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Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"
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Geschichte
des Rudervereins Rüsselsheim (RVR) |
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1921 |
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Am 5. März 1921 hält der RVR seine ordentliche Generalversammlung ab. Der 1. Vorsitzende Paul Nebelung erstattet ausführlich Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr, welches als das erfolgreichste in der Geschichte des RVR seit der Gründung 1908 zu bezeichnen ist. Durch starken Zugang an Mitgliedern hat der RVR nun eine Mitgliederzahl von 183 erreicht. Trotz Störungen im Trainingsbetrieb, die zu Mannschaftsumbesetzungen während der Regattasaison führen, ist der RVR mit seinen Mannschaften recht erfolgreich. Da die vorhandenen Boote nicht alle im eigenen Bootshaus gelagert werden können, müssen die Zweier in einem Stall des Gasthauses Holz sowie der Achter und ein Rennvierer bei der Rudergesellschaft Undine untergebracht werden. Am 10. April eröffnet der RVR mit seinem Anrudern das Ruderjahr. An der Bootsauffahrt nehmen zwei Zweier, drei Vierer und ein Achter teil. Anschließend versammeln sich Mitglieder und Angehörige im Vereinslokal "Mainlust" für einige Stunden. Im Training für die Regattasaison, das vor dem Anrudern bereits begonnen hat, sind ein ein Jungmannachter, ein Jungmannvierer und ein Juniorvierer. Es wird täglich abends ab 5 Uhr trainiert.
Die Regattasaison beginnt am 11. Juni 1921 in Mainz, wo ein überlegener Sieg mit zwei Längen Vorsprung im Jungmann-Vierer mit der Mannschaft Jean Fuchs, Georg Abels, Karl Stillger, Rudolf Holz und Stm. Karl Metz errungen werden kann. Außerdem startet auf dieser Regatta erstmals in der Geschichte des RVR eine Achtermannschaft (Jean Metz, Georg Abels, Jean Fuchs, Willy Renker, Karl Stillger, Rudolf Holz, Fritz Sittmann, Adam Ihrig, Stm. Friedrich Traiser) in zwei Rennen, muss jedoch bereits in den Vorrennen ausscheiden. Es werden dann die Regatten in Frankfurt, Offenbach, Koblenz und Mannheim besucht, doch nur in Mannheim kann der RVR den Rheinhafen-Vierer (Dritter Senior-Vierer) für sich entscheiden.
Dann gewinnt der Vierer mit Adam Ihrig am Schlag den Gastvierer der internen Regatta bei Nassovia Höchst gegen Frankfurter RG Germania, Wormser RV und RK Griesheim, dann ein Vierer mit Albert Meeser am Schlag den Gastvierer der "Internen" bei der Frankfurter RG Germania. Bei der Herbstregatta in Frankfurt am 11. September 1921 startet vom RVR die Schülermannschaft mit Ludwig Traiser, Karl Hungsberg, Heinz Schmitt, Georg Stieb und Stm. Fritz Kraft in zwei Jugendrennen gegen starke Konkurrenz wie Frankfurter RV, Frankfurter RG Oberrad, Hanauer RG und RSV Gießen. Beide Viererrennen werden sicher gewonnen und auch bei dem am Tag vorher stattgefundenen Stilrudern schneidet die Mannschaft sehr gut ab, belegt sie doch unter zwölf teilnehmenden Booten den dritten Platz, ein Zeichen dafür, dass im RVR gerade auf die technische Ausbildung viel Wert gelegt wird. Am gleichen Wochenende kann die Mannschaft mit Adam Ihrig am Schlag auf der Ersten Niederwaldregatta in Bingen den Gastvierer in überlegener Manier gegen Neuwied, Bonn, Oppenheim und Mainzer RG gewinnen. Für den ebenfalls gemeldeten Achter findet sich leider kein Gegner, so dass dieser in guter Zeit von 5:48 Minuten allein über die Strecke geht.
Bereits eine Woche später beschließt der RVR mit seiner "Internen Regatta" die Regattasaison des Jahres, wobei erstmals in Rüsselsheim ein Achterrennen ausgetragen werden soll. Lassen wie die "Main-Spitze" berichten:
Der RVR hat im Jahr 1921 insgesamt acht Regattasiege an seine Fahne geheftet. In der Rudersaison 1921 werden von 56 Ruderern 1.021 Fahrten mit 3.515 Bootskilometern durchgeführt. Am meisten rudert Adam Ihrig mit 329 Fahrten und 1.206 Kilometern vor Albert Meeser mit 246 und Georg Stieb mit 233 Fahrten. Durch Stiftung eines neuen Rennvierers besitzt der RVR nun einen Rennachter, zwei Rennvierer, drei Gigvierer, zwei Schulzweier und ein Trainings-Motorboot. Mitgliederzugänge und Neuanschaffungen von Booten lassen die Unzulänglichkeiten und die räumliche Enge des ersten Bootshauses immer deutlicher spürbar werden. Vorstand und Ruderleitung sind sich darüber einig, dass der Bau eines neuen größeren Bootshauses eine dringende Notwendigkeit ist. Zur Erledigung der Vorarbeiten wird eine Baukommission gewählt, der unter Vorsitz von August Dauth die Herren Karl Artmann, Rudolf Fritz, Wilhelm Horle, Emil Klein, Paul Nebelung, Philipp Sittmann und Oscar Schlieben angehören.
Nach Verhandlungen mit dem Wasserbauamt und Ortsbesichtigungen kann in einer Versammlung bald der Vorschlag gemacht werden, den Geländestreifen nördlich der Festung vom hessischen Fiskus zu erwerben. Die Baukommission liefert zum Bau auch schon Pläne und Zeichnungen, die zur Diskussion gestellt werden. Zur Finanzierung des Projektes, für das mit einem Kostenaufwand von über 25.0000 Mark zu rechnen ist, sollen die Mitglieder durch Stiftungen und zinslose Anteilscheine ungefähr die Hälfte aufbringen, während die Restsumme von dem Verein nahestehenden Personen beschafft werden soll. Sowohl in finanzieller als auch in technischer Hinsicht ist dieser Bootshaus-Neubau das schwierigste Problem, das seit Bestehen des Vereins zu lösen ist. |
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