"Amateure" hinter dem Büfett des
RRK-Bootshauses: Wegen eines fehlenden Gastronoms führen
RRK-Mitglieder Gaststätte und Kegelbahn einige Zeit in
Eigenregie, hier Hans Kraft, Karl-Heinz Georg, Elisabeth Müller,
Georg Franke, Karl Schömbs und Margot Müller. |
Am 20. Januar 1968 versammeln sich 79
Mitglieder im Bootshaus zur Generalversammlung. Die
Gesamtkosten des im Vorjahr fertig gestellten Neubaus
liegen bei etwa 600.000 DM; Probleme
bestehen, die von den Mitgliedern beschlossene und auch
zu leistende Umlage komplett zu kassieren. Josef
Saar, wird zum 1. Vorsitzenden, Hans
Eisen zum 2. Vorsitzenden und Heinz
Vorfalt zum Schatzmeister gewählt.
Am 14. Februar 1968 gründen nach entsprechendem
Vorstandsbeschluss 45 Mitglieder eine selbständige Ruderabteilung
und wählen Wilfried Hoffmann zum ersten Abteilungsleiter.
Am 2. März 1968 findet der Hessische Rudertag im RRK-Bootshaus
statt, bei dem die Teilnehmer von Bürgermeister Dr. Karl-Heinz
Storsberg begrüßt werden. Da die Familie Bognar die
Bewirtschaftung der Bootshaus-Gaststätte aufgibt, werden
Gaststätte und Kegelbahn sechs Wochen lang von Mitgliedern
in Eigenregie geführt, bis die Familie Henss
am 21. März 1968 die Bewirtschaftung übernimmt.
Die Hockeyabteilung kann wieder eine Damenmannschaft auf
die Beine stellen und auch im Jugendbereich zeigt sich
ein Aufschwung. Aushängeschild des RRK ist jedoch die
Herrenmannschaft um Nationalspieler und Spielertrainer
Fritz Schmidt. Nach einem 3. Platz bei der Hessischen
Hallenhockey-Meisterschaft wird die Mannschaft im April mit klarem
Vorsprung Hessenmeister
im Feldhockey, zeigt in der anschließenden
Qualifikationsrunde der fünf süddeutschen Landesverbände ihre Stärke und zieht in die Endrunde
um die Deutschen Feldhockey-Meisterschaft ein.
In den Gruppenkämpfen, die mit Vor- und Rückspiel
ausgetragen werden, hat es der RRK mit dem
Titelverteidiger Gladbacher HTC, dem Berliner HC und dem
Uhlenhorster HC zu tun. Nach einem 1:1 zu Hause gegen
Berlin, einer 2:1-Niederlage in Gladbach sowie Siegen in
Hamburg, am Sommerdamm gegen Gladbach und in Berlin (6:1!)
steht der RRK im Endspiel, das am 7. Juli 1968 am Rüsselsheimer
Sommerdamm
Schwarz-Weiß Köln als Gegner sieht. Vor 5.000
begeisterten Zuschauern erringt der RRK mit einem
triumphalen 4:1-Sieg nach Toren von Jirzik, Müller,
Schäfer und nochmals Müller erstmals in der
Klubgeschichte des RRK die Deutsche Meisterschaft
im Feldhockey. Lassen wir Karl Heinz Schüssler vom "Rüsselsheimer
Echo" zu diesem denkwürdigen Ereignis in der Geschichte des RRK
ein Fazit ziehen:
Wolfram
Jirzik im Finale beim Torschuss |
Meisterkranz für
Rüsselsheimer RK
Begeisterndes
Hockeyfinale vor 5.000 Zuschauern und ein 4:1 über Schwarz-Weiß
Köln
Der blonde
Nationalspieler Fritz Schmidt warf seinen Schläger in die Luft,
der irgendwo im weiten satten Grün des Sommerdamm-Musterrasens
landete. Das wichtigste Requisit war in diesem Moment
Nebensache, da sich elf Rüsselsheimer freudetrunken umarmten und
wie eine Gruppe großer Kinder schier balgten. Sekunden zuvor
hatte der Schlusspfiff des Schiedsrichtergespanns besiegelt, was
Wochen zuvor allenfalls Science-Fiction, Zukunftsmusik war: der
Rüsselsheimer RK ist Deutscher Meister im Feldhockey 1968.
Vor 5.000 begeistert mitgehenden Zuschauern machten die
Kameraden und Schützlinge des Bäckermeisters in imposanter
Manier Furore: mit 4:1 (1:1) fegten sie Schwarz-Weiß Köln
förmlich vom Platz, nachdem es zu Beginn zunächst einmal
gegolten hatte, die eigene Courage aus dem Dämmerzustand zu
erwecken.
Mit dem Erfolg des RRK, das schönste Geschenk im Jahr des
sechzigjährigen Bestehens, ging gleichzeitig im 26. deutschen
Finale eine Serie zu Ende, die Hessens Hockeypräsident Dr.
