Die RRK-Herren sind in der Endrunde um die Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft 2010 dabei !!!
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Die Herrenteams in der Endrunde |
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Aus
"FAS" vom 10.01.2010:
Überraschend
stark
Die Rüsselsheimer Hockeyherren
setzen sich im Viertelfinale mit 8:2 Toren beim Berliner HC durch.
west. Der Rüsselsheimer RK bleibt eine Macht im
deutschen Hallenhockey. Dank einer "überragenden Mannschaftsleistung", wie
Trainer Stephan Decher sagte, sind die Hessen zum dritten Mal in Folge in die
Endrunde um die deutsche Meisterschaft eingezogen. Überraschend deutlich 8:2
setzten sich die Rüsselsheimer am Samstag im Viertelfinale beim Berliner HC
durch. "Auf diese Leistung können wir stolz sein", sagte Kapitän Jan Petersen.
"Jetzt wollen wir auch wieder ins Finale." Im Semifinale treffen die RRK-Herren
am 30. Januar, wieder in Berlin, auf den Harvestehuder THC. Den Rüsselsheimern
gelang beim BHC ein Blitzstart. Nach 90 Sekunden Spielzeit führten sie auf dem
ungewohnten Parkettboden schon 2:0, nach fünf Minuten sogar 3:0. "Das war ein
optimaler Start, der uns die Sache sehr erleichtert hat", sagt Trainer Decher,
dessen Taktik, in den ersten Minuten konsequentes Pressing zu spielen, voll
aufgegangen ist. Mit einer 3:0-Führung ging es auch in die Pause. Aber auch nach
dem Wechsel kamen die Berliner, die in der Bundesliga-Ost zuvor keinen einzigen
Punkt abgegeben hatten, nicht mehr an die konzentriert spielenden Hessen heran.
Die Treffer für den aktuellen Europapokalsieger erzielten Julian Wuttke (3),
Tobias Wuttke (2), Oliver Domke, Falk May und Thomas Jost.
Großes Lob von allen Seiten: Torwart Andreas
Späck (Mitte) war der Garant des 8:2-Coups im Play-off-Viertelfinale beim
Berliner HC. RRK-Trainer Stephan Decher (rechts) und Spielführer Jan
Petersen wussten, wem sie die Fahrkarte zur Endrunde in erster Linie zu
verdanken hatten. |
Aus
"Main-Spitze" vom 11.01.2010:
Ein Auftritt vom Allerfeinsten
HOCKEY
Ganz starke RRK-Männer lassen Berliner HC im DM-Viertelfinale keine Chance – 2:8
Von Martin Krieger
BERLIN. Es war kurz nach 14 Uhr, als
der schwer begehrte Trainer freundlich, aber bestimmt von einem seiner
Schützlinge an die ausstehende Umsetzung einer im Vorfeld getätigten Zusage
erinnert wurde. "Ich muss den Jungs jetzt erst mal was zu trinken besorgen",
sagte Stephan Decher und drückte das im Dauereinsatz befindliche Mobiltelefon
kurzerhand jenem Abgesandten der Mannschaft in die Hand. Wenige Minuten später
erreichten die Jubelgesänge der Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK wieder jene
Phonstärken, die die Hessen bereits unmittelbar nach der Schlusssirene in der
Schöneberger Sporthalle erreicht und tänzerisch untermalt hatten.
Die große Freude, die sich auch bei
der späteren Heimfahrt in Richtung Untermain im Zug immer wieder Luft machte,
war verständlich und mehr als berechtigt. Denn was der Südzweite an diesem
zweiten Samstag im neuen Jahr beim 8:2 (3:0)-Coup an der Spree geboten hatte,
war vom Allerfeinsten. Und dürfte den gastgebenden Berliner HC sowie dessen nach
zehn Siegen in der Oststaffel der Bundesliga verwöhnten und annähernd
vierstellig erschienenen Anhang fast noch mehr geschreckt haben, als Tief Daisy.
"Wir waren ja schon am
München-Wochenende wirklich stark, aber das heute war noch deutlich besser. Aber
trotzdem dachte ich immer, von denen muss doch noch was kommen", wunderte sich
der erfahrene RRK-Abwehrrecke Christian Domke. Kam aber trotz vier aktueller
EM-Fahrer im Berliner Team und zwei ganz enger Halbfinal-Auseinandersetzungen
2008 und 2009 nicht wirklich. Derart eindrucksvoll entschied der Südzweite das
erste DM-Viertelfinale für sich, dass in drei Wochen mit ihm gerechnet werden
muss, wenn in der Hauptstadt auch der 49. Deutsche Meister ermittelt wird. "Auf
diese Leistung können wir stolz sein. Und natürlich wollen wir jetzt auch wieder
ins Finale", sagte Mannschaftskapitän Jan Petersen.
Dass die Partie einen verblüffend
einseitigen Verlauf nahm, obwohl gerade der selten gewordene Parkettboden dem
BHC zuletzt vier Mal in Serie den Weg in die Vorschlussrunde geebnet hatte,
dafür machte der Rüsselsheimer Übungsleiter später vier Dinge verantwortlich:
"Wir sind sehr gut gestartet und haben aus dem schnellen 3:0 noch mehr
Selbstbewusstsein geschöpft. Dazu war die Defensivleistung des gesamten Teams in
der Folgezeit einfach klasse; wir haben fast alle Zweikämpfe gewonnen und wenn
wirklich mal einer durchkam, dann war immer ein anderer zur Stelle. Entscheidend
war auch, dass die taktischen Vorgaben wirklich zu hundert Prozent umgesetzt
worden sind. Und bei den Standards haben wir, allen voran dank Andi Späck, fast
nichts anbrennen lassen."
Freude nach dem Sieg des RRK im
Viertelfinale über den BHC |
Der groß gewachsene RRK-Torhüter, den
keiner seiner Teamkollegen zuvor jemals so stark erlebt hatte, wuchs an diesem
Tag buchstäblich über sich hinaus und krönte seine formidable Vorstellung mit
zwei gehaltenen Siebenmetern: Zunächst klärte er per Fuß gegen Tim Pehlke (22.),
nach der Pause dann nicht minder spektakulär mit dem Schläger gegen Richard
Braun (52.). "Wir hatten uns heute viel vorgenommen, brauchten aber nach den
schnellen Gegentoren zu lange, um uns zu stabilisieren. Dazu war unsere
Chancenverwertung eine Katastrophe und der RRK-Sieg völlig verdient",
bilanzierte BHC-Coach Friedel Stupp.
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 13.01.2010:
Gegen Nationalteam
Hallenhockey: RRK bestreitet
heute Test gegen Tschechien
–
Melden für DM-Endrunde
Am heutigen Mittwoch bestreitet die
erste Herren-Hockeymannschaft des Rüsselsheimer RK ein Trainingsspiel gegen
die tschechische Nationalmannschaft. Die Tschechen werden von Torsten Althoff,
einem langjährigen Aktiven des RRK, trainiert. Sie bereiten sich derzeit auf
die Hallen-Europameisterschaft vor. Anpfiff ist um 20 Uhr in der Sporthalle
Dicker Busch.
Auch für die Rüsselsheimer ist die
Begegnung ein willkommener Test, denn sie haben sich bekanntlich am
vergangenen Samstag für die deutsche Hallen-Endrunde qualifiziert und müssen
nun zusehen, wie sie bis zum 30. Januar, wenn in Berlin jene DM-Endrunde
beginnt, ihre gute Form konservieren. Beim Berliner HC, dem Ersten der
Bundesliga-Ostgruppe, imponierte der Meister des Jahres 2008 und Vizemeister
2009 durch einen 8:2-Kantersieg.
RRK-Fans, die ihr Team in die
Hauptstadt begleiten wollen, sollten ihr Interesse umgehend per Mail an
webmaster@rrk-online.de unterstreichen. Wie der Verein mitteilt, ist an
eine Anreise per Bahn am Samstag gedacht. Zurück geht es erst am Sonntag, auch
wenn das Team von Trainer Stephan Decher samstags im Halbfinale gegen
Harvestehude ausscheiden sollte. Aber daran verschwendet ohnehin kein Fan des
Ruder-Klubs einen Gedanken.
In Berlin werden die Rüsselsheimer
auf jeden Fall erneut Torsten Althoff begegnen, denn dieser ist ja
hauptsächlich Coach des Mannheimer HC. Die Kurpfälzer haben sich am Samstag
durch ein 10:7 gegen die Zehldendorfer Wespen ebenfalls für die nationale
Hallen-Endrunde qualifiziert. "Als Aufsteiger direkt zur Endrunde zu fahren,
ist natürlich fantastisch", freut sich Althoff.
Torreiches Testspiel: Thomas Jost
(links), Ales Perinka sowie die tschechische Nationalmannschaft und der
RRK boten den Zuschauern des kurzfristig anberaumten Hallenhockeyspiels
viele Tore und guten Sport. Letztlich gewann der RRK mit 9:8. |
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
15.01.2010:
Mit altem Sponsor zum Siegtor
Hallenhockey: Beim 9:8-Sieg des
RRK im Testspiel gegen Tschechien sind unter anderem Trikots ohne Nummern, ein
fantastischer Schlenzer und ein ewig junger Oliver Domke zu bewundern
Noch gut zwei Wochen sind es bis
zur Hallenhockey-Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in der Berliner
Max-Schmeling-Halle. Im Rüsselsheimer Fanlager ist man bereits mit der
Reiseplanung und der Hotelunterbringung beschäftigt. Aus sportlicher Sicht
gilt es für die Mannschaft von Trainer Stephan Decher, die Form des
sensationellen Viertelfinalauftritts beim 8:2-Sieg beim favorisierten Berliner
HC zu halten.
Ein idealer Test war da die
kurzfristig anberaumte Partie gegen die tschechische Nationalmannschaft am
Mittwochabend. Dass es ein reines Testspiel war und nicht mehr, machten kleine
Details deutlich. So kamen die Schiedsrichter aus den RRK-Reihen, und die
Tschechen, die vom gebürtigen Rüsselsheimer Torsten Althoff trainiert werden,
traten in weißen T-Shirts ohne Rückennummern an. Und eine Besonderheit am
Rande: Aus Trikotmangel lief RRK-Kapitän Jan Petersen als einziger in einem
sonderbaren Hemd auf. Es trug noch den Werbezug des ehemaligen Sponsors Opel.
