Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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in die Hallenhockey-Bundesligen 2009/2010,
RRK-Damen und RRK-Herren mit geichen Zielen !?!?
Wollen beide in die Endrunde !?!?

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 21.11.2009:

Fans träumen von der Endrunde in Berlin

Hallenhockey – Rüsselsheimerinnen gehen mit gebremster Erwartungshaltung heute und morgen in die Bundesliga-Saison

Eine Woche nach den Herren starten die Hockey-Damen in die Hallenbundesliga-Saison. Trainer Benedikt Schmidt-Busse vom Rüsselsheimer RK bremst allerdings die Erwartungshaltung. Er sieht sein Team eher mit Außenseiterchancen auf das Erreichen der Viertelfinals. Die Favoritenbürde gibt er auch heute gegen den Münchner SC gerne ab. Morgen gegen Aufsteiger Stuttgarter Kickers fordert er allerdings einen Sieg.

Auf geht's: Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK eröffnen die Bundesliga-Hallenrunde mit Heimspielen, heute gegen den Münchner SC und morgen gegen die Stuttgarter Kickers.

In der Bundesliga-Südgruppe scheint der TSV Mannheim mit Nationalspielerin Fanny Rinne die besten Chancen auf das Erreichen der Playoffs zu haben. Dann würde noch ein Platz verbleiben. Hoch im Kurs steht sicherlich die HG Nürnberg. Das starke Team aus Franken hatte sich auch in der Vorsaison qualifiziert. RRK-Trainer Benedikt-Schmidt Busse hat auch den Auftaktgegner Münchner SC auf der Rechnung: "Der MSC hat sich mit zwei, drei hervorragenden Hallenspielerinnen verstärkt und ist sicher ein Anwärter auf einen der beiden begehrten Plätze."

Irgendwann in dieser Aufzählung der Playoff-Kandidaten folgt auch der Rüsselsheimer RK – im vergangenen Jahr immerhin Deutscher Vizemeister. Die Rüsselsheimer Fans träumen natürlich von der Endrunde in Berlin Ende Januar, doch tut der RRK-Übungsleiter gut daran, die Erwartungen zu dämpfen. Seine junge Mannschaft kann jedem Gegner auch ohne die fehlenden Leistungsträgerinnen des Vorjahrs, Silke Müller, Lena Jacobi und Hannah Pehle, Paroli bieten. Doch ist das junge Team schon reif für eine Endrunde?

Von Lena Jacobi und Hannah Pehle gibt es übrigens Neuigkeiten: Bekanntermaßen erkunden die Beiden Südafrika und spielen dort auch Hockey. Doch nicht nur das, sie unterstützen auch ein Projekt der "Alster Grootsbos Hockey Foundation", das ein Entwicklungsprogramm in den Townships fördert, das sozial benachteiligten Kindern einen Schulbesuch und Spaß am Hockeysport bietet. Am ersten Spieltag der Hallenrunde rufen die beiden Rüsselsheimer Spielerinnen zu einer Spendenaktion auf. An allen Bundesliga-Spielstätten wird an diesem Wochenende deshalb auch für den guten Zweck gespielt.

In der Sporthalle "Dicker Busch" werden heute und morgen viele Zuschauer erwartet – die RRK-Herren spielen ebenfalls zweimal zu Hause – und die jungen Talente des RRK, die bereits im Feld ihre Fähigkeiten angedeutet haben, wollen auch in der Halle auf Torejagd gehen und für Furore sorgen. Heute gegen den Münchner SC wird es ein Duell auf Augenhöhe werden, dessen Ausgang völlig offen ist. Am morgigen Sonntag darf sich der RRK keine Blöße geben, denn auch den zu vermeidenden Abstieg – falls es nicht läuft – hat RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse im Blick: "Gegen die Stuttgarter Kickers fordere ich einen Pflichtsieg, wenn man in der Liga bleiben will."

Doch so düster ist die Aussicht derzeit nicht beim RRK. In der Vorbereitung hat das Team gute Leistungen gezeigt, das Vorbereitungsturnier in Hannover mit dem dritten Platz abgeschlossen und auch Rot-Weiss Köln in einem Testspiel klar mit 8:2 besiegt. Sollte der RRK die Gelegenheit haben sich noch weiter einzuspielen, ist sicherlich mit dem Vizemeister des Vorjahres zu rechnen.

Allerdings zeigen sich Auswirkungen des personellen Aderlasses der ersten Mannschaft schon zwei Etagen tiefer: Der Rüsselsheimer RK hat seine dritte Damenmannschaft für die Hallenrunde aus der Oberliga zurückgezogen. Der Verein teilt mit: "Aufgrund personeller Probleme ist es nicht möglich, einen reibungslosen Spielverkehr zu gewährleisten. Wir gehen davon aus, im nächsten Jahr durch Zuwachs aus der Jugend wieder eine Mannschaft zu stellen".


Aus "Main-Spitze" vom 20.11.2009:

Andere übernehmen Favoritenrolle

SAISONAUFTAKT   Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen peilen zunächst Klassenverbleib an / Große Spendenaktion

Von Thomas Schulz

Eine Woche nach den Herren starten die Bundesligadamen des Rüsselsheimer RK (RRK) in die Hallenhockey-Saison 2009/2010. In der Sporthalle Dicker Busch genießen sie zunächst gegen den Münchner SC und tags darauf gegen Aufsteiger Stuttgarter Kickers Heimrecht. Fast zwei Jahrzehnte lang beherrschte der RRK nicht nur die Südstaffel, sondern holte auch blaue Meisterwimpel en masse ins Bootshaus. Doch diese Ära scheint vorbei.