Richard Kettenbach bislang wenig Freude gemacht hatte: seit
Kriegsende war dieser Landesverband bei Deutschen
Meisterschaften immer leer ausgegangen. Wie ein Phönix aus der
Asche aufgestiegen, verwirklichte der RRK ein Hoffen, das ganz
zu Anfang gar nicht so recht glimmen mochte.
Wohl kaum anderswo in der Bundesrepublik hätte dieses Finale
einen solchen Rahmen gefunden wie am Sommerdamm, wo die
Opelstadt mit allem Nachdruck unterstrich. wie groß bei ihr
Sport geschrieben wird. Für die Verantwortlichen, die sich mit
Plänen hegen, Rüsselsheim zu einem Hockey-Leistungszentrum
auszubauen, bedarf es wohl kaum mehr einer Bestätigung der
Richtigkeit dieses Entschlusses. "Es war ein großer Tag für den
Hockeysport, für den Sport überhaupt", sagte DHB-Präsident Dr.
Adolf Kulzinger.
Wie geteilt auch die Meinungen im einzelnen sein mögen, eines
steht fest: das Hockey-Endspiel des Jahres 1968 wird in die
Annalen des deutschen Hockey-Sports eingehen, auch was seinen
sportlichen Wert angeht. Es barg sportliche Klasse wie Rasse,
aber es hatte auch Einsatz und harten Kampf. Was es aber
auszeichnet, das war jene beispielhafte Fairness zwischen den
beiden Mannschaften, die dem Verlierer aber auch nicht einen
Hauch an Sympathie nahm und den Sieger mit jenem Glanz umwebte,
der ihm nach allem, was er gezeigt hat, zukommt.
Tor! Es steht 3:1 für
den RRK im Finale um die Deutsche Meisterschaft im
Feldhockey 1968 |
Es wäre dem Rüsselsheimer RK unrecht getan, spräche man nur von
einer Sternstunde. Was sich an diesem Sonntagmorgen vollzog, war
das Erklimmen einer Höhe, die zielstrebig und langfristig
angestrebt und in Aussicht genommen war. Gewiss sind es in erster
Linie die spielerischen Mittel, die dem RRK diesen Weg ebneten.
Aber es sind auch Kameradschaft und Trainingsfleiß, Sportgeist und
Bescheidenheit, die mitgeholfen haben. Es sind auch jene dabei
gewesen, die in der großen Stunde auf der Betreuer- und
Reservistenbank saßen, die sich hinterher aus vollem Herzen
mitfreuten und nicht jenen den Erfolg neideten, die während der
siebzig Minuten auf dem grünen Rasen gestanden haben.
Rüsselsheims Hockey hat sich an einem Sonntag endgültig auch von
dem letzten provinziellen Ballast befreit, den ihm noch jene
ankreiden mochten, die den anderen Geist des RRK und seiner Stadt
noch nicht kannten. Keiner wird in dieser Stunde daran zweifeln,
dass der Rüsselsheimer Ruder-Klub ein würdiger Meister des
deutschen Hockeys ist, dass er ein guter Repräsentant seiner Sache
und seiner Stadt ist.
Als die Spieler gestern
Nachmittag mit
voller Hupe durch die Straßen Rüsselsheims fuhren, blieben die
Menschen am Straßenrand stehen und spendeten spontan Beifall. Es
war nur ein Hauch von dem, was Fußballmeister etwa erwartet. Aber
Hockey ist kein Sport professioneller Lautmalerei. Hier stehen
Amateure reinsten Wassers. Für den Bäckermeister Fritz Schmidt
schlägt schon heute wieder die Stunde des Alltags, für seine
Mannschaftskameraden heißt es wieder an die Arbeit zu gehen. Sie
dürfen ihren Triumph nicht auskosten, indem sie umhätschelt und
verwöhnt werden. Es gibt keine Prämien und keine Treuegelder. Es
gibt nur die Liebe zum Sport und die eigene Begeisterung. Auch die
Meisterschaft mit Bescheidenheit zu tragen, mag für viele eine
Bürde sein, für den RRK und seine Hockey-Elf ist es
Selbstverständlichkeit.
So gewinnt dieser
Titel eine ganz besondere Würde, und so möchten wir dem
Rüsselsheimer Ruder-Klub, Fritz Schmidt und seinen Kameraden,
Seppl Schnur, Hans Eisen und allen anderen gratulieren! Doch auch
in der größten Stunde der Freude sei es nicht vergessen: die
schwerste Zeit ist die, in der die Würde der Meisterschaft als
eine Bürde getragen werden muss. |
Eine
einmalige Zuschauerkulisse am Sommerdamm beim ersten deutschen Feldhockey-Endspiel
in Rüsselsheim 1968 |
Hier die Mannschaft im Spiegel der Kritik von
"HOCKEY, der Wochenzeitung des
deutschen Hockeysports":
Im Spiegel der
Kritik
Beim RRK war Torwart Kraus, der eine
Knieoperation hinter sich hat, die große Stütze. Im übrigen
erwies sich die Mischung alt und jung als gesund.
