Matuszynski hört auf
Auch
Marilena Krauss verlässt Ruderklub
Aus
"Main-Spitze" vom 4. Juli 2015
(sl). Einem
Abstieg folgt meist ein personeller Umbruch. So auch bei den Hockeydamen
des Rüsselsheimer RK (RRK), nachdem am Sonntag die Bundesliga-Ära nach
27 Jahren zu Ende gegangen war. So hat Trainer Maciej Matuszynski aus
familiären Gründen sein Amt niedergelegt und wird in seine polnische
Heimat zurückkehren. Dieser Schritt erfolgte wohl nicht ganz unerwartet.
So hofft Christian Zimmermann, dass der RRK bald einen Nachfolger
präsentieren kann. "Wir führen vielversprechende Gespräche mit einem
konkreten Kandidaten", berichtet der Assistenzcoach.
Schwerer
wiegen die erneuten Abgänge aus dem Kader. Routinier Viktoria Krüger,
beruflich in Bonn engagiert, könnte sich in Richtung Rot-Weiss Köln
verändern. Stürmerin Marilena Krauss hat klar signalisiert, dass sie den
Klub verlassen will. Zimmermann ist daher froh, dass er Petra Ankenbrand
(TSV Mannheim) zur Rückkehr bewegen konnte.
Nach 28 Jahren endet die große Ära
Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK sind zweitklassig
Aus
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 30. Juni 2015
pep. Die
große Ära ging still und leise zu Ende. Die Damen des Rüsselsheimer RK
waren einst das Vorzeigeteam schlechthin, sammelten nach ihrem Aufstieg
1987 sechs deutsche Meistertitel auf dem Feld (1992, 1993, 1995, 1997,
2001 und 2004) und neun Meisterschaften in der Halle (1990, 1991, 1993,
1994, 1998, 2002, 2003, 2004 und 2005), dazu 18 Europapokalsiege (16 in
der Halle und die beiden großen Triumphe auf dem Feld 1993 und 1998)
ein. Am Sonntag war nach 28 Jahren ununterbrochener
Erstliga-Zugehörigkeit die Bundesliga Geschichte − der RRK stieg in die
zweite Liga ab und teilt das Schicksal anderer einst erfolgreicher
Vereine: Der SC 1880 Frankfurt bei Damen und Herren, die Herren des
Limburger HC, die Damen und Herren des Hanauer THC, die Damen von
Eintracht Frankfurt, die Herren von Safo Frankfurt und des Rüsselsheimer
RK − einst gehörten sie zu den besten Teams im deutschen Hockey, heute
spielen sie maximal in der zweiten Liga, viele aber sind völlig in der
Versenkung verschwunden.
"Ich sehe
da noch nicht grundsätzlich ein hessisches Problem", sagt Martin Müller,
der Abteilungsleiter des RRK, "aber die Situation in Hessen ist
allgemein momentan nicht besonders prickelnd." Dazu kommt, dass die
Prognosen auch nicht allzu vielversprechend ausfallen. Beim RRK, der
einst beim weiblichen Nachwuchs stets eine große Zahl an
Nationalspielerinnen stellte, gehören mit Clara Buchholz und Charlotte
Steiner noch gerade zwei Spielerinnen dem Kader der
U16-Nationalmannschaft an. In der weiblichen U18 und sogar bei der
kompletten männlichen Jugend ist kein Spieler aus Hessen mehr gut genug
für das Trikot mit dem Adler auf der Brust. Bei den Auswahlspielen der
Landesverbände stieg Hessen mit beiden U16-Teams aus der A-Gruppe ab.
Wie bei
allen anderen hessischen Vereinen, die aus der Bundesliga verschwanden,
hat es auch die Rüsselsheimer Damen nicht urplötzlich mit aller Wucht
wegen einer Verkettung unglücklicher Umstände erwischt − es war ein
langsames Abgleiten, ein kontinuierlicher Verlust an Qualität. Der
Zeitpunkt, wann das alles begann, ist klar ablesbar. Als sich Berti
Rauth, der als Trainer für all die Erfolge in der Jugend und bei den
Damen stand, im Sommer 2007 nach 28 Jahren beim RRK verabschiedete,
hinterließ er nicht nur ein beachtliches Lebenswerk, sondern auch ein
gewaltiges Vakuum. Um einen mit so viel Herzblut an allen Ecken
arbeitenden Coach wie den Ur-Rüsselsheimer adäquat ersetzen zu können,
hätte der RRK viel Geld für mehrere Trainer ausgeben müssen − genau das
war nach dem Rückzug von Hauptsponsor Opel nicht mehr vorhanden.
Derartige Bilder von den RRK-Damen
waren einfach zu selten in der Feldhockey-Saison 2014/15! |
"Es ist
eine gefährliche Situation für den RRK", sagt Rauth, mittlerweile
Jugend-Koordinator beim Club an der Alster Hamburg. "Wenn sie die junge
Mannschaft zusammenhalten können, dann könnte es mit dem direkten
Wiederaufstieg klappen. Und mit den Mädchen A haben sie auch einen guten
Jahrgang, der dann nachkommt", sagt der Mann, der immer wieder dafür
gesorgt hatte, dass seine RRK-Damen mit Talenten versorgt wurden. Doch
dieser stetige Zufluss wurde dünner und wird immer noch dünner − bei den
B-Mädchen, dem Nachwuchs unter zwölf Jahren, gehört der RRK nicht einmal
mehr in Hessen zu den besten sechs Klubs.
Mit dem
Mannheimer HC ist zudem ein finanzkräftiger Konkurrent aufgetaucht, der
dank stetig fließender finanzieller Unterstützung aus einer Stiftung
längst die besseren Möglichkeiten bietet: Weil die zweiten Mannschaften
des MHC laut Statuten nicht überregional spielen dürfen, gründeten die
Mannheimer in ihrem Stadtteil vor Jahren ein Farmteam − den Feudenheimer
HC, der ganz unten beginnen musste. Am Wochenende sind die Feudenheimer
Damen in die zweite Liga aufgestiegen und spielen in der kommenden
Saison gegen den RRK.
"Ein Verein
allein kann die magere Situation in Hessen nicht beheben", sagt Müller,
"da sind in vielen Klubs jetzt Leute gefragt, die wieder was aufbauen
müssen". Wie das funktioniert, weiß niemand besser als Rauth, der den
RRK einst als kleines gallisches Dorf installierte, das sich gegen alle
Widerstände an die deutsche und europäische Spitze spielte: "Das geht
nur über ein persönlich starkes Engagement Einzelner, die versuchen,
andere mitzureißen. Du musst fünf Jahre an jeder Ecke wühlen, an der du
Talente finden kannst − und irgendwann hast du wieder ein starkes Team.
Aber wenn du einmal nachlässt, hat das fatale Folgen." Und die sind in
Hessen derzeit überall zu sehen.
Torverhältnis von 16:70 spricht Bände
RRK-Frauen planen Neuaufbau in Liga zwei wohl ohne Trainer Matuszynski –
Derbys gegen Eintracht und SC 80
Von Helmut
Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 30. Juni 2015)
Ob für die
nach 27 Jahren aus der Feldhockey-Bundesliga abgestiegenen Frauen des
Rüsselsheimer RK ein baldiger Wiederaufstieg realistisch und überhaupt
erstrebenswert ist, scheint derzeit noch ungewiss. Naheliegend ist
dagegen die Trennung vom polnischen Trainer Maciej Matuszynski.
Riesengroß
war am Sonntag die Enttäuschung im Lager der Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK: Mit 1:4 hatten sie das letzte Saisonspiel beim
Tabellenvierten Münchner SC verloren und standen damit endgültig als
Absteiger aus der Feld-Bundesliga fest. Ganze acht Pluspunkte,
resultierend aus dem 2:1-Heimsieg im Oktober gegen den Harvestehuder
THC, dem 3:2-Erfolg am Samstag beim TSV Mannheim sowie zwei
Unentschieden (jeweils 2:2 bei Eintracht Braunschweig und in
Harvestehude), waren zu wenig, um den Rüsselsheimerinnen ein weiteres
Jahr im Oberhaus zu bescheren.
Erfolgsgeschichte beginnt 1987
Eine fast
unglaubliche Erfolgsgeschichte, die 1987 unter Trainerikone Berti Rauth
mit dem Aufstieg begann und anschließend auf nationaler und
internationaler Bühne für viele Titel sorgte, endete vorgestern in der
bayrischen Landeshauptstadt. Wirklich überraschend kam der Absturz in
die Zweitklassigkeit keinesfalls.
Der Wechsel
von Berti Rauth als Jugendkoordinator zum Club an der Alster nach
Hamburg konnte 2007 durch die Trainernachfolger Benedikt Schmidt-Busse
und später dann Florian Westermann noch prima kompensiert werden. Auch
die Nachwuchsarbeit florierte weiterhin – der Rüsselsheimer RK blieb für
junge Talente eine erstklassige Adresse. Talente, die dann allerdings am
Ende ihrer sportlichen Ausbildung immer öfter der Opelstadt den Rücken
kehrten, stattdessen bei wesentlich finanzkräftigeren Großstadtklubs
(Hamburg, Mannheim, München) den nächsten Karriereschritt in die Wege
leiteten. Derzeit schwingen gleich zwölf ehemalige RRK-Spielerinnen bei
anderen Bundesligisten ihren Schläger – eine besondere Vereinstreue ist
in der heutigen Zeit kaum noch zu verzeichnen.
Als Trainer
Florian Westermann Anfang 2014 um Auflösung seines Vertrages bat, weil
ihm von seinem unterklassigen Heimatverein in Hannover "eine attraktiv
dotierte Stelle im Männerbereich" angeboten wurde, kamen die
RRK-Verantwortlichen um Hockey-Chef Martin Müller mächtig in die
Bredouille. Schon zuvor war es ihnen nicht vergönnt, die Trainerfrage
für die mittlerweile in die Drittklassigkeit abgedrifteten Männer
adäquat zu lösen. Da war Mannschaftskapitän Mirco Fuchs in die Bresche
gesprungen, der auch heute noch als Spielertrainer verantwortlich
zeichnet. Bei den Frauen übernahm für den Rest der Feldsaison der
seitherige Co-Trainer Christian Zimmermann die Rolle des
Feuerwehrmannes. Er kniete sich mächtig rein, hatte auch sichtlich
Gefallen an seiner neuen Aufgabe.
Neuer
Coach nach langer Suche
Nach langer
Suche wurde dann im Sommer vergangenen Jahres, nicht allzu lange vor dem
Saisonstart, der Pole Maciej Matuszynski als neuer Cheftrainer
präsentiert. Die damit einhergehende Hoffnung, vielleicht auch die eine
oder andere polnische Nationalspielerin an den Sommerdamm locken zu
können, zerschlug sich sehr schnell. Tatkräftig unterstützt von
Christian Zimmermann, der auch die Rolle des Dolmetschers übernahm,
musste der nicht deutsch sprechende Matuszynski ohne weitere Neuzugänge
dem verbliebenen Kader sein Vertrauen schenken. Darunter waren auch
junge Spielerinnen ohne Bundesligaerfahrung.
Entsprechend verlief dann auch die Saison für die RRK-Frauen: 0:2 beim
Mannheimer HC, 0:5 bei Rot-Weiss Köln und 0:3 lauteten die ersten
Resultate, nach denen keinesfalls eine Erstligatauglichkeit attestiert
werden konnte. Im Oktober 2014 verabschiedete man sich dann mit vier
richtigen Klatschen (0:4 gegen Düsseldorf, jeweils 0:5 beim Berliner HC
und UHC Hamburg sowie gar 0:7 beim Club an der Alster) in die
Hallenrunde. Als Vierter konnte unter dem Dach wenigstens der
Klassenerhalt in der Bundesliga Süd gesichert werden.
Als es im
April im Feld weiterging, wurde gleich das "Schicksalsspiel" gegen
Eintracht Braunschweig zu Hause mit 1:2 verloren. Fortan waren die
Rüsselsheimerinnen heißester Abstiegskandidat. Eine Rolle, der sie trotz
aller Bemühungen in den ausstehenden Spielen auch meist gerecht wurden.
Das finale Torverhältnis von 16:70 spricht Bände.
Statt 22
Saisonspiele nur noch 14
Nach der
Sommerpause geht es nun für den RRK in der Gruppe Süd der Zweiten
Bundesliga weiter. Dann bei einer Ligastärke von acht Teams mit
vermindertem Pensum von nur noch 14 Saisonspielen (statt 22 im
Oberhaus), wobei man nun auch wieder auf die Hessenrivalen Eintracht und
SC 80 Frankfurt treffen wird. Vermutlich auch mit einem neuen Trainer an
der Seitenlinie, denn ein weiteres Engagement von Maciej Matuszynski
scheint unwahrscheinlich. Die Verständigungsprobleme mit ihm erwiesen
sich zuletzt als zu großes Manko. Hauptkritikpunkt: Sein fehlender
Wille, Deutsch zu lernen.
Ob alle
Spielerinnen bei der Stange bleiben, muss noch abgewartet werden.
Kapitänin und Ex-Nationalspielerin Eva Frank hat ihre grundsätzliche
Bereitschaft hierzu schon mal erklärt, schränkt aber gleichzeitig ein:
"Es ist für mich noch völlig offen. Primär hängt es davon ab, wo ich
eine berufliche Zukunft habe."
Auf
Abteilungsleiter Martin Müller und seine Vorstandskollegen wartet
jedenfalls viel Arbeit. Ungewiss ist, ob eine baldige Rückkehr in die
Erstklassigkeit realisierbar und überhaupt wünschenswert ist. "Ohne
Hilfe von finanzkräftigen Sponsoren ist es halt heutzutage fast
unmöglich, auf Bundesliganiveau mitzuhalten", gibt Martin Müller zu
bedenken.
Alle sind gefordert
Martin
Krieger zum RRK-Abstieg (aus "Main-Spitze" vom 29. Juni 2015)
Hand aufs
Herz − wer hat ernsthaft noch daran geglaubt, dass die
Bundesliga-Geschichte der Rüsselsheimer Hockeydamen um ein 29. Kapitel
erweitert wird? Trotz der Rückkehr der Routiniers Eva Frank und Viktoria
Krüger zur Rückrunde ging analog zu den RRK-Männern nun eine glorreiche
Ära zu Ende. Das jüngste Team aller Zeiten, das der 18-fache
Europapokalsieger und 15-malige Deutsche Meister seit dem Aufstieg 1987
zur Runde 2014/15 an den Start schicken musste, erwies sich als zu
schwach für die Bundesliga. Nach diesem Saisonverlauf sollte klar sein:
Ab morgen sind alle im Ruderklub, aber auch darüber hinaus aufgefordert,
alles dafür zu tun, dass Besserung und vor allem wieder Kontinuität
eintreten. Denn dass sich aktuell zwölf ehemalige RRK-Spielerinnen bei
anderen Bundesligisten tummeln, spricht zwar für die Qualität der
Ausbildung, nicht aber für besondere Vereinstreue. Genau diese aber war
unter der Ägide von Erfolgstrainer Berti Rauth bis 2007 der Schlüssel
zum beispiellosen Erfolg. Ergo, wäre es ein feiner Zug, wenn die zwar
deutlich weniger sprudelnden, aber weiter vorhandenen Talente sich
künftig wieder verstärkt darum bemühen würden, nach dem Ende der
Schulzeit ihre Berufsausbildung nicht zwanghaft in Großstädte zu
verlagern, respektive an finanziell besser aufgestellte Klubs zu
knüpfen.
So wie
dieser Aspekt auch eine Frage des Charakters ist, so sind die
RRK-Verantwortlichen gefordert, bessere Anreize für einen längeren
Verbleib von Spielerinnen und Spielern zu schaffen. Ob hier in der
Vergangenheit alle Register gezogen wurden und auch auf den ersten Blick
ungewöhnliche Ideen in Sachen Sponsoring-Aktivitäten eine echte Chance
hatten? Dass es in dieser heiklen Runde, in der sich der Spielplan nach
dem Rückzug von Schwarz-Weiß Neuss speziell für die RRK-Damen extrem
ungünstig darstellte, so gut wie keine Bemühungen um Spielverlegungen
gab, ist nicht nachvollziehbar und fatal. Auch wenn zu allererst der
Deutsche Hockey-Bund dafür zu sorgen hat, dass nicht ein Team alleine
belastet wird.
Es
stellt sich auch die Trainerfrage
Schlussendlich stellt sich auch die Trainerfrage. Denn es spricht nicht
unbedingt viel dafür, dass Maciej Matuszynski nach Benedikt
Schmidt-Busse und Florian Westermann die richtige Wahl ist. Weniger auf
der fachlichen Ebene. Aber wer nach rund elf Monaten in Rüsselsheim und
zuvor einer Anstellung beim Hanauer THC so gut wie kein Wort Deutsch
gelernt hat, der lässt den Integrationswillen und damit auch die
Ernsthaftigkeit auf eine dauerhafte Zusammenarbeit vermissen. Genau das
aber haben Routiniers und Talente im Rüsselsheimer RK gleichermaßen
verdient.
Hoffnungsfunke erlischt abrupt
Rüsselsheims Hockeyspielerinnen steigen nach 27 Jahren aus der
Bundesliga ab − 3:2 in Mannheim folgt ein 1:4 in München
Von Stephen
Lämmerhirt (aus "Main-Spitze" vom 29. Juni 2015)
Am
Samstagnachmittag schien es tatsächlich wieder möglich. Den
Bundesliga-Abstieg beim Rundenfinale doch noch abwenden zu können. Dank
einer ihrer besseren Saisonleistungen hatten die Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK (RRK) Gastgeber TSV Mannheim bezwungen und die "rote
Laterne" aufgrund des besseren Torverhältnisses an Eintracht
Braunschweig weitergereicht. Nur 24 Stunden später erlosch der
Hoffnungsfunke aber abrupt, musste das jüngste Team, das die Hessen
jemals in der ersten Liga ins Rennen geschickt hatten, ebenso schnell
wie schmerzlich erkennen, dass es derzeit nicht mit den Topmannschaften
der Beletage mithalten kann. Die Niederlage beim Tabellenvierten
Münchner SC besiegelte nach 28 Bundesliga-Jahren die Rückstufung, da
sich Eintracht Braunschweig überraschend gegen den Club an der Alster
Hamburg durchgesetzt hatte...
STIMMEN
ZUM RRK-ABSTIEG
Christian Zimmermann (RRK-Assistenztrainer): Es tut schon weh, dass
die gesamte Arbeit der vergangenen Monate nicht für den Klassenverbleib
gereicht hat. Klar ist aber auch, dass wir nicht heute abgestiegen sind.
