Aus "FAZ" vom 21.10.2009:
Die doppelte Gefahr beim
RRK
Halbzeit in der
Hockey-Feldrunde: Damen und Herren sind dem Abstieg nah
west. Desillusioniert sind
sie nicht, die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK. Nur zwei Punkte und
acht Tore nach acht Spielen, Vorletzter – es kam genau so, wie es die
Hessen nach der Rückkehr in die Bundesliga erwartet hatten. Die Realität
sieht nur etwas schlechter aus als die Prognose. Schon nach der Hälfte
der Feldspielzeit, die nach der Hallensaison im April fortgesetzt wird,
steht fest: Die RRK-Herren werden im nächsten Sommer in der
Abstiegsrunde mit drei Konkurrenten zwei Absteiger ausspielen. "Wir
wussten von vornherein, dass es ein schweres Unterfangen wird", sagt
Stephan Decher.
Stephan Decher: "Ein schweres
Unterfangen!" |
Der Trainer, der die
Mannschaft – die ohne einen Coach den Aufstieg bewerkstelligte – vor der
Saison übernahm, begründet die Situation mehr mit der Stärke der Gegner
als mit dem Leistungsvermögen der eigenen Spieler. Decher verweist
darauf, dass fast alle Bundesligavereine Jugendnationalspieler, aktuelle
und ehemalige A-Kader-Spieler und gute Ausländer in ihren Teams haben.
Der RRK aber ging mit seinem fast unveränderten Kader in die Runde – und
dieser hat in den drei Jahren zuvor nur Zweitligahockey gespielt. "Wir
konnten in einigen Spielen schön mitspielen", sagte der frühere
Nationalspieler und Weltmeister Oliver Domke. "Unsere Strafecken sind
aber noch sehr ungefährlich. So wird es schwer, in der Liga Punkte zu
holen." Da aber auch Abstiegskonkurrenten wie Frankenthal und Rheydt
ähnliche Probleme plagen, sehen sich die Rüsselsheimer gerüstet für den
Verbleib in der Eliteklasse. "Wir wissen, was wir dafür tun müssen",
sagt Decher. "Es wird jedenfalls nicht an unserer Motivation scheitern."
Schon Mitte
November beginnt die Hallensaison – für den RRK traditionell eine Runde
mit ganz neuen Vorzeichen und Zielsetzungen. Nach dem überraschenden
Gewinn des Europapokals im Februar peilen die Hessen auch in diesem Jahr
die Qualifikation für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft an. "In
der Halle beweist die Mannschaft Jahr für Jahr, dass viel Qualität in
ihr steckt", sagt Decher, der in der Szene als Spezialist für das Spiel
sechs gegen sechs unterm Hallendach gilt. "Der Weg in der
Bundesliga-Südgruppe wird nur über uns führen", so der Trainer.
Von solchen
selbstbewussten Ansagen ist Dechers Trainerkollege im Verein, Benedikt
Schmidt-Busse, derzeit noch weit entfernt. Nach dem tor- und punktlosen
vergangenen Wochenende mit zwei Spielen in Hamburg laufen auch die
Bundesliga-Damen des RRK Gefahr, in der Feldrückrunde gegen den Abstieg
ankämpfen zu müssen. Das vor der Saison wegen schmerzlicher Abgänge
notgedrungen weiter verjüngte Team rangiert vor der Pause nur drei
Zähler vor dem Relegationsplatz. Nur wenige Monate ist es her, dass die
Rüsselsheimerinnen an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft
teilnahmen und nur unglücklich Vierte wurden. "Wir hatten einen Platz
zwischen fünf und acht ins Auge gefasst. Nun müssen wir doch arg nach
unten schielen", sagte Schmidt-Busse. "Und das ist völlig unnötig."
Ärgerlich war vor allem, dass die RRK-Damen zuletzt drei Siebenmeter in
Serie verschossen – in spielentscheidenden Situationen. Schmidt-Busse
ist aber überzeugt, dass das Schusspech bald überwunden sein wird.