Zu den
erfahrenen Kämpen gehörten neben dem sich gut ergänzenden
Verteidigerpaar Hermann/Schäfer der groß aufspielende
Linke Läufer Köhler, der zuverlässige Rechte Läufer Blivier und der in allen
Sätteln gerechte Leichtweiß, der anfänglich als
Verbinder im Sturm eingesetzt war, dann aber mehr und
mehr Abwehraufgaben übernahm und dabei dem Kölner Sturm
schon im Ansatz das Konzept verdarb.
Zu der jungen Garde
zählten Jirzik, Liebig, Seifert und Müller. Jirzik ist
ein Reißer an der rechten Flanke geworden. Die drei übrigen
ähneln sich nicht nur in der Figur, sondern in der
gleichen eleganten Spielweise. Liebig war ein unauffälliger,
sehr nützlicher Mittelläufer. Seifert, sonst ein glänzender
Techniker, war diesmal ein Pechvogel, so dass seinen
Aktionen der krönende Abschluss mangelte. Dass in dem 18-jährigen
Martin Müller, dem unheimlich schnellen Linksaußen, viel Talent
steckt, ahnte man schon immer. Aber erst im Endspiel kam
er vollends zum Durchbruch. Seine langen Spurts und seine
geschickt erzielten Tore machten den Jungen zum Helden
des Tages.
Die Schlüsselfigur in der Rüsselsheimer Elf
war aber Fritz Schmidt, der alles zusammenhielt und der
es verstanden hatte, seine als Nationalspieler gewonnenen
Erfahrungen an die Kameraden weiterzugehen, und der dafür
gesorgt hatte, dass der RRK im richtigen Augenblick
topfit war. Die Grundlage für den Erfolg gab die
fest gekittete Kameradschaft ab. Auch dafür war Fritz
Schmidt verantwortlich.
Darin war sich alles einig: Der RRK ist ein würdiger Meister. |
Nach dem aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums
stattfindenden Stiftungs- und Sommernachtsfest am 13.
Juli 1968 feiert der RRK und die Mannschaft am 19. Juli den
Gewinn der Deutschen Meisterschaft, wobei Mannschaft und
Betreuer mit Ehrungen überhäuft werden. Wir zitieren hierzu das
"Rüsselsheimer Echo":
Hans Eisen
bei seiner Laudatio |
"Was Ihr geleistet
habt, bleibt ein Markstein"
Festliche Meisterehrung für die
Hockeyelf des RRK – Hans Eisens Sorge um den Sport
Flankiert von den Fahnen der
Bundesrepublik Deutschland und der Stadt Rüsselsheim war es
schwarz auf weiß zu lesen, wem zu Ehren die Festversammlung am
Freitagabend im immer neu bewunderten Bootshaus des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 zusammengekommen war: "Deutscher
Hockeymeister 1968". Jochem Brügelmann, der
Vorsitzende des mit 1:4 unterlegenen Endspielgegners Schwarz-Weiß Köln hatte den
Rüsselsheimern dieses Tuch geschenkt, und es scheint uns, als symbolisiere
nichts so sehr den Geist des Hockeyspiels als dieses Präsent.
Sportliche wie politische Prominenz hatte Platz genommen, um der Hockeyelf des
RRK eine in diesem Maße bisher in der Opelstadt nicht erlebte Laudatio zukommen
zu lassen, dem Deutschen Meister 1968 im Feldhockey Dank zu sagen. Dass die
Gratulantenschar letztlich vom Rathaus bis Bad Dürkheim reichte, beweist ohne
Zusatz, wie sehr dieser Erfolg des RRK gewirkt hatte. Und sie gratulierten
ausnahmslos aus ehrlichem und freudigem Herzen, nicht etwa nur, weil es so
Brauch ist. RRK-Vorsitzender Josef Saar hatte die Gäste begrüßt.
Aus drei Kontinenten
Hans Eisen, zweiter Vorsitzender des Ruder-Klubs und quasi Außenbordmotor des
Erfolgs, verhehlte seinen Stolz nicht: "Wes das Herz voll ist, des läuft der
Mund über." 85 Telegramme aus 48 Städten in fünf Ländern und drei Kontinenten
sind in den Tagen nach dem Finale am Sommerdamm beim RRK eingegangen; schon
heute sind sie Dokument eines Wirklichkeit gewordenen Traumes. Hans Eisen gab
einige Kostproben aus der Glückwunschflut. So schrieb Hessens Innenminister
Heinrich Schneider von einem "Erfolg der vorbildlichen, kontinuierlichen
sportlichen Arbeit", und lOC-Mitglied und Ehrenmitglied Georg von Opel, der am
Endspieltag unerkannt unter den 5.000 am Sommerdamm weilte und sich nicht auf
seinen reservierten Platz auf der Ehrentribüne gesetzt hatte, gratulierte "zu
dieser Mannschaft aus vollstem Herzen".
Der Vorsitzende des Fußball-Bundesligaklubs 1. FC Kaiserslautern schrieb von
einer Entwicklung Rüsselsheims zum Hockeyzentrum und wünschte, dass dies der
Jugend Ansporn sein möge; Bundestagsabgeordneter Hermann Schmitt-Vockenhausen
bekundete, dass er als Rüsselsheimer mitgezittert und sich mitgefreut habe;
Detlev Rice kabelte seinen Glückwunsch aus Mexiko und Rüsselsheims Bankinstitute
bekundeten Freude fernab von Zins und Zinseszins.
