Aus "Main-Spitze" vom 29.03.2010:

Zu wenig Interesse bei Jugendlichen

RRK   Ruderabteilung hofft auf Kooperation mit Flörsheim / Lob für sportliche Leistungen

(aft). Äußerst zufrieden über die beachtlichen Leistungen der Sportler zeigte sich Martin Kraft, Abteilungsleiter Rudern im Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK), bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend. "Trotz kleiner Zahl an Ruderern wurde ein beachtliches Training absolviert und achtbare Errungenschaften eingefahren", so Kraft. Auch wenn die Abteilung derzeit mehr Ausgaben als Einnahmen habe, soll der sportliche Erfolg durch ein neues Vierer-Boot belohnt werden. Finanziert werden soll der Vierer unter anderem durch Spenden der Fraport AG, Mitgliederbeiträgen, Zuschüssen der Stadt Rüsselsheim und den Verkauf älterer Boote. Interessenten für den Kauf dieser seien bereits vorhanden, sagte Kraft. Der Abteilungsleiter erläuterte zudem, dass in diesem Jahr die Anlegestelle saniert werden soll.

Vor allem der Leistungstrainer der Aktiven, Udo Hild, befürwortete den Kauf eines neuen Bootes und prangerte zeitgleich das Aussterben der umliegenden Regatten an. Hilds Ansicht nach zerstöre die Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr den Jugendbereich der Ruderabteilung, weil der Nachwuchs weniger Zeit für Hobbys habe. Hild plädierte dafür, dass man an die alte Tradition anknüpfen sollte, mit Flörsheim zu kooperieren. Leider sei dies aber bisher für die Jugendlichen noch nicht zustande gekommen. Als weiteren Grund des geringen Interesses der Jugendlichen sieht Hild das hohe Maß an Trainingseinheiten, das viele abschrecke, zudem seien viele ausschließlich auf Fußball fixiert. Der Trainer will nun versuchen, verstärkt 13- bis 14-Jährige anzusprechen, da diese vielfach noch leichter zu gewinnen seien. So kooperiere man mit vier Rüsselsheimer Gymnasien eng und teile Flyer in sämtlichen öffentlichen Bereichen aus. Auch will die Abteilung beim Mainuferlauf, der demnächst stattfindet, Werbung für neue junge Mitglieder machen. Hild blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. Mit dem Vierer könne seit langem wieder ein gutes konkurrenzfähiges Boot an den Start gehen.

Horst Ackermann, Zweiter Vorsitzender des RRK, dankte besonders Harald Czerwenski und Lutz Dörsam, Trainer im Jugendbereich, die aus privaten Gründen ihre Ämter nicht mehr ausüben werden. Auch Kraft lobte die gute Zusammenarbeit, nur so könne die Ruderabteilung im Endeffekt funktionieren.

Die Neuwahlen brachten keine weiteren Überraschungen mit sich, alle Kandidaten wurden wiedergewählt. Die Stelle des Stellvertretenden Abteilungsleiters blieb wie auch zuvor unbesetzt. Eine Arbeitsteilung, auf welche Kraft gehofft hatte, wird somit weiterhin nicht erfolgen.

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29.03.2010:

Mit neuen Booten Nachwuchs locken

Ruderer: RRK-Abteilung will verstärkt in Schulen um junge Sportler werben

bje - Durch die Anschaffung neuer Boote für die Ruderabteilung des RRK erhofft sich Abteilungsvorsitzender Martin Kraft gute Argumente um mehr Jugendliche für den Sport zu begeistern. Wie er vor der Hauptversammlung mitteilte, kann die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Hockey-Abteilung hier Vorbild sein, die an den Schulen werbe. Derzeit verzeichnen die Ruderer lediglich vier aktive Jugendliche unter ihren 160 Mitgliedern.

Kraft erklärte, dass gemeinsame Trainingsgruppen mit dem Flörsheimer Ruderverein "nicht so klappen", zudem müsse die Gestaltung der eigenen Anfängerausbildung noch geklärt werden. Trainer Udo Hild wiederum verwies darauf, dass der Aufbau einer stärkeren Nachwuchsgruppe wegen der zu leistenden Trainingszeiten aus personellen Gründen nur mit dem Nachbarverein in Flörsheim möglich sei. Das sei machbar, dauere aber wohl einige Zeit.

Das Nachwuchspotenzial wollte Hild nicht so sehr bei älteren Jugendlichen in den gymnasialen Oberstufen ausmachen, vielversprechender nannte er die Altersgruppe der Schüler unter 16 Jahren. Dabei hätten sich bei Kontakten die Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule in Raunheim begeistert gezeigt. Im Alter von 13 oder 14 Jahren etwa seien Jugendliche noch nicht durch andere Angebote "weggefischt".

Alles andere als begeistert zeigte er sich von der G8-Regelung für die gymnasialen Oberstufen, weil der Schulstress kaum noch Zeit für Freizeitsport lasse. Die direkte Nachwuchssuche – auch an Rüsselsheimer Gymnasien – müsse intensiv angegangen werden. Von vielleicht 20 Interessierten sollten wenigstens vier oder fünf für den RRK-Nachwuchskader hängenbleiben. Umgesetzt werden soll dies über die Versorgung der Lehrer mit Info-Material und auch die Ansprache der Eltern. Den nächsten Mainuferlauf Ende April nannte er als geeignete Veranstaltung, da dort die entsprechende Altersgruppe gut vertreten sei.

Wenn dies Erfolg habe, dann könne man nach Flörsheim gehen mit dem Zielgedanken einer gemeinsamen Jugendabteilung und vereintem Nachwuchstraining. Er verwies aber auch darauf, dass es grundsätzlich schwierig sei, Jugendliche für das Rudern als klassischen Mannschaftssport zu gewinnen, da angesichts der Trainingsanforderungen viel Freizeit geopfert werden müsse.

Zum Kassenbericht und dem neuen Haushaltsplan hatte Elke Schumacher erläutert, dass neben Ansparungen für neue Boote auch für einen Bus Geld zurückgestellt werde. Daher werde der Etat 2010, wie schon der des Vorjahres, leicht im Minus abschließen.

Bei der Vorstandswahl für die Abteilung wurden alle Mitglieder in ihren Positionen bestätigt. Der nach wie vor freie Posten des zweiten Vorsitzenden könne auch durch Berufung durch den Vorstand erfolgen, sollte sich ein Interessent melden. Darauf wies Wilfried Hoffmann vom Hauptvorstand hin.

Abteilungsvorstand

Vorsitzender Martin Kraft, Kassiererin Elke Schumacher, Schriftführer Michael Schindler, Bootswart Oliver Pooch, Jugendwart Benjamin Michel, Pressearbeit Laura Schmidt, Beisitzer Dominic Schwöbel, Kirsten Pooch, Rudi Reitz.

Neue Abteilungsleitung der Ruderabteilung gemäß Ruder-Hauptversammlung am 26.03.2010: