Endrunde am 30.+ 31. Oktober 2004
beim Nürnberger HTC |
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Für den RRK spielen:
Die weibliche B-Jugend des RRK, die Sieger der
Zwischenrunde in Stuttgart.
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Nr. |
Name |
Position |
Jahrg. |
2 |
Julia Hahn |
Torwart |
1988 |
1 |
Katharina Knodt |
|
1988 |
5 |
Eva-Maria Frank |
Mittelfeld/Sturm |
1989 |
7 |
Linn Tremmel |
Sturm |
1989 |
8 |
Christina Ankenbrand |
Abwehr |
1989 |
12 |
Lotje van Bodegom |
Abwehr |
1989 |
15 |
Marina Heppel |
Mittelfeld |
1988 |
17 |
Victoria zu Dohna |
Mittelfeld/Sturm |
1989 |
19 |
Virginia Peisch |
Abwehr |
1988 |
28 |
Sina Reitz |
Sturm |
1989 |
61 |
Franziska Eckhard |
Sturm |
1989 |
9 |
Valerie Rau |
Verteidigung |
1990 |
29 |
Rachel Bergmann |
|
1990 |
Trainerin: Lisa Jacobi |
Betreuer: Peter
van Bodegom |
Betreuerin:
Barbara Heppel |
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Endrunde - Samstag, 30. Oktober 2004
1. Halbfinale: 12:30 Uhr
Nürnberger HTC - 1. Hanauer THC 1:0 (0:0)
2. Halbfinale: 15:00 Uhr
Club Raffelberg - Rüsselsheimer RK 1:0 (1:0)
Kurze Ecken:
Raffelberg: 4/0 - Rüsselsheim 1/0 - Tore: 29 Min.
Tova Henneke (Inga Stöckel)
Das zweite
Halbfinale ist für viele das vorweggenommene Endspiel dieser Meisterschaft.
Dies schon deshalb, weil auf Seite der Westdeutschen mit Inga Stöckel,
Nicola Geuer und Greta Gerke, auf Seite der Hessen mit Julia Hahn, Eva-Maria
Frank und Marina Heppel Spielerinnen auf dem Platz stehen, die
länderspielerfahren und zum Teil feste Größen im DHB-Kader sind.
Dies macht bereits
von Beginn des Spieles an der Qualitätsunterschied zum vorangegangenen
Halbfinale deutlich. Passhärte und -genauigkeit, Ballkontrolle und
Stocksicherheit scheinen eine Spur ausgeprägter. Immer wieder sind es die
vorgenannten Spielerinnen, die mit ihren stocktechnischen und athletischen
Fähigkeiten Akzente setzen können.
Die
Kontrahenten des 2. Halbfinales: RRK und Raffelberg |
Eine
Raffelbergerin versucht sich hier gegen 4 RRKlerinnen durchzusetzen |
So gelingt Nicola
Geuer bereits nach drei Minuten ein Sololauf über die Hälfte des Platzes. Im
letzten Moment können die Rüsselsheimer sie am Torschuss hindern. Raffelberg
wirkt von Anfang an spielbestimmend. Sie kombinieren sicherer und haben
gerade durch Greta Gerke und Inga Stöckel immer wieder Aktionen über die
rechte Seite, die für Gefahr im Rüsselsheimer Schusskreis sorgen. Daraus
resultiert in der 13. Minute die erste Strafecke. Inga Stöckel schließt mit
Direktschuss ab. Julia Hahn, die reaktionsschnelle Torhüterin des RRK,
pariert glänzend.
Kurz darauf wird die
zweite Ecke für Raffelberg durch Inga Stöckel herausgeholt, abgepfiffen -
nachdem der Ball nicht außerhalb gestoppt wird. Rüsselsheim kann sich nicht
aus der Umklammerung der Duisburger befreien, steht jedoch in der Abwehr um
Innenverteidigerin Lotje van Bodegom kompakt. Weitere Torchancen der
Westdeutschen lassen die Hessinnen nicht zu.