Wir hätten gegen Braunschweig und Harvestehude punkten müssen. Aber das
Leben ist kein Wunschkonzert. Jetzt heißt es Kopf hoch, die 2. Liga
planen und die Jugend noch mehr fördern, damit der RRK bald wieder ein
gutes Bundesligateam hat.
Eva
Frank (RRK-Routinier): Wenn wir ganz ehrlich sind, haben wir schon
mit dem Abstieg gerechnet. Zumal wir nicht wirklich heute abgestiegen
sind. Der Kader war zu klein. Wir haben in den vergangenen Jahren viele
Abgänge hinnehmen müssen. Und dieses Mal haben wir sie nicht
kompensieren können. Ich würde gerne weiterhin beim RRK spielen. Das ist
aber noch völlig offen, weil es davon abhängig ist, wo ich eine
berufliche Zukunft habe. Jetzt setzen wir uns erst mal zusammen und
trinken ein Bier.
Martin
Müller (RRK-Hockeyabteilungsleiter): Der Abstieg trifft uns ja nicht
so überraschend. Es ist natürlich bitter für das Team, nachdem es sich
am Samstag noch mal berappelt hat. Aber Braunschweig hat auch noch mal
alle Kräfte mobilisiert, wenn ich unter den Torschützinnen
Ex-Nationalspielerin Nadine Ernsting-Krienke sehe. Wir müssen nun sehen,
wie wir schnell wieder aus dieser Misere herausfinden. Ohne finanzielle
Hilfe ist es heute schwer, auf Bundesligalevel mitzuhalten.
Alles gegeben haben die Hockey-Frauen
des Rüsselsheimer RK und am Samstag beim TSV Mannheim mit 3:2 den
zweiten Saisonsieg gefeiert (das Foto entstand bei der
Halbzeitbesprechung). Doch durch das 1:4 am Sonntag beim Münchner
SC reichte es nicht zum Klassenerhalt. |
RRK steigt nach 27 Jahren aus Liga eins ab
Rüsselsheimerinnen reicht 3:2-Sieg beim TSV Mannheim nicht zum
Klassenerhalt – 1:4 beim Münchner SC
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 29. Juni 2015
frai - Nach
27 Jahren sind die einst so erfolgreichen Hockey-Frauen des
Rüsselsheimer RK aus der Bundesliga abgestiegen. Die Enttäuschung war
nach der 1:4-Niederlage am Sonntag beim Topteam Münchner SC riesengroß.
Im Parallelspiel siegte Eintracht Braunschweig mit 3:1 gegen den Club an
der Alster und besiegelte somit den Gang des RRK in die
Zweitklassigkeit. ...
Der Abstieg
hatte sich in den zurückliegenden Wochen angebahnt, so sieht es auch
Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller: "Wir mussten jetzt am letzten
Spieltag auf Hilfe von anderen hoffen, so völlig überraschend ist es
deshalb nicht." Müller blickt nach vorn: "Es geht immer weiter, auch in
der Zweiten Liga. Wir werden jetzt bestimmt nicht die Flinte ins Korn
werfen." Der polnische Chefcoach Maciej Matuszynski wird aus familiären
Gründen aller Wahrscheinlichkeit nach das Traineramt zur Verfügung
stellen.
Martin
Müller betont: "Wir bauen auf diese Mannschaft, die sicher jede Menge
Entwicklungspotenzial hat." Dennoch muss der RRK nach 27 Jahren die Liga
zunächst einmal verlassen. Für Müller waren es "schöne Zeiten, doch
alles, was jetzt kommt, sind neue Aufgaben". Denen will man sich in
Rüsselsheim mit neuem Mut stellen.
Kader
des Rüsselsheimer RK am Wochenende: Lisa Lahham, Viktoria Krüger,
Lotta Hof, Ann-Paulin Heist, Viola Becker, Antonia Wilfer, Mara
Bentscheck, Celina Hocks, Kimberly Körbel, Hannah Pehle, Marilena
Krauss, Emma Kanz, Isabel Scherer, Lara Kaltbeitzel, Fabienne Werner,
Eva Frank, Rebecca Schneider, Jasmin Chulie.
Geht eine Ära zu Ende?
Rüsselsheims Hockeyspielerinnen wollen Abstieg in letzter Sekunde
abwenden
Von Stephen
Lämmerhirt (aus "Main-Spitze" vom 26. Juni 2015)
Der
dramatische Showdown einer Saison steht bevor, in der es bislang alles
andere als optimal für den Rüsselsheimer RK (RRK) gelaufen ist. An
diesem Wochenende wird sich das Schicksal des jüngsten Rüsselsheimer
Damenteams aller Zeiten entscheiden. Wenden die Schützlinge des
polnischen Trainers Maciej Matuszynski mit einer letzten, erfolgreichen
Kraftanstrengung das Ende einer Ära noch ab, oder steigt der Ruderklub
nach 28, mit zahlreichen nationalen und internationalen Titeln
gespickten Jahren aus der Hockey-Bundesliga ab?
Die
Ausgangslage ist erschreckend einfach. Die Rüsselsheimerinnen müssen aus
den Begegnungen beim Tabellenachten TSV Mannheim und beim Rangdritten
Münchner SC mindestens drei Punkte holen, während Eintracht Braunschweig
gegen den Tabellenvierten UHC Hamburg sowie den Rangsiebten Club an der
Alster Hamburg nicht einen Zähler holen und eine mögliche RRK-Niederlage
nur sehr knapp ausfallen darf. Denn das Team aus Niedersachsen geht mit
einem Drei-Punkte-Vorsprung und dem um sechs Treffer besseren
Torverhältnis in den abschließenden Doppelspieltag.
Christian
Zimmermann versprüht nach der dreiwöchigen Spielpause Zuversicht. "Die
Mannschaft hat sich noch nicht aufgegeben, hat zusätzliche
Trainingseinheiten absolviert und geht hoch motiviert in diesen
Doppelspieltag. Die Mädels wollen den Klassenverbleib unbedingt noch
schaffen", berichtet der Assistenzcoach des Ruderklubs. Selbstvertrauen
habe man sich bei einem 7:0-Testspielsieg gegen Regionalligist Hanauer
THC geholt. "Natürlich kann man die Hanauerinnen nicht mit Mannheim oder
München vergleichen. Aber dieser Erfolg war psychologisch wichtig, da
die Mannschaft gesehen hat, dass sie Tore schießen und auch verhindern
kann", spricht Zimmermann die eklatantesten Schwächen in der laufenden
Spielzeit an: die Harmlosigkeit im Abschluss und die frühen Gegentore.
Daher verwundert die Statistik nicht: Der Ruderklub hat bei bisher 18
Auftritten die wenigsten Tore (12) erzielt und die meisten Gegentreffer
(64) hingenommen.
Ein Sieg in
Mannheim und ein Unentschieden in München, so lautet der RRK-Plan.
Obgleich Zimmermann weiß, dass es den Rüsselsheimerinnen, die die
Hinspiele am heimischen Sommerdamm 0:3 beziehungsweise 1:2 verloren
haben, keinen Vorteil bringen wird, dass es für die Gegnerinnen
sportlich um nichts mehr geht. Die Münchnerinnen um die ehemalige
RRK-Spielerin Maike Cartsburg stehen bereits im DM-Halbfinale, die
Mannheimerinnen um die frühere Rüsselsheimerin Petra Ankenbrand können
dieses nicht mehr erreichen. "Gerade die Mannheimerinnen würden uns
sicher gerne in die Zweite Liga schießen", glaubt der Rüsselsheimer
Co-Trainer. Eine Sorge plagt das Schlusslicht übrigens nicht. "Alle
Spielerinnen sind da und fit", sagt Zimmermann.
Ärger über umstrittenes Tor
RRK-Damen verpassen angestrebten Teilerfolg gegen Alster und brauchen
ein Wunder
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 1. Juni 2015)
Nach der
Schlusssirene des womöglich vorerst letzten Bundesliga-Heimspiels ging
die Kapitänin des Rüsselsheimer RK kurz in die Hocke und die Lippen
formten ein Wort, das die besonders große Enttäuschung unverblümt zum
Ausdruck brachte. "Wir haben heute unser bestes Saisonspiel gemacht,
aber es hat wieder nicht gereicht. Das ist besonders bitter und ganz
traurig", fasste Eva Frank das 70-minütige Kräftemessen gegen den Club
an der Alster stellvertretend für ihr junges Hockeyteam zusammen. Und
für dieses ist der Abstieg trotz einer kämpferisch bemerkenswerten
Leistung aufgrund des 1:3 (1:2) gegen den Tabellensiebten aus Hamburg
noch wahrscheinlicher geworden.
Die RRK-Damen im Spiel gegen Alster:
"Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos!" |
Zwei
Chancen Ende Juni bleiben
Aufgeben
indes will am Sommerdamm noch keiner: "Uns bleiben zwei Spiele und damit
zwei Chancen, und diese werden wir versuchen, zu nutzen", sagte
RRK-Cheftrainer Maciej Matuszynski – wohl wissend, dass es im letzten
Saisonspiel Ende Juni zum Tabellendritten Münchner SC geht. "Unser Plan
war, gegen Alster einen Punkt zu holen und dann beim TSV Mannheim zu
gewinnen", erzählt Frank. Angesichts von drei Punkten Rückstand und dem
um sechs Treffer schlechteren Torverhältnis gegenüber Eintracht
Braunschweig gibt es an der zweiten Vorgabe weiterhin kein Vorbeikommen,
doch durch die 15. Niederlage hätte nun jede weitere Pleite unweigerlich
den Verlust der Erstklassigkeit für den Ruderklub nach 28
ununterbrochenen Jahren zur Folge. "Das wäre wirklich traurig, wenn ein
solcher Traditionsklub verschwinden würde", befand Jens George.
Während der
ehemalige RRK-Spieler, seit 16 Jahren Alster-Trainer, in diesem Punkt
aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, sah das in einer
spielentscheidenden Szene anders aus: "Wenn meine Spielerin sagt, sie
war dran am Ball, dann ist das auch so gewesen. Für uns ging es doch um
nichts mehr, und ob es 2:1 oder 3:1 steht, ist unwichtig", so George.
Auf der anderen Seite haderten das Rüsselsheimer Trainerduo, die
Spielerinnen und Fans mit dem Treffer zum 3:1 (56.). Nach einem Schlag
in den RRK-Schusskreis hatte die gut 60 Meter entfernte zweite
Schiedsrichterin den Schläger der Hamburgerin Lisa Schrock am Ball
gesehen. "Wenn überhaupt, dann war eine von uns dran. Aber es ist
einfach total bitter, wenn so was in einem für uns so wichtigen Spiel so
entschieden wird", klagte Frank. Und fand viele Unterstützer.
Losgelöst
von dieser Aktion, die selbstredend die RRK-Chancen auf einen Teilerfolg
schlagartig stark reduzierte, wäre es nicht okay, die Niederlage alleine
daran festzumachen. Einmal mehr war das Schlusslicht nicht gut in die
Partie gestartet, lief nach zwei Treffern binnen drei Minuten einem
0:2-Rückstand (20.) hinterher und konnte sich bei Torhüterin Lisa Lahham
und druckvollen, aber abschlussschwachen Hanseatinnen bedanken, dass
nicht mehr passiert war. Nach einem Konter über Rebecca Schneider
landete die Kugel bei Kimberly Körbel, die von Alster-Keeperin Emma Seng
regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Abwehrchefin Vicky Krüger ließ
sich die Chance nicht entgehen und überwand ihre im vergangenen Jahr
nach Hamburg gewechselte Ex-Teamkollegin sicher (27.).
Fortan
waren die Gastgeberinnen nicht nur ebenbürtig, sondern nach Wiederbeginn
sogar phasenweise dominant. Bis zum beschriebenen Tiefschlag durch das
1:3. Insgesamt vier Strafecken blieben ungenutzt, was mit
Ex-Nationalspielerin Marilena Krauss vielleicht anders ausgesehen hätte.
Die 22-jährige Stürmerin hatte im Abschlusstraining am Donnerstag einen
Schläger an den Kopf bekommen und mit sechs Stichen über dem rechten
Auge genäht werden müssen. "Ich hatte eigentlich gedacht, es geht, aber
mir ist schlecht", sagte Krauss. Im letzten Heimspiel schmerzlich
vermisst, wird sie ein Hoffnungsfaktor für das nun benötigte Wunder am
entscheidenden Wochenende am 27./28. Juni sein.
Rüsselsheimer RK: Lahham; Krüger, Hof, Heist, Wilfer, Bentscheck,
Becker, E. Kanz, Frank, Hocks, Pehle, Körbel, Schneider, Werner,
Steiner, Chulie.
RRK-Frauen kurz vor dem
Abstieg
Trotz
bester Saisonleistung 1:3 gegen Club an der Alster – "Wir werden weiter
kämpfen"
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 1. Juni 2015
pp - Trotz
der besten Saisonleistung mussten sich die Frauen des Rüsselsheimer RK
dem Hamburger Club an der Alster mit 1:3 geschlagen geben. Für den
Tabellenletzten dürfte damit der Abstieg aus der Feldhockey-Bundesliga
kaum mehr zu vermeiden sein.
Ende Juni
stehen noch zwei Spiele beim TSV Mannheim und beim Münchner SC an. Die
Wahrscheinlichkeit ist groß, dass danach ein vorläufiger Schlussstrich
unter die fast 30-jährige Erfolgsgeschichte der Rüsselsheimer
Hockeyspielerinnen in der Feld-Bundesliga gezogen werden muss: Nach der
1:3 (1:2)-Heimniederlage gegen den Club an der Alster sind für den RRK
die Aussichten auf den Klassenerhalt noch theoretischer Natur. Drei
Punkte Rückstand und das deutlich schlechtere Torverhältnis gegenüber
Konkurrent Eintracht Braunschweig sind kaum mehr zu kompensieren.
"Sie können
jetzt nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich die Flinte schon ins
Korn werfe", gibt sich Co-Trainer Christian Zimmermann weiterhin
kämpferisch. Was soll er auch anderes sagen? Wegen des nun für die
Nationalmannschaft in Valencia anstehenden Turniers um die
Olympia-Qualifikation legt die Bundesliga vor dem Saisonfinale eine
vierwöchige Pause ein. Da müssen die eigenen Spielerinnen einigermaßen
bei Laune gehalten und motiviert werden. Zimmermann: "Wenn wir keine
Hoffnung mehr hätten, könnte ich die kommenden Trainingseinheiten gleich
absagen. Nein, wir werden weiter kämpfen." ...
Hoffen und am besten gewinnen
RRK-Heimspiel gegen Alster Hamburg könnte das vorerst letzte in der
Damen-Bundesliga sein
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 29. Mai 2015)
Als vor 27
Jahren auf dem einstigen Naturrasenplatz am Sommerdamm das erste Mal ein
Damenteam des Rüsselsheimer RK um Bundesligapunkte antrat, hatte
Viktoria Krüger wenige Woche zuvor ihren zweiten Geburtstag gefeiert.
Ergo ist die langjährige Hanauerin die Einzige im aktuellen Kader des
Ruderklubs, die zumindest theoretisch die Chance gehabt hätte, am 22.
April 1988 dem 0:0 gegen SC Frankfurt 1880 beizuwohnen. Auch Kapitänin
Eva Frank (26) war damals noch nicht geboren, als sich der RRK unter
Trainer Berti Rauth anschickte, auf nationaler und später auch auf
europäischer Bühne Großes zu leisten.
Am letzten
Mai-Samstag könnte sich der Kreis vorerst schließen. Um 15 Uhr steht das
letzte Heimspiel dieser Saison an, in dem der jüngste RRK-Kader aller
Zeiten alles andere als unerwartet so dicht am Abgrund steht, dass es
gleichzeitig auch der vorerst letzte Erstliga-Auftritt vor den treuen
Fans am Untermain sein könnte. Drei Punkte Rückstand und das deutlich
schlechtere Torverhältnis gegenüber Eintracht Braunschweig zwingen das
Team von Cheftrainer Maciej Matuszynski eigentlich dazu, den Club an der
Alster Hamburg zu schlagen. Jenen Verein aus Hamburg, bei dem
Erfolgscoach Rauth als Jugendkoordinator seit 2007 seine Brötchen
verdient.
Ob der
56-Jährige den Alsteranerinnen und dem ebenfalls viele Jahre für den RRK
aktiven Trainer Jens George ins Gewissen redet? "Darüber machen wir uns
keine Gedanken. Wir sind unserem Publikum etwas schuldig und müssen im
letzten Heimspiel punkten, sonst ist es vorbei", erklärt Christian
Zimmermann. Noch habe er Hoffnung, sagt der Co-Trainer, auch was die
Psyche des Tabellenletzten angeht: "Die Lage ist so ernst, dass man
jetzt von allen erwarten können muss, dass da mit ganz viel Biss und
großer Motivation reingegangen wird." Obwohl das Hinspiel 0:7 verloren
ging, erinnert sich Zimmermann "an eine gute erste Halbzeit von uns und
einen verschossenen Siebenmeter beim 0:0".
Ein
Wiedersehen gibt es am Samstag mit einem Ex-Duo, dessen Verlust – wie
viele andere auch – in dieser Runde extrem nachwirkt: Anne Schröder hat
sich seit ihrem Wechsel an die Alster trotz erst 20 Jahren bereits zu
einer festen Größe im Nationalteam entwickelt. Ob Emma Seng das
Gäste-Tor hütet, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob RRK-Stütze Hannah Pehle
den finanziellen und zeitlichen Aufwand auf sich nimmt und von ihrem
Praktikum aus Genf anreist. "Auch da können wir nur hoffen", sagt
Zimmermann.
Auf dem Weg nach unten
Den
Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK droht nach 28 erfolgreichen
Jahren im Oberhaus der Abstieg in die zweite Liga
Von
Christian Stör (aus "Frankfurter Rundschau" vom 18. Mai 2015)
Der Karren
steckt im Dreck, so viel steht fest. Spielführerin Eva Frank brachte die
Stimmungslage nach dem deprimierenden 1:6 (1:4) des Rüsselsheimer RK
gegen den Mannheimer HC am Samstag jedenfalls auf den Punkt:
"Beschissen." Und auch die anderen Spielerinnen standen mit hängenden
Köpfen auf dem Platz, nahmen einander in den Arm und spendeten sich
gegenseitig Trost. Tags darauf wurde es nicht besser: Da unterlag der
RRK Spitzenreiter Rot-Weiss Köln fast ebenso klar mit 1:4 (0:3). "Das
ist schon sehr frustrierend", so Frank.
