Drei Dinge beschäftigen Vorstand
und auch Mitglieder besonders, der unbedingt
erforderliche Bau einer neuen Bootspritsche,
der Bau von Tennisplätzen im Mainvorland und auch der
Wunsch nach einer Flutlichtanlage am
Hockeyplatz. Während die Bootspritsche schon zu Beginn
der Rudersaison durch den tatkräftigen Einsatz von
Werner Alt und Helmut Schumacher verwirklicht ist,
bleiben Tennisplätze und Flutlichtanlage zunächst
Zukunftsmusik.
Nach gutem Start in der Bundesliga-Hallenrunde
schon im alten Jahr, jedoch
schwächerer Rückrunde, erreicht die Herrenmannschaft
des RRK als Gruppenzweiter hinter der TG Frankenthal die
Endrunde um die Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft
in der heimischen Walter-Köbel-Halle, an der außer den beiden
Südvertretern der Berliner HC und Rot-Weiss Köln teilnehmen. Das
vorweggenommene Endspiel, darin sind sich alle, auch die
neutralen Beobachter unter den 2.000 Zuschauern, einig,
findet im Halbfinalspiel zwischen dem Berliner HC und dem RRK statt. Berlin und Rüsselsheim können weder in der
normalen Spielzeit (9:9), noch in der Verlängerung von 2
mal 5 Minuten (11:11) den Sieger unter sich ausmachen,
ehe ein Siebenmeter-Schießen die Entscheidung zugunsten
der Berliner bringt. Während die fünf Berliner alle Peter
Kraus bezwingen, scheitern beim RRK ausgerechnet die
Nationalspieler Rainer Seifert und Wolfgang Beck, während
Schmidt, Müller und Ziemer die Kugel über die Torlinie
bringen. Endstand: 16:14 für Berlin, das im Endspiel dann die TG Frankenthal mit 10:7 bezwingt. Im Kampf um Bronze trennen sich Rot-Weiss Köln und der RRK 8:8,
beide sind gemeinsam Dritte. Für den RRK spielen in der Endrunde Dr.
Randolf Renker, Peter Kraus, Manfred Liebig, Friedrich "Frieder" Fleck, Wolfgang
Beck, Martin Müller, Rainer Seifert, Fritz "Schimmi" Schmidt, Wolfgang Molitor,
Alfred Segner und Joachim Ziemer.
Zwei Tage nach Beendigung der Meisterschaft beschäftigt sich die
"Main-Spitze" noch einmal mit der Hallen-DM, blickt aber auch auf
die kommenden Aufgaben auf dem Feld:
Die
"Zweite" des RRK schafft 1975 den Aufstieg in die
Hallenhockey-Oberliga (hinten: Michael Heuß, Michael Walz,
Jürgen Knoll, Rolf Dauber, Walter Leichtweiß; vorn:
Karl-Heinz Gesswein, Jürgen Neumann, Bernd Weidmann) |
Die Halle ist fürs erste passé –
RRK-Ziel aufs Feld gerichtet
Die 14. Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften gehören der
Vergangenheit an. Zum zweitenmal hintereinander erreichte der
Rüsselsheimer RK sein Ziel nicht, er musste nach einem packenden
Halbfinale, erst im Siebenmeterschießen geschlagen, wie bereits
im Vorjahr in Berlin mit dem dritten Platz vorlieb nehmen. Für
Kapitän Fritz Schmidt war es zwar eine Enttäuschung, den Einzug
ins Endspiel unter solch dramatischen Umständen verpasst zu
haben, aber mit dem Schlusspfiff der Partie gegen Köln war die
Halle für den über hundertfachen Nationalspieler fürs erste
passé. Gestern Mittag bereits saßen er und sein
Mannschaftskamerad Rainer Seifert im Flugzeug Richtung Malaysia,
wo sich die Nationalmannschaft noch eine Woche akklimatisieren
will, ehe für den Olympiasieger von München am 3. März gegen
Argentinien die Weltmeisterschaft auf dem Feld beginnt.
