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Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"
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Geschichte
des Rudervereins Rüsselsheim (RVR) |
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1926 |
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Nachdem die RVR-Aktiven gegen Ende des Jahres 1925 mit dem Hockeyspiel als Ausgleichssport begonnen haben, werden zu Beginn des Jahres 1926 die ersten Hockeyspiele ausgetragen. Die "Main-Spitze" berichtet am 16. Januar 1926:
Zu Beginn des Jahres 1926 werden weitere Hockeyspiele, die in Rüsselsheim auf dem Sportplatz links der Straße zum Schönauer Hof am Schützenhaus stattfinden, gegen Mannschaften aus Griesheim, Wiesbaden und Offenbach ausgetragen, jedoch zunächst ohne Siegchancen. Anfangs April veranstaltet der RVR sein 1. Oster-Hockey-Turnier, zu dem nicht weniger als fünf, zum Teil sehr spielstarke Mannschaften aus Bad Homburg, Wiesbaden, Hanau, Aschaffenburg und Rödelheim melden. Es finden drei Spiele statt, die auf dem Borussia-Sportplatz an der Haßlocher Straße ausgetragen werden, wobei die Mannschaft des RVR ihr Spiel gegen die Mannschaft des Turn- und Fecht-Clubs Hanau gewinnen kann.
Frl. Irmgard von Opel stellt den Antrag, aktiv im RVR rudern zu dürfen, so dass die Mitgliederversammlung den Beschluss faßt, in Zukunft auch Damenrudern zuzulassen. Um den Trainingsbetrieb nicht zu stören, muss das Rudern der Damen jedoch um 18 Uhr beendet sein. Die ordentliche Generalversammlung des RVR, zu der knapp 60 Mitglieder erscheinen, wird am 13. März 1926 im Bootshaus abgehalten. Aus dem Jahresbericht des RVR-Vorsitzenden, Paul Nebelung, ist vor allem die Fertigstellung des neuen "Gesellschaftshauses" hervorzuheben, das einen Kostenaufwand von etwa 80.000 Mark erforderte. Der Kassenbericht des Kassierers, Oscar Schlieben, schließt mit einem Bestand von 1.219,68 Mark. Der Ruderbericht des 1. Ruderwarts, Adam Ihrig, zeigt auf, dass der RVR auch im sportlichen Bereich im Jahr 1925 ein gutes Stück vorangekommen ist. Wie 1925 konnte für das Jahr 1926 als Ruderlehrer wieder Albert Meixner aus Frankfurt gewonnen werden - die Ruderleitung hofft mit einem Jungmann-Vierer, einem Jungmann-Achter und einem Senior-Vierer herauszukommen. Ein neuer bei der Bootswerft Leux bestellter Schulzweier und ein neues bei der Bootswerft Kraus in Mainz bestelltes Motorboot werden bei der Ausbildung der Ruderer gute Dienste leisten. Bei der Vorstandswahl zeugt die fast restlose Wiederwahl der seitherigen Vorstandsmitglieder von dem entgegengebrachten Vertrauen. Aus Rücksicht auf die gegebenen wirtschaftlichen Verhältnisse wird von einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge abgesehen. Mit Übernahme der Ausrichtung der großen Mittelrheinischen Ruder-Regatta am 10. und 11. Juli 1926 hat sich die Vereinsleitung eine große Aufgabe vorgenommen und hofft auf die Mitwirkung arbeits- und opferfreudiger Mitglieder.
Nach Beendigung des Wintertrainings, das mit Hockeyspiel, Beckenrudern und Gymnastik ausgefüllt war, wird am 2. Mai 1926 gemeinsam mit der RG Undine, den beiden Flörsheimer Vereinen und dem Ruder-Club Raunheim angerudert. Die Auffahrt beginnt am Bootshaus der Rudergesellschaft Undine Rüsselsheim, führt bis zur Raunheimer Schleuse, von da zurück zur "Undine" und endet am Bootshaus des Rudervereins Rüsselsheim. Am Abend veranstaltet der RVR in seinem Bootshaus einen Familienabend, in dessen Verlauf die Rennruderer des RVR zum strengen Training verpflichtet werden.
