Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Pressestimmen zum Start und Verlauf der Feldhockey-Bundesligen 2011/2012, RRK-Damen in der 1. und RRK-Herren in der 2. Liga! Haben beide unterschiedliche Ziele ??
 

 

DM-Zweiten Zähler abgetrotzt

RRK-Hockeydamen werden trotz des 1:1 bei Klipper Hamburg die "rote Laterne" nicht los

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 24.10.2011)

Das "Bootshaus" hat für die nächsten Monate den Charakter eines "Rotlichtviertels": Nach den Männern ist es auch den erstklassigen Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK nicht mehr gelungen, die "rote Laterne" vor dem Gang in die Halle los zu werden. Nach zwei Siegen in Serie sprang zum Abschluss der Hinrunde in der Bundesliga ein 1:1 (0:1) beim Meisterschaftszweiten Klipper Hamburg heraus. Nach einem Punkt aus den ersten acht Saisonpartien ist dank der jüngsten Erfolgsserie das rettende Ufer aber wieder deutlich näher gerückt. Entsprechend kehrten Benedikt Schmidt-Busse und sein Team der Freien und Hansestadt nicht unzufrieden den Rücken: "Wir fighten uns in der Tabelle Schritt für Schritt zurück Das gibt Zuversicht für die Rückrunde", sagte der RRK-Trainer − wohl wissend, dass aufgrund der größeren Spielanteile und einem deutlichen Torchancenplus in den zweiten 35 Minuten mehr drin gewesen wäre: "Nach dem Ausgleich waren wir gut im Geschäft und hatten auch noch einige gute Möglichkeiten, sodass sich Klipper nicht hätte beschweren dürfen, wenn wir drei Punkte mitgenommen hätten", sagte Benedikt Schmidt-Busse. Dessen Pendant Peter Krüger sah es etwas anders: "Die erste Halbzeit geht an uns, die zweite an Rüsselsheim. Insofern ist das Ergebnis völlig in Ordnung." ...


Wertvoller Punkt im "Kellerduell"?

RRK-Männer nach 2:5 in Nürnberg und 1:1 beim Osternienburger HC wieder Tabellenletzter

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 10.10.2011)

Das wegweisende Abstiegsduell nicht verloren, aber trotzdem eventuell als Tabellenletzter in die Winterpause: Für die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK ist der erste Teil der Feldrunde in der Südgruppe der Zweiten Bundesliga nicht wunschgemäß zu Ende gegangen. Der erwarteten 2:5-Niederlage bei Topfavorit Nürnberger HTC folgte am Sonntag ein 1:1 beim Osternienburger HC. Da der Neuling aus Sachsen-Anhalt − seines Zeichens Rekordmeister der ehemaligen DDR − tags zuvor im Absteigerduell mit TSV Mannheim die ersten drei Punkte in dieser Saison eingefahren hatte, sind die drei Mannschaften am Tabellenende dicht zusammengerückt. Sollte der OHC am nächsten Wochenende in der Pfalz zwei Mal leer ausgehen und zudem vier Tore weniger erzielen als kassieren, würde die "rote Laterne" über Winter doch nicht am Vereinsheim des Ruderklubs hängen. ...


Willkommen in der Provinz

Es ist noch nicht allzu lange her, da war der Rüsselsheimer RK ein Synonym für Erfolg im Feldhockey. Davon ist wenig geblieben. Das Geld fehlt, die Talente sind überfordert.

Von Alex Westhoff (aus FAZ vom 11.10.2011)

Ein führender Verein in der deutschen Hockey-Landschaft, das war der Rüsselsheimer RK einmal. Wenn man die Bestandsaufnahme mit dem Tabellenstand beginnt, dann rutscht der Blick tief hinab. Die Damen sind in der Bundesliga Letzter, mit vier Punkten aus neun Spielen. Sucht man in der Tabelle die RRK-Herren, dann wird man in der ersten Klasse schon nicht mehr fündig. Sondern am Tabellenende der zweiten Liga. Mit − so gleicht sich das unschöne Bild − vier Punkten aus neun Spielen. Hört man sich im Verein und in der Hockeyszene, die sich gerne als große Familie bezeichnet, um, dann ist dort nicht von einer temporären Schwächeperiode oder von einer schnell reparablen Verkettung unglücklicher Umstände die Rede. Sondern: Der traditionsreiche Rüsselsheimer RK hat in mancherlei Hinsicht den Anschluss verloren.

Zum Verzweifeln: Der Rüsselsheimer RK liegt zwar – anders als seine Spielerin Eva Frank – noch nicht darnieder, der Abwärtstrend ist aber unverkennbar.

Es lag viel Symbolik im Anblick der Rüsselsheimer Damen am vergangenen Samstag. 1:3 waren sie dem Mannheimer HC unterlegen auf der Anlage am Sommerdamm. Es war die fünfte Heimniederlage in Serie. Sie hatten wieder zu brav, zu unbedarft gespielt, waren zwar technisch auf der Höhe, aber frappierend ungefährlich. Trainer Benedikt Schmidt-Busse sank reg- und sprachlos auf der Bank zusammen, aus den Mienen der Spielerinnen sprach nicht Wut, sondern stille Ratlosigkeit. Zwar wirkte der erste Saisonsieg am Sonntag, ein 2:1 gegen den TSV Mannheim, als Stimmungsaufheller. Doch kann dieser nicht darüber hinwegtäuschen, dass die laufende Saison "nicht rosig" wird, wie Eva Frank sagt. Die Kapitänin ist mit 22 Jahren die Drittälteste in der Mannschaft, die im Schnitt etwa 20 Jahre jung ist. "Die Jüngeren müssen sofort Riesenverantwortung übernehmen und kommen damit noch nicht zurecht", sagt sie. Zwar steht sie im erweiterten Kader für die Olympischen Spiele 2012, doch bedürfte sie auf dem Platz eigentlich selbst noch der Anlehnung an erfahrene Spielerinnen.

Es sei zu selbstverständlich geworden, beim RRK in der ersten Damenmannschaft zu landen, beklagen ehemalige Spielerinnen

Doch von den fünf, sechs Säulen der Mannschaft, die es in den vergangenen Jahren noch hin und wieder zu einer Endrunde um die deutsche Meisterschaft gebracht hat, ist niemand mehr übrig geblieben. Sie haben die Lust verloren, kamen mit Schmidt-Busse nicht zurecht oder ärgerten sich über die Einstellung manch junger Spielerin. Sportlich wog der Verlust von Olympiasiegerin Silke Müller oder Abwehrchefin Irene Balek schwer. Zusätzlich geriet durch den Aderlass der Umbruch zu abrupt. Hat Schmidt-Busse, der in der Hockeyszene einen guten Ruf als Talententwickler hat, mit dem Jugendstil übertrieben? Es scheint so.

Es sei zu selbstverständlich geworden, beim RRK in der ersten Damenmannschaft zu landen, beklagen ehemalige Spielerinnen. Es gebe kaum Konkurrenz. Das sei unter Berti Rauth ganz anders gewesen. Vier Jahre nach dessen Abschied ist der Name Rauth noch immer sehr präsent in Rüsselsheim. Neben dem Ausstieg von Opel als langjähriger Sponsor, was noch immer beklagt und für den Status quo verantwortlich gemacht wird, läutete der Abschied Rauths die Zeitenwende beim RRK ein. Kaum zu überblickende 15 Deutsche Meisterschaften und 18 Europacup-Siege heimste er zwischen 1990 und 2005 für den RRK ein, stand aufgrund seines unvergleichlichen, nimmermüden Einsatzes synonym für die hessischen Erfolge im Damenhockey. Schmidt-Busse ist fraglos in große Fußstapfen getreten. Bezeichnend: Der beim RRK viel gelobte Spielerinnenjahrgang 1993, von denen viele nun in der Bundesliga spielen, ist in der Jugend noch von Rauth auf den Weg gebracht worden. Schmidt-Busse sagt, dass ein Verein wie der RRK auf den Zustrom eigener Talente angewiesen ist. Ein risikoreicher Weg. Gerade dann, wenn − wie in Rüsselsheim − etwas schwächere Junioren-Jahrgänge folgen. Zur Rückrunde im April werden wieder einige Nachwuchskräfte in den Bundesligakader aufrücken. Schmidt-Busse weiß aber auch, dass die Debütantinnen allein "uns nicht retten werden".

Die Mahlzeit muss selber bezahlt werden

Bei den Damen wie den Herren, die vor zwei Jahren noch Europacupsieger in der Halle waren, überwiegen seit Jahren die Abgänge von Leistungsträgern bei weitem die Zahl derer, die von außen hinzugewonnen werden. Der Rüsselsheimer RK ist nicht mehr unbedingt eine reizvolle Adresse. Darunter leidet natürlich das Leistungsniveau. Ein Teufelskreis. Und die Vereinsführung scheint sich damit abgefunden zu haben. "Wir sind ein Provinzverein. Wir bieten den Spielern keinerlei finanzielle Anreize", sagt Martin Müller, der Hockeyabteilungsleiter im Klub. "Wir müssen mit guter Nachwuchsarbeit aus uns selbst heraus leben." Viel Geld zu verdienen gibt es an anderen erstklassigen Hockeystandorten für die Aktiven auch nicht. Doch werden vielerorts mittlerweile kleine Aufwandsentschädigungen gezahlt und pfiffige Methoden und Ideen entwickelt, indem Hockey mit der Aussicht auf Studium, Job oder Praktikumsplatz verknüpft wird. Diese Infrastruktur ist beim RRK nicht errichtet worden.

