Die Generalversammlung am 11.
Januar 1964 ist sehr gut besucht. Der geschäftsführende
Vorstand mit Günter Schmitt, Josef Saar und Richard
Trapp wird in seinen Ämtern bestätigt. In Sachen Bootshaus-Neubau
beschließen die Mitglieder, dass der Vorstand den
geplanten Neubau weiterverfolgt und zur Baureife bringt.
Dann soll eine außerordentliche
Mitgliederversammlung einen endgültigen Beschluss fassen.
Der Maskenball des RRK steht unter dem Motto "Steinzeit";
die Dekoration, die unter der bewährten Leitung von Dieter
Eberle erstellt wird, verwandelt das gesamte
Bootshaus in eine riesige Felsenhöhle. Der Erfolg dieses Festes
und der des Lumpenballs sind phänomenal.
Die "Steinzeitmenschen" Wolfgang Freimuth, Klaus Köppen, Wolf
von zur Mühlen, Walter Eberle und Dieter Eberle |
"Steinzeit" – Fasching 1964 im Bootshaus
Die
"Steinzeitmenschen"
Herbert Beisenkötter, Wilfried Hoffmann, Helmut Köhler, Kurt
Becker, Herbert Schilling, Sigrun Köhler, Werner Kolb, Hans
Hermann, Klaus Köppen und Karlheinz Dreisbach |
Im Hockey schiebt sich die Herrenmannschaft unter Trainer
Wolfgang Balven in die absolute deutsche Spitzenklasse.
Bei allen besuchten Hallenturnieren erreicht der RRK, obwohl
Trainingsmöglichkeiten fehlen, wenigstens die Endrunde. Erster großer
Höhepunkt der Hallensaison ist der Gewinn des Internationalen
Wiesbadener Turniers
mit Peter Kraus, Walter Leichtweiß, Wolfram Jirzik, Fritz
Staubach, Hans Hermann, Fritz Schmidt und Philipp Gütlich. Zu
diesem Turnier und dem RRK schreibt "HOCKEY, die Wochenschrift des
deutschen Hockeysports" am 15. Januar 1964:
Rüsselsheim und Stuttgarter
Kickers gewannen WTHC-Turnier
Man braucht über
die vorbildliche Ausrichtung des 30. Hallenturniers des
Wiesbadener THC kein Wort zu verlieren; es lohnt sich den
Platz für die teilnehmenden Mannschaften zu "verschwenden". Da
ist einmal einiges über den Sieger bei den Herren,
Rüsselsheimer RK, zu sagen. Die Opelstädter waren in der Halle
noch nie so stark wie in diesem Winter. Sie verfügen über eine
blendende Kondition, sind gute Techniker (allen voran Fritz
Schmidt und Fritz Staubach) und sind von einem Siegeswillen
beseelt, der die Mannschaft auch dann noch gefährlich sein
lässt, wenn sie einmal in Rückstand liegt... |
Anschließend folgt die Endrunde um die Hessische Hallenhockey-Meisterschaft
zwischen dem TEC Darmstadt, dem Favoriten SC
Sachsenhausen-Forsthausstraße mit seinen Nationalspielern Wöller,
Aichinger und Lauth, dem SC Frankfurt 1880 und dem RRK. In der
Endrunde, in der jeder gegen jeden spielt, wird es spannend. Lassen wir
erneut "HOCKEY, die Wochenschrift des deutschen Hockeysports" berichten:
Der Wiesbadener OB Georg Buch gratuliert den RRK-Herren zum Sieg beim
Wiesbadener Hallenhockey-Turnier 1964: Walter Leichtweiß
(verdeckt), Wolfram Jirzik, Fritz
Staubach, Hans Hermann, Fritz Schmidt, Peter Kraus, Dr. Philipp
Gütlich |
TEC Darmstadt
verteidigte Hessens Hallentitel
Auch
Rüsselsheimer RK in Stuttgart dabei − Sachsenhausen und SC 80
verpassten Anschluss
Auf dem schönen
Parkett der Frankfurter Stadion-Sporthalle fielen die letzten
Entscheidungen im hessischen Hallenhockey. Nach dem Verlust
seines FeldhockeytiteIs konnte der TEC Darmstadt mit einer
günstig verjüngten Mannschaft seine Hallen-Krone erfolgreich
verteidigen. Aber nicht das war die Sensation, sondern dass
Sachsenhausen-Forsthausstraße und Frankfurt 1880 durch
wechselvolle Kämpfe um die Fahrkarte nach Stuttgart kamen. Sie
endeten hinter dem Rüsselsheimer RK auf den Plätzen.
Die von manchen
befürchtete Härte trat nicht auf. Guter Wille sowie korrekte
und − was entscheidend war − auch energische
Schiedsrichterleistungen (Droz, Desch, Gross, Köhler) trugen
in gleicher Weise hierzu bei.
Beim neuen alten
Meister vom Darmstädter Böllenfalltor kam dem ungeheuer
reaktionsschnellen Torwart Klamp, der auch bei ausweglosen
Situationen noch zu Rande kam, das größte Verdienst an den
Erfolgen zu. Bodo Schäfer und Schnell waren ein zuverlässiges
Verteidigerpaar. Im Sturm führte "Speck" Schmidt eine gute
Regie und wurde auch ein Torsammler. In die stets flüssigen
Kombinationen schaltete sich der Nachwuchs (Jochum, Brück,
Weiss, Strachil) bestens ein. Ebenso wie beim Meister trug
auch beim Rüsselsheimer RK der Torwart viel zur Erringung der
Vizemeisterschaft bei. Handabwehr war die starke Seite von
Kraus. Den Angriff inszenierten Routinier Staubach und
Nationalspieler Schmidt, dessen Ballkünste auf dem Parkett so
recht zur Geltung kamen. Viele sahen im SC
Sachsenhausen-Forsthausstraße − nach den Siegen in Nürnberg
und Stuttgart − den neuen Hallenmeister. War die Mannschaft −
der nur Büchting fehlte − überspielt? Es lief nur selten.