Gratulation
für die deutschen Meister nach dem Endspiel: Martin Müller,
Hans Hermann, Bodo Schäfer, Frieder Fleck, Michael Heuß,
Randolf Renker und Hans Eisen |
Hans Eisen erzählte von den Spielern des Wiesbadener THC, die zur Zeit des
Endspiels in der CSSR weilten. "Wir haben", so stand es in ihrem Schreiben,
"am
Nachmittag alle um das Autoradio gestanden und geschrieen bei jedem Tor, das den
RRK, einen hessischen Verein, näher zur Meisterschaft gebracht hat".
"Serengeti darf nicht sterben"
Der von unermüdlicher Schaffenskraft beseelte zweite Vorsitzende des RRK wäre
nicht er selbst, fehlte in seiner Festansprache, die später bei jedem
uneingeschränkte Bewunderung weckte, nicht die ein wenig meditierende Sparte.
Als Hans Eisen das Grzimeksche "Serengeti darf nicht sterben" als Parallele
nannte, hielt das Schmunzeln der Zuhörer nicht lange. Idealismus hier,
Idealismus im Hockeysport – "alles Idealistische darf nicht sterben".
In einer Zeit, da der Sport am Scheideweg stehe, da
"geplante Medaillen" nur
noch die Möglichkeit beließen, mitzumachen im politisch verbrämten Karussell der
mit allen Mitteln vorausberechneten Erfolge, sei die Sorge berechtigt. In Hans
Eisens Worten, die beredte Vergleiche anzubieten hatten, schwang in der
Anerkennung um des RRK Leistung echte Sorge um den Sport. Noch sei Hockey eine
Oase des echten Amateurs – wird es so bleiben?
In Strichen zeichnete Eisen den Weg des Erfolgs, der in 19 Spielen zum Titel
geführt hatte, der erst im achten Spiel nach genau 560 Minuten das erste
Gegentor für Torhüter Kraus gebracht hat. Der Triumph lasse sich auch
kaufmännisch ausdrücken: "Eine glänzende Bilanz." Hans Eisen vergaß sie nicht,
denen er zu danken hatte. Zuallererst "unserem Fritz Schmidt mit seinen tapferen
Spielern", Alfred Rausch, dem Leiter der Hockeyabteilung, Seppel Schnur, der die
Mannschaft betreut und Fritz Schneider, "ein Gärtner, der kleine Pflänzchen ins
Mistbeet gesetzt hat und aufpasst, dass keine Engerlinge und Kartoffelkäfer
Schaden anrichten". Fritz Schneider habe die eigentliche Pionierarbeit
geleistet.
Frauen, Bräute und Freundinnen der Spieler waren im Kranz des bewegten Dankes
von Hans Eisen, auch Platzwart Erwin Bachmann, "der am liebsten den Rasen mit
nach Hause genommen hätte". "Bei Gott nicht alltäglich" sei die Unterstützung
der Stadt gewesen, der Hans Eisen, an Bürgermeister Dr. Karl-Heinz Storsberg
gerichtet, ganz besonders zu danken wusste. Auch das Deutsche Rote Kreuz mit Dr.
Alfred Buch und die Rüsselsheimer Firma Bender standen in dieser Reihe.
Um die Jugend werben
Noch einmal wiederholte Eisen, was er schon nach dem Finale zu uns gesagt hatte:
dass der RRK aus der Anonymität herausgetreten sei und nun alles tun müsse, um
die Bürde dieser Würde zu tragen. In diesem Zusammenhang werde der RRK seine
Werbung an die Jugend verstärken. Er würde sich freuen, so sagte Hans Eisen,
fände sich ein Lehrer an Rüsselsheims Schulen, der sich des Hockeysports
annehmen wolle. Schläger und Feld stünden als Hilfe zur Verfügung. Nur so könne
gewährleistet bleiben, was der RRK jetzt zum ersten Mal praktiziere: dass es keine
Wachablösung, sondern eine kontinuierliche Ergänzung der Mannschaft gebe. Eine
der Voraussetzungen für die Beibehaltung des einmal eingeschlagenen Weges sei
der Ausbau des Hockeystadions durch die Stadt.
An den
Schluss seiner Betrachtung hatte Hans Eisen ein Wort von Max Rau gestellt.
Der Nestor unter den Hockey-Journalisten hatte dem RRK geschrieben: "Der Sport
lebt, und er bleibt ewig im Fluss. Aber was Ihr geleistet habt, bleibt ein
Markstein für das Hockey in Deutschland. Mögen Euch Können, Fleiß und
Kameradschaft erhalten bleiben, auf dass 1972 bei den Olympischen Spielen in
München in der Liste der Auserwählten das Gütezeichen des RRK nicht fehlen
möge."
|
Etwas später schreibt Helmut Zimmermann für
die Wochenzeitung des
deutschen Hockeysports "HOCKEY"
anlässlich der ersten Deutschen Hockeymeisterschaft des RRK am 28.
