Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Endrunde der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft 2011 der Damen und Herren am 29./30. Januar in der Rhein-Ruhr-Halle in Duisburg
 

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Der Abschied vom "Wohnzimmer"

Aus "Rheinische Post" vom  24.11.2010

Der Stadtsportbund (SSB) Duisburg richtet zum neunten und vermutlich letzten Mal die Endrunde der nationalen Meisterschaft aus – oder: Das deutsche Hockey nimmt Abschied vom "Wohnzimmer" Rhein-Ruhr-Halle, wo er sich in den vergangenen Jahren so wohl gefühlt hatte.

Zum neunten und voraussichtlich auch zum letzten Mal spielen die vier besten Vereinsmannschaften bei den Damen und den Herren ihre Endrunde um den Titel in der Rhein-Ruhr-Halle aus. Die Deutsche Meisterschaft wird am 29. und 30. Januar in Hamborn ausgetragen. Ausrichter ist der Stadtsportbund Duisburg, der wie gewohnt mit der veranstaltenden Deutschen Hockey-Agentur zusammenarbeitet.

Keine Alternative

Weil die perfekte Spielstätte für die Topteams im Hallenhockey in naher Zukunft abgerissen werden soll, muss sich die Stadt von Sportereignissen dieses Formats verabschieden. "Duisburg verfügt derzeit über keine Alternative zur Rhein-Ruhr-Halle", sagt Uwe Busch, Geschäftsführer des Stadtsportbunds. Die Veranstaltungsstätte in Marxloh steht nach den bisherigen Plänen nur noch 2011 zur Verfügung.

Die Vierfach-Sporthalle, die derzeit in der Nachbarschaft gebaut wird, verfügt nicht über die ausreichenden Kapazitäten für bundesweit beachtete Turniere wie eine Hallenhockey-Endrunde. Zu den Finalspielen erwartet der SSB wie in den vergangenen Jahren mehr als 3.000 Zuschauer an den beiden Spieltagen.

Erfahrungsgemäß sorgen zahlreiche Fans der teilnehmenden Teams für eine großartige Stimmung in der Halle. Die Mannschaften und auch der Deutsche Hockey-Bund schätzen dabei die perfekte Organisation. Nationalspieler und Olympiasieger Moritz Fürste nannte die Endrunde 2009 eine "Riesengaudi". 1993 richtete der SSB zum ersten Mal das finale Turnier um die nationalen Titel aus. Vor zwei Jahren war man zuletzt Gastgeber der Endrunde, die wie immer auch allerbesten und spannenden Sport geboten hatte.

In diesem Jahr trafen sich die besten Damen-Nationalmannschaften zur Hallenhockey-Europameisterschaft in Duisburg. Welche Teams beim Kehraus um die Meistertitel bei den Damen und den Herren kämpfen werden, steht noch nicht fest. Die Saison im Hallenhockey hat gerade erst begonnen.

Die Viertelfinals mit der Entscheidung über die Teilnahme an der Endrunde in Duisburg wird am 15. Januar 2011 gespielt. Weitere Informationen gibt es unter www.hockeyliga.de/hockeydm.php. Dort kann man auch ab 1. Dezember Eintrittskarten online buchen.


 Endrunden-Kür dank Lisas Paraden

RRK-Damenteam wahrt Play-off-Heimnimbus und trifft nach 3:2 über Schwarz-Weiß Neuss im DM-Halbfinale auf Harvestehude

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze vom 17.01.2011)
 

Am Ende war es wieder genauso, wie schon sechs Mal zuvor seit Einführung des Play-off-Viertelfinales zur Hallensaison 2000/2001: Hier lange und enttäuschte Gesichter bei den Angereisten, dort überglückliche Mienen bei den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK. Zum siebten Male hatten die Hessinnen den Heimvorteil genutzt und zogen durch einen schwer erkämpften 3:2 (1:1)-Erfolg in der mit gut 400 Fans fast proppenvollen Sporthalle Dicker Busch wiederum in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft ein. Dort kann am 29. Januar in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle im zweiten Halbfinale (14.15 Uhr) nur noch der Harvestehuder THC (3:2-Triumph bei TuS Lichterfelde) die 14. Endspiel-Teilnahme des RRK seit 1989 verhindern.

"Duisburg, wir kommen!" Die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK freuen sich über den schwer erkämpften 3:2-Viertelfinalsieg gegen Schwarz-Weiß Neuss und auf die Meisterschaftsendrunde am letzten Januar-Wochenende.

Dass es in zwei Wochen einer deutlichen Leistungssteigerung bedarf, um dem begehrten blauen Meisterwimpel noch näher zu kommen, das dürfte der gesamten RRK-Familie bewusst sein. Denn der insgesamt achte Sieg im zehnten Viertelfinale war mit Sicherheit einer der wackligsten. "Wir hätten uns nicht beschweren brauchen, wenn Neuss das Ding am Ende 3:2 gewinnt", räumte Benedikt Schmidt-Busse ein. "Aber", so der RRK-Trainer weiter, "wir haben eben ein Tor mehr erzielt und sind sicherlich nicht unverdient weiter gekommen." Davon wollte auch der scheidende Neusser-Coach nicht direkt reden, hatte aber sein Team spielerisch einen Tick besser gesehen: "Wir haben das taktisch sehr gut umgesetzt, hatten 60 bis 70 Prozent Ballbesitz und mehr Torchancen als der RRK. Ich kann den Mädels keinen Vorwurf machen; sie haben nur versäumt, sich zu belohnen." Und dann war da natürlich noch Lisa Lahham. "Die bessere Torhüterin hat heute entschieden", sagte Dariusz Musialowski.

Naheliegend, dass auch Schmidt-Busse und seine erfahrenste Spielerin wussten, wem sie es in erster Linie zu verdanken hatten, dass diese Hallensaison für den Ruderklub noch nicht zu Ende ist: "Lisa hat am Ende zwei Dinger abgewehrt, die man wirklich nicht halten muss", lobte der RRK-Coach. Und Irene Balek, die ihrer siebten Hallenendrunde entgegensieht, ergänzte, "dass die Lisa athletisch einfach unglaublich stark ist". Dieser Meinung dürften nach der Partie auch alle Neusserinnen, im Speziellen aber Luisa Steindor gewesen sein: Zwei Minuten vor Schluss hatte die Angreiferin das 3:3 auf dem Schläger, doch mit einem pantherähnlichen Hechtsprung brachte Lahham ihren Körper noch in die Flugbahn des Hartplastikballes. Es war die spektakulärste von insgesamt einem halben Dutzend famoser Paraden der 21-Jährigen.

Bereits nach 75 Sekunden hatte Lahham gegen die Neusser Torjägerin Theresa Laubenstein erstmals retten müssen. "In der ersten Halbzeit hatten wir etwas den Tatterich", so Schmidt-Busses Kommentar zur zunächst fahrigen Vorstellung seiner Schützlinge. Das massive Pressing, das die präsenter wirkenden Rheinländerinnen praktizierten, schmeckte den Gastgeberinnen augenscheinlich gar nicht. Viele Fehlpässe hemmten den Spielfluss, und auch die eigentlich sehr sattelfeste Abwehr war vor ungewohnten Schnitzern nicht gefeit, von denen Lahham in Minute sechs einen ausbügelte. Auch die Führung von Nina Günther (13.), die aus einem Konter nach der abgewehrten ersten SW-Ecke resultierte, gab keine Sicherheit. Zwei Minuten später nutzte Katrin Bremer einen Abpraller zum Ausgleich, und da in der Folgezeit Viktoria Krüger auf der Linie retten musste (17.) und sich zwei Neusserinnen in aussichtsreicher Position behinderten (21.), schmeichelte das Pausenremis eher den Hessinnen.