Youngster aus dem Talentschuppen: Spielt sich die erst 17-jährige Christina Schröder (rechts) ins Rampenlicht?

Bereits unter der Regie des langjährigen Trainers Berti Rauth war der personelle Aderlass groß und die Titelgewinne wurden seltener. Auch Nachfolger Benedikt Schmidt-Busse (32) muss seit seinem Amtsantritt vor etwas mehr als zwei Jahren in jeder Saison – es ist die fünfte – auf zwei bis drei hochkarätige Spielerinnen verzichten. Entweder weil sie berufs- oder studienbedingt im Ausland weilen oder dort ihr sportliches und privates Glück versuchen - wie Silke Müller in den Niederlanden. Nur vor Schmidt-Busses nun startender dritter Hallenrunde für den RRK gab es kaum personelle Veränderungen, wobei er und sein Team Silke Müllers Abgang und das Pausieren der Supertalente Lena Jacobi und Hannah Pehle noch nicht verkraftet haben. Dies zeigte das eher mäßige Hinrundenabschneiden im Freien.

Gleichwohl spielen Jacobi und Pehle auch in Südafrika Hockey. Nicht nur das! Sie arbeiten beim Projekt der "Alster Grootbos Hockey Foundation" mit, betreuen ein Entwicklungsprogramm in den Townships, das sozial benachteiligten Kindern einen Schulbesuch und viel Hockeysport bietet. Der erste Hallen-Bundesligaspieltag steht in sämtlichen vier Staffeln im Zeichen dieses Projektes. Es werden Spenden gesammelt, um Bälle, Schienbeinschoner oder auch Sportschuhe zu kaufen.

Doch zurück zur deutschen Hockeyliga! Der RRK steht mit seinen Personalproblemen nicht ganz alleine da. So verzichtet beispielsweise Filigrantechnikerin Anneke Böhmert (Club an der Alster) - immerhin aktuelle deutsche Hallenmeisterin - auf den nur in Deutschland so beliebten "Indoor-Sport". Sie hat beim spanischen Spitzenklub CD Terassa unterschrieben. Dort zog es auch Natascha Keller und Torhüterin Barbara Vogel vom Berliner HC hin. Das Duo wird bei der vom BHC ausgerichteten DM-Endrunde am 30. und 31. Januar nicht dabei sein.

Der RRK womöglich als Kollektiv auch nicht, denn es ist keineswegs ausgemachte Sache, dass in der starken Südgruppe der Sprung auf Platz eins oder zwei gelingen wird. Zu den Favoriten zählen diesmal andere, allen voran der TSV Mannheim um Nationalteam-Spielführerin Fanny Rinne. Hoch im Kurs liegt auch die HG Nürnberg als Viertelfinal-Teilnehmer der Vorsaison und Schmidt-Busse hat noch den Münchner SC auf dem Zettel: "Unser Auftaktgegner hat sich mit zwei, drei hervorragenden Hallenspielerinnen verstärkt. Obwohl ich mit dem dritten Platz im Vorbereitungsturnier in Hannover und dem 8:2-Testspielerfolg über Rot-Weiß Köln soweit zufrieden war, muss sich mein Team erst noch weiter einspielen und besser harmonieren. Das Erreichen der "Play-Offs" ist nicht mein erstes Ziel, denn da müsste alles optimal laufen. Klar ist aber auch, dass wir gegen die Stuttgarter Kickers einen Pflichtsieg landen müssen, um überhaupt in der Bundesliga zu bleiben".

Ähnliche Worte waren vor zwölf Monaten zu hören. Dann wurden die Rüsselsheimerinnen deutscher Vizemeister. Fakt ist, dass sich immer wieder Youngster aus dem Talentschuppen ins Rampenlicht spielen, beispielsweise Marilena Krauß, Christina Schröder oder Charlotte Löhr (alle 17). Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

Kader, Tor: Sonja Thüner (40), Lisa Lahham (20); Feld: Victoria Krüger (23), Marilena Krauss (17), Vera Battenberg (22), Irene Balek (32), Charlotte van Bodegom (20), Eva Frank (20), Helena Faust (18), Christina Schröder (17), Nicole Hardt (28), Lotta Hof (19), Charlotte Löhr (17), Ann-Paulin Heist (19), Lena Schüder (27), Petra Ankenbrand (18).


Die "Frankfurter Rundschau" am 18.11.2009:

Déjà-vu in Rüsselsheim

Von Christian Stör

Platz drei in den Jahren 2007 und 2008, Meisterschaftszweiter in der vergangenen Saison – die Bilanz der Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in der Halle kann sich sehen lassen. Doch für die neue Bundesligasaison, die am Wochenende mit zwei Heimspielen gegen den Münchner SC und die Stuttgarter Kickers beginnt, haben die Hessinnen ihre Ziele deutlich zurückgeschraubt.

Denn im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen der Einzug ins Viertelfinale quasi Pflicht war, gilt es für die Hessinnen zunächst einmal, in der Vorrundengruppe Süd so schnell wie möglich die nötigen Punkte zu sammeln, um nicht in den Abstiegssog gezogen zu werden. "Unsere erste Aufgabe ist klar: Stuttgart muss zweimal geschlagen werden", sagt Trainer Benedikt Schmidt-Busse, der die Kickers als schwächstes Team im Süden einschätzt. Als Favoriten gelten derweil der Münchner SC sowie der TSV Mannheim, dahinter dürften die HG Nürnberg, der Mannheimer HC und der RRK in etwa auf einem Niveau liegen.

