Pressestimmen zum Start und
Verlauf der Feldhockey-Bundesligen 2011/2012,
RRK-Damen in der 1. und RRK-Herren in der 2. Liga! Haben beide unterschiedliche Ziele
??
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DM-Zweiten Zähler abgetrotzt
RRK-Hockeydamen werden trotz des
1:1 bei Klipper Hamburg die "rote Laterne" nicht los
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze"
vom 24.10.2011)
Das "Bootshaus" hat für die nächsten
Monate den Charakter eines "Rotlichtviertels": Nach den Männern ist es auch den
erstklassigen Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK nicht mehr gelungen, die
"rote Laterne" vor dem Gang in die Halle los zu werden. Nach zwei Siegen in
Serie sprang zum Abschluss der Hinrunde in der Bundesliga ein 1:1 (0:1) beim
Meisterschaftszweiten Klipper Hamburg heraus. Nach einem Punkt aus den ersten
acht Saisonpartien ist dank der jüngsten Erfolgsserie das rettende Ufer aber
wieder deutlich näher gerückt. Entsprechend kehrten Benedikt Schmidt-Busse und
sein Team der Freien und Hansestadt nicht unzufrieden den Rücken: "Wir fighten
uns in der Tabelle Schritt für Schritt zurück Das gibt Zuversicht für die
Rückrunde", sagte der RRK-Trainer − wohl wissend, dass aufgrund der größeren
Spielanteile und einem deutlichen Torchancenplus in den zweiten 35 Minuten mehr
drin gewesen wäre: "Nach dem Ausgleich waren wir gut im Geschäft und hatten auch
noch einige gute Möglichkeiten, sodass sich Klipper nicht hätte beschweren
dürfen, wenn wir drei Punkte mitgenommen hätten", sagte Benedikt Schmidt-Busse.
Dessen Pendant Peter Krüger sah es etwas anders: "Die erste Halbzeit geht an
uns, die zweite an Rüsselsheim. Insofern ist das Ergebnis völlig in Ordnung."
...
Wertvoller Punkt im "Kellerduell"?
RRK-Männer nach 2:5
in Nürnberg und 1:1 beim Osternienburger HC wieder Tabellenletzter
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze"
vom 10.10.2011)
Das wegweisende Abstiegsduell nicht
verloren, aber trotzdem eventuell als Tabellenletzter in die Winterpause: Für
die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK ist der erste Teil der Feldrunde in der
Südgruppe der Zweiten Bundesliga nicht wunschgemäß zu Ende gegangen. Der
erwarteten 2:5-Niederlage bei Topfavorit Nürnberger HTC folgte am Sonntag ein
1:1 beim Osternienburger HC. Da der Neuling aus Sachsen-Anhalt − seines Zeichens
Rekordmeister der ehemaligen DDR − tags zuvor im Absteigerduell mit TSV Mannheim
die ersten drei Punkte in dieser Saison eingefahren hatte, sind die drei
Mannschaften am Tabellenende dicht zusammengerückt. Sollte der OHC am nächsten
Wochenende in der Pfalz zwei Mal leer ausgehen und zudem vier Tore weniger
erzielen als kassieren, würde die "rote Laterne" über Winter doch nicht am
Vereinsheim des Ruderklubs hängen. ...
Willkommen in der
Provinz
Es ist
noch nicht allzu lange her, da war der Rüsselsheimer RK ein Synonym für Erfolg
im Feldhockey. Davon ist wenig geblieben. Das Geld fehlt, die Talente sind
überfordert.
Von Alex Westhoff (aus FAZ vom 11.10.2011)
Ein führender Verein in
der deutschen Hockey-Landschaft, das war der Rüsselsheimer RK einmal. Wenn man
die Bestandsaufnahme mit dem Tabellenstand beginnt, dann rutscht der Blick tief
hinab. Die Damen sind in der Bundesliga Letzter, mit vier Punkten aus neun
Spielen. Sucht man in der Tabelle die RRK-Herren, dann wird man in der ersten
Klasse schon nicht mehr fündig. Sondern am Tabellenende der zweiten Liga. Mit −
so gleicht sich das unschöne Bild − vier Punkten aus neun Spielen. Hört man sich
im Verein und in der Hockeyszene, die sich gerne als große Familie bezeichnet,
um, dann ist dort nicht von einer temporären Schwächeperiode oder von einer
schnell reparablen Verkettung unglücklicher Umstände die Rede. Sondern: Der
traditionsreiche Rüsselsheimer RK hat in mancherlei Hinsicht den Anschluss
verloren.
Zum Verzweifeln: Der Rüsselsheimer RK liegt
zwar – anders als seine Spielerin Eva Frank – noch nicht darnieder, der
Abwärtstrend ist aber unverkennbar. |
Es lag viel Symbolik im Anblick der
Rüsselsheimer Damen am vergangenen Samstag. 1:3 waren sie dem Mannheimer HC
unterlegen auf der Anlage am Sommerdamm. Es war die fünfte Heimniederlage in
Serie. Sie hatten wieder zu brav, zu unbedarft gespielt, waren zwar technisch
auf der Höhe, aber frappierend ungefährlich. Trainer Benedikt Schmidt-Busse sank
reg- und sprachlos auf der Bank zusammen, aus den Mienen der Spielerinnen sprach
nicht Wut, sondern stille Ratlosigkeit. Zwar wirkte der erste Saisonsieg am
Sonntag, ein 2:1 gegen den TSV Mannheim, als Stimmungsaufheller. Doch kann
dieser nicht darüber hinwegtäuschen, dass die laufende Saison "nicht rosig"
wird, wie Eva Frank sagt. Die Kapitänin ist mit 22 Jahren die Drittälteste in
der Mannschaft, die im Schnitt etwa 20 Jahre jung ist. "Die Jüngeren müssen
sofort Riesenverantwortung übernehmen und kommen damit noch nicht zurecht", sagt
sie. Zwar steht sie im erweiterten Kader für die Olympischen Spiele 2012, doch
bedürfte sie auf dem Platz eigentlich selbst noch der Anlehnung an erfahrene
Spielerinnen.
Es sei zu
selbstverständlich geworden, beim RRK in der ersten Damenmannschaft zu landen,
beklagen ehemalige Spielerinnen
Doch von den fünf, sechs Säulen der
Mannschaft, die es in den vergangenen Jahren noch hin und wieder zu einer
Endrunde um die deutsche Meisterschaft gebracht hat, ist niemand mehr
übrig geblieben. Sie haben die Lust verloren, kamen mit Schmidt-Busse nicht
zurecht oder ärgerten sich über die Einstellung manch junger Spielerin.
Sportlich wog der Verlust von Olympiasiegerin Silke Müller oder Abwehrchefin
Irene Balek schwer. Zusätzlich geriet durch den Aderlass der Umbruch zu abrupt.
Hat Schmidt-Busse, der in der Hockeyszene einen guten Ruf als Talententwickler
hat, mit dem Jugendstil übertrieben? Es scheint so.
Es sei zu selbstverständlich
geworden, beim RRK in der ersten Damenmannschaft zu landen, beklagen ehemalige
Spielerinnen. Es gebe kaum Konkurrenz. Das sei unter Berti Rauth ganz anders
gewesen. Vier Jahre nach dessen Abschied ist der Name Rauth noch immer sehr
präsent in Rüsselsheim. Neben dem Ausstieg von Opel als langjähriger Sponsor,
was noch immer beklagt und für den Status quo verantwortlich gemacht wird,
läutete der Abschied Rauths die Zeitenwende beim RRK ein. Kaum zu überblickende
15 Deutsche Meisterschaften und 18 Europacup-Siege heimste er zwischen 1990 und
2005 für den RRK ein, stand aufgrund seines unvergleichlichen, nimmermüden
Einsatzes synonym für die hessischen Erfolge im Damenhockey. Schmidt-Busse ist
fraglos in große Fußstapfen getreten. Bezeichnend: Der beim RRK viel gelobte
Spielerinnenjahrgang 1993, von denen viele nun in der Bundesliga spielen, ist in
der Jugend noch von Rauth auf den Weg gebracht worden. Schmidt-Busse sagt, dass
ein Verein wie der RRK auf den Zustrom eigener Talente angewiesen ist. Ein
risikoreicher Weg. Gerade dann, wenn − wie in Rüsselsheim − etwas schwächere
Junioren-Jahrgänge folgen. Zur Rückrunde im April werden wieder einige
Nachwuchskräfte in den Bundesligakader aufrücken. Schmidt-Busse weiß aber auch,
dass die Debütantinnen allein "uns nicht retten werden".
Die Mahlzeit muss
selber bezahlt werden
Bei den Damen wie den Herren, die vor
zwei Jahren noch Europacupsieger in der Halle waren, überwiegen seit Jahren die
Abgänge von Leistungsträgern bei weitem die Zahl derer, die von außen
hinzugewonnen werden. Der Rüsselsheimer RK ist nicht mehr unbedingt eine
reizvolle Adresse. Darunter leidet natürlich das Leistungsniveau. Ein
Teufelskreis. Und die Vereinsführung scheint sich damit abgefunden zu haben.
"Wir sind ein Provinzverein. Wir bieten den Spielern keinerlei finanzielle
Anreize", sagt Martin Müller, der Hockeyabteilungsleiter im Klub. "Wir müssen
mit guter Nachwuchsarbeit aus uns selbst heraus leben." Viel Geld zu verdienen
gibt es an anderen erstklassigen Hockeystandorten für die Aktiven auch nicht.
Doch werden vielerorts mittlerweile kleine Aufwandsentschädigungen gezahlt und
pfiffige Methoden und Ideen entwickelt, indem Hockey mit der Aussicht auf
Studium, Job oder Praktikumsplatz verknüpft wird. Diese Infrastruktur ist beim
RRK nicht errichtet worden.
Bei den Hessen zahlen die Aktiven bei
den Auswärtsfahrten quer durch die Republik nach wie vor ihre Mahlzeiten aus
eigener Tasche, Zuschüsse für diejenigen, die eine weite Anfahrt zum Training
haben, sind nicht möglich. "Wir müssen jetzt nicht total verzweifeln", sagt
Müller. Es sei als Rüsselsheimer RK kein Beinbruch, am Saisonende ohne
Bundesligateam dazustehen. "Wir haben das Potential, uns aus dieser misslichen
Lage herauszuarbeiten. Das ist anderen Vereinen auch schon gelungen."
