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Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"
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Geschichte
der Rudergesellschaft Undine Rüsselsheim (RGUR) |
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1939 |
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Im Januar wird es schon wieder lebendig bei den Ruderern. Trainer Fritz Brumme holt sich seine Männer vom RVR und der "Undine" zusammen und rüstet für die kommende Saison. Die Devise lautet: "Deutsche Meisterschaft im Achter". Einen Maskenball der Superlative veranstaltet der Elferrat der Renngemeinschaft RVR/RGUR am 29. Januar 1939 in allen Räumen des "Rüsselsheimer Hofs", wobei die Ruderer der Rüsselsheimer Sportgemeinde zeigen wollen, daß sie auf dem Parkett genau so "vorn dran" sind wie auf der "Strecke". Und auch der Kappenabend am 11. Februar im RVR-Bootshaus ist ein voller Erfolg.
Anfangs April treffen sich die Rüsselsheimer Ruderer am RVR-Bootshaus zum Anrudern, um gemeinsam das Ruderjahr zu eröffnen. Nach Anhörung der Rede des Reichssportführers und anschließender Flaggenhissung vereinigen sich zahlreiche Boote bei einer imposanten Auffahrt von Flörsheim vorbei am RVR-Bootshaus zum Undine-Bootshaus. Am Abend findet dann in feierlichem Rahmen im RVR-Bootshaus die Verpflichtung von dreizehn Ruderern der Renngemeinschaft, neun Senioren und vier Jungmannen, durch Trainer Fritz Brumme statt. Verpflichtet durch Unterschrift und Handschlag werden Hans Mietzschke, Wilhelm Wolf, Ernst Müller, Karl Schömbs, Adam Breidert, Oskar Fischer, Franz Lieb, Georg Boller, Heinz Hummel, Walter Knauff, Erich Warbach, Edgar Klein und Georg Bastian. Schöne Erfolge auf den ersten Regatten berechtigen zu großen Hoffnungen, zumal der Rennbetrieb von "Undine" und RVR wieder gemeinsam durchgeführt wird. Nachdem der Rüsselsheimer Achter auf der ersten Regatta in Heidelberg sich hinter Ludwigshafen geschlagen geben muss, kann er auf der zweiten Regatta des Jahres am 10. und 11. Juni 1939, der Badischen Grenzland-Regatta in Karlsruhe, mit Heinz Hummel, Franz Lieb, Karl Schömbs, Georg Boller, Adam Breidert, Ernst Müller, Eric Phelps, Oskar Fischer und Stm. Philipp Wagner schon seine Kampfstärke zeigen. Wir lassen Paul Elschner im "Wassersport" berichten:
Es folgt die Regatta in Mannheim, wo im Zweiten Achter wieder einmal Ludwigshafen vor Rüsselsheim und dem Mainzer RV siegen kann, am zweiten Tag siegt im ersten Achter die Renngem. Wannsee/Friesen Berlin, die Renngem. Rüsselsheim wird wieder nur zweites Boot. Die Höhepunkte der Frankfurter Regatta eine Woche später sind die beiden großen Achterrennen, denn es geht hier zwischen dem Ersten und dem Zweiten jeweils um Zehntelsekunden. Die erbitterten Begegnungen mit der Renngem. Rüsselsheim als Sieger im Rennen um den neugestifteten Wanderpreis der "Stadt des deutschen Handwerks Frankfurt" und mit Germania Frankfurt, die das Schlussrennen um den "Großen Germania-Preis" gewinnt, zeigen, dass diese beiden mainischen Achter gleichwertig sind. Der Rüsselsheimer Achter startet hier in der Besetzung mit Heinz Hummel (RVR), Franz Lieb (RVR), Karl Schömbs (RVR), Georg Boller (RVR), Adam Breidert (RGUR), 0skar Fischer (RVR), Georg von Opel (RVR), Hans Mietzschke (RVR) und Stm. Philipp Wagner (RGUR), also mit Georg von Opel, so dass dieser vorerst auf Einerstarts verzichtet.