Sportlichen Wert hatte die Partie,
die in drei Spielabschnitten zu 20 Minuten ausgetragen wurde, aber zu jeder
Zeit. Die Tschechen hatten zuletzt das Vorbereitungsturnier in Leipzig
gewonnen und dabei auch die EM-Favoriten Deutschland und Niederlande hinter
sich gelassen. Der Gast präsentierte sich hoch motiviert und als spielstarkes
Team in der Rüsselsheimer Sporthalle Dicker Busch.
Heute reist die Mannschaft zur
Hallen-Europameisterschaft nach Almere in den Niederlanden weiter, wo sie sich
einiges ausrechnet. Wenn es nach Torsten Althoff geht, zieht sie ins
Halbfinale ein. In der schweren Gruppe warten am Wochenende jedoch
Deutschland, Niederlande und Österreich.
Wegen der EM musste RRK-Trainer
Stephan Decher bei diesem letzten Test auch auf den österreichischen
Nationalspieler Christian Minar verzichten. Leicht angeschlagen fehlten auch
Christian Domke und Mirco Fuchs. Für den Ruder-Klub war es ein Test unter
Wettkampfbedingungen und allemal besser als normales Training. "Gegner auf so
einem hohen Niveau findet man in dieser Phase der Saison, wo viele Teams
bereits pausieren, kaum noch", sagte Decher. Die Anfrage von Tschechiens
deutschem Trainer Torsten Althoff
– sonst in Diensten von Liga-Konkurrent Mannheimer HC
–
kam da gerade recht.
Althoffs Mannschaft begann
hellwach, lag nach 120 Sekunden bereits mit 2:0 in Führung. Tomás Procházka
und Stepan Bernatek, beide sonst beim Mannheimer HC aktiv, machten auf sich
aufmerksam. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sich beim Rüsselsheimer RK
einer alter Bekannter zu Wort meldete, nämlich Ausnahmekönner Oliver Domke.
Der Stürmer, der im März seinen 34. Geburtstag feiert, scheint sich
rechtzeitig zur Endrunde seiner Topform anzunähern. Am Mittwochabend verzückte
er die Zuschauer, erzielte in der 5. Minute zunächst das 1:2. Nach einem
Fehler vom Mann im Opel-Trikot, Kapitän Jan Petersen, in der Defensive kamen
die Tschechen jedoch zum 3:1. Tobias Wuttke konnte vor der ersten Pause noch
auf 2:3 verkürzen. Nach Wiederanpfiff war es wieder Oli Domke, der mit einem
Bandentrick beinahe zum Ausgleich getroffen hätte. Den besorgte mit dem
schönsten Treffer des Tages kurz darauf Thomas Jost per herrlichem
Rückhandschlenzer. Doch nach einer Ecke gingen die Tschechen wieder mit 4:3 in
Führung. Im Zusammenspiel mit Julian Wuttke war es wieder Domke, der in der
29. Minute zum 4:4 traf. Nach dem Spiel meinte er: "Die Wuttke-Brüder sind
beides hervorragende Hallenspieler. Das Zusammenspiel mit Julian, der viele
Tore für uns erzielt hat, klappt mit jedem Spiel besser." Die Tschechen
zeigten sich jedoch unbeeindruckt, gingen bis zur 45. Minute mit 7:4 in
Führung. Ein sorgenvoller Blick von RRK-Coach Decher fiel in dieser Phase
nicht nur aufs Parkett, sondern auch auf die Ersatzbank. Dort wurde Oli Domke
von Physiotherapeutin Diana Czerwonka an der Schulter behandelt. "Diese
Verletzung plagt mich schon fast ein Jahr, aber für die Endrunde wird es noch
reichen", sagte der RRK-Stürmer mit einem Schmunzeln. Im Sommer will er
definitiv seine lange Karriere beenden.
Die Schlussphase des Testspiels
gegen die tschechische Nationalmannschaft gehörte wieder dem RRK. Nico Lange,
Moritz Frank per Ecke, ein Tscheche und zweimal Oli Domke mit Nachdruck trafen
zum 8:8, ehe der Mann im falschen Trikot, RRK-Kapitän Jan Petersen, 20
Sekunden vor Schluss mit seinem Treffer zum 9:8 dem Ruder-Klub doch noch den
Sieg bescherte.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
16.01.2010:
Auf ein Wiedersehen im Finale
Hockey: Der Rüsselsheimer
Torsten Althoff betreut neben dem Mannheimer HC die tschechische
Nationalmannschaft
Von Frank Schairer
Der tschechischen Sprache ist er
zwar nicht mächtig, doch bewegt hat Torsten Althoff bei der tschechischen
Hallen-Auswahl in kurzer Zeit bereits einiges. Ob es für das von ihm betreute
Team bei der Hockey-Europameisterschaft an diesem Wochenende in Almere in den
Niederlanden der ganz große Coup wird, wird sich zeigen. Am Mittwoch beim
Testspiel in Rüsselsheim deutete Althoff im Gespräch mit dem Echo an, dass
seine Mannschaft für eine Überraschung gut sein könnte.
Ansage: Der Rüsselsheimer Torsten Althoff (links) trainiert die
tschechische Hallenhockey-Nationalmannschaft, musste sich aber mit ihr in
einem hart umkämpften Testspiel am Mittwoch dem Rüsselsheimer RK mit 8:9
beugen. |
Das Traineramt bei der
tschechischen Hallen-Nationalmannschaft ist das jüngste Kapitel in Althoffs
Werdegang. Sonst steht er ja in Diensten des Mannheimer HC. In der badischen
Stadt hat der 39-Jährige eine neue Heimat gefunden. Seine Wurzeln liegen aber
70 Kilometer nördlich. In der Opel-Stadt aufgewachsen, verfiel er früh der
Leidenschaft fürs Hockey, spielte zusammen mit Volker Schädel für den
Ruder-Klub, trainierte die RRK-Nachwuchsteams, in denen Spieler wie Oliver und
Christian Domke heranreiften. In Berti Rauths Schatten hat er viel
dazugelernt.
Mit 28 Jahren kam für ihn der
Schnitt. Gerade hatte er sein Sportstudium in Mainz mit dem Diplom
abgeschlossen. Es gab eine Anfrage aus Braunschweig. Torsten Althoff sollte
die Jugendauswahlteams Niedersachsen betreuen. Er sagte zu, und es begann ein
neuer Lebensabschnitt, der bis ins Jahr 2004 andauern sollte.
"Vor sechs Jahren wurde mir klar,
dass es Zeit für den nächsten Schritt war. Ich wollte über kurz oder lang als
Bundesligatrainer arbeiten", erzählt er. Ein halbes Jahr führte ihn der
Hockeysport nach Neuseeland. Danach wurde er Trainer in Köln und wohnte in
Leverkusen. Beim Deutschen Hockey-Bund sammelte er als Co-Trainer der
Nationalmannschaft weitere Erfahrungen unter Bundestrainer Bernhard Peters. Am
Ende stand der Weltmeisterschaftstriumph vor heimischer Kulisse in
Mönchengladbach.
Es folgte ein Engagement als
Sportlicher Leiter beim Crefelder HTC. Doch nach einem Jahr stand wieder eine
Veränderung an. Torsten Althoff erhielt im Sommer 2007 ein Angebot des
damaligen Zweitligisten Mannheimer HC. Der Verein feierte im nämlichen Jahr
sein 100-jähriges Bestehen. Unter Peter Lemmen hatte man Großes vor. Ein
wichtiger Baustein sollte Althoff sein.
Der Aufstieg im Feld gelang. Der
RRK, damals unter Kai Stieglitz, blieb auf der Strecke, schaffte aber im
folgenden Jahr ebenfalls den Sprung in die Eliteliga. Auch in der Halle
lieferten sich die beiden Teams in dieser Saison der Bundesliga Süd hart
umkämpfte Duelle. In Mannheim behielt die Mannschaft von Torsten Althoff die
Oberhand. In Rüsselsheim konterte das Team von RRK-Trainer Stephan Decher.
Nachdem beide Teams ihre
Viertelfinalspiele gewonnen haben, reisen beide nach Berlin zur Endrunde. Ein
mögliches Zusammentreffen könnte es im Finale am Sonntag, 31. Januar geben,
vorausgesetzt, beide Teams gewinnen ihre Halbfinals. Am Mittwoch schüttelten
sich beide Trainer beim Testspiel schon einmal die Hände. Mit den Tschechen
hatte Althoff dem RRK letztlich nicht Paroli bieten können. Doch genoss es der
39-Jährige sichtlich, in der Sporthalle "Dicker Busch" alte Bekannte
wiederzutreffen.
Im Ausblick auf die Hallen-Endrunde
ließ der ehrgeizige Coach jedoch keinen Zweifel, dass sein Herz für den MHC
schlägt: "Mit Krefeld stand ich dem Ruder-Klub schon einmal in einer Endrunde
gegenüber. Nun haben wir es als Aufsteiger mit dem Mannheimer HC direkt zur
Endrunde geschafft, da wäre ein Finale gegen den Rüsselsheimer RK ein Traum."
Aus
"Main-Spitze" vom 21.01.2010:
RRK-Herren vor Rot-Weiss Köln,
aber hinter UHC
(kri). Zweiter bei der Wahl zur
Mannschaft des Jahres, aber Erster bei der Deutschen Meisterschaft? Zehn Tage
vor der Hallen-Endrunde in Berlin waren die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK
(Stimmenanteil: 19,4 Prozent) beim nationalen Votum nur den Damen des
Überraschungs-Feldchampions UHC Hamburg (24,3) unterlegen, ließen aber
Doppelmeister Rot-Weiss Köln (16,7) hinter sich. Die Hockeyspielerin 2009
heißt Janine Beermann (Düsseldorfer HC/18,7), ihr männliches Pendant Martin
Häner (Berliner HC/16,8). RRK-Spielführerin Eva Frank belegte mit 10,8 Prozent
aller Stimmen den sechsten Platz.
Aufmerksam und engagiert verfolgt Stephan Decher (links) die Aktionen
seiner Mannschaft auf dem Parkett. Der Trainer fährt mit den
Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK nicht ohne gewisse Aussichten zur
Endrunde um die deutsche Hallenmeisterschaft nach Berlin. |
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
23.01.2010:
Blauer Wimpel Riesensache
Hockey: Rüsselsheimer Männer
zeigen sich mit dem 9:8-Erfolg im Testspiel gegen Tschechien gut gerüstet für
die DM-Endrunde in Berlin
Mit 9:8 hat der Rüsselsheimer Ruder-Klub das letzte Testspiel
gegen die tschechische Nationalmannschaft gewonnen. Die Mannschaft von Stephan
Decher scheint für die Endrunde um die deutsche Hockey-Meisterschaft am
30./31. Januar in der Berliner Max-Schmeling-Halle gerüstet. Der Trainer
beantwortete Fragen von unserem Mitarbeiter Frank Schairer.