Gerrit Rothengatter |
"Ich sehe die
Entwicklung positiv"
Trainer der RRK-Zweitliga-Männer lässt sich noch nicht davon beunruhigen, dass
sein Team Vorletzter ist − Thorsten Küffner, Jonas Hof und sechs Talente sollen
ab dem Frühjahr helfen
Von Frank Schairer (aus
Rüsselsheimer Echo" vom 8. Oktober 2011)
Der Wille zu punkten ist bei den Hockeyherren des
Rüsselsheimer RK ungebrochen groß. Nach sieben Spielen in der Zweiten Bundesliga
stehen zwar nur drei Zähler auf der Habenseite, doch war Neu-Trainer Gerrit
Rothengatter von Anfang an klar, dass es eine schwierige Saison werden würde.
Der RRK kämpft auch in seiner neuen Liga ums Überleben. Echo-Mitarbeiter Frank
Schairer sprach mit Rothengatter über die aktuelle Entwicklung und darüber, wie
er den Ruderklub wieder in ruhigere Gewässer führen will.
ECHO: Herr
Rothengatter, am vergangenen Wochenende gelang nach fünf sieg- und punktlosen
Spielen endlich der erste Dreier gegen den Dürkheimer HC. Es war auch ihr erster
Erfolg als Zweitligatrainer des RRK. Wie geht es mit dem RRK nun weiter?
Gerrit Rothengatter: Die Euphorie des ersten Sieges wurde natürlich durch
die Niederlage beim TSV Mannheim zwei Tage darauf schnell gedämpft. Hätten wir
beim Aufsteiger nachgelegt, stünden wir in der Tabelle akzeptabel mit Anschluss
ans Mittelfeld da. Allerdings wusste ich aus meiner Zeit als
Regionalliga-Trainer des TEC Darmstadt, dass der TSV Mannheim eine spielstarke
Mannschaft ist, die als Neuling unbedingt die Liga halten möchte. Alle Teams,
mit Ausnahme von Nürnberg und München, die den Aufstieg unter sich ausmachen
werden, sind von der Leistungsstärke nah beieinander. Da kann jeder jeden
schlagen. Vor der Saison sprach niemand von Abstiegskampf, doch ich war mir von
Beginn an bewusst, dass es ein sehr schweres Jahr werden würde.
ECHO: Tabellenvorletzter! Als Erstligaabsteiger hätte man den RRK
sicherlich zum jetzigen Zeitpunkt weiter oben in der Tabelle erwartet. Wo liegen
die Probleme, und welche Lösungen haben sie, damit der RRK nicht in die
Regionalliga durchgereicht wird?
Rothengatter: Wir wollen das Spiel in Osternienburg auf jeden Fall gewinnen,
und auch beim Topfavoriten Nürnberg beginnt die Partie bei 0:0. Vielleicht
sollten wir in diesen beiden Spielen, bevor es in die Halle geht, einfach mal
nicht gut spielen, aber dafür punkten. Wir haben uns in den bisherigen Partien
immer wieder um die Früchte unserer Arbeit gebracht. Auffällig war dabei, dass
immer wieder ein Routinier patzte. Wir haben momentan einen sehr kleinen Kader
und spielen insgesamt variabler als in den Vorjahren. Es wird nicht mehr
ausschließlich im Halbfeld verteidigt, wir setzen den Gegner früh unter Druck.
Es ist mehr Action auf dem Platz, was den Spielern auch Spaß macht. Insgesamt
sehe ich die Entwicklung positiv. Wir müssen aber unbedingt unsere Fehler
minimieren. ECHO: Hat der Kader
genügend Qualität? Wo sehen Sie die Stärken und die Schwächen?
Rothengatter: Wir haben nur 18, 19 Spieler zur Verfügung und müssen mit
dem, was wir haben, arbeiten. Im Frühjahr stoßen voraussichtlich wieder Thorsten
Küffner und Jonas Hof und sechs talentierte Nachwuchskräfte zum Team. Im Sturm
setze ich auf Nico Lange, Felix Seitz und den hoch veranlagten Luca Müller.
Letzteren durfte ich während meiner Zeit in Wiesbaden bereits als Zehnjährigen
trainieren. Jetzt ist er 17 und hat wie Niklas Isselhard bereits als
Jugend-Nationalspieler den Adler auf der Brust getragen. Niklas lebt als rechter
Verteidiger von seiner Dynamik und hat bereits drei Treffer für uns erzielt.
Ganz wichtig auf seiner Position ist für uns nach dem Weggang von Jan Petersen
Christian Domke, der aber verletzungsanfällig ist. Unser Abwehrtrio ist unser
Aushängeschild. Mit Kapitän Mirco Fuchs, Frank Trautmann und Christian Minar
verfügen wir über Qualität und Erfahrung. Im Tor spielt der erst 17 Jahre alte
Marc Papenburg eine bärenstarke Saison. An ihm lag es bisher nicht, wenn es mal
nicht so lief. Vielmehr an den unnötigen Ballverlusten im Spielaufbau, die
prompt zu Gegentoren führten. Doch wir sind selbstkritisch genug, dies
anzusprechen und zu verbessern.
ECHO: Bis zu drei Mannschaften droht, je nach Konstellation in der
Bundesliga, der Abstieg. Welchen Blick haben Sie persönlich auf Ihre Arbeit?
Welche Perspektive sehen Sie für sich beim RRK?
Rothengatter: Das macht die Sache natürlich nicht leichter. Momentan
müsste nur ein Team runter, da West- und Nordteams absteigen müssten. Davon
könne wir aber nicht ausgehen. Wenn Ost- oder Südteams in die Zweitklassigkeit
gehen müssten, könnten sehr schnell drei Mannschaften in unserer Liga betroffen
sein. Ich bin Realist, das schließt
nicht aus, dass ich hoffe, dass wir uns am Saisonende im Tabellenmittelfeld
wiederfinden werden. Als gebürtiger Rüsselsheimer ist das Traineramt beim RRK
für mich natürlich auch eine Herzensangelegenheit. Zusammen mit den
Jugendtrainern möchte ich hier über Jahre etwas aufbauen, Talente entwickeln und
den RRK wieder an die Zweitligaspitze heran führen. Den Aufstieg in die Erste
Bundesliga halte ich in den kommenden Jahren leider nicht für realistisch.
ECHO: Ihre Vorgänger haben aufgrund des immensen Aufwands das Traineramt
nach einem Jahr wieder abgegeben. Welchen Aufwand betreiben Sie?
Rothengatter: Beruflich war es mir möglich, als Diplom-Betriebswirt bei
den städtischen Betriebshöfen auf Teilzeit zu reduzieren. Das lässt mir genügend
Freiheit für den Hockeysport. Wir trainieren dreimal, also einmal mehr als
zuvor, und zudem je eine halbe Stunde länger. Trainingsvorbereitung und
Videoanalysen nehmen viel Zeit in Anspruch. Der Vorbereitungsplan für die Halle
steht schon seit zwei Monaten. Vor den Auswärtsspielen komme ich mir manchmal
vor wie ein Reiseveranstalter, da muss vieles organisiert werden. Unterstützt
werde ich dabei von Martin Müller. Ein Betreuer fehlt jedoch nach wie vor.
Sollte sich durch diesen Artikel jemand angesprochen fühlen, darf er sich gern
bei mir melden. Ansonsten hoffen wir, dass wir die Talsohle durchschritten haben
und es von nun an, also in den verbleibenden beiden Partien im Feld und auch in
der Halle, wieder bergauf geht.
"Extrem steiniger Weg"
Gehen die Arme zum ersten Jubel nach oben?
Rüsselsheims Trainer Benedikt Schmidt-Busse erwartet mit seinem noch
sieglosen Bundesliga-Damenteam den Münchner SC. |
BUNDESLIGA
RRK-Damen auch nach viertem Heimspiel noch sieglos?
Von
Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 23.09.2011)
Damenhockey-Bundesligist
Rüsselsheimer RK genießt schon wieder Heimrecht. Zu Gast am Sommerdamm wird am
Samstag (14.30 Uhr) der Münchner SC sein. Spätestens nach der krassen 1:5-
"Klatsche" gegen ETuF Essen dürfte das Spielen vor eigenem Publikum kein Vorteil
mehr sein. Schließlich war bereits gegen Düsseldorf (0:2) und Neuss (1:2) nichts
hängen geblieben. Den einzigen Punkt holte der Ruderklub in der Fremde −
ausgerechnet bei "Vizemeister" Rot-Weiss Köln (3:3).
Es ist also keinesfalls so, als hätte
das − nach mehreren Abgängen zwangsweise nochmals verjüngte − RRK-Ensemble das
Hockey spielen verlernt oder würde noch nicht das erforderliche Bundesliganiveau
aufweisen. Wenn‘s gut läuft, kann "frau" durchaus Paroli bieten. Aber es fehlt
derzeit anscheinend die Konstanz über 70 Spielminuten, was mit dem immer noch
verletzten Auswahlduo Hannah Pehle sowie Louisa Willems wahrscheinlich ein Stück
weit einfacher wäre.
Doch Jammern hilft nicht, auch wenn
RRK-Übungsleiter Benedikt Schmidt-Busse die spielstarken naturgemäß sehr
bedauert: "Leider fehlen die Beiden immer noch; aktuell haben wir einen ziemlich
schweren, extrem steinigen Weg zu absolvieren. Wenigstens zeigte mein Team im
Köln-Match, dass es in der Lage ist, mit den vermeintlichen Favoriten
mitzuhalten. Das gibt zu Hoffnung gegen München Anlass, zumal wir stark an einer
stabileren Defensive gearbeitet haben. Verbessert werden sollte noch die
Torchancenverwertung; ansonsten müssen einfach mal die Ergebnisse stimmen."