Julia
Hahn kann diese Chance von Raffelberg noch abwehren |
Jubel
nach dem gerade erzielten 1:0 für Raffelberg, das auch der Endstand ist |
In der 25. Minute
dann der erste lang ersehnte Angriff des RRK, der erfolgsversprechend
scheint. Britta Giese, Torfrau der Raffelberger, kann den Schuss jedoch
abwehren. Gleich danach eine weitere Tormöglickeit für den RRK. Linn Tremmel
wird freigespielt. Sie zieht jedoch ihren Schuss links am Tor vorbei. Dann
doch die nicht ganz unverdiente Führung der Duisburger. Inga Stöckel setzt
sich wunderbar im Kreis durch, legt für ihre Mannschaftskameradin Tova
Henneke nach links auf, die aus kurzer Distanz trocken zur Führung
einschlägt.
Beflügelt durch das
1:0 setzen die Raffelberger nach und drängen auf das zweite Tor. Inga
Stöckel kommt mit einer argentinischen Rückhand zum Torschuss, findet aber
in Julia Hahn ihre Meisterin, die reaktionschnell einen höheren Rückstand
zur Pause verhindert. Die Führung der Raffelberger ist zu diesem Zeitpunkt
gerechtfertigt. Haben sie doch mit Greta Gerka, Nicola Geuer und Inga
Stöckel die "spielbestimmenden Akteure auf dem Platz" in einer auf den
übrigen Positionen sehr homogenen Mannschaft, so der DHB-Spielbeobachter
Willemsen. Der ebenfalls sehr starken Eva-Maria Frank auf Seite der Hessen,
fehlte hier etwas die Unterstützung.
So vielversprechend
die erste Halbzeit angefangen hat, so sehr verflacht das Spiel zusehends in
der zweiten Hälfte. Keine der beiden Mannschaften gelingen Kombinationen
über mehrere Stationen. Zu ungenau sind die Anspiele. Beide Teams
verstricken sich zunehmend in Einzelaktionen, ohne sich dabei durchsetzen zu
können.
Julia
Hahn, die RRK-Torhüterin bringt Ordnung in ihre Abwehr |
Hier
die einzige kurze Ecke des Spiels für den RRK |
Vielleicht jetzt - nein - der anschließende Nachschuss kann
auch nicht verwertet werden |
Selten gelingt dem RRK der Durchbruch in den Raffelberger Schusskreis |
Einer der wenigen
Höhepunkte ist eine gelungene Eckenkombination der Duisburger. Inga Stöckel
wird am 7-m-Punkt freigespielt - ihr Schlenzball rutscht ihr jedoch von der
Keule. Die einzige Ecke für den RRK in der 53. Spielminute bleibt ebenso
erfolglos. Kurz darauf eine weitere Chance für die Hessen. Aus einem
"Getümmel" im Schusskreis kommt Lotje van Bodegom zum Torschuss, der jedoch
von Anne Bruckmann auf der Linie abgewehrt werden kann.
Hektik kommt zum
Schluss des Spieles durch eine harte Entscheidung des Schiedsrichters Marcus
Haußig auf, der Greta Gerke mit einer gelben Karte in der 64. Minute wegen
eines Fouls bis zum Spielende des Feldes verweist.
Die Überzahl kann
der RRK aber nicht nutzen, lediglich in der 66. Minute erhält Eva-Maria
Frank die Chance zum Ausgleichstreffer. Sie luchst einer Abwehrspielerin die
Kugel ab und versucht an der herausstürmenden Britta Giesen vorbei zu legen.
Diese wehrt im Rutschen ab. Die Kugel prallt an die freistehende Franziska
Eckhard zurück, die überhastet über den Ball schlägt. Raffelberg kommt in
Unterzahl kurz vor Schluss zu seiner letzten Ecke, die jedoch verstoppt
wird.
Der knappe Sieg der
Westdeutschen geht vor allem auf Grund der ersten Halbzeit in Ordnung.
Raffelberg ist auf Grund der gezeigten Leistung klarer Favorit für das
Endspiel.