Stützen wie Schlussmann Hofmann, Lauth, Hillenbrand u. a.
hatten nicht ihren besten Tag. Klaus Woeller wirkte matt. In
athletischer Form war nur Utz Aichinger, der ein großes Pensum
erledigte und unermüdlich kurbelte. Durch den SC 1880
Frankfurt begann das Fest mit einem Paukenschlag, als er in
blendender Form die Schwarzbedressten aus Sachsenhausen 6:2
abfertigte. Aber mit dieser Kraftanstrengung hatte man sein
Pulver verschossen. Die Sendner, Niedner, Wimmers und Co.
erreichten nicht mehr diese Hochform. Martin ist zu einer
Torstütze herangewachsen. Er tat, was er konnte. Hinter dem
von Sieg zu Sieg eilenden TEC Darmstadt endeten die anderen
Drei punktgleich abgeschlagen, nachdem Rüsselsheim die 80er
3:1 besiegen konnte, Sachsenhausen-Forsthausstraße aber in
einer Sternstunde den Opelstädtern eine 4:2-Niederlage
bereitete. Nach Schluss der Endrunde lautete der Stand:
TEC Darmstadt
Erster und Meister 11:4 Tore, 6:0 Punkte; 2. Rüsselsheimer RK
5:6/2:4; 3. Frankfurt 1880 8:9/2:4; 4.
Sachsenhausen-Forsthausstraße 9:14/2:4.
In der notwendig
gewordenen, sich mit den erforderlichen Pausen fast bis zur
Mitternachtsstunde hinziehenden Entscheidungsrunde mit Spielen
Jeder gegen Jeden je 2 mal 5 Minuten siegte zunächst
Rüsselsheim 1:0 gegen 1880. In einer schwachen Minute der 80er
Hintermannschaft gelang dem Rüsselsheimer Schmidt das
entscheidende Tor. Dann vermochte SC 1880 gegen Sachsenhausen
seinen Vorspielsieg (6:2 sensationell hoch) nicht zu
wiederholen und zog diesmal 4:1 den kürzeren. Das eröffnete
Sachsenhausen wieder die Chance, durch einen Sieg über
Rüsselsheim noch den zweiten Platz zu erreichen. Aichinger
ermögliche Hillenbrand auch das Führungstor für Sachsenhausen.
Aber dann klappte es nicht mehr. Aichinger, der auch bei den
vorangegangenen Spielen mit Lattenschüssen Pech hatte, traf
bei einem Eckball wiederum nur die Querlatte. Mit prächtigem
Schleuderball brachte Staubach die Opelstädter heran. Dann war
Leichtweiß noch mit einem 7-Meter-Geschoss für Rüsselsheim
erfolgreich. Das war der zweite Platz für Rüsselsheim. |
Damit gehört die
hessische Vizemeisterschaft
dem RRK, die zur Teilnahme an den Süddeutschen
Hallenhockey-Meisterschaften berechtigt.
Auf dem Stuttgarter Killesberg am 15./16. Februar um die zum ersten Mal
ausgespielte Süddeutsche
Meisterschaft trifft der RRK in den Gruppenspielen auf die TG
Frankenthal, den HC Ludwigsburg, den Karlsruher SC und
die HG Nürnberg. Die hessische Vizemeister-Mannschaft mit Peter Kraus, Hans Hermann,
Dr. Philipp Gütlich, Fritz Staubach, Walter Leichtweiß,
Fritz Schmidt, Hans Teerling und Wolfram Jirzik steigert sich bei diesem
Turnier in eine große Spiellaune. Doch lassen wir noch einmal
"HOCKEY, die Wochenschrift des deutschen Hockeysports" berichten:
Klasse-Hockey bei den 1. Süddeutschen Hallenmeisterschaften
Rüsselsheimer
RK (Herren) und HC Heidelberg (Damen) wurden Meister − Weitere
Südvertreter zur "Deutschen": HCH und TEC (Herren) sowie RW
Stuttgart und TG Frankenthal (Damen)
Die RRK-Herren
gewinnen 1964 die Süddeutsche Meisterschaft im Hallenhockey
(hinten: Coach Wolfgang Balven, Hans Hermann, Fritz Staubach,
Walter Leichtweiß, Fritz Schmidt, Dr. Philipp Gütlich,
Hockey-Abteilungsleiter Alfred Rausch, Hockey-Kassierer Heinz
Ims; vorn: Wolfram Jirzik, Peter Kraus, Karl-Heinz Nuffer, Hans
Teerling) |
Der WHV unter der
Regie von Otto Haubrich führte in Stuttgart die 1.
Süddeutschen Hallenhockeymeisterschaften durch. Nach schwachem
Beginn steigerten sich durchweg alle Mannschaften und zeigten
das in Halle 3 seit Jahren beste Hockey. Man wunderte sich
nicht mehr, dass Sachsenhausen nicht in Stuttgart war, als man
Rüsselsheim und Darmstadt spielen sah. Schnell, stocktechnisch
sicher, gleich gut in der Hintermannschaft und im Sturm, dazu
Klamp beim TEC und Kraus beim RRK als überragende Torleute,
sicherten sich die Hessen, als sie sich gefangen hatten, die
Fahrkarte nach Wolfsburg.