Es wäre sicherlich angenehm, wenn
ausgerechnet gegen den fünftplatzierten MSC der erste Sieg gelänge. Zumal noch
die schwerer Auswärtsaufgaben in Hamburg und Berlin warten. Aber ausgerechnet
die "Bajuwarinnen" erwiesen sich am Ende der Saison 2011 als zu harte Nuss für
die Hessinnen. Das erste Play-off-Viertelfinalspiel am Sommerdamm ging 0:3
verloren. Dass acht Tage später in München ein drittes Spiel erzwungen wurde,
sollte den RRK-Damen Mut machen.
Platzt der berühmte
Knoten?
HOCKEY
Rüsselsheimer RK hat eifrig Ecken geübt, um gegen Wespen und "TusLi" nicht leer
auszugehen
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom
23.09.2011)
Ratlos, aber keinesfalls mutlos:
RRK-Mannschaftskapitän Mirco Fuchs. |
Am Ende der Feldhockeysaison 2009/10
kämpften Rheydter SV und Rüsselsheimer RK gegen den Abstieg aus der Ersten
Bundesliga. 16 Monate später sieht es so aus, als müssten Rheinländer und Hessen
nun sogar gemeinsam um ihren zweitklassigen Status fürchten. Nach drei Partien
zieren RSV und RRK jeweils punktlos das Tabellenende der Zweiten Bundesligen
Nord und Süd, wobei das Rheydter Torverhältnis noch verheerender ausschaut
(2:17), als das des Ruderklubs (2:13).
Wer allerdings mutmaßt, die Laune am
Untermain wäre nach dem Abstieg aus der Eliteliga und angesichts des krassen
Fehlstarts im Keller, der irrt. "Die Stimmung ist echt noch gut, was bei anderen
Teams wohl kaum der Fall wäre", sagt Gerrit Rothengatter im Vorfeld der
anstehenden Heimspiele gegen die Zehlendorfer Wespen (Samstag, 17 Uhr) und TuS
Lichterfelde (Sonntag, 14 Uhr). Dem neuen Rüsselsheimer Übungsleiter springt der
Mannschaftskapitän bei: "Es macht wirklich Spaß mit den Jungs. Und mit dem
Gerrit funktioniert das auch echt klasse; er macht einen guten Job", so Mirco
Fuchs.
Frustrierend sei es allerdings schon
gewesen, zuletzt in Stuttgart (2:6) und München (0:5) auf die Mütze zu bekommen.
"Ich bin etwas ratlos; der berühmte Knoten will vorne einfach nicht platzen und
in der Abwehr waren wir am Wochenende alles andere als griffig", sagt Fuchs.
Während Rothengatter mit der Pleite in München aufgrund der Stärke der Gastgeber
leben kann, wurmt ihn die Niederlage in Stuttgart sehr. "Die Videoauswertung hat
ergeben, dass wir in der zweiten Halbzeit viel mehr Offensivaktionen als die
Stuttgarter hatten, wir uns aber in den ersten zehn Minuten nach der Pause zwei
Strafeckentore zum 1:4 einfangen."
Stichwort Ecken: "Da wir daran
zuletzt intensiv gearbeitet haben, gehe ich davon aus, dass wir uns da am
Wochenende besser anstellen", sagt Fuchs. Was wichtig wäre, denn obwohl die
Wespen ohne ihr "Enfant terrible" Florian Keller an den Sommerdamm kommen, haben
die Berliner einen weiteren Spezialisten in ihren Reihen. "Robert Dahlmann ist
zuletzt ein Strafecken-Hattrick gelungen", weiß Rothengatter.
Obwohl der erste RRK-Gegner dem
Nürnberger HTC zu Hause 0:4 unterlag, rechnen Coach und Captain sich insgeheim
für den Sonntag mehr aus. "Da muss ein Dreier her", legt sich Fuchs fest. Da "TuSLi"
gegen Nürnberg "nur" 3:6 unterlag, steht zu befürchten, dass auch die zweite
Gastmannschaft aus der Hauptstadt "ordentlich Programm" (Rothengatter) am
Sommerdamm machen wird. Das freilich darf man auch vom RRK erwarten, der
zumindest am Sonntag von Routinier Tobias Wuttke verstärkt wird. Mit null
Punkten am 3. Oktober zu Neuling TSV Mannheim zu fahren, wäre fatal ...
Schwacher Start
Von Christian Stör (aus "Frankfurter
Rundschau" vom 12.09.2011)
Der Saisonstart hätte mit zwei Niederlagen kaum schlechter laufen können für die
Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen. Gerade die Partie gegen Düsseldorf ist ein
Offenbarungseid.
Allzu glücklich sah Eva Frank nun wirklich nicht aus. "Das ist schon eine
Riesenenttäuschung", sagte die Spielführerin des
Rüsselsheimer RK
nach der zweiten Niederlage des sechsmaligen deutschen Meisters am
Auftaktwochenende der Feldhockey-Bundesliga. In der Tat hätte der Saisonstart
kaum schlechter laufen können für die Südhessinnen, die weder beim 1:2 (1:1) am
Samstag gegen den Düsseldorfer HC noch einen Tag später beim 0:2 (0:1) gegen
Schwarz-Weiss Neuss ihr ursprünglich vermutetes Leistungsvermögen abrufen
konnten.
Gerade die Partie gegen Düsseldorf war fast so eine Art Offenbarungseid. Sowohl
technisch als auch taktisch unterliefen den Rüsselsheimerinnen zahlreiche
Fehler, selbst der Einsatzwille ließ zu wünschen übrig. "Da waren wir richtig
schlecht", sagte Frank, die hinterher nichts beschönigte: "Das war eine
Katastrophe. Wenn wir so spielen, können wir nichts erwarten." Auch der
Führungstreffer von Victoria Krüger (6.) verlieh dem RRK dabei nicht die nötige
Sicherheit. Und wer insgesamt acht Strafecken vergibt, darf sich nicht wundern,
wenn am Ende der Gegner aus Düsseldorf, für den Sabine Markert (29.) und Katrin
Raider (45.) trafen, den Platz als Sieger verlässt.
Mission Klassenerhalt
Gegen Neuss lief es zwar besser, doch auch in dieser Partie fehlte es dem RRK an
der nötigen Präzision im Abschluss, so dass Neuss durch Tore von Kim Kövel (18.,
Strafecke) und Theresa Laubenstein (68.) einen verdienten Erfolg feierte. Einzig
die Tatsache, dass sich Rüsselsheim nach der kläglichen Leistung vom Samstag
deutlich steigern konnte, stimmte die Kapitänin positiv: "Wir haben uns nicht
demoralisieren lassen. Das war gut."
Trotzdem stellt sich nach dem verkorksten Doppelspieltag nach dem verkorksten
Doppelspieltag natürlich die Frage, wohin der Weg des RRK in dieser Saison wohl
gehen mag. Ein Platz zwischen fünf und acht im Feld der zwölf Teams ist das
Ziel, doch zuerst muss es wohl darum gehen, den Klassenerhalt zu sichern.
Angesichts des Durchschnittsalters von knapp 21 Jahren dürfte diese Aufgabe
jedoch schwer genug werden. "Wir haben viele megajunge Spielerinnen, die
teilweise noch nicht ganz verstanden haben, dass sie jetzt zu den
Leistungsträgerinnen gehören", so Frank, die selbst erst 22 Jahre zählt.
Talente wie Luca Müller sollen den
Hockeyspielern des RRK helfen, die Zweitligasaison zu bestehen. |
Wenn
dazu noch, wie an diesem Wochenende geschehen, in Hannah Pehle, Lotte Kanz und
der Jugendnationalspielerin Louisa Willems gleich drei Stammkräfte ausfallen,
wird die Aufgabe natürlich nicht gerade leichter, zumal die wenigen erfahrenen
Spielerinnen wie Vera Battenberg oder Silke Müller aus beruflichen Gründen
wahrscheinlich nur noch gelegentlich aushelfen werden. Umso wichtiger ist es
deshalb für Rüsselsheim, als Kollektiv zu arbeiten. "Die ganze Mannschaft ist
gefragt", so Frank, die darauf hofft, dass "wir im Lauf der Saison unsere Fehler
abstellen können." Sonst könnte am Ende tatsächlich gar der Abstieg drohen.
Ein neuer Trainer und
neue Ideen
Rüsselsheimer Männer beginnen die Zweitligasaison nach dem Abstieg morgen mit
Heimspiel gegen Frankenthal
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 10. September 2011 | frai
Zehn Mannschaften messen
im Süden wie im Norden in der Zweiten Deutschen Hockeyliga ihre Kräfte. Zum
Saisonauftakt am morgigen Sonntag (12 Uhr) begrüßen die Herren des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs die TG Frankenthal, in deren Reihen nun auch der Ex-Rüsselsheimer
Julian Wuttke steht.
Mit neuem Trainer und
neuen Ideen geht der Ruderklub nach dem Abstieg aus der Eliteliga in die
Zweitligaspielzeit. Der Mann am Ruder heißt nun Gerrit Rothengatter. Der
42-jährige Betriebswirt soll dem RRK-Spiel neues Leben einhauchen. Seine
sportlichen Möglichkeiten sind jedoch deutlich eingeschränkt. Er muss das Beste
aus dem vorhandenen Personal machen.
Der RRK-Kader hat sich
verändert: In der Torwartfrage hat sich Rothengatter festgelegt. Der 17 Jahre
alte Marc Papenburg ist seine Nummer eins. Keeper Bastian Reisch ist als zweiter
Mann eingeplant. Die Defensive ist für Zweitligaverhältnisse nach wie vor stark
besetzt. Christian Minar, Frank Trautmann, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Christian
Domke und Nicholas Bachtadse stehen für Qualität. Rothengatter kann also ein
Stück weit an die Arbeit seiner Vorgänger Markus Hippchen und Stephan Decher
anknüpfen. Doch muss er den Abgang von acht Spielern kompensieren.
So haben Falk May und
Thomas Jost ihre Laufbahn beendet. Die Brüder Marcel und Maurice Hippchen sind
wie Andreas Beißmann nach Bad Kreuznach zurückgewechselt. Natürlich fehlen
Andreas Späck und Julian Wuttke, doch auch Thorsten Küffner (nach Manchester)
und Jonas Hof (nach Wien) hinterlassen Lücken.
