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Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"
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Geschichte
der Rudergesellschaft Undine Rüsselsheim (RGUR) |
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1938 |
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In der Fastnachtszeit zu Beginn des Jahres, am 26. Februar 1938, veranstaltet die "Undine" in der Rüsselsheimer Narrhalla "Frankfurter Hof" den großen Undine-Maskenball unter dem Motto "Mondnacht auf der Alster". Dieser Maskenball der "Undine" ist in Rüsselsheim wieder eines der Ereignisse der Fastnachtszeit. Am Tag des Rudersports, dem 24. April 1938, findet das Anrudern von "Undine" und RVR wie auch in den vergangenen Jahren gemeinsam statt.
Die Ruderer der "Undine" sollen zunächst mit zwei Mannschaften im Jungmann- und Senior-Vierer in Hanau starten, doch durch Falschmeldung wird der Start verhindert. Auf der Regatta in Koblenz starten erstmals Ruderer des Rudervereins Rüsselsheim und der "Undine" in zwei Viererrennen der Seniorklasse gegeneinander. Am Samstag siegt der RVR vor der "Undine", am Sonntag wird die "Undine" Zweiter der RVR Dritter. Der Jungmann-Vierer der "Undine" kann sein Rennen gewinnen, doch der Sieg wird anschließend abgesprochen. Anschließend muss auf Starts des Jungmann-Vierers wegen einsetzender Schichtarbeit bei den Ruderern verzichtet werden. Durch die Ergebnisse der Rennen gegeneinander in der Seniorklasse kommen sich die Sportler aus den beiden Rüsselsheimer Rudervereinen näher. Fritz Brumme, der Trainer des RVR, fasst daher den Entschluss, die besten Rüsselsheimer Ruderer zu einer Renngemeinschaft zusammenzubringen. Er nimmt Verbindung mit dem Vorstand der "Undine" auf. Dort hat man volles Verständnis für sein Vorhaben und die "Undine" stellt sofort ihre drei tüchtigsten Ruderer, Wilhelm Wolf, Ernst Müller und Adam Breidert, sowie später noch den Steuermann Philipp Wagner zur Verfügung. Nach hartem Training findet sich die neugebildete Renngemeinschaft bald zur besten Zufriedenheit aller zusammen.
Nach fünf Achtersiegen in Offenbach, Mainz, Würzburg und Gießen, darunter drei "Erste Achter" in Würzburg und Gießen, befindet sich die Mannschaft in blendender Verfassung und so wagt Trainer Fritz Brumme den großen Schritt, den Renngemeinschaftsachter beim Deutschen Meisterschaftsrudern am 20. und 21. August 1938 in Heilbronn zu melden. In der Geschichte des Rüsselsheimer Rudersports ist es das erste Mal, dass eine Riemenboot-Mannschaft auf der Deutschen Meisterschaft startet. Zu den beiden Rennen mit Rüsselsheimer Beteiligung schreibt das "Heilbronner Tagblatt" eine Vorschau:
Da sechs Boote zum Achterrennen gemeldet haben, müssen zwei Vorläufe ausgetragen werden. Der erste Vorlauf ist über die gesamte Strecke ein erbittertes Ringen zwischen RK am Wannsee, Amicitia Mannheim und Frankfurter Germania, das erst auf den letzten 50 Metern zugunsten des Wannsee-Achters vor Mannheim und Frankfurt entschieden wird. Das zweite Vorrennen ist das Rennen einer Mannschaft - des Berliner Ruder-Club, der als Titelverteidiger mit einer beinahe sagenhaften Überlegenheit seine ersten Ansprüche auch für dieses Jahr wieder anmeldet. Der "Club" ist nicht nur eine Zehntelsekunde schneller als der RaW – er lässt den Zweiten, die überraschend gute Rüsselsheimer Renngemeinschaft RV / RG Undine um volle zwölf Sekunden förmlich "stehen" in seinem unwiderstehlichen Endspurt. Damit sind RaW, Mannheim, BRC und Rüsselsheim in der Entscheidung. Zu diesem Rennen zitieren wir das "Heilbronner Tagblatt":
Somit muss sich der Achter im Endlauf hinter Berliner RC, Mannheimer RV Amicitia und RK am Wannsee Berlin in der Besetzung Wilhelm Wolf (RGUR/ 25 Jahre/ 1,73 cm/ 72 kg), Franz Lieb (RVR/ 24/1,78/ 72), Heinz Hummel (RVR/ 20/ 1,80/ 75), Ernst Müller (RGUR/ 28/ 1,88/ 82), Adam Breidert (RGUR/ 18/ 1,96/ 84), Hans Mietzschke (RVR/ 24/ 1,79/ 75), Karl Schömbs (RVR/ 24/ 1,78/ 77), Oskar Fischer (RVR/ 27/1,82/ 78) und Stm. Philipp Wagner (RGUR7 33/ 1,72/ 63) mit dem undankbaren 4. Platz begnügen.
Beschlossen wird die Rudersaison des Jahres von der "Undine" am 11. September mit dem Abrudern, verbunden mit den Vereinsmeisterschaften der Ruderer und Paddler. Bei den Ruderern wird ein Meisterschafts-Vierer, ein Alte-Herren-Vierer und ein Schüler-Vierer, außerdem zum ersten Mal in der Geschichte der "Undine" ein Damenrennen im Zweier ausgetragen. Dazwischen ermitteln die Paddler ihre Meisterschaftssieger, wobei Krier/Bender zum Doppelerfolg kommen. Abschluss der internen Regatta ist die Krone des Rudersports, der Meisterschafts-Achter, bei dem sich zwei Mannschaften bis zur 1.500-Meter Marke einen harten Kampf liefern, der dann von der 2. Mannschaft mit einer Länge gewonnen wird. Die Mitglieder der "Undine" treffen sich am 23. Oktober in ihrem Bootshaus zur Generalversammlung des Jahres. Nach Geschäfts- und Sportberichten wird Karl Müller für ein weiteres Jahr mit der Leitung des Vereins betraut. Am 5. November 1938 werden im RVR-Bootshaus die Rudersieger des RVR und der "Undine" des Jahres 1938 bei einer Siegesfeier geehrt. Die im Ruderjahr errungenen Siegespreise, darunter auch die der in Renngemeinschaft gewonnenen 5 Achtersiege, sind ausgestellt und nach einigen Ansprachen – darunter auch der Rudersport-Berichterstatter des Gaues Süd-West, Paul Elschner, der über die sportlichen Einzelheiten der Rüsselsheimer Erfolge und über die anfänglichen Schwierigkeiten berichtet – sowie Ehrung der erfolgreichen Ruderer ist der offizielle Teil zu Ende. Beschlossen wird das Jahr bei der "Undine" mit einer Silvester-Tanzveranstaltung im "Frankfurter Hof". Am Jahresende gehören zur "Rudergesellschaft Undine 1919 Rüsselsheim" 129 Mitglieder: 18 Aktive, 90 Unterstützende sowie 13 männliche und 8 weibliche Jugendliche. |
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