ECHO: Herr Decher, der RRK
ist wieder unter den besten vier deutschen Hockey-Teams in der Halle. Welche
neuen Erkenntnisse konnten Sie im letzten Testspiel vor der Endrunde gewinnen?
Stephan Decher: In dieser
Phase der Saison, wo sich nur noch vier Teams im Spielbetrieb befinden, ist es
schwer, gute Gegner zu finden, da kam die Partie gegen die Tschechen gerade
recht. Sie haben sich als gute Hallenmannschaft präsentiert. Für uns war es
wichtig zu sehen, dass wir so eine Partie gewinnen können, auch wenn wir nicht
komplett sind. Die Jungs haben gezeigt, dass sie hervorragend in Form sind.
ECHO: Ihre Fähigkeit hat die
Mannschaft beim 8:2 beim Berliner HC unter Beweis gestellt. Ist die Hauptstadt
ein gutes Pflaster?
Decher: Ja (schmunzelnd),
ich gehe davon aus, dass wir beim zweiten Auftritt in Berlin eine ähnlich
starke Leistung zeigen können. Allerdings werden die Karten neu gemischt und
unser Gegner im Halbfinale, der Harvestehuder THC, ist ein anderer.
ECHO: Der Rüsselsheimer
Ruder-Klub gilt als geschlossene, kompakte Mannschaft, die über viele Jahre in
beinahe gleicher Besetzung, angetreten ist. Gibt es dennoch Schlüsselspieler,
die am Samstag, 30. Januar, den RRK zum dritten Mal in Folge ins Finale
bringen könnten?
Decher: Einzelne können an
einem starken Tag in der Halle ein Spiel mit Sicherheit entscheiden. An erster
Stelle möchte ich da unseren Torhüter Andreas Späck nennen. Doch auch die
Spieler, die die Standardsituationen wie kurze Ecken oder Siebenmeter
ausführen, stehen besonders im Fokus. Um am Ende erfolgreich zu sein müssen
aber alle Spieler ihr volles Leistungsvermögen abrufen, so wie uns das im
Viertelfinale gelungen ist.
ECHO: Die Stärke des RRK war
in den zurückliegenden beiden Spielzeiten jeweils die starke Defensive. Nun
scheint auch die Offensive durch Neuzugang Julian Wuttke schwerer
auszurechnen. Wie wichtig ist da der Faktor Oliver Domke?
Decher: Oli ist wieder gut
in Form, er hatte eine Phase, in der er aus beruflichen Gründen nicht
trainieren konnte. Zurzeit ist er wieder voll im Training und hat auch den
nötigen Spaß am Spiel. Er ist ein begnadeter Hockeyspieler und hat zuletzt
beim Viertelfinale beim BHC und auch jetzt im Test gegen die Tschechen
unterstrichen, dass er auch mit 33 Jahren einer ist, der Spiele alleine
entscheiden kann. Für ihn, wie für uns alle, wäre der Gewinn des blauen
Meisterwimpels in Berlin eine Riesensache.
ECHO: Herr Decher, wann
waren Sie das letzte Mal bei einer DM-Endrunde?
Decher: Das liegt schon
etwas zurück. 2002 war ich als Spielertrainer mit der TG Frankenthal bei der
Endrunde in Duisburg. Mit der TGF sind wir ja in den vergangenen drei Jahren
immer im Viertelfinale gescheitert. Erfolge in der Halle konnte ich bislang
insbesondere als Co-Trainer der Nationalmannschaft sammeln. Deswegen freue ich
mich nun besonders auf Berlin.
Aus "FAZ" vom 27.01.2010:
RRK setzt auf Brüderpower
Die Domkes und Wuttkes
Von
Alex Westhoff
Erfahrung, Eingespieltheit, blindes Verständnis
–
der Rüsselsheimer RK hat zwei Prototypen in seinen Reihen, die diese
sportlichen Werte verkörpern: die Brüder Oliver und Christian Domke. Die
beiden spielen seit 27 Jahren gemeinsam Hockey am Untermain, haben gemeinsam
in der Nationalmannschaft gewirkt, haben ihrem Verein gemeinsam immer die
Treue gehalten und wollen an diesem Wochenende bei der Endrunde in Berlin noch
mal gemeinsam deutscher Meister in der Halle werden. Im Halbfinale trifft der
Europapokalsieger am Samstag auf den Harvestehuder THC.
Erfahrung, Eingespieltheit, blindes Verständnis
– überhaupt hat sich Trainer Stephan Decher, der im vergangenen Sommer
beim RRK begann, in der Hinsicht in ein gemachtes Nest gesetzt. Viele seiner
Spieler kennen sich von klein auf, haben die Jugendteams des Klubs durchlaufen
und spielen seit Jahren gemeinsam in der ersten Herrenmannschaft. Aber solch
eine lange RRK-Geschichte wie die Domkes hat keiner. "Da müssen wir und ich
uns sehr umgewöhnen, wenn mein Bruder im Sommer aufhört", sagt Christian Domke,
der mit 31 Jahren zwei Jahre jüngere. Oliver Domke, der Siegtorschütze für die
deutsche Nationalmannschaft im WM-Finale 2002, will im Sommer seine Laufbahn
beenden. Bruderbeziehungen auf dem Sportplatz sind ja häufig nicht frei von
Konfliktstoff. Brüdern kann man härtere Sprüche entgegenschleudern, Brüder
kann man im Training härter angehen, tätlich und verbal. Ob Christian häufig
unter seinem großen Bruder mit dem etwas größeren Namen und Hockeytalent
gelitten habe? "Bestimmt hat er das", sagt Oliver, dem in seinem Sport schon
so manche emotionale Unbeherrschtheit unterlaufen ist. "Ich weiß, wie man ihn
nehmen muss", sagt Christian augenzwinkernd. "Der Olli meint es oft nicht so,
wie er es sagt."
Julian und Tobias Wuttke, das zweite Brüderpaar im Team der Rüsselsheimer,
haben eine ganz andere gemeinsame Hockeygeschichte. Wichtige Kräfte im Team
von Trainer Decher sind auch sie. Julian Wuttke und Oliver Domke spielen immer
als Duo in einem erfolgreichen Stürmerblock. Im Gegensatz zu den Brüdern Domke
haben die beiden Wuttkes in ihrer Karriere aber kaum zusammen für eine
Mannschaft auf dem Platz gestanden. Die Wege der beiden Pfälzer trennten sich
nach der Jugend beim Dürkheimer HC. Als der 29 Jahre alte Tobias vor
anderthalb Jahren nach Rüsselsheim wechselte, kam der drei Jahre jüngere bald
hinterher
– und fertig war das stürmende Brüderpaar. "Die Aussicht, mal wieder
mit meinem Bruder zusammen zu spielen, war sicher auch ein Grund, der für den
RRK sprach", sagte Julian. Wenn der RRK einen Siebenmeter zugesprochen
bekommt, ist dies Aufgabe der Familie Wuttke. Ein kurzer Blick genügt, und
derjenige, der sich sicherer fühlt, tritt an. "Wir haben uns in jeder Sportart
immer duelliert und dabei ganz schön gepuscht", erzählt Julian.
Nach vorne gepuscht hat sich die ganze Rüsselsheimer Mannschaft in dieser
Hallenspielzeit. Besonders als ihre Mission, die Qualifikation für die
Endrunde um die Meisterschaft, nach einem durchwachsenen Saisonstart zu
scheitern drohte. Mit einem Kraftakt gelang den Hessen am letzten
Vorrundenspieltag ein 7:6 gegen Mannheim und damit der Sprung ins
Viertelfinale. Die erstklassige Leistung beim überraschend hohen 8:2-Sieg beim
Berliner HC hat in Rüsselsheim Titelhoffnungen sprießen lassen. "Wenn wir
diese Leistung noch zwei Mal abrufen können", sagte Trainer Decher, "dann
haben wir gute Chancen, den Titel zu holen." Die Verteilung der Tore in
Berlin: fünf Treffer von den Wuttkes, einer von den Domkes.
Aus "Frankfurter Rundschau" vom
27.01.2010:
Formkurve gibt RRK Hoffnung
Hockeyteam vor DM-Finale
Von Christian Stör
Eine Prognose will keiner wagen.
"Die vier Mannschaften geben sich nicht viel. Jeder kann gewinnen", sagt
Kapitän Jan Petersen, während Trainer Stephan Decher von einem "ausgeglichenen
Teilnehmerfeld ohne Topfavoriten" spricht. Eins ist allerdings klar: Die
routiniertesten Akteure hat der Rüsselsheimer RK, der sich bereits zum vierten
Mal hintereinander für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft im
Hallenhockey qualifizieren konnte. Davon können die anderen Mannschaften, die
beim Finalturnier am Wochenende in Berlin um die Krone kämpfen werden, nur
träumen: Weder der Mannheimer HC noch Uhlenhorst Mülheim oder der
Harvestehuder THC weisen eine vergleichbare Bilanz auf.
Ein weiterer Faktor lässt die
RRK-Fans auf den erneuten Titelgewinn hoffen: die Formkurve. Nach
durchwachsenem Saisonstart wurde der Europapokalsieger von 2009 immer stärker,
schaffte am letzten Vorrundenspieltag gerade noch den Sprung ins
Viertelfinale, um dort den mit Hallennationalspielern gespickten Berliner HC
zu zerlegen (8:2).
Freilich wartet im Halbfinale am
Samstag (18.45 Uhr) in Harvestehude gleich ein besonders schwerer Brocken auf
den RRK. Tatsächlich spricht die Qualität der Einzelspieler eher für den
Gegner, der unter anderem Benjamin Stanzl in seinen Reihen hat. Der
Österreicher wurde bei der EM Mitte Januar im niederländischen Almere zum
besten Spieler des Turniers gewählt. "Auf ihn müssen wir besonders achtgeben",
sagt Petersen, der zudem das variable Spielsystem von Harvestehude als "sehr
unangenehm" bezeichnet. Dennoch rechnen sich die Hessen gute Chancen gegen die
Hamburger aus. "Wir sind sehr ausgeglichen besetzt, können deshalb ständig
durchwechseln, ein hohes Tempo gehen und 60 Minuten Pressing spielen", so
Decher, der den Hamburgern mit einer guten Defensivarbeit "das Leben so schwer
wie nur möglich machen will".