Bei den Hessen zahlen die Aktiven bei den Auswärtsfahrten quer durch die Republik nach wie vor ihre Mahlzeiten aus eigener Tasche, Zuschüsse für diejenigen, die eine weite Anfahrt zum Training haben, sind nicht möglich. "Wir müssen jetzt nicht total verzweifeln", sagt Müller. Es sei als Rüsselsheimer RK kein Beinbruch, am Saisonende ohne Bundesligateam dazustehen. "Wir haben das Potential, uns aus dieser misslichen Lage herauszuarbeiten. Das ist anderen Vereinen auch schon gelungen."

Gerrit Rothengatter


"Ich sehe die Entwicklung positiv"

Trainer der RRK-Zweitliga-Männer lässt sich noch nicht davon beunruhigen, dass sein Team Vorletzter ist − Thorsten Küffner, Jonas Hof und sechs Talente sollen ab dem Frühjahr helfen

Von Frank Schairer (aus Rüsselsheimer Echo" vom 8. Oktober 2011)
 

Der Wille zu punkten ist bei den Hockeyherren des Rüsselsheimer RK ungebrochen groß. Nach sieben Spielen in der Zweiten Bundesliga stehen zwar nur drei Zähler auf der Habenseite, doch war Neu-Trainer Gerrit Rothengatter von Anfang an klar, dass es eine schwierige Saison werden würde. Der RRK kämpft auch in seiner neuen Liga ums Überleben. Echo-Mitarbeiter Frank Schairer sprach mit Rothengatter über die aktuelle Entwicklung und darüber, wie er den Ruderklub wieder in ruhigere Gewässer führen will.
 

ECHO: Herr Rothengatter, am vergangenen Wochenende gelang nach fünf sieg- und punktlosen Spielen endlich der erste Dreier gegen den Dürkheimer HC. Es war auch ihr erster Erfolg als Zweitligatrainer des RRK. Wie geht es mit dem RRK nun weiter?

Gerrit Rothengatter: Die Euphorie des ersten Sieges wurde natürlich durch die Niederlage beim TSV Mannheim zwei Tage darauf schnell gedämpft. Hätten wir beim Aufsteiger nachgelegt, stünden wir in der Tabelle akzeptabel mit Anschluss ans Mittelfeld da. Allerdings wusste ich aus meiner Zeit als Regionalliga-Trainer des TEC Darmstadt, dass der TSV Mannheim eine spielstarke Mannschaft ist, die als Neuling unbedingt die Liga halten möchte. Alle Teams, mit Ausnahme von Nürnberg und München, die den Aufstieg unter sich ausmachen werden, sind von der Leistungsstärke nah beieinander. Da kann jeder jeden schlagen. Vor der Saison sprach niemand von Abstiegskampf, doch ich war mir von Beginn an bewusst, dass es ein sehr schweres Jahr werden würde.

ECHO: Tabellenvorletzter! Als Erstligaabsteiger hätte man den RRK sicherlich zum jetzigen Zeitpunkt weiter oben in der Tabelle erwartet. Wo liegen die Probleme, und welche Lösungen haben sie, damit der RRK nicht in die Regionalliga durchgereicht wird?

Rothengatter: Wir wollen das Spiel in Osternienburg auf jeden Fall gewinnen, und auch beim Topfavoriten Nürnberg beginnt die Partie bei 0:0. Vielleicht sollten wir in diesen beiden Spielen, bevor es in die Halle geht, einfach mal nicht gut spielen, aber dafür punkten. Wir haben uns in den bisherigen Partien immer wieder um die Früchte unserer Arbeit gebracht. Auffällig war dabei, dass immer wieder ein Routinier patzte. Wir haben momentan einen sehr kleinen Kader und spielen insgesamt variabler als in den Vorjahren. Es wird nicht mehr ausschließlich im Halbfeld verteidigt, wir setzen den Gegner früh unter Druck. Es ist mehr Action auf dem Platz, was den Spielern auch Spaß macht. Insgesamt sehe ich die Entwicklung positiv. Wir müssen aber unbedingt unsere Fehler minimieren.

ECHO: Hat der Kader genügend Qualität? Wo sehen Sie die Stärken und die Schwächen?

Rothengatter: Wir haben nur 18, 19 Spieler zur Verfügung und müssen mit dem, was wir haben, arbeiten. Im Frühjahr stoßen voraussichtlich wieder Thorsten Küffner und Jonas Hof und sechs talentierte Nachwuchskräfte zum Team. Im Sturm setze ich auf Nico Lange, Felix Seitz und den hoch veranlagten Luca Müller. Letzteren durfte ich während meiner Zeit in Wiesbaden bereits als Zehnjährigen trainieren. Jetzt ist er 17 und hat wie Niklas Isselhard bereits als Jugend-Nationalspieler den Adler auf der Brust getragen. Niklas lebt als rechter Verteidiger von seiner Dynamik und hat bereits drei Treffer für uns erzielt. Ganz wichtig auf seiner Position ist für uns nach dem Weggang von Jan Petersen Christian Domke, der aber verletzungsanfällig ist. Unser Abwehrtrio ist unser Aushängeschild. Mit Kapitän Mirco Fuchs, Frank Trautmann und Christian Minar verfügen wir über Qualität und Erfahrung. Im Tor spielt der erst 17 Jahre alte Marc Papenburg eine bärenstarke Saison. An ihm lag es bisher nicht, wenn es mal nicht so lief. Vielmehr an den unnötigen Ballverlusten im Spielaufbau, die prompt zu Gegentoren führten. Doch wir sind selbstkritisch genug, dies anzusprechen und zu verbessern.

ECHO: Bis zu drei Mannschaften droht, je nach Konstellation in der Bundesliga, der Abstieg. Welchen Blick haben Sie persönlich auf Ihre Arbeit? Welche Perspektive sehen Sie für sich beim RRK?

Rothengatter: Das macht die Sache natürlich nicht leichter. Momentan müsste nur ein Team runter, da West- und Nordteams absteigen müssten. Davon könne wir aber nicht ausgehen. Wenn Ost- oder Südteams in die Zweitklassigkeit gehen müssten, könnten sehr schnell drei Mannschaften in unserer Liga betroffen sein.

Ich bin Realist, das schließt nicht aus, dass ich hoffe, dass wir uns am Saisonende im Tabellenmittelfeld wiederfinden werden. Als gebürtiger Rüsselsheimer ist das Traineramt beim RRK für mich natürlich auch eine Herzensangelegenheit. Zusammen mit den Jugendtrainern möchte ich hier über Jahre etwas aufbauen, Talente entwickeln und den RRK wieder an die Zweitligaspitze heran führen. Den Aufstieg in die Erste Bundesliga halte ich in den kommenden Jahren leider nicht für realistisch.

ECHO: Ihre Vorgänger haben aufgrund des immensen Aufwands das Traineramt nach einem Jahr wieder abgegeben. Welchen Aufwand betreiben Sie?

Rothengatter: Beruflich war es mir möglich, als Diplom-Betriebswirt bei den städtischen Betriebshöfen auf Teilzeit zu reduzieren. Das lässt mir genügend Freiheit für den Hockeysport. Wir trainieren dreimal, also einmal mehr als zuvor, und zudem je eine halbe Stunde länger. Trainingsvorbereitung und Videoanalysen nehmen viel Zeit in Anspruch. Der Vorbereitungsplan für die Halle steht schon seit zwei Monaten. Vor den Auswärtsspielen komme ich mir manchmal vor wie ein Reiseveranstalter, da muss vieles organisiert werden. Unterstützt werde ich dabei von Martin Müller. Ein Betreuer fehlt jedoch nach wie vor. Sollte sich durch diesen Artikel jemand angesprochen fühlen, darf er sich gern bei mir melden. Ansonsten hoffen wir, dass wir die Talsohle durchschritten haben und es von nun an, also in den verbleibenden beiden Partien im Feld und auch in der Halle, wieder bergauf geht.


"Extrem steiniger Weg"

Gehen die Arme zum ersten Jubel nach oben? Rüsselsheims Trainer Benedikt Schmidt-Busse erwartet mit seinem noch sieglosen Bundesliga-Damenteam den Münchner SC.

BUNDESLIGA   RRK-Damen auch nach viertem Heimspiel noch sieglos?

Von Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 23.09.2011)

Damenhockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK genießt schon wieder Heimrecht. Zu Gast am Sommerdamm wird am Samstag (14.30 Uhr) der Münchner SC sein. Spätestens nach der krassen 1:5- "Klatsche" gegen ETuF Essen dürfte das Spielen vor eigenem Publikum kein Vorteil mehr sein. Schließlich war bereits gegen Düsseldorf (0:2) und Neuss (1:2) nichts hängen geblieben. Den einzigen Punkt holte der Ruderklub in der Fremde − ausgerechnet bei "Vizemeister" Rot-Weiss Köln (3:3).

Es ist also keinesfalls so, als hätte das − nach mehreren Abgängen zwangsweise nochmals verjüngte − RRK-Ensemble das Hockey spielen verlernt oder würde noch nicht das erforderliche Bundesliganiveau aufweisen. Wenn‘s gut läuft, kann "frau" durchaus Paroli bieten. Aber es fehlt derzeit anscheinend die Konstanz über 70 Spielminuten, was mit dem immer noch verletzten Auswahlduo Hannah Pehle sowie Louisa Willems wahrscheinlich ein Stück weit einfacher wäre.

Doch Jammern hilft nicht, auch wenn RRK-Übungsleiter Benedikt Schmidt-Busse die spielstarken naturgemäß sehr bedauert: "Leider fehlen die Beiden immer noch; aktuell haben wir einen ziemlich schweren, extrem steinigen Weg zu absolvieren. Wenigstens zeigte mein Team im Köln-Match, dass es in der Lage ist, mit den vermeintlichen Favoriten mitzuhalten. Das gibt zu Hoffnung gegen München Anlass, zumal wir stark an einer stabileren Defensive gearbeitet haben. Verbessert werden sollte noch die Torchancenverwertung; ansonsten müssen einfach mal die Ergebnisse stimmen."

