins. Während anno '77 die Angriffe der Stuttgarter am souveränen Peter Kraus verpufften, so entwickelte sich Sandra Wohlfahrt – analog zur Vorrunde – zum Alptraum der gegnerischen Siebenmeter-Schützinnen. Vergangene Woche im entscheidenden Spiel gegen Raffelberg meisterte das Talent fünf Versuche, diesmal sollten bereits drei Großtaten gegen Finalgegner HTC Uhlenhorst Mülheim zum Sieg ausreichen. Denn während am letzten Sonntag den RRK-Spielerinnen serienweise die Nerven einen Streich spielten, wussten diesmal fast alle die Leistung ihrer Torsteherin ins rechte Licht zu rücken. Britta Becker, Ruth Zinke und Steffi Niggemann verwandelten, allein Kerstin Krämers Schlenzball war etwas zu hoch geraten. Auf der Gegenseite war Sandra Wohlfahrt nur beim ersten Mal zu überwinden, hernach verzückte die exzellente Torhüterin den eigenen Anhang mit glänzenden Reaktionen.

Grenzenlos war natürlich die Freude auf RRK-Seite, während sich die Niedergeschlagenheit beim Unterlegenen in Grenzen hielt. Schließlich konnte Mülheim im Finale mit dem 0:0 am Ende sicher zufriedener sein als der Ruder-Klub, der seine Feldvorteile und die Mehrzahl an guten Torchancen indes nicht zum vielleicht entscheidenden Tor der regulären Spielzeit hatte ummünzen können. Das Eckenverhältnis von 9:2 für Rüsselsheim bestätigt die Überlegenheit des Ruder-Klubs, wobei die Mülheimer als Kunstrasenspezialistinnen allerdings nicht nur mit dem für sie ungewohnten Geläuf fertig werden, sondern auch den (mit-)entscheidenden Heimvorteil kompensieren mussten.

Wie dem auch sei, die Deutsche Meisterschaft hat unstrittig einen würdigen Titelträger gesehen, der noch auf dem Platz aus der Hand von DHB-Jugendwart Walter Lonnes den Siegerwimpel überreicht bekam. An der Gratulationscour beteiligten sich ferner Sportamtsleiter Dieter Nachtigall als Vertreter der Stadt sowie RRK-Sportwart Fritz Schneider, die den jungen Damen je einen Blumenstrauß überreichten. Anschließend ging's ab ins Bootshaus, wo die erste deutsche Feldmeisterschaft im Jugendbereich gebührend gefeiert wurde. Gewürdigt werden müssen in diesem Zusammenhang die Verdienste von RRK-Trainer Berti Rauth, der nach etlichen nationalen Hallentiteln nun auch auf dem Feld die Früchte seiner erfolgsträchtigen Nachwuchsarbeit ernten konnte.

Das ist nach einem 0:0 am Ende der regulären Spielzeit und der folgenden Siebenmeter-Entscheidung die erste Deutsche Feldhockey-Meisterschaft des RRK im Jugendbereich. Sandra Wohlfahrt wird als beste Spielerin der Endrunde ausgezeichnet.

Für die Weibliche Jugend ist das Erreichen der Endrunde schon ein großer Erfolg, tritt sie doch mit sieben Spielerinnen des Jugendjahrgangs (fünf aus der Damenmannschaft) sowie fünf A-Mädchen, die nicht zum A-Mädchen-Kader gehören, die Reise nach Braunschweig an. Trotz guter Leistungen reicht es nur zum vierten und letzten Platz der Endrunde. Die "Main-Spitze" berichtet:

RRKlerin Sally Traiser am Finaltag geehrt

"Auffälligste Spielerin" bei DM in Braunschweig / Weibliche Jugend nicht enttäuscht über Platz vier

Während sich die Hockey-A-Mädchen des Rüsselsheimer RK auf eigenem Platz mit der Meisterkrone schmückten, blieb der weiblichen Jugendmannschaft zu gleicher Stunde in Braunschweig der ganz große Wurf versagt. Im Endrundenquartett blieb für den Ruder-Klub "nur" der vierte Platz übrig. Doch von Missstimmung oder gar Enttäuschung war auf dem Gelände der Braunschweiger Eintracht (fast) gar nichts zu sehen. Bereits das Erreichen der Finalrunde bedeutete aus opelstädtischer Sicht einen Riesenerfolg, nachdem man dem "bunt zusammengewürfelten Haufen" eigentlich schon in der Vorrunde das Aus prognostiziert hatte. Dementsprechend gering war der Erwartungsdruck, dem sich die zwölf Spielerinnen und das Betreuertrio Anke Wild, Brigitte Schwarz und Thomas Susenburger ausgesetzt sahen. Mit der olympischen Weisheit im Hinterkopf "Dabeisein ist alles" war man nach Norden gefahren, indes motiviert, seine Haut so teuer wie nur irgend möglich zu verkaufen.