Aus
"Main-Spitze" vom 29.01.2010:
Potential für blauen Wimpel
vorhanden
HALLEN-DM Hockeyspieler des
Rüsselsheimer RK greifen in Berlin nach dem fünften Titel / Schweres
Halbfinale gegen Harvestehuder THC
Einer der Schlüssel zum Erfolg: Mit einer
ähnlich guten Strafeckenabwehr wie im DM-Viertelfinale können es die
RRK-Hockeycracks (Torhüter Andreas Späck, Thomas Jost, Tobias Wuttke) bei
der Endrunde in Berlin weit bringen. |
Von
Martin Krieger
Es geht wieder in die selbe
Metropole und es soll wieder schneien: Drei Wochen nach dem glorreichen
8:2-Triumph beim Berliner HC im Viertelfinale der deutschen
Hallenmeisterschaft möchten die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK an den
letzten Januar-Tagen in der Hauptstadt auch die beiden letzten Stufen der
nationalen Erfolgsleiter erklimmen. Ein Jahr nach dem Verlust des nationalen
Titels aufgrund der finalen 3:5-Niederlage gegen Rot-Weiss Köln hat der
Europapokalsieger bei der Endrunde in der Max-Schmeling-Halle nur eines im
Sinn: Am Sonntag gegen 16 Uhr zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den
blauen Meisterwimpel hochzuhalten.
Dass das Leben im Allgemeinen und
das Hockeyleben im Speziellen kein Wunschkonzert ist, wer wüsste das besser,
als die beiden ältesten Spieler im Team des RRK: Zum sechsten Mal seit dem
Jahr 2000 sind Oliver (33) und Christian Domke (31) bei einer Endrunde dabei,
doch erst einmal
– vor zwei Jahren im
Hamburg
– ging es wunschlos
glücklich zurück an den Untermain. Da zumindest der ältere der beiden Brüder
intensiv ans Aufhören denkt, wird sich der langjährige Nationalstürmer am
Wochenende bestimmt noch einmal besonders ins Zeug legen. So wie vor drei
Wochen beim Coup beim hochgehandelten DM-Gastgeber BHC. Dass seinerzeit dem
gesamten Kollektiv eine vorzügliche Leistung gelang, hat dem Trainer ein gutes
Gefühl für den Saisonhöhepunkt vermittelt: "Die Mannschaft hat eindrucksvoll
bewiesen, dass sie sich dank ihrer mentalen Stärke auf wichtige Spiele
besonders konzentrieren kann", so Stephan Decher.
Dass dies schon am Samstag
unabdingbare Voraussetzung sein wird, um auch tags darauf noch einmal die
Schläger aus den Taschen holen und nach dem Titel greifen zu können, darüber
sind sich im RRK-Lager alle im Klaren. "Das wird ein ganz schweres Spiel
– viel schwerer als das Viertelfinale", sagt der Coach im Hinblick auf
die Aufgabe in der Vorschlussrunde (18.45 Uhr) gegen den Harvestehuder THC.
Der Nord- staffelzweite aus Hamburg, vor fünf Jahren schon einmal im
Halbfinale Endstation für den Ruder-Klub (8:9 nach Verlängerung), ließ mit
einem 7:6-Erfolg nach Verlängerung beim Crefelder HTC aufhorchen. "Beim
West-Ersten zu gewinnen, ist sehr schwer", weiß Decher und erwartet
entsprechend ein Duell auf Augenhöhe. "Die Tagesform und das Quäntchen Glück
werden entscheiden."
Entsprechend mag sich der RRK-Coach
auch noch gar nicht zu einem möglichen Gegner im 49. Endspiel (Sonntag, 14.30
Uhr) äußern, den zuvor (16.30 Uhr) HTC Uhlenhorst Mülheim und der Mannheimer
HC ermitteln. Die ganze Vorbereitung galt dem Halbfinale, was neben gezielten
Training auch einige Stunden Videoanalyse beinhaltete. "Eine technisch starke
Truppe mit drei herausragenden Kräften", sagt Decher. Insbesondere Benjamin
Stanzl muss der RRK in den Griff bekommen, was nicht leicht werden wird.
"Einer der besten, wenn nicht sogar der beste Offensivspieler in der
Bundesliga", so das Urteil des Rüsselsheimer Übungsleiters zum torgefährlichen
und trickreichen Österreicher.
Seinen Landsmann, beim EM-Cup zum
besten Turnierspieler gewählt, aus dem eff-eff kennt RRK-Abwerrecke Christian
Minar, was für eine Sonderbewachung spräche. Doch Minar plagt seit der EM eine
Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen, Mirco Fuchs hat Knieprobleme. "Ich gehe
davon aus, dass beide auf die Zähne beißen werden", sagt Decher, der aufgrund
dieser Unwägbarkeit heute mit 13 Spielern in den Zug steigt. Dass er am späten
Sonntag am liebsten als Deutscher Meister zurückkehren würde, versteht sich
von selbst: "Eine Endrunde ist immer etwas Besonderes. Wir wollen den Titel
und haben auch das Potential dazu". Schön zu hören ...
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
30.01.2010:
Blauer Wimpel winkt dem RRK
Hallenhockey: Rüsselsheimer
Männer bestreiten bei der DM-Endrunde in Berlin heute das Halbfinale gegen
Harvestehude –
Einsatz von Europameister Minar und von Fuchs noch fraglich
frai - Blauer Wimpel,
Europapokalsieg, Deutscher Vizemeister: Große Momente konnten die Hockeyherren
des Rüsselsheimer Ruder-Klubs in den vergangenen beiden Spielzeiten in der
Halle genießen. Die Mannschaft ist gewillt, diese Erfolgsgeschichte an diesem
Wochenende in der Berliner Max-Schmeling-Halle fortzuschreiben.
Auf dem
Schläger haben es die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK, ob sie am
Wochenende in Berlin Deutscher Hallenmeister werden. Christian Minar
(rechts) und Mirco Fuchs bangen allerdings noch um ihren Einsatz. |
Heute (18.45 Uhr) steht der RRK im
Halbfinale um die deutsche Meisterschaft dem Harvestehuder THC gegenüber. Das
Endspiel am morgigen Sonntag wird um 14.30 Uhr angepfiffen.
Die 49. Hallen-Endrunde ist für
Rüsselsheims Trainer Stephan Decher eine besondere Herausforderung. Der
40-Jährige war zuletzt 2002, damals noch als Spielertrainer mit der TG
Frankenthal, bei einer Endrunde. Er weiß: "Es gibt keinen Favoriten. Die
Leistungsspitze im Hallenhockey liegt sehr sehr nahe beieinander." Mit
Argusaugen wird man beim RRK deshalb das erste Halbfinale am heutigen Tag um
16.30 Uhr zwischen Uhlenhorst Mühlheim und dem Mannheimer HC verfolgen.
Im zweiten Halbfinale will der RRK
seine Chance nutzen, um zum dritten Mal in Folge ins Endspiel um die deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft einzuziehen. Der Gegner aus Hamburg wird jedoch
schwer zu bezwingen sein. Nach dem Bundesliga-Abstieg im Feld in der
vergangenen Saison wurde Christian Blunck Trainer beim Harvestehuder THC. Der
Olympiasieger von 1992 führte sein Team erfolgreich durch die Nordgruppe, in
der es auch den UHC Hamburg hinter sich ließ. Im Viertelfinale gelang dem HTHC
beim favorisierten Crefelder HTC nach Verlängerung ein 9:8-Sieg.
"Den HTHC zeichnet Flexibilität in
der Spielgestaltung aus. Grundsätzlich stehen sie in der Defensive gut und
spielen starke Konter, doch gerade in Krefeld, als sie nach 40 Minuten mit 2:5
zurücklagen, haben sie gezeigt, dass sie auch ein starkes Pressing spielen
können", analysiert Stephan Decher. Drei Spieler hebt Decher hervor: In der
Defensive sei Moritz Fuhrmann (21) ein wichtiger Mann, der internationale
Erfahrung gesammelt habe. In der Offensive sorge Tobias Lietz (22) für große
Gefahr. Mit dem 21-jährigen Benjamin Stanzl hätten die Hamburger zudem den
derzeit wohl besten Hallenspieler weltweit. Er führte vor 14 Tagen mit seinen
Toren die österreichische Nationalmannschaft erstmals zur
Hallen-Europameisterschaft und wurde als bester Spieler des Turniers
ausgezeichnet.
Stanzls Landsmann Christian Minar
steht in den Reihen des RRK. Er brachte neben dem Titel auch eine Verletzung
von der EM mit. Der 29-Jährige laboriert an einer Schleimbeutel-Entzündung im
Ellenbogen und stieg erst am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining ein.
Neben Minars Einsatz ist auch der von Leistungsträger Mirco Fuchs fraglich. Er
plagt sich seit dem Viertelfinale mit Schmerzen im Knie und konnte nur
eingeschränkt trainieren.
Beim Ruder-Klub ist man jedoch
guter Dinge: "Wir haben seit unserem gewonnenen Viertelfinale beim Berliner HC
gut trainiert. Auch Oli Domke konnte voll mitziehen. Die Mannschaft brennt auf
die Endrunde", sagt Decher. Mit einem 13 Mann starken Kader
– einziger
Torhüter ist Andreas Späck –
geht es in die Hauptstadt. Ein Spieler muss also noch vor Ort gestrichen
werden. "Sollte sich Späck verletzen, was ich nicht hoffe, hätten wir noch die
Möglichkeit unsere Nummer zwei, Kenny Geiß, nachzunominieren", sagt der
RRK-Coach.
Vor fünf Jahren trafen der RRK und
Harvestehude schon einmal im Halbfinale um die deutsche Hallenmeisterschaft
aufeinander. Die Hamburger siegten damals mit 9:8 nach Verlängerung. Während
beim HTHC kaum noch jemand von der damaligen Formation auf dem Platz steht,
gehören noch viele Hockeyspieler von damals zum heutigen RRK-Kader.
Nach der Anreise konnte die
Mannschaft gestern bereits in der atemberaubenden Max-Schmeling-Halle
trainieren und sich an den Boden gewöhnen. Dieser wird jeweils extra für die
Endrunden neu verlegt. Diesen Belag kennen RRK-Kapitän Jan Petersen und seine
Mitspieler aus Duisburg und aus Hamburg. Er scheint dem RRK zu liegen.
Die RRK-Herren sind in der Endrunde
um die Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft 2010 dabei !!!