Schließen sollen diese
Rückkehrer Felix Seitz, der ambitionierte Hidde van Bogedom und ein alter
Bekannter. Christian Kösling (34) kehrt nach zweieinhalb Jahren aus Wiesbaden
zurück und soll auf Torejagd gehen. Unterdessen ist Rothengatter bemüht die
Etablierten und die Jungen zu einer Einheit zu formen. Der Übungsleiter, der
zuletzt den TEC Darmstadt betreute, kennt den RRK wie seine Westentasche. Seit
36 Jahren ist er Mitglied im Verein und war bei der Trainersuche Wunschkandidat.
"Wir wollen mehr Spiele gewinnen als verlieren", gibt sich der Coach
zurückhaltend, was eine Prognose betrifft. Es wird auch eine Klasse tiefer um
den Klassenerhalt gehen.
Aus Sicht des
Rüsselsheimer Übungsleiters machen der Nürnberger HTC und der Münchner SC in der
Südgruppe den Aufstieg unter sich aus. Dahinter sieht er den morgigen Gegner,
die TG Frankenthal, gefolgt von den Zehlendorfer Wespen aus der Hauptstadt. Die
anderen sechs Teams – Dürkheimer HC, HTC Stuttgarter Kickers, TuS Lichterfelde
und die Aufsteiger TSV Mannheim und Osternienburger HC sowie der RRK – kämpfen
alle gegen den Gang in die Regionalliga, und bis zu drei Teams wird es am Ende
treffen, falls der SC 1880 Frankfurt wieder aus der Eliteliga absteigen sollte.
Die Vorbereitung auf
diese Punktrunde verlief für den RRK, nur nach den Ergebnissen zu urteilen,
schlichtweg katastrophal. 14 Spiele blieben die RRK-Herren sieglos, zweimal
reichte es zum Unentschieden.
Muss sich mit seinem Team warm anziehen:
RRK-Trainer Gerrit Rothengatter |
"Erstmals zum SC-80-Fan"
"Hammersaison"
in Liga zwei beginnt für RRK-Männer gegen TGF
Aus "Main-Spitze" vom
09.09.2011
(kri). So schnell
sieht man sich wieder: Im Mai 2010 kämpften Rüsselsheimer RK und TG Frankenthal
noch gemeinsam um den Verbleib in der Hockey-Bundesliga. An diesem Sonntag (12
Uhr), wenn sich Hessen und Pfälzer wieder am Sommerdamm mit den Krummstöcken
beharken, geht es um deutlich weniger. Ein Jahr nach der Turngemeinde musste
auch der Ruderklub seinen Platz in der Eliteliga räumen, sodass es für beide
Mannschaften jetzt "nur" um Punkte in der Zweiten Bundesliga, Gruppe Süd, geht.
Nach Lage der Dinge wird sich an
dieser Konstellation so schnell auch nichts ändern. Für den neuen RRK-Trainer
machen in dieser Saison Nürnberger HTC und Münchner SC den Kampf ums Ticket ins
Oberhaus unter sich aus. "Dahinter sehe ich Frankenthal und die Zehlendorfer
Wespen. Der Rest muss damit rechnen, gegen den Abstieg kämpfen zu müssen.
Zuletzt ist SC Charlottenburg mit 20 Punkten abgestiegen", ergänzt Gerrit
Rothengatter.
Dass seine Mannschaft neben TuS
Lichterfelde, Stuttgarter Kickers, Dürkheimer HC sowie den Neulingen TSV
Mannheim und Osternienburger HC zu jenen sechs Teams zählt, von denen
normalerweise zwei den Gang in die Regionalliga antreten werden, darüber ist
sich der 42-Jährige absolut im Klaren: "Das wird eine Hammersaison, und deshalb
werde ich auch erstmals zum SC-80-Fan", sagt Rothengatter. Der Hintergrund:
Bleibt der Aufsteiger aus Frankfurt in der Eliteliga, scheint zumindest die
Gefahr gebannt, dass es dort zwei Südvereine erwischt. Ein derartiges Malheur
hätte drei Absteiger in der Südstaffel der zweiten Klasse zur Folge.
Obwohl die Aufwärmphase mit insgesamt
14 sieglosen Test- oder Turnierspielen − darunter zwei Unentschieden −
beängstigend verlaufen ist, muss kein RRK-Anhänger vorzeitig schwarz sehen. "Wir
sind auf alle Fälle athletischer geworden. Und nachdem wir in der Vorbereitung
nicht einmal komplett antreten konnten, gibt es für Sonntag noch keine Absage.
Obwohl die Frankenthaler sich nach dem Abstieg gut konsolidiert haben und
Dritter geworden sind, wollen wir unbedingt mit einem Sieg aus den Startlöchern
kommen", so Rothengatter.
Gleichwohl auch die Pfälzer nach dem
Niedergang wertvolle Kräfte verloren haben, hat es den RRK weitaus schlimmer
getroffen. Nicht weniger als neun Akteure aus dem 2010/11-Kader sind von Bord
gegangen, wobei Thorsten Küffner (England) und Jonas Hof (Wien) im Frühjahr
zurückerwartet werden. Stürmer Tobias Wuttke kann etwa die Hälfte des Programms
mitmachen.
Obwohl die Abwehr mit den Routiniers
Christian Minar, Frank Trautmann und Mirco Fuchs erstklassige Ansprüche erfüllt,
bleibt insbesondere abzuwarten, wie schwer der Weggang von Torwartriese Andreas
Späck wiegt. Zur neuen Nummer eins hat Rothengatter den 17 Jahre alten Marc
Papenburg bestimmt, der bereits in der Erstliga-Abstiegsrunde beim Spiel in
Nürnberg tolle Kritiken erhielt. Dass es dem jungen Mann in den 18 Partien nicht
langweilig wird, kann als gesichert gelten ...
Die Herrenmannschaft des RRK in der 2.
Feldhockey-Bundesliga 2011/2012 (hinten: Trainer Gerrit Rothengatter,
Christian Kösling, Lorenz Klee, Hidde van Bodegom, Nicholas Bachtadse, Luca
Müller, Jan Sachtleben, Christian Domke, Konstantin Foohs; vorn: Bastian
Reisch, Nicolas Lange, Mirco Fuchs, Tobias Hoff, Kostantin Brandt, Frank
Trautmann, Marc Papenburg; weiter mit dabei: Niklas Isselhard, Christian
Minar, Tobias Wuttke, Moritz Frank, Felix Seitz, Physio Diana Czerwonka) |
Unfreiwilliger Umbau
Rüsselsheimerinnen
erwarten heute zum Erstliga-Auftakt Düsseldorf, morgen Neuss
Aus "Rüsselsheimer Echo"
vom 10. September 2011 | frai
Nach Wochen der
Vorbereitung beginnt für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK eine neue
Bundesligasaison. Im ersten Heimspiel empfängt die Mannschaft von Trainer
Benedikt Schmidt-Busse heute (14.30 Uhr) den Düsseldorfer HC. Am morgigen
Sonntag (14 Uhr) gastiert das Team von Schwarz-Weiss Neuss am Rüsselsheimer
Sommerdamm.
Gegen einen Start mit
sechs Punkten hätte RRK-Übungsleiter Benedikt Schmidt-Busse nichts einzuwenden.
Doch angesichts des Fehlens der Junioren-Nationalspielerinnen Lotte Kanz
(Kursfahrt) und Louisa Willems (Fußverletzung) sowie des verletzungsbedingten
Ausfalls von Stürmerin Hannah Pehle gilt es um ein erstes Erfolgserlebnis zu
ringen.
Die Damen des Ruderklubs
sind spiel- und konterstark und nach Einschätzung von Schmidt-Busse für einen
Platz zwischen fünf und acht gut. Ganz oben dürften UHC Hamburg, Berliner HC,
Club an der Alster und Münchner SC den Titel unter sich ausmachen. "Danach
klafft eine deutliche Lücke", urteilt Schmidt-Busse, der weiß, dass sein junges
Team – der Altersschnitt liegt mittlerweile um die 20 Jahre – vor allem in der
Defensive gut arbeiten muss, um erfolgreich zu sein.
Den Abwehrverbund vor
Torhüterin Lisa Lahham musste der RRK-Coach unfreiwillig umbauen. So weilt
Abwehrass Lotta Hof für ein Jahr in England, auch die emsige Vera Battenberg
wird aus beruflichen Gründen dem Team zunächst nicht helfen können. So ruhen die
Hoffnungen auf einer Irin, die dem Spiel des RRK den "fighting spirit" bringen
soll. Neuzugang Karen Hales ist ehemalige Nationalspielerin der grünen Insel,
verfügt über viel Erfahrung und soll mit Ihren 28 Jahren an der Seite von
Victoria Krüger der Abwehr Stabilität verleihen. Das gelang in der Vorbereitung
bereits sehr ordentlich. Bei der Generalprobe bei der 4. TK-Trophy in Berlin
stand Victoria Krüger jedoch nicht zur Verfügung. Trotzdem siegte der Ruderklub
in den Gruppenspielen gegen Blau-Weiß Berlin (6:0) und Harvestehuder THC (5:2).
Nur gegen den Deutschen Meister UHC Hamburg setzte es eine 1:3-Niederlage. Im
Halbfinale wartete dann der Club an der Alster. Die Hamburgerinnen gingen in
Führung, Alessa Leiboldt-Aginarte glich für den RRK aus, schließlich gelang
Alster der 2:1-Siegtreffer. Im Endklassement stand der dritte Platz, da Klipper
THC wegen vieler angeschlagener Spielerinnen kampflos das Feld räumte.
Neben Karen Hales zählen
Lisa Faust und Alessa Leiboldt-Aginarte, die wieder fester Bestandteil der
Mannschaft sind, sicherlich zu den Hoffnungsträgerinnen. Nachdem Nina Günther
das Ende ihrer Laufbahn verkündet hat und Silke Müller aus beruflichen Gründen
kürzer treten muss, zudem Christina Schröder studienbedingt nach Köln wechselt,
sind in der Offensive Lücken zu schließen.