Spätestens
jetzt weiß auch die größte Optimistin, dass die Stunde geschlagen hat:
Nach 28 erfolgreichen Jahren im Oberhaus steht der Rüsselsheimer RK kurz
vor dem Abstieg in die zweite Liga. Ein Blick auf die Tabelle genügt, um
zu sehen, wie trostlos die Situation derzeit ist. Drei Spieltage vor
Saisonende findet sich der RRK auf dem letzten Platz wieder. Einem Sieg
und zwei Unentschieden stehen 14 Niederlagen gegenüber – eine
niederschmetternde Bilanz.
Geahnt
hatten es die Spielerinnen des RRK freilich schon vor der Saison – und
das, obwohl Schwarz-Weiß Neuss unmittelbar vor Saisonbeginn sein Team
vom Spielbetrieb abgemeldet hatte, weshalb nur ein Klub auf sportlichem
Wege den Gang in die Zweitklassigkeit wird antreten müssen. "So
realistisch sind wir schon gewesen", sagt Frank: "Wir wussten, dass es
sehr eng für uns werden würde."
Die
Probleme liegen klar auf der Hand, immerhin verlässt Jahr für Jahr die
eine oder andere Spielerin den Verein. Man muss sich nur einmal den
Gegner vom Samstag anschauen: Lydia Haase, Vera Battenberg und Charlotte
van Bodegom sind inzwischen für den Mannheimer HC aktiv – alles
Spielerinnen, die früher das Trikot des Rüsselsheimer RK getragen haben.
Einen solch immensen Aderlass kann auch der Rüsselsheimer RK trotz
seiner guten Jugendarbeit halt irgendwann nicht mehr verkraften. Laut
Eva Frank gibt es zwar immer noch "ein paar Gute" aus den Jugendteams,
die das Bundesligateam auffüllen, doch inzwischen "reicht das einfach
nicht mehr". Eins steht jedenfalls fest: Mit Jugendspielerinnen alleine
ist in der Bundesliga nicht allzu viel zu gewinnen.
Die
Hoffnung schwindet
Trotzdem
hat Rüsselsheim den Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben.
Dazu muss sich aber in der Schlussphase der Saison einiges ändern. Denn
es reicht halt einfach nicht, "teilweise ganz ordentlich" (Frank) zu
spielen. Das aber ist ganz typisch für den RRK: Nur selten gelingt es
dem Team, über 70 Minuten hinweg eine konstant gute Leistung abzurufen.
Das ist
aber unbedingt vonnöten, um in den drei noch ausstehenden Spielen daheim
gegen den Club an der Alster sowie auswärts beim TSV Mannheim und dem
Münchner SC noch ein paar Punkte aufs Konto zu schaufeln. Noch ist ja
nicht aller Tage Abend, immerhin beträgt der Rückstand auf den ersten
Nichtabstiegsplatz lediglich drei Zähler. Da ist noch was zu machen.
Doch die
Hoffnung schwindet allmählich. "Wir versuchen, nicht darüber
nachzudenken", sagt Eva Frank: "Doch es ist schwer, den Kopf
freizukriegen." Ob die Rüsselsheimerinnen den Karren noch aus dem Dreck
ziehen können, ist augenblicklich also fraglicher denn je.
Zweifel an Happyend werden größer
Stark abstiegsbedrohte Hockeydamen gegen Mannheimer HC
und Rot-Weiss Köln "viel zu brav"
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 18. Mai 2015)
Die
Hoffnung auf ein Happyend stirbt bekanntlich zuletzt. Ob dies auch für
die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in der Bundesliga gilt,
daran dürfte zunehmend mehr gezweifelt werden. Nach den deutlichen
Heimniederlagen gegen Mannheimer HC (1:6) und Spitzenreiter Rot-Weiss
Köln (1:4) bleiben dem sechsmaligen Deutschen Meister noch drei
Möglichkeiten, die 1987 erkämpfte Erstligazugehörigkeit über die Saison
2014/15 hinaus fortzuführen. "Wir dürfen und werden nicht aufgeben, aber
wenn wir in 14 Tagen auch im Heimspiel gegen Alster Hamburg nicht
punkten, dann können wir für die zweite Liga planen", redete Co-Trainer
Christian Zimmermann Tacheles. Zimmermann stand am Wochenende beim
Tabellenletzten alleine an der Seitenlinie, da Chefcoach Maciej
Matuszynski durch einen Trauerfall in der Familie gebunden war...
Rüsselsheimer RK: Lahham; Krüger, Hof, Heist, Wilfer,
Bentscheck, Hocks, Frank, E. Kanz, Körbel, Krauss, Schneider, Scherer,
Werner, Chulie, Becker (Samstag), Kaltbeitzel (Sonntag).
Sechsfaches Wiedersehen
Hockey-Damen treffen gegen MHC und Primus Köln auf Ex-Kolleginnen
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 15. Mai 2015)
Sollte sich
am Tabellenstand der Hockey-Bundesliga aus Sicht des Rüsselsheimer RK
bis zum Saisonende nichts mehr ändern, dann dürfte bestimmt auch einige
Spielerinnen der aktuellen Gegnerschaft Wehmut beschleichen. Im Team des
Mannheimer HC, das am Samstag um 15 Uhr am Sommerdamm auf den Anpfiff
wartet, stehen nicht weniger als vier Akteurinnen, die sich einen
Großteil ihrer Fertigkeiten genau dort angeeignet haben. Tags darauf,
wenn es an gleicher Stätte ab 14 Uhr gegen Rot-Weiss Köln geht, fällt
der RRK-Einfluss zwar um 50 Prozent geringer aus. Aber angesichts der
prekären Lage und des jugendlichen Durchschnittsalters im Rüsselsheimer
Kader wären Cheftrainer Maciej Matuszynski und sein Assistent Christian
Zimmermann heilfroh, die eine oder andere "Ex" im aktuellen Team zu
haben.
Dass aber
auch das derzeitige Personal in der Lage ist, den Karren an den letzten
fünf Spieltagen noch aus dem Dreck zu ziehen, sprich den Abstieg nach 28
erstklassigen Jahren, in dieser Richtung ist seit dem vergangenen
Wochenende wieder deutlich mehr Zuversicht vorhanden. "Die Mannschaft
hat den Abstiegskampf endgültig angenommen", so Zimmermanns Eindruck
nach dem 0:1 gegen das Topteam des UHC Hamburg und dem 2:2 beim
mitgefährdeten Harvestehuder THC. Und Rüsselsheims langjähriger Erfolgs-
und Meistertrainer Berti Rauth attestierte, "dass die spielerische
Klasse auf alle Fälle vorhanden ist". Den einen oder anderen Tipp, wo
auf die Schnelle noch der Hebel angesetzt werden sollte, hatte Rauth für
seine Nachfolger obendrein parat.
Saison
für MHC gelaufen
Dass die
fünftletzte Aufgabe am Samstag dem Schlusslicht vermutlich etwas weniger
knifflig vorkommen mag, ist nachvollziehbar. In Mannheim, wohin sich
Lydia Haase, Charlotte van Bodegom, Nathalie Krätsch und Vera Battenberg
vor mehr oder weniger langer Zeit verändert haben, hatten die Hessinnen
schließlich "nur" 0:2, in Köln aber 0:5 das Nachsehen. Während die
Rheinländerinnen – darunter das einstige RRK-Duo Christina Schröder und
Lara May – als Spitzenreiter anreisen und obendrein am Samstag nicht im
Einsatz sind, ist die Saison für den MHC quasi gelaufen. Elf Punkte
Rückstand auf den vierten und letzten Play-off-Platz sind schwerlich
noch aufzuholen, sodass abzuwarten bleibt, wie groß die Motivation noch
ist. Angesichts von zwei Zählern Abstand zum rettenden Ufer stellt sich
diese Frage aufseiten der Gastgeberinnen nicht.
"Na, es geht doch!" (Celina Hocks,
Marilena Krauss, Isabel Scherer) |
Abstiegskampf endgültig angenommen
Hockey-Damenteam beim 0:1 gegen UHC und beim 2:2 beim Harvestehuder THC
verbessert
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 11. Mai 2015)
Einem
Titelanwärter in unerwarteter Form die Stirn geboten, aber die im
Abstiegskampf weitaus wichtigere Partie nicht in der erhofften Weise
gestaltet: Für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK spitzt sich die Lage
in der Bundesliga trotz ansprechender Auftritte gegen und in Hamburg
weiter zu. Der beachtlichen 0:1-Heimniederlage gegen den DM-Zweiten
Uhlenhorster HC ließ der Tabellenletzte tags darauf ein 2:2 (1:0) beim
Harvestehuder THC folgen. Resultat: Da der HTHC tags zuvor den TSV
Mannheim binnen neun Tagen zum zweiten Male 2:0 besiegt hatte, liegen
die zuvor punktgleichen Hamburgerinnen nun drei Punkte vor dem
Ruderklub, der den einzigen Abstiegsplatz belegt, aber mit dem zweiten
Saison-Remis den Rückstand auf Eintracht Braunschweig um einen auf zwei
Zähler reduzierte.
Ergo ist
weiterhin nichts verloren, was auch Christian Zimmermann hervorhob: "Wir
haben noch genug Spiele, und gerade diese beiden leidenschaftlichen
Vorstellungen lassen mich wieder positiv nach vorne blicken. Gestern wie
heute wurde toll gekämpft, und offenbar haben jetzt alle verstanden, was
im Abstiegskampf gefragt ist", sagte Rüsselsheims Co-Trainer. Dass er
trotzdem gerne zwei Punkte mehr aus der Hansestadt mitgenommen hätte und
fünf Spieltage vor Rundenende lieber gleichauf mit Braunschweig liegen
würde, versteht sich von selbst...
Rüsselsheimer RK: Lahham; Hof, Krüger, Becker, Wilfer, Bentscheck,
Hocks, Körbel, Pehle, Krauss, Schneider, Scherer, E. Kanz, Chulie, Hoff,
Kunz (nur Samstag), Frank, Heist (nur Sonntag).
HTHC-Damen halten Rüsselsheim auf Distanz
Von "www.hockeyliga.de" am 10.05.2015
So richtig
Freude konnte bei Rüsselsheim über den ersten Punktgewinn seit zehn
Spieltagen in der Damen-Bundesliga nicht aufkommen, waren sie doch zu
nah am dreifachen Punktgewinn dran. Doch HTHCs Eckenspezialistin Annika
Voigt hatte etwas dagegen, sorgte mit ihren zwei Toren jeweils für den
Ausgleich und damit auch für den 2:2-Endstand. RRK damit weiter Letzter
− nun mit zwei Punkten Rückstand auf Eintracht Braunschweig und drei auf
den HTHC. Doch nächsten Samstag gibt's eine neue Chance, die Rote
Laterne wieder abzugeben, da der HTHC und die Eintracht direkt
aufeinandertreffen, während Rüsselsheim die zurzeit glücklosen
Mannheimerinnen empfängt.
Was schreibt "www.hockeyliga.de"
am 8. Mai 2015 über den Abstiegskampf der Damen am Wochenende?
Am spannendsten aber wird’s definitiv im Tabellenkeller.
Da könnte der HTHC im Heimspiel gegen den TSV Mannheim, den man vor
Wochenfrist in der Kurpfalz mit 2:0 besiegte, durch einen Sieg erstmals
drei Zähler zwischen sich und den RRK bringen, wenn die UHCer ihrer
Favoritenrolle bei den Hessinnen gerecht würden. Doch HTHC-Trainer André
Otten sagt: "Wir haben in der Video-Sichtung gesehen, dass das Resultat
in Mannheim nicht den Kräfteverhältnissen auf dem Platz entsprach. So
deutlich waren wir nicht überlegen. Das wird eine ganz enge und Kräfte
zehrende Partie! Das ist auch so ein bisschen meine Befürchtung, dass
Rüsselsheim sich gegen den UHC nichts ausrechnet, dort Kräfte spart und
dann am Sonntag bei uns ausgeruhter ist als wir! Ich hoffe, dass sich
dann die starke Physis, die sich mein Team antrainiert hat, auszahlt.
Wir waren letztes Wochenende schon läuferisch besser als Alster, obwohl
wir vom Freitag ein Spiel in den Beinen hatten." Ersetzen muss Otten
allerdings Abwehrspielerin Fenja Poppe, die sich gegen Alster einen
Kreuzbandriss zuzog und wohl erst zur Rückrunde der Saison 2015/2016
wieder zur Verfügung stehen wird. "Auch für die Strafecke eine
Schwächung", so Otten, "aber wir haben genug andere im Kader, die sich
weiter entwickelt haben und jetzt an Fenjas Stelle die Verantwortung
übernehmen könnten!"
Drittes Team im Bunde im direkten Abstiegskampf ist
Eintracht Braunschweig. Die Schützlinge von Carsten Alisch sind am
Samstag beim Mannheimer HC zu Gast und bräuchten beim Team von Aditya
Pasarakonda möglichst einen Sieg, um nicht nach dem Wochenende noch
tiefer im Abstiegssumpf mit drinzustecken. Diese Partie ist sogar noch
eine Hinrundenbegegnung. Das Rückspiel findet erst am 31. Mai in der
Quadratestadt statt.
Schicksalhaftes Kellerduell am Rande des Stadtparks
Wiederholung des 2:1-Hinrundensiegs beim Harvestehuder THC für
Hockey-Damenteam quasi Pflicht / Samstag kommt UHC
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 8. Mai 2015)
Noch sieben
Möglichkeiten bleiben. Um Punkte zu sammeln und den 1987 erkämpften
Platz in der Hockey-Bundesliga zu behaupten. Obwohl die Saison 2014/15
auch noch sieben Wochen läuft, spricht einiges dafür, dass sich das
Schicksal der Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK bereits an diesem
Wochenende weitgehend entscheiden könnte. Am Sonntag um 14 Uhr wartet am
Rande des Hamburger Stadtparks der bis dato punktgleiche Harvestehuder
THC auf den Tabellenletzten vom Untermain. Und da diese beiden Teams von
bislang 13 erstklassigen Aufgaben jeweils elf verloren haben, ist klar,
dass dem unterlegenen Kollektiv realistisch betrachtet im Abstiegskampf
kaum noch Erfolgsaussichten zugebilligt werden können.
Auch wenn
das ultimative Duell der Kellerkinder neben anderen den seit 2007 in
Hamburg lebenden, langjährigen Rüsselsheimer Meistertrainer Berti Rauth
nicht kalt lässt ("Ich könnte hingehen, habe aber Schiss, dass es nicht
positiv ausgeht"), haben die beiden Schlusslichter am Samstag
unterschiedlich harte Aufgaben zu lösen. Während der HTHC acht Tage nach
dem ersten Saisonsieg beim 2:0 in Mannheim den TSV nun zu Hause
empfängt, muss das beim jüngsten 1:6 gegen den Berliner HC schwer
angeschlagene RRK-Team um 16 Uhr gegen den Tabellendritten UHC Hamburg
ran. "Ich befürchte, dass Rüsselsheim da Kräfte spart", erklärte
Harvestehudes Coach André Otten, der ohne Fenja Poppe (Kreuzbandriss)
auskommen muss.
Dass der
Ruderklub gegen den DM-Zweiten UHC in Erinnerung an das 0:5 aus der
Hinrunde in erster Linie versuchen wird, die zu erwartende Niederlage in
Grenzen zu halten, keine Verletzungen zu riskieren und vor allem keinen
weiteren psychologischen Schaden zu nehmen, ist verständlich. Tags
darauf zählt‘s, zumal die Harvestehuderinnen das um 14 Treffer bessere
Torkonto aufweisen.
Auch wenn
es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, so gibt es doch einige
Dinge, die am Sonntag für den RRK sprechen. Etwa, dass die in dieser
Woche aufgrund ihrer Oberschenkelverletzung geschonte Stammkraft Eva
Frank nach Hamburg nachreist, nachdem sie am Samstag der Hochzeit ihres
Bruders Moritz beiwohnt. Und dann wäre da natürlich noch die Erinnerung
an den 4. Oktober 2014: An jenem Samstag hatte das jüngste Rüsselsheimer
Bundesligateam aller Zeiten nach einem 0:1-Pausenrückstand nach 70
Spielminuten seinen ersten und bislang einzigen Saisonsieg bejubelt.
Nach späten Toren durch Marilena Krauss (60.) und Hannah Pehle (66.)
hieß es 2:1 – gegen den Harvestehuder THC.
Genauso
darf es am Sonntag aus Sicht aller RRK-Freunde – Berti Rauth inklusive –
gerne wieder laufen. Und DHB-Vizepräsidentin Britta Becker, als
langjährige Rüsselsheimer Nationalspielerin seit geraumer Zeit ja auch
in Hamburg daheim, will auf dem Weg in den Urlaub ebenfalls beide Daumen
für ihren Heimatklub drücken...
Erstmals Untergangsstimmung spürbar
Junges
Damenteam des Rüsselsheimer RK bei 1:6-Heimpleite gegen Berliner HC
total unterlegen
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 4. Mai 2015)
Vor das
Gesicht gehaltene Hände, versteinerte Mienen, Blicke ins Leere: Solche
Bilder treten gemeinhin dann auf, wenn sich in der Sportwelt negative
Dinge von großer Tragweite ereignen. Davon freilich konnte am ersten
Samstag im Wonnemonat Mai am Rüsselsheimer Sommerdamm nicht die Rede
sein. Schließlich stand erst der 14. Spieltag in der Hockey-Bundesliga
auf dem Programm, was bedeutet, dass sich den im Abstiegskampf in guter
Gesellschaft befindlichen Spielerinnen des Tabellenletzten Rüsselsheimer
RK noch sechs Möglichkeiten zum Punkten bleiben.
Dass sich
trotzdem erstmals so etwas wie Untergangsstimmung in Sichtweite des
Untermains breitmachte, war angesichts der zurückliegenden 70 Minuten
leicht nachvollziehbar. Mit 1:6 (0:2) Toren hatte das junge Damenteam
des Ruderklubs die höchste Heimniederlage im bisherigen Rundenverlauf
quittiert. Und das gegen einen Berliner HC, der am vergangenen
Wochenende fast alle Play-off-Chancen eingebüßt hatte und alles andere
als in Topform zu sein schien. "Der BHC hat uns heute schockiert. Wir
waren erstmals wirklich an allen Fronten total unterlegen", sagte
Co-Trainer Christian Zimmermann, sonst der personalisierte Optimismus.