Und Gastgeber Eintracht Braunschweig bekam im Halbfinale ein mustergültiges Beispiel an Kampfes- und Willensstärke demonstriert, denn der Ruder-Klub – mit sieben Spielerinnen der ersten Damengarnitur, aber fünf "Anfängerinnen" angereist – trotzte dem Favoriten lange Zeit ein 0:0 ab. 68 Minuten lang sah sich der RRK einer Braunschweiger Daueroffensive ausgesetzt, die aber entweder an der von Libero Susanne Hoffmann glänzend disponierten Abwehr oder spätestens an der mit einer "absoluten Spitzenleistung" (Susenburger) glänzenden Torsteherin Bianca Weiß verpuffte. Insgesamt 15 (!) kurze Ecken für die Platzdamen (gegenüber einer für den Ruder-Klub) belegen die Einseitigkeit der Partie, die unstrittig verdient mit 1:0 an Braunschweig ging. Da das Tor aber erst spät und darüber hinaus durch einen unberechtigten Siebenmeter fiel, sahen sich die RRK-Akteurinnen um den Lohn ihrer Mühen gebracht und haderten daher zu Recht mit dem Schicksal.

Wenig Mühe hatte dagegen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt mit dem Club zur Vahr Bremen. Durch ein 2:0 (0:0) qualifizierte sich Frankfurt fürs Endspiel, musste dort aber, am Sonntag Mittag vor etwa 300 Zuschauern Gastgeber Braunschweig nach Verlängerung mit 4:3 (2:2/2:1) die deutsche Meisterschaft überlassen.

Die Partie um Platz drei gestaltete Rüsselsheim gegen Bremen offener und ging auch in der guten Anfangsphase durch eine kurze Ecke von Susanne Hoffmann nach glänzender Einzelleistung von Sally Traiser mit 1:0 in Führung. Hernach wurde Bremen besser, kam auch zum Ausgleich (21.), überwand dann die wiederum überragende Junioren-Nationalspielerin Bianca Weiß bis zur Pause nicht mehr. Sechs kurze Ecken und ein Siebenmeter wurden eine Beute der RRK-Torsteherin, die auch in den zweiten 35 Minuten mehrere Ecken und einen weiteren Siebenmeter entschärfte. Doch je älter die Partie wurde, um so mehr schwanden die Kräfte der Leistungsträgerinnen und am Ende gab die körperliche Überlegenheit beim 3:1 für Bremen den Ausschlag.

Mit einem Blumenstrauß wurden sämtliche RRK-Spielerinnen bedacht, zusätzlich erhielt Sally Traiser als "auffälligste Akteurin des Finaltages" einen Hockeyschläger überreicht. Komplettiert wurde das Team durch Bianca Weiß, Susanne Hoffmann, Anja Mück, Sabine Rausch, Kerstin Strubl, Inga Pullmann, Caroline Press, Alexandra Gall, Angela Körper, Eva Ban und Sinika Eichner.

Die ersten Drei der RRK-Klubmeisterschaft der Herren im Tennis 1986,
Manfred Liebig (2.), Rainer Seifert (1.) und Karl-Heinz Wagner (3.)

Die ersten Drei der RRK-Klubmeisterschaft der Damen im Tennis 1986,
Maria Hartmann (3.), Silvia Braner (1.) und Marlene Heuß (2.)

Ende August veranstalten die Tennisspieler im RRK ihre Klubmeisterschaften, an der sich sechs Damen und zwölf Herren beteiligen. Schlechtes Wetter bedingt andauernd Spielverlegungen, dennoch stehen am Ende der Woche die Klubmeister fest. Bei den Damen gewinnt Silvia Braner vor Marlene Heuß und Maria Hartmann, bei den Herren Rainer Seifert vor Manfred Liebig und Karl-Heinz Wagner.