Es wäre sicherlich angenehm, wenn ausgerechnet gegen den fünftplatzierten MSC der erste Sieg gelänge. Zumal noch die schwerer Auswärtsaufgaben in Hamburg und Berlin warten. Aber ausgerechnet die "Bajuwarinnen" erwiesen sich am Ende der Saison 2011 als zu harte Nuss für die Hessinnen. Das erste Play-off-Viertelfinalspiel am Sommerdamm ging 0:3 verloren. Dass acht Tage später in München ein drittes Spiel erzwungen wurde, sollte den RRK-Damen Mut machen.


Platzt der berühmte Knoten?

HOCKEY   Rüsselsheimer RK hat eifrig Ecken geübt, um gegen Wespen und "TusLi" nicht leer auszugehen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 23.09.2011)

Ratlos, aber keinesfalls mutlos: RRK-Mannschaftskapitän Mirco Fuchs.

Am Ende der Feldhockeysaison 2009/10 kämpften Rheydter SV und Rüsselsheimer RK gegen den Abstieg aus der Ersten Bundesliga. 16 Monate später sieht es so aus, als müssten Rheinländer und Hessen nun sogar gemeinsam um ihren zweitklassigen Status fürchten. Nach drei Partien zieren RSV und RRK jeweils punktlos das Tabellenende der Zweiten Bundesligen Nord und Süd, wobei das Rheydter Torverhältnis noch verheerender ausschaut (2:17), als das des Ruderklubs (2:13).

Wer allerdings mutmaßt, die Laune am Untermain wäre nach dem Abstieg aus der Eliteliga und angesichts des krassen Fehlstarts im Keller, der irrt. "Die Stimmung ist echt noch gut, was bei anderen Teams wohl kaum der Fall wäre", sagt Gerrit Rothengatter im Vorfeld der anstehenden Heimspiele gegen die Zehlendorfer Wespen (Samstag, 17 Uhr) und TuS Lichterfelde (Sonntag, 14 Uhr). Dem neuen Rüsselsheimer Übungsleiter springt der Mannschaftskapitän bei: "Es macht wirklich Spaß mit den Jungs. Und mit dem Gerrit funktioniert das auch echt klasse; er macht einen guten Job", so Mirco Fuchs.

Frustrierend sei es allerdings schon gewesen, zuletzt in Stuttgart (2:6) und München (0:5) auf die Mütze zu bekommen. "Ich bin etwas ratlos; der berühmte Knoten will vorne einfach nicht platzen und in der Abwehr waren wir am Wochenende alles andere als griffig", sagt Fuchs. Während Rothengatter mit der Pleite in München aufgrund der Stärke der Gastgeber leben kann, wurmt ihn die Niederlage in Stuttgart sehr. "Die Videoauswertung hat ergeben, dass wir in der zweiten Halbzeit viel mehr Offensivaktionen als die Stuttgarter hatten, wir uns aber in den ersten zehn Minuten nach der Pause zwei Strafeckentore zum 1:4 einfangen."

Stichwort Ecken: "Da wir daran zuletzt intensiv gearbeitet haben, gehe ich davon aus, dass wir uns da am Wochenende besser anstellen", sagt Fuchs. Was wichtig wäre, denn obwohl die Wespen ohne ihr "Enfant terrible" Florian Keller an den Sommerdamm kommen, haben die Berliner einen weiteren Spezialisten in ihren Reihen. "Robert Dahlmann ist zuletzt ein Strafecken-Hattrick gelungen", weiß Rothengatter.

Obwohl der erste RRK-Gegner dem Nürnberger HTC zu Hause 0:4 unterlag, rechnen Coach und Captain sich insgeheim für den Sonntag mehr aus. "Da muss ein Dreier her", legt sich Fuchs fest. Da "TuSLi" gegen Nürnberg "nur" 3:6 unterlag, steht zu befürchten, dass auch die zweite Gastmannschaft aus der Hauptstadt "ordentlich Programm" (Rothengatter) am Sommerdamm machen wird. Das freilich darf man auch vom RRK erwarten, der zumindest am Sonntag von Routinier Tobias Wuttke verstärkt wird. Mit null Punkten am 3. Oktober zu Neuling TSV Mannheim zu fahren, wäre fatal ...


Schwacher Start

Von Christian Stör (aus "Frankfurter Rundschau" vom 12.09.2011)

Der Saisonstart hätte mit zwei Niederlagen kaum schlechter laufen können für die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen. Gerade die Partie gegen Düsseldorf ist ein Offenbarungseid.

Allzu glücklich sah Eva Frank nun wirklich nicht aus. "Das ist schon eine Riesenenttäuschung", sagte die Spielführerin des Rüsselsheimer RK nach der zweiten Niederlage des sechsmaligen deutschen Meisters am Auftaktwochenende der Feldhockey-Bundesliga. In der Tat hätte der Saisonstart kaum schlechter laufen können für die Südhessinnen, die weder beim 1:2 (1:1) am Samstag gegen den Düsseldorfer HC noch einen Tag später beim 0:2 (0:1) gegen Schwarz-Weiss Neuss ihr ursprünglich vermutetes Leistungsvermögen abrufen konnten.

Gerade die Partie gegen Düsseldorf war fast so eine Art Offenbarungseid. Sowohl technisch als auch taktisch unterliefen den Rüsselsheimerinnen zahlreiche Fehler, selbst der Einsatzwille ließ zu wünschen übrig. "Da waren wir richtig schlecht", sagte Frank, die hinterher nichts beschönigte: "Das war eine Katastrophe. Wenn wir so spielen, können wir nichts erwarten." Auch der Führungstreffer von Victoria Krüger (6.) verlieh dem RRK dabei nicht die nötige Sicherheit. Und wer insgesamt acht Strafecken vergibt, darf sich nicht wundern, wenn am Ende der Gegner aus Düsseldorf, für den Sabine Markert (29.) und Katrin Raider (45.) trafen, den Platz als Sieger verlässt.

Mission Klassenerhalt

Gegen Neuss lief es zwar besser, doch auch in dieser Partie fehlte es dem RRK an der nötigen Präzision im Abschluss, so dass Neuss durch Tore von Kim Kövel (18., Strafecke) und Theresa Laubenstein (68.) einen verdienten Erfolg feierte. Einzig die Tatsache, dass sich Rüsselsheim nach der kläglichen Leistung vom Samstag deutlich steigern konnte, stimmte die Kapitänin positiv: "Wir haben uns nicht demoralisieren lassen. Das war gut."

Trotzdem stellt sich nach dem verkorksten Doppelspieltag nach dem verkorksten Doppelspieltag natürlich die Frage, wohin der Weg des RRK in dieser Saison wohl gehen mag. Ein Platz zwischen fünf und acht im Feld der zwölf Teams ist das Ziel, doch zuerst muss es wohl darum gehen, den Klassenerhalt zu sichern.

Angesichts des Durchschnittsalters von knapp 21 Jahren dürfte diese Aufgabe jedoch schwer genug werden. "Wir haben viele megajunge Spielerinnen, die teilweise noch nicht ganz verstanden haben, dass sie jetzt zu den Leistungsträgerinnen gehören", so Frank, die selbst erst 22 Jahre zählt.

Talente wie Luca Müller sollen den Hockeyspielern des RRK helfen, die Zweitligasaison zu bestehen.

Wenn dazu noch, wie an diesem Wochenende geschehen, in Hannah Pehle, Lotte Kanz und der Jugendnationalspielerin Louisa Willems gleich drei Stammkräfte ausfallen, wird die Aufgabe natürlich nicht gerade leichter, zumal die wenigen erfahrenen Spielerinnen wie Vera Battenberg oder Silke Müller aus beruflichen Gründen wahrscheinlich nur noch gelegentlich aushelfen werden. Umso wichtiger ist es deshalb für Rüsselsheim, als Kollektiv zu arbeiten. "Die ganze Mannschaft ist gefragt", so Frank, die darauf hofft, dass "wir im Lauf der Saison unsere Fehler abstellen können." Sonst könnte am Ende tatsächlich gar der Abstieg drohen.


Ein neuer Trainer und neue Ideen

Rüsselsheimer Männer beginnen die Zweitligasaison nach dem Abstieg morgen mit Heimspiel gegen Frankenthal

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 10. September 2011  | frai

Zehn Mannschaften messen im Süden wie im Norden in der Zweiten Deutschen Hockeyliga ihre Kräfte. Zum Saisonauftakt am morgigen Sonntag (12 Uhr) begrüßen die Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs die TG Frankenthal, in deren Reihen nun auch der Ex-Rüsselsheimer Julian Wuttke steht.

Mit neuem Trainer und neuen Ideen geht der Ruderklub nach dem Abstieg aus der Eliteliga in die Zweitligaspielzeit. Der Mann am Ruder heißt nun Gerrit Rothengatter. Der 42-jährige Betriebswirt soll dem RRK-Spiel neues Leben einhauchen. Seine sportlichen Möglichkeiten sind jedoch deutlich eingeschränkt. Er muss das Beste aus dem vorhandenen Personal machen.

Der RRK-Kader hat sich verändert: In der Torwartfrage hat sich Rothengatter festgelegt. Der 17 Jahre alte Marc Papenburg ist seine Nummer eins. Keeper Bastian Reisch ist als zweiter Mann eingeplant. Die Defensive ist für Zweitligaverhältnisse nach wie vor stark besetzt. Christian Minar, Frank Trautmann, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Christian Domke und Nicholas Bachtadse stehen für Qualität. Rothengatter kann also ein Stück weit an die Arbeit seiner Vorgänger Markus Hippchen und Stephan Decher anknüpfen. Doch muss er den Abgang von acht Spielern kompensieren.

So haben Falk May und Thomas Jost ihre Laufbahn beendet. Die Brüder Marcel und Maurice Hippchen sind wie Andreas Beißmann nach Bad Kreuznach zurückgewechselt. Natürlich fehlen Andreas Späck und Julian Wuttke, doch auch Thorsten Küffner (nach Manchester) und Jonas Hof (nach Wien) hinterlassen Lücken.