"Wir spielen keine gute Runde, aber einfach austrudeln lassen wollen wir
die Saison auch nicht. Natürlich will ich nicht, dass Rüsselsheim
absteigt und die Situation geht mir auch nahe, aber die Punkte müssen
sie schon gegen andere Teams holen", sagte die langjährige RRK-Spielerin
Lena Jacobi. Kürzlich aus dem Nationalkader zurückgetreten, habe die
29-Jährige sogar überlegt, an alter Wirkungsstätte nicht im BHC-Team
aufzulaufen. "Aber das geht ja auch schlecht."...
Eine Niederlage, die Hoffnung gibt
Stark ersatzgeschwächtes Damenteam des Rüsselsheimer RK
hält bei Primus Düsseldorfer gut dagegen
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27. April 2015)
Es hätte
schlimmer kommen, aber auch etwas besser ausgehen können. Dass das junge
und obendrein stark ersatzgeschwächte Damen-Hockeyteam des Rüsselsheimer
RK dem Bundesliga-Spitzenreiter Düsseldorfer HC auf dessen Gelände das
Wasser mutmaßlich nicht würde reichen können, daran hatte im Vorfeld des
zwölften Spieltags ohnehin kein Fachmann gezweifelt. Und so dürfte das
0:4 (0:1) aus hessischer Sicht allenthalben als "normal" eingeordnet
werden. Schließlich hatte es die instabilste Abwehr mit dem
zweittreffsichersten Kollektiv des elf Teams umfassenden Oberhauses zu
tun bekommen.
Obwohl die
befürchtete zehnte Niederlage nicht zu verhindern und die Lage im
Abstiegskampf entsprechend nicht zu verbessern war, großartig Trübsal
blies im Lager des Ruderklubs nach einer starken kämpferischen Leistung
am Rhein niemand: "Wir haben gegen den künftigen Deutschen Meister eine
wirklich gute erste Halbzeit gespielt, hatten selbst auch Torchancen.
Schade, dass die angeschlagenen Eva Frank und Viola Becker nach der
Pause nicht weitermachen konnten, aber es kommen weitaus wichtigere
Spiele auf uns zu", berichtet Co-Trainer Christian Zimmermann – wohl
wissend, dass etwa der TSV Mannheim an gleicher Stelle 0:5 verloren
hatte. Jener TSV, der als Tabellenachter nach diesem Wochenende mit 14
Punkten zehn Zähler mehr als der zehntplatzierte RRK auf dem Konto hat.
Und: Da die
neben Stammkeeperin Lisa Lahham auch ohne Hannah Pehle, Marilena Krauss
und Rebecca Schneider aufgelaufenen sowie durch das Duo Frank/Becker
nach der Pause weiter dezimierten Gäste bis zur 48. Minute nur ein
Gegentor zuließen und der vierte Treffer aus der Schlussminute
resultierte, dürfen aus diesem Misserfolg durchaus Hoffnungen abgeleitet
werden, am nächsten Samstag im Heimspiel gegen den Rangfünften Berliner
HC nicht wieder auf verlorenem Posten zu stehen...
Rüsselsheimer RK: N. Ankenbrand; Hof, Krüger, Heist,
Becker, Bentscheck, Wilfer, Frank, Hocks, Werner, Körbel, Scherer,
Chulie, Hoff, Kaltbeitzl.
Offensiv-Abschluss
Rüsselsheimer Damen gastieren heute bei Bundesliga-Spitzenreiter
Düsseldorf
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 25. April 2015
frai - Der
Düsseldorfer HC grüßt von ganz oben in der Bundesligatabelle. Die
Hockeydamen des Rüsselsheimer RK befinden sich mitten im Abstiegskampf.
Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen für die Partie am heutigen
Samstag nicht sein. Während sich der Gastgeber nach dem 4:1-Erfolg gegen
Alster bereits auf die Endrunde freut, brennt in Rüsselsheim der Baum.
Die 1:2-Heimniederlage gegen Tabellennachbar Braunschweig drückt auf das
Gemüt.
Trotz
Feldüberlegenheit war es der Mannschaft von Trainer Maciej Matuszynski
nicht gelungen, die Überlegenheit in Tore umzumünzen. Nun kommt der
Partie gegen Schlusslicht Harvestehude am 10. Mai Endspielcharakter zu.
Bis dahin sind jedoch noch zwei Partien zu spielen. Die heutige Aufgabe
beim Primus scheint aussichtslos, doch ist der Ruderklub immer für eine
Überraschung gut. Das Hinspiel in Rüsselsheim endete mit 0:4. Bis zur
Halbzeit (0:1) hatte der RRK gut mitgehalten. Wichtig wird es sein, in
der Offensive konsequenter den Abschluss zu suchen, vor allem, da der
RRK das entsprechende Potenzial besitzt. Insgesamt sind sechs Tore in
elf Spielen eine sehr magere Ausbeute. Düsseldorf hat im Saisonverlauf
bereits 35 Mal ins Schwarze getroffen und sich als Hallenmeister 2015
auch im Feld zum Spitzenteam gemausert. Der DHC ist wie Rüsselsheim ein
junges Team, das von seiner mannschaftlichen Geschlossenheit lebt.
"Wir müssen
die Standards verbessern", analysierte auch Eva Frank nach der Begegnung
mit Braunschweig. Nur so und über eine stabile Defensive könnte der
Ruderklub bei der heutigen Partie in Düsseldorf für Wiedergutmachung
sorgen. Personell kann Coach Maciej Matuszynski aus dem Vollen schöpfen.
Erfahrene Kräfte mit versteinerten Mienen
Nach der 1:2-Heimpleite gegen Eintracht Braunschweig
sind die Sorgen der RRK-Hockeydamen noch größer geworden
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 20. April 2015)
Hier
versteinerte Mienen, dort ein zaghaftes Lächeln: Die ersten 70
Freiluftminuten der Bundesligasaison 2014/15 haben im Hockeylager des
Rüsselsheimer RK unterschiedliche Reaktionen zutage befördert. Während
die Premiere in der höchsten Spielklasse vom Trio des Jahrgangs 1998
trotz der bitteren und womöglich folgenschweren 1:2 (0:1)-Pleite gegen
die bis dato punktgleiche Braunschweiger Eintracht als Meilenstein ihrer
Laufbahn empfunden werden durfte, rangen vor allem die Erfahrenen im
RRK-Kader nach einer insgesamt wenig niveauvollen Partie um Fassung.
"Leichter wird es nicht mehr", sagte etwa eine schwer enttäuschte Eva
Frank. Die 26-Jährige war ebenso wie die drei Jahre ältere Viktoria
Krüger erstmals in dieser für den Ruderklub schwierigen Runde am Ball
gewesen. Und dem mit großen Hoffnungen am Untermain erwarteten Duo
dürfte nach mehrmonatiger Abwesenheit sofort klar geworden sein, auf
welch heikle Mission es sich mit einem ansonsten überwiegend jungen bis
sehr jungen RRK-Team eingelassen hat.
Auszeit! Ernste Lagebesprechung der
RRK-Damen im Spiel gegen Braunschweig! |
Während
Co-Trainer Christian Zimmermanns Optimismus ungebrochen ist ("Siehst Du
ein graues Haar bei mir?"), hatte sein "Chef" und polnischer Landsmann
am neunten Misserfolg erkennbar zu knabbern: "Was denkst Du, wie‘s mir
nach so einem speziellen Spiel geht? Wir haben nicht schlecht gespielt,
in meiner Wahrnehmung auch weitgehend dominiert und hatten auch mehr
Chancen. Aber das frühe 0:1 hat dem Gegner natürlich in die Karten
gespielt", sagte Maciej Matuszynski. Die Gastgeberinnen hatten den Ball
in der Vorwärtsbewegung verloren und Rebecka Siebert diesen aus
halbrechter Position flach im langen Eck untergebracht. "Die ersten zehn
Minuten waren schlecht, aber dann haben wir uns gefangen", bilanzierte
Frank...
RRK-Frauen verlieren
Kellerduell
Rüsselsheimerinnen verpassen Befreiungsschlag in der Bundesliga mit
1:2-Heimniederlage gegen Braunschweig
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 20. April 2015
pp - Der
Befreiungsschlag im Abstiegskampf blieb aus: Im Kellerduell der
Feldhockey-Bundesliga mussten sich die Frauen des Rüsselsheimer RK
vielmehr gegen Eintracht Braunschweig mit 1:2 (0:1) geschlagen geben.
Nach der
knappen Heimniederlage zum Auftakt der zweiten Bundesliga-Halbserie wird
die Lage für die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen am Tabellenende immer
prekärer. Mit vier Punkten sind sie weiterhin Tabellenzehnter, was am
Saisonende zwar den Klassenerhalt bescheren würde, doch spürt der RRK
den Atem des noch sieglosen Schlusslichtes Harvestehuder THC im Nacken,
das allerdings, gemessen an den aktuellen Resultaten, nun etwas stärker
als im vergangenen Herbst erscheint.
Mit Jasmin
Chulie, Isabel Scherer und Fabienne Werner hatte Rüsselsheims Trainer
Maciej Matuszynski am Samstag drei junge Debütantinnen in seinen Kader
berufen, wohingegen die erfahrene Rebecca Schneider nicht berücksichtigt
wurde. Die von einem Auslandsaufenthalt zurückgekehrte
Ex-Nationalspielerin Eva Frank sollte das Spiel beleben, die ebenso
routinierte Viktoria Krüger der Abwehr Stabilität verleihen...
Für den RRK spielten Lisa Lahham; Viola Becker, Mara
Bentscheck, Jasmin Chulie, Eva Frank, Viktoria Krüger, Ann-Paulin Heist,
Celina Hocks, Lotta Hof, Emma Kanz, Kimberly Körbel, Hannah Pehle,
Marilena Krauss, Isabel Scherer, Antonia Wilfer, Fabienne Werner.
"Alle wissen, dass es ein ganz wichtiges Spiel ist"
RRK kann
gegen Braunschweig großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 18. April 2015
frai - Der
Ball rollt wieder in der Frauenhockey-Bundesliga. Zum Rückrundenauftakt
am heutigen Samstag (15 Uhr) empfängt der abstiegsgefährdete
Rüsselsheimer RK den Tabellennachbarn Eintracht Braunschweig. Das
Hinspiel endete 2:2. Dieses Mal zählt gegen die Niedersachsen nur ein
Sieg. Beide Mannschaften haben in der Hinrunde magere vier Punkte
eingefahren. Nur Schlusslicht Harvestehude (ein Zähler) blieb hinter dem
Duo und bekleidet momentan den einzigen Abstiegsplatz.
"Alle
wissen, dass es ein ganz wichtiges Spiel ist; der Sieger macht einen
großen Schritt Richtung Klassenerhalt", sagt RRK-Co-Trainer Christian
Zimmermann. Der letzte Test am Dienstag macht Mut: Mit 5:0 besiegte die
junge Mannschaft den Regionalligisten TSV Schott Mainz.
Coach
Maciej Matuszynski setzt auf die wieder zur Verfügung stehenden
Routiniers Eva Frank und Viktoria Krüger. Dazu kommt noch ein
Talente-Quintett, das sich in der Vorbereitung empfehlen durfte: Jasmin
Chulie, Selina Windgaß, Juliane Kunz, Teresa Hoff und Isabel Scherer
standen erstmals im Erstliga-Kader. Vor allem Isabel Scherer machte
dabei auf sich aufmerksam und könnte bald zu ihren ersten
Bundesliga-Minuten kommen.
Gegner
Braunschweig, in dessen Reihen die ehemalige RRK-Spielerin Lotte Kanz
steht, war bereits in der vergangenen Woche aktiv. Die Mannschaft von
Trainer Carsten Alisch unterlag beim Berliner SC mit 0:5. Die Gastgeber
verzeichneten 10:0 Ecken, was die Einseitigkeit der Partie
unterstreicht. Trotz allem wehrten sich die Braunschweigerinnen nach
Kräften.
Heute wird
der RRK versuchen, das Spiel an sich zu reißen und in Führung zu gehen.
"Im Hinspiel ist uns das gelungen. Doch wir waren nicht in der Lage, ein
2:0 über die Zeit zu retten", erinnert sich Co-Trainer Zimmermann, der
mit Matuszynski per Videoanalyse die Spielweise des Gegners studiert
hat.
Verjüngungsprozess geht weiter:
Jasmin Chulie, Selina Windgaß, Juliane Kunz, Teresa Hoff und Isabel
Scherer wollen über kurz oder lang im Bundesligakader des RRK Fuß
fassen. |
Gewinnen − egal wie
RRK-Damenteam startet gegen punktgleiche Eintracht in
Bundesliga-Rückrunde
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 17. April 2015)
Keine
Frage, diese Generalprobe muss einfach Mut machen. Auch wenn der Gegner
zwei Spielklassen tiefer mit Krummstock und Hartplastikball agiert. Was
der 5:0-Sieg, den die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK am Dienstagabend
gegen TSV Schott Mainz, eingefahren haben, für die Psyche des Teams von
Cheftrainer Maciej Matuszynski bedeutet, wird beim Blick auf die Tabelle
der Bundesliga augenscheinlich. In den zehn Spielen der Hinserie, also
in 700 Minuten, hat der Ruderklub ebenfalls fünf Mal getroffen.
Da neben
der schwächsten Torausbeute auch noch die meisten Gegentreffer (36) als
Handicap zu Buche stehen, grenzt es fast schon an ein Wunder, dass der
Ruderklub nicht als Schlusslicht in die Rückrunde startet. Den einzigen
Abstiegsplatz nimmt mit drei Zählern Rückstand auf den Ruderklub der
Harvestehuder THC ein, gegen den die Hessinnen ihren bislang einzigen
Saisonsieg erkämpft hatten. Der vierte Punkt wurde bei Eintracht
Braunschweig entführt, die am Samstag nun am Sommerdamm Aufstellung
nimmt. Und die am vergangenen Wochenende die Hinrunde ebenfalls mit vier
Habenzählern abgeschlossen hat − sinnigerweise nach einer 0:5-Niederlage
beim Berliner HC...
Entsprechend liegt auf der Hand, dass dieser Partie große Bedeutung
beizumessen ist. "Alle wissen, dass das ein ganz wichtiges Spiel ist.
Der Sieger macht einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt", sagt
Christian Zimmermann. Matuszynskis rechte Hand ist nicht nur wie gehabt
guter Dinge, sondern hat selbst kräftig die Werbetrommel gerührt: "In
Braunschweig, die vor Saisonbeginn ähnlich viele Abgänge zu beklagen
hatten wie wir, haben wir eine 2:0-Führung noch hergegeben − auch weil
wir am Ende vielleicht nicht mutig genug waren. Diesmal werden wir gut
vorbereitet sein. Und ich hoffe, dass wir auch mal eine gute Atmosphäre
für die Mädels hinkriegen." Neben der genauen Analyse der jüngsten
Braunschweiger Niederlage per Videoaufzeichnung basiert Zimmermanns
Zuversicht auf den deutlich besseren personellen Vorzeichen beim jungen
Altmeister: "Dass Eva Frank und Vicky Krüger wieder da sind, hilft uns
enorm. An deren Erfahrung können sich unsere vielen jungen Spielerinnen
anlehnen."
So auch
Isabel Scherer, die in der Vorbereitung einen so starken Eindruck
hinterlassen hat, dass ihr aus dem neu hinzugestoßenen Quintett des
Jahrgangs 1998 am Samstag die ersten Bundesligaminuten winken. Dazu
kommt es noch zum Duell der Kanz-Schwestern Lotte (Eintracht) und Emma,
wobei für familiäre Sentimentalitäten kein Platz bleibt. Ein Sieg muss
her. Egal wie.
Der Rüsselsheimer RK ist gewarnt: "Es kann passieren"
Hockeydamen wollen erstklassig bleiben
Von Alex
Westhoff (aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 16. April 2015)
Martin
Müller gibt sich schon längst keinen Illusionen mehr hin. Er denkt nicht
erst seit diesen Tagen an das jahrelang schier Undenkbare. "Ich bin
Realist genug, dass ich weiß: Es kann passieren", sagt der
Hockey-Abteilungschef beim Rüsselsheimer RK. "Es" − das wäre der Abstieg
der Damenmannschaft aus der Bundesliga. Nach 28 Jahren ununterbrochener
Zugehörigkeit zum Elitezirkel und einer Erfolgsbilanz, die den Stern des
RRK viele Jahre hell strahlen ließ. Sechs deutsche Meisterschaften und
zwei Europapokaltriumphe auf dem Feld und mehr als zwei Dutzend Titel in
der Halle sammelte der Klub vom Untermain zwischen 1990 und 2006. Dies
hilft aktuell freilich nicht, wenn die Rüsselsheimerinnen in der an
diesem Wochenende beginnenden Feld-Rückrunde hart um den Klassenverbleib
werden kämpfen müssen. "Wir wollen die Liga mit unseren Möglichkeiten
halten. Ich vermag aber partout nicht vorauszusagen, ob es gut ausgehen
wird", sagt Müller, der die Geschicke des Rüsselsheimer Hockey seit 1999
leitet und als Spieler acht Meisterschaften mit den Herren feierte.
Mit nur
vier Punkten aus zehn Partien geht die junge Mannschaft von Trainer
Maciej Matuszynski in die Rückserie, in der sie − aufgrund des Rückzugs
des Teams von Schwarz-Weiß Neuss − nur einen Verein hinter sich zu
lassen braucht für das Erreichen des Klassenziels. Derzeit belegt der
Harvestehuder THC mit nur einem Zähler den einzigen Abstiegsplatz. Doch
schon zum Start an diesem Samstag kommt dem Heimspiel gegen Eintracht
Braunschweig (15 Uhr, Sommerdamm) besondere Bedeutung zu. Denn die
Niedersachsen haben ebenso erst vier Punkte gesammelt. Es wird auf einen
Dreikampf dieser Teams hinauslaufen, um den Absturz zu verhindern, der
für die Traditionsmarke RRK eine besonders bittere Note hätte. Der Strom
an Nachwuchsspielerinnen, die in das Bundesligateam eingebaut werden,
reißt immerhin nicht ab. Mit den 16 und 17 Jahre alten Talenten Juliane
Kunz, Isabel Scherer, Lisa Viebrantz, Selina Windgaß (eigene Jugend),
Jasmin Chulie (Limburger HC) und Teresa Hoff (RRK II) geht Coach
Matuszynski das Unterfangen mit unter anderem sechs
Bundesliga-Debütantinnen an. Mehr Stabilität und Klasse verspricht man
sich beim RRK von einigen Rückkehrerinnen, die nach studienbedingten
Abwesenheiten nun wieder zum Schläger greifen am Sommerdamm...