Aus "FAZ" vom 19.10.2009:
Misserfolge für
Rüsselsheimer RK
west. Die
Hockey-Bundesligateams des Rüsselsheimer RK haben die Hinrunde mit
Misserfolgen abgeschlossen. Die Herren von Trainer Stephan Decher
unterlagen 1:8 bei Meister Rot-Weiss Köln. Auch die RRK-Damen erlebten
eine erfolglose Dienstreise: Sie mussten sich in Hamburg dem Club an der
Alster und dem Harvestehuder THC jeweils 0:1 geschlagen geben. Trainer
Benedikt Schmidt-Busse war besonders über die Niederlage beim HTHC
"maßlos verärgert". Seine Mannschaft sei das bessere Team und ständig in
der Offensive gewesen, klagte er. Der Gegentreffer fiel nach einem
Hamburger Konter in einer Phase, als die Rüsselsheimerinnen in Überzahl
auf dem Kunstrasen standen. Die Niederlage beim Club an der Alster ging
in den Augen von Schmidt-Busse dagegen "in Ordnung". Mit nur zehn
Punkten nach der Hinrunde stehen die RRK-Damen auf Rang sieben, unweit
der Abstiegsregion. Noch größer sind die Sorgen bei den männlichen
Vereinskollegen: Der Aufsteiger sammelte lediglich zwei Punkte und ist
Vorletzter. Nach der Hallensaison gehe der Blick Richtung Abstiegsrunde,
in der die vier letztplatzierten Teams um den Klassenverbleib kämpfen,
kündigte Stürmer Oliver Domke an. "Da müssen wir fit sein und an der
Ausbeute bei Strafecken arbeiten. Sonst langt es nicht."
Benedikt Schmidt-Busse: Blick
in die Zukunft? |
Aus "Frankfurter Rundschau" vom 19.10.2009:
Eine Nummer zu groß
Der Rüsselsheimer RK kämpft in der Feldhockey-Bundesliga
wie erwartet gegen den Abstieg / Erster Sieg lässt auf sich warten
Von Christian Stör
Die Reise nach Köln stand
unter keinem guten Stern. Falk May und Julian Wuttke waren verletzt,
Oliver Domke war beruflich verhindert und Jan Petersen musste
grippegeschwächt auf einen Einsatz verzichten. Wenn als Gegner dann auch
noch der mit acht Olympiasiegern gespickte Tabellenführer der
Feldhockey-Bundesliga wartet, ist mehr als Schadensbegrenzung kaum
möglich. Dass der Rüsselsheimer RK am letzten Spieltag vor der
Winterpause bei Rot-Weiss Köln mit 1:8 (1:3) unter die Räder kam, war
also nicht weiter überraschend. "Das Ergebnis geht in Ordnung", sagte
Trainer Stephan Decher, der in Torhüter Andreas Späck noch einen seiner
besten Spieler hatte. Der einzige Treffer gelang Christian Domke (29.).
Die Pleite in Köln machte freilich wieder einmal deutlich, wohin der Weg
des Rüsselsheimer RK in dieser Saison führen wird: direkt in die
Abstiegsrunde der schlechtesten vier Mannschaften. "Wir haben jetzt
gesehen, dass zwischen erster und zweiter Liga ein enormer Unterschied
besteht", sagt Decher, den das Abschneiden des Neulings aber keineswegs
überrascht: "In der momentanen Situation ist nicht mehr zu erwarten.
Wenn wir nicht zu 100 Prozent bereit sind, tun wir uns sehr schwer. Das
ist für uns als Aufsteiger aber keine Schande."
Tatsächlich lief in den meisten Spielen nicht allzu viel zusammen, mit
zwei Punkten aus acht Partien belegen die Südhessen den elften und damit
vorletzten Platz. Am überzeugendsten war noch der Auftritt am ersten
Spieltag gegen den hochfavorisierten UHC Hamburg, der sich erst im
Penaltyschießen gegen den RRK durchsetzen konnte. Umso ärgerlicher war
dafür der Auftritt bei Mitaufsteiger Rheydter SV, dem gegen Rüsselsheim
der bislang einzige Saisonsieg gelang.
Vom Klassenerhalt
überzeugt
Trotz der
bisher gezeigten Leistungen ist Decher fest davon überzeugt, dass
Rüsselsheim am Ende der Saison nicht zu den zwei Absteigern gehören
wird: "Rheydt und die TG Frankenthal sind zwei Teams, die wir sicherlich
schlagen können." Doch eins ist auch klar: Wenn sich Rüsselsheim bis zur
im Frühjahr beginnenden Abstiegsrunde nicht entscheidend steigert,
könnte das Abenteuer Bundesliga nach nur einem Jahr wieder vorbei sein.
Decher kennt die Rüsselsheimer Schwächen ganz genau: "Wir müssen die
Athletik klar verbessern, außerdem muss unsere komplette Abstimmung
besser werden." Voraussetzung ist allerdings auch, dass der RRK mit
vollständiger Besetzung antreten kann. Zwar sind Rheydt und Frankenthal
im Gegensatz zu den Topteams der Liga personell nicht besser besetzt als
Rüsselsheim, verletzungsbedingte Ausfälle können sich die Hessen
trotzdem nicht erlauben. Decher: "Wir müssen komplett sein und wir
müssen immer an die Leistungsgrenze gehen."