Endrunde - Sonntag, 31. Oktober 2004
Spiel um Platz 3: 10:00 Uhr
1. Hanauer THC - Rüsselsheimer RK 4:6 nach 7-Meter-Schießen
(2:2,2:2,2:0)
KE: Hanau: 5/2 -
Rüsselsheim: 5/0
Tore: 12' 1:0 Julia
Hohmann (KE Nachschuss) - 20' 2:0 Pia Mutschler (KE) - 37' 1:2 Franziska
Eckhard - 47' 2:2 Eva Frank (Solo)
7-m-Schießen: Hanau:
Laura Becker, Julia Hohmann - RRK: Lotje van Bodegom, Franziska Eckhard,
Victoria zu Dohna, Eva Frank
Rüsselsheim geht
favorisiert in das kleine Finale, setzte man sich doch bereits im Rahmen der
Hessenmeisterschaft gegen Hanau durch und hinterließ im Halbfinale den
stärkeren Eindruck.
Entgegen dieser
Einschätzung entwickelt sich von Anfang an jedoch ein ausgeglichenes Spiel.
Zunächst neutralisieren sich beide Mannschaften, so daß es bis zur 12.
Minute dauert als Hanau die erste Strafecke zugesprochen bekommt.
Ausgangspunkt ist ein verunglückter Pass in eigenen Schußkreis der
Rüsselsheimer Innenverteidigung, den eine Hanauer Stürmerin an den Fuß ihrer
Gegenspielerin lenkt.
Kann diese Ecke noch
mit dem Fuß abgelaufen werden, führt die Anschlußecke zum 1:0. Hanau
entscheidet sich für eine Ablage nach links. Den Schlagschuss von Katharina
Wahlster kann Julia Hahn noch abblocken. Chancenlos ist die Keeperin gegen
den Rebound von Julia Hohmann.
Hanau mit dynamischen Schritten
Richtung Rüsselsheimer Tor |
Die Rüsselsheimerin Eva Frank auf
dem Weg zum Tor! |
Durch das Führungstor wirkt
Rüsselsheim verunsichert, Hanau auf einmal dominant. Die dritte kurze Ecke
in der 16. Minute bei der Laura Becker einen Schlenzball ansetzt, ist noch
eine leichte Beute für Julia Hahn. Die vierte Ecke in der 20. Minute
verwandeln die Hanauer zur 2:0-Führung. Die eigentlich verunglückte Ecke
rettet Laura Becker mit einem geschickten Vorhandzieher an der ersten Welle
vorbei; ihre argentinische Rückhand Richtung langer Pfosten erreicht die
dort lauernde Pia Mutschler, die keine Mühe hat den Ball ins leere Tor zu
drücken.
Jetzt erst findet Rüsselheim zu
seinem Spiel. Angetrieben von einer immer stärker werdenden Eva Frank,
erspielt man sich nun seinerseits gute Einschussmöglichkeiten. In der 26.
Minute dringt sie per Hundekurze über die rechte Seite in den Kreis ein.
Ihre Hereingabe erreicht jedoch noch keine Mitspielerin, führt aber zur 1.
kurzen Ecke für den RRK. Die schön herausgespielte Zentrumsvariante mit
anschließendem Schlenzball von Eva Frank wehrt Julia Wiesel gekonnt ab. Kurz
vor der Halbzeit erspielen sich die Rüsselsheimer noch zwei weitere Ecken.
Die erste holt Eva Frank mit einem energischen Dribbling, nur gestoppt durch
ein Stockfoul, heraus. Der Schuss von ihr knallt gegen den Pfosten, den
Nachschuss von Linn Tremmel wehrt Julia Wiesel auf Kosten einer weiteren
Ecke ab. Diese Chance nutzen die Rüsselsheimer nicht. Eva Frank schlägt den
Ball über Bretthöhe. Hanau rettet den 2:0 Vorsprung in die Pause.
Alleine im Hanauer Schusskreis, Eva
Frank zieht wieder in Richtung Hanauer Tor. |
Drin war er, dementsprechend groß derJubel. Eva Frank (RRK) gleicht
zum 2:2 im Spiel gegen den 1. Hanauer THC aus. |
Was sich gegen Ende der ersten
Halbzeit abzeichnet, setzt sich mit Wiederanpfiff fort. Rüsselsheim drängt
über Eva Frank auf den Anschlusstreffer. Findet ihr Anspiel nach gekonnter
Hundekurve in der 36. Minute noch keinen Schläger einer Mitspielerin,
gelangt direkt im Anschluss der Ball zu Franziska Eckhard, die eiskalt zum
1:2 abschließt.