Das nächste Aufeinandertreffen der beiden Seniorachter vom Main erfolgt am 9. Juli auf der Hanauer Regatta im Großen Achter, das nach heftigem Streckenkampf, bei dem Rüsselsheim bei 1.000 Metern schon mit einer dreiviertel Länge führt, mit einem knappen Luftkasten-Sieg (6/10 sec) der auf den letzten 50 Metern wirkungsvoll spurtenden Rüsselsheimer endet. Dann folgt eine Woche später die Regatta in Bad Ems. Die Rüsselsheimer Renngemeinschaft siegt in neuer Besetzung mit Adam Breidert, Oskar Fischer, Georg von Opel, Hans Mietzschke und am Steuer Philipp Wagner im Zweiten Vierer und an beiden Tagen, mit dem wieder gesunden "Undine-Mann" Ernst Müller für Franz Lieb im Boot, im Ersten Achter klar über den Achter des Mainzer RV.
In Anerkennung seiner Verdienste erhält Trainer Fritz Brumme durch das Fachamt des NS-Reichsbundes für Leibesübungen das Lehrsportabzeichen des NSRL, das nur in ganz seltenen Fällen an Amateurtrainer verliehen wird. Auf der Mainzer Regatta am 22. und 23 Juli 1939 startet Fritz Brumme mit seinem Achter samstags im Zweiten Achter und siegt überlegen gegen den Mainzer RV und den Limburger RC. Am Sonntag ist das Renngemeinschafts-Boot aus Rüsselsheim dann im Ersten Achter, dem Jubiläums-Achter, dabei. Nach den Vorrennen sind fünf Achtermannschaften am Start: Amicitia Mannheim, die Renngem. Baldeneysee Essen, Germania Frankfurt, die Ungarn aus Budapest und die Renngem. RVR/RGUR. Wir zitieren die "Mainzer Presse" zu diesem Rennen:
Eine Woche später, vierzehn Tage vor dem Deutschen Meisterschaftsrudern in Hannover, startet der Rüsselsheimer Achter noch auf der großen internationalen Wedau-Regatta in Duisburg. Im "Großdeutschland-Achter" trifft Rüsselsheim auf Amicitia Mannheim und verliert mit einer Bootslänge. Allerdings muss der Rüsselsheimer Achter ein fremdes Boot benutzen, in welchem sich die Mannschaft absolut nicht wohl fühlt.
Die Achtermannschaft ist in bester Verfassung und gilt in sportlichen Kreisen als bestes Team im Gau Süd-West. Sechs Achtersiege konnten gegen stärkste Konkurrenz errudert werden. Bereits am Sonntag vor dem Großereignis auf dem Maschsee kommt der Achter der Renngem. RVR/RGUR im Bootshaus des Hannoverschen RC an, so dass die "Niedersächsische Tageszeitung" darüber berichtet:
Bei der Meisterschaftsregatta in Hannover am 12. und 13. August 1939 haben zum Achter sechs Boote gemeldet, so dass zwei Vorrennen gefahren werden, jeweils die beiden ersten Boote sind im Finale. Im ersten Vorlauf treffen der RV Amicitia Mannheim, die Renngem. Baldeneysee Essen und die Renngem. RV Rüsselsheim / RG Undine Rüsselsheim aufeinander. Nachdem bis zur 1.000-Meter-Marke Baldeneysee knapp führt, übernimmt die Amicitia mit einem prächtigen Spurt und nach anschließendem harten Streckenkampf die Führung und lässt sich diese nicht mehr nehmen. Essen geht als Zweiter durchs Ziel eine halbe Länge vor Rüsselsheim. Ein enttäuschendes Ergebnis für die Mannschaft der Renngem. RVR/RGUR mit Heinz Hummel, Ernst Müller (RGUR), Karl Schömbs, Georg Boller, Adam Breidert (RGUR), Oskar Fischer, Georg von Opel, Hans Mietzschke und Stm. Schöpf (Ludwigshafen), das erst einmal verdaut werden muss. Das Ziel war ein ganz anderes! Deutscher Meister im Achter des Jahres 1939 wird die Renngem. Baldeneysee gebildet aus Ruderern der Vereine ETUF Essen und Mülheimer RG.
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