Tobias Frank weilt im Oktober mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft in London, wo die 6. Weltmeisterschaft im Feldhockey ausgetragen wird. Hinter Australien und England erreicht die deutsche Mannschaft den dritten Platz.

Die Hockeysenioren des RRK beweisen auch 1986 einmal mehr ihre Ausnahmestellung innerhalb des HHV mit dem Gewinn der Hessenmeisterschaft. Am Ende der Punktrunde, die in Hin- und Rückspielen unter 11 Mannschaften entschieden wird, gibt dieses Mal zwar nur das bessere Torverhältnis vor dem Wiesbadener THC den Ausschlag, aber auch so ist der Titel aus dem Vorjahr verteidigt.

Vom 22. September bis zum 16. Oktober 1986 zeigt die Dresdner Bank in Zusammenarbeit mit dem RRK in ihren Rüsselsheimer Geschäftsräumen die vom DRV initiierte und von der Ruhr-Universität Bochum wissenschaftlich betreute Ausstellung "150 Jahre Rudern in Deutschland"

Am 18. Oktober 1986 findet auf dem Main in Rüsselsheim der "Länderpokal 1986" statt, den der RRK im Auftrag des Hessischen Ruderverbandes ausrichtet, eine organisatorisch nicht zu unterschätzende Aufgabe, die von den RRKlern aber gut gemeistert wird. Diese Langstreckenregatta über 10 km (Einzelstart im Minuten-Abstand) für Auswahlmannschaften der Landesverbände im Vierer und Achter führt knapp 300 Sportler und Betreuer zum Bootshaus des RRK. Die "FAZ" bemerkt dazu:

Bootslagerplatz vor dem RRK-Bootshaus beim "Länderpokal 1986"

Ruder-Länderpokal in Rüsselsheim

Wendefähigkeit und Ausdauer sind gefragt

Wer ein Rennen mit spannenden Positionskämpfen und dramatischem Finish erwartet hatte, wäre besser zu Hause geblieben. Der Langstrecken-Vergleichskampf der Landesruderverbände um den Peter-Velten-Gedächtnispreis-Länderpokal ist nur etwas für Ruderbegeisterte. Die niedrigen Temperaturen ließen nur die wetterfesten unter ihnen am Bootshaus des Rüsselsheimer Ruder-Klubs am Mainufer erscheinen. Die ersten Boote, die im fliegenden Start an der Opelbrücke auf die zermürbende Marathondistanz von 10.000 Metern gingen, wurden noch beklatscht und mit Hochrufen auf die Strecke geschickt. Das anfängliche Feuer unter den wenigen Zuschauern kühlte jedoch bald ab. Den letzten Unentwegten diente der Beifall eher dem Aufwärmen. Denn der Austragungsmodus ist nicht zum Anfeuern der Sportler geeignet. Die Boote fuhren einzeln, nicht im direkten Kampf gegeneinander, vorüber.

Um ein Chaos an der Wendeboje zu verhindern, wurden die Boote in einem Abstand von einer Minute auf die Strecke geschickt. Das ist das Besondere an diesem Wettbewerb: Er wird als Rundstreckenrennen ausgetragen. Fünftausend Meter nach dem Start wird gewendet. Die gleiche Distanz muss auf der anderen Mainseite zurückgerudert werden, was bei einigen Athleten zum berüchtigten "Durchhänger" führte. Das sogenannte "Luftrudern" setzte ein, um sich die arg strapazierten Lungenflügel zu füllen.

Zu einem unvorhergesehenen Vorfall geriet der Versuch eines Achters, die Distanz zu verkürzen. Auf dem vermeintlich kürzesten Weg um die Wendeboje kam das Rennboot dem Ufer zu nahe und kollidierte mit einem Rettungsboot der DLRG. Der Achter konnte seine Fahrt leicht beschädigt fortsetzen. Speziell die knapp 20 Meter langen Großboote sind schwer zu manövrieren. Aus diesem Grund wurde an der Wendemarke die Zeit für 30 Sekunden neutralisiert. Es galt die Ausdauer der Athleten und nicht deren seemännisches Geschick zu überprüfen.

