Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Zwei RRKler beim 4. Gutenberg-Marathon am 11. Mai 2003

von Dominic Schwöbel     

Wie alles begann...

Nach Jahren des winterlichen Lauftrainings kamen Sascha und ich auf die Idee, endlich Nutzen aus dem (fast) alltäglichem Gerenne zu ziehen. Wir wollten an einem Halbmarathon teilnehmen! Der alljährliche Gutenberg-Marathon in Mainz kam uns nur zu Recht gelegen.

 Also haben wir uns einfach mal angemeldet. Die Teilnahmebestätigung kam dann auch bald. Sascha sollte die Startnummer 5904 bekommen und ich die 5903.

Nur zur Info: Je besser die angestrebte Zeit bei der Anmeldung, desto niedriger die Startnummer. Wir bekamen wie alle anderen Erstläufer eine Nummer über 5.000 und mussten so ganz hinten starten.

Marathon-Messe und Nudel-Party

Die Zeit und mehr oder auch vielmehr weniger Laufstunden vergingen als plötzlich "Samstag, 10. Mai 2003" auf dem Kalender stand. Einen Tag vor dem Marathon schwangen wir uns auf unsere Fahrräder und begaben uns nach Mainz zur Rheingoldhalle. Dort besuchten wir die Marathon-Messe und wollten zuvor kurz unsere Startunterlagen abholen - aber wir hatten bei der Anmeldung "korrekte Zeitnahme durch Leihchip" oder so ähnlich angekreuzt. Also konnten wir erstmal eine halbe Stunde an dem Stand von MIKA Timing anstehen.

Nachdem wir die Pfandgebühr also bezahlt hatten, erhielten wir den Chip und unsere Startunterlagen - welche die Startnummer, Sicherheitsnadeln zum Befestigen, einen Kleiderbeutel zur beaufsichtigten Aufbewahrung während des Marathons und etliche (essbare) Werbeartikel enthielten. Wir verbrachten noch etliche Zeit auf der Laufmesse als endlich um 16 Uhr die Pasta-Party eröffnet wurde. Ahh ... Soviele Nudeln wie wir wollten, allerdings durfte man nur einmal Essen holen. Währenddessen lief das Unterhaltungsprogramm (Vorstellung der Profiläufer, Tipps zum Laufen usw.).

Der Halbmarathon

Am Tag des Marathons traf ich morgens am Raunheimer Bahnhof nur mit meinem blauem Kleiderbeutel bepackt auf weitere Marathonis. Nachdem ich mit einer Hundertschaft an Läufern/Läuferinnen in Mainz-Kastel eintraf, begab ich mich per pedes zum Start an der Rheingoldhalle, gab meinen Kleiderbeutel in der Rathausgarage ab und machte mich auf dem Weg zu meinem Startplatz warm. Dort traf ich auch endlich auf Sascha, der mit seinem Vater nach Mainz gelangte.

Um 9 Uhr 30 war dann auch schon Startschuss. Es ging endlich vorwärts - ganze zwei Meter - dann war Schluss. Nach weiteren endlosen zehn Minuten konnten wir endlich loslaufen. Da sich vor uns etwa 900 Erstläufer und 5.000 weitere Läufer befanden, war an eine gute zu erreichende Zeit gar nicht erst zu denken.

Während sich die Masse zwischen den Zuschauern langsam vorwärts bewegte, waren wir damit beschäftigt alles langsame zu überholen. 3 Kilometer später erblickten wir die erste Verpflegungsstelle, wir waren jedoch nicht die einzigen, die etwas trinken wollten. So staute sich schon wieder alles.

Sascha Adrian (gelbes Trikot) etwa bei 10 km, halber Strecke, immer noch lachend Sascha Adrian (gelbes Trikot) und Dominic Schwöbel (weißes Stirnband) im Pulk der Läufer

Kurz danach - bei der Straße "Am Schützenweg" - sahen wir auf der anderen Straßenseite schon die Eliteläufer entgegenkommen. Sie hatten schon etwa 4.000 Meter Vorsprung. Wir ließen uns jedoch nicht beirren und liefen den Weg durch Mz-Mombach weiter.

Nach insgesamt 12 Kilometern hatten wir auch schon Neustadt hinter uns gelassen, vor uns der Mainzer Dom. Die Musik am Start war durch die Altstadt bis hierher  zu hören.