Ein rein
hessisches Finale verhinderte die Abwesenheit von "Speck"
Schmidt im Spiel gegen den HC Heidelberg, das der TEC 1:2
verlor. Der HC Heidelberg hat sich wieder gefangen, hätte aber
in der sehr starken spielstarken Gruppe A wohl schwerlich das
Finale erreicht. Die Überraschungen rissen nicht ab, der HC
Ludwigsburg war während des ganzen Turniers nicht "da": einem
3:3 gegen Rüsselsheim folgte eine 4:6-Niederlage und
schließlich war auch der Karlsruher SC nach sehr schwachem
Start gegen den HCL mit 4:3 erfolgreich. Die HG Nürnberg
spielte am Samstag souverän, feierte schon kräftig den
Gruppensieg, ohne noch mit Rüsselsheim, das die Nürnberger
unterschätzten, zu rechnen: die Opelstädter verpassten der HGN
eine 5:0-Niederlage und kamen durch das bessere Torverhältnis
ins Finale. Bis dahin war noch alles offen, zumal der RRK erst
in letzter Minute die 5:4-Führung der Karlsruher ausgleichen
konnte.
In der Gruppe B
erzwang der HCH erst in letzter Minute gegen RW Armin München
ein 3:3. Der knappe 2:1-Sieg über den TEC Darmstadt brachte
den HCH ins Finale, obwohl er gegen die sehr gut spielenden
TSG Kaiserlautern mit einem 3:2-Sieg noch einmal in Gefahr
kam.
Das Endspiel, eine
klare Angelegenheit des Rüsselsheimer Ruder-Klubs, ohne
Höhepunkte, gewann der RRK 5:1. Staubach und Schmidt teilten
sich in die 5 Tore. Süddritter ist der TEC Darmstadt. Die
Darmstädter waren spielstärkemäßig ausgeglichener als die HGN,
Schuler wurde genau markiert, und schon hatte die HG Nürnberg
3:5 verloren...
"Bei Licht und
Schatten aufgenommen" von Max Rau (Frankfurt)
Man hatte
reichlich Gelegenheit, die Künste der Stars zu bewundern:
Peter Kranich, Schuler, Winkler (Tor), nicht zuletzt
Deutschlands jüngster Nationalspieler Fritz Schmidt
(Rüsselsheim), Marlinde Massa und Inge Schleicher. Aber in
allen Fällen war doch das gediegene Mannschaftsspiel die
Grundlage für die Erfolge. Die "Großen" blieben Inspiratoren,
sich in das Mannschaftsgefüge einordnende Stützen. Aus der
großen Zahl der sonstigen Könner möchte ich − wenn es auch
Hessen sind − noch zwei hervorheben: den bei Rüsselsheim
eiskalt verteidigenden Gütlich und seinen wegen erstaunlicher
Paraden mit Beifall überschütteten Torwart Kraus. |
Anfangs März steigt die Endrunde um die Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft in Wolfsburg. Im ersten Spiel trifft
der RRK auf den westdeutschen Meister Rot-Weiss Köln mit dem
Rekordinternationalen Hugo Budinger. Der RRK überrascht die Experten,
führt zur Halbzeit 3:0 und am Ende 5:3. Dann spielt der RRK gegen den
hessischen Titelträger TEC Darmstadt. Doch schon kurz nach Spielbeginn
verletzt sich Fritz Staubach so, dass sein Einsatz zunächst nur noch
bedingt und später gar nicht mehr möglich ist. Der RRK muss eine knappe
5:6-Niederlage hinnehmen, so dass das letzte Spiel gegen den
Harvestehuder THC über die Finalteilnahme entscheidet. In der
spannendsten und schönsten Partie der Meisterschaft trennen sich die
Kontrahenten unentschieden 6:6. Während ein 6:5 dem RRK für die
Finalteilnahme gereicht hätte, dieses Unentschieden bedeutet der 2.
Platz in der Gruppe und damit nur die Teilnahme am Spiel um Platz drei.
Hier trifft der RRK auf den HC Heidelberg, kann an die Leistung im
Finale in Stuttgart nicht anknüpfen und muss sich mit 2:4 geschlagen
geben. Damit erreicht
der RRK einen hervorragenden 4. Platz,
wobei der verletzungsbedingte Ausfall von Fritz Staubach
sicher eine bessere Platzierung verhindert. Deutscher Meister wird der
Uhlenhorster HC Hamburg durch einen 3:2-Erfolg über den TEC Darmstadt.
Es folgt Ende März das Internationale Oster-Hockeyturnier
am Sommerdamm unter der Turnierleitung von Alfred Rausch, Josef Schnur
und Wolfgang Balven mit etwa 400
Spielern aus vier Nationen (England, Schweiz, Holland,
Deutschland). Herren-, Damen- und Seniorenmannschaften treffen sich
unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters der Opelstadt, Dr. Walter
Köbel, zu einem der größten Turniere seiner Art. Wir entnehmen einige
Anmerkungen zum RRK-Turnier der Wochenschrift des deutschen
Hockeysports, "HOCKEY", vom 2. April 1964:
RRK-Damenmannschaft
beim
Oster-Hockeyturnier 1964 (hinten: Marie-Luise "Marlu" Schmidt, Gisela Georg, Lucie Moser,
Carola Kabon-Fröder, Ursula Kraus-Kreuzinger, Irene Willnow-Traiser, Ingrid Zimmermann,
Annemie Hummel; vorn: Ellen Weidmann-Gerbig, Elke Scheidt, Edith
Neuhäusser) |
10. Internationales
Turnier des Rüsselsheimer RK
Mit Schweizern und
Engländern
Es zeugt für die
Beliebtheit der Rüsselsheimer Turniere, dass sich auch zum 10.