So bewegen sich beim RRK jetzt allgemein die Gedanken ums Feld,
wo man unbedingt den ersten Platz in der Südgruppe halten will,
um in diesem Jahr ein weiteres Endspiel nach Rüsselsheim zu
holen. Nachdem jedoch Baumgart, Held und Torhüter Martin der
Opelstadt den Rücken kehrten, weiß jeder, dass es schwer wird,
dieses Ziel zu erreichen. Zur Zeit besteht der Spielerkader für
die erste Mannschaft lediglich aus dreizehn Akteuren. Da es ein
zu großes Risiko wäre, mit einer solch dünnen Decke in die
zweite Serie der Punktspiele zu gehen, sollen zwei noch der
Jugend angehörende Talente aus dem eigenen Nachwuchs eingebaut
und auf kommende Aufgaben vorbereitet werden. Schmidt: "Wir
wollen ins Finale, koste es was es wolle!" Zur Vorbereitung auf
die am 6. April beginnende Feld-Saison wird die Mannschaft ihrem
Kapitän am 11. März nach Südostasien folgen. Während des
16-tägigen Aufenthaltes in Kuala Lumpur, wo man auch Zeuge des
WM-Endspieles ist, in Singapur, Hongkong und Bangkok sollen
zahlreiche Freundschaftsspiele ausgetragen werden, bei denen man
sich wieder an den etwas holprigeren Untergrund im Freien
gewöhnen will.
Rückblickend auf die Hallenmeisterschaft glaubt Schmidt,
dass mit
Berlin die Mannschaft gewonnen hat, die es nach dem glücklichen
Sieg über den RRK auch verdiente. Neue Erkenntnisse haben die
Titelkämpfe in der Köbelhalle nicht ergeben, sieht man einmal
davon ab, dass sich die Entwicklung zum athletischeren und
kampfbetonteren Hockey deutlich offenbarte. Schmidt: "Wer in der
Zukunft in der Spitze mitmischen will, der kann sich nicht
darauf verlassen, dass fünf überdurchschnittliche Spieler
reichen. Die Berliner haben es uns mit ihren neun Spielern, von
denen jeder fast jeden ersetzen konnte, vorgemacht." Indirekt
zog er damit wohl auch den Schluss, dass es in der kommenden
Saison in Rüsselsheim keine "Edelreservisten" mehr geben wird.
Denn nur durch ständige Spielpraxis ist garantiert, dass sich die
Auswechselspieler nahtlos in die Mannschaft einfügen.
Bis zur nächsten Hallen-Saison dürfte auch Frieder Fleck wieder
zurück sein. Der Kämpfer im RRK-Dress, von Beruf
Diplom-Ingenieur, wird ab 1. April kaum Gelegenheit haben, seine
Fertigkeiten mit Krummstock und Kugel unter Beweis zu stellen.
Es sei denn, fernab in Sibirien, wo Fleck beim Aufbau eines
Werkes beteiligt ist, besteht schon eine Hockey-Mannschaft. |
Die
RRK-Hockeydamen 1975 (hinten: Trainer Hans "Hennes" Hermann, Annette
Hund, Marga Blivier, Karen Joisten, Ursula Kraus, Cornelia
Grossmann, Martina Walz, Ursula Alt, Irene Willnow; vorn:
Michaela Scherbaum, Ulrike Gräff, Marina Günzler, Karin
Dietzschold, Marion Boch) |
Im März unternimmt die RRK-Hockeymannschaft eine Reise nach Ostasien.
Stationen der Reise sind Singapur, Kuala Lumpur, Bangkok
und Hongkong, wobei die Mannschaft in Kuala Lumpur
Gelegenheit hat, die Endphase der Hockey-Weltmeisterschaft
unter Mitwirkung von Rainer Seifert und Fritz Schmidt in
der deutschen Nationalmannschaft zu verfolgen. Die deutsche
Nationalmannschaft belegt bei dieser Weltmeisterschaft den dritten
Platz. Anschließend setzen die beiden Nationalspieler des RRK die
Reise mit ihren Klubkameraden fort.
