Downunder
oder: Wir sinken nicht …
Es gibt verschiedene Versionen über diesen Sonntag, bzw. den Ablauf des
1. Internationalen Stadtachters von Mainz.
Aber der Reihe nach: Nach diversen Trainingseinheiten hatte sich ein
Kernteam in der Bootsbesetzung: Stfr. Melanie Berger, (1) Michael
Schindler, (2) Wolfgang Adrian, (3) Lars Kerkmann, (4) Benny Michel, (5)
Steffen Zwiener, (6) Sascha Adrian, (7) Sven Hartenbach, (8) Udo Hild -
Coach und Schlagmann - herausgebildet, das beim 1. Internationalen
Stadtachter über 1.000 m teilnehmen sollte. Bereits samstags wurde der
Achter nach Mainz gerudert, um Zeitdruck durch das Schleusen in Kostheim
am Sonntag zu vermeiden. Die Auslosung der Startbahnen ergab, Wiesbaden
auf 1 und damit das Rheinufer von Mainz, in der Mitte Rüsselsheim und
Mainz Strommitte. Es sollte ein fliegender Start erfolgen zwischen den
mittleren Brückenpfeilern unter der Eisenbahnbrücke. So weit die
Theorie.
Als erstes Boot
legte Rüsselsheim ab, ruderte Richtung Weisenau und wartete auf die
anderen Boote, die offensichtlich eine andere Anweisung erhalten hatten.
Die Strommitte war mittlerweile durch ein Motorschiff belegt, so dass
kurzerhand der Start Richtung Ufernähe verschoben wurde. Nur schade,
dass uns diese Info nicht durch das Schiedsrichterboot oder auch das
Kameraboot aus Mainz mitgeteilt wurde. Das Boot aus Wiesbaden wartete
(bereits mit 1 Länge Vorsprung vor Mainz) unterhalb der Eisenbahnbrücke
auf den Start des Rennens. Noch in der Startvorbereitung
(zwischenzeitlich war für uns nur noch die Außenbahn frei, da Mainz sich
auf die mittlere Bahn gelegt hatte) und darüber hinaus noch eine
Bootslänge hinter Mainz liegend, erfolgte der Start durch den
Schiedsrichter des MRV. Warum der Schiedsrichter nicht warten konnte,
bis die Boote eine Höhe erreicht hatten und ausgerichtet waren, bleibt
dessen Geheimnis, oder war das Boot aus Rüsselsheim für Mainz (zum Teil
mit Weltmeisterbesetzung) zu stark besetzt?
Bei 500 m hatten wir bereits das Boot aus Wiesbaden eingeholt und lagen
sicher auf dem 2. Platz. Gegen Mainz konnten wir den bereits am Start
verlorenen Rückstand von einer Länge halten, oder anders ausgedrückt,
Mainz konnte keinen Vorsprung herausrudern bis …
Und nun das Finale! Frage: Was macht ein Boot der Wasserschutzpolizei,
wenn es merkt, dass es auf Kollisionskurs mit einem Achter liegt ?
Antwort: Schnell weg hier ! D.h. natürlich viel Gas geben und damit es
jeder merkt, große Wellen werfen. Die erste Welle schwappte über
Melanie, Michael und Wolfgang und setzte das Boot doch merklich unter
Wasser, bis uns die zweite Welle das Vorderboot gänzlich unter Wasser
drückte. Nächstes Kommando: Alles aussteigen! Udo war der letzte, der
merkte, was passiert ist. Noch halbtrocken und sich wundernd, dass
keiner mehr an Rudern dachte, schwimmen bereits die ersten Ruderer im
lauwarmen Rheinwasser an ihm vorbei und haben das sinkende Schiff
verlassen. Wie auf der Titanic, geht der Kapitän als letzter vom Schiff.
Von der DLRG sind wir dann in einer halbstündigen Spazierfahrt mit Boot
und ohne weitere Ausfälle vor Tausenden von Zuschauern vor dem Rathaus
und Fort-Malakoff an den Steg des MRV zurückgefahren worden.
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Zum Glück hat ein
Freund von Lars diese wunderschönen Bilder machen können und uns zur
Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle für das Festhalten der
Szenen bei diesem einmaligen Erlebnis. Das einzig Positive: Wir hatten
ein Outdoor-Erlebnis-Rudersonntag, den man so nicht buchen kann und
endlich eine Story im Achter, die noch Jahre am Stammtisch für
Schmunzeln, Spaß und Ärgernis sorgt. Ansonsten bleibt jedoch eine Menge
Frust über die "fairen" Rahmenbedingungen dieser vom MRV organisierten
Veranstaltung.
Das Achterteam des RRK
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