Als der Außenseiter sieben Minuten nach Wiederbeginn sogar glücklich in Führung ging, da das Schiedsrichtergespann nicht erkannt hatte, dass der Ball zuvor an Steindors Fuß geprallt war, rutschten die RRK-Fans − darunter OB Stefan Gieltowski − zunehmend unruhiger auf ihren Sitzen herum. Zumal der Gast keinen Deut nachließ. Doch der RRK konnte zulegen − und hatte Silke Müller. "Ich habe ihr vor der Einwechslung gesagt, dass sie es halt mal alleine machen soll", berichtet Schmidt-Busse.

Gesagt, getan: Ein Tänzchen auf der linken Seite mündete im 2:2 aus spitzem Winkel (43.). Zwei Lahham-Glanztaten bei Strafecken folgte neun Minuten vor dem Ende der Schlussakkord des Rekordmeisters: Die auf Eva Frank abgelegte zweite Ecke saß, und die RRK-Spielführerin hätte keine Minute später sogar das 4:2 nachlegen können. "Wir waren genau das eine Tor besser. Wer alle Ecken abwehrt und selbst eine von zwei Ecken reinmacht, hat es nun mal verdient", befand später Irene Balek.

Dass die 33-jährige Österreicherin ihrer Freude ebenso ausgelassen mit einem Tänzchen und lauthals singend freien Lauf ließ, wie "Nesthäkchen" Nathalie Krätsch (17), wunderte Schmidt-Busse nicht. "Da wir zuletzt nicht dabei waren, ist das auch für unsere Älteren wieder etwas ganz Besonderes. Jetzt können wir uns zwei Wochen lang freuen, denn was jetzt noch kommt, ist Kür."


RRK gewinnt

Rüsselsheim zieht ins Halbfinale ein

Aus "Frankfurter Rundschau" vom 16.01.2011

Die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK haben es wieder einmal geschafft. Im Viertelfinale der Hallenhockey-Bundesliga setzten sie sich gegen Schwarz-Weiß Neuss durch und zogen damit in die Finalrunde in Duisburg ein.

Der Rüsselsheimer RK hat durch ein schwer erkämpftes 3:2 (1:1) gegen Schwarz-Weiß Neuss erneut den Einzug in die Finalrunde der Hallenhockey-Bundesliga geschafft. "Das war eine verdammt enge Partie, aber irgendetwas haben wir, das uns am Ende solch enger Spiele den Erfolg bringt", sagte Trainer Benedikt Schmidt-Busse.

Nina Günther brachte den RRK zunächst in Führung (13.), doch Katrin Bremer (15.) und Lina Geyer (37.) drehten den Spieß mit ihren Toren um. Danach zeigten die Rüsselsheimerinnen aber, aus welchem Holz sie in dieser Saison geschnitzt sind. Nach Treffern von Silke Müller (44.) und Eva Frank (51., Kurze Ecke) lag der RRK bald wieder vorne, danach biss sich Neuss die Zähne an der schier unüberwindlichen Abwehr der Hessinnen aus. "Nun freuen wir uns zwei Wochen lang und greifen im Halbfinale wieder richtig an", kündigte Schmidt-Busse nach dem Sieg an. (chris)

"Hurra, wir fahren nach Duisburg !!!" Die RRK-Damen haben die Endrunde um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2011 erreicht (hinten: Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Lisa Lahham, Co-Trainer Christian Zimmermann, Vera Battenberg, Victoria Krüger, Lotta Hof, Hannah Pehle, Irene Balek, Team-Managerin Konstanze Wortmann, "Physio" Andrea Bialucha, Team-Manager Thomas Blivier; vorn: Lena Schüder, Nina Günther, Nathalie Krätsch, Silke Müller, Eva-Maria Frank, Sonja Thüner, Team-Managerin Anja Tillmanns, Co-Trainerin Lisa Jacobi)


Die RRK-Damen sind in der Endrunde um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2011 dabei !!!

 

 

Münchner SC

Berliner HC

TuS Lichterfelde

Rüsselsheimer RK

 

  Die Damenteams in der Endrunde !  

Im Gespräch: "Ich bin kein Berti Rauth"

Benedikt Schmidt-Busse hat mit den Hockeydamen des Rüsselsheimer RK große Pläne. In die Fußstapfen seines erfolgreichen Vorgängers will der Trainer nicht treten.

Die Fragen stellte Alex Westhoff (aus "FAZ" vom 18.01.2011)

Benedikt Schmidt-Busse in Aktion

FRAGE: Vor der Hallensaison haben Sie noch tiefgestapelt. Nun ist der RRK Erster in der Südgruppe geworden, und sogar ins Halbfinale eingezogen. Was sagen Sie jetzt?

ANTWORT: Das ist phantastisch. Das spannende letzte Vorrundenspiel beim 7:5 gegen den TSV Mannheim und der knappe 3:2-Sieg im Viertelfinale gegen Neuss − das sind die Spiele, wofür man den ganzen Aufwand betreibt. Beim Final-Four-Turnier in Duisburg wird eine besondere Atmosphäre herrschen. Wir freuen uns riesig, dort aufzutreten.

FRAGE: Wie wahrscheinlich ist der zehnte Meistertitel für die RRK-Damen?

ANTWORT: Ich tue mich mit einer Prognose schwer. Wir wissen, dass wir jeden Gegner in Deutschland schlagen können. Wir wissen aber auch, dass wir im Vergleich zum Viertelfinalspiel eine Schippe drauflegen müssen.

FRAGE: Woher kamen vor der Saison Ihre Zweifel am Leistungsvermögen Ihres Teams?

ANTWORT: Wir haben gut eingespielt agiert, wovon man nicht unbedingt ausgehen konnte. Das soll nicht heißen, dass ich mit einer Katastrophe gerechnet habe. Aber wenn im Hallenhockey nur eine von fünf Feldspielerinnen ersetzt werden muss, kann dies schon die entscheidenden Abstimmungsprobleme bedeuten. Vor zwei Jahren sah die Mannschaft noch ganz anders aus − mit einigen etablierten Spielerinnen mehr, die in dieser Saison nicht zur Verfügung standen. Nathalie Krätsch zum Beispiel spielt ihr erstes Bundesligajahr, dazu haben wir weitere Spielerinnen, die erst 17 und 18 Jahre alt sind.

FRAGE: Vor dreieinhalb Jahren haben Sie als hauptamtlicher Trainer in Rüsselsheim begonnen. Sind Sie jetzt nach mehreren Endrundenteilnahmen aus dem Schatten Ihres Vorgängers Berti Rauth getreten?

ANTWORT: Ich bin kein Berti Rauth und möchte auch nicht versuchen, ihn nachzuahmen. Es gibt ja den Spruch: Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine Spuren. Ich habe nicht alles umgeworfen, aber habe meinen eigenen Stil. Die taktische Ausrichtung in der Damenmannschaft in der Halle zum Beispiel haben wir im Prinzip beibehalten, während die weibliche A-Jugend mit einer anderen Marschroute 2009 deutscher Meister geworden ist.

FRAGE: Wo sehen Sie das Damen-Hockey beim RRK in der Zukunft?

Das ist extrem schwer zu sagen. Mit der Grundphilosophie, die hier seit Jahren herrscht, ist der Verein gesund aufgestellt. Im Hockey ist es nur für die allerwenigsten Vereine möglich, Mannschaften zusammenzustellen wie im Fußball. Man benötigt einen Stamm aus Spielern, die sich dem Verein und der Gegend verbunden fühlen. Wir müssen unser Potential aus der eigenen Jugend bestreiten, weil kaum gestandene Bundesligaspielerinnen in die Region kommen. Was mich wundert, weil die Rhein-Main-Region in Sachen Studium, Praktika und Jobs ja nicht unattraktiv ist.

FRAGE: Wie schaffen Sie es denn Jahr für Jahr, A-Juniorinnen zu Bundesligaspielerinnen zu machen?