Im Rudern muss, da die Aktiven und auch die Trainer der
vergangenen Jahre nicht mehr zur Verfügung stehen, ein
Neuaufbau mit der Jugend beginnen. Die Trainingsleitung
übernehmen Werner Alt und Lutz
Dörsam. Beim Maarauelauf kann Andreas Dührssen in der
Jugendklasse den Einzelsieg erringen, und auch in der Mannschaft ist
er mit Achim Erhard und Martin Haas siegreich. Doch auch bei den
Senioren über 32 Jahre sichern sich Lutz Dörsam (6.), Klaus Hartmann
(5.) und Dietmar Klausen (3.) den Mannschaftssieg. Beim folgenden
Gerbermühllauf startet nur die Jugend: Andreas Dührssen wird
Zweiter, die Mannschaft belegt den dritten Platz.
Bei der Hauptversammlung der Ruderabteilung am 25. April 1975 lässt
Abteilungsleiter Klaus Hartmann das Ruderjahr 1974 noch einmal Revue
passieren. Die anstehende Neuwahl der Abteilungsleitung bestätigt
Klaus Hartmann als Leiter, sein Vertreter wird Helmut Schumacher,
Kassenwart Klaus Jeske, Schriftführer Dietmar Klausen und Technischer
Leiter Rudi Reitz.
Am 4. Mai 1975 kann im Rahmen des Anruderns
wieder einmal eine Bootstaufe
stattfinden. Ein durch die Stadt Rüsselsheim
finanzierter Kunststoffvierer wird von Bürgermeister Dr.
Karl-Heinz Storsberg auf den Namen "Stadt Rüsselsheim"
getauft; Heinz Vorfalt tauft ein Kunststoffskiff, das durch Spenden von
Mitgliedern des Königsberger Ruder-Clubs mitfinanziert
wurde, auf den Namen "Königsberger Ruder-Club"
und Rudolf Müller tauft ein zweites Skiff auf
den Namen seines Vaters "Hermann Müller",
des verstorbenen früheren Gastronoms des RRK-Bootshauses
und langjährigen Bootsmeisters, dessen ganze Freizeit
"seinen" Ruderern gehörte.
Die Wanderruderer von RRK und Ruderklub am Baldeneysee Essen rudern anfangs Mai
drei Tage auf der
Weser mit fünf Vierern
von Hannoversch-Münden über Bad Karlshafen und Bodenwerder nach
Rinteln (165 km). Weiterhin rudern die Aktiven des RRK an Pfingsten
auf der Mosel von Bernkastel nach Cochem (76 km).
Im Hockey schließt der RRK die Feldhockey-Rückrunde mit
acht Spielen ohne Gegentor und 17:1 Punkten als überlegener Tabellenerster
der Südgruppe der Bundesliga ab. Im Wissen um das eigene Können und
die eigene Leistungsfähigkeit sowie hervorragend vorbereitet und auf
die Minute topfit, bestreitet die Mannschaft am 1. Juni 1975 vor 4.000
Zuschauern gegen den Titelverteidiger Rot-Weiss Köln das deutsche Feldhockey-Endspiel,
das turnusgemäß wieder im Süden und damit in Rüsselsheim am
Sommerdamm stattfindet. Lassen wir die "Main-Spitze"
berichten:
RRK zum dritten Mal Deutscher
Feldhockey-Meister
Titelverteidiger Köln in der
Verlängerung mit 5:3 besiegt – 4.000 Zuschauer erlebten
packendes Endspiel
Wer bisher glaubte, dass Strafecken beim
Hockey halbe Tore sind, musste sich beim 33. deutschen
Endspiel von "Polo" Liebig eines besseren
belehren lassen. Denn mit seiner pakistanischen
Wunderkeule (ein schwerer und dicker Schläger, den
Liebig von einem Pakistani gegen ein Paar Sportschuhe
eingetauscht hatte) schraubte der RRK-Scharfschütze die
Trefferausbeute auf achtzig Prozent. Bei fünf der
insgesamt sieben Rüsselsheimer kurzen Ecken kam Liebig
zum Schuss. Dreimal landete sein Geschoss direkt im Netz,
zweimal stoppte Kölns Spezialist für solche Falle Strödter,
die Kugel auf der Linie, doch einmal nicht regelgerecht,
so dass Beck den anschließenden Siebenmeter verwandeln
konnte.