August 1968 ein ausführliches, sehr interessantes Porträt der
Titelgewinner, das wir hier veröffentlichen möchten:
Der Deutsche Meister
der Herren 1968
Rüsselsheimer
Ruder-Klub – eine ausgeglichene Truppe
Zunächst wollte ich mich für
befangen erklären und ablehnen. Denn ein Porträt einer
Mannschaft sollte sachlich und übersichtlich deren wichtigste
Erfolge und typischste Merkmale herausstreichen und nicht zu
stark von persönlichen Erinnerungen beeinflusst sein. Und der
angenehmen Erinnerungen an harte Kämpfe und anschließend
gemeinsam verbrachte fröhliche Stunden mit den Rüsselsheimern
bei zahlreichen Freundschaftsspielen und vor allem auf Turnieren
in Rüsselsheim und Neuss, gibt es eine Menge. Wie gesagt,
eigentlich wollte ich diesen "Fall" einem anderen überlassen.
Aber der Herausgeber dieser Zeitung meinte, ich solle es dennoch
einmal versuchen. Und dann muss man eben ...
Vielleicht jedoch ist es gerade
diese Art, an die ich mich bei den Hessen am liebsten erinnere,
die einen Teil ihrer prächtigen Kameradschaft und ihrer
mannschaftlichen Geschlossenheit ausmacht. Die bei allem Einsatz
und aller Konzentration auf den Sieg bemerkenswerte Gelöstheit
der Truppe um den verhinderten Rennfahrer Fritz Schmidt, den
kleinen und gewitzten Rainer Seifert und den gewichtigen Hennes
Hermann, auf dem Platz wie bei geselligen Anlässen "letzter
Mann", die sich bei den Rüsselsheimern gleichermaßen in Sieg
oder Niederlage praktisch mit dem letzten Ball und dem
Schlusspfiff einstellt.
Das Spiel ist aus! Der
RRK ist Deutscher Feldhockeymeister 1968 (hier Thomas Blivier,
Manfred Liebig,
Rainer Seifert, Martin Müller, Hans Hermann, Bodo
Schäfer, Frieder Fleck, Michael Heuß, Randolf Renker) |
Nicht uninteressant rückblickend
einmal festzustellen, wie es überhaupt dazu kam, dass, sich ein
so ganz dem Rudern verschriebener Klub eines Tags (präzise im
Jahr 1926) entschloss, auch Hockey zu spielen. Man wollte für
die aktiven Ruderer in der regatta- und damit trainingslosen, so
schrecklichen Zeit einen Ausgleichs-Sport. Und da verfiel das
prominente Mitglied Carl von Opel (einer der fünf Gründer-Söhne
von Adam Opel) auf die Idee. den Ruderern das damals
aufstrebende Hockey zu empfehlen. Sehr viel Wissen um diese
Sportart hatte man aber damals in Rüsselsheim offenbar nicht,
sonst wäre die kurios anmutende Lösung nicht zu erklären, die
man sich für den ersten Hockey-Dress ausdachte. Man nahm,
wiederum auf Vorschlag des Herrn von Opel, kurzerhand dieselbe
Bluse, die zu jener Zeit die Jockeys des Opel-Rennstalls auf den
Turfplätzen trugen (was wiederum für manchen Hockey-Anhänger in
Deutschland eine nachträgliche Erklärung sein mag für die etwas
aus dem Rahmen fallenden Hemden, mit denen bis vor kurzem der
RRK im In- und Ausland auftrat). Und eben in dem Maß, in dem
sowohl der Ruder- als auch unzweifelhaft der Hockey-Sport in der
Leistungs-Spitze seine Könner immer stärker in Anspruch nahm,
wurden dann beide Abteilungen für sich ausschließlich. Es war
auch bei bestem Willen nicht mehr möglich, beide Sportarten
gleichzeitig oder im Wechsel zu betreiben.
Eine ausgeglichene Truppe
Von den beiden Nationalspielern
Fritz Schmidt und Bodo Schäfer abgesehen, ist der RRK eigentlich
das genaue Gegenteil einer "Elf der großen Namen". Ihre
eigentliche Stärke liegt vielmehr eher in der Ausgeglichenheit,
und ausgeglichen ist das 14-köpfige Kader auch über das rein
Spielerische hinaus in mannigfacher Hinsicht. In der gesunden
Mischung aus älteren und erfahrenen und jungen, ehrgeizigen
Spielern haben vier Mannschaftsmitglieder bereits die Dreißig
überschritten, drei weitere gehen munter darauf zu, und nur vier
von ihnen kann man mit viel Mühe noch ais "Youngsters"
bezeichnen. Die blendende Kameradschaft überbrückt auch einen
Altersunterschied von 14 Jahren zwischen dem Ältesten und dem
Jüngsten. Zudem widerlegt die Truppe des neuen deutschen
Meisters wohl auch recht eindrucksvoll die vielerorts
verbreitete These, dass das Hockey unbedingt ein Sport so
genannter "privilegierter Gesellschaftskreise" sei. Zu jeweils
drei Studenten und Angehörigen kaufmännischer Berufe gesellen
sich acht Vertreter des handwerklichen Standes.