Froh ist Schmidt-Busse,
dass er Spielerinnen wie Marilena Krauss hat. Die 19-Jährige ist in Offensive
wie Defensive gleich stark und kann flexibel in der Abwehr oder im Sturm
eingesetzt werden. Neben Kapitänin Eva Frank (22) und der talentierten Nathalie
Krätsch (18) wird sie eine wichtige Rolle spielen.
Zum Auftakt wartet der
Düsseldorfer HC (heute 14.30 Uhr), der ohne die nach Essen abgewanderte
Nationalspielern Janine Beermann eine schwer einzuschätzende Größe ist.
DHC-Coach Tom Wegner verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen Spielerinnen
und Talenten.
Am Sonntag (14 Uhr) geht
es gegen Schwarz-Weiss Neuss, das mit Carolin Keil und Julia Laubenstein
Leistungsträgerinnen nach Köln verloren hat. Das Team von Trainer Simon Starck
verfügt aber noch über genug Potential für die Erste Liga.
Auftakt unter unguten Vorzeichen
Rüsselsheims Hockeydamen
schon beim Saisonstart am Sommerdamm vom Verletzungspech gebeutelt
Im Land des Lächelns: Während Lisa Faust
(links) und Alessa Leibold-Aginarte (rechts) schon mehr oder weniger lange
das RRK-Trikot getragen haben, betritt die Irin Karen Hales Neuland. |
Von
Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 09.09.2011)
Jung, jünger, RRK 2011: Mit dem
mutmaßlich jüngsten Team aller Zeiten nehmen die Rüsselsheimer
Hockeyspielerinnen an diesem Wochenende den Kampf um Punkte und Tore in der
Bundesliga auf. Die vorolympische und trotz der Rückkehr zur Hin- und Rückrunde
sehr kompakte Saison, die für die Hessinnen mit einem doppelten Heimauftakt
gegen Düsseldorfer HC (Samstag, 14.30 Uhr) und Schwarz-Weiß Neuss (Sonntag, 14
Uhr) am Sommerdamm beginnt, geht der sechsmalige deutsche Feldmeister mit einem
19-köpfigen Kader an, dessen Durchschnittsalter um die 20 Jahre liegt.
Die Verjüngungskur an sich ist es
nicht, die Benedikt Schmidt-Busse mit einem etwas flauen Gefühl in der
Magengrube an seine fünfte Spielzeit am Untermain herangehen lässt.
"Wünschenswert wäre es natürlich schon, mal mit einer einigermaßen eingespielten
Einheit weiterarbeiten zu können. Aber daran habe ich mich gewöhnt, und es geht
ja auch immer weiter", sagt der 34-jährige RRK-Coach. Sorgen macht dem
Rheinländer eher der Verlust an Routine und Körperlichkeit. Erfahrungsgemäß
brauchen selbst noch so talentierte Kräfte eine gewisse Zeit, um sich an die
rauere Gangart in der Eliteliga zu gewöhnen. Und deshalb schmerzt der massive
Aderlass ziemlich.
Nachdem nach den vier "Abtrünnigen"
im Frühjahr nun auch Nina Günther wohl für immer von Bord gegangen ist, zog es
Lotta Hof für ein knappes Jahr nach England und Christina Schröder nach Köln.
Damit nicht genug, kann niemand sagen, ob und wann die beruflich stark
eingespannten Silke Müller und Vera Battenberg wieder einsteigen. "Das ist bei
beiden momentan offen; frühestens Anfang Oktober wird man da mehr wissen", so
Schmidt-Busse. Entsprechend glücklich ist der Coach, mit der Irin Karen Hales
(28) auf einen international erprobten und obendrein "kernigen" Zugang
zurückgreifen zu können.
Klarer sieht der Trainer, wie es am
Wochenende personell ausschaut. "Leider nicht gut: Lotte Kanz ist auf Kursfahrt,
Louisa Willems und Hannah Pehle fallen aus. Und genau das können wir in dieser
Runde eigentlich nicht kompensieren." Die beiden Junioren-Nationalspielerinnen
plagen sich mit Fußverletzungen herum. Entsprechend hat Schmidt-Busse seine
Erwartungshaltung vor den ersten beiden Aufgaben heruntergeschraubt:
"Normalerweise hätte ich vier bis sechs Punkte erwartet. Drei sind eigentlich
ein Muss, aber wenn wir zweimal Unentschieden spielen, wäre das auch okay."
Nach Lage der Dinge gilt vor allem
der Auftaktgegner als möglicher Wackelkandidat. Aber auch die Neusserinnen
hatten sich erst über die letztmals ausgetragene Abstiegsrunde gerettet.
"Wichtig ist, dass wir den Anschluss halten, denn die Belastung mit 22 Spielen
ist sehr hoch. An mehr als die Plätze fünf bis acht denke ich nicht", so
Schmidt-Busse. Der Coach geht davon aus, dass hinter Topfavorit UHC Hamburg der
Berliner HC, Club an der Alster und Münchner SC am ehesten fürs Halbfinale
infrage kommen. "Danach wird‘s ein großes Loch geben. Wir sind recht spielstark,
manchmal vielleicht aber auch noch etwas verspielt. Und wir haben gezeigt, dass
wir gut kontern können, müssen aber auch alle miteinander gut verteidigen. Wir
werden selten 5:3 oder so gewinnen", sagt Schmidt-Busse. Muss ja nicht sein,
denn ein 1:0 oder 2:1 tut es ja auch ...
Die Damenmannschaft des RRK in der 1.
Feldhockey-Bundesliga 2011/2012 (hinten: Karen Hales, Rebecca Schneider,
Maike Cartsburg, Helena Faust, Hannah Pehle; davor: Trainer Benedikt
Schmidt-Busse, Ann-Paulin Heist, Lara May, Lotte Kanz, Eva Frank, Victoria
Krüger, Betreuerin Konstanze Wortmann, Co-Trainer Christian Zimmermann;
vorn: Lisa Faust, Lisa Lahham, Melissa Knauth, Anne Schröder, Louisa
Willems; weiter dabei: Vera Battenberg, Alessa Leibold-Aginarte, Nathalie
Krätsch, Marilena Krauss, Silke Müller, Physiotherapeutin Andrea Bialucha) |
Unbekanntes Terrain,
unerreichbare Ziele
Die Hockey-Saison
beginnt für die Herren des SC 1880 erstklassig. Verhalten gehen die RRK-Damen
ans Werk, und die Rüsselsheimer Herren sehen keine Aufstiegschancen.
Von Alex Westhoff (aus
"FAZ" vom 08.09.2011)
... In bekannter Umgebung starten
dagegen die Damen des Rüsselsheimer RK in die neue Spielzeit. Die Hessinnen sind
längst eine etablierte Marke in der Bundesliga, auch wenn Trainer Benedikt
Schmidt-Busse in jedem Jahr wieder mit dem Abschied wichtiger Spielerinnen leben
muss, so dass die RRK-Darnen auf den stetigen Zufluss von selbst ausgebildeten
Nachwuchskräften angewiesen bleiben. Der prominenteste Abgang ist
Olympiasiegerin Silke Müller, die bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung
steht. Für die Abwehr konnten die Rüsselsheimerinnen immerhin die ehemalige
irische Nationalspielerin Karen Hales als Neuzugang gewinnen. Schmidt-Busse ist
überzeugt vom Potential seiner im Schnitt 20 Jahre jungen Mannschaft, fragt sich
aber, "wie gut wir des abgefragt kriegen". Mit A-Nationalspielerin Eva Frank,
insgesamt sieben C-Kader-Spielerinnen und einer U-18-Auswahlspielerin verfügt
der RRK über einige Kräfte, die im Blickpunkt des Verbandes stehen.
Während Schmidt-Busse sich auf keine
Saisonprognose vor den ersten beiden Heimspielen am Wochenende einlassen will,
sind die RRK-Herren in dieser Hinsicht weiter. Für einen vorderen Platz oder gar
den Wiederaufstieg werde es nicht reichen, heißt es. Zu groß war der personelle
Aderlass nach der sang- und klanglosen Versetzung in die zweite Liga. Als neuer
Trainer soll Gerrit Rothengatter, der seit 36 Jahren im Verein ist und zuletzt
bei unterklassigen hessischen Vereinen erfolgreich war, den Neuaufbau anleiten.
Zum Saisonstart an diesem Sonntag (12 Uhr) weht aber nochmal etwas Erstligaluft
über die Anlage am Sommerdamm. Es kommt gleich zum stets emotional geführten
Derby gegen die TG Frankenthal, das schon sehr häufig unter Bundesliga-Umständen
stattgefunden hat.
Vom RRK zu Rot-Weiss Köln
Aus "Main-Spitze" vom
22.08.2011
(kri). Die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK haben sich von einer weiteren aufstrebenden Kraft verabschieden
müssen. Junioren-Nationalspielerin Christina Schröder, die bereits gegen Ende
der zurückliegenden Feldrunde ausgestiegen war, um in Düsseldorf ein
Berufspraktikum zu absolvieren, setzte ihre Laufbahn beim
Bundesliga-Konkurrenten Rot-Weiss Köln fort. RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse
geht davon aus, dass Alessa Leibold-Aginarte (ETuF Essen) diese Lücke im
Defensivverbund schließen kann.
Spielführerin Eva Frank sieht
Potenzial nach oben
Abgänge halten sich
bei den RRK-Frauen in Grenzen – Irische Ex-Nationalspielerin Karen Hales neu im
Team
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 18.
August 2011 | abi
Seit Benedikt Schmidt-Busse vor mehr
als vier Jahren die Nachfolge von RRK-Erfolgscoach Berti Rauth antrat, sind
personelle Veränderungen sein ständiger Begleiter. "Umso erstaunlicher ist es,
dass wir die vielen Abgänge, die wir in den vergangenen Jahren hatten,
einigermaßen kompensieren konnten", meint der Trainer der Rüsselsheimer
Hockeyfrauen. Vor der kommenden Bundesliga-Saison halten sich die Verluste
allerdings in Grenzen. Für seine fünfte Spielzeit beim RRK ist Schmidt-Busse
deshalb zuversichtlich, sich weiterhin in Deutschlands Eliteklasse etablieren zu
können. Wichtig sei es aber vor allem, so erklärte der Coach auf der
Pressekonferenz seines Vereins am Dienstagabend, "möglichst früh Punkte zu
sammeln, um unten gleich ein Stück weit weg zu sein".