Tipps von Meister-Coach Kai Stieglitz und Bundestrainer Markus Weise
Dass alle Mannschaften beim "andel’s Final Four" um die Deutschen
Hallenhockey-Meisterschaften der Damen und Herren das Zeug dazu haben, einen
der begehrten "Blauen Wimpel“ zu ergattern, steht außer Frage. Doch wo liegen
die Stärken der einzelnen Teams? Welche Mannschaft geht als vermeintlicher
Favorit ins Rennen? Wer kann eine Überraschung schaffen? Kai Stieglitz, bis
zur letzten Saison noch Erfolgstrainer der Rüsselsheimer Herren, Bundestrainer
Markus Weise und Olympiasiegerin Natascha Keller von Gastgeber Berliner HC,
die allerdings in dieser Saison pausiert, geben hier ihre ganz persönliche
Expertenmeinung ab. Bei den
Herren traut Meister-Coach Kai Stieglitz prinzipiell allen vier Teams
den großen Wurf zu. Allein Mülheim ist für ihn in Nuancen ein kleiner
Außenseiter. "Mannheim hat eine ganz starke Mannschaft, das wird schwer für
die Uhlenhorster", so Stieglitz, der den Rüsselsheimer RK 2008 zum Titel und
2009 ins Endspiel geführt hatte. "Aber die Erfahrungen der letzten Jahre
zeigen, dass bei so ausgeglichenen Mannschaften die Tagesform der
entscheidende Faktor ist, Kleinigkeiten den Ausschlag geben können." Der
Vorteil für seine ehemaligen Jungs im zweiten Halbfinale könnte die Erfahrung
sein: "Wir haben vor fünf Jahren im Halbfinale gegen den HTHC unglücklich
verloren. Viele der Jungs sind auch heute noch dabei und werden sich
zerreißen, das diesmal zu drehen."
Herren-Bundestrainer Markus Weise, der die Damen des TSV Mannheim vor
seiner DHB-Karriere lange formte und mehrfach in deutsche Endrunden führte:
"Ich glaube, dass die TSV-Damen weit kommen können, wenn sie sich
zusammenreißen. In der Mannschaft sind einige Spielerinnen dabei, die ich
schon bei den B-Mädchen trainiert habe, aber auch genug, die nicht unter mir
zu leiden hatten. Einen Favoriten auszumachen, fällt mir bei dieser
Damen-Endrunde aber sehr schwer. Ich glaube, dass die Tagesform stark
entscheidet." Bei den Herren tippe der Bundestrainer auf den Süden – und heißt
sein Favorit Mannheimer HC.
Die Halbfinal-Begegnungen der Herren-Endrunde am 30./31.
Januar 2010 in Berlin:
Mannheimer HC – Uhlenhorst Mülheim 13:6 (6:3)
Süd-Meister Mannheimer HC hat mit einer überragenden Leistung im Halbfinale der
"andel’s Final Four" in der Berliner Max-Schmeling-Halle den HTC Uhlenhorst
Mülheim besiegt und kann mit einer breiten Brust ins Endspiel am Sonntag (14.30
Uhr) starten. 13:6 (6:3) hieß es am Ende auch in der Höhe nicht unverdient. "Die
Höhe des Ergebnisses spielt überhaupt keine Rolle. Was zählt, ist, dass wir
gewonnen haben und jetzt im Finale stehen“, so MHC-Trainer Torsten Althoff.
Rüsselsheimer RK – Harvestehuder THC
4:9 (2:4)
Der Harvestehuder THC hat im Halbfinale der "andel’s Final Four"
in der Berliner Max-Schmeling-Halle für eine kleine Überraschung gesorgt und
den leicht favorisierten Europapokalsieger der Landesmeister RRK
ausgeschaltet. Mit einer überzeugenden Leistung sowohl in der Defensive als
auch in der Offensive setzte sich das Team von Trainer Christian Blunck am
Ende mit 9:4 (4:2) klar durch und trifft am Sonntag im Endspiel um die
Deutsche Meisterschaft nun auf den Mannheimer HC. "Wir haben genau zum
richtigen Zeitpunkt unsere beste Saisonleistung abgerufen", freute sich
HTHC-Coach Christian "Büdi" Blunck. "Rüsselsheim ist das eben heute nicht
gelungen, und daher sind wir auch der verdiente Sieger."
Da war noch alles gut:
Mannschaftskapitän Jan Petersen führte das RRK-Hockeyteam zum
DM-Halbfinale in die Max-Schmeling-Halle. |
Der RRK setzte gleich in der ersten Minute ein Ausrufezeichen, als Oliver
Domke die frühe Führung markierte. Doch schon im Gegenzug glich Benjamin
Stanzl aus. Danach ergaben sich weitere hochkarätige Chancen auf beiden
Seiten. Die erste Strafecke für den RRK blieb zehn Minuten später ungenutzt,
allerdings konnte Thomas Jost HTHC-Keeper Marc Duchow nur zwei Minuten später
aus kurzer Distanz überwinden. Der RRK versäumte es, einen dritten Treffer
nachzulegen. Harvestehudes Offensivbemühungen führten hingegen zu zwei Ecken
(19. und 21.), von denen die erste nicht erfolgreich war und die zweite einen
Siebenmeter zur Folge hatte – Rüsselsheims Frank Trautmann hatte mit dem
Körper auf der Linie abgewehrt. Vom Punkt verwandelte Sebastian Feller sicher
(21.). Und auch den nächsten Treffer besorgte Sebastian Feller für den HTHC:
Nach Pass von Philipp Woydt markierte er die erste HTHC-Führung (25.). Das
kompakte und defensiv gute Hockey der Anfangsphase konnte der RRK nicht mehr
aufs Parkett bringen, so dass erneut Sebastian Feller die mittlerweile fünfte
Ecke der HTHCer mit einem perfekten Schlenzer in den Winkel abschloss und
damit gleichzeitig den Halbzeitstand markierte (30.).
Nach der Pause dauerte
es keine Minute, ehe Christoph Borchard nach einem Zuspiel von Tobias Lietz
die Führung für die Hanseaten auf 5:2 ausbauen konnte. Die ungewohnt vielen
Fehler in der RRK-Defensive trugen dazu bei, dass der HTHC in der 37. Minute
bereits auf 6:2 davon zog. Doch der RRK gab sich noch nicht geschlagen,
erzielte direkt im Gegenzug den Anschlusstreffer zum 3:7. In der Folge
entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit diversen Möglichkeiten auf
beiden Seiten, doch der RRK vermochte es nicht, den Ball im HTHC-Tor
unterzubringen. Auch die Ecken Nummer vier und fünf für den RRK fanden nicht
den Weg ins HTHC-Gehäuse. Stattdessen erhöhte Benjamin Stanzl per Ecke auf 8:3
(56.). Obwohl die Rüsselsheimer ab der 45. Minute mehr als zehn Minuten ohne
Keeper und dafür mit einem sechsten Feldspieler agierten, konnten sie ihre
numerische Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzen. Zwar war Jan Petersen in
der 59. Minute noch einmal mit einer sehenswerten Ecke erfolgreich, doch
Philipp Woydt stellte umgehend den alten Abstand wieder her und netzte zum
überraschend deutlichen 9:4-Sieg für die Harvestehuder ein.
"Mit so einer Leistung hätten wir auch keinen Sieg verdient gehabt. Bei uns
ist heute aber auch nichts zusammen gelaufen", resümierte Rüsselsheims Trainer
Stephan Decher. "Unsere Defensivleistung war schwach, wir haben unsere Ecken
nicht genutzt – dann hat man in so einem Spiel eben keine Chance."
Tore: 1:0 Oliver Domke (1.) - 1:1 Benjamin Stanzl (2.) - 2:1 Thomas
Jost (13.) - 2:2 Sebastian Feller (7m, 21.) - 2:3 Sebastian Feller (25.) - 2:4
Sebastian Feller (KE, 30) - 2:5 Christoph Borchard (32.) - 2:6 Tobias Lietz
(35.) - 2:7 Philipp Woydt (37.) - 3:7 Thomas Jost (37.) - 3:8 Benjamin Stanzl
(KE, 56.) - 4:8 Jan Petersen (KE, 59.) - 4:9 Philipp Woydt (61.)
Strafecken: RRK 6 (1 Tore) / HTHC 6 (2 Tore)
Finale Herren: Mannheimer HC –
Harvestehuder THC 4:3 nV (3:3, 2:1)
Der Deutsche Hallenhockey-Meister der Herren kommt aus
Mannheim. Im Finale der "andel’s Final Four" in der Berliner
Max-Schmeling-Halle gewann Aufsteiger (!) Mannheimer HC gegen den
Harvestehuder THC mit 4:3 (3:3, 2:1). Allerdings mussten die Mannschaften die
Entscheidung in der Verlängerung herbeiführen. Erneut bildeten knapp 3.000
Zuschauer auf den voll besetzten Rängen einen perfekten stimmungsvollen Rahmen
für dieses Endspiel.
Die Mannschaften vor dem 2. Halbfinale, Rüsselsheimer RK – Harvestehuder
THC |
Aus FAZ vom 01.02.2010:
SPORTPLATZ
RRK Rüsselsheim
scheitert im Halbfinale
Der RRK Rüsselsheim hat am
Samstag im Halbfinale der deutschen Hallenmeisterschaft im Hockey gegen den
Harvestehuder THC überraschend deutlich 4:9 verloren. Dabei fing es für den
Europapokalsieger der Landesmeister aus Rüsselsheim vor 2.800 Zuschauern in
der Berliner Max-Schmeling-Halle gut an. Oliver Domke erzielte bereits in der
Anfangsminute das 1:0, im Gegenzug kassierte der RRK jedoch sofort den
Ausgleich. Nach der abermaligen Führung durch Thomas Jost versäumten es die
Rüsselsheimer, weitere Treffer zu erzielen. Mit drei Toren sorgte der
Harvestehuder Sebastian Feller noch vor der Halbzeitpause für die Wende.
Fehler in der RRK-Defensive ermöglichten es den Norddeutschen, auf 7:2 zu
erhöhen. Nach Josts zweitem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:7 schaffte
Rüsselsheim nur noch ein weiteres Tor durch Jan Petersen, obwohl der RRK mehr
als zehn Minuten lang ohne Torwart und stattdessen mit einem Feldspieler mehr
drängte. "Mit so einer Leistung hätten wir auch keinen Sieg verdient gehabt.