Freude
nach dem Gewinn der Deutschen Feldhockey-Meisterschaft
1975: Nach 1968 und 1971 die dritte (hinten: Coach Walter
Leichtweiß, Manfred Liebig, Rainer Seifert, Wolfgang Beck,
Joachim Ziemer, Michael Heuß, Masseur Karl-Heinz Bog, Wolfram
Jirzik, Fritz Schmidt; vorn: Roland Segner, Peter Kraus, Dr.
Randolf Renker, Wolfgang Molitor mit "Maskottchen"
Fritzi Schmidt, Alfred Segner, Martin Müller) |
Dieses Missverhältnis im Ausnutzen der Strafecken
entschied zwar dieses Spiel, den Ausschlag gab es nicht.
Es war vielmehr der Ausdruck eines mannschaftlich
geschlosseneren und kämpferisch stärkeren RRK-Teams,
das sich an diesem Tag auch spielerisch nicht hinter dem
"Klub der Internationalen" zu verstecken
brauchte.
Doch die so herausgespielte Überlegenheit war voller Tücken.
Sie lauerte in Gestalt der schnellen Kölner Flitzer Klaes, Kaessmann, Lauruschkat und dem etwas zurückhängenden
Renner ständig auf ihre Konterchancen. Und diese Chancen
kamen, wenn auch erst nach einer guten Viertelstunde,
dann aber um so gefährlicher. Zuvor hatte der RRK ein
regelrechtes Power-Play auf das Rot-Weiss-Tor
veranstaltet. Schon in der ersten Minute bekam Liebig
eine lange Ecke von Schmidt gut vorgelegt, doch noch war
der "Bomber" nicht warm. Dafür war Müller von
Anfang an "voll da". Kölns Nationalkeeper
Ludwiczak konnte einen Müller-Schuss nur mit der Brust
stoppen. Kurz darauf kamen auch schon die ersten
Strafecken. Zunächst zweimal für den RRK – einmal landete
die Hallenvariante mit Seifert am Außennetz, bei der
zweiten machte Schmidt einen Stoppfehler –, dann für Rot-Weiss
Köln. Nummer zwei und drei der Domstädter-Ecken, die
erste brillant von Kaessmann herausgespielt, stellten
dann nachdrücklich die Konterfähigkeit des
Titelverteidigers unter Beweis. Zweimal wehrte RRK-Schlussmann
Peter Kraus die Schüsse von Michel ab, doch gegen den
nachsetzenden Lauruschkat (22. Minute) war er machtlos.
Dass dieser Konter keine Wirkung zeigte, war das
Verdienst von Liebig. Drei Minuten nach dem überraschenden
Führungstor war gegen seine Granate kein Kraut gewachsen:
1:1. Die nächste kurze Ecke von Liebig konnte nicht den
Regeln entsprechend abgewehrt werden. Wolfgang Beck, an
diesem Tag wohl eine der überragenden Figuren auf dem
Platz, behielt beim Siebenmeter die Nerven. Hoch jagte er
die Kugel zum 2:1 ins Netz. Doch ausgerechnet Beck
unterlief der Fehler, der noch vor der Pause zum
Ausgleich führte. Anstatt die Kugel kraftvoll nach vorne
zu "blasen", schlenzte er den Ball hoch, der
wurde abgefangen und Lauruschkats Konterattacke konnte
Kraus nur mit energischem Einsatz bremsen. Für die
beiden ausgezeichneten Schiedsrichter war das eine
siebenmeterreife Situation. Strödter ließ Kraus keine
Chance: 2:2.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes war das Spiel
nicht mehr so packend und mitreißend wie in der ersten
Halbzeit. Die Kölner kamen besser ins Spiel und nach dem
2:3 von Kaessmann (47. Minute) schien die Rechnung der
Rheinländer voll aufzugehen. Bei diesem Tor hatten
sowohl Liebig, der sich von Renner überlaufen ließ, als
auch Kraus, der Kaessmann den Ball zuschlenzte, keine
gute Figur gemacht. Die Rot-Weissen standen nach dem 2:3
fast nur noch "hinten drin" und schickten ihre
Sturmspitzen auf die Reise. Aber trotz dieser Defensiv-Taktik
hatte der RRK noch Chancen.