Karen Hales verstärkt die Abwehr des
Hockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK. |
Ihrem Trainer kann Eva Frank nur
beipflichten. Die Stürmerin, mit erst 20 Jahren in der vorvergangenen Saison zur
Spielführerin ernannt, sagt: "Es sollte unser Ziel sein, uns erst mal nach unten
abzusichern. Aber ich denke schon, dass wir Potenzial nach oben haben."
Auch Benedikt Schmidt-Busse findet,
"in der Mannschaft steckt enorm viel Potenzial. Unser Altersschnitt liegt bei
gerade mal um die zwanzig." Mit sehr vielen Kaderspielerinnen besetzt, stellt
sich für den 34 Jahre alten Coach nur die Frage, "wie gut wir unser Potenzial
schon abgefragt kriegen".
Der Rüsselsheimer Hockey-Trainer
bleibt aber realistisch und verweist darauf, "dass die Chance, ganz oben
mitzuspielen, immer geringer wird". Allein schon weil die Spitzenteams
finanziell viel besser ausgestattet seien. "Es bekommt bei uns ja keine
Spielerin und kein Spieler Geld", merkt dazu Bianca Heinz (ehemals Weiss) an,
die nach ihrer langen Erfolgskarriere beim RRK nun für Öffentlichkeitsarbeit
zuständig ist. Schmidt-Busse glaubt: "In Zukunft wird man nur noch über gute
Jugendarbeit ganz oben nicht mehr dabei sein können."
Umso mehr freut es den Trainer, dass
der Rüsselsheimer Traditionsverein für die neue Saison eine gestandene ehemalige
Nationalspielerin Irlands gewinnen konnte. Karen Hales wird künftig die Abwehr
verstärken. In Seeheim wohnend, trainierte die Achtundzwanzigjährige bereits in
den vergangenen drei Wochen mit. Ihre spärlichen Deutschkenntnisse versucht sie
seit Februar in einem Sprachkurs zu verbessern. Doch scheint die Konversation
mit ihren neuen Mitspielerinnen kein Problem zu sein. Zumal diese dadurch in den
Genuss kommen, ihr Englisch zu pflegen und zu verbessern.
Daneben stößt von Erstliga-Aufsteiger
Essen die 21 Jahre alte Mittelfeldspielerin Alessa Leibold-Aginarte dazu. Ein
Fragezeichen steht dagegen hinter Routinier Silke Müller. "Das wäre dann die
Letzte von den Olympiasiegerinnen von Athen", würde Schmidt-Busse ein
Ausscheiden von Müller sehr bedauern. Unsicher ist aus beruflichen Gründen auch
der Verbleib von Vera Battenberg.
Hat Nina Günther das endgültige Ende
ihrer Laufbahn bekannt gegeben, geht Christina Schröder studienbedingt nach Köln
und Lotta Hof für ein Jahr nach England. Dafür steigt Lisa Faust nach sechs
Monaten Pause wieder ein. Und Lotte Kanz ist von ihrem Auslandsaufenthalt
zurückgekehrt.
Der Startschuss zur Bundesliga fällt
für die RRK-Frauen am 10. September (Samstag) um 14.30 Uhr mit einem Heimspiel
gegen den Düsseldorfer HC.
Kader der RRK-Frauen: Tor: Lisa Lahham, Melissa
Knauth; Abwehr: Lara May, Maike Cartsbug, Lotte Kanz, Victoria Krüger,
Ann-Paulin Heist, Karen Hales; Mittelfeld: Helena Faust, Vera Battenberg, Louisa
Willems, Lisa Faust, Alessa Leibold-Aginarte, Anne Schröder; Angriff: Eva Frank,
Hannah Pehle, Nathalie Krätsch, Marilena Krauss, Silke Müller, Rebecca
Schneider.
"Durch die Abgänge wird es sehr
hart"
RRK-Männer stehen
in Zweiter Liga vor Umbruch – Routinier Kösling kehrt zurück, "weil Not am Mann
ist"
Von Gabi Wesp-Lange (aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 18. August 2011)
"Mit den Abgängen könnte man eine
ganze Mannschaft stellen", meint Gerrit Rothengatter und muss eine lange Reihe
von Verlusten beklagen. Der neue Trainer der Rüsselsheimer Hockeymänner steht
nach dem Abstieg aus der Ersten Bundesliga mit dem RRK vor einem Umbruch. "Acht,
neun Abgängen stehen drei Neue gegenüber. Das ist natürlich nicht aufzufangen",
ist dem Nachfolger von Markus Hippchen klar.
Rückkehrer und Neuzugang: Während Felix Seitz
(links) und Christian Kösling (rechts) schon einmal das Trikot des
Hockey-Zweitligisten Rüsselsheimer RK trugen, ist Hidde van Bodegom zum
ersten Mal für den RRK im Einsatz. |
Dennoch gibt sich der 42 Jahre alte
Coach bei der Saisoneröffnungspressekonferenz des Vereins am Dienstagabend
kämpferisch und setzt vor allem auf den Nachwuchs: "Wir müssen sehen, dass wir
die Verzahnung mit der Jugend hinkriegen und die jungen Leute einbinden." Schon
bald sollen Talente aus den eigenen Reihen bei der ersten Mannschaft
mittrainieren.
Froh ist der Trainer, mit Christian
Kösling einen Routinier zurückgewonnen zu haben. Der Vierunddreißigjährige, von
allen "Kösi" genannt, spielte zuletzt in Wiesbaden und kehrte nach zweieinhalb
Jahren zu seinem Heimatverein zurück. "Er hat gesagt, wenn Not am Mann ist,
steht er zur Verfügung. Und jetzt ist Not am Mann", meint der RRK-Coach, der
Köslings Qualitäten im Sturm sehr schätzt. Der Rückkehrer bekennt: "Das ist
natürlich eine große Herausforderung für mich, allein schon körperlich." Doch
wolle er den Rüsselsheimern gerne helfen, in der Zweiten Liga eine gute Rolle zu
spielen.
Wieder nach Hause zum RRK gekommen
ist auch Felix Seitz. Nach einem Semester in Freiburg studiert der junge Mann
nun in Mainz. Seitz, der mit vier Jahren beim RRK mit Hockey angefangen hat,
freut sich über Rothengatter als Trainer: "Ich denke, das ist eine langfristige
Lösung. Der erste Eindruck ist sehr positiv. Es macht viel Spaß."
Dritter Neuzugang ist Hidde van
Bodegom, der in Wiesbaden studiert und beim RRK Bundesliga-Erfahrung sammeln
will. "Ich habe in Bad Kreuznach eine zeitlang trainiert. Zuletzt habe ich beim
Mannheimer HC gespielt", erklärt er.
"Ich denke, dass es nicht einfacher
wird", äußert sich Spielführer Mirco Fuchs zum Saisonziel. "Durch die Abgänge
wird es wieder sehr hart. Dennoch glaube ich, dass wir uns im Mittelfeld bewegen
werden." Schließlich sei die Stimmung trotz des Abstiegs und der vielen Verluste
"erstaunlich gut".
Das mag sicher auch an Gerrit
Rothengatter liegen, der als langjähriger RRK-Spieler große Anerkennung genießt.
Nach Trainerstationen in Wiesbaden, wo er bis in die Zweite Liga in der Halle
aufgestiegen ist, und zuletzt bei TEC Darmstadt hat er sich endlich für seinen
Heimatklub entschieden (Pressesprecher Willi Schwanke: "Wir haben ihn schon
öfter gefragt"). "Ich bin 36 Jahre Mitglied im Verein. Mein Sohn spielt hier.
Ich fand die Zeit jetzt gekommen", bekennt Rothengatter, "außerdem will ich mich
als Trainer weiterentwickeln". Beim RRK, wo er ein längerfristiges Engagement
anstrebt, erwartet ihn allerdings keine leichte Aufgabe: "Wir sind sehr dünn
besetzt. Auf dem Papier sind wir 20 Spieler. Davon sind aber einige verletzt
oder nicht ganz abkömmlich." Wichtig sei es für ihn zunächst einmal, "mehr
Spiele zu gewinnen als zu verlieren. Das Mittelfeld sollte unser Ziel sein."
Zum Auftakt der Zweiten Bundesliga
erwarten die RRK-Männer am 11. September (Sonntag) um 12 Uhr die TG Frankenthal.
Kader der RRK-Männer: Bastian Reisch, Marc
Papenburg; Christian Minar, Moritz Frank, Frank Trautmann, Lorenz Klee, Mirco
Fuchs, Nicolas Lange, Christian Domke, Nicholas Bachtadse, Niklas Isselhard,
Tobias Wuttke, Konstantin Foohs, Tobias Hoff, Christian Kösling, Luca Müller,
Felix Seitz, Hidde van Bodegom, Konstantin Brandt, Jan Sachtleben.
Abgänge: Falk May (Laufbahn beendet), Thomas
Jost (Laufbahn beendet), Marcel Hippchen (Bad Kreuznach), Maurice Hippchen (Bad
Kreuznach), Sebastian Behr (Bad Kreuznach), Andreas Beißmann (Bad Kreuznach),
Andreas Späck (Harvestehude), Thorsten Küffner (Studium in Manchester), Jonas
Hof (nach Wien), Trainer Markus Hippchen (Bad Kreuznach).
Eine Irin geht für den RRK auf
Torejagd
HOCKEY
Neuer Herrencoach sieht "Mammutaufgabe"
Aus "Main-Spitze" vom
09.08.2011
(kri). Eine international erprobte
Verstärkung für die Damen, mehrheitlich Ergänzungen bei den Herren: Bei den
Hockeyteams des Rüsselsheimer RK haben sich die personellen Zugänge zum Ablauf
der Wechselfrist in Grenzen gehalten. Während der weibliche Erstligakader des
Ruderklubs durch die Irin Karen Hales (Pembroke Wanderers HC) einen
interessanten "Farbtupfer" erhält und zudem nun fest mit Alessa Leibold-Aginarte
(ETuF Essen) geplant werden kann, stellt sich der Männerkader nach dem dritten
Abstieg aus der Eliteliga nicht nur latent quantitativ, sondern auch qualitativ
arg geschwächt dar. Denn nach den bekannten Abgängen − darunter Stammtorwart
Andreas Späck − ist mit Thorsten Küffner ein weiterer Leistungsträger von Bord
gegangen. Dies allerdings auf Zeit: Ebenso wie Jonas Hof, der bis April in Wien
weilt, will Küffner zur Wiederaufnahme der Feldsaison aus Manchester zurück
sein.