Fest (also ein kleines Jubiläum) an die 30 Mannschaften von
auswärts, darunter zwei aus England und eine aus der Schweiz, zu
den Spielen auf den drei Plätzen des Rüsselsheimer Sportfeldes
eingefunden hatten.
Es wären noch zwei
mehr gewesen, wenn nicht der HC Groningen für seine Damen und
Herren noch am Tage vor dem Turnierbeginn abgesagt hätte. Das mit
vieler Mühe gezimmerte Programm wurde so gestört. Peinlich die
Auseinandersetzung mit dem Hotel, wo für 30 Personen reserviert
war. Man hat aus Holland schon des öfteren von kurzfristigen
Absagen zu größeren Veranstaltungen gehört mit der Begründung,
dass Punktspiele angesetzt worden seien. Ich glaube, jeder
deutsche Landesverband würde auf lange ausgemachte internationale
Verpflichtungen Rücksicht nehmen. Wäre da nicht einmal eine
freundschaftliche Fühlungnahme zwischen DHB und dem Nederlandschen
HB nützlich?
Doch zurück nach
Rüsselsheim. Der Metropoliten Police HC London, Stammgast in der
Opelstadt, hatte diesmal eine sehr starke Mannschaft mit an den
Main gebracht. Neben dem 0:0 gegen den Schweizer Altmeister
Rot-Weiß Wettingen (Zürich) ist auch das 2:2 gegen Harvestehude
Hamburg beachtlich. Der Rüsselsheimer RK wurde von den "Bobbies"
sogar 2:0 geschlagen. Nach einem zwischenzeitlichen Besuch in Bad
Homburg war ein fünftes Antreten doch zuviel. Diesmal mussten die
Briten sich Schwarz-Weiß Köln knapp 0:1 geschlagen geben.. Etwas
schwächer war Kings College London, das nur gegen TuS Obermenzing
(2:0) Erfolg hatte. Der 0:0-Kampf gegen die Londoner Polizisten
hatte offenbar stark an den Kräften der Eidgenossen gezehrt.
Spiele gegen Rüsselsheimer RK (3:6) und 78 Hannover (2:3) gingen
verloren. Pluspunkte brachte Wettingen nur noch das 1:0 gewonnene
Treffen gegen Pasing-München ein.
Aus der großen Zahl
der inländischen Gäste ist in erster Linie der Harvestehuder THC
Hamburg hervorzuheben, der ungeschlagen blieb. Die Begegnung mit
dem Rüsselsheimer RK, von Hamburg 4:1 gewonnen, wurde zu einem
frühen Höhepunkt des Turniers. Vielleicht war es ein Regiefehler
von Rüsselsheim, nach erzwungener Monatspause uneingespielt sich
zum ersten Gegner diese Klassemannschaft auszusuchen. Das kostete
jedenfalls den 0:4-Rückstand bei der Pause. Aber dann zeigte der
hessische Spitzenreiter, für den die Darmstädter Bodo Schäfer und
Helmut Köhler eine Verstärkung bedeuten, was in ihm steckt. Jetzt
war es das Hamburger Tor, das unausgesetzt unter Druck stand. Aber
Nationaltorwart Farnsteiner hatte Glück. Chancen zum Aufholen zum
4:4 boten sich reichlich an, doch bis auf eine wurde alles, selbst
bei leerem Tor noch, vertan. Auch gegen, die Hamburger Klipperelf
mit Sturmregisseur Kalli Kolb, die ebenfalls sehr gefiel, verloren
die Rüsselsheimer (0:2). Auf der anderen Seite verstanden es die
Opelstädter, sich beim 6:3 gegen Rot-Weiß Wettingen (Zürich) und
3:2 gegen den Berliner SC wieder besser Licht zu rücken.
Schwarz-Weiß Köln und RheinlandSaar-Meister Dürkheimer HC (sie
kämpften 1:1 miteinander) verstanden es noch, sich in den
Vordergrund zu schieben.
An Bilder aus den
Anfangszeiten des Hamburg/Berliner Hockeys wurde man durch die "Mixed"-Mannschaft
des Great Western Railway HC London erinnert. Freilich lange Röcke
trugen die Ladies nicht mehr. Mit dem Londoner weiblichen rechten
Flügel war auch nicht zu spaßen. Beim Damenturnier erstrahlte hell
das Können der Harvestehuder HTC-Elf mit all ihren Stars. Der
hessische Vize TuS Eintracht Wiesbaden zeigte aber die Zähne. Die
bei Halbzeit erreichte 1:0-Führung ging verloren, als nach der
Pause ML Gisela Dreesmann und ihre National-Kameradin Traute
Farnsteiner (Verteidigung) den ausgepumpten Wiesbadener Sturm
mattsetzten. Dem resoluten Spiel seiner kleinen Verteidigerin
Marianne Flexel − die mal eine Förderung verdienen würde − hatte
es die TuS Eintracht zu verdanken, dass die Harvestehuderinnen nur
noch das 2:1 herausschießen konnten. Es war das wertvollste
Damenspiel.