Im Angriff dünn besetzt

"Es wird sicher keine richtig klaren Spiele geben", sagt Schmidt-Busse, der hofft, dass Rüsselsheim mit dem "nötigen Quäntchen Glück" doch in den Kampf um die ersten beiden Plätze, die zum Einzug in die Runde der besten acht Teams berechtigen, eingreifen könnte. Denn eins ist trotz aller gebotenen Zurückhaltung gewiss: "An einem guten Tag können wir jeden Gegner schlagen", so der Trainer. "Es wird aber dieses Jahr deutlich schwieriger werden als in den Jahren zuvor."

Dass der neunmalige deutsche Hallenhockeymeister in dieser Saison den Sprung ins Viertelfinale vielleicht verpasst, hat natürlich mit dem personellen Aderlass zu tun, unter dem die Rüsselsheimerinnen wie schon in manchen Jahren zuvor auch diesmal wieder zu leiden haben. Konnten die Verluste von Silke Müller, die sich Anfang September dem MHC Laren angeschlossen hat, Meike Acht, die aus beruflichen Gründen eine Pause einlegt, sowie Lena Jacobi und Hannah Pehle, die ein Hockeyprojekt in Südafrika betreuen, auf dem Feld noch halbwegs kompensiert werden, so ist das in der Halle aufgrund des kleineren Kaders so gut wie unmöglich. Immerhin fehlen in den von Schmidt-Busse so genannten "Hallenexpertinnen" Müller und Jacobi sowie Acht auf einen Schlag gleich drei Spielerinnen, die in der vergangenen Saison noch zur sechsköpfigen Startformation gehört haben. Zwar sind Nina Günther und Victoria Krüger wieder zum Rüsselsheimer RK zurückgekehrt, doch ändert das nichts an der Tatsache, dass die Hessinnen vor allem im Angriff etwas dünn besetzt sind.

"Es wird spannend zu sehen sein, wie die junge Truppe damit zurechtkommt", sagt Schmidt-Busse, der also wieder einmal die Aufgabe übernehmen muss, junge Spielerinnen an die Bundesliga heranzuführen. Ganz leicht ist das nicht, zumal es der 33-Jährige lieber gesehen hätte, wenn nicht ganz so viele Spielerinnen auf einmal weggefallen wären. "Dann hätten wir jetzt ein stabileres Gerüst", so der Trainer, der es als "zwingend notwendig" erachtet, junge Talente in das Bundesligateam einzubauen, auch wenn das manchmal "einen kleinen Tack zu früh" der Fall ist.

1. Damen des RRK in der Halle 2009/2010 (hinten: Betreuer Thomas Blivier, Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Victoria Krüger, Marilena Krauss, Vera Battenberg, Irene Balek, Charlotte van Bodegom, "Physio" Hanne Zöller, Co-Trainer Christian Zimmermann; davor: Eva-Maria Frank, Helena Faust, Christina Schröder, Nina Günther, Lotta Hof, Charlotte Löhr, Ann-Paulin Heist; vorn: Sonja Thüner, Lisa Lahham; weiter mit dabei: Lena Schüder, Petra Ankenbrand, Betreuerin Anja Tilmanns-Schmidt, Betreuerin Konstanze Wortmann)


Die "FAZ" am 18.11.2009:

RRK-Trainer: Festplatten voller Hockey

Von Alex Westhoff

Bleiern ist die Luft in der engen, braungekachelten Kabine. Die Fenster lassen sich nicht öffnen in der Sporthalle Dicker Busch. Eng an eng sitzen die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK auf den Holzbänken und blicken auf die Leinwand. Stephan Decher hat sich akribisch vorbereitet auf die stickige Videositzung vor der eigentlichen Trainingseinheit. Wie immer. "Die Schnittstellen sehen" – "mit einer guten Blicktäuschung geht auch mal dieser Ball durch die Mitte" – "der ballentfernte Stürmer muss sich einbringen in dieser Situation": Der RRK-Trainer baut auf seine umfangreiche, eigenhändig gepflegte Datenbank aus Hockeyspielen. Jeder Klick sitzt mit seiner schnurlosen Maus, die er auf einer Unterlage auf seinem Schoß navigiert. Sein Vortrag gerät auch dann nicht ins Stocken, wenn er parallel die nächste Sequenz aus seinem Fundus fischt.

"Ich bin hoch motiviert, auf hohem Niveau etwas zu bewegen", sagt Decher, der im August die in der Halle traditionell starken RRK-Herren übernommen hat. Decher lebt den Aufwand vor, den er von seinen Spielern erwartet, die nach einem langen Tag im Job oder an der Universität am Abend zum Training kommen. Oder es manchmal auch gar nicht schaffen. "Absagen per SMS", sagt der Coach seinen Jungs sehr deutlich, "sind für mich keine Absagen." Der 40 Jahre alte Pfälzer strebt, wenn man so will, nach dem Maximum im Bereich des Möglichen am Untermain. RRK-Kapitän Jan Petersen sagt, mit Decher sei es eine "ganz andere Welt als vorher". Der Trainer mit Sinn für jedes Detail ist in der Szene gut bekannt für seine Hallenhockey-Expertise. In seine Zeit als Co-Trainer des damaligen Bundestrainers Bernhard Peters fielen in den Jahren 2003 und 2004 ein Europameister-Titel und Olympia-Bronze auf dem Feld sowie der Sieg bei der EM und WM in der Halle. "Ich habe extrem von der gemeinsamen Arbeit mit Peters profitiert. In der Halle haben wir uns gut ergänzt", sagt Decher. Aus jener Zeit stammt auch sein ausgereiftes Videoschnittprogramm, das er im Schlaf beherrscht.