Stimmung kam noch einmal auf, als die ersten heimkehrenden Boote in Sichtweite kamen. Die Opelbrücke, unter der sich der Start- und Zieleinlauf befand, steuerte mit hervorragender Akustik dazu bei, die Athleten auf den letzten Metern die Schmerzen ihrer restlos übersäuerten Muskulatur vergessen zu lassen. Die Steuerleute versuchten ihren Mannen und Frauen mit Gebrüll die letzten Reserven zu entlocken. Am erfolgreichsten waren dabei die Steuerleute der Boote des Landesverbandes Baden-Württemberg. Den zweiten Platz errangen die Hessen vor Berlin und Nordrhein-Westfalen.

Am 1. November 1986 gedenkt die Hockeyabteilung mit einer Akademischen Feier, an der Vertreter von Land, Kreis, Stadt und Sportverbänden teilnehmen, ihrer Gründung vor 60 Jahren. Über diese Feier berichtet die "Main-Spitze":

"Wo liegt das Geheimnis dieses Erfolges?"

Die Chronik der RRK-Hockeyabteilung ist mit Erfolgen gespickt / Feier zum 60-jährigen Bestehen

Rüsselsheimer Sportgeschichte steht und fällt mit einem Namen, dies zumindest wurde jetzt einmal mehr deutlich, als die Hockeyabteilung des RRK zur Feier anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens lud. Die mit Siegen prallgefüllte Festschrift, und nicht zuletzt die Anwesenheit zahlreicher Lokalprominenz dokumentierten den Ruhm einer Abteilung, die die Farben der Opelstadt über die Grenzen der Bundesrepublik hinausgetragen hat. Gehören die glanzvollen Jahre nach Worten von Abteilungsleiter Michael Heuß auch der Vergangenheit an, so verbindet sich mit dem Namen des RRK noch immer der Gedanke an das jahrelange erfolgreiche Spiel der Aktiven. Sechs Dekaden Stockspiel auf dem Feld und in der Halle gehen mit sechs Jahrzehnten erfolgreichen Sports in der Opelstadt einher. Die Festredner und Grußüberbringer bei der akademischen Feier, die von festlicher Musik des Akkordeon-Orchesters Rüsselsheim in würdevolle Atmosphäre getaucht wurde, wussten dies zu schätzen.

Grund zum Optimismus sah Michael Heuß trotz mancher Misserfolge der zurückliegenden Jahre dennoch gegeben: man zeigte sich frohen Mutes ob des Wiederaufstiegs der 1. Herrenmannschaft in die Bundesliga und den kürzlichen Erfolg der Damenmannschaft, die sich anschickt, "sich einen Namen zu machen", so Heuß.

Pessimistische Töne lagen dem Festredner Rudolf Müller, stellvertretender Opel-Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Hockeyabteilung, gänzlich fern. Er wagte den Rückblick in die sechzig Jahre währende Geschichte der Abteilung nicht ohne Auflistung aller Erfolge, erinnerte gleichzeitig aber auch an die schweren Zeiten, in denen den Sportlern der Erfolg vergönnt blieb.

Unter fachmännischer Anleitung eines Frankfurter Trainers musste man sich in den Anfangsjahren zunächst mit einem provisorischen Spielfeld zufrieden geben, bevor 1928 der Bau eines eigenen Sportplatzes in Angriff genommen wurde. Eine Fohlenweide am Bootshaus wurde für diesen Zweck planiert und mit einer Aschendecke versehen. Bereits dreizehn Jahre nach Gründung der Abteilung, die trotz der Weltwirtschaftskrise unaufhörlich wuchs und inzwischen sechs Mannschaften auf die Beine stellte, wurde der erste Spieler in eine Gauauswahl berufen. Doch der beginnende Krieg machte noch im gleichen Jahr alle Mühen zunichte – von 1939 bis 1946 lag die Abteilung nahezu brach.

Als die Ausübung der Sportart Hockey durch das Landratsamt Groß-Gerau 1946 offiziell wieder erlaubt wurde, machte der RRK schon wenige Wochen später mit dem Gewinn der hessischen Feldhockeymeisterschaft von sich reden, ein Jahr später bereits zog die Damenmannschaft mit gleichem Erfolg nach. Eingeengt durch die finanzielle Situation stieg die 1. Herrenmannschaft 1949 jedoch wieder aus der Oberliga ab, die Damen konnten sich gerade noch in der Oberliga halten.

