Steffen Petz von der Lingener
RG von 1923, Deutscher Meister im Einer 2003 |
Robert Sens vom
Berliner RC, Deutscher Meister im Einer 2005
und 2007 |
Falko Nolte von der
Potsdamer RG,
Deutscher Meister im Einer 2004 und 2006 |
Das vom
Deutschen Ruderverband (DRV) veranstaltete Deutsche
Meisterschaftsrudern (DMR) sind traditionell die Wettbewerbe zur
Ermittlung der Deutschen Meister im Rudern. Von 2005
bis 2010 werden im Rahmen des Deutschen Meisterschaftsruderns die Deutschen
Kleinboot-Meisterschaften und die Deutschen Großboot-Meisterschaften
getrennt ausgetragen. Die Deutschen Kleinboot-Meisterschaften im
Einer und Zweier-ohne (Renngemeinschaften zugelassen) finden am
Anfang der Regattasaison statt und gelten als wichtige Qualifikation
für die Bildung der Nationalmannschaften. Die Deutschen
Großboot-Meisterschaften (alle anderen Bootsklassen) werden gegen
Ende der Saison nur unter Vereinsmannschaften ausgerudert. In den Jahren
2011 und 2012 wird das Deutsche Meisterschaftsrudern im Rahmen einer
Erprobungsmaßnahme wieder an einem Wochenende (2011 in Verbindung mit
einer Leistungsüberprüfung des DRV in den Kleinbooten) abgewickelt,
wobei Renngemeinschaften in allen Bootsgattungen starten können. Ab
2013 werden wieder − wie schon in den Jahren 2005 bis 2010 − Klein-
und Großboot-Meisterschaften getrennt ausgetragen, wobei
Renngemeinschaften nur im Zweier-ohne zugelassen sind, jedoch ab
2015 wieder generell.
Die Streckenlänge beim DMR beträgt traditionell 2.000 m.
Allerdings wird die Streckenlänge bei den Großbooten erstmals ab 2013
auf 1.000 m verkürzt, bei Einer und Zweier-ohne bleibt es bei einer
Streckenlänge von 2.000 m. Die Sieger heißen
"Deutscher Meister" und erhalten die Meisterschaftsmedaille des
DRV.
Ab dem Jahr 1997 gibt es im Deutschen
Ruderverband neben dem Deutschen Meisterschaftsrudern auch
Deutsche Sprintmeisterschaften (DSM), bei denen die
Streckenlänge mindestens 300 m und höchstens 500 m beträgt.
Startberechtigt sind nur Vereinsmannschaften. Die Sieger heißen "Deutscher Sprintmeister" und erhalten
ebenfalls die
Meisterschaftsmedaille des DRV.
Seit dem Jahr 2009 hat der Deutsche
Ruderverband zusammen mit einer Event-Agentur einen zusätzlichen
Wettbewerb für Frauen- und Männerachter ausgeschrieben, die
Ruder-Bundesliga (RBL). Sie verfolgt das Ziel, das Vereinsrudern und
und die öffentliche Aufmerksamkeit für den Rudersport zu fördern.
Zugelassen sind nur Vereinsachter, wobei jedoch auch Kooperationen
zwischen zwei Vereinen erlaubt sind. Die Streckenlänge
beträgt grundsätzlich 350 m. Der Wettbewerb wird als Rennserie an mehreren
Wochenenden der Regattasaison nach bestimmten Regeln durchgeführt. Die
Sieger der Gesamtserie heißen "Deutscher Liga-Champion".
Zur Geschichte
Die heutige Form des
Rennruderns entwickelt sich im 18. Jahrhundert in England. Im Jahr
1715 veranstaltet ein Ire erstmals ein Wettrudern für Skullboote auf
der Themse. Die erste bekannte Regatta findet im Jahr 1775 bei Putney
ebenfalls auf der Themse statt. 1829 gibt es das erste Achterrennen
zwischen den Universitätsmannschaften von Oxford und Cambridge.
Der erste
deutsche Ruderverein, der "Der Hamburger Ruderclub", wird im
Jahr 1836 gegründet. Die
erste deutsche Ruderregatta wird 1844 in Hamburg ausgetragen. Im süddeutschen
Raum wird im Jahr 1865 der erste Ruderverein aus der Taufe gehoben, der
"Frankfurter
Ruderverein".
Die erste Deutsche
Rudermeisterschaft wird 1882 in Frankfurt veranstaltet, jedoch wird
der "Meister von Deutschland" ausschließlich im Einer
ermittelt. Für den besten deutschen
Ruderer stiftet 1883 die Frankfurter RG Germania einen
Herausforderungspreis. Nachdem Achilles Wild in den Jahren 1884 bis
1886 die Meisterschaft im Einer dreimal hintereinander gewinnt, geht
der Preis schon nach wenigen Jahren in sein Eigentum über. Darauf stiftet der noch junge, im Jahr
1883 gegründete Deutsche
Ruderverband (DRV) im Jahr 1887 einen neuen Preis für den "Meister von
Deutschland", eine Goldkette mit Brillantstern und Plaketten, auf denen der jeweilige
Gewinner eingraviert wird. Es ist ein Wanderpreis, der nur ein Jahr im
Besitz des jeweiligen Siegers bleibt. Bei der Deutschen Meisterschaft im
Einer wird auch heute noch die im Jahr 1887 gestiftete
Meisterschaftskette mit Brillantstern übergeben, allerdings nur für
die kurze Zeit der Siegerehrung.