Dafür dass die
Geselligkeit nicht zu kurz kam, sorgten der stimmungsvolle Abend
mit Musik und Tanz im Saal des Rüsselsheimer RK und der glanzvolle
Turnierball im Hotel Adler. |
In
der Vorrunde um die Deutsche Hockeymeisterschaft 1964 schlägt
der RRK die Neuköllner Sportfreunde Berlin mit 2:1 (hinten:
Bodo Schäfer, Dr. Philipp Gütlich, Fritz Schmidt, Fritz
Staubach, Fritz Schröder, Helmut Köhler, Walter Leichtweiß,
Coach Wolfgang Balven; vorn: Hans Teerling, Peter Kraus, Hans
Hermann, Rainer Seifert) |
Hessenmeisterschaft für die RRK-Jugend im Feldhockey 1964 (hinten: Lothar
Hartmann, Uwe Seibert, Michael Heuß, Herbert Schäfer, Dieter
Dick, Michael Emig; vorn: Martin Müller, Wolfgang Knoll, Peter
Kowalski, Karl-Heinz Nuffer, Manfred Liebig) |
Bereits zu dieser Zeit steht die
Herrenmannschaft in der entscheidenden Phase der Hessenmeisterschaft
im Feldhockey, wo der RRK (21:7 Punkte) nach einer 2:3-Niederlage gegen
Sachsenhausen-Forsthausstraße (22:6 Punkte) wieder einmal "nur"
Vizemeister wird, jedoch auch damit in die
Endrunde um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft
einzieht. Nach einem 2:1-Sieg in Berlin gegen die Neuköllner
Sportfreunde − die beiden Tore für den RRK erzielen der erst
16-jährige Rainer Seifert und Hans Hermann durch Siebenmeter − steht der RRK unter den letzten Acht. Im Viertelfinale hat
der RRK Heimvorteil, trifft bei sommerlicher Hitze am Sommerdamm auf
Klipper Hamburg und kann vor 1.200
begeisterten Zuschauern mit 1:0 siegen. Damit steht der RRK im
Halbfinale mit Uhlenhorst Mülheim, dem Harvestehuder THC und der
HG Nürnberg. Er muss in Nürnberg gegen die HG Nürnberg antreten. Wir
zitieren die "Klub-Nachrichten" des RRK:
Darstellung
der Tore im Spiel RRK gegen Neukölln |
Eine sportliche,
hochklassige Begegnung lieferten sich im Vorschlussrundenspiel
der Deutschen Hockeymeisterschaft in Nürnberg die Mannschaften
der HG Nürnberg und des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Obwohl die
Begegnung bei der hochsommerlichen Temperatur von beiden
Mannschaften mit letztem Einsatz geführt wurde, blieb man
stets in den Grenzen des Erlaubten und beide Mannschaften
bewiesen, dass sie sich mit Recht in den Kreis der vier besten
deutschen Mannschaften gespielt hatten. Blieben die Nürnberger
schließlich mit 2:1 Sieger dieser Begegnung, so war ihr Sieg
auch nicht unverdient. Sie besaßen in den entscheidenden
Phasen des Spiels mehr Endrundenerfahrung, die sie auch
gekonnt auszunutzen verstanden. Die Rüsselsheimer waren in
Nürnberg ein großer Verlierer. Fürwahr ein großer Erfolg für
den Rüsselsheimer Hockeysport.
Beide Mannschaften stellten sich vor ca. 600 Zuschauern den
beiden Schiedsrichtern Vier, Ludwigsburg und Löffler, Stuttgart
in der angekündigten Besetzung. Die HGN mit Helmut Klein;
Dieter Böhner,
Heinz Winter; Wolfgang Göckeritz, K. P. Dietzel, Hans Kobras;
Herbert Dürrach, Norbert Schuler, Hardy Boller, Dieter Then und
Kurt Puscher. Der RRK mit Peter Kraus; Hans Hermann, Bodo Schäfer;
Walter Leichtweiß, Fritz Schröder, Hans Teerling; Helmut Köhler,
Rainer Seifert, Fritz Staubach,
Fritz Schmidt und Wolfram Jirzik.
Von Spielbeginn an konnte man erkennen,
dass die Nürnberger
zu einer frühzeitigen Entscheidung kommen wollten.
Ihr Stürmerstar Schuler verstand es ausgezeichnet, mit Boller
und Then im Innensturm den Wirbel zu entfalten, der eine
Spielentscheidunq bringen konnte. Überhaupt war der Innensturm
der Nürnberger das Glanzstück der Mannschaft, mit
vorbildlicher Ballbehandlung und hartem und sicherem Abspiel.
Die Rüsselsheimer Hintermannschaft konnte diesen ersten
Ansturm erfolgreich überstehen, und verstand es auch, den
eigenen Innensturm mit Steilvorlagen zu füttern. Im Nürnberger
Tor stand allerdings mit Klein ein Meister seines Faches, der
sich nicht überraschen ließ. Höhepunkte des Spieles waren es
immer, wenn die bei den Nationalspieler Schuler (HGN) oder
Schmidt (RRK) ihre gekonnten Dribblings boten. Beide zeigten
in diesem Spiel, dass ihre Berufung in die Nationalmannschaft
durchaus seine Berechtigung hat.
Halbfinalspiel HG Nürnberg gegen RRK (Norbert Schuler,
Fritz Schröder, Bodo Schäfer) |
Bis zur 25. Minute verstanden es die Rüsselsheimer, ihr Tor
sauber zu halten. Als der Mittelstürmer der Nürnberger, Boller,
wieder einmal auf den rechten Flügel ausgewichen war und sich
durchspielen konnte, gab es gegen seinen Schuss aufs
Rüsselsheimer Tor nur noch eine Körperabwehr durch Schäfer.