Anschließend werden die ersten Regatten in Worms, Mainz, Frankfurt und Mannheim besucht, jedoch trotz guter Leistung im Vierer und Einer (Emil Zogbaum und Peter Horle) gelingt zunächst kein Sieg. Am 10. und 11. Juli 1926 findet in Rüsselsheim die 14. Mittelrheinische Ruder-Regatta statt. Wir zitieren die "Presse":
Es ist die größte Regatta seit Bestehen des Mittelrheinischen Regatta-Verbandes. Die Abwicklung der Regatta liegt in den Händen des RVR, der hierzu zehn Arbeitsausschüsse gebildet hat. Der Vorstand des Regatta-Ausschusses wird gebildet von den Herren Paul Nebelung (Vorsitzender), Ernst Neumann (Vorsitzender des Mittelrheinischen Regatta-Verbandes), Adam Ihrig und Oscar Schlieben. Trotz plötzlich auftretenden Hochwassers am ersten Regattatag, kann die Regatta glatt abgewickelt werden. Insgesamt werden 26 Rennen ausgetragen, wobei zu den beiden Ersten Achtern je vier Boote gemeldet sind, zum Zweiten Achter ebenfalls vier Boote. Zum Dritten Achter sind sogar 13 Boote, darunter auch der RVR mit Karl "Carlo" Hungsberg, Paul Diehl, Richard Trapp, Carl Nebelung, Richard Baer, Emil Zogbaum, Peter Horle, Dr. Theo Brand und Stm. Georg Schmitt, am Start, so dass zunächst einmal Vorrennen gefahren werden müssen, die der RVR jedoch nicht übersteht. Emil Zogbaum siegt samstags im Jungmann-Einer mit mehreren Längen vor seinem Vereinskameraden Peter Horle und Peukert von der Mainzer RG sowie sonntags im Junior-Einer nach klarem Vorlaufsieg im Hauptrennen ebenfalls mit mehreren Längen vor Peukert von der Mainzer RG und Lerch von der Wormser RG. Wir entnehmen dem "Wassersport" zur Rüsselsheimer Regatta:
Es folgen für die RVR-Ruderer noch die Regatten in Heidelberg, Offenbach, Limburg, Neuwied, Breslau, Gießen und Frankfurt.
Sieben Einersiege durch Emil Zogbaum im Jungmann-, Junior- und Senior-Einer, vier Vierersiege, davon drei durch die Schüler Georg Petzold, Philipp Jung, Ludwig Eisele, Karl Hitzel und Stm. Karl Hill im Jugend-Vierer (Heidelberg, Limburg und Neuwied) und einen im Senior-Vierer (Neuwied), sowie ein Sieg im Seniorachter in Gießen mit Friedrich Traiser, Alfred Körbel, Wilhelm Horle, Richard Trapp, Peter Horle, Fritz Weidmann, Paul Diehl, Carl Nebelung und Stm. Georg Schmitt sind schließlich zu verzeichnen. Zwölf Regattasiege für den RVR führen in der Punktwertung des Deutschen Ruderverbandes zum 40. Platz von etwa 500 Vereinen und zum 4. Platz von 32 Vereinen im Mittelrheinischen Regatta-Verband.
Abschluss der Regattasaison ist das Abrudern mit Interner Regatta. Verbunden damit ist wieder ein frei vereinbartes Achterrennen der Senioren und ein Viererrennen der Schüler zwischen dem Flörsheimer RV, der RG Undine und dem RVR. Höhepunkt ist natürlich das "Stadtachterrennen", das dieses Mal die RG Undine mit einer halben Länge vor dem RVR gewinnt, dieser wieder eine halbe Länge vor dem FRV. Das Schülerrenen gewinnt der FRV vor dem RVR und der "Undine". Insgesamt werden von 55 Ruderern des RVR während der Rudersaison 952 Fahrten mit 3.264 Bootskilometern und 12.675 Mannschaftskilometern durchgeführt. Sieger des Fahrtenpreises ist Carl Nebelung mit 199 Fahrten und 893 Kilometern vor Richard Trapp und dem Steuermann Georg Schmitt.
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