Schwerpunkt Spielaufbau
Zweitliga-Spitzenreiter Uhlenhorst Mülheim ärgert Rüsselsheims Damenteam
Von Stephen
Lämmerhirt (aus "Main-Spitze" vom 31. März 2015)
Christian
Zimmermann war beeindruckt. Von den Gastgeberinnen. "Das ist ein junges,
richtig bissiges Team. Für einen Zweitligisten haben die sehr gut
gespielt. Ich denke, der HTC wird in die Bundesliga aufsteigen", sparte
der Assistenztrainer der Rüsselsheimer Hockey-Damen nicht mit Lob für
den HTC Uhlenhorst Mülheim. Der Spitzenreiter der Zweiten Bundesliga,
Gruppe Nord, hatte es dem Rüsselsheimer RK (RRK) nicht nur schwer
gemacht, er hatte den Bundesliga-Vorletzten auch zwei Mal besiegt. Am
Samstag 1:0, am Sonntag 3:0.
"Unseren
Spielerinnen war anzumerken, dass ihnen das intensive athletische
Vorbereitungsprogramm in den Knochen gesteckt hat. Darüber hinaus müssen
wir an unserem Aufbauspiel arbeiten. Das ist noch zu langsam und wir
spielen zu viele ungenaue Pässe", befand Zimmermann. Diese Schwächen
wurden von den Gastgeberinnen schonungslos aufgedeckt, die sich vor
eigenem Publikum – parallel lief der Mülheimer Sparkassen-Cup, bei dem
sich zahlreiche Männer-Bundesligisten präsentierten – erkennbar einiges
vorgenommen hatten.
Dass
Heimkehrerin Eva Frank überdies noch nicht wirklich fit wirkte,
beunruhigte Zimmermann weniger. "Bis zum Rückrundenstart am 18. April
ist Eva wieder ganz die Alte", ist er überzeugt. Und er sei froh, dass
man nach der Rückkehr der ehemaligen Nationalspielerin und Viktoria
Krüger jetzt wieder einen richtigen Bundesliga-Kader beisammen habe.
Ein
Erfolgserlebnis war dem Ruderklub an der Ruhr übrigens auch vergönnt.
Den Zweitliga-Dritten Blau-Weiß Köln bezwangen die Hessinnen nach Toren
von Marilena Krauss (2), Krüger, Isabel Scherer und Kimberly Körbel mit
5:1 Toren. Nach Ostern schließen Testspiele gegen Regionalligisten die
Vorbereitung ab. Am 9. April (20.30 Uhr) gastiert der RRK beim Hanauer
THC. Am 16. April (19 Uhr) wird der TSV Schott Mainz am Sommerdamm
vorstellig.
Ausflug nach Hannover bringt Erkenntnisse
RRK-Frauen am Wochenende in Mülheim
Aus
"Main-Spitze" vom 27. März 2015
(sl). In
drei Wochen (18. April) startet die Bundesliga-Rückrunde. Auf die
abstiegsbedrohten Hockey-Frauen des Rüsselsheimer Ruderklubs (RRK)
wartet gleich ein richtungsweisendes Heimspiel. Denn mit Eintracht
Braunschweig stellt sich der punktgleiche (4) Rangneunte beim
Tabellenvorletzten vor. Der Erfolgsdruck könnte dann für den Ruderklub
erheblich sein, da die Eintracht bereits eine Woche zuvor im
Nachholspiel beim Berliner HC die Chance besitzt, zu punkten.
Daher
bereiten sich die Hessinnen schon seit acht Wochen intensiv vor und
testeten am vergangenen Wochenende erstmals unter
Wettbewerbsbedingungen. "Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen und
wissen nun, an welchen Schwachstellen wir noch arbeiten müssen", befand
RRK-Assistenztrainer Christian Zimmermann zur Turnierteilnahme in
Hannover. In der niedersächsischen Landeshauptstadt hatten die
Rüsselsheimerinnen nach Siegen über die Regionalligisten Club Raffelberg
Duisburg und UHC Hamburg II sowie die Zweitligisten SC 80 Frankfurt und
den vom ehemaligen RRK-Coach Florian Westermann betreuten DHC Hannover
das Finale erreicht. Dieses verloren die Hessinnen allerdings gegen den
früheren Bundesligisten aus Duisburg.
An diesem
Wochenende messen sich die Schützlinge des polnischen Trainers Maciej
Matuszynski in Mülheim mit Zweitligisten. Sie treffen auf Gastgeber
Uhlenhorst (Samstag, 18 Uhr und Sonntag, 12 Uhr) sowie Blau-Weiß Köln
(Samstag, 15.30 Uhr).
Erst hart arbeiten, um dann effektiv
zuschlagen zu können: Die Bundesliga-Hockeyfrauen des Rüsselsheimer
RK um Viola Becker sind seit zwei Wochen draußen zugange.
|
"Da geht einem das Herz auf"
RRK-Damen ackern mit 20-köpfiger Trainingsgruppe für
den Bundesliga-Verbleib
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27. Februar 2015)
Noch ist es
oft ziemlich kalt. Und angeblich soll sogar noch mal Schnee kommen. Aber
wer ziemlich sicher davon ausgehen muss, dass der Verbleib in der
Bundesliga einem Drahtseilakt gleichen wird, der ist gut beraten, sich
so früh wie möglich in Form zu bringen. Und das nicht erst mit
Turnierbesuchen in Hannover (Ende März) oder Mülheim (Anfang April). In
diesem Sinne ackern die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK bereits
seit 14 Tagen am Sommerdamm, wobei aufgrund der Temperaturen aktuell
verständlicherweise überwiegend ohne Ball gerannt wird. "Wir haben ein
intensives Athletiktraining entwickelt, und alle ziehen toll mit“, sagt
Christian Zimmermann.
Neuzugang aus Limburg?
Die rechte
Hand von Chefcoach Maciej Matuszynski erfreute sich aber auch daran, in
der 20-köpfigen Trainingsgruppe (Zimmermann: "Da geht einem das Herz
auf") zwei bekannte und drei neuere Gesichter begrüßen zu können:
Viktoria Krüger ist seit der Hallen-WM wieder dabei, Kapitänin Eva Frank
bislang noch sporadisch, "aber ab März wieder kontinuierlich". Und: "Mit
Juliane Kunz, Lisa Viebrantz, Isabel Scherer und der leider noch
verletzten Selina Windgaß sind vier Spielerinnen aus der weiblichen
Jugend dazugestoßen, die bereits im Vorjahr im Testspiel gegen Polen
angedeutet haben, dass sie uns gut helfen können, so Zimmermann. Damit
nicht genug bahnt sich nach längerer Zeit mal wieder ein externer Zugang
an: Eine Spielerin des Limburger HC soll nach dem Athletiktest in der
nächsten Woche nun auch am Schläger auf Herz und Nieren geprüft werden.
"Eine gute Mittelfeldspielerin", findet Zimmermann. Sollte der Wechsel
zustande kommen, würde dies den Frust mildern, dass die ehemalige
Jugend-Nationalspielerin Louisa Willems aufgrund verschiedener
Verletzungen weiterhin auf unbestimmte Zeit auf Eis liegt.
Dafür ist
offenbar ein anderes leidiges Thema vom Tisch: Bekanntlich müssen die
RRK-Frauen ja in dieser Saison damit leben, dass sie durch den Rückzug
von Schwarz-Weiß Neuss an Bundesliga-Doppelspieltagen häufig sonntags
auf ausgeruhte Gegner treffen. "Zu 99 Prozent sieht es so aus, dass wir
das Spiel beim Harvestehuder THC auf den 10. Mai verlegen. Und somit
hätten wir wenigstens in diesem vielleicht entscheidenden Spiel gleiche
Bedingungen", sagt Zimmermann. Normalerweise hätte der Ruderklub am 26.
April beim aktuell drei Punkte schlechter dastehenden Tabellenletzten
antreten sollen, der im Gegensatz zu den Hessinnen (beim Düsseldorfer
HC) tags zuvor nicht beschäftigt ist. Dem Vernehmen nach soll der
Deutsche Hockey-Bund (DHB) an die anderen Bundesligavereine appelliert
haben, bei möglichen Verlegungswünschen der durch den Spielplan alleine
benachteiligten Rüsselsheimerinnen Entgegenkommen zu zeigen.
Kondition reicht nicht für zwei Bundesligaspiele
Junges Damenteam des RRK kassiert trotz drei starker
Halbzeiten bei UHC und Alster Hamburg zwölf Gegentreffer
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 20. Oktober
2014)
Für die
Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK ist der erste Teil der
Bundesliga-Feldsaison noch unschöner geendet, als sie sich angelassen
hatte – mit zwei deftigen Auswärtspleiten. Im Gegensatz zu Anfang
September, als von Mannheim noch nach Köln gereist werden musste, lagen
diesmal allerdings lediglich ein paar Kilometer innerhalb Hamburgs
dazwischen. Nach dem mehr oder weniger erwarteten 0:5 bei "Vizemeister"
Uhlenhorster HC ging die 0:7-Packung tags darauf beim Club an der Alster
erheblich mehr ans hessische Gemüt. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Einerseits bin ich auf 180, weil am Sonntag in der zweiten Halbzeit
deutlich zu sehen war, dass es vor allem konditionell bei einigen nicht
für zwei Bundesligaspiele an einem Wochenende reicht. Andererseits haben
wir in den anderen drei Halbzeiten keinesfalls schlecht gespielt. Ich
würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass wir durch unsere neue Taktik,
mehr im Raum zu stehen, im bisherigen Saisonverlauf nie besser
ausgesehen haben", bilanzierte Christian Zimmermann. Der Co-Trainer
räumte aber gleichzeitig ein, dass sein "Chef" Maciej Matuszynski "total
fertig ist. 0:20 Tore in vier Spielen hat er in seiner Karriere noch nie
erlebt."
Dass in der
Teamsitzung am Dienstag harte Worte fallen werden, kann als gesichert
gelten. Denn mit weiterhin vier Punkten und dem nun deutlich
schlechtesten Torverhältnis (5:36) der drei Kellerkinder sowie mit einer
ausgetragenen Partie mehr dürfte allen in der RRK-Familie klar sein,
dass das Abstiegsgespenst über dem Sommerdamm bei der Wiederaufnahme der
Punktrunde Mitte April wohl nur mit allergrößter Anstrengung und einer
Portion Glück vertrieben werden kann. "Das war natürlich kein schöner
Abschluss, aber mit einem kleinen Kader, einigen Kranken und Verletzten
ist es halt schwierig. Mit vier Punkten können wir aber einigermaßen
leben; zumindest sind wir nicht Letzter", so das Zwischenfazit von
Spielführerin Lotta Hof...
Das jüngste Team des RRK
Erstklassige Hockey-Damen setzen auf Hilfe im Frühjahr
Aus
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 17. Oktober 2014
west. Vor
dem Anpfiff der Bundesligaspiele mit Beteiligung des Rüsselsheimer RK
herrscht meist ein großes Hallo. Denn in vielen gegnerischen Hockeyteams
gibt es Spielerinnen mit RRKVergangenheit. "Wir haben Deutschland mit
guten Spielerinnen und Trainern bevölkert", sagt Martin Müller. Der
Hockeyabteilungsleiter des Klubs vom Untermain ist keiner, der in
Gedanken ständig der ruhm- und titelreichen Vergangenheit nachhängt, als
die Rüsselsheimerinnen die dominante Kraft hierzulande waren. Doch dass
man in der Szene überall auf Spielerinnen trifft, die auf der Anlage am
Sommerdamm ausgebildet wurden und nun Teams verstärken, die dem
RRK-Jahrgang 2014 weit überlegen sind, schmerzt Müller schon. Das Ende
einer Ära, der Abstieg droht. "Es ist eine bittere Situation für alle
Beteiligten", sagt er.
Nur vier
Punkte und fünf mickrige Tore stehen nach den ersten acht
Bundesligaspielen für die Rüsselsheimer Damen zu Buche. Und damit müsse
man in Anbetracht der Ausgangslage mit einem im Schnitt 20 Jahre jungen
Team sogar zufrieden sein. Sie haben es beim RRK "genau so erwartet",
sagt der polnische Neutrainer Maciej Matuszynski, der bei Amtsantritt im
Sommer sechs Spielerinnen aus der Stammelf ersetzen beziehungsweise die
Positionen mit Juniorenspielerinnen aus dem guten Nachwuchsjahrgang 1997
besetzen musste. Elf Spielerinnen sind zwanzig Jahre alt oder jünger. Es
ist das "jüngste RRK-Team aller Zeiten", wie man im Klub mutmaßt. "Wir
sind von Abgängen regelrecht überflutet worden", sagt Müller, der zu
jener Zeit im Sommer nach dem Abgang von Florian Westermann auch noch
keinen Trainer gefunden hatte.
Denn die
Besten − Spielerinnen wie Trainer − vermögen die Rüsselsheimer schon
längst nicht mehr in Rüsselsheim zu halten, vor allem nicht zu
Rüsselsheimer Bedingungen. Neben der verschwundenen sportlichen
Attraktivität können die Hessen auch nicht mit anderen Standortvorteilen
wuchern. Für Müller schien in diesen Wochen auch das Schlimmste
vorstellbar. Der Abteilungsleiter warnte davor, dass dem RRK dasselbe
Schicksal drohen könnte wie Schwarz-Weiß Neuss. Die Rheinländer hatten
aufgrund zahlreicher Abgänge ihr Damen-Team vor dieser Saison aus der
Bundesliga abgemeldet. Der Neusser Fall ist für die Hessen zum einen
warnendes Beispiel für die Zukunft, zum anderen womöglich der rettende
Anker in der Jetztzeit. Denn weil Schwarz-Weiß als erster Absteiger
feststeht, muss nur ein weiterer Klub den Gang in die Zweitklassigkeit
antreten. Diesen Platz werden die Hessinnen wohl mit Eintracht
Braunschweig, gegen die ein Punktgewinn gelang, und dem Harvestehuder
THC, gegen den es mit dem erlösenden ersten Saisonsieg klappte, unter
sich ausmachen.
Coach
Matuszynski ist als Verwalter des Mangels gekommen und will nicht als
Totengräber in die Vereinsgeschichte eingehen. Der Pole, der sich mit
seinen Spielerinnen vorwiegend in Englisch verständigt, zeigt sich
beeindruckt von der Passion und der Wehrhaftigkeit, wie seine
Spielerinnen sich gegen die Abstiegsgefahr stemmen. Zumal er nur 15
Feldspielerinnen in seinem Kader hat, so dass Führungskräfte wie Lotta
Hof oder Mara Bentscheck acht Saisonspiele lang jeweils die kompletten
70 Minuten auf dem Kunstrasen waren. Jede Verletzung einer Spielerin,
sagt Matuszynski, dessen Team an den letzten beiden Hinrundenspieltagen
auf dem Feld an diesem Wochenende beim UHC Hamburg und beim Club an der
Alster antreten muss, wäre "eine Katastrophe".
Die Anweisungen von Trainer Maciej
Matuszynski an seine Hockeyspielerinnen im Spiel gegen den
Harvestehuder THC haben geholfen. |
"Hoffnung
für die Zukunft", sagt der Trainer, mache ihm neben der Hingabe seiner
Spielerinnen für die gemeinsame Sache, dass im Frühjahr auch personelle
Hilfe kommt. Die bundesligaerfahrenen Eva Frank und Vicky Krüger werden
nach studienbedingten Abwesenheiten wieder am Sommerdamm zurückerwartet.
Und Matuszynski will bei dem mit ihm befreundeten polnischen
Nationaltrainer für den Standort Rüsselsheim werben, auf dass die eine
oder andere Spielerin für ein Hockey-Auslandssemester an den Untermain
kommt. Ein Argument könnte sein: Beim RRK wird es nicht langweilig.
Halbzeit-Hoffnung im Keim erstickt
Rüsselsheimer Bundesliga-Frauen haben beim Berliner HC mit 0:5 das
Nachsehen
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 13. Oktober 2014
frai - Die
Hockeyfrauen des Bundesligisten Rüsselsheimer RK mussten sich am Sonntag
beim Berliner HC mit 0:5 geschlagen geben. Vor rund 200 Zuschauern im
Stadtteil Zehlendorf war für den Ruderklub letztlich nichts zu holen...
Pehles Kunstschuss im
Kellerduell – 2:1
Wichtiger erster Saisonsieg des Rüsselsheimer RK gegen Harvestehude –
Düsseldorfer Doppelschlag
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 6. Oktober 2014
pp - Im
Tabellenkeller gelang den Bundesliga-Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK ein 2:1-Heimsieg gegen den punktlosen Letzten
Harvestehuder THC. Erst in der Schlussphase erzielten Marilena Krauss
und Hannah Pehle die Tore zum ersten Saisonerfolg.
RRK-Trainer
Maciej Matuszynski atmete tief durch: "Ich bin überglücklich, dass wir
dieses Sechs-Punkte-Spiel noch gewonnen haben. Das ist sehr wichtig für
die Psyche meiner Spielerinnen", sagte er nach dem knappen, aber
verdienten 2:1 gegen den Harvestehuder THC.
Vier Punkte
liegen die Rüsselsheimerinnen nun vor dem Schlusslicht und können den
restlichen drei Auswärtsaufgaben der ersten Halbserie beruhigter
entgegenblicken. Nichts zu holen gab es für sie dagegen beim 0:4 im
Sonntagsspiel gegen den Düsseldorfer HC...
Ultimatives Duell der Kellerkinder
Für RRK-Hockeyfrauen gilt's gegen Schlusslicht HTHC /
Sonntag kommt Überraschungs-Primus Düsseldorf
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 2. Oktober
2014)
Beim Blick
aufs Klassement wird augenscheinlich, was Sache ist. Und was für beide
Teams auf dem Spiel steht. Nach sechs der 20 Partien dieser
Bundesligasaison haben die Hockeyfrauen des Harvestehuder THC null
Punkte auf dem Konto, sind logischerweise Tabellenletzte. Nur
unwesentlich besser sieht es beim jungen Team des Rüsselsheimer RK aus,
das bei bislang fünf Auftritten und ebenfalls drei Toren immerhin einen
Zähler verbuchte. Und am Samstag (15 Uhr) zudem den Heimvorteil besitzt,
wenn es am Sommerdamm zum ultimativen Duell der Kellerkinder kommt.
