Die neue Ruderanlage zur
Anfängerausbildung, hier mit Harald Czerwenski, Christian Wolfer,
Daniela Gral und Manuel Gierth |
Aus
"Main-Spitze" vom 02.10.2006:
Gelassen auch hohen
Schiffswellen trotzen
RRK stellt
völlig neue Trainingsanlage vor und will sich mit Angeboten auch für
Breitensportler profilieren
Der RRK feierte am Samstag
das Abrudern am vereinseigenen Bootshaus am Main. Außerdem stellte der
Verein seine neue Ruderanlage neben dem Bootssteg vor. Trotz bewölkten
Himmels wurde die Gemeinschaft nicht von Regen gestört.
Von David Seitz
"Sonst fand es immer im
November statt", erzählte Wolfgang Adrian, Erster Vorsitzender der
Ruderabteilung, "weshalb das Wetter natürlich selten mitspielte". Aber
an diesem Samstag sah trotz grauer Wolken alles gut aus. Nicht nur, dass
das Abrudern dieses Jahr einige Zeit früher stattfindet, es gab noch ein
weiteres Novum zu präsentieren. Gleich zu Beginn stellte der Verein die
neue Ruderanlage vor.
"Der Gedanke geisterte schon
seit etwa acht bis zehn Jahren in unseren Köpfen", so Adrian. Dieses
Jahr war es nun soweit: Mit dem ausrangierten Doppelvierer "Jugend" nahm
der ganze Prozess seinen Lauf. Die "Jugend" sollte zuerst verschenkt
werden, aber es gab Bedenken, ob überhaupt jemand das alte Ding haben
wolle. Dann wollte man es verbrennen, verwarf den Gedanken aber schnell,
da es sich um einen Vierer aus Kunststoff handelte. So kam spontan der
Gedanke an die Ruderanlage wieder auf. Kurzerhand wurden der "Jugend"
Bug und Heck abgesägt und sie wurde in einen rechteckigen, schwimmenden
Ponton eingesetzt.
So wurde es ein kleiner
rechteckiger Steg zum Hineinsetzen, mit dem es nun fast ein Ding der
Unmöglichkeit ist zu kentern. Perfekt geeignet also für Ruderanfänger.
Die können nun völlig angstfrei auf dem Main sitzen und jeder
Schiffswelle trotzen. Völlig sicher und doch schon fast das echte
Erlebnis. Zusätzlich kann sich der Trainer sogar auf dem Ponton um die
Sitzfläche bewegen und Anweisungen geben. So werden sich ganz neue
Trainingsmöglichkeiten ergeben.
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Vereinsmitglied Georg Gagel
baute die Anlage in wenigen Monaten im Alleingang. Vor ungefähr einem
Monat wurde sie ins Wasser gesetzt, vor zwei Wochen probierten sie
einige Mitglieder schon einmal aus. Am Samstag wurde sie nun offiziell
eingeweiht. Danach blickten Wolfgang Adrian und Martin Kraft auf das
erfolgreiche Jahr zurück. Unter anderem siegten Jens Raab im
Senior-Einer, Benjamin Michel im Senior-Doppelvierer und Udo Hild im
Masters-Doppelvierer bei den 32. Hessischen Rudermeisterschaften auf dem
Werratalsee. Sven Hartenbach wurde Deutscher Meister im "Zweier-mit".
Außerdem hatte sich Sascha Adrian, der seit einem Unfall im Mai 2005 auf
einen Rollstuhl angewiesen ist, im Festsitz-Einer für die WM im
englischen Eton qualifiziert. Dort konnte er einen hervorragenden
dritten Platz im B-Finale erreichen. Insgesamt belegte er den neunten
Platz.
Wie jedes Jahr fand natürlich
auch die Klubmeisterschaft im Einer statt, die Jens Raab für sich
entscheiden konnte, der nun neuer Vereinsmeister ist. Außerdem wurden
noch einige Rennen mit Mixed-Doppelvierern gefahren.
Noch eine Neuerung verkündete
Wolfgang Adrian: Ab 7. Oktober bietet der RRK erstmals einen Ruderkurs
an, der am 12. November mit einer eintägigen Wanderfahrt endet. So will
sich der Verein, der wie fast jeder Verein heutzutage mit dem Problem
Jugendmangel zu kämpfen hat, dem Breitensport öffnen und nicht mehr nur
auf Leistungssport setzen. So hofft man auch Mitglieder zu gewinnen, die
sich nur zwei oder drei Mal pro Woche aufs Wasser wollen und auch kein
Interesse an Rennen und Titeln haben. Der Kurs beinhaltet acht
Ausbildungsdoppelstunden, die eine gründliche Einführung in den
Rudersport vermitteln werden. Am Ende sollte jeder Teilnehmer in der
Lage sein, sich im Boot auf dem Wasser zu bewegen. Die Kosten betragen
84 Euro für Erwachsene und 60 Euro für Jugendliche bis 18 Jahren und
Studenten. Schülern werden gesonderte Kurse angeboten. Bei späterem
Eintritt in den RRK werden die Kurskosten angerechnet. Eine Anmeldung
kann nur am Freitag, 6. Oktober, zwischen 16 und 17 Uhr am Bootshaus
vorgenommen werden.
Ruderabteilungsleiter Wolfgang Adrian
bei der Begrüßung |
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
02.10.2006:
Rudern ohne
Kollisionsgefahr
RRK: Beim Abrudern
stellt der Verein ein schwimmfähiges, aber stationäres Trainingsgerät
vor – Erfolgreiche Saison
sm - Das Ding ist wohl
einmalig in Deutschland. Da ist sich Wolfgang Adrian ziemlich sicher.