ANTWORT: Wenn wir nicht diesen wahnsinnig starken Jahrgang 1993 gehabt hätten, wäre es eventuell knapp geworden. Von acht starken Mädels aus dieser Generation gehören fünf zum festen und drei zum erweiterten Kader der deutschen U-18-Auswahl. Das ist ein sehr gesunder Nährboden für die Perspektive, die bei uns erste Bundesliga heißt. In den nächsten Jahren werden wir aber wohl nicht mehr so reich gesegnet sein.


Bleibt's beim HTHC oder doch "TuSLi"?

Unterlegene Berlinerinnen wollen gegen 2:3-Niederlage Protest einlegen / RRK muss abwarten

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 18.01.2011)

Extrem früh aufgestanden, mit dem Zug um 5.11 Uhr von Mainz nach Berlin gefahren und nach der Rückkehr um 20.55 Uhr nicht wirklich schlauer: Der Sonntag nach dem 3:2-Erfolg im Play-off-Viertelfinale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft hat Benedikt Schmidt-Busse allem Anschein nach reichlich Reisestress, aber nicht die erhoffte Klarheit gebracht. Das Viertelfinale zwischen TuS Lichterfelde und Harvestehuder THC ist zwar auf Video gebannt, doch ob der RRK-Trainer seine Schützlinge nun auf eine Vorschlussrunden-Auseinandersetzung mit den 3:2 siegreichen Hamburgerinnen einstimmen soll, ist wohl offen. Aufgrund der Umstände, die dem entscheidenden HTHC-Treffer vorausgingen, ist davon auszugehen, dass die Berlinerinnen Protest einlegen. Die Frist läuft nach vier Tagen ab.

"Ich kann verstehen, wenn TuSLi überprüfen lässt, ob ein Regelverstoß der Schiedsrichter vorliegt. Und aus dem Bauch heraus gebe ich einem Protest auch ganz gute Chancen", sagt Schmidt-Busse. Eine Strafecke, erzählt der RRK-Coach, für den HTHC sei zuerst zurückgenommen und dann, nachdem die Berlinerinnen ihrerseits per schnell ausgeführtem Freischlag zum vermeintlichen 3:2 gekommen waren, dann doch verhängt und zehn Sekunden vor Schluss von den Hamburgerinnen verwandelt worden. "Natürlich hätte ich lieber Klarheit gehabt, aber ich werde jetzt zunächst erst mal weiteres Videomaterial über Harvestehude sammeln", so Schmidt-Busse.

Präferenzen, gegen wen die Rüsselsheimer Chancen aufs 14. DM-Finale in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle größer wären, hätten sich durch die Reise in die Hauptstadt nicht ergeben. "Beide Teams haben Stärken und Schwächen; wir nehmen den Gegner, der kommt." Während die Hamburgerinnen eher einen defensiven Spielstil pflegen und auf Raumdeckung setzen, seien die RRK-Damen die Berliner Manndeckung vielleicht eher gewohnt. Mal sehen, wer‘s am Ende tatsächlich sein wird ...


Zuständiger Ausschuss (ZA) gibt Einspruch von TuS Lichterfelde statt

Damen-Viertelfinale TuSLi gegen HTHC wird Sonntag, 23.1., 16.30 Uhr wiederholt

Von "www.hockey.de" am 21.01.2011

Wie Frank Selzer, Vorsitzender des Zuständigen Ausschusses, am Freitagmittag mitgeteilt hat, wurde dem Einspruch von TuS Lichterfelde gegen die Wertung des Damen-Viertelfinals am vergangenen Sonntag zwischen den TuSLi-Damen und dem Harvestehuder THC (endete 3:2 für den HTHC) statt gegeben. Eine schriftliche Begründung geht den Vereinen am Freitagabend noch zu. Damit wird das Viertelfinale am Sonntag, 23. Januar, um 16.30 Uhr in der Sporthalle Kiriat-Bialik in Berlin wiederholt.

Kurze Ecke gegen den RRK im Viertelfinale


Neuer Gegner für RRK?

Hockey: Im Viertelfinal-Wiederholungsspiel siegt Lichterfelde, doch HTHC gibt nicht auf

Von Ralph Baumann (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 24. Januar 2011)

Die Hockey-Damen von TuS Lichterfelde haben am gestrigen Sonntag das vom Zuständigen Ausschuss (ZA) des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) angesetzte Wiederholungsspiel im Play-Off-Viertelfinale gegen den Harvestehuder THC (HTHC) mit 8:4 (5:1) gewonnen und sich damit eigentlich für die Hallen-Endrunde in Duisburg am kommenden Wochenende qualifiziert. Damit wäre Lichterfelde Halbfinalgegner des Rüsselsheimer RK und nicht Harvestehude.

Die Hamburgerinnen traten allerdings nur unter Protest an, sie hatten ihrerseits am Samstag Einspruch gegen das Urteil des ZA beim Bundesschiedsgericht des DHB erhoben. Damit fällt die endgültige Entscheidung über den vierten Teilnehmer der Damen-Endrunde erst im Laufe der Woche, wenn das Bundesschiedsgericht tagt.

Der Zuständige Ausschuss hatte am Freitag dem Einspruch von TuS Lichterfelde nach dem Viertelfinale gegen Harvestehude stattgegeben. Sekunden vor dem Abpfiff war ein Tor der Berlinerinnen von den Schiedsrichtern zurückgenommen worden. Stattdessen entschieden die Unparteiischen aufgrund der vorhergehenden Situation nachträglich auf Strafecke für den HTHC. Die von Rike Sager verwandelte Ecke entschied das Spiel für die Hamburgerinnen (3:2). TuS Lichterfelde jedoch erhob gegen diese Wertung Einspruch.


Nun also gegen "TuSLi"

Testpleite gegen Tschechinnen folgt neuer RRK-Halbfinalgegner

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 25.01.2011)

Der verpatzten Generalprobe folgte tags darauf ein neuer Gegner im DM-Halbfinale: Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK blicken auf ein denkwürdiges Wochenende zurück. War die 6:8 (1:3)-Niederlage im Testspiel gegen das tschechische A-Nationalteam angesichts von drei fehlenden Stammkräften nicht tragisch, zwingt der 8:4-Erfolg des TuS Lichterfelde im Viertelfinal-Wiederholungsspiel gegen den zunächst 3:2 siegreich gebliebenen Harvestehuder THC zum Umdenken. So nicht das nun vom HTHC angerufene Bundesschiedsgericht zu einem anderen Urteil kommt, trifft der Ruder-Klub am nächsten Samstag (14.15 Uhr) bei der Meisterschaftsendrunde in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle auf die Berlinerinnen.

Benedikt Schmidt-Busse trägt die Entwicklung mit Fassung: "Dass das in erster Instanz so entschieden würde, hatte ich mir gedacht. Und dich denke auch, dass es dabei bleibt. Das zweite Ergebnis kommt auch eher dem näher, was ich von dieser Paarung erwartet hatte", sagt der Trainer der RRK-Damen. Einen großen Nachteil für sich und seine Spielerinnen sieht er durch die neue Situation nicht: "TuSLi spielt doch ein System, das wir gewohnt sind und das uns liegt."


Vorschau zu dem Halbfinalspiel TuSLi gegen RRK von "hockeyliga.de":

Im zweiten Halbfinale der Damen trifft mit Rüsselsheim ein "Endrunden-Dauergast" auf ein Team, für das die Saison vor 14 Tagen schon beendet schien. Lichterfelde hatte sein Viertelfinale gegen den Harvestehuder THC mit 2:3 verloren, legte allerdings Protest gegen die Spielwertung ein, da aus Sicht der Berlinerinnen ein Spiel entscheidender Regelverstoß der Schiedsrichter vorgelegen hatte. Diesem Einspruch wurde stattgegeben, und in einem sehr emotionalen Wiederholungsspiel bewies TuSLi Nervenstärke und setze sich am Ende durch. Damit haben sich die Hauptstädterinnen erstmals seit 2001 wieder für ein Final-Four-Turnier qualifiziert.