Decher hat mehrere Festplatten voll mit Hockeyspielen. Crefelder HTC gegen Schwarz-Weiß Neuss am 28. Januar 2008? - kein Problem. Mit drei Klicks könnte er es auf die Leinwand bringen. An diesem Tag geht es aber um die Vorbereitung der Partie bei der TG Frankenthal, seinem Heimatklub. Mit einer Mannschaft, bestehend fast nur aus Achtzehnjährigen, führte er den pfälzischen Verein damals in die Bundesliga. "Wir brauchen Geduld und eine hohe Passsicherheit. Die Frankenthaler warten nur auf Kontergelegenheiten", gibt Decher Auskunft über ein gegnerisches Spielsystem, das er selbst bis zum vergangenen Sommer geprägt hat. Am ersten Spieltag der Hallenrunde erreichten die Rüsselsheimer nur ein 7:7 in Frankenthal, tags darauf gab es in Nürnberg eine 7:8-Niederlage. Der aktuelle Europapokalsieger der Landesmeister läuft der Musik in der starken Südstaffel erst einmal hinterher. Am kommenden Wochenende steht der ambitionierte RRK mit seinem ehrgeizigen Trainer in den beiden Heimspielen gegen den Münchner SC und Rot-Weiß München schon unter Druck.

Im besonders von der Taktik geprägten Hallenhockey seien meist Details entscheidend. Antizipationsfähigkeit, peripheres Sehen und Handlungsschnelligkeit braucht es für das schnelle Spiel Sechs gegen Sechs. "Eigenanalyse" nennt Stephan Decher das Videostudium mit der ganzen Mannschaft. "Da entdecken die Spieler Dinge, die sie mir sonst nicht glauben würden." Und dies sei auch nötig, um "taktische Möglichkeiten hinzu zu basteln". Denn am System, mit dem die Rüsselsheimer in den vergangenen zwei Jahren deutscher Hallenmeister, Meisterschaftszweiter und Europapokalsieger wurden, will er grundsätzlich nichts ändern. Obwohl ihm das Lehren von neuem Stoff doch im Blut zu liegen scheint. Vormittags als Grundschullehrer, am Abend und am Wochenende als Hockeylehrer.  


Die "FAZ" am 14.11.2009:

Der RRK startet in die Hallensaison

west. RÜSSELSHEIM. Wenn der Hockeysport im Winter in die Halle umzieht, kommt der Rüsselsheimer RK groß heraus. Deutscher Hallenmeister 2008, Europapokalsieger der Landesmeister 2009 – in der Halle sind die Südhessen im Gegensatz zu ihren Platzierungen auf dem Feld ohne Zweifel eine deutsche Spitzenmannschaft. Das wollen die Rüsselsheimer auch in der an diesem Samstag beginnenden Bundesligarunde beweisen. Die Auftaktpartie bei der TG Frankenthal wird besonders für Stephan Decher eine emotionale Zeitreise sein. Der RRK-Trainer war nach mehr als zwei Jahrzehnten als Spieler und Trainer in Frankenthal erst im August dieses Jahres an den Untermain gewechselt. "Die Raumdeckung der TGF wird nicht leicht zu knacken sein", weiß Decher aus Erfahrung. Schließlich hat er bei den Pfälzern das Spielsystem über Jahre installiert und gepflegt. Für das Saisonziel des RRK, die Teilnahme an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft, kommt dem Startwochenende in der Südstaffel schon eine besondere Bedeutung zu. Am Sonntag, wenige Stunden nach dem Duell mit den in der Halle traditionell starken Frankenthalern, muss der Meisterschaftszweite von 2009 noch beim Nürnberger HTC antreten.

Werden erste Hindernisse erfolgreich umkurvt? Die RRK-Hockeyherren (Thomas Jost) wollen unbedingt einen Bundesliga-Fehlstart in Frankenthal und Nürnberg vermeiden.


Die "Main-Spitze" am 13.11.2009:

"Hammerhartes" Auftaktprogramm

HALLENHOCKEY   Rüsselsheimer peilen wieder DM-Endrunde an / "Vizemeister" zunächst in Frankenthal und Nürnberg

Von Thomas Schulz

Am Samstag (16 Uhr) startet Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK (RRK) beim Erzrivalen TG Frankenthal in die Hallensaison 2009/2010. Tags darauf (14 Uhr) ist der deutsche "Vizemeister" erneut in der Fremde – beim Nürnberger HTC – gefordert. Also ein durchaus sehr anspruchsvolles Auftaktprogramm. In der legendären Frankenthaler Sporthalle "Am Kanal" werden sich alle Blicke auf RRK-Trainer Stephan Decher richten, der vergangene Saison noch Übungsleiter der Pfälzer war.

Da der 40-jährige Grundschullehrer in seiner Art eher ruhig und abgeklärt wirkt, wird er die "emotionalen Aufgaben" liebend gerne auf seine neuen Akteure übertragen. Es ist aber sicher von Vorteil, dass Decher den Auftaktkonkurrenten "wie seine Westentasche kennt". Die Voraussetzungen für Spannung, womöglich Hektik und eine hochklassige Begegnung sind jedenfalls gegeben, zumal die Arena wohl bis auf den letzten Platz besetzt sein und einen ungemein hohen Lärmpegel aufweisen wird. Da gilt es für den Ruder-Klub "ruhig Blut" zu bewahren und das womöglich nur minimal bessere Offensivspiel "cool" vorzutragen.