Schließen sollen diese Rückkehrer Felix Seitz, der ambitionierte Hidde van Bogedom und ein alter Bekannter. Christian Kösling (34) kehrt nach zweieinhalb Jahren aus Wiesbaden zurück und soll auf Torejagd gehen. Unterdessen ist Rothengatter bemüht die Etablierten und die Jungen zu einer Einheit zu formen. Der Übungsleiter, der zuletzt den TEC Darmstadt betreute, kennt den RRK wie seine Westentasche. Seit 36 Jahren ist er Mitglied im Verein und war bei der Trainersuche Wunschkandidat. "Wir wollen mehr Spiele gewinnen als verlieren", gibt sich der Coach zurückhaltend, was eine Prognose betrifft. Es wird auch eine Klasse tiefer um den Klassenerhalt gehen.

Aus Sicht des Rüsselsheimer Übungsleiters machen der Nürnberger HTC und der Münchner SC in der Südgruppe den Aufstieg unter sich aus. Dahinter sieht er den morgigen Gegner, die TG Frankenthal, gefolgt von den Zehlendorfer Wespen aus der Hauptstadt. Die anderen sechs Teams – Dürkheimer HC, HTC Stuttgarter Kickers, TuS Lichterfelde und die Aufsteiger TSV Mannheim und Osternienburger HC sowie der RRK – kämpfen alle gegen den Gang in die Regionalliga, und bis zu drei Teams wird es am Ende treffen, falls der SC 1880 Frankfurt wieder aus der Eliteliga absteigen sollte.

Die Vorbereitung auf diese Punktrunde verlief für den RRK, nur nach den Ergebnissen zu urteilen, schlichtweg katastrophal. 14 Spiele blieben die RRK-Herren sieglos, zweimal reichte es zum Unentschieden.


Muss sich mit seinem Team warm anziehen: RRK-Trainer Gerrit Rothengatter

"Erstmals zum SC-80-Fan"

"Hammersaison" in Liga zwei beginnt für RRK-Männer gegen TGF

Aus "Main-Spitze" vom 09.09.2011

(kri). So schnell sieht man sich wieder: Im Mai 2010 kämpften Rüsselsheimer RK und TG Frankenthal noch gemeinsam um den Verbleib in der Hockey-Bundesliga. An diesem Sonntag (12 Uhr), wenn sich Hessen und Pfälzer wieder am Sommerdamm mit den Krummstöcken beharken, geht es um deutlich weniger. Ein Jahr nach der Turngemeinde musste auch der Ruderklub seinen Platz in der Eliteliga räumen, sodass es für beide Mannschaften jetzt "nur" um Punkte in der Zweiten Bundesliga, Gruppe Süd, geht.

Nach Lage der Dinge wird sich an dieser Konstellation so schnell auch nichts ändern. Für den neuen RRK-Trainer machen in dieser Saison Nürnberger HTC und Münchner SC den Kampf ums Ticket ins Oberhaus unter sich aus. "Dahinter sehe ich Frankenthal und die Zehlendorfer Wespen. Der Rest muss damit rechnen, gegen den Abstieg kämpfen zu müssen. Zuletzt ist SC Charlottenburg mit 20 Punkten abgestiegen", ergänzt Gerrit Rothengatter.

Dass seine Mannschaft neben TuS Lichterfelde, Stuttgarter Kickers, Dürkheimer HC sowie den Neulingen TSV Mannheim und Osternienburger HC zu jenen sechs Teams zählt, von denen normalerweise zwei den Gang in die Regionalliga antreten werden, darüber ist sich der 42-Jährige absolut im Klaren: "Das wird eine Hammersaison, und deshalb werde ich auch erstmals zum SC-80-Fan", sagt Rothengatter. Der Hintergrund: Bleibt der Aufsteiger aus Frankfurt in der Eliteliga, scheint zumindest die Gefahr gebannt, dass es dort zwei Südvereine erwischt. Ein derartiges Malheur hätte drei Absteiger in der Südstaffel der zweiten Klasse zur Folge.

Obwohl die Aufwärmphase mit insgesamt 14 sieglosen Test- oder Turnierspielen − darunter zwei Unentschieden − beängstigend verlaufen ist, muss kein RRK-Anhänger vorzeitig schwarz sehen. "Wir sind auf alle Fälle athletischer geworden. Und nachdem wir in der Vorbereitung nicht einmal komplett antreten konnten, gibt es für Sonntag noch keine Absage. Obwohl die Frankenthaler sich nach dem Abstieg gut konsolidiert haben und Dritter geworden sind, wollen wir unbedingt mit einem Sieg aus den Startlöchern kommen", so Rothengatter.

Gleichwohl auch die Pfälzer nach dem Niedergang wertvolle Kräfte verloren haben, hat es den RRK weitaus schlimmer getroffen. Nicht weniger als neun Akteure aus dem 2010/11-Kader sind von Bord gegangen, wobei Thorsten Küffner (England) und Jonas Hof (Wien) im Frühjahr zurückerwartet werden. Stürmer Tobias Wuttke kann etwa die Hälfte des Programms mitmachen.

Obwohl die Abwehr mit den Routiniers Christian Minar, Frank Trautmann und Mirco Fuchs erstklassige Ansprüche erfüllt, bleibt insbesondere abzuwarten, wie schwer der Weggang von Torwartriese Andreas Späck wiegt. Zur neuen Nummer eins hat Rothengatter den 17 Jahre alten Marc Papenburg bestimmt, der bereits in der Erstliga-Abstiegsrunde beim Spiel in Nürnberg tolle Kritiken erhielt. Dass es dem jungen Mann in den 18 Partien nicht langweilig wird, kann als gesichert gelten ...

Die Herrenmannschaft des RRK in der 2. Feldhockey-Bundesliga 2011/2012 (hinten: Trainer Gerrit Rothengatter, Christian Kösling, Lorenz Klee, Hidde van Bodegom, Nicholas Bachtadse, Luca Müller, Jan Sachtleben, Christian Domke, Konstantin Foohs; vorn: Bastian Reisch, Nicolas Lange, Mirco Fuchs, Tobias Hoff, Kostantin Brandt, Frank Trautmann, Marc Papenburg; weiter mit dabei: Niklas Isselhard, Christian Minar, Tobias Wuttke, Moritz Frank, Felix Seitz, Physio Diana Czerwonka)


Unfreiwilliger Umbau

Rüsselsheimerinnen erwarten heute zum Erstliga-Auftakt Düsseldorf, morgen Neuss

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 10. September 2011  | frai

Nach Wochen der Vorbereitung beginnt für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK eine neue Bundesligasaison. Im ersten Heimspiel empfängt die Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse heute (14.30 Uhr) den Düsseldorfer HC. Am morgigen Sonntag (14 Uhr) gastiert das Team von Schwarz-Weiss Neuss am Rüsselsheimer Sommerdamm.

Gegen einen Start mit sechs Punkten hätte RRK-Übungsleiter Benedikt Schmidt-Busse nichts einzuwenden. Doch angesichts des Fehlens der Junioren-Nationalspielerinnen Lotte Kanz (Kursfahrt) und Louisa Willems (Fußverletzung) sowie des verletzungsbedingten Ausfalls von Stürmerin Hannah Pehle gilt es um ein erstes Erfolgserlebnis zu ringen.

Die Damen des Ruderklubs sind spiel- und konterstark und nach Einschätzung von Schmidt-Busse für einen Platz zwischen fünf und acht gut. Ganz oben dürften UHC Hamburg, Berliner HC, Club an der Alster und Münchner SC den Titel unter sich ausmachen. "Danach klafft eine deutliche Lücke", urteilt Schmidt-Busse, der weiß, dass sein junges Team – der Altersschnitt liegt mittlerweile um die 20 Jahre – vor allem in der Defensive gut arbeiten muss, um erfolgreich zu sein.

Den Abwehrverbund vor Torhüterin Lisa Lahham musste der RRK-Coach unfreiwillig umbauen. So weilt Abwehrass Lotta Hof für ein Jahr in England, auch die emsige Vera Battenberg wird aus beruflichen Gründen dem Team zunächst nicht helfen können. So ruhen die Hoffnungen auf einer Irin, die dem Spiel des RRK den "fighting spirit" bringen soll. Neuzugang Karen Hales ist ehemalige Nationalspielerin der grünen Insel, verfügt über viel Erfahrung und soll mit Ihren 28 Jahren an der Seite von Victoria Krüger der Abwehr Stabilität verleihen. Das gelang in der Vorbereitung bereits sehr ordentlich. Bei der Generalprobe bei der 4. TK-Trophy in Berlin stand Victoria Krüger jedoch nicht zur Verfügung. Trotzdem siegte der Ruderklub in den Gruppenspielen gegen Blau-Weiß Berlin (6:0) und Harvestehuder THC (5:2). Nur gegen den Deutschen Meister UHC Hamburg setzte es eine 1:3-Niederlage. Im Halbfinale wartete dann der Club an der Alster. Die Hamburgerinnen gingen in Führung, Alessa Leiboldt-Aginarte glich für den RRK aus, schließlich gelang Alster der 2:1-Siegtreffer. Im Endklassement stand der dritte Platz, da Klipper THC wegen vieler angeschlagener Spielerinnen kampflos das Feld räumte.

Neben Karen Hales zählen Lisa Faust und Alessa Leiboldt-Aginarte, die wieder fester Bestandteil der Mannschaft sind, sicherlich zu den Hoffnungsträgerinnen. Nachdem Nina Günther das Ende ihrer Laufbahn verkündet hat und Silke Müller aus beruflichen Gründen kürzer treten muss, zudem Christina Schröder studienbedingt nach Köln wechselt, sind in der Offensive Lücken zu schließen.