Dank der RRK-Damen an die Fans nach dem Viertelfinale

Dort wartet mit dem RRK allerdings ein ganz harter Brocken auf das Team von Trainer Oliver Holm. Mit nur 23 Gegentreffern stellt der RRK die mit Abstand beste Abwehr der hockeyliga. Dazu verfügt der 15-fache Hallen-Europapokalsieger über einige sehr erfahrene Spielerinnen, die bereits zahlreiche Endrunden bestritten haben und mit Drucksituationen bestens vertraut sind. Hier sind in erster Linie Olympiasiegerin Silke Müller und Abwehrchefin Irene Balek zu nennen, die gemeinsam schon über 20 nationale und internationale Titel im RRK-Trikot gefeiert haben.

Allerdings hat man in den Reihen des Ruder-Klubs trotz des Erfahrungsvorsprungs großen Respekt vor dem Gegner: "Lichterfelde hat überragende Hallenspielerinnen in seinen Reihen. Dieses Team hat in der regulären Saison fast 100 Tore erzielt, daran kann man schon sehen, welche Qualitäten es in der Offensive besitzt." Besonders hervorzuheben ist mit Sicherheit Kerstin Holm, die mit 40 Saisontoren in dieser Saison unter anderem BHC-Star Natascha Keller (27) klar distanzierte. Vor allem Holms Strafecken (22 Tore) können jeden Gegner zur Verzweiflung treiben.

Allerdings hat auch der RRK mit Irene Balek eine absolute Meisterin dieses Fachs in seinen Reihen. Die langjährige Nationalspielerin Österreichs gehört seit Jahren zu den besten Eckenschützinnen der hockeyliga und ist zudem als Abwehrchefin eine der Hauptverantwortlichen dafür, dass Rüsselsheim im Durchschnitt nur knapp über zwei Gegentore pro Spiel kassiert. Im Vergleich dazu musste die TuSLi-Abwehr die Kugel fast doppelt so oft aus dem eigenen Netz holen. Auch wenn man beim RRK auf solche Zahlenspiele nicht viel gibt, sieht Schmidt-Busse einen Vorteil in Bezug auf die Breite seines Kaders: "Berlin hat eine sehr gute erste Fünf. Diese hat im Viertelfinale aber auch deutlich mehr Spielzeit bekommen als die Auswechselspielerinnen. Da ist es normal, dass irgendwann auch einmal ein wenig die Konzentration nachlässt. Wir können mit Sicherheit in den verschiedenen Mannschaftsteilen mehr durchwechseln."

Der 34-jährige hat sogar das Luxusproblem, einige Spielerinnen zu Hause lassen zu müssen. Das "verdankt" er in erster Linie der vorzüglichen Nachwuchsarbeit seines Clubs, deren Früchte Schmidt-Busse regelmäßig in Person von Talenten ernten kann. Überhaupt sind nahezu alle jungen Spielerinnen des Süd-Teams in den DHB-Auswahlmannschaften anzutreffen.

Das Gerüst von TuSLi besteht neben Holm und Dittbrenner in erster Linie aus Neuzugang Stefanie Gorr (BW Berlin) und Abwehrchefin Miriam Schumacher. Dazu konnten sich in dieser Spielzeit die Youngster Sophie Ullrich, Alina Broddack, Sophie Rudolph und Lena Langer in den Vordergrund spielen. Trainer Oliver Holm geht nach der "Qualifikation im zweiten Versuch" sehr selbstbewusst in die Endrunde in der Rhein-Ruhr-Halle. "Was die Erfahrung angeht, sind wir gegen Rüsselsheim als vielfachen Hallenchampion Außenseiter. Aber dass man ein Viertelfinale gewonnen hat, gibt einem auf jeden Fall viel Selbstvertrauen. Wenn man das geschafft hat, kann alles passieren. Ich bin mir sicher, dass wir in Duisburg eine gute Leistung auf den Platz bringen werden."


Kurzportrait zu den Damen des RRK von "hockeyliga.de":

Endrunden-Dauergast und Rekordmeister

Allein sieben Mal konnten die Damen aus dem hessischen Rüsselsheim in den letzten zehn Jahren das Endrundenticket lösen. Dabei sprangen zwischen 2002 und 2005 vier Meistertitel in Folge heraus. Nur ein Mal musste man sich im Finale und zwei Mal bereits im Halbfinale geschlagen geben. Damit steht der RRK als "Rekordmeister" mit insgesamt neun Hallentiteln ganz oben in der Rangliste. Interessant ist sicherlich, dass die Damenmannschaft des Ruder-Klubs schon immer viele junge Talente in ihren Reihen hatte. So darf sich Trainer Benedikt Schmidt-Busse auch bei der diesjährigen Endrunde aus einem gut gemischten Kader bedienen.

Denn neben Irene Balek und Silke Müller, zwei starken Routiniers, die großen Anteil an der Siegesserie zwischen 2002 und 2005 hatten, dürfen sich mittlerweile auch Spielerinnen wie Eva Frank, Vera Battenberg und Lena Schüder zu den erfahrenen Stützen des Teams zählen. Immerhin haben diese trotz ihres jungen Alters auch schon einige Endrunden "auf dem Buckel". Ergänzt wird dieses Fundament durch ganz junge Talente wie Louisa Willems, Lara May, Hannah Pehle, Christina Schröder und Nathalie Krätsch. Grundlage für die gute Integration der jungen Spielerinnen ist laut Trainer Benedikt Schmidt-Busse, die Spielerinnen bereits in der Jungend an die Spielsystematiken der Erwachsenen heran zu führen. "So wissen die jungen Spielerinnen von Anfang an, was von ihnen verlangt wird. Hinzu kommt aber auch, dass die erfahrenen Spielerinnen es super hinbekommen, die jungen anzuleiten", meint Schmidt-Busse. Als konkurrenzfähig sieht sich der RRK trotz seines jungen Teams allemal.

"Bei einer Endrunde kommt es ja meist auf die Tagesform an. Wie man in den letzten Jahren gesehen hat, muss nicht immer das vorher favorisierte Team gewinnen. Wichtig ist, mit einem fitten, kompletten Kader anzureisen, damit man auch am zweiten Tag noch die Kraft hat, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Ich bin auf jeden Fall gespannt."


Träume vom 14. Hallenendspiel

HOCKEY   Damenteam des Rüsselsheimer RK geht zuversichtlich ins Halbfinale gegen TuS Lichterfelde

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 28.01.2011)

Selbst Stammgäste können mitunter von ungewöhnlichen Entwicklungen überrascht werden: Acht Tage lang konnten die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK davon ausgehen, an diesem Samstag im zweiten Halbfinale der deutschen Hallenmeisterschaft in Duisburg um 14.15 Uhr mit dem Harvestehuder THC um den Einzug ins 50. DM-Endspiel zu streiten. Am vergangenen Sonntag hieß es dann gegen 18 Uhr, umzudenken. TuS Lichterfelde hatte das aufgrund eines groben Fehlers der Schiedsrichter nötig gewordene Viertelfinal-Wiederholungsspiel 8:4 gewonnen und sich damit zum neuen RRK-Gegner für Duisburg aufgeschwungen. Der Einspruch der Hamburgerinnen gegen die Neuansetzung wurde gestern vom Bundesschiedsgericht des DHB abgewiesen.

Jetzt gilt‘s: RRK-Spielführerin Eva Frank (links) und ihre Teamkolleginnen wollen bei der 50. Hallenhockey-Endrunde in Duisburg möglichst in zwei Partien erfolgreich dagegenhalten.