Die Gelegenheit eines fälligen Siebenmeters ließ sich der
Halblinke der Nürnberger, Then, nicht entgehen. Kraus war
machtlos. Bei den folgenden Gegenangriffen der
Rüsselsheimer setzte sich Seifert verschiedentlich gut in
Szene, ohne jedoch zum Anschlusstreffer zu kommen. Beim Stande
von 1:0 für Nürnberg wurden dann schließlich die Seiten
gewechselt.
Nicht ganz fünf Minuten waren in der zweiten Halbzeit
gespielt, als sich eine frühzeitige Entscheidung anzubahnen
schien. Schuler hatte wieder einmal den ungedeckt stehenden
Boller angespielt, der es verstand, die Rüsselsheimer
Hintermannschaft auszuspielen und zum 2:0 für seine Mannschaft
einzuschießen. Auch hier hatte Kraus im RRK-Tor keine
Abwehrmöglichkeit. Nun gab es für die Rüsselsheimer nur noch
eine Devise: Stürmen um jeden Preis. Während man in der ersten
Halbzeit wieder einmal die Außenstürmer zu wenig eingesetzt
hatte, kam nun Köhler auf Rechtsaußen verschiedentlich gut in
Szene. Seine Flankenläufe brachten Gefahr vor das Nürnberger
Tor und eine Anzahl von Strafecken war die Ausbeute. Eine
davon brachte dann schließlich auch die Möglichkeit der
Resultatsverkürzung. Schäfers Strafeckenschlag konnte der
linke Verteidiger der Nürnberger nur noch mit dem Bein
abwehren, so dass ein Siebenmeter fällig war. Schäfers Schlenzball
bedeutete für Klein keine Gefahr, und damit war die Chance des
Anschlusstreffers zunächst dahin. Schmidt konnte auch aus
seinen Chancen in der zweiten Spielhälfte kein Kapital schlagen,
und das notwendige Glück ließ ihn im Stich. Erfolgreicher
dagegen war Staubach, der bei einer gebotenen Chance
konsequent einschoss.
Nach diesem
Anschlusstreffer verblieben den Rüsselsheimern noch zehn
Spielminuten, um zum Ausgleich zu kommen. Dieses Spiel mit der
Zeit ging verloren, und die Chance des vergebenen Siebenmeters
wog schwer. Der knappe 2:1-Erfolg der Nürnberger blieb deshalb
auch verdient, und die Rüsselsheimer sind einer Mannschaft
unterlegen, die diesen Erfolg würdig verdient hat. Hatte man
auch in Rüsselsheim das Deutsche Endspiel so nah vor Augen, so
sollte man nicht vergessen, dass man in dieser Saison zu
Erfolgen gekommen ist, die wohl vorher kaum jemand erwarten
konnte. Die Mannschaft hat auf jeden Fall eindeutig bewiesen,
dass sie heute zu den Großen im Deutschen Hockey zählt, die
ihre Anerkennung in Expertenkreisen einwandfrei gefunden hat. |
Auch die Hockeyjugend zeigt, wie in den
Vorjahren, hervorragende Leistungen. Nachdem man unter
der Leitung von Fritz Schneider erstmals ein Jugend-Hockeyturnier
mit Gästen aus Flensburg, Stuttgart und Hannover sowie
Mannschaften aus Hessen veranstaltet hat, gelingt der
Mannschaft Karl-Heinz Nuffer, Thomas Uebel, Dieter Dick,
Uwe Seibert, Manfred Liebig, Wolfgang Knoll, Peter
Kowalski, Lothar Hartmann, Michael Heuß, Martin Müller,
Michael Emig und Herbert Schäfer sowie Trainer Thomas
Blivier durch einen 1:0-Sieg über den TEC Darmstadt die sechste Hessenmeisterschaft im Feldhockey in Folge.
Die Damen können nach 3-jähriger sportlicher
Abstinenz wieder eine Mannschaft stellen und tragen
Spiele aus.
Verpflichtung
der Ruderer zum Training im März 1964: Ulrich Vorfalt,
Wilfried Hoffmann, Lutz Dörsam, Helmut Schumacher, Trainer
Dr. Alfred Buch, Wolfgang Treusch, Klaus Köppen, Wolfgang
Vorfalt, Nils Freckmann und Wolf von zur Mühlen |
Der RRK-Senior-Vierer-ohne mit Wolfgang Vorfalt, Wilfried
Hoffmann, Klaus Köppen und Nils Freckmann, hier nach dem Sieg
auf der Flörsheimer Regatta 1964 |
Der RRK-Senior-Vierer-mit mit Wolf von zur Mühlen, Dieter Lang,
Werner Alt, Walter Eberle und Stm. Karl-Heinz Wagner, hier nach
dem Sieg auf der Würzburger Regatta 1964 |
RRK-Ruderer auf
der Nürtinger Herbstregatta 1964 (Ulrich Vorfalt, Karl-Heinz
Wagner, Wolfgang Treusch, Dieter Lang, Rudi Reitz, Gerhard
Müller, Wolfgang Vorfalt, Klaus Zander, Günter Müller, Dietmar
Klausen) |
Im Rudern erfolgt Mitte März die Trainingsverpflichtung,
der sich neun Senioren unterziehen. Trotz Ausfalls einiger
starker Ruderer kann Trainer Dr. Alfed Buch durch Zugang der Frankfurter
Germanen Wolfgang Vorfalt und Nils Freckmann erneut einen
Seniorachter, der auch in den Vierern startet, sowie
einen leichten Seniorvierer bilden. Paul Elschner schreibt im
"Rudersport" am 8. Mai 1964 zu den Gegebenheiten in den süddeutschen
Rudervereinen vor der Regattasaison, hier zu Rüsselsheim:
Den
stärksten Trainingsbetrieb an Senioren hat der Rüsselsheimer
RK 08 (16 Vorjahressige), der einen Zuwachs von drei
Frankfurter Germania-Ruderern zu verzeichnen hat.