Froh ist Schmidt-Busse, dass er Spielerinnen wie Marilena Krauss hat. Die 19-Jährige ist in Offensive wie Defensive gleich stark und kann flexibel in der Abwehr oder im Sturm eingesetzt werden. Neben Kapitänin Eva Frank (22) und der talentierten Nathalie Krätsch (18) wird sie eine wichtige Rolle spielen.

Zum Auftakt wartet der Düsseldorfer HC (heute 14.30 Uhr), der ohne die nach Essen abgewanderte Nationalspielern Janine Beermann eine schwer einzuschätzende Größe ist. DHC-Coach Tom Wegner verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und Talenten.

Am Sonntag (14 Uhr) geht es gegen Schwarz-Weiss Neuss, das mit Carolin Keil und Julia Laubenstein Leistungsträgerinnen nach Köln verloren hat. Das Team von Trainer Simon Starck verfügt aber noch über genug Potential für die Erste Liga.


Auftakt unter unguten Vorzeichen

Rüsselsheims Hockeydamen schon beim Saisonstart am Sommerdamm vom Verletzungspech gebeutelt

Im Land des Lächelns: Während Lisa Faust (links) und Alessa Leibold-Aginarte (rechts) schon mehr oder weniger lange das RRK-Trikot getragen haben, betritt die Irin Karen Hales Neuland.

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 09.09.2011)

Jung, jünger, RRK 2011: Mit dem mutmaßlich jüngsten Team aller Zeiten nehmen die Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen an diesem Wochenende den Kampf um Punkte und Tore in der Bundesliga auf. Die vorolympische und trotz der Rückkehr zur Hin- und Rückrunde sehr kompakte Saison, die für die Hessinnen mit einem doppelten Heimauftakt gegen Düsseldorfer HC (Samstag, 14.30 Uhr) und Schwarz-Weiß Neuss (Sonntag, 14 Uhr) am Sommerdamm beginnt, geht der sechsmalige deutsche Feldmeister mit einem 19-köpfigen Kader an, dessen Durchschnittsalter um die 20 Jahre liegt.

Die Verjüngungskur an sich ist es nicht, die Benedikt Schmidt-Busse mit einem etwas flauen Gefühl in der Magengrube an seine fünfte Spielzeit am Untermain herangehen lässt. "Wünschenswert wäre es natürlich schon, mal mit einer einigermaßen eingespielten Einheit weiterarbeiten zu können. Aber daran habe ich mich gewöhnt, und es geht ja auch immer weiter", sagt der 34-jährige RRK-Coach. Sorgen macht dem Rheinländer eher der Verlust an Routine und Körperlichkeit. Erfahrungsgemäß brauchen selbst noch so talentierte Kräfte eine gewisse Zeit, um sich an die rauere Gangart in der Eliteliga zu gewöhnen. Und deshalb schmerzt der massive Aderlass ziemlich.

Nachdem nach den vier "Abtrünnigen" im Frühjahr nun auch Nina Günther wohl für immer von Bord gegangen ist, zog es Lotta Hof für ein knappes Jahr nach England und Christina Schröder nach Köln. Damit nicht genug, kann niemand sagen, ob und wann die beruflich stark eingespannten Silke Müller und Vera Battenberg wieder einsteigen. "Das ist bei beiden momentan offen; frühestens Anfang Oktober wird man da mehr wissen", so Schmidt-Busse. Entsprechend glücklich ist der Coach, mit der Irin Karen Hales (28) auf einen international erprobten und obendrein "kernigen" Zugang zurückgreifen zu können.

Klarer sieht der Trainer, wie es am Wochenende personell ausschaut. "Leider nicht gut: Lotte Kanz ist auf Kursfahrt, Louisa Willems und Hannah Pehle fallen aus. Und genau das können wir in dieser Runde eigentlich nicht kompensieren." Die beiden Junioren-Nationalspielerinnen plagen sich mit Fußverletzungen herum. Entsprechend hat Schmidt-Busse seine Erwartungshaltung vor den ersten beiden Aufgaben heruntergeschraubt: "Normalerweise hätte ich vier bis sechs Punkte erwartet. Drei sind eigentlich ein Muss, aber wenn wir zweimal Unentschieden spielen, wäre das auch okay."

Nach Lage der Dinge gilt vor allem der Auftaktgegner als möglicher Wackelkandidat. Aber auch die Neusserinnen hatten sich erst über die letztmals ausgetragene Abstiegsrunde gerettet. "Wichtig ist, dass wir den Anschluss halten, denn die Belastung mit 22 Spielen ist sehr hoch. An mehr als die Plätze fünf bis acht denke ich nicht", so Schmidt-Busse. Der Coach geht davon aus, dass hinter Topfavorit UHC Hamburg der Berliner HC, Club an der Alster und Münchner SC am ehesten fürs Halbfinale infrage kommen. "Danach wird‘s ein großes Loch geben. Wir sind recht spielstark, manchmal vielleicht aber auch noch etwas verspielt. Und wir haben gezeigt, dass wir gut kontern können, müssen aber auch alle miteinander gut verteidigen. Wir werden selten 5:3 oder so gewinnen", sagt Schmidt-Busse. Muss ja nicht sein, denn ein 1:0 oder 2:1 tut es ja auch ...


Die Damenmannschaft des RRK in der 1. Feldhockey-Bundesliga 2011/2012 (hinten: Karen Hales, Rebecca Schneider, Maike Cartsburg, Helena Faust, Hannah Pehle; davor: Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Ann-Paulin Heist, Lara May, Lotte Kanz, Eva Frank, Victoria Krüger, Betreuerin Konstanze Wortmann, Co-Trainer Christian Zimmermann; vorn: Lisa Faust, Lisa Lahham, Melissa Knauth, Anne Schröder, Louisa Willems; weiter dabei: Vera Battenberg, Alessa Leibold-Aginarte, Nathalie Krätsch, Marilena Krauss, Silke Müller, Physiotherapeutin Andrea Bialucha)


Unbekanntes Terrain, unerreichbare Ziele

Die Hockey-Saison beginnt für die Herren des SC 1880 erstklassig. Verhalten gehen die RRK-Damen ans Werk, und die Rüsselsheimer Herren sehen keine Aufstiegschancen.

Von Alex Westhoff (aus "FAZ" vom 08.09.2011)

... In bekannter Umgebung starten dagegen die Damen des Rüsselsheimer RK in die neue Spielzeit. Die Hessinnen sind längst eine etablierte Marke in der Bundesliga, auch wenn Trainer Benedikt Schmidt-Busse in jedem Jahr wieder mit dem Abschied wichtiger Spielerinnen leben muss, so dass die RRK-Darnen auf den stetigen Zufluss von selbst ausgebildeten Nachwuchskräften angewiesen bleiben. Der prominenteste Abgang ist Olympiasiegerin Silke Müller, die bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung steht. Für die Abwehr konnten die Rüsselsheimerinnen immerhin die ehemalige irische Nationalspielerin Karen Hales als Neuzugang gewinnen. Schmidt-Busse ist überzeugt vom Potential seiner im Schnitt 20 Jahre jungen Mannschaft, fragt sich aber, "wie gut wir des abgefragt kriegen". Mit A-Nationalspielerin Eva Frank, insgesamt sieben C-Kader-Spielerinnen und einer U-18-Auswahlspielerin verfügt der RRK über einige Kräfte, die im Blickpunkt des Verbandes stehen.

Während Schmidt-Busse sich auf keine Saisonprognose vor den ersten beiden Heimspielen am Wochenende einlassen will, sind die RRK-Herren in dieser Hinsicht weiter. Für einen vorderen Platz oder gar den Wiederaufstieg werde es nicht reichen, heißt es. Zu groß war der personelle Aderlass nach der sang- und klanglosen Versetzung in die zweite Liga. Als neuer Trainer soll Gerrit Rothengatter, der seit 36 Jahren im Verein ist und zuletzt bei unterklassigen hessischen Vereinen erfolgreich war, den Neuaufbau anleiten. Zum Saisonstart an diesem Sonntag (12 Uhr) weht aber nochmal etwas Erstligaluft über die Anlage am Sommerdamm. Es kommt gleich zum stets emotional geführten Derby gegen die TG Frankenthal, das schon sehr häufig unter Bundesliga-Umständen stattgefunden hat.


Vom RRK zu Rot-Weiss Köln

Aus "Main-Spitze" vom 22.08.2011

(kri). Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK haben sich von einer weiteren aufstrebenden Kraft verabschieden müssen. Junioren-Nationalspielerin Christina Schröder, die bereits gegen Ende der zurückliegenden Feldrunde ausgestiegen war, um in Düsseldorf ein Berufspraktikum zu absolvieren, setzte ihre Laufbahn beim Bundesliga-Konkurrenten Rot-Weiss Köln fort. RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse geht davon aus, dass Alessa Leibold-Aginarte (ETuF Essen) diese Lücke im Defensivverbund schließen kann.


Spielführerin Eva Frank sieht Potenzial nach oben

Abgänge halten sich bei den RRK-Frauen in Grenzen – Irische Ex-Nationalspielerin Karen Hales neu im Team

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 18. August 2011  | abi

Seit Benedikt Schmidt-Busse vor mehr als vier Jahren die Nachfolge von RRK-Erfolgscoach Berti Rauth antrat, sind personelle Veränderungen sein ständiger Begleiter. "Umso erstaunlicher ist es, dass wir die vielen Abgänge, die wir in den vergangenen Jahren hatten, einigermaßen kompensieren konnten", meint der Trainer der Rüsselsheimer Hockeyfrauen. Vor der kommenden Bundesliga-Saison halten sich die Verluste allerdings in Grenzen. Für seine fünfte Spielzeit beim RRK ist Schmidt-Busse deshalb zuversichtlich, sich weiterhin in Deutschlands Eliteklasse etablieren zu können. Wichtig sei es aber vor allem, so erklärte der Coach auf der Pressekonferenz seines Vereins am Dienstagabend, "möglichst früh Punkte zu sammeln, um unten gleich ein Stück weit weg zu sein".