Erst 1955 stellten sich wieder Erfolge ein, nachdem im Jahr 1951 der Einstieg in das Hallenhockey vollzogen wurde. Mit Fritz Schmidt als Aushängeschild des RRK eröffnete die Hockeyabteilung eine Erfolgsserie, die bis heute nicht abgerissen ist. Die Berufung einiger Spieler in die Nationalmannschaft, die Teilnahme an olympischen Spielen, der Aufstieg in die Bundesliga überragen die unendlichen Erfolge bei hessischen, deutschen und Europameisterschaften. Sowohl die Herren als auch die Damen trugen zu den Erfolgen bei. "Wo liegt eigentlich das Geheimnis dieses Erfolges", vermochte Festredner Rudolf Müller angesichts dieser Siege nur noch zu fragen. Die Popularität des Hockeysportes, genährt durch guten Nachwuchs, führte Rudolf Müller schließlich als Erfolgsrezept für Leistung und Siege an.

Damit die Erfolge auch künftig eine solide Grundlage haben, blieb ein Wunsch der Abteilung nicht unausgesprochen: an die Vertreter von Magistrat und Stadtparlament wurde die Bitte gerichtet, den Bau eines dringend erforderlichen Kunstrasens zu unterstützen. Außer dem Kreisbeigeordneten Baldur Schmidt, der in Vertretung des Landrates gekommen war, wollten sowohl die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Inge Wolske wie auch Magistratsvertreter Alfred Bohn die Berücksichtigung des Wunsches im Haushaltsplan nicht versprechen. Damit der "Stern der Hockeyabteilung weiterstrahle", äußerte sich allerdings Baldur Schmidt voller Zuversicht. Für Kunstrasenplätze für die Bürger stelle der Kreis nicht unerhebliche Mittel bereit, erinnerte der Kreisbeigeordnete am Beispiel der kürzlich eingeweihten Fußballplätze.

Zwar nicht am Kunstrasen, aber an der Ausrüstung der Sportler beteiligen sich der Landessportbund, vertreten durch Hans-Jürgen Pabst, mit einem Scheck. Für ihre langjährige und verdienstvolle Mitarbeit in der Abteilung wurden außerdem Josef Hummel, Martin Müller, Uwe Wötzel, Fritz Hoffmann und Michael Heuß vom Vertreter des Landessportbundes geehrt.

Am gleichen Wochenende veranstaltet der RRK in der Walter-Köbel-Halle ein gut besetztes Turnier, bei dem die RRK-Herren den 3. Platz belegen, die RRK-Damen gewinnen das Turnier.

Mitte November beginnt die Hallenrunde für die Hockeyherren in der Bundesliga, für die Damen in der Regionalliga. Die Damen werden zum dritten Mal versuchen, den Schritt nach ganz oben, in die Bundesliga, zu vollziehen. Die Hockeyherren haben einen neuen Werbepartner, die Adam Opel AG, die sich im Rahmen eines neu aufgelegten Sportförderprogramms entschlossen hat, die Rüsselsheimer Bundesliga-Vereine TG Rüsselsheim (Volleyball), JC Rüsselsheim (Judo) und RRK (Hockey) zu unterstützen. 

Bei der Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim anfangs Dezember ist der RRK mit mehr als 60 Sportlern vertreten. Ludwig Kraft erhält den Ehrenbrief der Stadt Rüsselsheim. RRK- und Nationaltorwart Tobias Frank ist der Sportler des Jahres 1986 in Rüsselsheim.

Am 13. Dezember 1986 beschließt der RRK im Adlersaal das Jahr mit dem Nikolausball. Tanz mit der "Stan-Glogow-Band", die Tanzgruppe des TV Haßloch mit Jazz-Einlagen, eine Tombola sowie natürlich Ehrungen der Sportler sowie verdienter und langjähriger Mitglieder vertreiben die Zeit. Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:

Zwei neue Ehrenmitglieder im RRK

Unterhaltung und Ehrungen im Adlersaal / Erfolgreiche Hockeymädchen standen im Mittelpunkt

Flotte Rhythmen einer Tanzband unterhielten die rund 250 Gäste beim RRK-Ball im Adlersaal. Nachdem der Vorsitzende des Ruder-Klubs, Dr. Dietmar Klausen, die Gäste begrüßt hatte, legte die Combo gleich kräftig los und so war schon bei der ersten Tanzrunde des Abends das Parkett ansehnlich gefüllt. Mit Programmeinlagen der Jazzgymnastikfrauen des TV Haßloch unter der Leitung von Hildegard Kamke wurde den Anwesenden allerdings auch Unterhaltung beim Zuschauen geboten, und die Ehrungen der erfolgreichen Sportler fand beim Publikum große Anerkennung.