Dass der Ruderklub in der Vorbereitung auf seine 18. Endrunden-Teilnahme seit 1989 erstmals in dieser Form beeinträchtigt ist, kann der Zuversicht von Benedikt Schmidt-Busse nichts anhaben. "Das hat uns nur eingeschränkt belastet, auch wenn sich vom zweiten Spiel kein Video mehr organisieren ließ. Lichterfelde spielt zwar normalerweise anders als Harvestehude, aber die Vorbereitung aus der ersten Woche kann uns trotzdem helfen. Denn im zweiten Spiel hat sich TuSLi nach der schnellen Führung auch deutlich weiter zurückgezogen", sagt der RRK-Trainer. Und überhaupt mag der 34-Jährige sich die gute Stimmung nicht verwässern lassen: "Da wir zuletzt nicht dabei waren, freuen wir uns einfach alle auf die Endrunde. Und wir können zurecht stolz sein, uns im Dreikampf in der starken Südgruppe durchgesetzt zu haben."

Nicht allein die famose hessische Abwehrleistung mit lediglich 23 Gegentoren in zehn Punktspielen nötigt der Halbfinal-Konkurrenz aus der Hauptstadt Respekt ab. "Was die Erfahrung angeht, sind wir gegen Rüsselsheim als vielfachen Hallenchampion Außenseiter. Aber dass man ein Viertelfinale gewonnen hat, gibt einem auf jeden Fall viel Selbstvertrauen", so TuS-Trainer Oliver Holm. Vertrauen in die eigenen Stärken hat aber auch der Ruderklub: "Unser Anspruch ist schon, da als Sieger rauszugehen. Wir sind spielerisch stark genug, und wenn unsere Standards gelingen und wir in dieser Richtung wenig zulassen, sehe ich gute Chancen. Und wenn man so viele dabei hat, die oft Endrunden erlebt haben, ist eine Favoritenrolle nicht von der Hand zu weisen", sagt Schmidt-Busse. Und: "Neuss ist sicher nicht schwächer als TuSLi." Die Rheinländerinnen hatte der RRK bekanntlich im Viertelfinale 3:2 niedergekämpft und das Duisburg-Ticket gelöst.

Dass Schmidt-Busse und die Seinen vor den Berlinerinnen, die zuletzt 2001 Endrundenluft schnupperten, auf der Hut sein müssen, steht indes außer Frage. "Lichterfelde hat überragende Hallenspielerinnen in seinen Reihen und in der regulären Saison fast 100 Tore erzielt. Daran kann man sehen, welche Qualitäten das Team in der Offensive besitzt." Speziell Haupttorschützin Kerstin Holm und Olympiasiegerin Sonja Dittbrenner gilt es, stets im Auge zu behalten. "Wenn wir diese Schaltstellen weitgehend neutralisieren, ist das die halbe Miete", glaubt der RRK-Coach.

Vom jungen und vor der Saison neu formierten Team des Ruderklubs, das an gleicher Stätte 2005 den neunten sowie vorerst letzten Hallentitel holte und vor vier Jahren im Endspiel unter Wert dem Club an der Alster 2:7 unterlag, kränkelte in dieser Woche nur Nina Günther etwas; Louisa Willems nimmt noch Antibiotika und kann deshalb auf keinen Fall mitwirken. Der Rest brennt darauf, am Sonntag (11.30 Uhr) zum 14. Male die Hand nach dem blauen Meisterwimpel auszustrecken. Ob dann der Berliner HC oder der Münchner SC auf der anderen Seite Aufstellung nehmen, ist scheinbar vollkommen egal. "Im Finale zu stehen, wäre schon ein Traum", sagt Torhüterin Lisa Lahham. Wie steigert man eigentlich Traum?


Und hier vier Presseberichte zu den Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften 2011 über Akteure des RRK !!!


Spiele der Endrunde

Samstag, 29.01.2011 – Halbfinals Damen

Berliner HC − Münchner SC   5:4 (2:1)

Der erste Finalist bei der 50. Deutschen Meisterschaft im Hallenhockey der Damen ist der Berliner HC. Die routinierte Mannschaft um Stürmerstar Natascha Keller setzte sich im ersten Halbfinale knapp gegen eine junge, engagiert kämpfende und über weite Strecken gleichwertige Mannschaft vom Münchner SC durch.
 

TuS Lichterfelde − Rüsselsheimer RK   4:3 (2:1)

TuS Lichterfelde hat den Einzug ins Endspiel um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Damen geschafft. Das Team, das sich im Viertelfinale erst in einem Wiederholungsspiel gegen den Harvestehuder THC für die Endrunde qualifiziert hatte, schlug den leicht favorisierten Rüsselsheimer RK knapp mit 4:3 (2:1). Trainer Oliver Holm: "Das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten, dass wir jetzt im Endspiel stehen. Ich denke, dass wir heute eher unser Potenzial abgerufen haben, als es der RRK getan hat. Deshalb geht der Sieg für mich auch in Ordnung."

Freude: Tor für den RRK im Halbfinale

RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse: "Wir waren heute leider nicht griffig genug, nicht effektiv genug vor dem gegnerischen Tor. Bis in den Kreis haben wir gute Kombinationen gespielt, den Ball dann aber nicht dahin gebracht, wo man gut abschließen kann." Stürmerin Eva Frank ergänzte: "Vor allem in der ersten Hälfte haben wir zu ungeduldig gespielt. In der zweiten Halbzeit hätten wir einfach ein paar Mal öfter aufs Tor schießen sollen, als den Ball ins Tor tragen zu wollen."

Die Partie begann rasant und ohne jedes Abtasten. Beide Teams versuchten, mit schnellen Offensivaktionen zum Torabschluss zu kommen, doch die ersten Versuche von Silke Müller auf der einen und Sonja Dittbrenner auf der anderen Seite gingen noch knapp daneben. Dittbrenner holte in der 4. Minute die erste Strafecke für TuSLi heraus, die Victoria Krüger auf der Linie nur mit dem Körper abwehren konnte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Torjägerin Kerstin Holm sicher zur 1:0-Führung. Auf der anderen Seite entschärfte Sandra Haack im Lichterfelder Tor wenig später die Ecke von Irene Balek und auch den Nachschuss (7.). Nach etwa zehn Minuten beruhigte sich die Partie ein wenig. TuSLi griff nun erst ab der Mittellinie an und versuchte es mit Kontern. Stefanie Gorr verpasste das 2:0 zwei Mal denkbar knapp (10. und 11.).

Trauer: Der RRK hat das Halbfinale knapp verloren

Auch der RRK agierte jetzt etwas verhaltener, tauchte aber immer wieder gefährlich im gegnerischen Schusskreis auf. Nathalie Krätsch, Eva Frank und zwei Mal Nina Günther zielten nur knapp neben das Tor. Die Hessinnen erarbeiteten sich nun ein leichtes Übergewicht und die besseren Chancen. Folgerichtig erarbeitete man sich die zweite Strafecke. Balek versenkte, wurde aber zurückgepfiffen. Der zweite Versuch fand sein Ziel nicht (23.). Besser machten es Silke Müller und Nina Günther eine Minute später: Nach toller Vorarbeit der routinierten Kollegin über links markierte Günther den in dieser Phase verdienten Ausgleich. Doch TuSLi schien nicht geschockt. Nur zwei Minuten später tunnelte Sonja Dittbrenner RRK-Keeperin Lisa Lahham (26.) und stellte so den alten Abstand bis zur Pause wieder her.

Auch nach der Pause sahen die Zuschauer eine durchaus attraktive Partie mit zwei offensiv ausgerichteten Teams und Chancen auf beiden Seiten. Silke Müller scheiterte für den RRK an der glänzend aufgelegten Sandra Haack (31.), auf der anderen Seite rettete Irene Balek auf der Linie gegen Sonja Dittbrenner (34.). Der RRK drückte nun auf den erneuten Ausgleich, doch die nächste Strafecke wurde TuS Lichterfelde zugesprochen. Der Schuss von Spezialistin Kerstin Holm wurde hoch gestoppt. Ihr darauf folgender Siebenmeter schlug rechts unten zum 3:1 ein (43.).