|
Auf die Minute in Bestform
Das von jugendlichen Anhängern
vor Beginn des 26. Deutschen Endspiels gehisste Transparent "Der
neue Deutsche Meister RRK grüßt Schwarz-Weiß Köln'' drückte
vielleicht am besten das gesunde Selbstvertrauen und den
unbändigen Siegeswillen aus, mit dem die Spieler in dieses
Finale gingen. Denn nach einem mäßigen Start und einer
prächtigen Steigerung in den Rückspielen der diesjährigen
Endrunde
hatten sie genau zum richtigen Zeitpunkt ihre Bestform erreicht,
und zudem waren die Rüsselsheimer nun langsam auch wirklich
"einmal dran".
Stets waren sie in
der Nachkriegszeit unter den führenden Mannschaften Hessens zu
finden gewesen, und in zahlreichen Freundschaftsspielen hatten
sie auch auf überregionaler Ebene ihre Klasse unter Beweis
gestellt.
1962 nahmen die
Rüsselsheimer erstmalig an den DHM-Endspielen teil, schieden
jedoch in der Vorrunde bereits beim Nürnberger HTC nach einer
knappen 1:2-Niederlage aus. Im Jahre 1964 kamen sie bis in die
Vorschlussrunde. Wieder war eine Nürnberger Elf, diesmal die HG
Nürnberg Endstation für den RRK, als ein Siebenmeter den
2:1-Sieg für den Platzverein sicherte. Daneben gab es Erfolge in
der Halle. 1964 wurden die Rüsselsheimer hier süddeutscher
Meister und kamen bei den Endspielen um den deutschen Titel in
Wolfsburg auf einen guten 4. Platz.
Erster
Nachkriegstitel für Hessen
Auch in den
darauf folgenden Jahren holten sie sich in der Wintersaison einen
Turniersieg nach dem anderen, bis nach den beiden klaren Siegen
in der Süd-Qualifikation diesmal endlich der große Sprung in die
Endrunde auf dem Felde glückte. Der Meistertitel der
Rüsselsheimer war zugleich der erste für den Hessischen
Hockeyverband nach dem Kriege, nachdem zuvor in den Jahren
1937-1944 der TSV Sachsenhausen 57 bei sechs Endspielteilnahmen
zwei Deutsche Titel hatte gewinnen können.
Im Laufe dieser
Endrunde ist Rüsselsheim unzweifelhaft zur Hockeymetropole im
hessischen Raum geworden, und es ist unschwer vorauszusagen,
dass das Hockeyjahr 1968 in der sportbegeisterten Stadt eine
Menge von Zinsen bringen wird. Schon jetzt steht fest, dass hier
nach Fertigstellung der Dr.-Walter-Köbel-Halle ein
Leistungszentrum errichtet wird, und angesichts der heutzutage
fast unvorstellbaren Zuschauermenge von 5.000 fiel es
DHB-Präsident Dr. Adi Kulzinger wohl auch nicht schwer, den
Rüsselsheimern für die baldige Zukunft die Durchführung eines
Länderspiels zu versprechen.
Die nimmermüden
Helfer
Das Verdienst um
Erfolg und Hockeybegeisterung, um Leistungssteigerung und
öffentliche Anteilnahme – Faktoren, deren genaue Reihenfolge man
wohl niemals exakt ergründen kann – ruht auf vielen Schultern.
Wenn ich also hier nur einige Namen herausgreife, so mögen sie
repräsentativ für andere Helfer und Förderer stehen, die einem
Außenstehenden natürlich ebenso verborgen bleiben, wie
vielleicht manches Interessante, das ein solches Porträt erst
vervollständigen und abrunden würde. Von der nimmermüden
Aktivität des 2. Vorsitzenden Hans Eisen, der in den letzten
Tagen und Wochen vor dem Endspiel zum "Mädchen für alles" wurde,
bekam auch die "HOCKEY"-Redaktion einiges zu spüren. Ihm zur
Seite standen mit Rat und Tat Spielausschussmitglied Debu Paul,
Mannschaftsführer Josef ("Seppel") Schnur und Abteilungsleiter
Alfred Rausch. Die sportliche Grundlage Iegte jedoch vornehmlich
Nationalspieler Fritz Schmidt.