Die Bundesliga-Damen des RRK mit Trainer in
einem Testspiel vor der Feldrunde 2011/2012 |
"Das ist ein dünner Kader und schon
allein deshalb eine Mammutaufgabe", sagt Gerrit Rothengatter. Der neue Trainer
(42), viele Jahre selbst für den Ruderklub in erster und zweiter Liga am Ball,
geht aktuell davon aus, in der am 11. September mit dem Heimspiel gegen TG
Frankenthal anrollenden Runde auf 20 Akteure zurückgreifen zu können. "Darunter
sind mit Tobias Wuttke, den ich zum Glück überzeugen konnte, und Christian
Kösling aber zwei Spieler, die nicht immer dabei sein können", so Rothengatter.
Wuttke ist beruflich stark eingespannt, Rückkehrer Kösling (33) noch verletzt.
Ergo ist der Coach froh darüber, mit Hidde van Bodegom (Mannheimer HC II)
zumindest einen externen Zugang verzeichnen zu können. Dazu sind aus der zweiten
Mannschaft Konstantin Brandt und Jan Sachtleben aufgerückt. Während Felix Seitz
aus Freiburg zurück ist, herrscht um Thomas Jost Rätselraten: "Er wollte sich
melden", so Rothengatter.
Mit 42 Jahren
steht Gerrit Rothengatter vor seiner größten
Bewährungsprobe als Hockey-Trainer: Er betreut in der kommenden Saison die
Zweitliga-Männer des Rüsselsheimer RK. |
Trotz der schwierigen Vorzeichen und
einiger Beispiele, dass Erstligisten ziemlich schnell bis in die Regionalliga
durchgereicht wurden, sieht Mirco Fuchs keinesfalls schwarz: "Wir stehen nicht
unter Druck, wie andere, und sind im Kern so gut sowie erfahren genug, um nicht
in Gefahr zu geraten", sagt der Mannschaftskapitän. Das erste Testspiel heute
Abend (20.30 Uhr) gegen Regionalligist TSV Schott Mainz könnte ein erster
Gradmesser sein.
ECHO-INTERVIEW
mit Gerrit Rothengatter
"Der direkte Wiederaufstieg ist utopisch"
Der neue Trainer der RRK-Männer legt Wert auf Fitness und will
mehr Spiele gewinnen als verlieren − Vorbild Magath
Von HEIKO WEISSINGER (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22.07.2011)
Gerrit
Rothengatter trainiert die Hockey-Männer des Rüsselsheimer RK in der kommenden
Saison. Im ECHO-Interview spricht der 42 Jahre alte Diplom-Betriebswirt und
langjährige RRK-Spieler über die Chancen des Bundesliga-Absteigers in der
Zweiten Liga, die personelle Situation und seine langfristigen Ziele.
ECHO:
Herr Rothengatter, Sie hatten am Dienstagabend Ihr erstes Training mit der
Mannschaft. Wie ist Ihr erster Eindruck?
Gerrit Rothengatter: Sehr positiv. Es herrscht eine tolle
Stimmung in der Mannschaft, die sich auch privat sehr gut versteht. Ein Spieler
hat gesagt: Wenn Nürnberg eine so tolle Stimmung gehabt hätte, wären sie mit
ihrem Potenzial in der letzten Saison nicht abgestiegen. Das kann ich nur
bestätigen, und auf diese mannschaftliche Geschlossenheit kann ich aufbauen.
Allerdings sollte man es im Training auch nicht übertreiben und zu viele
Späßchen machen, sondern muss ernsthaft die Aufgaben angehen.
ECHO: Wie kam es zu Ihrem Engagement beim RRK?
Rothengatter: Ich wurde bereits vor zwei Jahren, nach dem Abgang von Kai
Stieglitz, angefragt, da hat es aber nicht gepasst. Und vor einem Jahr, als
Stephan Decher ging, wurde ich erneut gefragt, wollte aber die Mannschaft von
TEC Darmstadt nicht im Stich lassen. Jetzt, hat mich der RRK zum dritten, Mal
angesprochen, und mir war klar: Ein viertes Mal fragen sie mich nicht mehr. Und
ich wollte auch unbedingt diese Herausforderung annehmen, um mich als Trainer
weiterzuentwickeln.
ECHO: Sie haben mehr als 30
Jahre beim RRK Hockey gespielt und sind genauso lange Mitglied. Haben Sie keine
Angst, dass Sie mit der nach dem Weggang von Nationaltorhüter Andreas Späck und
weiteren Spielern alles andere als leichten Aufgabe mehr verlieren als gewinnen
können?
Mit 23
Jahren spielte Gerrit
Rothengatter als Profi im Trikot des italienischen Erstligisten Lazio Rom.
|
"Die Schwierigkeit der Aufgabe
reizt auch"
Rothengatter: Das ist möglich,
aber es macht die Aufgabe ja noch interessanter. Es ist definitiv so, dass nach
dem Weggang einiger Spieler der Kader nicht so dicht ist wie gewünscht. Aber die
Schwierigkeit der Aufgabe reizt auch. Und im Verein weiß jeder, dass der direkte
Wiederaufstieg utopisch ist. Somit ist mir auch ein bisschen der Druck genommen,
weil klar ist, was wir können und was nicht. Vorrangig gilt es, die Klasse zu
halten, denn die Zweite Liga ist auch nicht ohne.
ECHO: Erwarten Sie als
jahrzehntelanges Mitglied der RRK-Familie mehr Geduld von Vorstand und Umfeld,
falls der Neuaufbau länger dauert, als ein auswärtiger Trainer erwarten dürfte?
Rothengatter: Grundsätzlich
ist der RRK ein Verein, der sehr an seinen Trainern festhält. Da muss schon sehr
viel passieren, dass es frühzeitig vom RRK heißt: Mit dem wollen wir nicht mehr.
Und da bin ich auch sehr dankbar für diese Einstellung des Teams um
Abteilungsleiter Martin Müller.
ECHO: Wer hat außer Andreas
Späck den RRK verlassen? Und haben Sie schon erste Zugänge?
Rothengatter: Hidde van
Bodegom vom Mannheimer HC ist unser erster Neuzugang. Andere sind noch in der
Schwebe, wobei ich leider auch schon einige Absagen habe. Ich will auch Spieler
aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft integrieren, wodurch sich Lücken in
der zweiten Mannschaft ergeben. Die entstehenden personellen Engpässe werden
aber bereits adäquat durch neue Spieler ersetzt.
ECHO: Und die Abgänge?
Rothengatter:. Marcel und
Maurice Hippchen sind mit ihrem dort wieder als Trainer arbeitenden Vater Markus
Hippchen zurr Kreuznacher HC zurückgekehrt; ebenso Andreas Beißmann und
Sebastian Behr. Falk May hört aus privaten und beruflichen Gründen endgültig
auf. Jan Petersen ist ja schon im Winter nach Wien gewechselt, und unser tolles
Talent Hendrik Jordan ging leider zu Schott Mainz. Die Zukunft von Jonas Kölln
und Thomas Jost ist noch offen. Wie es personell genau aussieht, kann ich erst
am 1. August sagen, wenn die Wechselfrist abgelaufen ist.
ECHO: Was trauen Sie
Ihrer Mannschaft in der nächsten Saison zu?
Rothengatter: Den
Wiederaufstieg traue ich ihr − mit Verlaub − nicht zu. Allerdings traue ich ihr
zu, dass sie mehr Spiele gewinnt als verliert. Und das wird auch mein Saisonziel
sein.
ECHO: Welche
langfristigen Ziele haben Sie?
Rothengatter: Zuerst
einmal steht die. Konsolidierung an in den nächsten Jahren, dann wollen wir
wieder oben angreifen. Wann es wieder zum Aufstieg reicht, kann ich aber nicht
sagen. Ziel ist es, mit unserer guten Jugendarbeit und unseren hervorragenden
Trainern Volker Schädel, Christian Domke und Thorsten Küffner eine Verzahnung
hinzukriegen. So, dass wir die guten Jugendspieler bei den Aktiven integrieren
können, was nicht einfach wird, weil der Schritt groß ist.
ECHO: Sie sollen auch
Cheftrainer der Jugend werden, um in die Nachwuchsarbeit eingebunden zu sein.
Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit hier vor?
ZUR PERSON:
GERRIT ROTHENGATTER
Als Hockeyprofi bei Lazio Rom
Gerrit
Rothengatter ist ein Eigengewächs des Rüsselsheimer RK. Als Sechsjähriger
begann er mit dem Hockeyspielen beim RRK, war Ende der achtziger und in den
neunziger Jahren Stammspieler in der Ersten und Zweiten Liga.
1992 trug
der ehemalige Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums Rüsselsheim für ein
halbes Jahr als Profi das Trikot des italienischen Erstligisten Lazio Rom.
Seine lange Karriere als RRK-Stürmer war außerdem unterbrochen von
Engagements in der Zweiten Liga beim Club Raffelberg (1993 bis 1995) und
Eintracht Frankfurt (1998).
Erste
Erfahrungen als Trainer sammelte der A-Lizenz-Inhaber
als Jugendcoach beim Ruderklub. Von 2001 bis
2006 wirkte er beim Wiesbadener THC und führte das Männerteam in der Halle
von der Zweiten Regionalliga in die Zweite Bundesliga. Bis vor kurzem
trainierte er TEC Darmstadt, wo sein Engagement nach zwei Aufstiegen mit dem
Abstieg aus der Ersten Regionalliga endete.