Entsprechend tritt die zweite Hausaufgabe des Ruderklubs am Sonntag (14
Uhr) gegen Spitzenreiter Düsseldorfer HC auch bei Christian Zimmermann
deutlich in den Hintergrund. "Die Partie gegen den HTHC ist vielleicht
das wichtigste Spiel der gesamten Saison", mag der Co-Trainer nicht
lange um den heißen Brei herumreden. Und: "Wenn wir da nicht drei Punkte
holen, weiß ich auch nicht." Grundsätzlich denke er aber positiv und sei
überzeugt, "dass da etwas möglich ist – wenn wir einerseits konzentriert
zur Sache gehen und gleichzeitig locker bleiben"...
Coach Matuszynski lobt: "Taktisch hervorragend"
RRK-Frauen holen beim 2:2 in Braunschweig ersten Punkt
der Saison
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29. September 2014
frai - Das
2:2 bei Eintracht Braunschweig war der erste Punktgewinn für die
Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK in dieser Bundesliga-Saison. Zugleich
war es das erste Erfolgserlebnis des neuen Trainers Maciej Matuszynski.
Taktisch habe das die Mannschaft in Braunschweig ganz hervorragend
gemacht, sagte Matuszynski...
RRK: Lisa
Lahham, Lara Kaltbeitzel, Antonia Wilfer, Viola Becker, Mara Bentscheck,
Lotta Hof, Judith Bremer, Kimberly Körbel, Marie Harzer, Celina Hocks,
Hannah Pehle, Fabienne Werner, Marilena Krauss, Rebecca Schneider,
Ann-Paulin Heist.
RRK-Frauen weiter ohne
Punktgewinn
Wenigstens erzielt Mara Bentscheck das erste Saisontor der
Rüsselsheimerinnen
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 15.09.2014
pp - Nach
vier Partien bleiben die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in der
Feld-Bundesliga ohne Punktgewinn. Wenigstens durften sie am
Sonntagnachmittag durch eine verwandelte Strafecke von Mara Bentscheck
das erste Saisontor bejubeln.
Den
doppelten Heimauftritt am Sommerdamm konnten die Frauen des
Rüsselsheimer RK nicht nutzen, um mit ihrem neuen Trainer Maciej
Matuszynski den ersten Erfolg zu feiern. Sang- und klanglos verloren sie
am Samstag gegen Aufsteiger TSV Mannheim mit 0:3. Etwas achtbarer zog
sich das neuformierte RRK-Team einen Tag später beim 1:2 gegen den als
Endrundenanwärter gehandelten Münchner SC aus der Affäre. Zumindest mit
dem Einsatzwillen und der Laufbereitschaft seiner Spielerinnen durfte
der polnische Coach dabei zufrieden sein. "Wir müssen halt weiter
tüchtig an uns arbeiten", hofft Matuszynski auf den baldigen Umschwung.
Derzeit ist
der RRK Zehnter, was am Ende wegen des Rückzugs von SW Neuss den
Klassenerhalt bedeuten würde. Derzeit zeichnet sich ein
Abstiegs-Zweikampf mit dem ebenfalls noch sieglosen Schlusslicht
Harvestehuder THC ab.
In Mannheim ordentlich, in Köln chancenlos
Befürchtete Niederlagen für junges Frauenteam des Rüsselsheimer RK
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 8. September 2014)
Es hätte
schlimmer kommen, aber durchaus auch besser laufen können: Das jüngste
Frauenteam, das der Rüsselsheimer RK in seiner 26-jährigen
Bundesliga-Geschichte jemals am Start hatte, kam zum Auftakt der
Hockeysaison 2014/15 nicht um die befürchteten Niederlagen herum und
steht am Tabellenende. Anders, als dies mancher erwartet haben mag,
hielt sich das Team des neuen Trainers Maciej Matuszynski bei den
Play-off-Kandidaten Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln durchaus wacker.
Dem etwas unglücklichen 0:2 in der Kurpfalz folgte tags darauf ein
aktuell schwerlich zu vermeidendes 0:5 im Rheinland beim stark besetzten
Titelverteidiger Rot-Weiss Köln. "Wir wollten uns am ersten Wochenende
möglichst gut aus der Affäre ziehen, und das ist uns gelungen. Wir haben
mit Sicherheit einiges gelernt, haken das aber schnell ab und
konzentrieren uns auf die Spiele gegen schlagbare Gegner", so das Fazit
von Co-Trainer Christian Zimmermann...
RRK:
Lisa Lahham, Nina Ankenbrand; Lotta Hof, Mara Bentscheck, Viola Becker,
Ann-Paulin Heist, Lara Kaltbeitzel, Celina Hocks, Emma Kanz, Marie
Harzer, Kimberly Körbel, Hannah Pehle, Marilena Krauss, Fabienne Werner,
Rebecca Schneider, Antonia Wilfer, Judith Bremer.
Talente sollen Klassenerhalt schaffen
Für Rüsselsheimer Damen geht es in Mannheim und in
Köln gegen Titelanwärter
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 6. September 2014
frai - Es
wird um den Bundesliga-Klassenerhalt gehen, da sind sich im Lager der
Hockeydamen des Rüsselsheimer RK zum Saisonstart alle einig.
Abstiegsangst soll bei der Mannschaft des neuen Trainers Maciej
Matuszynski aber nicht aufkommen. Heute beim Mannheimer HC und am
Sonntag bei Rot-Weiss Köln geht es darum, gut aus den Startlöchern zu
kommen.
Die Karten
sind zum Auftakt neu gemischt. Mit dem Polen Maciej Matuszynski (44) hat
ein neuer Übungsleiter die Geschicke der Rüsselsheimer Mannschaft
übernommen. A-Nationalspielerin Eva Frank wird aufgrund eines
Auslandsaufenthaltes der Mannschaft auf unbestimmte Zeit fehlen, auch
Abwehrchefin Viktoria Krüger steht nicht zur Verfügung. Co-Trainer
Christian Zimmermann, der ebenfalls polnische Wurzeln hat, spricht vom
"jüngsten RRK-Frauen-Team aller Zeiten".
Elf
U20-Talente sollen in der Bundesliga Erfahrung sammeln und am Ende mit
den verbliebenen Arrivierten den Klassenerhalt schaffen. Da Schwarz-Weiß
Neuss seine Mannschaft zurückzog, steht ein Absteiger bereits fest. Es
wird also nur eine weitere Mannschaft der elf Bundesligisten den Gang in
die Zweitklassigkeit antreten müssen. Ausgerechnet die beiden namhaften
Gegner des ersten Spielwochenendes profitieren von dieser Konstellation.
Sowohl der heutige Gegner Mannheimer HC als auch der amtierende Deutsche
Meister Rot-Weiss Köln hätten gegen Neuss rangemusst. So können sich die
beiden Titelanwärter auf die Duelle mit dem Ruderklub konzentrieren.
Die Ersten Damen des RRK in der
Feldsaison 2014/15 (hinten: Marie Harzer, Emma Kanz, Lotta Hof,
Hannah Pehle, Rebecca Schneider; davor: Trainer Maciej Matuszynski,
Judith Bremer, Atonia Wilfer, Mara Bentscheck, Ann-Paulin Heist,
Co-Trainer Christian Zimmermann; vorn: Lara Kaltbeitzel, Fabienne
Werner, Nina Ankenbrand, Lisa Lahham, Kimberly Körbel, Viola Becker;
weiter dabei: Eva-Maria Frank, Helena Faust, Celina Hocks, Louisa
Willems, Marilena Krauss, Viktoria Krüger, Kim Treutner,
Teammanagerin Linda Namuo-Schneider) |
Beim
Mannheimer HC freut sich Vera Battenberg auf ein Wiedersehen mit ihren
ehemaligen Mitspielerinnen. Sie führt nun die vierköpfige Riege der
Ex-RRK-Spielerinnen auf Mannheimer Seite an. Die Mannschaft von Adytia
Pasarakonda geht als Favorit ins Rennen. Ein Punktgewinn wäre für den
Ruderklub eine beachtliche Leistung. Geradezu sensationell wäre ein Sieg
am Sonntag bei Titelverteidiger Rot-Weiss Köln. Die Mannschaft von
Trainer Markus Lonnes hat mit Lara May und Christina Schröder ebenfalls
ein ehemaliges Rüsselsheimer Duo ihren Reihen.
Außer Frage
steht, dass das Auftaktwochenende für RRK-Torhüterin Lisa Lahham viel
Arbeit bedeuten wird. Die 25-Jährige weiß, dass es gegen die Aufsteiger
vom TSV Mannheim und Düsseldorfer HC oder das wegen einiger Abgänge
ebenfalls geschwächte Braunschweig vermutlich leichter sein wird etwas
zu holen. Doch sie sagt: "Wir müssen uns nach der kurzen Vorbereitung
möglichst gut verkaufen. Jeder Punkt zählt und wenn wir am Wochenende
etwas mitnehmen, dann ist das nicht nur für unsere Köpfe sehr gut."
Unerfahrener, aber dafür extrem hungrig
Für das
jüngste RRK-Frauenteam beginnt die 26. Bundesligasaison beim Mannheimer
HC und bei Meister Rot-Weiss Köln
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 5. September 2014)
Am letzten
August-Wochenende ließ sich der Auftritt in Mannheim noch relativ
einfach absagen, an diesem Samstag hätte das schwerwiegende Folgen: Mit
dem Gastspiel beim Mannheimer HC hebt sich um 17 Uhr der
Bundesliga-Vorhang für das Frauenhockeyteam des Rüsselsheimer RK. Dass
die 26. erstklassige Spielzeit hintereinander, die dem Ruderklub am
Sonntag (14.30) als zweiten Gang den Deutschen Meister Rot-Weiss Köln
serviert, unter einem besonderen Stern steht, geht weit darüber hinaus,
dass durch den Rückzug von Schwarz-Weiß Neuss stets einer der elf
verbliebenen Vereine spielfrei sein wird und einer der beiden Absteiger
bereits feststeht. "Das ist das jüngste RRK-Team aller Zeiten", sagt
Christian Zimmermann, der in seine fünfte Runde als Assistenztrainer
geht.
Elf
U20-Talente im Kader
Obwohl dem
47-Jährigen ein permanenter Verjüngungsprozess in Rüsselsheim durchaus
vertraut ist, so spürt er doch ziemlich genau, was auf den aktuellen
Kader – darunter elf U20-Talente – und den neuen Chefcoach Maciej
Matuszynski (44) zukommen wird. Zumal durch die spät liegenden
Sommerferien und jeder Menge Schülerinnen kaum komplett trainiert und
erst am vergangenen Dienstag ein Testspiel bestritten werden konnte –
gegen das eigene zweite Männerteam. "Das wird natürlich ganz schwer, und
ich habe den Mädels auch gesagt, dass ein paar Niederlagen kommen
werden. Aber ich bin überzeugt, dass unser junges, extrem hungriges Team
zeigen will und wird, was es kann. Und darüber hinaus sind wir längst
nicht die Einzigen, die Probleme haben", sagt Zimmermann. So habe etwa
auch Eintracht Braunschweig sehr viele Abgänge zu beklagen.
RRK-HEIMSPIELE IN DER SAISON 2014/15
13. September (15 Uhr) gegen TSV
Mannheim (Aufsteiger)
14. September (14 Uhr) gegen Münchner
SC (5.)
4. Oktober (15 Uhr) gegen
Harvestehuder THC (8.)
5. Oktober (14 Uhr) gegen
Düsseldorfer HC (Aufsteiger)
18. April (15 Uhr) gegen Eintr.
Braunschweig (10.)
8. Mai (15 Uhr) gegen Berliner HC
(4.).
9. Mai (15 Uhr) gegen UHC Hamburg
(2.)
16. Mai (15 Uhr) gegen Mannheimer HC
(6.)
17. Mai (14 Uhr) gegen Rot-Weiss Köln
(1.)
30. Mai (15 Uhr) gegen Club an der
Alster Hamburg (3.) |
|
Realistisch, aber keinesfalls pessimistisch blickt auch Lisa Lahham der
neuen Runde entgegen. "Wir wissen nicht, wo wir stehen, und müssen uns
im Saisonverlauf noch finden. Aber das geht Mannschaften in der
Fußball-Bundesliga doch auch nicht anders. Natürlich sind wir jung und
um einiges unerfahrener, aber das heißt ja nicht, dass wir deswegen
schlecht sind", sagt die 25-jährige Torhüterin. Dass die
Zahnmedizin-Studentin in ihrer siebten Saison am Untermain bis auf
Weiteres die Älteste im RRK-Team sein wird, dies sei "schon etwas
ungewöhnlich. Aber die Eva kommt ja im Frühjahr zurück und ist drei
Monate älter." Weil besagte Eva Frank als Kapitänin und
A-Nationalspielerin aufgrund eines studienbedingten Afrika-Aufenthaltes
noch geraume Zeit fehlt, "müssen wir paar Älteren unsere Erfahrungen an
die Jungen weitergeben und versuchen, sie ein wenig auf die
Bundesliga-Anforderungen vorzubereiten." Was auf sie selbst zukommt,
darüber ist sich die aus Bad Kreuznach stammende Torhüterin absolut im
Klaren: "Ich werde auf jeden Fall mehr zu tun haben."
Wiedersehen mit Battenberg
Dass dies
für das erste Punktspiel-Wochenende gilt, kann als gesichert gelten. Der
Mannheimer HC, wo die langjährige Mittelfeldakteurin Vera Battenberg die
RRK-Fraktion wieder auf vier Köpfe erweitert hat, hat den größten Kader
gemeldet und wird bestimmt wenigstens ein Auge in Richtung DM-Halbfinale
richten. "Da wollen wir angreifen und schon versuchen, etwas
mitzunehmen", gibt sich Zimmermann kämpferisch. Tags darauf, beim
Titelverteidiger in Köln, gehe es dann vermutlich vorrangig darum, "sich
möglichst gut zu verkaufen". Das sieht Lisa Lahham ähnlich: "Jeder Punkt
zählt, und wenn wir am Wochenende etwas mitnehmen, wäre das sehr gut."
In der
Saison 2013/14, in der Eintracht Frankfurt als Tabellenzwölfter punktlos
blieb, hätten 15 Zähler zum Ligaverbleib genügt. "So etwas wird es
diesmal nicht geben", legt sich Lahham fest, "weil die Aufsteiger
deutlich stärker sind." Auch diese Feststellung vermag Christian
Zimmermanns Optimismus nicht zu erschüttern: "Im Frühjahr sind Eva Frank
und hoffentlich auch Vicky Krüger wieder dabei, und dazu kommen noch
drei Talente hinzu. Wir haben wirklich tolle Perspektiven in
Rüsselsheim, um uns in drei Jahren wieder höhere Ziele als den
Klassenerhalt setzen zu können. Ich gehe jedenfalls ganz fest davon aus,
dass wir auch 2015 der ersten Liga angehören."
Hockey Rüsselsheimer RK
Vom
früheren Glanz weit entfernt
Den
Spielerinnen des letzten hessischen Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer
RK steht eine schwere Saison bevor. Andere Klubs sind finanziell
deutlich besser aufgestellt, weshalb es bei Rüsselsheim nur ein Ziel
gibt: den Abstieg vermeiden.
Von
Christian Stör (aus "Frankfurter Rundschau" vom 04.09.2014)
Vor zehn
Jahren war die Hockeywelt in Rüsselsheim noch in bester Ordnung. Die
Rüsselsheimerinnen hatten gerade erst wieder die deutsche Meisterschaft
gewonnen, zum sechsten Mal binnen zwölf Jahren. Keine Frage, der
Rüsselsheimer RK war in Deutschland ein echter Markenname, zumal damals
in Mandy Haase, Silke Müller und Denise Klecker auch drei Spielerinnen
mit von der Partie waren, die später in Athen auch noch olympisches Gold
gewannen.
Doch im
Grunde war dies auch das Ende einer goldenen Ära des hessischen
Frauenhockeys, die in den 80er-Jahren begonnen hatte, als die Klubs aus
der Region die Meisterschaft fast ausschließlich unter sich ausgemacht
hatten: Der 1. Hanauer THC triumphierte ebenso zweimal (1981 und 1984)
wie der SC Frankfurt 1880 (1988 und 1989), während sich Eintracht
Frankfurt 1991 die Krone aufsetzen konnte.
Ob sich das
noch mal wiederholt? Vom Glanz früherer Jahre ist jedenfalls nicht mehr
viel übriggeblieben. Hanau findet sich in der Regionalliga Süd wieder,
während der SC 1880 in der Zweiten Bundesliga Süd spielt – genau wie die
Eintracht, die in der vergangenen Saison im Oberhaus alle 22 Spiele
verlor und sang- und klanglos abstieg. Mehr hatte aber ohnehin niemand
erwartet. Abteilungsleiter Jürgen Fiedler weist seit Jahren darauf hin,
dass ein Verein wie Eintracht Frankfurt, in dem Hockey nur eine
Abteilung unter vielen ist, mit reinen Hockeyklubs finanziell nicht
mithalten kann.
Die
finanzielle Situation ist "nicht rosig"
Das Geld
ist natürlich auch der Grund für die immer massiver werdenden Probleme
beim Rüsselsheimer RK, dem einzig verbliebenen hessischen
Bundesligisten. "Die Gegebenheiten im deutschen Hockey haben sich
geändert", sagt der Rüsselsheimer Hockeyboss Martin Müller. Eins steht
für ihn fest: "Ohne Unterstützung von außen ist nichts mehr möglich."
Allerdings sehe die finanzielle Situation in Rüsselsheim derzeit "nicht
rosig" aus. Außerdem seien Großstadtklubs wie der Berliner HC, Rot-Weiss
Köln oder der UHC Hamburg auch deshalb attraktiver für junge
Spielerinnen, weil es dort eine Anbindung an Unis und andere
Ausbildungsstätten gebe. Auch private Mäzene öffnen dort schon mal ganz
gerne ihre Schatullen.
Verständlich also, dass die Rüsselsheimerinnen mit eher gedämpften
Erwartungen in die am kommenden Wochenende mit zwei Auswärtsspielen
(Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln) beginnende Bundesligasaison gehen.
"Das wird für uns sehr schwer werden", sagt Müller und meint damit, dass
Rüsselsheim wahrscheinlich gegen den Abstieg kämpfen wird.
Nur ein
Absteiger diese Saison
Die
Situation ist in der Tat sehr schwierig. Zum einen haben Lara May, Vera
Battenberg und Emma Seng den Verein verlassen, noch schwerer aber wiegt
der Umstand, dass ausgerechnet die beiden wichtigsten Spielerinnen
studienbedingt in der Vorrunde nicht zum Einsatz kommen werden:
Spielführerin Eva Frank und Abwehrchefin Viktoria Krüger nehmen jeweils
eine Auszeit vom Hockey und sind erst im Frühjahr wieder mit von der
Partie. So geht der RRK mit vielen Nachwuchskräften in die neue Saison.