Karen Hales verstärkt die Abwehr des Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK.

Ihrem Trainer kann Eva Frank nur beipflichten. Die Stürmerin, mit erst 20 Jahren in der vorvergangenen Saison zur Spielführerin ernannt, sagt: "Es sollte unser Ziel sein, uns erst mal nach unten abzusichern. Aber ich denke schon, dass wir Potenzial nach oben haben."

Auch Benedikt Schmidt-Busse findet, "in der Mannschaft steckt enorm viel Potenzial. Unser Altersschnitt liegt bei gerade mal um die zwanzig." Mit sehr vielen Kaderspielerinnen besetzt, stellt sich für den 34 Jahre alten Coach nur die Frage, "wie gut wir unser Potenzial schon abgefragt kriegen".

Der Rüsselsheimer Hockey-Trainer bleibt aber realistisch und verweist darauf, "dass die Chance, ganz oben mitzuspielen, immer geringer wird". Allein schon weil die Spitzenteams finanziell viel besser ausgestattet seien. "Es bekommt bei uns ja keine Spielerin und kein Spieler Geld", merkt dazu Bianca Heinz (ehemals Weiss) an, die nach ihrer langen Erfolgskarriere beim RRK nun für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Schmidt-Busse glaubt: "In Zukunft wird man nur noch über gute Jugendarbeit ganz oben nicht mehr dabei sein können."

Umso mehr freut es den Trainer, dass der Rüsselsheimer Traditionsverein für die neue Saison eine gestandene ehemalige Nationalspielerin Irlands gewinnen konnte. Karen Hales wird künftig die Abwehr verstärken. In Seeheim wohnend, trainierte die Achtundzwanzigjährige bereits in den vergangenen drei Wochen mit. Ihre spärlichen Deutschkenntnisse versucht sie seit Februar in einem Sprachkurs zu verbessern. Doch scheint die Konversation mit ihren neuen Mitspielerinnen kein Problem zu sein. Zumal diese dadurch in den Genuss kommen, ihr Englisch zu pflegen und zu verbessern.

Daneben stößt von Erstliga-Aufsteiger Essen die 21 Jahre alte Mittelfeldspielerin Alessa Leibold-Aginarte dazu. Ein Fragezeichen steht dagegen hinter Routinier Silke Müller. "Das wäre dann die Letzte von den Olympiasiegerinnen von Athen", würde Schmidt-Busse ein Ausscheiden von Müller sehr bedauern. Unsicher ist aus beruflichen Gründen auch der Verbleib von Vera Battenberg.

Hat Nina Günther das endgültige Ende ihrer Laufbahn bekannt gegeben, geht Christina Schröder studienbedingt nach Köln und Lotta Hof für ein Jahr nach England. Dafür steigt Lisa Faust nach sechs Monaten Pause wieder ein. Und Lotte Kanz ist von ihrem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt.

Der Startschuss zur Bundesliga fällt für die RRK-Frauen am 10. September (Samstag) um 14.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den Düsseldorfer HC.

Kader der RRK-Frauen: Tor: Lisa Lahham, Melissa Knauth; Abwehr: Lara May, Maike Cartsbug, Lotte Kanz, Victoria Krüger, Ann-Paulin Heist, Karen Hales; Mittelfeld: Helena Faust, Vera Battenberg, Louisa Willems, Lisa Faust, Alessa Leibold-Aginarte, Anne Schröder; Angriff: Eva Frank, Hannah Pehle, Nathalie Krätsch, Marilena Krauss, Silke Müller, Rebecca Schneider.


"Durch die Abgänge wird es sehr hart"

RRK-Männer stehen in Zweiter Liga vor Umbruch – Routinier Kösling kehrt zurück, "weil Not am Mann ist"

Von Gabi Wesp-Lange (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 18. August 2011)

"Mit den Abgängen könnte man eine ganze Mannschaft stellen", meint Gerrit Rothengatter und muss eine lange Reihe von Verlusten beklagen. Der neue Trainer der Rüsselsheimer Hockeymänner steht nach dem Abstieg aus der Ersten Bundesliga mit dem RRK vor einem Umbruch. "Acht, neun Abgängen stehen drei Neue gegenüber. Das ist natürlich nicht aufzufangen", ist dem Nachfolger von Markus Hippchen klar.

Rückkehrer und Neuzugang: Während Felix Seitz (links) und Christian Kösling (rechts) schon einmal das Trikot des Hockey-Zweitligisten Rüsselsheimer RK trugen, ist Hidde van Bodegom zum ersten Mal für den RRK im Einsatz.

Dennoch gibt sich der 42 Jahre alte Coach bei der Saisoneröffnungspressekonferenz des Vereins am Dienstagabend kämpferisch und setzt vor allem auf den Nachwuchs: "Wir müssen sehen, dass wir die Verzahnung mit der Jugend hinkriegen und die jungen Leute einbinden." Schon bald sollen Talente aus den eigenen Reihen bei der ersten Mannschaft mittrainieren.

Froh ist der Trainer, mit Christian Kösling einen Routinier zurückgewonnen zu haben. Der Vierunddreißigjährige, von allen "Kösi" genannt, spielte zuletzt in Wiesbaden und kehrte nach zweieinhalb Jahren zu seinem Heimatverein zurück. "Er hat gesagt, wenn Not am Mann ist, steht er zur Verfügung. Und jetzt ist Not am Mann", meint der RRK-Coach, der Köslings Qualitäten im Sturm sehr schätzt. Der Rückkehrer bekennt: "Das ist natürlich eine große Herausforderung für mich, allein schon körperlich." Doch wolle er den Rüsselsheimern gerne helfen, in der Zweiten Liga eine gute Rolle zu spielen.

Wieder nach Hause zum RRK gekommen ist auch Felix Seitz. Nach einem Semester in Freiburg studiert der junge Mann nun in Mainz. Seitz, der mit vier Jahren beim RRK mit Hockey angefangen hat, freut sich über Rothengatter als Trainer: "Ich denke, das ist eine langfristige Lösung. Der erste Eindruck ist sehr positiv. Es macht viel Spaß."

Dritter Neuzugang ist Hidde van Bodegom, der in Wiesbaden studiert und beim RRK Bundesliga-Erfahrung sammeln will. "Ich habe in Bad Kreuznach eine zeitlang trainiert. Zuletzt habe ich beim Mannheimer HC gespielt", erklärt er.

"Ich denke, dass es nicht einfacher wird", äußert sich Spielführer Mirco Fuchs zum Saisonziel. "Durch die Abgänge wird es wieder sehr hart. Dennoch glaube ich, dass wir uns im Mittelfeld bewegen werden." Schließlich sei die Stimmung trotz des Abstiegs und der vielen Verluste "erstaunlich gut".

Das mag sicher auch an Gerrit Rothengatter liegen, der als langjähriger RRK-Spieler große Anerkennung genießt. Nach Trainerstationen in Wiesbaden, wo er bis in die Zweite Liga in der Halle aufgestiegen ist, und zuletzt bei TEC Darmstadt hat er sich endlich für seinen Heimatklub entschieden (Pressesprecher Willi Schwanke: "Wir haben ihn schon öfter gefragt"). "Ich bin 36 Jahre Mitglied im Verein. Mein Sohn spielt hier. Ich fand die Zeit jetzt gekommen", bekennt Rothengatter, "außerdem will ich mich als Trainer weiterentwickeln". Beim RRK, wo er ein längerfristiges Engagement anstrebt, erwartet ihn allerdings keine leichte Aufgabe: "Wir sind sehr dünn besetzt. Auf dem Papier sind wir 20 Spieler. Davon sind aber einige verletzt oder nicht ganz abkömmlich." Wichtig sei es für ihn zunächst einmal, "mehr Spiele zu gewinnen als zu verlieren. Das Mittelfeld sollte unser Ziel sein."

Zum Auftakt der Zweiten Bundesliga erwarten die RRK-Männer am 11. September (Sonntag) um 12 Uhr die TG Frankenthal.

Kader der RRK-Männer: Bastian Reisch, Marc Papenburg; Christian Minar, Moritz Frank, Frank Trautmann, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Nicolas Lange, Christian Domke, Nicholas Bachtadse, Niklas Isselhard, Tobias Wuttke, Konstantin Foohs, Tobias Hoff, Christian Kösling, Luca Müller, Felix Seitz, Hidde van Bodegom, Konstantin Brandt, Jan Sachtleben.

Abgänge: Falk May (Laufbahn beendet), Thomas Jost (Laufbahn beendet), Marcel Hippchen (Bad Kreuznach), Maurice Hippchen (Bad Kreuznach), Sebastian Behr (Bad Kreuznach), Andreas Beißmann (Bad Kreuznach), Andreas Späck (Harvestehude), Thorsten Küffner (Studium in Manchester), Jonas Hof (nach Wien), Trainer Markus Hippchen (Bad Kreuznach).


Eine Irin geht für den RRK auf Torejagd

HOCKEY   Neuer Herrencoach sieht "Mammutaufgabe"

Aus "Main-Spitze" vom 09.08.2011

(kri). Eine international erprobte Verstärkung für die Damen, mehrheitlich Ergänzungen bei den Herren: Bei den Hockeyteams des Rüsselsheimer RK haben sich die personellen Zugänge zum Ablauf der Wechselfrist in Grenzen gehalten. Während der weibliche Erstligakader des Ruderklubs durch die Irin Karen Hales (Pembroke Wanderers HC) einen interessanten "Farbtupfer" erhält und zudem nun fest mit Alessa Leibold-Aginarte (ETuF Essen) geplant werden kann, stellt sich der Männerkader nach dem dritten Abstieg aus der Eliteliga nicht nur latent quantitativ, sondern auch qualitativ arg geschwächt dar. Denn nach den bekannten Abgängen − darunter Stammtorwart Andreas Späck − ist mit Thorsten Küffner ein weiterer Leistungsträger von Bord gegangen. Dies allerdings auf Zeit: Ebenso wie Jonas Hof, der bis April in Wien weilt, will Küffner zur Wiederaufnahme der Feldsaison aus Manchester zurück sein.