Bei uns ist heute nichts zusammengelaufen", sagte der Rüsselsheimer Trainer
Stephan Decher, "unsere Defensivleistung war schwach, wir haben unsere Ecken
nicht genutzt. Dann hat man in so einem Spiel eben keine Chance." Mit einem
8:2-Sieg gegen den Berliner HC war der RRK Rüsselsheim vor zwei Wochen ins
Halbfinale der deutschen Hallenmeisterschaft eingezogen. (fabs.)
RRK am Ball: Tobias Wuttke und Falk May |
Aus "Main-Sitze" vom 01.02.2010:
Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK
verlieren DM-Halbfinale gegen Harvestehude
Von Martin
Krieger
Berlin sei immer eine Reise
wert, heißt es. Seit dem letzten Samstag des Januars 2010 wissen zumindest die
Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK sowie deren Betreuer und Fans, dass dem
nicht so ist. Zumindest nicht absolut.
Passend zur Eiseskälte und extrem
glatten Gehwegen in der Hauptstadt rutschte der noch für eine Woche aktuelle
Europapokalgewinner bei der nationalen Endrunde in der Max-Schmeling-Halle
bereits im Halbfinale übel aus. Beim gänzlich unerwarteten 4:9 (2:4) gegen den
Harvestehuder THC waren die zuversichtlich angereisten Hessen von der zehnten
Endspiel-Teilnahme weit entfernt. Vom fünften "Indoor"-Titeltriumph ganz zu
schweigen.
Die Mannschaft stand neben sich
Entsprechend groß war der Frust bei
allen, die sich drei Wochen nach dem famosen 8:2-Coup im Viertelfinale bei
DM-Gastgeber Berliner HC hoffnungsfroh auf den Weg in die einst geteilte Stadt
gemacht hatten. Natürlich wurde am späteren Abend viel getrunken, aber auch
lange diskutiert und gerätselt, warum eine anerkannt defensivstarke und auch
spielerisch gute Mannschaft an diesem Tag fast komplett neben sich stand. "Wir
werden analysieren, was die Gründe dafür waren", sagte ein sichtbar
mitgenommener und schwer enttäuschter Stephan Decher. Wie fast alle der gut 50
angereisten RRK-Fans – darunter auch wieder Oberbürgermeister Stefan
Gieltowski – unter den etwa 2.300 Zuschauern hatte der 40 Jahre alte Trainer
Mühe, das Gesehene einzuordnen. "Es ist einfach traurig und ärgerlich, wenn
wir als Team nicht einmal in Ansätzen das abrufen, was wir uns vorgenommen
hatten."
Dass genau dies den Hamburgern, vor
fünf Jahren bei der DM-Endrunde in Duisburg schon einmal Endstation im
Halbfinale für den RRK, mit zunehmender Spieldauer nahezu optimal gelingen
sollte, darauf hatte eingangs der Partie wenig hingedeutet. Die Klasse eines
Benjamin Stanzl blitzte zwar auf, doch dass der zum besten Spieler der
jüngsten Hallen-EM gewählte Österreicher nach 58 Sekunden sein erstes Tor
erzielen konnte, war einzig der ersten groben Nachlässigkeit im Rüsselsheimer
Abwehrverbund geschuldet. "Da haben gleich zwei Leute Fehler gemacht",
erinnert sich Decher. Unzählige weitere sollten folgen.
Die RRK-Bank |
Chance zum Wegziehen verpasst
Aber der Reihe nach. Mit dem 1:1
konnte der Vorjahres-Vizemeister im Duell der Bundesliga-Gruppenzweiten Süd
und Nord noch gut leben. Schließlich hatte Oliver Domke nach 34 Sekunden mit
einem genialen Rückhandtreffer für gute Stimmung bei allen RRK-Sympathisanten
gesorgt und noch einmal seine Außergewöhnlichkeit dokumentiert. Nach dem
Ausgleich verzogen "Olli. D" (4.) und Tobias Wuttke (5.) zweimal knapp, dann
wurde die erste Ecke vom herausragenden Hanseaten Sebastian Feller
sensationell von der Linie gekratzt (12.). Dass Oliver Domke hier nicht traf
und – nach der verpufften ersten HTHC-Ecke (18.) – bei einem Konter den
mitgelaufenen und einschussbereiten Julian Wuttke zu ungenau anspielte, sollte
sich rächen. "Wir hatten die Kontrolle und die Chance, auf 3:1 oder gar 4:1
wegzuziehen", erinnert sich Decher.
Die Frage, wie die Norddeutschen
auf einen deutlicheren Rückstand reagiert oder ob die Rüsselsheimer aus einem
höheren Vorsprung möglicherweise Sicherheit gewonnen hätten, stellte sich ab
der 20. Minute nicht mehr. Ein berechtigter Siebenmeter – Frank Trautmann
hatte die Kugel bei der zweiten Ecke nur noch mit dem Körper abwehren können –
sollte die Wende einläuten. Der an der linken Bande sträflich allein gelassene
Feller brachte den spürbar stärker werdenden HTHC mit einem Flachschuss
erstmals in Führung (25.) und baute diese kurz vor Halbzeitsirene per
Strafecke aus. Zuvor hatte Christian Domke erst einen Schuss toll geblockt,
dann aber den Schützen reichlich unnötig an der Bande geschubst.
Fahrig und verunsichert
Wer gehofft hatte, dass der Trainer
in der Kabine die richtigen Worte finden und die zunehmend fahriger und
verunsichert wirkenden Spieler für den zweiten Abschnitt aufrütteln möge, sah
sich bald eines Besseren belehrt. Ein weiterer krasser Deckungsfehler mündete
keine zwei Minuten nach Wiederbeginn im fünften Gegentreffer, dem die nun
vollends ins Rollen kommenden Hamburger bald darauf zwei Traumtore zum 2:7
folgen ließen (37.). Thomas Jost schaffte zwar noch in der gleichen Minute das
3:7, doch da HTHC-Kapitän Christopher Borchard spektakulär für seinen
geschlagenen Keeper rettete, kam der RRK nicht näher heran (42.).
Mehr als 15 Minuten Zeit blieben
noch, und so setzte Decher alles auf eine Karte. Torwart Andreas Späck eilte
vom Feld und machte Platz für einen sechsten Feldspieler. Julian Wuttke bot
sich prompt eine Riesenchance (46.), doch auch die anschließende Ecke brachte
nichts ein, da sich der Hamburger Schlussmann Marc Duchow dem hohen Niveau
seiner Vorderleute anschloss. "Wenn uns hier oder auch bei den vielen Ecken
später das 4:7 gelingt, hätte es noch mal spannend werden", haderte Decher.
So aber verriet die Körpersprache
der Meisten, dass der rechte Glaube an eine Wende nicht mehr groß ausgeprägt
war. Immer wieder rannte der Ruder-Klub verzweifelt gegen sich weit
zurückziehende Hamburger an. Allein – es fehlte an spielerischen Mitteln, an
Treffsicherheit bei den Ecken, von denen nur die letzte durch Jan Petersen den
Weg ins Tor fand (58.) – einfach an allem. Und so stand unter dem Strich eine
vollkommen verdiente Niederlage zu Buche, die leicht noch höher hätte
ausfallen können. Die individuell starken, mannschaftlich sehr geschlossenen
und auch willensstärkeren Hamburger verfehlten einmal das leere Tor (50.) und
verschossen einen zweiten Siebenmeter (53.). Die Fahrt nach Berlin hatte sich
für sie da aber längst gelohnt.
Kurze Ecke gegen den RRK |
RRK: Späck; Trautmann, C.
Domke, Minar, Fuchs, Petersen, May, O. Domke, J. Wuttke, Jost, T. Wuttke,
Küffner (n.e).
Tore: 1:0 O. Domke (1.), 1:1
Stanzl (1.), 2:1 Jost (13.), 2:2 (7m), 2:3 (25.), 2:4 (30./E) alle Feller, 2:5
Borchardt (32.), 2:6 Lietz (35.), 2:7 Woydt (37.), 3:7 Jost (37.), 3:8 Stanzl
(56./E), 4:8 Petersen (58./E), 4:9 Boydt (60.).
Zuschauer: 2300;
Schiedsrichter: Lubrich/Neideck (Ludwigshafen/Neustadt); Ecken:
6/1:6/2; Siebenmeter: 0:2/1; Beste Spieler: niemand – Feller,
Fuhrmann, Borchardt.
Aus "Main-Sitze" vom 01.02.2010:
STIMMEN ZUM RRK-HALBFINAL-AUS
Stephan Decher (RRK-Trainer):
"Natürlich sind wir alle frustriert, denn die Chance war da, das Finale zu
erreichen. Unser Start war okay, und in den ersten 15 Minuten hatten wir die
Kontrolle. Aber wenn man seine Chancen nicht nutzt und nur eine von sechs
Ecken verwandelt, kann man nicht gewinnen. Harvestehude war heute besser, ist
aggressiver aufgetreten und hat fast alle Zweikämpfe gewonnen. Mit so einer
Leistung haben wir es ganz einfach nicht verdient. Vor allem in der Defensive
habe ich meine Spieler nicht wiedererkannt; so viele leichte Fehler
unterlaufen uns eigentlich nie. Wenn wir die Leistung vom Viertelfinalsieg in
Berlin wiederholt hätten, bin ich überzeugt, dass wir auch heute gewonnen
hätten."
Christian Blunck (HTHC-Coach):
"Ich hatte mir im Vorfeld eine fifty-fifty-Chance ausgerechnet, weil ich weiß,
welch begnadete Hallenspieler zu unserem Team gehören. Der RRK war nicht so
griffig, wie erwartet - wir schon. Wir haben die ersten zehn Minuten zum
Reinkommen genutzt und dann genau im richtigen Moment eine Topleistung
abgerufen. In dieser Saison habe ich uns noch nicht besser spielen sehen."
Jan Petersen (RRK-Kapitän):
"Ich kann nicht erklären, wie es kommen konnte, dass wirklich alle bei uns
nichts getroffen haben. Wir haben in der ersten Halbzeit vier wirklich
unglaublich dumme Tore gefangen, was so nie passieren darf. In der Summe
sprachen dann ganz viele Kleinigkeiten gegen uns, und letztlich hat in einigen
Szenen auch das Glück gefehlt. Bei unserer ersten Ecke dreht sich der
Hamburger auf der Torlinie weg und kriegt den Ball genau auf den Schläger. Die
haben irgendwann Feuer gefangen und wir uns immer mehr gefragt, warum es nicht
läuft. Wir hätten doch eigentlich nur die Ecken verwandeln brauchen ..."