Bis zum Jahr 1905 werden
Meisterschaften nur im Einer, immer am Ort des Titelverteidigers,
ausgerudert. Erst ab dem Jahr 1906 gibt es das Deutsche
Meisterschaftsrudern auch für weitere Bootsgattungen, jedoch darf im
ersten Jahr jeder Ruderer nur in einer Bootsgattung starten. Doch schon im
Jahr 1907 ist mehrmaliges Starten von Ruderern und Mannschaften erlaubt.
Zwischenzeitlich wird
Rudern olympisch. Aufgrund schlechten Wetters fällt die olympische
Ruderregatta 1896 in Athen jedoch aus (nach neueren Recherchen wird
allerdings der Doppelzweier gerudert, den ein deutsches Paar im Alleingang
fährt), so dass erstmals im Jahr 1900
in Paris ebenfalls mit deutscher Beteiligung mehrere Bootsgattungen um olympische Medaillen
ausgerudert
werden. Olympische Bootsgattungen sind ab 1900 zunächst Einer, Zweier-mit,
Vierer-mit und Achter.
In den Jahren 1969 bis
1975 sind generell und in den Jahren 2005 bis 2010 sowie
2013 und 2014 mit Ausnahme des Zweiers-ohne
keine Renngemeinschaften sondern
nur Vereinsmannschaften beim DMR
startberechtigt. Außerdem wird erstmals in der Geschichte des DMR ab 2013 die Streckenlänge für alle
Rennen mit Ausnahme der Einer und Zweier-ohne von 2.000 m auf 1.000
m verkürzt.
In den Jahren 1954 bis
1957 wird das DMR als Gesamtdeutsche
Meisterschaft ausgetragen. Von 1949 bis 1990 finden zusätzlich
DDR-Rudermeisterschaften statt.
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Die Medaillengewinnerinnen im Frauen-Einer beim Deutschen Meisterschaftsruderns 2019 auf dem
Fühlinger See in Köln: Silber für Michaela Staelberg vom
Crefelder RC 1883, Gold für Frieda Hämmerling von der RG Germania
Kiel und Bronze für Franziska Kampmann vom RV
Waltrop von 1928 |
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Die
erstplatzierten Drei beim Deutschen Meisterschaftsrudern für
Kleinboote auf dem Elfrather See bei Krefeld im Frauen-Einer 2022:
Silber für Aurelia-Maxima Katharina Janzen vom Rostocker RC von 1885 –
Gold und die erstmals verliehene "Meisterinnen-Kette" für Alexandra Föster vom RC Meschede
– Bronze für Pia Greiten vom Osnabrücker RV |
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Folgende Bootsgattungen wurden früher oder
werden heute beim DMR für Männer
ausgerudert:
Deutsche Meisterschaften
für Frauen werden im Jahr 1937 (zunächst als Reichssieger-Wettbewerbe) eingeführt.
Folgende Bootsgattungen wurden früher oder
werden heute beim DMR für Frauen
ausgerudert:
Außerdem gibt es seit
dem Jahr 1939 auch Deutsche Meisterschaften für Leichtgewichte
(zunächst als Reichssieger-Wettbewerbe) in
unterschiedlichen Bootsgattungen.
Für Leichtgewichte heute höchstzulässige
Einzelgewichte sind bei Frauen 59 kg und bei Männern 72,5 kg –
Mannschafts-Durchschnittsgewichte sind bei Frauen 57 kg und bei
Männern 70 kg. Folgende Bootsgattungen wurden früher oder
werden heute beim DMR für
Leichtgewichte bei Frauen und Männern ausgerudert:
Zusätzlich gibt es seit
dem Jahr 2019 auch eine Deutsche Meisterschaft im
Doppelvierer und im Achter für Mixed-Mannschaften, wobei die Mannschaften
je zur Hälfte aus weiblichen und männlichen Ruderern bestehen:
In den durch die Links
oben und unten sowie im Text zu erreichenden tabellarischen Dateien,
eine für jede Meisterschaftsklasse, wird versucht, alle Ergebnisse
des DMR vom Jahr 1882 bis
heute zu erfassen, und zwar alle Vereine und alle Ruderer namentlich
auf den ersten drei Plätzen. Die Tabellen werden durch zur Verfügung
stehende Bilder aufgelockert. Da zunächst noch einige Lücken,
außerdem wegen fehlerhafter Quellen wohl auch Fehler enthalten
sind, bin ich dankbar für jede hilfreiche Unterstützung –
selbstverständlich auch für die Bereitstellung von Bildern (wilfriedhoffmann@online.de).
Zum Suchen von Personen- oder Vereinsnamen in den
vorgenannten Dateien wird empfohlen, die auf der RRK-Homepage
installierte Google-Suchfunktion zu nutzen (...
suchen auf RRK-Homepage)
und dann die Google-Funktion "Im Cache" mit Hervorhebungen des
gesuchten Namens anzuwenden. Ein Problem ist hierbei, dass die
Funktion "Im Cache" eventuell nicht die aktuelle Seite zeigt.
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