Ein Plus des deutschen Hallenmeisters von 2008 dürfte die kompakte Defensive um Torhüter Andreas Späck sein, der in der Halle inzwischen noch wesentlich stärker geworden ist. Dennoch spricht RRK-Kapitän Jan Petersen, auch mit Blick auf die Nürnberg-Partie am Sonntag, von einem "hammerharten" Auftaktprogramm: "Sowohl Frankenthal als auch der Nürnberger HTC besitzen das Potential, um die Play-Off-Plätze mitzumischen. Frankenthal war in der vergangenen Spielzeit schon sehr stark; die Nürnberger haben sich nach einer schwachen Hallensaison wieder stabilisiert, streben mindestens Platz zwei an. Doch trotz der schweren Auswärtsaufgaben, die wir ohne Christian Minar bewältigen müssen, der ja für die österreichische Nationalmannschaft im Einsatz ist, brauchen wir sechs Punkte, um nicht gleich im Kampf um die Südgruppen-Meisterschaft ins Hintertreffen zu geraten."

Zu dem genannten Trio gesellen sich in der Südstaffel noch die Münchner Vereine Rot-Weiß und SC sowie Neuling Mannheimer HC, der vom früheren RRK-Akteur Torsten Althoff gecoacht und von vielen Experten als "heißer" Anwärter auf einen der ersten beiden Plätze gehandelt wird. Gut möglich, dass es also zu einem Vierkampf um den Einzug ins DM-Viertelfinale kommen wird. Allein den Vereinen aus der bayerischen Landeshauptstadt wird eher der Abstiegskampf prophezeit.

Wie auch immer, der sehr akribisch arbeitende Stephan Decher möchte jedenfalls auf die exzellente Arbeit seines Vorgängers Kai Stieglitz aufbauen und keinesfalls funktionierende Abläufe ohne Grund ändern: "Gerade in der Halle habe ich eine völlig intakte Mannschaft übernommen, da muss am erfolgreichen Spielsystem der vergangenen Jahre nicht viel geändert werden. Allerdings gibt es natürlich Dinge im taktischen Bereich, die noch verbessert werden können. Zudem ist eine Perfektionierung des Defensivsystems und ein noch stärkeres Augenmerk auf das Pressing möglich. Alles in allem sind wir trotz der kurzen Vorbereitungszeit auf einem hervorragenden Weg, liegen voll im Soll. Die Stimmung im Team ist super; unser Ziel ist ganz klar das Erreichen der DM-Endrunde am 30. und 31. Januar."

Decher, der wie die meisten seiner Bundesligakollegen den aktuellen Meister Rot-Weiss Köln als Top-Titelanwärter sieht, freut sich indes nicht nur auf ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Jungs aus Frankenthal, wenngleich er auf einen RRK-Sieg hofft, sondern warnt vor allem vor dem Nürnberger HTC, der drei aktuelle Nationalspieler vorweisen kann und sich in der vergangenen Runde ohnehin als der "Angstgegner" der RRK-Sechs entpuppte. Die Hessen holten lediglich einen von sechs Zählern in den Duellen mit den Franken. Fazit: Auch ohne Felix Seitz (Australienaufenthalt) und Simon Schmidt-Nentwig (spielt im Winter für Wiesbadener THC) kann der mit Julian Wuttke (erste Hallenrunde) und eventuell auch mit Thorsten Küffner – er und einige andere Kandidaten werden wohl an den ersten Spieltagen noch zwischen Erster und Reserve pendeln – verstärkte Kader sicherlich wieder das DM-Viertelfinale erreichen. Wenngleich die Konkurrenz in der starken Südgruppe nicht schläft und sich die Rüsselsheimer keinen Fehlstart leisten können, da bis Weihnachten ein Doppelspieltag den anderen jagt.


Einen Schritt weitergebracht: Trotz der verpassten Finalteilnahme gewannen die RRK-Hockeydamen (links Helena Faust) dem Turnier in Hannover positive Seiten ab.

Die "Main-Spitze" am 10.11.2009:

"Blackout" kostet den Finaleinzug

HALLENHOCKEY   RRK-Damenteam belegt beim Vorbereitungsturnier in Hannover den dritten Platz

HANNOVER (ulz). Zwei Wochen vor dem Auftakt in der Hallenhockey-Bundesliga belegten die Damen des Rüsselsheimer RK (RRK) beim Vorbereitungsturnier des HC Hannover Platz drei. Trainer Benedikt Schmidt-Busse war nur bedingt zufrieden: "Wenn wir das zweite Spiel gegen HC Essen nicht verloren hätten, wäre die Finalteilnahme möglich gewesen. Insgesamt war der Wettkampf allerdings sehr wertvoll und hat uns, obwohl wir nicht in Bestbesetzung angereist waren, einen großen Schritt weitergebracht."

Der Ruder- Klub gewann zwar drei seiner vier Gruppenspiele, leistete sich gegen Essen aber einen "Blackout", der den Staffelsieg kostete. Ohne die verletzte Marilena Krauss ging es im "kleinen Finale" gegen Schmidt-Busses Heimatverein Düsseldorfer HC, der 5:2 bezwungen wurde. Turniersieger wurde Südgruppenrivale TSV Mannheim, der Essen mit 6:5 Treffern in die Schranken wies.

Gruppenspiele

RRK - Klipper Hamburg 3:0. - Dem deutschen "Vizemeister" reichte eine leicht überdurchschnittliche Vorstellung, um Klipper in Schach zu halten. Der Sieg war nie gefährdet, da die Defensive souverän auftrat.