Aus "Frankfurter Rundschau" vom 28.09.2009:
Viel Arbeit für wenig Ertrag
Von Christian Stör
Es war fast schon zum
Verzweifeln. Sosehr die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK auch drängten,
so viele Chancen sie sich auch erspielten
– der erlösende
Siegestreffer wollte partout nicht fallen. So mussten sich die
Südhessinnen am vierten Spieltag der Feldhockey-Bundesliga schließlich
mit einem mageren 1:1 (0:0) gegen Schlusslicht HG Nürnberg zufrieden
geben. Immerhin konnte sich der RRK im anschließenden Penaltyschießen
dank der Treffer von Eva Frank (Straftor), Marilena Krauss und Irene
Balek mit 3:2 durchsetzen und auf diese Art noch einen zweiten Punkt
einheimsen.
Dass es dem Rüsselsheimer
Trainer nach der Partie sehr schwer fiel, ein Fazit zu ziehen, war
deshalb nicht weiter verwunderlich. "Das Spiel war kaum anzusehen",
sagte Benedikt Schmidt-Busse, "Nürnberg hat ja nicht mitgespielt." In
der Tat bestimmte Rüsselsheim die gesamten 70 Minuten hindurch das
Geschehen, spielte bis zur Viertellinie auch sehr gut, ließ dann aber
die nötige Konzentration vermissen. "Da waren wir nicht konsequent
genug", sagte Eva Frank, die nach Inge Herzers Führungstor für Nürnberg
(40.) in der 47. Minute den hochverdienten Ausgleichstreffer erzielte.
Dass sich an dem Ergebnis nichts mehr änderte, lag zum großen Teil an
der mangelhaften Eckenausbeute der Rüsselsheimerinnen. Wer keine einzige
von neun Strafecken in ein Tor ummünzen kann, darf sich am Ende über
einen Punktverlust nicht wundern. "Das kann einfach nicht sein. Eine
Ecke müssen wir mindestens reinmachen", sagte Eva Frank. Auch Viktoria
Krüger ärgerte sich : "Wir waren die ganze Zeit am Drücker
– und dann nur 1:1.
Das ist schon sehr enttäuschend."
|
Dass keine einzige Strafecke zum Erfolg führte, hatte gleich zwei
Gründe. Zum einen stand die Nürnberger Abwehr um die hervorragende
Torhüterin Maja Kolonic fast wie eine Mauer, zum zweiten war auch
diesmal wieder zu sehen, dass, so der Trainer, "unsere Eckenabläufe noch
nicht so gut sind". Dies wiederum hat unter anderem mit dem Weggang von
Lena Jacobi zu tun, die in der vergangenen Saison als Reingeberin
fungiert hatte. Gegen Nürnberg versuchten sich Helena Faust und Cora
Eilhardt in dieser Position, "die letzte Präzision fehlt aber noch",
merkte Schmidt-Busse an. Trotz des verlorenen Punktes überwog beim
Trainer letztlich aber "die Freude, dass wir uns wieder ein Stückchen
Sicherheit erarbeitet haben".
Ohnehin fällt die Bilanz der Rüsselsheimerinnen nach den ersten vier
Saisonspielen gar nicht mal so schlecht aus. "Ich habe jetzt ein viel
besseres Gefühl als vor der Saison", sagte Eva Frank. Gerade der
couragierte Auftritt am zweiten Spieltag beim deutschen Meister UHC
Hamburg (2:3) hat gezeigt, dass Rüsselsheim tatsächlich gegen jedes Team
der Liga mehr als nur mithalten kann. "Ich bin überrascht, wie gut es
bisher gelaufen ist", sagte Victoria Krüger. "Aber wir haben noch Luft
nach oben. Wir sind ja gerade erst dabei, uns als Mannschaft zu finden."
Auch wenn die Bilanz von fünf Punkten aus vier Spielen "nicht so
berühmt" sei, ist der Trainer davon überzeugt, dass "wir in Maximalform
jede Mannschaft schlagen können". Allerdings fehle ein wenig die
Konstanz: "Wir sind noch nicht stabil genug."
Aus "FAZ" vom
12.09.2009:
Temporeich und
schwer zu berechnen
Die beiden Hockeyteams des
Rüsselsheimer RK starten in die Bundesligasaison. Für die Herren von
Trainer Stephan Decher ist der Klassenverbleib das Ziel. Die Damen von
Trainer Schmidt-Busse sind etwas chancenreicher.