Junior-Zweier-ohne, Vierer-ohne, Vierer-mit und Achter mit
Schwergewichtsruderern, Leichtgewichts-Senioren mit und ohne
Stm., ein Junior-Vierer, von Rudolf Müller vorbereitet, und seit
den letzten April-Tagen auch einige Jungmannen bilden die nicht
geringe Streitmacht des Amateurtrainers Dr. Alfred Buch. Dieser
will, günstige Entwicklung vorausgesetzt, nach seinen
Vorjahrsversuchen in die erste Klasse vorstoßen. Flörsheim,
Trier und Gießen sowie Heidelberg sind die Mai-Regatten, auf
denen sich die zahlreichen Mannschaften erproben sollen. |
Die Regattasaison
beginnt für den RRK mit einer Sturmregatta in Flörsheim,
wo der "Senior-Vierer ohne", der "Senior-Vierer
mit" und der Senior-Achter, dessen Rennen allerdings
nach Zieldurchgang annulliert wird, gewonnen werden. Damit erringt der RRK
auch den "Ruthardt-Gedächtnis-Preis" für
den erfolgreichsten Verein.
Es folgen die Regatten in Trier und Gießen, wo nur Platzierungen
gelingen. Anschließend
gewinnt der RRK mit geänderter Bootsriggerung in Bamberg gegen die
Achter des Frankfurter RC 1884
und der Renngemeinschaft FRG Oberrad / Hassia Hanau in der
Besetzung Walter Eberle, Wolfgang von zur Mühlen, Dieter
Lang, Werner Alt, Wolfgang Vorfalt, Wilfried Hoffmann,
Klaus Köppen, Nils Freckmann und Stm. Karl-Heinz Wagner
nach hartem Kampf den Ersten Achter, den "König-Ludwig-Achter".
|
"Alles stoppen −
stoppt!" Der RRK-Seniorachter
1964 − hier in Flörsheim bei einer "Sturmregatta" − mit Wolf von zur Mühlen, Walter Eberle, Werner Alt, Dieter
Lang, Wolfgang Vorfalt, Wilfried Hoffmann, Klaus Köppen,
Schlagmann Nils Freckmann und Steuermann Karl-Heinz Wagner).
Nach vom RRK herausgefahrenem Sieg wird das Rennen nach dem
Zieldurchgang wegen starken Wellengangs vom Schiedsrichter
annulliert. |
Nach weiteren erfolgreichen Starts in Heidelberg (1 Sieg),
Frankfurt (1), Würzburg (1) und Kassel (2, darunter Erster Achter um den
"Rudolf-Prätorius-Preis") steht wie im Vorjahr die Internationale Züricher
Regatta an. Im "Großen Achter" zeigt
der RRK eine ausgezeichnete Leistung und belegt hinter
der Renngemeinschaft Basler RC / Blau-Weiß Basel aber vor Reuß Luzern und der Renngemeinschaft Mannheim / Heidelberg
den 2. Platz. Es folgt die Regatta in Offenbach-Bürgel, bei der zwar der
"Main-Achter" knapp gewonnen werden kann, aber die Mannschaft
entscheidet sich nach dieser Regatta schon anfangs Juli, die
Regattasaison zu beenden. Eine für Trainer Dr. Alfred Buch
enttäuschende Entscheidung, so dass er das Training beim RRK abbricht.
Im Herbst
besuchen die Mannschaften ohne Trainer noch die Regatten in Nürtingen und
Schierstein, jedoch ohne zählbaren Erfolg. Insgesamt gewinnt der RRK 1964 neun Rennen in der
Seniorklasse. Erfolgreichste Ruderer des Jahres sind Werner Alt,
Dieter Lang und Wolf von zur Mühlen mit je acht Regattasiegen.
Der
RRK-Regatta-Tross in Heidelberg 1964 (Richard Trapp, Heinz Vorfalt,
Günter Schmitt, Renate Herr, Hans Müller, Anneliese Vorfalt, Dr.
Alfred Buch, Elisabeth Müller) |
RRK-Ruderer mit ihrer "Regatta-Kuh" in Zürich 1964 (hinten:
Nils Freckmann, Werner Alt; vorn: Karl-Heinz Wagner, Wolfgang Vorfalt) |
"Da ist guter
Rat teuer – alle Rennen verloren", Nürtingen 1964 (Hermann Müller,
Günter Schmitt, Rudi Reitz, Georg Franke, Gerhard Ruppert) |
Abschluss der Saison ist das Abrudern mit interner Regatta, bei
der im Rennen um die
RRK-Klubmeisterschaft nach zwei Vorläufen, in denen Werner Alt und
Rudolf Müller ausscheiden, im Endlauf Klaus
Köppen durch einen äußerst knappen Sieg über Klaus Hartmann Klubmeister
im Einer wird. Aber es gibt noch acht weitere Rennen. Den
Anfänger-Vierer gewinnen Andreas Würsching, Helmut Alt, Klaus-Peter
Klingelschmitt, Karl-Heinz Dörfler und Stm. Klaus Berner, im
Anfänger-Zweier siegen Adolf Theiner, Helmut Alt und Stm. Wolfgang
Petry, im Anfänger-Einer siegt Karl-Heinz Dörfler vor Detlev Rieke.