Der Diplom-Betriebswirt arbeitet bei den Rüsselsheimer Betriebshöfen im
Controlling und ist verheiratet. Sohn Nico spielt Hockey bei den Knaben B
des Ruderklubs. wei |
Rothengatter: Nein, dies ist
so nicht richtig. Ich werde lediglich beratend bei der Jugendtalentsuche und
-förderung tätig sein. Die Jugendtrainer werden weiterhin eigenverantwortlich
ihre Mannschaften fortbilden.
ECHO: Zuletzt haben Sie mit
dem Wiesbadener THC und TEC Darmstadt Vereine aus der Region betreut.
Erleichtert Ihnen diese Erfahrung und die dabei gewonnenen Kontakte die Suche
nach heimischen Talenten?
Rothengatter: Ja. Den Luca
Müller, der letzte Saison beim RRK gut eingeschlagen hat, den habe ich in
Wiesbaden als B- und C-Knabe trainiert. Insofern schließt sich der Kreis. Und
ich habe noch andere Jungs im Blick, die ich hoffentlich zu uns lotsen kann.
ECHO: Kann man überhaupt nur mit
Spielern aus der Region Erste Bundesliga spielen?
Rothengatter: Bestimmt. Die
Spieler aus der Region sind ja nicht schlechter als Spieler aus anderen
Regionen, sie müssen nur richtig geformt werden und den richtigen Biss haben.
Das vermisse ich oft bei kleineren Vereinen. Da wird von der Jugend an nicht das
vermittelt, was Leistungssport ausmacht. Somit sind die Spieler dann oft nicht
bereit, diesen Weg zu gehen.
ECHO: Ihr Vorgänger Markus
Hippchen hat nach einem Jahr beim RRK aufgehört, weil er Beruf und Traineramt
nicht unter einen Hut gebracht hat. Wie sieht es da bei Ihnen aus?
Rothengatter: Ich habe 1999
als Vollzeitkraft bei den Rüsselsheimer Betriebshöfen angefangen und später
gemerkt, dass Hockey doch auch ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Im
vergangenen Jahr habe ich dann meine Arbeitszeit auf 40 Prozent verkürzt, um dem
immensen Aufwand als Hockey-Trainer gerecht zu werden. Und die beiden
Arbeitstage pro Woche kann ich dank meines Chefs auch recht flexibel handhaben.
ECHO: Können Sie sich
vorstellen, auch einmal als hauptamtlicher Trainer wie ihr langjähriger Coach
Berti Rauth zu arbeiten?
Rothengatter: Das möchte ich
eigentlich nicht. Ich bin da eher ein Sicherheitsmensch und fühle mich auch bei
den Betriebshöfen sehr wohl. Wenn es mal sportlich nicht so gut läuft, wie
zuletzt in Darmstadt, bin ich heilfroh, dass ich noch ein zweites Standbein
habe.
ECHO: Nach dem Rückzug von
Opel fehlen dem RRK Sponsorengelder. Halten Sie in dieser finanziellen Situation
Erstliga-Hockey in Rüsselsheim dauerhaft für möglich?
Rothengatter: Das ist eine
gute Frage, das wüsste ich selbst gern. Wenn man sieht, was in anderen Vereinen
in finanzieller Hinsicht passiert, dass der Mannheimer HC Spielern im Jahr
80.000 Euro bezahlt, dann frage ich mich, wo das hinführen soll und wie da
Vereine wie der RRK überhaupt mithalten können.
ECHO: Welche Schwerpunkte
legen Sie in der Saisonvorbereitung?
Rothengatter: Erstmal müssen
die Jungs die Laufschuhe richtig schnüren. Es geht los mit der Fitness, dann
wird Stocktechnik angesagt sein und danach kommen die Feinheiten: Taktik,
Spielzüge und so weiter.
ECHO: Wie würden Sie den
Trainertyp Gerrit Rothengatter beschreiben?
"Wenn ich auf dem Platz stehe,
will ich nicht verlieren"
Rothengatter: Das ist
schwierig. Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich nicht verlieren. Im Fußball
ist mein Vorbild Felix Magath. Weil er der erste Trainer war, der die Leute hat
richtig rennen lassen und sich so Vorteile erarbeitet hat. Mittlerweile führt in
Ballsportarten der Erfolg nur noch über die Fitness. Wenn man Fußballspiele aus
den Siebzigern sieht, lacht man sich kaputt. Vor zwanzig Jahren, als ich Hockey
gespielt habe, war der Sport lange nicht so laufintensiv wie heute. Trotzdem
sind natürlich auch Technik und Taktik wichtig.
ECHO: Sie wohnen vierzig Jahre
in Rüsselsheim, arbeiten seit zwölf Jahren auch in dieser Stadt. Selbst nach
Ihrer Saison bei Lazio Rom sind Sie in die Opelstadt zurückgekehrt. Woher rührt
die Verbundenheit zu Rüsselsheim?
Rothengatter: Das wurde ich
auch schon von Freunden gefragt: Es ist mehr so eine Art Hassliebe. Als ich in
Rom war, in der schönsten Stadt, habe ich bei tollem Sonnenschein auf der
Spanischen Treppe gesessen, eine deutsche Zeitung gelesen und mich nach
Rüsselsheim zurückgesehnt. Mein Herz hängt an der Stadt, und neben eher
hässlichen Stellen gibt es auch sehr schöne Flecken, an denen man sich wirklich
wohlfühlen kann.
Ein Praktiker mit taktischem Geschick: Der 42
Jahre alte Gerrit Rothengatter (Mitte) hat sich beim Wiesbadener THC und
beim TEC Darmstadt Meriten als Herrentrainer erworben. |
Ein Insider ohne große Anfahrt
Rüsselsheimer RK setzt mit Gerrit Rothengatter als neuem Herrentrainer wieder
auf ein "Eigengewächs"
Von
Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 28.06.2011)
Die Spatzen pfiffen es bereits von
den Dächern, doch der neue Trainer der Rüsselsheimer Hockeyspieler wollte vor
acht Tagen noch nichts davon wissen, als "heißer" Kandidat für die Nachfolge von
Markus Hippchen zu gelten. Wie dem auch sei − seit gestern steht fest, dass der
Ruderklub nach dem dritten Abstieg aus der Ersten Bundesliga tatsächlich auf
diese naheliegende Lösung und Gerrit Rothengatter künftig wieder auf einen
Insider setzt.
Der 42 Jahre alte Betriebswirt ist
seit frühester Jugend RRK-Mitglied und hat am Sommerdamm selbst in erster und
zweiter Liga sowie kurzzeitig auch mal bei Lazio Rom gespielt Als Trainer wirkte
er fünf Jahre beim Wiesbadener THC, den er in die zweite Hallen-Bundesliga
führte. Vor fünf Jahren ging er zum TEC Darmstadt, mit dem er kürzlich aus der
Regionalliga abstieg. Obwohl Rothengatter bei diesen beiden Vereinen selbst noch
aktiv war, blieb er dem RRK als Spieler bei den Senioren stets treu.
"Er gehörte ja vor einem Jahr schon
mal dem Kreis an, den wir für die Nachfolge von Stephan Decher im Auge hatten.
Damals hat es noch nicht geklappt, doch jetzt ist er bereit", sagt Martin
Müller. Nach Aussage des langjährigen Abteilungsleiters habe es auch Kontakte zu
zwei auswärtigen Trainern gegeben, "die aber in der Kürze der Zeit nicht zur
Verfügung standen. Einer hätte erst in der Hallensaison beginnen können, bei
dem. anderen wären berufliche Dinge zu regeln gewesen. Um zusätzliche Unruhe zu
vermeiden, haben wir jetzt Nägel mit Köpfen gemacht, wobei wir natürlich auch
zusehen müssen, dass wir wirtschaftlich über die Runden kommen." Dass
Rothengatter, der bei den Rüsselsheimer Betriebshöfen arbeitet, vor Ort ist,
betrachtet Müller als Vorteil: "Die jüngsten Erfahrungen haben gezeigt, dass
Trainer, die weitere Strecken fahren müssen, irgendwann an ihre Belastungsgrenze
kommen."
Was die Zielsetzung angeht, soll
Rothengatter ohne Druck einen Neuaufbau in der Zweiten Liga Süd angehen. "Da wir
sportlich wie materiell im Moment für die Erste Liga allenfalls grenzwertige
Möglichkeiten haben, wird es eine mittelfristige Wartezeit für den RRK geben",
sagt Müller. Um eine Rückkehr in die Eliteliga irgendwann anzupeilen, soll
Rothengatter spätestens im Herbst auch in die Nachwuchsarbeit eingebunden
werden. "Als eine Art Headcoach, der neben der Jugend auch die unteren
Aktiventeams im Auge hat", so Müller. In Darmstadt war Rothengatter neben der
ersten Mannschaft auch noch für A- und B-Knaben zuständig, was bis zum Abschluss
der Feldrunde auch möglichst beibehalten werden soll.
Was sich der neue Mann auf der
RRK-Trainerbank vorgenommen hat und ob er gravierende Dinge ändern will, darüber
war nach der offiziellen Vollzugsmeldung gestern nichts mehr zu erfahren.
Rothengatter dessen Sohn Nico bei den B-Knaben des Ruderklubs spielt, ist für
rund zwei Wochen in den Urlaub gefahren, in dem sich auch Mannschaftskapitän
Mirco Fuchs befindet. "Ich kenne den Gerrit zwar nicht als Trainer, denke aber,
dass das keine schlechte Lösung ist. Schön wäre, wenn er das länger als ein Jahr
machen würde", so die Meinung des routinierten Abwehrchefs Christian Minar.
Trainingsbeginn wird am 19. Juli sein.
Aus "FAZ" vom 28.06.2011
Trainerwechsel in Rüsselsheim:
Rothengatter für Hippchen
Der Rüsselsheimer RK geht mit Gerrit
Rothengatter als neuem Trainer in die nächste Saison der Zweiten
Hockey-Bundesliga. Der 42 Jahre alte Hesse folgt damit auf Markus Hippchen, der
nach dem Bundesliga-Abstieg zurückgetreten war. Der ehemalige Rüsselsheimer
Bundesligaspieler Rothengatter, der seit seiner Kindheit RRK-Mitglied ist, soll
den Neuaufbau am Sommerdamm anleiten. (west.)
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