"Quälgeist Schimmi"
"Schimmi", auf dem
Platz Dreh- und Angelpunkt und unermüdlicher Motor des
Rüsselsheimer Spiels, trieb in den letzter Endrundenwochen seine
Kameraden als Spielertrainer immer wieder zu erneuten
Anstrengungen an, die zuletzt seinen eigenen, "sattsam
bekannten" Olympiavorbereitungen gar nicht mehr so unähnlich
waren. Der Erfolg gab ihm Recht, und gar mancher seiner
Mitspieler mag ihm am 7. Juli in der Kabine im stillen Abbitte
für manches, während der vorausgegangenen "Quälerei"
geschluckte, böse Wort getan haben.
|
Deutscher Feldhockey-Meister 1968,
der RRK
(hinten: Fritz Schneider, Debu Paul, Coach Josef "Seppel" Schnur, Bodo
Schäfer, Walter Leichtweiß, Wolfram Jirzik, Manfred "Polo" Liebig,
Rainer Seifert,
Helmut "Helle" Köhler, Spielertrainer Fritz "Schimmi" Schmidt,
Abteilungsleiter Alfred Rausch; vorn: Hans "Hennes" Hermann,
Friedrich "Frieder"
Fleck, Thomas "Thommy" Blivier, Peter Kraus, Randolf Renker, Martin
"Madddin" Müller, Michael "Mike" Heuß) |
Dem Erfolg folgten
die Ehrungen. Rüsselsheims Bürgermeister, Dr. Karl-Heinz
Storsberg, vergab erstmalig den "Silbernen Lorbeerzweig mit
Stadtwappen", und sicherlich wird sich wohl auch der Klub selbst
für seine Meisterschaftsfeier einiges einfallen lassen. Hier die
Namen der 14 Spieler:
Peter Kraus,
Torhüter, geboren am 27. Juni 1941 in Rüsselsheim,
Fahrzeug-Polsterer, verheiratet, 2 Kinder, begann mit dem Hockey
1959 beim Rüsselsheimer RK.
Hans Hermann,
rechter Verteidiger, geboren am 24. Juli 1936, Dreher,
verheiratet, begann mit dem Hockey 1947 beim Rüsselsheimer RK.
Bodo Schäfer,
linker Verteidiger, geboren am 24. August 1934 in Darmstadt,
kaufm. Angestellter, verheiratet, ein Kind, begann 1946 mit dem
Hockey beim TEC Darmstadt, zweifacher National- und oftmaliger
Silberschildspieler.
Thomas BIivier,
rechter Läufer, geboren am 3. Mai 1938 in Erfurt,
Werkzeugmacher, begann 1950 bei Turbine Erfurt mit dem Hockey.
Manfred Liebig,
Mittelläufer, geboren am 5. September 1946 in Böhmisch-Leipa,
Maler, begann mit dem Hockey 1955 beim Rüsselsheimer RK.
Helmut Köhler,
linker Läufer, geboren am 21. April 1940 in Darmstadt,
Industriekaufmann, verheiratet, begann 1953 mit dem Hockey bei
der TSG 46 Darmstadt, trat später zum TEC Darmstadt und
schließlich zum Rüsselsheimer RK über. Sechsmaliger
Franz-Schmitz-Spieler.
Wolfram Jirzik,
Rechtsaußen, geboren am 7. Januar 1945 in Hamburg, Student,
begann mit dem Hockey 1953 beim Rüsselsheimer RK.
Fritz Schmidt,
Halbrechts, geboren am 19. März 1943 in Rüsselsheim,
Bäckermeister, verheiratet, zwei Kinder, begann 1954 mit dem
Hockey beim Rüsselsheimer RK, 22-facher Nationalspieler,
Teilnehmer der Länderturniere in Lyon 1963, Hamburg 1966, London
1967 und Nairobi 1968, oftmals in der hessischen Silberschild-
und Franz-Schmitz-Mannschaft eingesetzt.
Walter Leichtweiß,
Mittelstürmer, geboren am 27. April 1937 in Rüsselsheim,
Konstrukteur, verheiratet, drei Kinder, begann 1947 beim
Rüsselsheimer RK mit dem Hockey.
Rainer Seifert,
Halblinks, geboren am 10. Dezember 1943 in Wiesbaden,
Dekorateur, begann mit dem Hockey 1954 beim Rüsselsheimer RK,
sechsfacher Jugend-A-Nationalspieler, mehrfach in der
Franz-Schmitz-Mannschaft eingesetzt.
Martin Müller,
Linksaußen, geboren am 30. Oktober 1948 in Rüsselsheim,
Werkzeugmacher, begann 1954 beim Rüsselsheimer RK
mit dem Hockey,
mehrfach in der
Franz-Schmitz-Mannschaft eingesetzt.
Michael Heuß,
Abwehrspieler, geboren am 24. Mai 1946 in Rüsselsheim, Student,
begann 1953 beim Rüsselsheimer RK mit dem Hockey, zweimaliger
Jugend-A-Nationalspieler,
Frieder Fleck,
rechter Läufer, geboren am 19. Dezember 1944 in Frankfurt,
Student, begann 1955 beim THC Höchst mit dem Hockey.
Randolf Renker,
Torhüter, geboren am 10. Mai 1942 in Frankfurt, Dipl.-Kaufmann,
begann mit dem Hockey 1950 beim Rüsselsheimer RK,
Franz-Schmitz-Spieler. |
Die Rudersaison beginnt am 5. Mai 1968 mit dem Anrudern. Unter
der Trainingsleitung von Klaus Köppen trainiert ein
Seniorachter, während Werner Alt und Andreas Hartmann
sich bei der Ausbildung von etwa 60 jugendlichen Anfängern
verdient machen. Nach dem Besuch der Regatten in Flörsheim
und Gießen gelingt dem Seniorachter mit Detlev Rieke, Wolfgang
Pfizenmaier, Norbert Ulrichs, Horst Kamke, Joachim Saborowski, Reinhard
Kober, Hans-Peter Kraft, Horst Ruf und Stm. Guido Petri in
Offenbach der einzige Regattasieg des Jahres.