Nun entwickelt sich ein offener
Schlagabtausch. Eine Möglichkeit durch Pia Mutschler für Hanau, deren Schuss
knapp am langen Eck vorbei streicht, folgt nach tollem Solo von Eva Frank
eine Riesenchance für den RRK. Den Pass zu der vor dem leeren Tor lauernden
Rachel Bergmann erahnt jedoch die Torhüterin Julia Wiesel und greift ihn mit
dem Schläger ab. Kurz darauf die 4. Ecke für Rüsselsheim, die ebenfalls
wegen Spiel über Bretthöhe abgepfiffen wird.
Jeder Angriff der Rüsselsheimer
wird über die in dieser Phase über sich hinaus wachsende Eva Frank
eingeleitet. Der Ausgleich liegt förmlich in der Luft. In der 47. Minute ist
es soweit. Eva Frank startet an der Mittellinie ein Solo, spielt auch die
letzte Verteidigerin über den linken Fuß aus und überwindet Julia Wiesel mit
einem strammen Schuß ins lange Eck.
Anschließend setzt sich die
gleiche Spielerin erneut durch, wird aber etwas zu weit nach links
abgedrängt, so dass ihre argentinische Rückhand rechts das Tor verfehlt. Wie
aus dem Nichts plötzlich die Chance zum Führungstreffer für Hanau in der 53.
Minute. Pia Mutschler nimmt einen langen Ball auf und zieht vom rechten
Schusskreisrand ab - Julia Hahn kann jedoch mit dem Kicker parieren.Die
Hanauer Torhüterin wird übrigens vom DHB-Trainer Willemsen als die
herausragende Torhüterin des Turniers gelobt.
Erster Siebenmeter für Hanau: Julia Hahn kann parieren |
Und ein Rüsselsheimer Siebenmeter |
Die letze Möglichkeit den
Siegtreffer zu erzielen, erhält Rüsselheim mit seiner 5. kurzen Ecke. Hanau
kann diese jedoch ablaufen. Die anschließende Verlängerung über zweimal 7,5
Minuten mit Golden-Goal-Regelung verläuft ohne nennenswerte Höhepunkte.
Beide Mannschaften wirken nach den beiden anstrengenden Spielen ausgepowert.
Lediglich Hanau hat seine 5. kurze Ecke. Der gezogene Schlenzball von Laura
Becker ist leichte Beute für Julia Hahn, so dass das Siebenmeterschiessen
eine Entscheidung bringen muss.
Hier kann Julia Hahn zwei
Siebenmeter halten, so dass Rüsselsheim sich mit vier verwandelten
Strafschüssen durchsetzen und sich den 3. Platz dieser Endrunde sichern
kann.
Endspiel: 12:00 Uhr
Nürnberger HTC - Club Raffelberg 1:3 (1:1)
Wer auf Grund der Leistungen in den
Halbfinals davon ausging, dass das Endspiel eine klare Sache für
Raffelberg werden würde, rieb sich verwundert die Augen. Der
Nürnberger HTC verblüfft von Anfang an mit einer offensiven
Presstaktik nicht nur die Zuschauer, sondern offensichtlich auch die
Favoriten aus Duisburg.
In einem hochklassigen Finale, in dem
die Außenseiter aus Nürnberg den Duisburgern alles abverlangen, werden
diese dennoch verdient Deutscher Meister der weiblichen Jugend B. |
Überglücklich wird der Sieg im
7-m-Schießen und damit der 3. Platz vom RRK gefeiert |
Nicola Geuer (CR), Eva Frank (RRK),
Inga Stöckel (CR) und Sandra Kirbach (NHTC) werden von Michael
Willemsen ausgezeichnet |
Die weibliche RRK-Jugend bei der Ehrung für den 3. Platz |
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