Rüsselsheim intensivierte jetzt noch einmal die Anstrengung und verkürzte wenig später durch Silke Müller, die RRK-Keeperin Sandra Haack geschickt tunnelte (46.). Jetzt war die Partie wieder völlig offen. Nachdem Sandra Haack ein weiteres Mal klasse – diesmal gegen Eva Frank – pariert hatte, markierte TuSLi-Torjägerin Kerstin Holm mit ihrem dritten Treffer das 4:2 (50.). Der RRK musste jetzt kommen, während sich die Berlinerinnen weit zurückzogen. Die Hessinnen drückten auf das Tor, doch TuSLi hatte immer irgendwie einen Schläger dazwischen oder konnte sich auf Haack verlassen. Drei Minuten vor Schluss nahm Rüsselsheim die Torhüterin zu Gunsten eines sechsten Feldspielers raus. TuSLi hatte noch eine Konterchance, die Irene Balek in bester Torwartmanier parierte (60.). Auf der anderen Seite führten zwei Ecken für den RRK zu noch einem Siebenmeter, den Balek 52 Sekunden vor Schluss sicher rechts unten zum Anschlusstreffer nutzte. Die letzte Aktion war noch eine Ecke für den RRK, doch die Ausführung missglückte und Silke Müller verzog knapp. Damit komplettiert TuS Lichterfelde das Berliner Endspiel in Duisburg.

Tore: 1:0 Kerstin Holm (7m, 5.) - 1:1 Nina Günther (24.) - 2:1 Sonja Dittbrenner (26.) - 3:1 Kerstin Holm (7m, 43.) - 3:2 Silke Müller (46.) - 4:2 Kerstin Holm (50.) - 4:3 Irene Balek (7m, 60.)

Strafecken: TuSLi 2 (kein Tor) / RRK 5 (kein Tor)   Schiedsrichter: Christiane Hippler / Gabriele Schmitz


Samstag, 29.01.2011 – Halbfinals Herren

UHC Hamburg − RW Köln   11:10 (5:4)

Was für ein sensationelles Spiel. Beide Teams hätten es absolut verdient gehabt! Erst drehte Köln, das ewig einem Rückstand hinterherlief, die Partie, war sogar knapp am Zwei-Tore-Vorsprung dran. Doch dann schaffte es auch der UHC in der Endphase noch einmal, die Sache zu drehen. Das war Hallenhockeysport vom Feinsten! Der UHC, mit dem "RRKler" Nico Jacobi im Tor, hat sein Köln-Trauma tatsächlich überwunden und steht im Finale am Sonntag!
 

Club an der Alster − Mannheimer HC   7:6 n.V.   (5:5, 2:2)

Wie beiden Damen steht bei den Herren am Sonntag um 14.30 Uhr ebenfalls ein Derby-Endspiel an. Nach dem UHC hat sich auch der Club an der Alster dafür qualifiziert. Im Halbfinale gegen Titelverteidiger Mannheimer HC musste man allerdings in die Verlängerung, wo der entscheidende Treffer erst 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff fiel. Der Sieg war absolut verdient, Alster spielte eine tolle Partie und darf sich nun zurecht aufs Finale freuen. Der MHC hatte in Bernatek und Witthaus zwar zwei herausragende Offensivposten, wirkte aber über weite Strecken des Spiels ideenlos und stand auch hinten nicht so sicher wie gewohnt. Nun können sich die Mannheimer ganz auf den Europacup konzentrieren, den sie im Februar erstmals in der Vereinsgeschichte in die Quadratestadt holen können.
 


Sonntag, 30.01.2011 – Endspiele

Finale Damen:   Berliner HC − TuS Lichterfelde   5:3 n.V. (3:3, 1:2)

Die Damen des Berliner HC haben das Berliner Derby im Endspiel um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle knapp in der Verlängerung für sich entschieden. Gegen Lokalrivale TuS Lichterfelde, der bis zum Schluss an der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte schnupperte, hieß es am Ende 5:3 n.V. (3:3, 1:2). Für die BHC-Damen ist es bereits der fünfte Hallentitel, aber auch der erste seit elf Jahren.
 

Finale Herren:   UHC Hamburg − Club an der Alster   14:15 n.7m   (8:8, 7:7, 3:3)

In einem hoch dramatischen und bis zum Schluss spannenden Herren-Endspiel steht der Club an der Alster am Ende als neuer Deutscher Meister da! Die Alsteraner besiegten den UHC Hamburg erst im Siebenmeterschießen und feiern nun den zweiten deutschen Hallentitel der Vereinsgeschichte. Mit dem Club an der Alster gewinnt das einzige Team der Endrunde, das die Saison nicht als Staffelsieger abschließen konnte, den Titel − genau wie bei den Damen. Ein unfassbar spannendes Finale, das eigentlich zwei Sieger verdient hätte.
 


Der RRK im Kummer vereint

Rüsselsheimer Hockeydamen verpassen das große Finale

Aus "FAZ" vom 31.01.2011
 

ley. Silke Müller, sonst eine Frohnatur, war nicht zu trösten. Die Tränen der Enttäuschung mussten raus. Sie ging in die Knie, schlug die Hände vors Gesicht. Es sind jene Momente, in denen Sportler am liebsten abtauchen würden, um mit sich und all dem Kummer allein zu sein. Silke Müller hatte die letzte, allerbeste Chance, die sich dem Rüsselsheimer RK in letzter Sekunde bot, vertan. Aus und vorbei, sich per verwandelter Strafecke noch in die Verlängerung zu retten, weil der Ball beim Stande von 3:4 am linken Pfosten vorbei ins Aus strich. Somit zog TuS Lichterfelde ins Finale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle ein. Dort unterlagen sie dann am Sonntag im Stadtduell dem Berliner HC 3:5 nach Verlängerung. "Lichterfelde spielte definitiv nicht vom anderen Stern", sagte RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse beim Blick zurück auf den Samstag. In Normalform hätte sein Team die Hürde gegen den Außenseiter aus der Hauptstadt genommen, doch als es galt, rief der Favorit aus Hessen sein Potential nicht ab.

In den Stunden danach waren die Spielerinnen aus Hessen im Kummer vereint. Und es gab keine, die Silke Müller einen Vorwurf machte. "Das kann passieren, ohne Silke wären wir gar nicht so weit gekommen", war der allgemeine Tenor in einer Mannschaft, die zu lange unentschlossen blieb, jene Effektivität vermissen ließ, die sie im Verlauf der Saison ausgezeichnet hatte. "Wir hätten mehr daraus machen können", zog Mannschaftskapitän Eva Frank die Bilanz der sechzig Minuten von Duisburg.

Im Schusskreis blieben die Hessinnen ungewohnt harmlos. Schmidt-Busse registrierte "eine schlechte Quote in der Endzone". Nie gelang es dem RRK in Führung zu gehen, er geriet durch Kerstin Holm (5., 43. und 50. Minute) sowie Sonja Dittberner (26.) in Rückstand, Nina Günther glich zwischenzeitlich (24.) zum 1:1 aus, und Silke Müllers Anschlusstor (46.) zum 2:3 machte Hoffnung. Das war erst recht so beim 3:4 von Irene Balek per Siebenmeter (60.). Danach blieben gerade mal 53 Sekunden bis zur Schlusssirene. Torhüterin Lisa Lahham war knapp drei Minuten vor dem schrillen Signal zugunsten einer Feldspielerin auf die Ersatzbank beordert worden. Im Endspurt holte das Ensemble noch eine Strafecke heraus, doch der Ertrag blieb wie bei den vorangegangenen vier Strafecken aus.