Die Jubilare des RRK werden beim Nikolausball für ihre lange Treue zum Klub vom RRK-Vorsitzenden Prof. Dr. Dietmar Klausen ausgezeichnet (Dr. Dietmar Klausen, Wolfgang Knoll, Dr. Adam Alt, Helmut Schumacher, Winfried Cezanne, Friedebert Armbruster, Günter Schmitt, Hans Kraft, Karl Heuß, Irene Willnow-Traiser, Günther Görke)

Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr allerdings die Hockeymädchen, die für ihre Erfolge in den abgeschlossenen Spielrunden ausgezeichnet wurden. Die weibliche Jugend sicherte sich den Hessentitel und die Mädchen A konnten in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft nach Rüsselsheim holen. Bei den Ruderern wurden auch einzelne Mannschaften und Akteure geehrt, doch leider – so betonte der Erste Vorsitzende – habe man in der Ruderabteilung in diesem Jahr keine großen Erfolge verzeichnen können.

Den Höhepunkt der Ehrungen bildete der Dank an die Jubilare. Insgesamt konnte der Vorsitzende 14 Mitglieder für ihre lange Treue zum Ruder-Klub belohnen. Die höchsten Ehren kamen da Karl Heuß und Friedebert Armbruster zu. Die beiden "alten Herren" des RRK sind schon seit 60 Jahren im Klub und erhielten dementsprechend großen Applaus. Seit 50 Jahren ist Hans Kraft Mitglied, und vier Jahrzehnte stehen Günter Schmitt, Winfried Bender, Dr. Adam Alt, Winfried Cezanne, Günther Görke, Erich Hund, Karl-Heinz Kaul und Irene Willnow-Traiser hinter dem Ruder-Klub. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden außerdem Helmut Schumacher, Andreas Hartmann und Wolfgang Knoll geehrt.

Mit dem 52-jährigen Fritz Schneider konnte Dietmar Klausen das jüngste Ehrenmitglied des RRK begrüßen. Schneider ist seit 1948 in den Reihen des Vereins tätig und spielte von 1951 bis 1958 als Aktiver in der Ersten Herrenmannschaft. Seit 1960 ist er Schriftführer in der Hockeyabteilung und bekleidete die Funktion des Jugendleiters beim Landesverband. Als Trainer und Jugendbetreuer ist er den Aktiven auch noch in guter Erinnerung. Eine weitere Ehrenmitgliedschaft wurde Wilhelm "Willi" Nold zuteil. Schon 1929 trat Nold dem Verein bei und begann zunächst mit dem Rudern, bevor er dann zum Hockey überwechselte. Seit 1979 ist Willi Nold Kassenwart der Hockeyabteilung. Auch vom Landessportbund wurde er bereits geehrt und erhielt Ehrenbrief und Anerkennung für seinen Einsatz im Interesse des Rüsselsheimer Traditionsklubs.

Nach den Ehrungen war dann wieder Tanz und Kurzweil angesagt und zur später Stunde kam der Nikolaus auf dem Fahrrad zu den Gästen gefahren, die sich an der Tombola beteiligt hatten. Insgesamt gab es 24 Preise zu gewinnen, die der Nikolaus den Gewinnern überreichte. Besondere Attraktivität hatten die Reisegutscheine. So wird ein RRK-Mitglied bald eine Elsaß-Tour antreten und sich an den lukullischen Köstlichkeiten der französischen Region vergnügen.

Kurz vor Jahresende teilt der Landessportbund Hessen mit, dass der RRK im Vereinszeitungs-Wettbewerb 1986 in der Klasse unter 500 Mitglieder, einer Klasse mit besonders großer Beteiligung, den 2. Preis, d.h. 600 DM, gewonnen hat, ein großes Lob für die Macher der RRK-Mitteilungen Werner Alt, Wilfried Hoffmann, Dr. Dietmar Klausen und Gerhard Müller.

Ende des Jahres 1986 verliert der RRK überraschend sein verdienstvolles Vorstandsmitglied, das 1986 neu ernannte Ehrenmitglied, den Redakteur der RRK-Mitteilungen, Gerhard Müller.

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