Von Alex Westhoff
Stephan Decher hat seinen Jungs einen Schnellkurs in Sachen schnelles
Hockey verpasst. Der neue Trainer der Hockeyherren des Rüsselsheimer RK
macht den Aufsteiger fit für das "weitaus höhere Tempo in der
Bundesliga". Wenn Decher in einem Nebensatz von einem "Schwerpunkt auf
den athletischen Bereich" spricht, klingt das zunächst einfach sinnvoll.
Die Spieler aber müssen da schon länger nicht mehr zwischen den Zeilen
lesen. Solch harte Arbeit hätten sie jedenfalls schon ewig nicht mehr
verrichten müssen wie in den vergangenen Vorbereitungswochen, sagen die
Akteure. "Wir müssen athletisch besser sein als der Gegner", glaubt
Decher, der seine Jungs zuletzt fünfmal in der Woche zu Übungseinheiten
und Testspielen bat. Der Pfälzer hat Erfahrung darin, ein Team, das
nicht zur nationalen Spitze gehört, in der Bundesliga zu halten. Das hat
der 40 Jahre alte Hockeylehrer in der vergangenen Spielzeit wieder mit
seinem Heimatklub TG Frankenthal bewiesen, für den er zwei Jahrzehnte
als Spieler und Trainer wirkte.
Am Sonntag starten die Rüsselsheimer auf der heimischen Anlage am
Sommerdamm gleich mit der Partie gegen den stark besetzten Uhlenhorster
HC in die neue Wirklichkeit. Klar ist: Bei der Rückkehr des RRK in die
Beletage des deutschen Hockeys, in der sich der RRK vom historisch
gewachsenen Selbstverständnis her richtig aufgehoben fühlt, kann es nur
um den Klassenverbleib gehen. Der dritte Abstieg nach 1991 und 2006
soll, besonders nach der noch frischen Erfahrung des dreijährigen Exils
in der Zweitklassigkeit, unbedingt vermieden werden. Als "schwer, aber
natürlich machbar" bezeichnet Decher dieses Unterfangen mit seinem Team,
das auf namhafte Neuzugänge von nachgewiesener Qualität verzichten muss.
Mit Julian Wuttke (Dürkheimer HC) und dem früheren Jugendnationalspieler
Torsten Küffner (TB Erlangen) verfügt der Coach nun über mehr Optionen
in der Offensive. Zudem ist Justus Kölln zurück am Untermain, nachdem er
seinen Auslandsaufenthalt mit dem Gewinn der chilenischen
Hockeymeisterschaft gekrönt hat. Besonders groß war aber die
Erleichterung, dass Oliver Domke nach dem Aufstieg auf den letzten
Drücker und der Verpflichtung des neuen Trainers seinen Rücktritt
nochmals überdachte
– nun hat der 33
Jahre alte frühere Nationalspieler sogar für die gesamte Feldsaison und
die Hallensaison sein Mitwirken zugesagt. "Olli ist immer noch für jeden
Abwehrspieler schwer zu verteidigen wegen seiner Unberechenbarkeit",
sagte Decher.
Kaum ausrechenbar werden auch die Damen des Rüsselsheimer RK in der
neuen Saison sein. Das Team von Trainer Benedikt Schmidt-Busse kommt
personell doch arg gerupft daher vor dem Bundesligaauftakt am Sonntag
gegen den Düsseldorfer HC. Mit Silke Müller hat die junge Mannschaft
eine ihrer tragenden Säulen verloren. Die Olympiasiegerin von 2004
wechselt zum zweiten Mal in die niederländische Liga zum MHC Laren. Dazu
legen die A-Nationalspielerinnen Lena Jacobi und die
Jugendnationalspielerin Hannah Pehle eine mehrmonatige Bundesligapause
ein, um in südafrikanischen Townships ein Hockeyprojekt zu betreuen.
"Die Mädels kriegen das trotzdem gut hin", sagte Silke Müller zum
Abschied. Trainer Schmidt-Busse ist da ein wenig skeptischer. Er glaubt
zwar, dass "wir trotzdem eine schlagkräftige Mannschaft aufs Feld
bringen werden". Doch messen lassen will er seine blutjunge Formation
(mit einem Altersschnitt von nur 20 Jahren) nicht anhand von
Vorjahresplatz drei. "Es ist noch viel zu früh, über eine Zielvorgabe
wie die Playoff-Teilnahme zu sprechen", so Schmidt-Busse. "Zum jetzigen
Zeitpunkt ist Platz drei unrealistisch." Von einem Trainingstrip nach
Holland kehrten die RRK-Damen neulich zumindest mit der Gewissheit heim,
auch mit den Besten mithalten zu können. Gegen Den Bosch, die derzeit
beste Mannschaft Europas, hielten die Hessinnen bis in die zweite
Halbzeit hinein ein 0:1, ehe die Partie doch noch 0:5 endete.