"Wir können uns nicht auf die letzten Sekunden verlassen", sprach Irene Balek vorangegangene Versäumnisse an. Ob es der letzte Hallenauftritt der Dreiunddreißigjährigen im Trikot des RRK war? In dieser Woche will die Abwehrchefin eine Entscheidung treffen. Vor der Endrunde hatte die Österreicherin noch gesagt: "Es könnte sein, dass das die letzte Endrunde für uns wird." Sie hatte auch für Silke Müller gesprochen, die sich mit 32 Jahren ähnlich wie Irene Balek die Frage nach dem Karriereende stellt. Vielleicht wird beide das Gefühl umtreiben, in der kommenden Hallensaison mit vereinten Kräften einen besseren Abgang als den von Duisburg zu realisieren.


Silke Müller verfehlt das Tor ganz knapp

Hockey: Im DM-Halbfinale läuft der RRK stets einem Rückstand hinterher, letztlich vergebens: 3:4 gegen TuS Lichterfelde

Von Frank Schairer (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 31. Januar 2011)
 

Es war ein bitterer Samstag für die Damen des Rüsselsheimer RK: Im Halbfinale um die deutsche Hallenmeisterschaft in der Duisburger Rhein-Ruhr Halle musste sich die Hockey-Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse unglücklich dem TuS Lichterfelde mit 3:4 geschlagen geben. Dabei hatte Silke Müller den Ausgleich in der Schlusssekunde noch auf dem Schläger. Doch dazu später mehr.

Kaum ein Durchkommen gab es für die Angreiferinnen des Rüsselsheimer RK im DM-Halbfinalmatch gegen TuS Lichterfelde. Hier versucht sich Nathalie Krätsch gegen Miriam Schumacher (links) und Sarah Maß. Der RRK verlor das Hockeyspiel in Duisburg mit 3:4, musste also seine Träume vom zehnten Hallentitel schon am Samstag begraben.

Lichterfelde erwischte den besseren Start. Zweimal scheiterten die Berlinerinnen aus spitzem Winkel, nachdem der Ball schnell in die Spitze gespielt worden war. Mit diesen schnellen Zuspielen hatten die Rüsselsheimer Damen so ihre Schwierigkeiten. In Rückstand geriet der RRK, nachdem zunächst die erste Ecke der Berlinerinnen abgewehrt worden war, die Unparteiischen aber wegen unzulässiger Abwehr auf Siebenmeter entschieden. Lichterfeldes torgefährliche Führungsspielerin Kerstin Holm ließ Lisa Lahham im RRK-Tor keinerlei Chance und verwandelte sicher zum 1:0. Wirkte zunächst der TuS Lichterfelde sehr dynamisch in seinen Aktionen, wendete sich nach einer Rüsselsheimer Auszeit das Blatt nach etwa zehn Minuten. Die Hessinnen hatten nun mehr Spielkontrolle. Nina Günther hätte zweimal per Rückhand den Ausgleich markieren können, scheiterte aber. Nach einem atemberaubenden Dribbling von Silke Müller hatte es Nina Günther in der 22. Minute einfacher und schob nach punktgenauem Querpass von Müller zum 1:1 ein. Doch die Freude über diesen Treffer währte nicht lange: 180 Sekunden später setzte sich Sonja Dittbrenner auf der rechten Seite durch und markierte die erneute Führung für Lichterfelde.

Nach der Halbzeit spielte der RRK so, wie es sich die vielen mitgereisten Fans in Rot und Blau gewünscht hatten. Druckvoll und aggressiv sowie mit mehr Mut zum Risiko, spielte die Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse streckenweise richtig stark auf. Jedoch ließ die Chancenauswertung zu wünschen übrig. So vergab Youngster Nathalie Krätsch eine Großchance − unmittelbar vor der wohl spielentscheidenden Szene. Die zweite Ecke für Lichterfelde führte wegen einer Fußabwehr erneut zu einem Siebenmeter. Kerstin Holm nahm erneut Anlauf und verwandelte ebenso sicher wie beim ersten Mal. Plötzlich führte Lichterfelde mit 3:1. Nun galt es für den RRK die Nerven zu bewahren, und postwendend gelang Silke Müller auf Zuspiel von Nina Günther der erneute Anschluss zum 2:3. Die Wende schien eingeleitet. Lichterfelde, das im zweiten Abschnitt in der Offensive kaum zu sehen war, traf aber erneut. Eiskalt platzierte die treffsichere Kerstin Holm den Ball mit einem Heber im Tor zum 2:4. Die Rüsselsheimer Defensive sah bei diesem Treffer nicht gut aus. Auf der Hallenuhr waren in diesem Moment noch zehn Minuten zu spielen, eventuell genug Zeit, um sich doch noch in die Verlängerung zu retten. Doch erst kurz vor dem Ende der Partie wurden die Bemühungen des RRK belohnt: Ein verwandelter Siebenmeter von Irene Balek bedeutete 60 Sekunden vor dem Abpfiff den lange ersehnten Anschlusstreffer. Knapp drei Minuten vor dem Schlusspfiff hatte Coach Schmidt-Busse seine Torhüterin vom Feld genommen. Und der Ruderklub bekam sogar noch seine Ausgleichschance, als die Unparteiischen auf Strafecke entschieden. Der Ball wurde in die Mitte gegeben, Irene Balek legte den Ball auf Silke Müller. Die Zuschauer hielten den Atem an, doch der Schlenzer der quirligen Angreiferin ging links am Tor vorbei und verfehlte sein Ziel äußerst knapp. Die Partie war entschieden, der RRK im Halbfinale ausgeschieden. Alle Träume von der zehnten Hallenmeisterschaft waren ausgeträumt.

Tore: 0:1 Kerstin Holm (5./Siebenmeter), 1:1 Nina Günther (22.), 1:2 Sonja Dittbrenner (26.), 1:3 Kerstin Holm (43./Siebenmeter), 2:3 Silke Müller (46.), 2:4 Kerstin Holm (50.), 3:4 Irene Balek (60./Siebenmeter).
Ecken: 2:5, Besondere Vorkommnisse: keine, Schiedsrichter: Christiane Hippler/Gabriele Schmitz, Zuschauer: 1800

Kader des Rüsselsheimer RK: Lisa Lahham, Sonja Thüner, Irene Balek, Lotta Hof, Victoria Krüger, Vera Battenberg, Lena Schüder, Silke Müller, Eva Frank, Nathalie Krätsch, Christina Schröder, Nina Günther

Kader des TuS Lichterfelde: Sandra Haack, Lena Wolbeck, Stefanie Gorr, Kerstin Holm, Marlene Kenckel, Sonja Dittbrenner, Lena Langer, Sarah Maß, Eliza Berrendorf, Isabelle Kühnold, Sophie Ullrich, Sophie Rudolph, Miriam Schumacher, Jessica Halbhuber


Stimmen zum Halbfinalaus des RRK

"Bei uns hat einfach der letzte Pass gefehlt"

Von Frank Schairer (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 31. Januar 2011)
 

RRK-Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller: "In einem Halbfinale gibt es immer eine 50:50-Chance. Man kann also auch ausscheiden. Ein paar Spielerinnen haben nicht ihre normale Leistung gebracht. Wir hatten es dennoch selbst in der Hand, sogar noch ganz zum Schluss. Die Chancen waren da, doch haben wir sie ausgelassen. Dazu fiel der Gegentreffer zum 2:4 zu einfach."

RRK-Trainer Benedikt Schmidt Busse: "Wir waren taktisch gut vorbereitet auf Lichterfelde, auch wenn sich erst kurzfristig entschieden hat, dass wir gegen die Berlinerinnen ran müssen. Bei uns hat einfach der letzte Pass gefehlt. Bis in den Kreis haben wir gute Kombinationen gespielt. Nun sind wir alle sehr traurig über die verpasste Gelegenheit."