Sebastian Feller (HTHC-Haupttorschütze):
"Das Spiel hat mich sehr an unser Viertelfinale in Krefeld erinnert; da sind
wir auch nach Rückständen zurückgekommen. Der RRK hat sicherlich keine normale
Leistung gezeigt, und wenn die eigenen Fans einen derart pushen, dann läuft so
ein Spiel fast von alleine."
Tobias Wuttke (RRK-Stürmer):
"Ich spiele ja schon einige Zeit Hockey, aber an ein Spiel, in dem es bei
allen nicht läuft, kann ich mich nicht erinnern. Aber es gibt offenbar so
Tage. Dass es am Ende so deutlich geworden ist, tut schon weh."
Dietmar Klausen (RRK-Präsident):
"Es ist einfach nur schade, dass die Jungs ausgerechnet heute ihre Leistung
gar nicht abrufen konnten."
Stefan Gieltowski (OB): "Der
RRK hatte keinen guten Tag und kam gar nicht richtig ins Spiel. Die
Überlegenheit der Hamburger muss man anerkennen. Meine Fanbegeisterung für
Hockey und den RRK steht deshalb aber nicht zur Disposition." (kri).
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 01.02.2010:
"Es ist einfach nichts zusammengelaufen"
Hockey: RRK gibt
DM-Halbfinale mit 4:9 an Harvestehude ab – Oliver Domke verabschiedet sich mit
schönem Rückhandtor
Von Frank Schairer
Das Finale um die Deutsche
Hockeymeisterschaft hat der Rüsselsheimer RK verpasst. Im Halbfinale unterlag
er dem Harvestehuder THC unerwartet deutlich mit 4:9 (2:4). 60 Minuten lang
ging der bange Blick der Fans zur Anzeigetafel in der Berliner
Max-Schmeling-Halle. Bis zuletzt hofften sie, dass ihre Mannschaft das Spiel
gegen den sehr diszipliniert auftretenden Harvestehuder THC noch drehen würde.
Am Ende waren es jedoch die Hamburger, die ihre volle Leistungsstärke abrufen
konnten und verdient ins Endspiel einzogen.
Andreas Späck im RRK-Tor |
Das zweite Halbfinale in Berlin
begann mit einem Paukenschlag. Bereits nach 41 Sekunden tauchte Oliver Domke
vor Harvestehudes Torhüter Marc Duchow auf und schloss per Rückhand sehenswert
zur frühen 1:0-Führung für den Ruder-Klub ab. Dieser Treffer des 33-Jährigen
sollte allerdings der letzte seiner langen, erfolgreichen Karriere gewesen
sein. Der Weltmeister von 2002 wird im Sommer den Hockeyschläger an den Nagel
hängen. Die ersten 20 Minuten der Partie gehörten jedoch noch einmal dem
Rüsselsheimer Hockey-Idol.
Der RRK kam zunächst besser ins
Spiel, musste aber postwendend das 1:1 durch den österreichischen
Europameister Benjamin Stanzl hinnehmen. Nichtsdestotrotz bestimmte die
Mannschaft von Trainer Stephan Decher die Anfangsphase, hatte weitere Chancen
durch Domke und Tobias Wuttke und ging nach einem Treffer aus spitzem Winkel
von Thomas Jost in der 13. Minute mit 2:1 in Führung. Es folgte die vielleicht
spielentscheidende Szene: Nach einem schnellen Konter passte Domke den Ball
quer auf den völlig freistehenden Julian Wuttke, doch der erwischte einen
rabenschwarzen Tag, traf den Ball nicht richtig und setzte diesen wenige
Zentimeter neben das Gehäuse.
Im Gegenzug kam der HTCH zu seiner
zweiten Ecke, die Frank Trautmann nur regelwidrig auf der Linie abwehren
konnte. Die Entscheidung war eindeutig: Siebenmeter. RRK-Torhüter Andreas
Späck hatte gegen den 22-jährigen HTHC-Akteur Sebastian Feller nichts zu
halten. Mit dessen verwandelten Siebenmeter zum 2:2 entglitt den
Rüsselsheimern dann das Spiel. Denn Feller legte zwei weitere Treffer nach.
Nach perfektem Pass von Phi lipp Woydt markierte er in der 25. Minute die
erste Führung für die Mannschaft von Trainer Christian Blunck und ließ mit
einem perfekten Schlenzer in den Winkel mit der Pausensirene das 4:2 per
kurzer Ecke für Harvesterhude folgen.
Viel hatte sich der Ruder-Klub für
die zweite Halbzeit vorgenommen, doch nur ganz wenig sollte ihm gelingen.
Durch ungewohnt viele Fehler in der Defensive kassierte er schnell das 2:5 und
das 2:6. Früh nahm Trainer Decher eine Auszeit, um seine Mannschaft noch
einmal wachzurütteln, doch vergeblich. Alle seine Spieler blieben an diesem
Tag weit unter ihren Möglichkeiten. Durch einen blitzsauberen Konter legte der
HTHC in der 37. Minute durch Woydt das für den RRK demoralisierende 7:2 nach.
Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die Hamburger eine nahezu hundertprozentige
Chancenverwertung vorweisen. Nun setzten die Rüsselsheimer alles auf eine
Karte. Nach dem Treffer von Thomas Jost zum 3:7 nahm Decher seinen Torwart vom
Feld und brachte bereits in der 44. Minute einen sechsten Feldspieler. Die
Gäste kamen so zu zwei Ecken, die aber nicht verwertet wurden.
"Wären wir in dieser Phase noch
einmal herangekommen, wäre trotz der schlechten Leistung alles möglich
gewesen. Wir haben schon oft solche Spiele gedreht. Doch leider haben wir zu
viele Chancen vergeben", analysierte der RRK-Übungsleiter, der statt Tore für
sein Team wieder Sebastian Feller an der Siebenmeterlinie erleben durfte. Doch
dieses Mal vergab der sonst so treffsichere Hamburger. Auf der anderen Seite
gab es kein Durchkommen durch die Harvestehuder Defensive um den überragenden
Abwehrchef Moritz Fuhrmann, dem sein Trainer eine Weltklasseleistung
attestierte. Spätestens mit dem 8:3 durch Stanzl in der 56. Minute war die
Partie entschieden. Die Treffer von Jan Petersen für den RRK und Woydt für den
HTHC bedeuteten nur noch Ergebniskosmetik.
Am Ende war den Rüsselsheimern die
Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Trainer Stephan Decher meinte
niedergeschlagen: "Erst mal sind wir nur frustriert. Es ist heute einfach
nichts zusammengelaufen. Uns hat die Aggressivität, die Kompaktheit und
letztlich auch das Quäntchen Glück gefehlt. Ärgerlich ist, dass wir in einem
so wichtigen Spiel unsere Leistung nicht abrufen konnten."
Der RRK-Fanblock |
Aus "Main-Sitze" vom 02.02.2010:
Ein schräger Schlussakkord
HOCKEY Oliver
Domkes Hallenlaufbahn endet unschön / Im Freien will er noch mithelfen, die
Bundesliga zu halten
Von
Martin Krieger
Irgendwann, das wussten alle, würde
der Tag kommen. Der eine oder andere könnte aber damit geliebäugelt haben,
dass Oliver Domke bei der Endrunde um die deutsche Hockey-Meisterschaft in
Berlin womöglich doch nicht zum letzten Mal in der Halle zum Schläger greifen
würde.
Schließlich wäre der fünfte
nationale "Indoor"-Triumph für den Rüsselsheimer RK damit verbunden gewesen,
zum zweiten Mal nach 2009 in der Walter-Köbel-Halle beim Europapokalturnier
der Landesmeister mitmischen zu können. "Vielleicht hätte sich der Olli für
ein solches Turnier noch mal motivieren können", sinniert Mannschaftskapitän
Jan Petersen, um dann prompt die Kehrseite dieser Mutmaßung zu benennen: "Aber
ob das dann gegenüber den Anderen in Ordnung gewesen wäre?"
Diese Frage braucht sich im
RRK-Lager niemand mehr zu stellen. Einmal war das Team in der
Max-Schmeling-Halle unerwartet weit davon entfernt, den Titel zu holen. Zum
anderen hätte "Olli D." auch ein zweites Meisterstück nach 2008 in Hamburg
nicht mehr davon abbringen können, zumindest in der Halle Schluss zu machen:
"Ich habe schon ein Jahr drangehängt; jetzt ist es definitiv genug." Was
nicht heißt, dass er auch im Freien nicht mehr zu sehen sein wird: "Die
Feldsaison spiele ich natürlich zu Ende. Und ich bin guten Mutes, dass wir in
der Abstiegsrunde vier von sechs Spielen gewinnen und drin bleiben."
Feld und Halle habe er immer als
gleichermaßen reizvoll empfunden, doch sein wohl spektakulärstes Spiel indes
bestritt der 33-Jährige im Halbfinale der Hallen-DM anno 2000 in Essen: Beim
10:9-Sieg nach Verlängerung gegen UHC Hamburg hatte Domke alle zehn
Rüsselsheimer Treffer erzielt. Zum finalen Sieg reichte es tags darauf gegen
den Dürkheimer HC zwar nicht (3:4), aber dem RRK blieb der gefürchtete
Angreifer trotz sich häufender Angebote zahlungswilliger Vereine immer treu.
Enttäuscht: Tobias Wuttke, Thomas Jost
und Falk May |
Dicken Kopf vermieden
Auch wenn klar ist, dass es auch
ohne den einstigen Ausnahmestürmer beim Ruderklub weitergehen wird und dies
auch schon während dessen Abwesenheit mehrfach dokumentiert wurde, so
empfanden nicht wenige den Schlussakkord einer famosen und angesichts der
gelebten Vereinstreue besonderen Laufbahn in Berlin als schräg. "Schade, dass
eine solche Karriere mit einer solchen Halbfinal-Niederlage zu Ende geht",
sagte Stephan Decher. Der RRK-Trainer, für den die Runde mit Rang zwei in der
starken Südgruppe und dem grandiosen Auftritt im Viertelfinale eine
erfolgreiche bleibt, dürfte damit vielen aus der Seele gesprochen haben.
Dem "Oldie" selbst, der seine
Mannschaft in der Max-Schmeling-Halle gegen den Harvestehuder THC noch einmal
1:0 in Führung geschossen hatte, stand der Sinn jedenfalls nicht danach, den
Frust über den enttäuschenden Verlauf des Halbfinales kollektiv bei der so
genannten "Players Night" zu ertränken. Während die "Härtner" im RRK-Team bis
6.30 Uhr in der Früh` durchhielten, ließ Domke den Abend in einem
Fast-Food-Restaurant und anschließend im Hotelbett mit dem "Sport-Studio"
ausklingen. "Ich hatte einfach keinen Bock, soweit durch die Stadt in
irgendeinen Club zu fahren und dann noch einen dicken Kopf zu kriegen."