RRK - HC Essen 2:5. - Der Bundesligaaufsteiger aus der Ruhrmetropole agierte aggressiver und im Angriff zielstrebiger. Die Hessinnen erarbeiteten sich auch etliche Chancen, doch reichte es nur zu zwei Treffern. Sehr zum Ärger von Schmidt-Busse: "Wir waren viel zu zahm und haben unsere Möglichkeiten teilweise jämmerlich vergeben; außerdem sah Torhüterin Lisa Lahham einige Male nicht gut aus."

RRK - Dänemark 14:0. - Der Gegner war überfordert und hätte bei einer besseren Chancenverwertung des RRK noch höher verloren.

RRK - ATV Leipzig 4:1. - Die Sächsinnen waren dem RRK nicht gewachsen, so dass dieser einige taktische Varianten erproben konnte.

Spiel um Platz 3

RRK - Düsseldorfer HC 5:2. - Auf dem Feld war das RRK-Team den ,"Newcomern" noch deutlich 1:4 unterlegen. Doch in der Halle wurde der DHC in allen Belangen beherrscht.


Gruppe A: 1. TSV Mannheim 30:8 Tore/10 Punkte, 2. Düsseldorfer HC 24:14/8, 3. Großflottbeker THGC 16:13/7, 4. Stuttgarter Kickers 11:22/3, 5. SC Charlottenburg 7:31/0.

Gruppe B: HC Essen - RRK 5:2, - Klipper Hamburg 5:2, - ATV Leipzig 4:1, - Dänemark 10:1; RRK - Klipper 3:0, - Leipzig 4:1, - Dänemark 14:0; Klipper - Leipzig 4:2, - Dänemark 6:3; Leipzig - Dänemark 6:4; Endstand: 1. HC Essen 24:6/12, 2. RRK 23:6/9, 3. Klipper Hamburg 12:13/6, 4. ATV Leipzig 10:16/3, 5. Dänemark 9:36/0.

Spiel um Platz 3: Düsseldorfer HC - RRK 2:5; Finale: TSV Mannheim - HC Essen 6:5.


1. Herren des RRK in der Halle 2009/2010 (hinten: Betreuer Rolf Lange, Trainer Stephan Decher, Thomas Jost, Christian Domke, Thorsten Küffner, Julian Wuttke, Timo Lehner, Jan Petersen, Frank Trautmann, Oliver Domke, Tobias Wuttke, Nicolas Lange, Physio Diana Czerwonka; vorn: Falk May, Kenny Geiß, Lorenz Klee, Andreas Späck, Moritz Frank; weiter mit dabei: Mirco Fuchs, Christian Minar)

Aus "Main-Spitze" vom 09.11.2009:

Klare Leistungssteigerung

HALLENHOCKEY   RRK landet beim eigenen Vorbereitungsturnier auf dem zweiten Platz

(ulz). Erstmals seit vielen Jahren richtete der Rüsselsheimer RK (RRK) wieder mal ein Herren-Vorbereitungsturnier aus, das allerdings unter der kurzfristigen Absage des Bundesligarivalen Nürnberger HTC litt. Am Ende gewann Erstligist Uhlenhorst Mülheim die "Rüsselsheim Hallenhockey-Trophy". Auch weil die Nordrhein-Westfalen den Ruder- klub, der Zweiter wurde, 7:6 bezwungen hatte. Bundesligist Düsseldorfer HC wurde Dritter, gefolgt vom chancenlosen Zweitligisten Dürkheimer HC.

Gegen den Zweitligisten Dürkheimer HC (Nils Jürgensen, rechts) gelang dem RRK beim eigenen Vorbereitungsturnier (Christian Domke) ein deutlicher 15:6-Erfolg.

RRK-Trainer Stephan Decher sprach von einer überaus gelungenen Veranstaltung und war auch mit der sportlichen Weiterentwicklung seines Teams einverstanden: "Gegenüber vor acht Tagen, als wir nach nur einer Übungseinheit in Heidelberg noch nicht so gut aussahen, war eine klare Leistungssteigerung zu verzeichnen. Wir liegen bezüglich des schweren Südgruppen-Auftaktprogramms in Frankenthal und Nürnberg im Soll, haben bereits einen großen Schritt nach vorne getan und werden im Laufe der Trainingswoche noch an der Verfeinerung von Pressing, Defensivarbeit und anderen Dingen feilen. Die Feinabstimmung bekommen wir sicherlich hin, wobei das Fehlen einiger Akteure ein Unsicherheitsfaktor vor dem Liga-Auftakt ist." Decher hofft, dass Mirco Fuchs (Leistenzerrung) rechtzeitig fit sein wird und sich die Wadenprobleme von Tobias Wuttke und Christian Domke, die gegen Mülheim aussetzten, in Wohlgefallen auflösen werden.

Dann wäre am Wochenende nur noch der Ausfall Christian Minars zu verkraften, der mit der österreichischen Nationalelf unterwegs ist.

RRK - Dürkheimer HC 15:6 (5:4). - Beim Turnierauftakt trafen die Gastgeber auf den Dürkheimer HC, der die Hessen vor acht Tagen noch 6:4 besiegt hatte. Auch diesmal bot der Außenseiter zunächst hartnäckigen Widerstand und führte sogar 3:1. Erst nach dem Seitenwechsel kam der Favorit immer besser in Schwung, ließ nur noch zwei weitere Gegentreffer zu und kam noch zum auch in dieser Höhe verdienten Kantersieg.

RRK-Tore: O. Domke (5), Jost (3), F. May, N. Lange, J. Wuttke (je 2), T. Wuttke.