Die Bundesliga-Damen des RRK mit Trainer in einem Testspiel vor der Feldrunde 2011/2012

"Das ist ein dünner Kader und schon allein deshalb eine Mammutaufgabe", sagt Gerrit Rothengatter. Der neue Trainer (42), viele Jahre selbst für den Ruderklub in erster und zweiter Liga am Ball, geht aktuell davon aus, in der am 11. September mit dem Heimspiel gegen TG Frankenthal anrollenden Runde auf 20 Akteure zurückgreifen zu können. "Darunter sind mit Tobias Wuttke, den ich zum Glück überzeugen konnte, und Christian Kösling aber zwei Spieler, die nicht immer dabei sein können", so Rothengatter. Wuttke ist beruflich stark eingespannt, Rückkehrer Kösling (33) noch verletzt. Ergo ist der Coach froh darüber, mit Hidde van Bodegom (Mannheimer HC II) zumindest einen externen Zugang verzeichnen zu können. Dazu sind aus der zweiten Mannschaft Konstantin Brandt und Jan Sachtleben aufgerückt. Während Felix Seitz aus Freiburg zurück ist, herrscht um Thomas Jost Rätselraten: "Er wollte sich melden", so Rothengatter.

Mit 42 Jahren steht Gerrit Rothengatter vor seiner größten Bewährungsprobe als Hockey-Trainer: Er betreut in der kommenden Saison die Zweitliga-Männer des Rüsselsheimer RK.

Trotz der schwierigen Vorzeichen und einiger Beispiele, dass Erstligisten ziemlich schnell bis in die Regionalliga durchgereicht wurden, sieht Mirco Fuchs keinesfalls schwarz: "Wir stehen nicht unter Druck, wie andere, und sind im Kern so gut sowie erfahren genug, um nicht in Gefahr zu geraten", sagt der Mannschaftskapitän. Das erste Testspiel heute Abend (20.30 Uhr) gegen Regionalligist TSV Schott Mainz könnte ein erster Gradmesser sein.


ECHO-INTERVIEW mit Gerrit Rothengatter

"Der direkte Wiederaufstieg ist utopisch"

Der neue Trainer der RRK-Männer legt Wert auf Fitness und will mehr Spiele gewinnen als verlieren − Vorbild Magath

Von HEIKO WEISSINGER (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22.07.2011)
 

Gerrit Rothengatter trainiert die Hockey-Männer des Rüsselsheimer RK in der kommenden Saison. Im ECHO-Interview spricht der 42 Jahre alte Diplom-Betriebswirt und langjährige RRK-Spieler über die Chancen des Bundesliga-Absteigers in der Zweiten Liga, die personelle Situation und seine langfristigen Ziele.
 

ECHO: Herr Rothengatter, Sie hatten am Dienstagabend Ihr erstes Training mit der Mannschaft. Wie ist Ihr erster Eindruck?

Gerrit Rothengatter: Sehr positiv. Es herrscht eine tolle Stimmung in der Mannschaft, die sich auch privat sehr gut versteht. Ein Spieler hat gesagt: Wenn Nürnberg eine so tolle Stimmung gehabt hätte, wären sie mit ihrem Potenzial in der letzten Saison nicht abgestiegen. Das kann ich nur bestätigen, und auf diese mannschaftliche Geschlossenheit kann ich aufbauen. Allerdings sollte man es im Training auch nicht übertreiben und zu viele Späßchen machen, sondern muss ernsthaft die Aufgaben angehen.

ECHO: Wie kam es zu Ihrem Engagement beim RRK?

Rothengatter: Ich wurde bereits vor zwei Jahren, nach dem Abgang von Kai Stieglitz, angefragt, da hat es aber nicht gepasst. Und vor einem Jahr, als Stephan Decher ging, wurde ich erneut gefragt, wollte aber die Mannschaft von TEC Darmstadt nicht im Stich lassen. Jetzt, hat mich der RRK zum dritten, Mal angesprochen, und mir war klar: Ein viertes Mal fragen sie mich nicht mehr. Und ich wollte auch unbedingt diese Herausforderung annehmen, um mich als Trainer weiterzuentwickeln.

ECHO: Sie haben mehr als 30 Jahre beim RRK Hockey gespielt und sind genauso lange Mitglied. Haben Sie keine Angst, dass Sie mit der nach dem Weggang von Nationaltorhüter Andreas Späck und weiteren Spielern alles andere als leichten Aufgabe mehr verlieren als gewinnen können?

Mit 23 Jahren spielte Gerrit Rothengatter als Profi im Trikot des italienischen Erstligisten Lazio Rom.

"Die Schwierigkeit der Aufgabe reizt auch"

Rothengatter: Das ist möglich, aber es macht die Aufgabe ja noch interessanter. Es ist definitiv so, dass nach dem Weggang einiger Spieler der Kader nicht so dicht ist wie gewünscht. Aber die Schwierigkeit der Aufgabe reizt auch. Und im Verein weiß jeder, dass der direkte Wiederaufstieg utopisch ist. Somit ist mir auch ein bisschen der Druck genommen, weil klar ist, was wir können und was nicht. Vorrangig gilt es, die Klasse zu halten, denn die Zweite Liga ist auch nicht ohne.

ECHO: Erwarten Sie als jahrzehntelanges Mitglied der RRK-Familie mehr Geduld von Vorstand und Umfeld, falls der Neuaufbau länger dauert, als ein auswärtiger Trainer erwarten dürfte?

Rothengatter: Grundsätzlich ist der RRK ein Verein, der sehr an seinen Trainern festhält. Da muss schon sehr viel passieren, dass es frühzeitig vom RRK heißt: Mit dem wollen wir nicht mehr. Und da bin ich auch sehr dankbar für diese Einstellung des Teams um Abteilungsleiter Martin Müller.

ECHO: Wer hat außer Andreas Späck den RRK verlassen? Und haben Sie schon erste Zugänge?

Rothengatter: Hidde van Bodegom vom Mannheimer HC ist unser erster Neuzugang. Andere sind noch in der Schwebe, wobei ich leider auch schon einige Absagen habe. Ich will auch Spieler aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft integrieren, wodurch sich Lücken in der zweiten Mannschaft ergeben. Die entstehenden personellen Engpässe werden aber bereits adäquat durch neue Spieler ersetzt.

ECHO: Und die Abgänge?

Rothengatter:. Marcel und Maurice Hippchen sind mit ihrem dort wieder als Trainer arbeitenden Vater Markus Hippchen zurr Kreuznacher HC zurückgekehrt; ebenso Andreas Beißmann und Sebastian Behr. Falk May hört aus privaten und beruflichen Gründen endgültig auf. Jan Petersen ist ja schon im Winter nach Wien gewechselt, und unser tolles Talent Hendrik Jordan ging leider zu Schott Mainz. Die Zukunft von Jonas Kölln und Thomas Jost ist noch offen. Wie es personell genau aussieht, kann ich erst am 1. August sagen, wenn die Wechselfrist abgelaufen ist.

ECHO: Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in der nächsten Saison zu?

Rothengatter: Den Wiederaufstieg traue ich ihr − mit Verlaub − nicht zu. Allerdings traue ich ihr zu, dass sie mehr Spiele gewinnt als verliert. Und das wird auch mein Saisonziel sein.

ECHO: Welche langfristigen Ziele haben Sie?

Rothengatter: Zuerst einmal steht die. Konsolidierung an in den nächsten Jahren, dann wollen wir wieder oben angreifen. Wann es wieder zum Aufstieg reicht, kann ich aber nicht sagen. Ziel ist es, mit unserer guten Jugendarbeit und unseren hervorragenden Trainern Volker Schädel, Christian Domke und Thorsten Küffner eine Verzahnung hinzukriegen. So, dass wir die guten Jugendspieler bei den Aktiven integrieren können, was nicht einfach wird, weil der Schritt groß ist.

ECHO: Sie sollen auch Cheftrainer der Jugend werden, um in die Nachwuchsarbeit eingebunden zu sein. Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit hier vor?

ZUR PERSON: GERRIT ROTHENGATTER

Als Hockeyprofi bei Lazio Rom

Gerrit Rothengatter ist ein Eigengewächs des Rüsselsheimer RK. Als Sechsjähriger begann er mit dem Hockeyspielen beim RRK, war Ende der achtziger und in den neunziger Jahren Stammspieler in der Ersten und Zweiten Liga.

1992 trug der ehemalige Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums Rüsselsheim für ein halbes Jahr als Profi das Trikot des italienischen Erstligisten Lazio Rom. Seine lange Karriere als RRK-Stürmer war außerdem unterbrochen von Engagements in der Zweiten Liga beim Club Raffelberg (1993 bis 1995) und Eintracht Frankfurt (1998).

Erste Erfahrungen als Trainer sammelte der A-Lizenz-Inhaber als Jugendcoach beim Ruderklub. Von 2001 bis 2006 wirkte er beim Wiesbadener THC und führte das Männerteam in der Halle von der Zweiten Regionalliga in die Zweite Bundesliga. Bis vor kurzem trainierte er TEC Darmstadt, wo sein Engagement nach zwei Aufstiegen mit dem Abstieg aus der Ersten Regionalliga endete.