Vorerst letzte Endrunde?
Gleichwohl Petersen vor dem
Halbfinale extra darauf hingewiesen hatte, "dass dies zumindest für einen,
vielleicht aber für uns alle die letzte Endrunde ist", sieht der Spielführer
die Zukunft für den Ruderklub keinesfalls duster. "Ein, zwei Jahre können wir
in der Halle weiterhin eine gute Rolle spielen, da mir aktuell nicht bekannt
ist, dass außer dem Olli noch jemand aufhören will. Aber danach dürfte es sich
schon bemerkbar machen, dass es einige Jahre lange versäumt wurde, in die
Schulen zu gehen."
Obwohl auch Oliver Domke weiß, dass
es mit Talenten aus den eigenen Reihen nicht zum Besten bestellt ist und erst
die aktuellen A-Knaben Linderung versprechen, mag er seine besonderen
Fertigkeiten nicht als Jugendtrainer weitergeben: "Definitiv nicht. Ich habe
jetzt wirklich lange genug auf dem Platz rumgestanden und möchte lieber andere
Sachen machen." Mehr Tennis spielen etwa. Oder seinen Oldtimer bewegen, einen
Opel-Diplomat, der wie er selbst tief mit Rüsselsheim verwurzelt ist.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 03.02.2010:
Fehler durch Schlafmützigkeit
Hallenhockey: Herren des
Rüsselsheimer RK scheitern im Halbfinale der deutschen Meisterschaft und
vermasseln Oliver Domkes Abschied – Kapitän Jan Petersen: "Kleinigkeiten gegen
uns"
Von Frank Schairer
Ein traumhafter
Viertelfinal-Auftritt beim Berliner HC hatte den Rüsselsheimer Hockeyherren
die Endrundenteilnahme um die deutsche Meisterschaft beschert. Manch einer
träumte beim Auftritt in Berlin vom erneuten Titelgewinn, schließlich hatte
der RRK 2008 den blauen Wimpel nach Rüsselsheim geholt und war 2009 erst im
Finale an der mit Nationalspielern gespickten Auswahl von Rot-Weiß Köln
gescheitert.
Berlin schien ein gutes Pflaster,
doch was so vielversprechend begann, nahm für Kapitän Jan Petersen und seine
Mitspieler albtraumhafte Züge an. Der 27-Jährige hat als Hockeyspieler beim
Ruder-Klub schon große Siege und schlimme Niederlagen erlebt, doch der
Halbfinal-Auftritt gegen den Harvestehuder THC bereitet auch ihm
Kopfzerbrechen. "Ich kann mir nicht erklären, wie es kommen konnte, dass
wirklich alle bei uns nichts getroffen habe", so der RRK-Kapitän. Zudem ließ
die Mannschaft Präsenz vermissen, war oft einen Schritt langsamer als der
Gegner und legte eine gewisse Schlafmützigkeit an den Tag. Die Folge waren
Fehler in der Defensive, die der HTHC konsequent durch Gegentore bestrafte.
Machtlos musste auch RRK-Torhüter
Andreas Späck mit ansehen, wie die Hamburger Stürmer vor ihm auftauchten und
die Bälle eiskalt an ihm vorbei schoben. Insbesondere der 26-jährige Späck
hatte gehofft seine Mannschaft durch eine herausragende Leistung ins Finale
und vielleicht sogar zum Titel zu führen. Doch der Motivation bis in die
Haarspitzen folgte bald die Ernüchterung. Nein, es war nicht der Tag des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs.
Abschied nimmt Oliver Domke (9), der mit den Hockeyherren des
Rüsselsheimer RK in seinem letzten Spiel das Halbfinale um die deutsche
Meisterschaft gegen Harvestehude verlor. |
Harvestehude führte in der 35.
Minute mit 6:2. Der RRK hatte nach gutem Start völlig den Faden verloren, warf
jetzt aber mit dem Mute der Verzweiflung alles in die Waagschale. Jan Petersen
versuchte die Mannschaft zu führen, doch auch ihm gelang wenig. Ballverlust
reihte sich an Ballverlust. In der Offensive fehlte fast immer Präzision.
Andreas Späck verfolgte weite Teile der zweiten Hälfte von der Bank. RRK-Coach
Stephan Decher hatte früh einen sechsten Feldspieler gebracht, um dem Spiel
eine Wende zu geben.
Doch weder den Domke- noch den
Wuttke-Brüdern gelang es, aus dem Spiel heraus für Torgefahr zu sorgen. Zudem
ließ der RRK im zweiten Abschnitt fünf Ecken ungenutzt. An einem Tag wie
diesem war selbst auf diese eigentliche Rüsselsheimer Stärke kein Verlass.
Petersen resümiert: "Wir haben dumme Tore kassiert, aber uns hat auch das
Glück gefehlt. In der Summe sprachen viele Kleinigkeiten gegen uns."
Kurz vor dem Ende traf Petersen
nach einer kurzen Ecke doch ins Schwarze, doch Freude löste dieser Treffer zum
4:8 beim RRK-Kapitän keine aus. Vielmehr wurde deutlich, was möglich gewesen
wäre, wenn der RRK nicht einen so rabenschwarzen Tag erwischt hätte.
Symptomatisch war es, dass der letzte Treffer des Spiels dem Gegner gelang.
Zum neunten Mal wurde Keeper Andreas Späck überwunden, ohne dass ihn, wie an
den Treffern zuvor, besondere Schuld getroffen hätte. "Es war ein schlimmes
Spiel", zog der 26-jährige Keeper sein Fazit.
Wie eine Seifenblase zerplatzte der
Traum vom Finale um die deutsche Meisterschaft. Während Harvestehude mit
seinen Fans feierte, war die Enttäuschung beim RRK unermesslich groß. Den
Spielern stand der Ärger über ihre mäßige Leistung ins Gesicht geschrieben.
Coach Stephan Decher tat es besonders für Oliver Domke leid: "Schade, dass
seine Karriere in der Halle mit so einer Halbfinalniederlage enden muss."
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 03.02.2010:
Ein Spieler putzt selbst
frai - Das Endspiel der deutschen Hockey-Endrunde in Berlin hat der
Rüsselsheimer RK verpasst. Im Halbfinale musste er sich dem Harvestehuder THC
mit 4:9 geschlagen geben.
Bis zu 3.500 Fans füllten in der Berliner Max-Schmeling-Halle an den
beiden Tagen der Endrunde die Tribünen. Dabei sorgten nicht nur die Fangruppen
der teilnehmenden Teams für Stimmung. Auch das neutrale Berliner Publikum
honorierte die Top-Leistungen der acht besten Hallenhockey-Teams Deutschlands.
Die Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft baten im
Rahmen der Endrunde um Spenden für die Erdbebenopfer auf Haiti. Das Team hatte
dafür selbständig ein Projekt entwickelt und veranstaltete dazu in der
Max-Schmeling-Halle eine Spendentombola. Die Einnahmen gehen an die
Hilfsorganisationen "HaitiCare" und "Aktion Deutschland Hilft".
Deutschlands Hockeyspieler des Jahres 2009, Janine Beermann und Martin
Häner, wurden in Berlin geehrt. Bei der Wahl wurden von den Fans über 2400
Stimmen online abgegeben. Während sich die für den Düsseldorfer HC aktive
Nationalspielerin in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Münchnerin Nina
Hasselmann durchsetzte, war die Konkurrenz für Häner im Männer-Feld noch
größer. Sein U21-Weltmeister-Kollege Florian Fuchs und der Kölner Top-Torjäger
Christopher Zeller waren nah an ihm dran.
Im Halbfinale des Mannheimer HC gegen Uhlenhorst Mülheim musste beim
Stande von 5:3 auf dem Hallenboden gewischt werden. Dabei rückte ein
siebenjähriges Mädchen sogleich mit einem für ihre Verhältnisse riesigen
Wischer an. Die Ruhe weg hatte jedoch der Mannheimer Nationalspieler Danny
Nguyen. Er tauschte seinen Hockeyschläger mit dem Wischmob, kam dem Mädchen zu
Hilfe und übernahm. Nicht nur die zahlreichen Mannheimer Zuschauer spendeten
dieser Aktion des 18-Jährigen viel Applaus.
Sowohl die Halbfinals wie die Endspiele der Frauen und Männer wurden
von den Nachwuchs-Schiedsrichtern des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) für ihre
Schulung vor Ort genutzt. Eine 20-köpfige Gruppe beobachtete das Geschehen von
einem abgegrenzten Bereich auf Video und lieferte sich dazu die ein oder
andere Fachsimpelei.
Ausgezeichnet als beste Spielerin des Turniers wurde Fanny Rinne vom
TSV Mannheim. Mit ihrer Erfahrung führte sie ihr Team zum nationalen Triumph.
Zur besten Torhüterin des Turniers in Berlin wurde Claudia Mößner vom
Deutschen Meister TSV Mannheim gewählt. Die Keeperin trug maßgeblich dazu bei,
dass ihre Mannschaft das Finale gegen den UHC Hamburg mit 5:2 gewonnen hat.
Etwas überraschend wurde Marc Duchow vom Harvestehuder THC zum besten
Torhüter gekürt. Der Keeper des neuen Vizemeisters hatte gegenüber Tobias
Walter vom Mannheimer HC knapp die Nase vorn.
Mit Spannung wurde auch die Wahl zum besten Spieler des Turniers in
Berlin erwartet. Am Ende machte Moritz Fuhrmann vom Vizemeister Harvestehuder
THC das Rennen. Er hatte sich diese Auszeichnung durch seine beeindruckenden
Leistungen im Halbfinale und Finale zweifellos mehr als verdient.
Mit dem Mannheimer HC und dem Harvestehuder THC bei den Männern sowie
dem TSV Mannheim und dem HC Uhlenhorst Hamburg bei den Frauen standen vier
Teams im Finale der 49. deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in Berlin, die
schon viele Jahre nicht mehr um den Titel mitmischen konnten.
Die Spieler des Mannheimer HC feierten gar ihre Final-Premiere. Der
zweimalige Meister aus Harvestehude hingegen stand zuletzt 2005 im Endspiel.
Die Frauen des TSV Mannheim hatten 2004 das Finale gegen den Rüsselsheimer RK
mit 3:4 verloren. |