Das Bild ändert sich erst wieder mit dem 3:3. Liebig
zielte diesmal nicht in die lange Ecke auf Strödter, sondern knallhart
unter die Latte. Damit war die Verlängerung perfekt, in der der
RRK wieder klar das Spiel beherrschte. Liebigs Eckentor in der
74. Minute und Seiferts Feldtor nach herrlicher Vorarbeit von
Schmidt bedeuteten die Entscheidung. |
Das RRK-Ballett sorgt für den
Bierfest-Höhepunkt 1975 |
Siegerehrung
nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Feldhockey
1975; Abteilungsleiter Karl Heuß dankt den Damen der
"Meister" (Heidi Seifert, Ursula Kraus, Ute Schmidt,
Helga Leichtweiß, Marlene Heuß, Johanna Beck, Gerlind
Liebig, Ingeborg Renker)
Auch die Akteure werden natürlich geehrt: Peter Kraus, Fritz
Schmidt, Dr. Randolf Renker, Manfred Liebig, Wolfgang Molitor,
Michael Walz und Abteilungsleiter Karl Heuß |
Damit ist der RRK zum dritten Mal nach 1968 und 1971 Deutscher
Feldhockey-Meister.
Nachdem das Amt des Abteilungsleiters der Hockeyabteilung
nach dem Tod von Hans Eisen seit Dezember 1974 nicht
besetzt ist, wird bei der im Juni stattfindenden
Abteilungsversammlung Karl Heuß zum
neuen Abteilungsleiter, Alfred Rausch zu seinem Vertreter,
Willi Nold als Kassenwart, Fritz Schneider als
Schriftführer, Walter Leichtweiß als Sportwart, Fritz
Schmidt als Technischer Leiter,
Ludwig Kraft zum Kassierer sowie Fritz Schneider und
Rolf Dauber als Jugendwarte gewählt.
Die
Meisterschaftsfeier der Hockeyabteilung vereinigt am 5.
September 1975 Aktive, Ehemalige, Funktionäre und Vertreter
des öffentlichen Lebens im Bootshaus. Prof. Dr.
Philipp Gütlich hält eine Laudatio auf die
Meistermannschaft, mit deren älteren Mitgliedern er
selbst noch Hockey spielte, die Jüngeren betreute er zum
Teil als Jugendtrainer.
Aber die Hockeyabteilung besteht nicht nur aus den
deutschen Meistern. Daneben spielt eine Reservemannschaft (Ib), die in der
Halle in die Oberliga aufsteigt und eine Damenmannschaft;
die Senioren nehmen an der Punktspielrunde teil und
besuchen Einladungsturniere in Hannover und München. Außerdem
spielen etwa 120 Jugendliche Hockey, die
in sieben Mannschaften, darunter zwei Mädchenmannschaften,
zusammengefasst sind.
Schon zwei Tage nach der Meisterschaftsfeier beginnt die neue
Punktspielrunde in der Feldhockey-Bundesliga. Nach einem Sieg und einem
Unentschieden folgen drei Niederlagen, so dass schon das
Abstiegsgespenst durch das RRK-Bootshaus geistert. Doch mit zwei
Siegen in Folge steht der RRK nach Abschluss der Vorrunde und des
ersten Spiels der Rückrunde mit drei Punkten Rückstand auf Kickers
Stuttgart punktgleich mit dem Berliner HC (2.) auf dem dritten Rang.