Als wir die Wendepunktschleife nach Weisenau bei km 14 erreichten, hatten die ersten Läufer bereits den Halbmarathon beendet. 6 weitere Kilometer später erreichten wir den letzten Verpflegungspunkt vor dem Ziel. Sascha steigerte sofort danach seine Geschwindigkeit, da er um jeden Preis den Halbmarathon vor mir beenden wollte. Bis ich das bemerkte, war er jedoch schon weg.

Noch eine Runde / Vollmarathon

Dreihundert Meter vor dem Ziel sah ich zwei Schilder: "Halbmarathon rechts" stand auf dem einen; "2. Runde/Marathon links" war auf dem anderen zu lesen.

Da ich durch den langsamen Start nur eine schlechte Zeit erreicht hätte und ich mich noch recht fit fühlte, lief ich kurzerhand nach links (Wir hatten ja schließlich für 42 km bezahlt).

Vor mir waren auf einmal nur noch wenige Läufer. Die Mehrheit lief anscheinend nur den Halbmarathon, dachte ich.

Kurz nach einer Zeitnahmestation, welche die Halbmarathonzeit für alle Läufer aufnahm, sah ich rechts neben mir hinter einer Absperrung meinen Sportsfreund Sascha. Er war also nun schon fertig - ich aber hatte noch 21,6 Kilometer vor mir.

Dominic Schwöbel

Dominic Schwöbel

500 Meter hinter dem Ziel ging es nach rechts über die Theodor-Heuß-Brücke nach Kostheim zu dem Streckenabschnitt, der nur in der 2. Runde gelaufen wurde.

Auf der anderen Rheinseite lagen nun 6,3 km durch die Wiesbadener Stadtteile Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim vor mir. Die Temperatur hatte an diesem sonnigen Tag bereits einen hohen Stand erreicht. Also entschloss ich mich, meine Laufgeschwindigkeit zu senken.

In Kostheim war mächtig was los! Einige Vereine hatten Bühnen aufgestellt und sorgten auch anderweitig für Unterhaltung und Motivation.

Nachdem ich wieder auf der Mainzer Rheinseite bei Kilometer 27 war, musste ich mit ansehen wie ein Verpflegungsstand direkt vor meiner Nase geschlossen wurde. Das war zwar nur einer der vielen kleinen Stände, der letzte lag jedoch zwei Kilometer hinter mir. Die Sonne knallte und das Wasser zum Abkühlen aus dem Schwamm, den ich die ganze Zeit bei mir trug, war schon längst leer. Irgendwann sah ich einen herbeigesehnten Wasserstand in der Nähe, der nächste Verpflegungsstand bei km 30 kam dann auch bald.

 Meine Fußmuskulatur, die solch lange Strecken nicht gewohnt war, meldete sich schon lange. An Aufgeben dachte ich nach der bereits zurückgelegten Strecke gar nicht erst. 12 Kilometer zum Ziel - so kurz erscheint einem dies nur, wenn man schon 30 km hinter sich hat.

Lange passierte nicht viel. Zuschauer hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, bis ich irgendwann bei km 39 in der Altstadt eintraf. Meinen inneren Schweinehund hatte ich bereits mit bloßen Händen erlegt. Nur noch 3.000 Meter. Die zuschauende Menschenmenge sorgte für einen zusätzlichen Motivationsschub.

Endlich Zieleinlauf !!! Jeder Läufer wurde von dem Kommentator über die Lautsprecheranlage empfangen und erhielt eine Medaille. Erstmal was trinken und dann Dehnübungen, dachte ich. Wenig später traf ich auch schon auf Sascha und auf Herrn Hild, der gar nicht glauben konnte, was ich getan hatte.

Fazit

Der 4. Gutenberg-Marathon war insgesamt sehr gut durchorganisiert. Durch die Möglichkeit Halbmarathon zu laufen und die hohe Mindestzeiten (2:45 für Halbmarathon, 5:30 für Marathon), eignet er sich besonders auch für (Lauf-)Anfänger und ältere Sportler. Das Geschehen wurde im SWR übertragen und es gab Zieleinlauffotos.

Im nächsten Jahr sind wir auf alle Fälle wider mit am Start. Unser nächstes Ziel wird allerdings erst noch der Marathon in Frankfurt am 26. Oktober sein. Das Lauffieber hat uns voll gepackt.

Zeiten:

Dominic Schwöbel

1. Hälfte: 01:53:52

2. Hälfte: 02:20:26 (Marathon)

 Sascha Adrian

1. Hälfte: 01:52:22 (Halbmarathon)