RRK - Düsseldorfer HC 10:8 (5:5). - Gegen das Team aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt hatte das Decher-Ensemble ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Es standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber, wobei die Heimmannschaft insbesondere wegen der besseren Abwehrleistung gewann.

RRK-Schützen: O. Domke (3), J. Wuttke, T. Wuttke (je 2), Trautmann, N. Lange, Petersen.

RRK - Mülheim 6:7 (2:2). - Auch das vorweggenommene "Finale" gestaltete sich extrem ausgeglichen. Im ersten Abschnitt gab´s für die Offensiven kaum ein Durchkommen. Nach Wiederbeginn änderte sich in der spannenden Partie nicht viel - Mülheim hatte das glücklichere Ende für sich.

RRK-Treffer: Jost (2), F. May, Petersen, T. Wuttke, J. Wuttke.

Ergebnisse: RRK - Dürkheimer HC 15:6, Düsseldorfer HC - Uhlenhorst Mülheim 8:8, Mülheim - Dürkheim 8:3, RRK - Düsselsdorf 10:8, RRK - Mülheim 6:7, Dürkheim - Düsseldorf 3:12;

Endstand: 1. Uhlenhorst Mülheim 24:17 Tore / 7 Punkte, 2. Rüsselsheimer RK 31:21 / 6; 3. Düsseldorfer HC 28:21 / 4, 4. Dürkheimer HC 12:35 / 0.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 09.11.2009:

Erste Akzente der Wuttke-Brüder

Hockey: Zwei Siege und eine Niederlage für die Rüsselsheimer Männer im Vorbereitungsturnier

frai - Eine Woche vor dem Start in die Hallenhockey-Bundesliga haben die Männer des Rüsselsheimer RK ihre Form mit einem Turnier um die "Bundesliga Trophy" in eigener Halle überprüft. Die Mannschaft von Stephan Decher, die im Feld gegen den Abstieg kämpft, gehört in der Halle zum erlauchten Kreis der Titelfavoriten. Doch noch läuft nicht alles rund beim deutschen Vizemeister RRK, der bei diesem Wettbewerb hinter Uhlenhorst Mülheim Zweiter wurde.

Gegen den Zweitligisten Dürkheimer HC gelang dem RRK (Falk May beim Torschuss und Oliver Domke) beim eigenen Vorbereitungsturnier ein deutlicher 15:6-Erfolg.

"Leider musste der Nürnberger HTC kurzfristig absagen", informierte RRK-Pressesprecher Wilfried Schwanke am Turniertag. RRK-Coach Stephan Decher hätte gerne gegen die Nürnberger, einen der großen Rivalen in der starken Bundesliga Süd, gespielt. Bereits bei einem Turnier in Heidelberg war es zum Kräftemessen der beiden Teams gekommen.

„Beide Mannschaften sind nicht in Bestbesetzung angetreten, aber wir haben das Spiel mit 8:4 gewonnen", so Decher. Im Spiel um Platz drei unterlag der RRK in Heidelberg einem weiteren großen Rivalen. Dem Mannheimer HC musste er sich mit 2:5 geschlagen geben.

Am Samstag standen sich vier Bundesliga-Teams in der Sporthalle "Dicker Busch" gegenüber. Im ersten Spiel bezwang der RRK den Dürkheimer HC klar mit 15:6.

Auch das zweite Spiel gegen den Düsseldorfer HC gestaltete der RRK mit 10:8 erfolgreich. Eine Besonderheit war, dass zum ersten Mal die Wuttke-Brüder – Tobias und Julian – gemeinsam auf dem Rüsselsheimer Hallenboden in der Offensive Akzente setzten. Der talentierte Thorsten Küffner verstärkt seit dem Sommer den RRK und kämpft auch in der Halle um seinen Platz im Kader. Der 20-jährige Jugend-Nationalspieler hat sich gut eingefügt. "Ich musste mich zunächst an das höhere Tempo gewöhnen", sagte der vielseitige Küffner, der in Erlangen Regionalliga gespielt hat, doch bescheinigt ihm sein Trainer Fortschritte und eine gute Perspektive für die Hallenrunde.

Im letzten Spiel gegen Mülheim wurde Oliver Domke geschont. Ohne den Ausnahmekönner verlor der RRK mit 6:7. Da geriet der Ruder-Klub gegen Mülheim Mitte der zweiten Halbzeit innerhalb kurzer Zeit mit fünf Toren in Rückstand, was besonders RRK-Torhüter Andreas Späck ärgerte. Die Aufholjagd, am Ende mit einem sechsten Feldspieler, führte lediglich zum 6:7.

Angesichts der schweren Aufgaben bis Weihnachten in der Bundesliga-Südgruppe, ist Trainer Stephan Decher klar, dass er zwar auf ein gut funktionierendes Kollektiv zugreifen kann, aber es noch an der Feinabstimmung hapert. "Wir sind ein gutes Hallenteam. Wir werden nicht viel ändern an unserer Ausrichtung. Die taktischen Absprachen funktionieren fast perfekt", so Stephan Decher, doch muss der RRK im Moment noch auf Christian Minar (weilt bei der österreichischen Nationalmannschaft) und auf Mirco Fuchs wegen Adduktorenverletzung verzichten.


Vor der Hallenpremiere: Stephan Decher, Trainer der Hockeyherren des Rüsselsheimer RK in der Bundesliga, geht ab kommendem Wochenende in seine erste Hallensaison. Decher hat die Mannschaft, die auf dem Feld als Rückkehrer ins Oberhaus bislang reichlich Lehrgeld zahlen musste, im Juli übernommen.