Die gründliche Ausbildung der jungen Ruderer während
des Sommers trägt auf der Herbstregatta in Großauheim
die ersten Früchte, denn der neu zusammengesetzte Jungen-Achter
(bis 14 Jahre) besteht seine Feuertaufe und gewinnt in
der Besetzung Martin Haas, Siegfried Hübner, Achim Erhard, Harald Richter, Oliver Steinmetz, Andreas Dührssen,
Thomas Mildenburger, Stefan Pasura und Stm. Markus Sauer
sein Rennen gegen ARC Würzburg und RC Möve Großauheim. Weiterhin starten
Helmut Schumacher und Reinhard Kober im Senior-Doppelzweier, können
jedoch keinen Sieg erringen.
Die Klubregatta am 19. Oktober 1975 beschließt die
Rudersaison; Klubmeister im Einer wird
erneut, wie schon in den Vorjahren, Harald
Ruppert.
Der große "Renner" unter den Festen des RRK
ist wieder das Bayerische Bierfest mit
Rutschbahn, Nagelbalken, Torwand und dem RRK-Ballett (Renate Dörsam, Maria Hartmann,
Birgit Hoffmann, Margarete Kober, Brigitte Reitz, Doris Ruf und Elke
Schumacher) mit einer
Jazzgymnastik zu dem Hit "Paloma Blanca".
Der
Ball des RRK ist mit nur 73 Ballgästen sozusagen eine
"Blamage", dennoch ist die Stimmung gut und es
wird bis in die Morgenstunden getanzt. Für 50-jährige Mitgliedschaft
im RRK werden Richard Trapp und Fritz Weidmann mit der RRK-Ehrennadel
in Gold und der Goldenen Ehrennadel des DRV ausgezeichnet.
Im November beginnen die RRK-Hockeyherren
mit dem Spiel in der Halle. Beim Internationalen Hallenturnier in
Hürth mit neun teilnehmenden Mannschaften erreicht der RRK die
Zwischenrunde, schlägt den amtierenden Hallenmeister Berliner HC mit
13:10 und Rot-Weiss Köln mit 12:10 Toren. Im Endspiel gegen
Schwarz-Weiß Köln sieht es zunächst nach einem klaren RRK-Sieg aus,
man führt 4:1 und 7:4, doch dann kämpfen sich die Kölner heran und
erzielen mit dem Schlusspfiff den 8:8-Ausgleich. In der Verlängerung
geht Schwarz-Weiß zwei Mal in Führung, doch am Ende siegt der RRK
gegen einen gleichwertigen Gegner knapp mit 12:11 Toren. Und auch das
traditionelle Gemeinschaftsturnier von "SC80" und SKG Frankfurt
endet nach einem 8:7-Halbfinalsieg des RRK über den Limburger HC und
einem klaren 16:4-Endspielsieg über den "SC80" mit einem Turniererfolg
des RRK.
Dann beginnt anfangs Dezember die
Hallenhockey-Bundesligasaison 1975/76. Nach drei Spielen führt in
der Südgruppe vor Weihnachten die TG Frankenthal mit 5:1 Punkten vor
dem RRK und dem SC Sachsenhausen-Forsthausstraße mit jeweils 4:2
Punkten.
Beim ersten
Sportlerball des Stadtverbandes für Leibesübungen in
eigener Regie wird Fritz Schmidt zum "Sportler
des Jahres 1975" und die RRK-Hockeymannschaft, der Deutsche
Feldhockey-Meister,
zur "Mannschaft des Jahres 1975"
gekürt. Die Stadt Rüsselsheim ehrt Willi Filtzinger und Karl
Heuß mit ihrem Ehrenbrief für das ehrenamtliche Engagement, das
diese beiden im RRK gebracht haben.
Durch
den Tod verliert der RRK im Jahre 1975 sein Gründungsmitglied Georg
Blöcher.
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