Den Sieg im Jugend-Einer holt sich Martin Herrlich vor Helmut
Schumacher und Martin Herrlich kann mit Karl-Heinz Simon auch im
Jugend-Doppelzweier als Erster die Ziellinie queren. Drei Boote
kämpfen im Aktiven-Vierer um den Sieg, den sich im Endspurt Helmut
Schwanke, Andreas Hartmann, Werner Alt und Schlagmann Walter Eberle
knapp sichern. Und auch im Achter, in dem sich drei Boote im Schein
der untergehenden Sonne um den Sieg streiten, lässt die Crew mit "Waldi"
Eberle am Schlagriemen sich nicht überraschen.
Ehrung erfolgreicher
Hockeyspieler beim Herbstball des RRK: Martin Müller, Hans
Hermann, Michael Heuß, Hans Teerling und RRK-Vorsitzender Günter
Schmitt |
Der Herbstball des RRK im Saal des Hotels Adler am 17. Oktober 1964 kann an die festlichen Ballereignisse der
Vorjahre leider nicht anknüpfen. Bei der traditionell stattfindenden
Siegerehrung werden die Hockeyherren für ihre herausragenden Erfolge
in der Halle und auf dem Feld ausgezeichnet, außerdem natürlich die
Hockeyjugend für ihre Hessenmeisterschaft und die Ruderer für ihre
Erfolge auf Regatten im Senior-Achter und Vierer. In den Tanzpausen
unterhält das Turnier-Tanzpaar Karen und Philipp Schmitt mit einem
"English Waltz" und einem "Quick-Step"; bei einer Tombola kann manch
schöner Preis gewonnen werden. Die "Hasenkneipe",
ein Funzelabend mit den "Aristos", ein Tanztee
der Ruderjugend mit der "Side-Walk-Jazz-Band" und der Silvesterball
beschließen die Feste des Jahres.
Zur gleichen Zeit läuft bereits die Feldsaison 1964/65 in der
hessischen Hockey-Oberliga. Nach einem Superstart mit 10:0 Punkten
nach fünf Spielen liegt der RRK vor der Winterpause mit 14:6 Punkten
nur noch im Mittelfeld auf dem fünften Tabellenplatz. Ausschlaggebend für die Punktverluste bei den
letzten Spielen ist wohl das verletzungsbedingte Fehlen von Fritz Schmidt.
In der Runde der Oberliga-Reserven liegt der RRK am Jahresende bei
acht teilnehmenden Mannschaften mit 8:6 Punkten auf Platz 3.
Im Oktober kann der
Hockey-Nationalspieler des RRK, Fritz Schmidt, zu den
Olympischen Spielen nach Tokio fliegen. Er gehört zu vierzehn
deutschen Sportlern oder Pechvögeln, denen die Olympiateilnahme sicher
schien, sich jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht verwirklichte.
Da die Vertretung der DDR sich überraschend in der Ausscheidung gegen
die Mannschaft der BRD durchsetzen konnte, dürfen drei Hockeyspieler,
die damit offiziell zum Kreis der deutschen Sportjugend gehören, nach
Tokio. Sportwart Hugo Budinger schlägt Fritz Schmidt, den Gladbacher
Günther Krauß und den Berliner Klaus Greinert vor. Die Reise ist für
Fritz Schmidt ein großes Trostpflaster für kleine Enttäuschungen in
der jüngsten Vergangenheit. Zur Gruppe der "Pechvögel" gehören auch
die Ruderer Günther Zumkeller aus Konstanz und Edgar Heidorn aus
Hannover.
Im Dezember beginnen die RRK-Herren die Hallensaison mit dem
Besuch des Internationalen Hallenhockey-Turniers in Basel. Der RRK mit
Peter Kraus, Karl-Heinz Nuffer, Bodo Schäfer, Hans Hermann, Fritz
Staubach, Walter Leichtweiß, Rainer Seifert und Thomas Blivier zeigt
Hallenhockey in Vollendung, erhält Applaus auf offener Szene, spielt
sich ins Finale gegen Brandenburg Berlin und holt sich in einem
rasanten und begeisternden Spiel mit 6:3 auch den Turnierpokal.
Bei der Sportlerehrung der Stadt Rüsselsheim
am 29. Dezember 1964 sind unter 105 geehrten Sportlern allein
27 Hockeyspieler des RRK, die Hessenmeister-Mannschaft der Jugend mit
Karl-Heinz Nuffer, Thomas Uebel, Dieter Dick,
Uwe Seibert, Manfred Liebig, Wolfgang Knoll, Peter
Kowalski, Lothar Hartmann, Michael Heuß, Martin Müller,
Michael Emig und Herbert Schäfer sowie die Erste Herrenmannschaft mit
ihren großen Erfolgen bei der Deutschen Feld- und
Hallenhockey-Meisterschaft mit Peter Kraus, Hans Hermann, Dr. Philipp
Gütlich, Bodo Schäfer, Hans Teerling, Fritz Schröder, Walter
Leichtweiß, Wolfram Jirzik, Fritz Staubach, Rainer Seifert, Thomas
Blivier, Helmut Köhler, Jürgen Saar, Horst Pöppel und Fritz Schmidt.
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