"Doch die brauchen natürlich erfahrene Spielerinnen an ihrer Seite, um
in das Team hineinzuwachsen", weiß Müller.
Viel Arbeit
also für den neuen Trainer Maciej Matuszynkski, der von Hanau an den
Sommerdamm wechselte. Der frühere Chefcoach der polnischen
Nationalmannschaft, der den Spielerinnen seine Anweisungen hauptsächlich
auf Englisch erteilt, profitiert aber davon, dass Schwarz-Weiß Neuss
sein Team schon vor Saisonbeginn vom Spielbetrieb abgemeldet hat. So
muss diese Saison nur ein Klub auf sportlichem Wege absteigen. Dennoch
wird die Aufgabe, den Abstieg zu vermeiden, schwer genug werden. Vom
Meistertitel braucht in Rüsselsheim zehn Jahre nach dem letzten Erfolg
auf absehbare Zeit ohnehin niemand mehr zu träumen.
Matuszynski: "Das Spiel ist
das gleiche"
Rüsselsheimer Frauen gehen mit einem neuen Trainer und dem Ziel
Klassenerhalt in die nächste Feldrunde
Auf einer Linie fanden sich die
Verantwortlichen, als sie Maciej Matuszynski (Mitte), den neuen
Trainer der Rüsselsheimer Bundesliga-Hockeyspielerinnen,
vorstellten. Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller (links) und
Co-Trainer Christian Zimmermann wollen ihm zur Seite stehen.
|
Von Helmut
Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 30. August 2014)
Mit dem
neuen Trainer Maciej Matuszynski und dem Ziel Klassenerhalt starten die
Frauen des Rüsselsheimer RK am ersten September-Wochenende in die neue
Saison der Feldhockey-Bundesliga.
Angesichts
von zwei Aufgaben bei ambitionierten Gegnern hätte für die
Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK der Bundesliga-Auftakt am 6. und
7. September kaum schwieriger sein können: samstags beim Mannheimer HC,
nicht einmal 24 Stunden später beim amtierenden Deutschen Meister
Rot-Weiss Köln.
Gleich am
ersten Spieltag ist also der erst seit wenigen Wochen für die
Rüsselsheimerinnen tätige polnische Hockey-Trainer Maciej Matuszynski
mit seinen Schützlingen gefordert. Und offenbar brauchen die jungen
Rüsselsheimerinnen noch ein wenig Zeit, denn der RRK hat seine Teilnahme
am Turnier um den "Bundesliga-Cup", das an diesem Wochenende beim
Mannheimer HC ausgetragen wird, zugunsten eines Trainingstages abgesagt.
"Der
Rüsselsheimer Ruder-Klub ist noch immer eine gute Adresse", bringt der
43-jährige Pole, der als Spieler 150 Mal das Nationaltrikot seines
Heimatlandes trug, die Freude über sein Engagement in der Opelstadt zum
Ausdruck. Matuszynski verfügt über umfangreiche Erfahrungen als
Hockeycoach, war allerdings ausnahmslos im Männerbereich (neben anderen
polnische Nationalmannschaft, in Griechenland und beim Hanauer THC)
tätig. Beim RRK hat er nun erstmals ein Frauenteam unter seinen
Fittichen, was ihm allerdings keinerlei Kopfzerbrechen bereitet. "Das
Spiel ist das gleiche", erwartet er für sich keine größeren
Umstellungsprobleme.
Da wird ihm
schon eher zu denken geben, dass er die Saison mit einem zwangsläufig
verjüngten und relativ unerfahrenen Kader angehen muss. Talente wie
Fabienne Werner, Marie Harzer oder Lara Kaltbeitzel erleben ihre
Bundesliga-Feuertaufe nun eben früher als gedacht. Mit Lara May, Vera
Battenberg, Viktoria Krüger und Nationalspielerin Eva Frank stehen vier
gestandene Bundesligaspielerinnen nicht mehr zur Verfügung. Krüger und
Frank sind nach ihren studienbedingten Auslandsaufenthalten erst zum
Rückrundenauftakt im Frühjahr wieder einsatzfähig. In den bis dahin
absolvierten zehn Partien sollen auf dem Weg zum Klassenerhalt möglichst
bereits einige Punkte auf der Habenseite verbucht worden sein.
Nur ein
Absteiger, aber das gibt zu denken
Nachdem
Schwarz-Weiß Neuss seine Frauenmannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet
hat, wird in der Feldsaison 2014/15 unter elf Klubs lediglich ein
sportlicher Absteiger gesucht. Eine Tatsache, die dem finanziell
ebenfalls alles andere als auf Rosen gebetteten Rüsselsheimer RK in die
Karten spielt. Dennoch gibt das Schicksal der Neusser Hockeyspielerinnen
auch RRK-Hockeychef Martin Müller zu denken. Potente Hockey-Sponsoren im
Rhein-Main-Gebiet sind rar, was auch die sportliche Attraktivität der
früher auf nationaler und internationaler Ebene ungemein erfolgreichen
Rüsselsheimer Frauen längst hat schwinden lassen.
Gestandene
Spielerinnen zieht es nicht mehr an den Sommerdamm. Sie landen vielmehr
dort, wo es auch den einen oder anderen Euro zu verdienen gibt. So hat
sich auch die Hoffnung zerschlagen, einhergehend mit der Verpflichtung
von Maciej Matuszynski, vielleicht die eine oder andere polnische
Spielerin nach Rüsselsheim locken zu können. Es hat sich im östlichen
Nachbarland keine gefunden, die bereit gewesen wäre, Heimatverein und
Studienplatz aufzugeben, nur um in Rüsselsheim unentgeltlich
Hockey-Bundesliga spielen zu können. "Hoffentlich sehen wir uns nicht
irgendwann mal gezwungen, einen solchen Schritt wie nun SW Neuss gehen
zu müssen", malt Martin Müller den Teufel an die Wand.
Ungeachtet
solcher Widrigkeiten, hat Maciej Matuszynski den ihm zur Verfügung
stehenden Kader in den vergangenen Wochen auf die Punktspiele
vorbereitet. "Es hat mich sehr gefreut, mit welchem Engagement die
jungen Spielerinnen dabei zu Werke gegangen sind", schildert der Trainer
seine Eindrücke von den ersten Übungseinheiten. Unterstützt wird er von
Co-Trainer Christian Zimmermann, der dank eigener polnischer Wurzeln
vorerst die Rolle des Dolmetschers innehat. Matuszynski will aber nun
schnellstmöglich Deutsch lernen, um sich seinen Schützlingen gegenüber
ohne jeglichen Zeitverlust direkt verständlich machen zu können.
Jüngstes Team aller Zeiten stark genug?
RRK-"Übergangskapitänin" Lotta Hof mag trotz des personellen
Substanzverlustes für die Bundesliga nicht schwarz sehen
Nicht mehr nur als zweikampfstarke
Abwehrkraft gefragt: Lotta Hof (rechts) führt die
RRK-Hockeyspielerinnen als neue Kapitänin durch die
Bundesliga-Hinrunde. |
Von Martin
Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27. August 2014)
Noch zehn
Tage bleiben. Dann müssen die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in
der Bundesligasaison 2014/15 Farbe bekennen. Am ersten
September-Wochenende warten Mannheimer HC und Titelverteidiger Rot-Weiss
Köln auf den Ruderklub und seinen neuen Trainer Maciej Matuszynski. Und
auf jene Frau, die das noch einmal verjüngte Kollektiv des sechsmaligen
deutschen Feldmeisters als neue Spielführerin möglichst gut um die zehn
Klippen der Hinrunde führen soll.
"Das hätte
ich mir mit 14 nicht träumen lassen, dass ich zehn Jahre später mal
Kapitänin des RRK-Bundesligateams sein würde", bekennt Lotta Hof.
"Aber", schränkt die Biologiestudentin ein, "ich mache das ja nicht
alleine. Wir Älteren teilen uns das auf", sagt Hof. Die Älteren, das
sind Torhüterin Lisa Lahham (25) und Stürmerin Hannah Pehle (24). Womit
gleichzeitig deutlich wird, was in der 26. erstklassigen Spielzeit des
Ruderklubs seit dem Aufstieg 1987 aufgrund der namhaften Abgänge und
fehlender externer Zugänge Sache ist. "Wir freuen uns, dass wir mit Lara
Kaltbeitzel, Fabienne Werner und Marie Harzer drei 97er-Jahrgänge
hinzubekommen haben", sagt Hof – wohl wissend, dass dieses extrem junge
Trio angesichts eines 17-köpfigen Kaders zwangsläufig heftiger ins kalte
Wasser geworfen werden dürfte, als dies in Rüsselsheim Usus war. "Sie
werden wohl sehr früh viele Spielzeiten bekommen", so Hof.
Gut
ausgebildete Spielerinnen
Trotz des
mutmaßlich erheblichen Substanzverlustes, den die Abgänge von Lara May
(RW Köln), Vera Battenberg (Mannheimer HC) und Emma Seng (Alster
Hamburg) nebst der studien- (Eva Frank) beziehungsweise berufsbedingten
(Viktoria Krüger) Auszeiten zur Folge haben, mag "Übergangskapitänin"
Hof nicht schwarz sehen: "Die Situation ist ja nicht neu für uns. Seit
Jahren schon werden wir quasi für Tod erklärt, und das ist oft ein
besonderer Ansporn für uns gewesen. Wir werden bestimmt nicht oben
mitmischen, aber wir haben weiterhin gut ausgebildete Spielerinnen, von
denen etliche in Jugend-Nationalteams standen oder stehen."
Am
wichtigsten sei es, sich als Team nach der durch die Ferienzeit
anfänglich suboptimalen Vorbereitung und bislang ohne Testspiel
möglichst schnell zu finden. Und: "Da es durch den Rückzug von Neuss ja
nur noch eine weitere Mannschaft trifft, ist der Druck glücklicherweise
nicht ganz so groß. Eintracht Braunschweig wollen wir hinter uns lassen
und dazu zu Hause den einen oder anderen Punkt holen."
Druck,
damit kann Lotta Hof offensichtlich gut umgehen. 2010 war die
Abwehrspielerin überraschend in den deutschen Kader für die 15.
Hallen-EM in Duisburg berufen worden. "Das hat Spaß gemacht", so die
Mainzerin. Die Bronzemedaille, die "irgendwo in meinem Zimmer liegt",
sei aber kein Ansporn gewesen, den fünf A-Länderspielen weitere folgen
zu lassen: "Der Sprung von der U21 ins A-Team ist enorm, und zweimal am
Tag trainieren ist nichts für mich. Mir reicht es, Bundesliga zu
spielen."
Dies tut
sie seit nunmehr sieben Jahren für den RRK in der Regel überaus
zuverlässig und effektiv, hat in dieser Zeit ungezählte brenzlige
Situationen vor dem eigenen Tor entschärft. Obwohl sie sich mit diesem
Thema eigentlich gar nicht beschäftigen mag, steht für sie fest, "dass
ich auch dann, wenn der worst case eintreten und wir absteigen sollten,
bleiben würde. Der RRK ist mein Verein", sagt Hof, die nach dem
bevorstehenden Master-Abschluss an der Frankfurter Gutenberg-Universität
noch ihren Doktor machen will.
Frischer
Wind im Training
Zurück zur
Gegenwart: Seit 14 Tagen können am Sommerdamm mit dem kompletten Kader
intensiv die Grundlagen geschaffen werden. Um mögliche spielerische
Defizite auszugleichen, ist es unabdingbar, zumindest körperlich topfit
zu sein. Und in dieser Richtung scheint die Verpflichtung des früheren
polnischen Männer-Nationalcoachs eine gute Wahl gewesen zu sein. "Das
Training ist anstrengender geworden, und er fragt häufiger mal nach, ob
wir noch können. Durch andere Übungen ist auf jeden Fall frischer Wind
reingekommen. Wir sind sehr zufrieden", sagt Hof.
Und auch in
Sachen Kommunikation mit dem 44-jährigen Matuszynski, die bislang
überwiegend in Englisch vonstatten geht, ist Hof guter Dinge: "Ich
ermuntere ihn immer wieder, die Übungen auf Deutsch zu erklären." Dass
dies ebenso Zeit brauchen und Geduld erfordern wird, wie die
Eingewöhnung des jüngsten RRK-Damenteams aller Zeiten an die raue
Bundesligaluft kann als gesichert gelten.
Mission Liga halten
Maciej Matuszynskis
schwerer Job als Hockeytrainer
Von Alex Westhoff (aus
"Frankfurter Allgemeine" vom 14. August 2014)
Vor fünf Jahren kreuzten sich
schon mal die Wege von Maciej Matuszynski und dem Rüsselsheimer RK. Es
war eine andere, eine bessere Zeit für den Hockeystandort am Untermain.
Damals wurden die RRK-Herren in der Halle Europacupsieger − und
besiegten im Halbfinale den von Matuszynski betreuten polnischen Klub KS
Pocztowiec Poznan. Als der 44-Jährige nun im Juli bei den Rüsselsheimer
Damen anheuerte, ist von dem Glanz der erfolgreichen Jahre kaum etwas
geblieben. Weder bei den Herren, die auf dem Feld und in der Halle nur
noch dritt- beziehungsweise zweitklassig vertreten sind, noch bei den
Damen, deren Hoch-Zeit mit nationalen und internationalen Titeln in
Serie im Jahr 2006 zu Ende ging. Zwar sind sie auf dem Feld und in der
Halle nach wie vor erstklassig, doch Matuszynski wird sich strecken
müssen, dass die jahrzehntelange Bundesligaära nicht unter seiner Ägide
zu Ende geht. "Es wird ein harter Kampf und eine harte Saison für uns
alle", sagt der Pole.
Matuszynski tritt am
Rüsselsheimer Sommerdamm als eine Art Mangelverwalter an. Denn der
150-rnalige Nationalspieler und Olympiateilnehmer 2000 muss mit einem
blutjungen Team arbeiten, das vier seiner wichtigsten Spielerinnen
beraubt worden ist. Lara May, Vera Battenberg, Viktoria Krüger und
Kapitänin Eva Frank bildeten eine funktionierende Achse, an der die
traditionell guten Nachwuchsspielerinnen aus der eigenen Schmiede sich
orientieren, wachsen und gedeihen konnten. Dazu hat auch
Junioren-Nationaltorhüterin Emma Seng (Club an der Alster) den Klub
verlassen. Ohne das bundesligaerfahrene Leistungsträgerinnen-Quartett
wird es schwer, weiß auch Matuszynski, der einen Einjahresvertrag
unterschrieben hat. Am 6. und 7. September starten die RRK-Damen gleich
mit zwei Auswärtspartien gegen die Spitzenteams Mannheimer HC und
Meister Rot-Weiss Köln in ihre "Mission Liga halten", wie Matuszynski
sagt. Immerhin: Zur Rückrunde im Frühjahr 2015 werden Kapitänin Frank
und Abwehrchefin Krüger nach ihren studienbedingten Aktivitäten wieder
zurück erwartet. Und noch eine für die Bundesliga-Perspektive der
Hessinnen günstige Fügung kommt hinzu: Schwarz-Weiß Neuss hat seine
Damenmannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet, so dass sportlich nur noch
ein weiterer Absteiger ermittelt werden wird.
"Das macht es ein bisschen
einfacher für uns", sagt Matuszynski, der sich "glücklich darüber"
zeigt, mit wie viel Engagement seine junge Mannschaft in den ersten
Vorbereitungswochen zu Werke ging. Und doch zeigt der Fall Neuss nur
allzu deutlich, wie grundsätzlich verschieden die Bedingungen bei den
finanziell potenten Klubs und den klammen Vereinen in der Liga sind.
RRK-Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller hat schon angedeutet, dass das
Schicksal der Rheinländerinnen eines Tages auch die Rüsselsheimerinnen
treffen könnte.
Landsleute mit gleicher Passion: Der neue
RRK-Frauencoach Maciej Matuszynski (links) ist froh, den ebenfalls aus Polen
stammenden Co-Trainer Christian Zimmermann an seiner Seite zu haben. |
Seit dem Abgang des
Erfolgstrainers Berti Rauth (2007) und dem Rückzug von Sponsor Opel
fehlen Antworten und Ideen, um den Niedergang aufzuhalten. Die letzten
drei Damen-Trainer Rauth (Club an der Alster), Benedikt Schmidt-Busse (UHC
Hamburg) und Florian Westermann (DHC Hannover) verließen den RRK für
mehr Geld und bessere Perspektiven. Neuzugänge mit Bundesligaerfahrung
und überdurchschnittlicher Klasse sucht man seit Jahren vergeblich. Der
RRK ist mit dem, was er sportlich und drumherum bietet, nicht mehr
attraktiv. Die Hoffnung, dass Matuszynski dank seiner Drähte in die
Heimat polnische (National-)Spielerinnen mitbringen könnte, hat sich
auch zerschlagen. Es habe sich keine gefunden, die ihren derzeitigen
Verein und Studienplatz für ein (nicht bezahltes) Engagement in
Rüsselsheim aufzugeben bereit wäre, sagt Matuszynski.
Nach monatelanger
Trainersuche setzen die Rüsselsheimer nun auf den Polen, der bislang nur
im Männerbereich gearbeitet hat und sich mit seinen Spielerinnen nur auf
Englisch verständigen kann. "Es ist ja nach wie vor Hockey", sagt
Matuszynski, der zuletzt ein Wanderer durch die Hockeywelt war mit
Engagements in Polen, Griechenland und zuletzt auch 16 Monate lang beim
Drittligaklub Hanauer THC.
"Ruderklub eine gute Adresse"
Maciej
Matuszynski geht den Neuaufbau des wiederum verjüngten RRK-Frauenteams
ohne Abstiegsängste an
Das
Interview führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 14. August 2014)
Seit etwas
mehr als vier Wochen ist Maciej Matuszynski hauptamtlicher Trainer der
Bundesliga-Frauen und des weiblichen Nachwuchses des Rüsselsheimer RK.
Zuvor war der fast zwei Meter große Hüne, der in seiner Heimat Polen
fünfmal Feld- und achtmal Hallenmeister wurde, nur im Männerbereich
tätig. Die Main-Spitze sprach mit dem 43 Jahre alten, 150-fachen
Hockey-Nationalspieler darüber, wie es zu diesem Engagement gekommen ist
und wie seine Ziele aussehen.
Wie
kommt man in Posen auf die Idee, erstmals ein Frauenteam übernehmen zu
wollen und wird ausgerechnet beim Rüsselsheimer Ruderklub fündig?