TuS Lichterfelde-Trainer Oliver Holm: "Wir haben unser Potenzial besser abgerufen als Rüsselsheim. Das war für mich der Schlüssel zum Erfolg. Der RRK war Favorit und stand unter Druck. Wir haben die nötige Lockerheit mit in die Partie gebracht. Außerdem haben wir sehr diszipliniert gespielt."

RRK-Spielerin Irene Balek: "Wir haben ganz brav gespielt, doch das war zu wenig für ein Halbfinale. In der ersten Halbzeit haben wir den nötigen Biss vermissen lassen, sind in Rückstand geraten und haben so dem Gegner taktisch in die Karten gespielt. Im zweiten Abschnitt waren wir besser, doch haben immer die entscheidenden Zentimeter gefehlt. Wir sind alle sehr niedergeschlagen."

RRK-Spielführerin Eva Frank: "Wir waren taktisch gut vorbereitet auf Lichterfelde, doch waren wir zu ungeduldig und haben viele Bälle verloren. Wir hätten in der zweiten Halbzeit lieber öfter aufs Tor schießen sollen, als den Ball ins Tor tragen zu wollen. Silke Müller ist wegen der verpassten Eckenchance in letzter Sekunde kein Vorwurf zu machen. Ohne sie wären wir erst gar nicht so weit gekommen."


Hoffnungsfunke erlischt jäh

RRK-Damen können sich nach schwachem DM-Halbfinale nicht mehr in die Verlängerung retten

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 31.01.2011)
 

Die Fans des TuS Lichterfelde, zum Teil eingehüllt in weiße Plastikoveralls, wussten schon nach zwei Minuten, was kommen würde. "Finale, Finale" schallte es von der Tribüne der Rhein-Ruhr-Halle, und manche der nebenan sitzenden Fans des Rüsselsheimer RK mögen diese Zuversicht in diesem Moment noch als reichlich verfrüht mit einem milden Lächeln abgetan haben. Singt ihr nur ...

Eine gute Stunde später mussten alle, deren Herzen unter den etwa 1.800 Zuschauern im Halbfinale der deutschen Meisterschaft für die Hessinnen schlug, vor so viel Weitsicht den Hut ziehen. Oder mit einer Spielerin aus dem 3:4 (1:2) unterlegenen Team des Ruderklubs intensiv mitleiden. 14 Sekunden vor Schluss hatte der Südmeister seine fünfte Strafecke herausgeholt und damit die große Chance, sich nach einer bis dahin enttäuschenden Vorstellung zumindest noch in die Verlängerung zu retten. "Und da hätten wir vermutlich psychologisch einen Vorteil gehabt", mutmaßte nicht allein Benedikt Schmidt-Busse.

Mit dem Mute der Verzweiflung: Mit Torwartrechten ausgestattet, erzwingt Irene Balek mit dieser Ecke kurz vor Schluss einen Siebenmeter, den die Österreicherin zum 3:4-Anschluss im DM-Halbfinale gegen TuS Lichterfelde verwandelt. Die letzte Ecke fand dann aber nicht mehr den Weg ins Ziel ...

Was dann geschah, ging auch dem 34 Jahre alten Rüsselsheimer Trainer unter die Haut. Eckenspezialistin Irene Balek, zuvor dreimal im direkten Versuch nicht erfolgreich gewesen und nur zum Überziehen des Torwart-Leibchens für die 180 Sekunden vor Ultimo vom Feld geholte Lisa Lahham einmal ausgewechselt, passte die Kugel durch die Beine nach links auf Silke Müller, deren Schuss am linken Pfosten vorbeistrich. "Das Geräusch, dass das Spiel vorbei ist, habe ich mitbekommen, aber danach nur immer wieder gedacht, 'das darf doch nicht wahr sein'." Bitterlich weinend und mit den Händen vor dem Gesicht kauerte die Athen-Olympiasiegerin auf der Bande und schien zunächst von nichts und niemanden zu trösten. "Wenn man weiß, wie sehr gerade die Älteren bei uns für Hallenhockey leben, macht einen das schon sehr betroffen", so Schmidt-Busse.

Vorwürfe an Müllers Adresse wären fehl am Platz gewesen

Vorwürfe an Müllers Adresse indes gab es aus dem Team nicht und wären auch fehl am Platz gewesen. "Das Zuspiel war nicht gut; der ist mir abgerutscht", räumte Irene Balek sofort ein. Überhaupt dürfte auch den gut 70 RRK-Fans bewusst gewesen sein, dass die große Chance aufs 14. Endspiel und den zehnten Titel nicht in dieser Szene vertan worden war. "Wir haben vorher zu viel liegen gelassen; das war insgesamt einfach viel zu wenig", brachte die erfahrene Österreicherin (33) die Gründe für das für viele Fachleute überraschende Scheitern auf den Punkt. "Es war recht schnell zu erkennen, dass wir heute irgendwie nicht richtig griffig sein würden", befand Schmidt-Busse.

Und dann passierte auch noch genau das, was unbedingt vermieden werden sollte: Der Außenseiter, der erst durch einen 8:4-Erfolg im Viertelfinal-Wiederholungsspiel gegen den Harvestehuder THC an die Wedau gekommen war, ging früh in Führung. Die erste Strafecke sprang der auf der Torlinie postierten Vicky Krüger vom Schläger an den Körper − Siebenmeter. Bundesliga-Torschützenkönigin Kerstin Holm (40 Treffer) trat an und ließ Lisa Lahham keine Chance. Im Gegenzug scheiterte Balek bei der ersten Ecke an Sandra Haack im TuS-Tor, die danach weitere Möglichkeiten entschärfte. Obwohl sich der Außenseiter nach der Führung sehr passiv verhielt und nur noch auf Fehler lauerte, ergaben sich Chancen: Nathalie Krätsch zielte knapp am langen Eck vorbei (14.), Nina Günther traf das Außennetz (16.), dann kam Silke Müller einen halben Schritt zu spät.

Der Ärger, dass die zweite Ecke zwar im Netz zappelte, aber noch einmal ausgeführt werden musste und dann nicht mehr im Tor landete, hielt sich nicht lange. Ein geniales Müller-Zuspiel verwertete Günther zum Ausgleich (23.). Doch auch die Freude hierüber war kurz: Balek verlor ein Laufduell mit der starken Sonja Dittbrenner, die die Kugel zu allem Überfluss der herausstürzenden Lahham durch die Beine spitzelte (26.).

Zwei verlorene Laufduelle vor und nach der Halbzeitpause

Der zweite Abschnitt begann mit einer Riesenchance für "TuSLi", doch Balek rettete spektakulär mit dem Schläger gegen Dittbrenner (33.). Neun Minuten später, der RRK hatte erneut zwei gute Chancen vergeben, sah es ganz düster aus: Die zweite Lichterfelder Ecke zog den zweiten Siebenmeter und das 3:1 nach sich. Diesmal aber verkürzte Müller nach feiner Einzelleistung rasch selbst, doch als Vera Battenberg Holm ziehen lassen musste und diese Lahham mit einem sensationellen Schlenzer in den Winkel zum 4:2 düpierte, wurde es ganz eng.

In den verbleibenden neun Minuten versuchte der RRK alles. Ein Angriff nach dem anderen wurde Richtung Berliner Schusskreis vorgetragen, wobei man sich hier etwas mehr Esprit gewünscht hätte. Zumeist ging‘s mit dem Kopf durch die Wand, sodass sich der Erfolg erst in der Schlussminute zeigte. Die vierte RRK-Ecke landete am Körper einer TuS-Spielerin, und den fälligen Siebenmeter verwandelte Balek souverän. Der kleine Hoffnungsfunke, dass womöglich doch alles gut werden könnte, flammte 14 Sekunden vor dem Ende auf und erlosch dann jäh auf die eingangs beschriebene Weise. Und zumindest dieses Herzschlagfinale hatten die Lichterfelder Anhänger bestimmt so nicht kommen sehen. Den Sieger allerdings schon ...