Man habe, erzählt der Abteilungsleiter der RRK-Ruderer, einen alten
Vierer, der ausrangiert werden sollte, einfach vorne und hinten gekappt
und rundum mit Pontons versehen, die mit Gitterrosten zusammengehalten
werden. Fertig war ein schwimmfähiges, aber stationäres Trainingsgerät
für den Nachwuchs, das seit Samstag am Bootssteg des RRK fest verankert
auf dem Wasser des Mains dümpelt.
Für die Deutschlandpremiere
hatte Abteilungsleiter Adrian das traditionelle Abrudern der
RRK-Sportler auserkoren, mit dem die Saison auf dem Wasser ausklingt.
Eine Saison, die für Rüsselsheims Ruderer recht erfolgreich gewesen ist
– mit mehr als 50 Regattasiegen und dem Gewinn der Deutschen
U23-Meisterschaft durch Sven Hartenbach im "Zweier-mit" der Männer als
krönendes Sahnehäubchen.
Er sei "richtig erschrocken
gewesen" über die vielen Aktivitäten innerhalb der Abteilung von
Wanderfahrten bis zu den Regatten, bei denen die RRK-Sportler Siege und
vordere Platzierungen einheimsten, gestand Wolfang Adrian am Samstag bei
der Begrüßung der zahlreichen Gäste, die sich an Kaffee und Kuchen und
zu späterer Stunde an Zwiebelkuchen und Wein labten. All das zeige, dass
das Rudern im RRK nach wie vor einen hohen Stellenwert habe und die
Abteilung eine intakte Gemeinschaft sei.
Ein besonderes Lob galt
Abteilungsmitglied Georg Gagel. Der nämlich hatte mit handwerklichem
Geschick die Idee von dem Ruder-Trainingsgerät ohne Heck und Bug
umgesetzt. Den Ruder-Anfängern bietet sich nun die Gelegenheit, sich
unter nahezu realistischen Bedingungen in die Riemen legen zu können und
an der Technik zu feilen, ohne dabei auf dem Main auf Kollisionskurs mit
vorbeifahrenden Schiffen zu geraten. Und weil man in der Ruderabteilung
künftig noch mehr als bisher auch den Breitensport fördern will, ist das
neue Trainingsgerät nahezu ideal, um Neulingen einen gefahrlosen
Einstieg in den Rudersport bieten zu können.
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Stellv. Abteilungsleiter Martin Kraft
berichtet von den Regattaerfolgen 2006 |
Beim Abrudern 2006 ausgeschriebenes Rennen über etwa 3
km für Mixed-Mannschaften. Aus 20 gemeldeten RudererInnen werden vier
Doppelvierer mit Steuermann ausgelost.
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Mannschaft
"Kant 1" geht auf die Strecke mit Stm. Rudi Reitz, Manuel Gierth,
Laura Schmidt, Katja Hahn und Daniela Gral |
Mannschaft
"Planck 1" macht sich fertig für das Rennen mit Stfr. Andrea
Schindler, Kirsten Pooch, Georg Gagel, Martin Kraft und Christine
Brossier |
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Mannschaft
"Kant 2" macht sich fertig für das Rennen mit Stm. Karl-Heinz
Wagner, Benjamin Michel, Steffen Zwiener, Kiyomi Mitschke und Sigrid
Schäfer |
Mannschaft
"Planck 2" ist schon auf der Strecke mit Stm. Alexander Kühn,
Michael Schindler, Harald Czerwenski, Silvia Reitz und Sabine Fuchs |
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Und hier das Ergebnis
des Mixed-Rennens auf Zeit über etwa 3 km vom RRK-Bootssteg zur
Steuerbord-Tonne beim Flörsheimer Bootshaus und zurück zur RRK-Pritsche:
1. Mannschaft "Planck 2" - 14 min 20
sec
2. Mannschaft "Kant 2" - 15 min 00
sec
3. Mannschaft "Planck 1" - 15 min
02
sec
4. Mannschaft "Kant 1" - 16 min 13
sec
Für die Sieger gibt es die neuen
RRK-Kappen, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten RRK-Schlüsselbänder
und die Viertplatzierten als Trostpreis einen RRK-Aufkleber.
Und nun zur
RRK-Klubmeisterschaft im Einer. Drei Ruderer haben gemeldet und
stellen sich dem Kommando des Starters - die Fünften der Deutschen
Meisterschaft 2006 im Doppelzweier, Benjamin Michel und Jens Raab, sowie
der siebenfache RRK-Klubmeister Martin Kraft. Nach hartem Rennen siegt
schließlich Jens Raab eine Bootslänge vor Benjamin Michel, dieser wieder
eine Bootslänge vor Martin Kraft. Damit ist Jens Raab nach 1997 zum
zweiten Mal RRK-Klubmeister im Einer.
3. Platz: Martin Kraft |
2. Platz: Benjamin Michel |
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Gratulation für
den RRK-Klubmeister im Einer und damit Gewinner des Wanderpreises,
Jens Raab, durch Gerhard Darnieder. Jens Raab ist nach 1997 zum
zweiten Mal RRK-Klubmeister. |
Offizielle Gratulation für Jens
Raab durch den stellvertr. Abteilungsleiter
der RRK-Ruderabteilung Martin Kraft. |
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