Mein Traum
war es schon immer, eine Bundesliga-Mannschaft zu trainieren. Und der
Rüsselsheimer RK ist sicher eine gute Adresse.
Was
wissen Sie von Ihrem neuen Verein und der Mannschaft?
Den RRK
kenne ich schon sehr lange. Sein Name war schon immer europaweit mit
gutem Hockey verbunden.
Der RRK
hat lange nach einem Nachfolger für Florian Westermann gesucht und
angeblich eine Handvoll Absagen erhalten. Sie waren also offenbar die
letzte Hoffnung …
Diese
Situation war mir vorher unbekannt. Das Angebot war sehr interessant und
ich bin froh, hier zu sein.
Für
welche Art Trainer stehen Sie, was haben Sie sich konkret vorgenommen?
Ich bin ein
sehr ruhiger Typ, mag es aber, dass die Aufgaben konsequent absolviert
werden.
Sie
haben in der Hallensaison 2012/13 den Hanauer THC gecoacht. Warum sind
Sie nicht länger geblieben?
Aus
privaten Gründen musste ich ganz plötzlich wieder zurück nach Polen.
Meine Mutter ist damals sehr krank geworden.
Der RRK
hat erneut viele Leistungsträgerinnen verloren, muss erneut verjüngen
und läuft Gefahr, in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Schreckt
Sie das?
Es wird
wahrscheinlich nicht einfach werden. Aber wir wollen mit dieser jungen
Mannschaft viel erreichen. Und Angst habe ich definitiv nicht.
Haben
Sie die Hoffnung, die eine oder andere Nationalspielerin aus ihrem
Heimatland noch zu einem Wechsel nach Rüsselsheim überreden zu können?
Ich bin in
ständigem Kontakt mit dem Nationaltrainer Polens und versuche alles, die
eine oder andere Spielerin für einen Wechsel zu begeistern.
Wie
sieht die Marschrichtung für die nächsten Wochen bis zum Punktspielstart
am 6. September aus?
Wir
versuchen, die Mannschaft nach den zahlreichen Abgängen neu aufzubauen
und die Truppe bundesligatauglich zu machen.
Frauen
und Männer ticken normalerweise deutlich anders. Müssen Sie sich als
Trainer quasi neu erfinden?
Auf keinen
Fall!
Sie
wollen möglichst schnell Deutsch lernen und sind auf Wohnungssuche.
Bedeutet das, dass sie auf alle Fälle länger beim RRK arbeiten möchten?
Ich habe
mir vorgenommen, hier etwas länger zu bleiben. Mal schauen, was die Zeit
so bringt.
Polnischer Nationaltrainer
kommt zu Rüsselsheimer Hockeydamen
Aus "Frankfurter Allgemeine
Zeitung" vom 12. Juli 2014
Die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK haben einen neuen Trainer. Der einstige polnische
Herren-Nationaltrainer Maciej Matuszynski übernimmt beim Bundesligaklub
den Cheftrainerposten des nach Hannover abgewanderten Florian
Westermann. Der 43-Jährige war in den vergangenen beiden Jahren schon in
der Region als Herren- und Jugendcoach beim Hanauer THC tätig. "Ob es
funktioniert, wird man sehen", sagt RRK-Hockeyabteilungsleiter Martin
Müller, der monatelang mit der Suche nach einem neuen Damentrainer
beschäftigt war. Matuszynski, der kaum Deutsch spricht und sich in
Englisch verständigt, soll sich zunächst auf die Erstligamannschaft der
Rüsselsheimer konzentrieren, ehe er womöglich noch Aufgaben im
weiblichen Jugendbereich hinzubekommt. Denn die Bundesliga-Damen stehen
vor einer schwierigen Runde. Mit Lara May (Rot-Weiss Köln) und Vera
Battenberg, die ihren Abschied vom Sommerdamm erklärt hat, verlieren die
Hessinnen zwei Leistungsträgerinnen. Eine weitere erhebliche Schwächung
ist das Fehlen von Kapitänin Eva Frank und Viktoria Krüger in der Anfang
September beginnenden Hinrunde. Die beiden Führungsspielerinnen sind
studienbedingt im Ausland. Maciej Matuszynski hat als Aktiver über 150
Länderspiele für Polen bestritten und an den Olympischen Spielen 2000
teilgenommen. (west.)
Maciej Matuszynski folgt Florian
Westermann als Trainer des Frauenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer
RK. |
Polens Ex-Nationalcoach trainiert RRK-Frauen
Maciej Matuszynski betreut Rüsselsheimer Bundesligisten
ab nächster Woche – Vorher in Hanau – "Ein absoluter Fachmann"
Von Heiko Weissinger (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 9.
Juli 2014)
Der ehemalige polnische Hockey-Nationaltrainer Maciej Matuszynski wird
neuer Coach des Frauen-Bundesligisten Rüsselsheimer RK. Für den
43-Jährigen, der bisher Männerteams betreut hat, ist es die zweite
Station in Deutschland nach seinem Engagement beim Hanauer THC.
Den Kontakt
zu Matuszynski hatte der aus Polen stammende Co-Trainer der RRK-Frauen,
Christian Zimmermann, geknüpft. "Nachdem einige Aspiranten auf der Liste
abgesagt hatten oder nicht finanzierbar waren, sind wir an ihn
herangetreten und haben ihn aufgrund seiner Vita verpflichtet", sagte
Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller, der monatelang auf der Suche nach
einem Nachfolger für den nach Hannover abgewanderten Florian Westermann
war.
Martin
Müller hatte sich auch bei Matuszynskis Ex-Arbeitgeber Hanauer THC
umgehört, wo er die Männer in der 1. (Halle) und 2. Regionalliga (Feld)
sowie die männliche Jugend trainierte. Müller: "Es hieß, er sei fachlich
gut. Letztlich ist es dort an der Bezahlung gescheitert."
Der RRK,
finanziell auch nicht gerade auf Rosen gebettet, stellt den 43-Jährigen
unbefristet als hauptamtlichen Trainer der Frauen und des weiblichen
Nachwuchses ein. Ein Nebenjob, um das sicherlich nicht üppige Salär
aufzubessern, ist dem neuen RRK-Coach erlaubt, "wenn die Beschäftigung
unsere Kreise nicht stört" (Müller). "Doch momentan bietet sich da
nichts an."
Über 150
Spiele für Polens Nationalteam
Maciej
Matuszynski ist mit dem Hockeyspiel aufgewachsen, denn sein Vater war
ein erfolgreicher Spieler. Mit neun Jahren griff dann auch der Filius
zum Schläger – der Beginn einer großen Karriere. In elf Jahren lief
Matuszynski über 150 Mal für das polnische Nationalteam auf und schoss
dabei zehn Tore. Er holte bei Europameisterschaften sieben Medaillen und
war 2000 Ersatzspieler bei den Olympischen Spielen in Sydney. In Polen
wurde er mit seinem Verein KS Pocztowiec Poznán fünfmal Feld- und
achtmal Hallenmeister.
Seit 13
Jahren ist der in Poznán (Posen) geborene Maciej Matuszynski als Coach
tätig. Zunächst als Co-Trainer der polnischen Männer-Nationalmannschaft
und ab 2004 vier Jahre als deren Cheftrainer. Unter seiner Ägide brachte
Polen 2006 bei der EM der deutschen Auswahl die erste Niederlage (4:9)
unter dem Hallendach bei.
Außerdem
arbeitete der Ex-Nationalspieler als Lehrer und Hockeytrainer an der
Sportschule in seinem Heimatort, wo er auch den Verein WKS Grunwald
Poznán zweimal zur Vizemeisterschaft führte. Von 2009 bis 2012 war
Matuszynski Cheftrainer einer griechischen Klubmannschaft, ehe er zum
Hanauer THC wechselte, wo er bis April dieses Jahres wirkte. "Er musste
wegen familiärer Probleme nach Polen zurück", berichtete
THC-Pressesprecher Thomas Seifert und zeigte sich etwas überrascht, dass
Matuszynski nun erneut ein Engagement in Deutschland übernommen hat,
nachdem er zuletzt für den polnischen Verband im Juniorenbereich
gearbeitet hatte.
Co-Trainer Zimmermann soll dolmetschen
Über den
Hanauer Ex-Trainer ist Seifert aber voll des Lobes: "Er ist ein Profi,
ein absoluter Hockey-Fachmann, der voll hinter seiner Arbeit steht und
sehr engagiert ist. Seine sportliche Vita und seine Trainerstationen
sprechen für ihn." Einziges Manko: "Er spricht kaum Deutsch, so dass
alles über Englisch ging." In Rüsselsheim soll Christian Zimmermann, der
Co-Trainer bleibt, in den ersten Monaten dolmetschen.
In der
kommenden Woche wird Maciej Matuszynski in Rüsselsheim erwartet, wo er
zunächst privat unterkommt, bis der Verein eine Wohnung für ihn gefunden
hat. Ob er sich bereits am Dienstag im Training seiner neuen Mannschaft
vorstellt, ist noch unklar. "Mal sehen, ob es passt", sagt Martin Müller
zu der Verpflichtung. "Es ist immer ein gewisses Risiko, ob die Chemie
stimmt und die Spielerinnen mit ihm zurechtkommen."
Eines ist
klar: Angesichts einiger Abgänge steht bei den RRK-Frauen ein Umbruch
an. Da wäre es sicher hilfreich, wenn der neue Trainer auch die ein oder
andere A-Nationalspielerin aus Polen mitbringen könnte, um den Kader
qualitativ zu verbessern. Doch Martin Müller bremst entsprechende
Erwartungen: "Das muss für uns auch immer finanzierbar sein."
Neuer Coach der RRK-Frauen kommt aus Polen
|
Aus
"Main-Spitze" vom 8. Juli 2014
(kri).
Läuft alles wie geplant, dann werden die Hockeyspielerinnen des
Rüsselsheimer RK am 15. Juli erstmals ihren neuen Trainer zu Gesicht
bekommen. Wie Abteilungsleiter Martin Müller bestätigte, ist der Verein
nach längerer Suche mit dem 44 Jahre alten Maciej Matuszynski einig
geworden. Den Kontakt zum Ex-Nationalcoach Polens, in dessen Ägide die
erste deutsche Niederlage bei einer Hallen-EM fiel (2006/4:9), hat
Co-Trainer Christian Zimmermann geknüpft, der aufgrund seiner Wurzeln in
der Anfangszeit auch als Dolmetscher gefragt ist. "Aber Maciej spricht
sehr gut Englisch und ich denke, dass er auch recht schnell Deutsch
lernt", so Zimmermann.
Der
bisherige Assistent des nach Hannover abgewanderten Florian Westermann
hofft zudem, dass der Neue "möglichst drei polnische
A-Nationalspielerinnen mitbringt". Dies wäre extrem wertvoll, weil im
Raum steht, dass neben den vier bekannten Abgängen auch noch die
erfahrene Mittelfeldkraft Vera Battenberg wegbrechen könnte. Nach einem
Kurzintermezzo beim Hanauer THC in der Hallensaison 2012/13 war
Matuszynski zuletzt bei einem Klub in seiner Heimatstadt Posen sowie für
Polens U21-Junioren tätig.
Abschied von Emma Seng und Lara May
RRK-Frauen unterliegen polnischem Nationalteam mit 4:9 und 3:4 –
Gespräche mit neuem Trainer vor Abschluss
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 11. Juni 2014
pp - Am
Pfingstwochenende mussten sich die Hockey-Frauen des Rüsselsheimer RK in
zwei Testspielen gegen die polnische Nationalmannschaft geschlagen
geben. Derweil steht die Suche nach einem neuen Trainer vor dem
Abschluss: Schon in Kürze dürfte Vollzug gemeldet werden.
Fabienne Werner (links) vom
Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK traf in den beiden
Testspielen gegen die polnische Nationalmannschaft (Johanna Hadrot)
jeweils einmal. |
Sechs
Wochen nach Abschluss der Bundesligasaison nahmen die Hockeyspielerinnen
des Rüsselsheimer RK über Pfingsten wieder einmal den Schläger in die
Hand. Ohne vorheriges Training standen sie dabei allerdings im Stadion
am Sommerdamm in zwei Testspielen gegen die Nationalmannschaft aus Polen
auf verlorenem Posten. Beim 4:9(1:6) am Samstag waren die
Rüsselsheimerinnen chancenlos. Wesentlich mehr Gegenwehr wurde einen Tag
später geleistet, ohne jedoch beim 3:4(2:2) eine weitere Niederlage
verhindern zu können. Dennoch war der Rüsselsheimer Interimstrainer
Christian Zimmermann mit den Vorstellungen seiner Schützlinge
keinesfalls unzufrieden. "Das polnische Frauen-Hockey hat in den letzten
Jahren enorme Fortschritte gemacht. Mittlerweile verfügen unsere
östlichen Nachbarn über ein richtig spielstarkes Team", sagte
Zimmermann. Drei Tage lang trainierten die Polinnen in Rüsselsheim, um
sich auf das in drei Wochen in Lettland stattfindende
Qualifikationsturnier zur World League vorzubereiten.
In der
ersten Partie fehlte dem RRK anfangs jegliche Bindung. Schon zur Pause
lagen die Gastgeberinnen aussichtslos mit 1:6 zurück. Am Ende hieß es
4:9, wobei Marilena Krauss (2), Viktoria Krüger und Fabienne Werner für
die Rüsselsheimer Tore verantwortlich zeichneten. Am Sonntag hielt der
Ruderklub etwas aggressiver dagegen und war 70 Minuten lang ein
ebenbürtiger Gegner. Diesmal steuerten Klara Kyndlova, Fabienne Werner
und Marilena Krauss die Treffer zum 3:4-Endstand bei.
Letztmals
im Dress der Rüsselsheimerinnen liefen am Wochenende Torfrau Emma Seng
(wechselt zum Club an der Alster nach Hamburg) und Verteidigerin Lara
May (zum Deutschen Meister Rot-Weiss Köln) auf. Wegen der Vorbereitung
auf ihr Examen will auch Abwehrchefin Viktoria Krüger vorerst etwas
kürzer treten und wird deshalb im September beim Start in die neue
Feldsaison nicht zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für Spielführerin
Eva Frank. Die 24-jährige Nationalspielerin und Biologie-Studentin will
bis Mitte Dezember im Senegal Daten für ihre Diplomarbeit sammeln. "Wir
müssen das akzeptieren, abhaken und weitermachen. Wichtig ist, die
Mädels optimal auf die neue Saison vorzubereiten", erklärte Christian
Zimmermann. In den beiden Spielen gegen Polen gab er mit Klara Buchholz,
Charlotte Steiner und Maike Penger drei Nachwuchskräften eine Chance,
die "allesamt ihre Sache prima gemacht" hätten.
Zimmermann
ist sich angesichts der Umstände bewusst, dass die RRK-Frauen vor einer
schweren Bundesligasaison stehen: "Für uns wird es von Anfang an nur um
den Klassenerhalt gehen", prophezeit er. Neuzugänge seien noch nicht in
Sicht. Aber er habe am Wochenende im Kader von Polen einige interessante
Spielerinnen gesehen und wolle nun seine guten Kontakte zu
Nationaltrainer Krzysztof Rachwalski nutzen: "Vielleicht können wir ja
die eine oder andere dafür begeistern, bei uns neue Erfahrungen auf
Bundesligaebene zu sammeln." Nach dem Weggang von Florian Westermann
habe ihm als Interimstrainer die Arbeit mit den Mädchen viel Spaß
bereitet.
Bald wird
Christian Zimmermann aber nun wieder ins zweite Glied zurücktreten. "Die
Gespräche mit dem neuen Trainer sind sehr weit gediehen und stehen kurz
vor dem Abschluss", verriet er, ohne dessen Namen preisgeben zu wollen.
Zimmermann geht davon aus, dass der momentan noch bei der
Weltmeisterschaft in Den Haag beschäftigte RRK-Hockeychef Martin Müller
schon bald nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden den Coach
vorstellen wird.
Fast zwei Geburtstagsgeschenke für Zimmermann
RRK-Frauen steigern sich im zweiten Testspiel gegen Polens Nationalteam
deutlich / Mit neuem Trainer wohl einig
Aus
"Main-Spitze" vom 10. Juni 2014
(ulz). In
der sommerlichen Mittagshitze bestritt Frauenhockey-Bundesligist
Rüsselsheimer RK gleich zwei Testspiele gegen das polnische
Nationalteam. Am Samstag unterlagen die von Christian Zimmermann
gecoachten Gastgeberinnen sehr deutlich 4:9(1:6), wobei Marilena Krauss
(2), Viktoria Krüger sowie Fabienne Werner für die RRK-Treffer
verantwortlich zeichneten. Am noch heißeren Sonntag steigerten sich die
Gastgeberinnen aber enorm und verloren lediglich 3:4(2:2). Klára
Kyndlová, Werner und Krauss trafen.
Das von
Krzysztof Rachwalski trainierte polnische Nationalteam zeigte
insbesondere am Sonnabend sein respektables technisches und läuferisches
Niveau. "Dass wir zumindest im ersten Match nicht wirklich mithalten
konnten, ist natürlich verständlich. Schließlich hat meine Mannschaft
sechs Wochen nichts mit dem Ball gemacht. Insofern haben wir unsere Haut
wenigstens am Sonntag teuer verkauft. Das war eine Klasseleistung meiner
Mädels, zumal mit Clara Buchholz, Maike Pinger, Meike und Charlotte
Steiner gleich vier Nachwuchskräfte aus der weiblichen B-Jugend erstmals
im Kader der Ersten standen", freute sich Geburtstagskind Zimmermann,
der zum 46. Wiegenfest nach der zweiten Partie von seinem Ensemble eine
Helene-Fischer-CD geschenkt bekam. Er möchte zukünftig lediglich weiter
als Assistenzcoach arbeiten. Während er andeutete, dass Kontakte zu zwei
oder drei polnischen Auswahlspielerinnen als Neuzugänge geknüpft wurden,
waren die Vorbereitungs-Duelle mit Polen gleichzeitig die
Abschiedsspiele für Torhüterin Emma Seng (geht zu Alster Hamburg) und
Lara May (RW Köln). Zudem möchte Viktoria Krüger in ihrem
Examenssemester bis Oktober pausieren.
Klar ist
inzwischen auch, dass der RRK nach dem Weggang von Übungsleiter Florian
Westermann bei der Suche eines Nachfolgers wohl fündig geworden ist. "Es
ist fast sicher; die abschließenden Gespräche werden geführt, wenn
Abteilungsleiter Martin Müller von der Weltmeisterschaft aus Holland
zurückkehrt. Danach wird er der Öffentlichkeit vorgestellt", so
Zimmermann. |