Der Diplom-Betriebswirt arbeitet bei den Rüsselsheimer Betriebshöfen im Controlling und ist verheiratet. Sohn Nico spielt Hockey bei den Knaben B des Ruderklubs.   wei

Rothengatter: Nein, dies ist so nicht richtig. Ich werde lediglich beratend bei der Jugendtalentsuche und -förderung tätig sein. Die Jugendtrainer werden weiterhin eigenverantwortlich ihre Mannschaften fortbilden.

ECHO: Zuletzt haben Sie mit dem Wiesbadener THC und TEC Darmstadt Vereine aus der Region betreut. Erleichtert Ihnen diese Erfahrung und die dabei gewonnenen Kontakte die Suche nach heimischen Talenten?

Rothengatter: Ja. Den Luca Müller, der letzte Saison beim RRK gut eingeschlagen hat, den habe ich in Wiesbaden als B- und C-Knabe trainiert. Insofern schließt sich der Kreis. Und ich habe noch andere Jungs im Blick, die ich hoffentlich zu uns lotsen kann.

ECHO: Kann man überhaupt nur mit Spielern aus der Region Erste Bundesliga spielen?

Rothengatter: Bestimmt. Die Spieler aus der Region sind ja nicht schlechter als Spieler aus anderen Regionen, sie müssen nur richtig geformt werden und den richtigen Biss haben. Das vermisse ich oft bei kleineren Vereinen. Da wird von der Jugend an nicht das vermittelt, was Leistungssport ausmacht. Somit sind die Spieler dann oft nicht bereit, diesen Weg zu gehen.

ECHO: Ihr Vorgänger Markus Hippchen hat nach einem Jahr beim RRK aufgehört, weil er Beruf und Traineramt nicht unter einen Hut gebracht hat. Wie sieht es da bei Ihnen aus?

Rothengatter: Ich habe 1999 als Vollzeitkraft bei den Rüsselsheimer Betriebshöfen angefangen und später gemerkt, dass Hockey doch auch ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Im vergangenen Jahr habe ich dann meine Arbeitszeit auf 40 Prozent verkürzt, um dem immensen Aufwand als Hockey-Trainer gerecht zu werden. Und die beiden Arbeitstage pro Woche kann ich dank meines Chefs auch recht flexibel handhaben.

ECHO: Können Sie sich vorstellen, auch einmal als hauptamtlicher Trainer wie ihr langjähriger Coach Berti Rauth zu arbeiten?

Rothengatter: Das möchte ich eigentlich nicht. Ich bin da eher ein Sicherheitsmensch und fühle mich auch bei den Betriebshöfen sehr wohl. Wenn es mal sportlich nicht so gut läuft, wie zuletzt in Darmstadt, bin ich heilfroh, dass ich noch ein zweites Standbein habe.

ECHO: Nach dem Rückzug von Opel fehlen dem RRK Sponsorengelder. Halten Sie in dieser finanziellen Situation Erstliga-Hockey in Rüsselsheim dauerhaft für möglich?

Rothengatter: Das ist eine gute Frage, das wüsste ich selbst gern. Wenn man sieht, was in anderen Vereinen in finanzieller Hinsicht passiert, dass der Mannheimer HC Spielern im Jahr 80.000 Euro bezahlt, dann frage ich mich, wo das hinführen soll und wie da Vereine wie der RRK überhaupt mithalten können.

ECHO: Welche Schwerpunkte legen Sie in der Saisonvorbereitung?

Rothengatter: Erstmal müssen die Jungs die Laufschuhe richtig schnüren. Es geht los mit der Fitness, dann wird Stocktechnik angesagt sein und danach kommen die Feinheiten: Taktik, Spielzüge und so weiter.

ECHO: Wie würden Sie den Trainertyp Gerrit Rothengatter beschreiben?

"Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich nicht verlieren"

Rothengatter: Das ist schwierig. Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich nicht verlieren. Im Fußball ist mein Vorbild Felix Magath. Weil er der erste Trainer war, der die Leute hat richtig rennen lassen und sich so Vorteile erarbeitet hat. Mittlerweile führt in Ballsportarten der Erfolg nur noch über die Fitness. Wenn man Fußballspiele aus den Siebzigern sieht, lacht man sich kaputt. Vor zwanzig Jahren, als ich Hockey gespielt habe, war der Sport lange nicht so laufintensiv wie heute. Trotzdem sind natürlich auch Technik und Taktik wichtig.

ECHO: Sie wohnen vierzig Jahre in Rüsselsheim, arbeiten seit zwölf Jahren auch in dieser Stadt. Selbst nach Ihrer Saison bei Lazio Rom sind Sie in die Opelstadt zurückgekehrt. Woher rührt die Verbundenheit zu Rüsselsheim?

Rothengatter: Das wurde ich auch schon von Freunden gefragt: Es ist mehr so eine Art Hassliebe. Als ich in Rom war, in der schönsten Stadt, habe ich bei tollem Sonnenschein auf der Spanischen Treppe gesessen, eine deutsche Zeitung gelesen und mich nach Rüsselsheim zurückgesehnt. Mein Herz hängt an der Stadt, und neben eher hässlichen Stellen gibt es auch sehr schöne Flecken, an denen man sich wirklich wohlfühlen kann.

Ein Praktiker mit taktischem Geschick: Der 42 Jahre alte Gerrit Rothengatter (Mitte) hat sich beim Wiesbadener THC und beim TEC Darmstadt Meriten als Herrentrainer erworben.


Ein Insider ohne große Anfahrt

Rüsselsheimer RK setzt mit Gerrit Rothengatter als neuem Herrentrainer wieder auf ein "Eigengewächs"

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 28.06.2011)
 

Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, doch der neue Trainer der Rüsselsheimer Hockeyspieler wollte vor acht Tagen noch nichts davon wissen, als "heißer" Kandidat für die Nachfolge von Markus Hippchen zu gelten. Wie dem auch sei − seit gestern steht fest, dass der Ruderklub nach dem dritten Abstieg aus der Ersten Bundesliga tatsächlich auf diese naheliegende Lösung und Gerrit Rothengatter künftig wieder auf einen Insider setzt.

Der 42 Jahre alte Betriebswirt ist seit frühester Jugend RRK-Mitglied und hat am Sommerdamm selbst in erster und zweiter Liga sowie kurzzeitig auch mal bei Lazio Rom gespielt Als Trainer wirkte er fünf Jahre beim Wiesbadener THC, den er in die zweite Hallen-Bundesliga führte. Vor fünf Jahren ging er zum TEC Darmstadt, mit dem er kürzlich aus der Regionalliga abstieg. Obwohl Rothengatter bei diesen beiden Vereinen selbst noch aktiv war, blieb er dem RRK als Spieler bei den Senioren stets treu.

"Er gehörte ja vor einem Jahr schon mal dem Kreis an, den wir für die Nachfolge von Stephan Decher im Auge hatten. Damals hat es noch nicht geklappt, doch jetzt ist er bereit", sagt Martin Müller. Nach Aussage des langjährigen Abteilungsleiters habe es auch Kontakte zu zwei auswärtigen Trainern gegeben, "die aber in der Kürze der Zeit nicht zur Verfügung standen. Einer hätte erst in der Hallensaison beginnen können, bei dem. anderen wären berufliche Dinge zu regeln gewesen. Um zusätzliche Unruhe zu vermeiden, haben wir jetzt Nägel mit Köpfen gemacht, wobei wir natürlich auch zusehen müssen, dass wir wirtschaftlich über die Runden kommen." Dass Rothengatter, der bei den Rüsselsheimer Betriebshöfen arbeitet, vor Ort ist, betrachtet Müller als Vorteil: "Die jüngsten Erfahrungen haben gezeigt, dass Trainer, die weitere Strecken fahren müssen, irgendwann an ihre Belastungsgrenze kommen."

Was die Zielsetzung angeht, soll Rothengatter ohne Druck einen Neuaufbau in der Zweiten Liga Süd angehen. "Da wir sportlich wie materiell im Moment für die Erste Liga allenfalls grenzwertige Möglichkeiten haben, wird es eine mittelfristige Wartezeit für den RRK geben", sagt Müller. Um eine Rückkehr in die Eliteliga irgendwann anzupeilen, soll Rothengatter spätestens im Herbst auch in die Nachwuchsarbeit eingebunden werden. "Als eine Art Headcoach, der neben der Jugend auch die unteren Aktiventeams im Auge hat", so Müller. In Darmstadt war Rothengatter neben der ersten Mannschaft auch noch für A- und B-Knaben zuständig, was bis zum Abschluss der Feldrunde auch möglichst beibehalten werden soll.

Was sich der neue Mann auf der RRK-Trainerbank vorgenommen hat und ob er gravierende Dinge ändern will, darüber war nach der offiziellen Vollzugsmeldung gestern nichts mehr zu erfahren. Rothengatter dessen Sohn Nico bei den B-Knaben des Ruderklubs spielt, ist für rund zwei Wochen in den Urlaub gefahren, in dem sich auch Mannschaftskapitän Mirco Fuchs befindet. "Ich kenne den Gerrit zwar nicht als Trainer, denke aber, dass das keine schlechte Lösung ist. Schön wäre, wenn er das länger als ein Jahr machen würde", so die Meinung des routinierten Abwehrchefs Christian Minar. Trainingsbeginn wird am 19. Juli sein.


Aus "FAZ" vom 28.06.2011

Trainerwechsel in Rüsselsheim: Rothengatter für Hippchen

Der Rüsselsheimer RK geht mit Gerrit Rothengatter als neuem Trainer in die nächste Saison der Zweiten Hockey-Bundesliga. Der 42 Jahre alte Hesse folgt damit auf Markus Hippchen, der nach dem Bundesliga-Abstieg zurückgetreten war. Der ehemalige Rüsselsheimer Bundesligaspieler Rothengatter, der seit seiner Kindheit RRK-Mitglied ist, soll den Neuaufbau am Sommerdamm anleiten. (west.)