Am 23. September 1968 veranstaltet die Ruderabteilung mit Wolfgang Vorfalt
als Organisator und Conferencier ihr 1. Bayerisches Bierfest mit Oktoberfest-Stimmung, zu
dem auch die Ruderfreunde vom Ruderklub am Baldeneysee aus Essen anwesend sind;
bereits am Nachmittag steigt ein Achterduell zwischen RaB
und RRK, das die Essener knapp für sich
entscheiden. Am Abend geht dann die Stimmung hoch – beim
Weißwurst-Wettessen siegt Herbert Britz – beim Wettsägen holen sich
die "Hartmann-Brothers" den Sieg – beim ... Dazwischen sorgen die
"Maintaler Musikanten" mit zünftiger Musik für Unterhaltung. Nur die
Hockeyspieler können nicht so recht mitfeiern, um Mitternacht ist
Zapfenstreich, denn am Morgen geht es wieder um Punkte.
Beim einige Tage später stattfindenden Abrudern mit interner Regatta
sind etwa 80 aktive Ruderer auf dem Wasser. Allein neun Jugendvierer ermitteln in drei Läufen die
jeweils schnellste Mannschaft. Klubmeister im Einer wird einmal mehr
Wilfried Hoffmann. Höhepunkt und Abschluss der internen Regatta ist
schließlich der Kampf dreier Rennachter um den Sieg.
Bayerisches Bierfest im RRK:
Beim Weißwurst-Wettessen werden rauhe Mengen der bayerischen Wurst
von den Teilnehmern im Wettkampf vertilgt (Sieger Herbert Britz,
Organisator Wolfgang Vorfalt, Rudolf Müller, Horst Wischlitzki, ...) |
Bei der Einweihung der "Folterkammer" im RRK-Bootshaus werden die
Kraftgeräte von den Aktiven sofort einer Prüfung unterzogen
(rechts Rudolf Müller und Ruder-Abteilungsleiter Wilfried Hoffmann) |
Im Oktober nimmt Fritz Schmidt mit der
Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen
in Mexico-City teil und verfehlt mit der deutschen Mannschaft im
Halbfinale des Turniers gegen Pakistan mit 0:1 in der zweiten
Verlängerung nur knapp das Finale. Im Spiel um die Bronzemedaille ist
Indien der Gegner, für die deutsche Mannschaft und Fritz Schmidt
bleibt am Ende nur der undankbare 4. Platz. Außer Fritz Schmidt gehören
noch Peter Kraus, Martin Müller und Rainer Seifert zum
engeren Kreis der Nationalmannschaft.
Im November übergeben die Ruderer den in Eigenhilfe
unter der Leitung von Trainer Klaus Köppen erstellten Kraftraum ("Folterkammer")
seiner Bestimmung, so dass nunmehr gezieltes
Krafttraining im RRK-Klubhaus möglich ist.
Im neuen Klubhaus, das nun
etwas mehr als ein Jahr in Betrieb ist, erleben Mitglieder und Gäste
beim traditionellen und gut besuchten Herbstball die Ehrung
langjähriger Mitglieder. Für 40-jährige Treue zum RRK werden Josef
Saar, Willi Klein, Curt Schrod und Karl Schömbs
sowie für 25-jährige Treue Ludwig Kraft, Hans Richter
und Helmut Schwinn ausgezeichnet.
Nach der Gründung einer
selbständigen Ruderabteilung im Februar 1968 findet am 13. Dezember
die erste Ruder-Hauptversammlung der neuen Abteilung statt.
Hauptproblem der Ruderabteilung ist, wie Abteilungsleiter Wilfried
Hoffmann ausführt, dass finanzielle Mittel nicht in ausreichendem Maße
durch den Hauptverein zur Verfügung gestellt werden, um den
Anforderungen gerecht zu werden. Eine Erhöhung der Beiträge der
aktiven Ruderer, eine Anhebung der Zuweisungen des Hauptvereins sowie
eine Spendenaktion sollen die Situation verbessern.
Am Tag der
Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim lädt der RRK seine "Deutschen
Meister" zuvor ins Klubhaus ein und verleiht ihnen die Silberne
Klubnadel des RRK. Anschließende werden die
Deutschen Hockeymeister von der Stadt mit dem neu geschaffenen Silbernen
Lorbeerzweig der Stadt Rüsselsheim, Hermann
Müller und Richard Trapp für ihr ehrenamtliches Engagement im RRK
mit dem Ehrenbrief der Stadt Rüsselsheim ausgezeichnet.
Das Jahr wird im RRK
beschlossen durch den Silvesterball im Bootshaus mit der
Stimmungskapelle "Die Maintaler", die für bunte Unterhaltung und viel
Schwung auf der Tanzfläche sorgt.
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