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 06.11.2009:

"Die Jungs brennen auf die Hallenrunde"

Hockey: Vorfreude bei den Bundesliga-Männern des Rüsselsheimer RK nach dem mäßigen Abschneiden in der Feldsaison

Von Frank Schairer

Runde 14 Tage liegt das Spiel der Rüsselsheimer Hockeyherren bei der Übermannschaft von Rot-Weiss Köln zurück. Die letzte Partie im Feld in diesem Jahr war wie erwartet eine klare Angelegenheit für den amtierenden Deutschen Feldhockeymeister gewesen.

Mit 1:8 musste sich die Mannschaft von RRK-Trainer Stephan Decher geschlagen geben und blickt nach einer mageren Feldrunde nun der am kommenden Wochenende beginnenden Hallenrunde entgegen. Ziel ist das Erreichen der Endrunde in Berlin, wo es Ende Januar auch wieder zu einem Aufeinandertreffen mit Rot-Weiss Köln kommen könnte.

In aller Ruhe hat RRK-Coach Stephan Decher die Erfahrungen der bisherigen acht Bundesligapartien analysiert. Der vorletzte Tabellenplatz spricht Bände. Gemeinsam mit dem Mitaufsteiger Rheydter SV und der TG Frankenthal gehört der Ruder-Klub zu den Kellerkindern der Eliteliga. "Es ist schon erstaunlich, der Abstand zwischen Erster und Zweiter Bundesliga ist in den vergangenen fünf Jahren viel größer geworden. Die acht Topteams der Liga sind gespickt mit deutschen Nationalspielern oder Jugendnationalspielern sowie ausländischen Stars", so Stephan Decher.

Er war sich über die Schwere der Aufgabe zu Beginn seiner Amtszeit im Klaren. Das erste Ziel, mit dem RRK unter die besten acht Teams zu kommen, ist, obwohl noch drei Vorrundenpartien im neuen Jahr ausstehen, bereits abgehakt. Der Fokus ist auf die Abstiegsrunde gerichtet. Der Klassenerhalt, egal auf welchem Wege, hat für die Rüsselsheimer Hockey-Herren Priorität. Als im Juli Stephan Dechers Arbeit in Rüsselsheim begann, fand er nach eigener Aussage eine intakte Mannschaft vor, deren Stärke sicherlich die Homogenität sei. "Es war viel Ehrgeiz und Motivation zu spüren", so der 40-Jährige. In der relativ kurzen Vorbereitungsphase wurde viel im athletischen Bereich gearbeitet. Doch warfen Verletzungen einige Spieler zurück. Ein Tobias Wuttke konnte beispielsweise wegen einer hartnäckigen Wadenverletzung nur zweimal sporadisch mitwirken.

Nach gutem Start und einem Punktgewinn zum Auftakt am Sommerdamm gegen den Deutschen Vizemeister UHC Hamburg bekam das Team bereits in Krefeld zu spüren, über welche Offensivqualitäten die anderen Bundesligateams verfügen. Da konnte der RRK nicht mithalten. Nach acht Spielen hat der RRK mit Abstand den schwächsten Angriff der Liga und erzielte insgesamt nur acht Treffer – und das, obwohl ein Oliver Domke in seiner wahrscheinlich letzten Spielzeit noch einmal mit von der Partie ist. "Wir haben uns von Spiel zu Spiel verbessert. Das Hauptmanko ist jedoch unsere Chancenauswertung. In der Abwehr waren wir eigentlich recht stabil, und Torhüter Andreas Späck verdiente sich Bestnoten", bilanziert Decher, der aber auch weiß, dass die nötigen Punkte – so gegen Rheydt – nicht geholt wurden.

Mit den Neuzugängen ist Decher, der im "normalen Leben" Grundschullehrer ist, zufrieden. Sie hätten sich gut in die Mannschaft integriert, sagt er. Um Fortschritte in der Offensive zu erzielen, seien aber nicht nur die Stürmer gefragt, die ganze Mannschaft sei im Spielaufbau und im Herausspielen von Kreisszenen gefordert. Die gute Eckenverwertung, die maßgeblich zum Aufstieg in die Bundesliga beitrug, war bislang keine Waffe. "Die Gegner in der Ersten Liga haben ausgezeichnete Torhüter und natürlich eine bessere Eckenabwehr. Zudem bekommt man in der Eliteliga weniger Ecken", weiß Decher und betont, dass alles ein Frage des Tempos und der Qualität sei. "Ein Topschlenzer, wie der Kölner Christopher Zeller, schießt im Training 300 bis 500 Ecken in der Woche – und das von Kindesbeinen an."

Am Wochenende wird bei den Rüsselsheimer Männern mit einem Heimturnier in der Sporthalle Dicker Busch der Schalter umgelegt. Die Feldsaison hat erst einmal Pause und es geht unter dem Hallendach, wo der RRK in der vergangenen Saison Deutscher Vizemeister wurde und den Europa-Cup der Landesmeister gewann, weiter.

Stephan Decher freut sich auf die Halle und hofft auf Erfolgserlebnisse. "Die Jungs brennen auf die Hallenrunde. Wir wollen den Zuschauern etwas bieten und die Endrunde in Berlin Ende Januar erreichen", so Decher. Doch der Rüsselsheimer Übungsleiter weiß, dass dies eine schwere Aufgabe wird, denn die starke Südgruppe ist eine "Todesgruppe". Der RRK wird sich gegen die Konkurrenz von der TG Frankenthal, des Nürnberger HTC und des Mannheimer HC auf dem Weg zu höheren Ehren durchsetzen müssen.