Schmidt-Busse sieht in den Abgängen dreier Stammspielerinnen auch "eine
Chance für andere, mehr in die Verantwortung zu treten". Drei weitere
hochveranlagte Spielerinnen aus der florierenden RRK-Jugendschmiede
bekommen nun schon ihre Chance im Bundesligakader. Für personelle
Umbrüche ist Schmidt-Busse schließlich Experte. Als er vor zwei Jahren
am Untermain anfing, verließen mit Torhüterin Barbara Vogel und den
Haase-Schwestern auf einen Schlag drei Nationalspielerinnen die
Mannschaft.
Aus "Main-Spitze" vom 12.09.2009:
Optimalfall oder zittern?
HOCKEY
Aufsteiger RRK will nur drinbleiben / Auftakt gegen Topteam UHC
(kri). Die
Vorfreude ist spürbar, der Respekt nicht minder: Nach dreijähriger
Verbannung in die Zweitklassigkeit kehren die Hockeyspieler des
Rüsselsheimer RK an diesem Sonntag (14 Uhr) am Sommerdamm gegen UHC
Hamburg auch im Freien auf die Bundesligabühne zurück. Ein Ereignis, das
trotz aller stolzen Erfolge in der Halle mit dem DM-Titel 2008 und dem
Europacuptriumph im Februar besondere Wertschätzung genießt. Schließlich
ist nur Feldhockey olympisch und somit international anerkannt.
Neue Gesichter beim RRK: Julian
Wuttke und Thorsten Küffner sollen das Offensivspiel beleben. |
Nach der Absetzung des
langjährigen Trainers Kai Stieglitz im Februar und einer gut
viermonatigen Interimslösung aus den eigenen Reihen, liegt die Betreuung
der Mannschaft erstmals in den Händen eines Mannes ohne RRK-Hintergrund.
Der Pfälzer Stephan Decher, bislang für TG Frankenthal aktiv und dort
zuletzt "Vater" der erfolgreich gemeisterten Abstiegsrunde, hat die
Aufgabe am Untermain gereizt
– wohl wissend, dass
dies keine leichte sein wird. "Ich bin jetzt seit fünf Wochen da und
habe viel Positives gesehen. Motivation wie Leidenschaft sind wirklich
enorm und alle sind bemüht, taktische Dinge schnell umzusetzen. Es macht
mir rundum viel Spaß", sagt der 40-jährige Grundschullehrer.
Was nicht heißt, dass der
Neue restlos zufrieden wäre: "Wir haben eine sehr intensive Vorbereitung
hinter uns, aber nicht ein Testspiel komplett bestritten. Defensiv
stehen wir ganz stabil, aber wir arbeiten uns zu wenige Torchancen
heraus." Da der Coach zudem taktisch einiges angegangen ist, "um Schritt
für Schritt meine Vorstellungen zu vermitteln", wird es noch etwas
dauern, bis alles intus ist. "Sich weiterzuentwickeln und zu verbessern,
braucht Zeit," so Decher.
Dass eine kollektive wie
individuelle Steigerung vonnöten sein wird, um im Feld der besten zwölf
Teams zu bestehen, liegt auf der Hand. "Das Tempo in der ersten Liga ist
um einiges höher; dazu sind viele Teams mit Topspielern besetzt", so
Decher. Ergo könne das primäre Ziel für den RRK nur heißen, "am Ende
zwei Gegner hinter uns zu lassen. In der vergangenen Runde waren die
Plätze sechs bis zehn stark umkämpft. Im Optimalfall werden wir Achter
und stehen im Viertelfinale."
Exrem kniffliger Heimstart
Um möglichst nicht zittern zu
müssen – und bei
lediglich fünf Heimspielen
– wäre es naturgemäß wünschenswert, für die Hessen bliebe gleich
am Sonntag etwas hängen. Doch der erste Gegner ist von besonderem
Format: "Der UHC gehört zu den drei, vier besten Teams in Europa", so
Coach Decher. Der DM- und Europaligazweite aus der Hansestadt, dem sich
vor einem Jahr RRK-Auswahlkeeper Nico Jacobi anschloss, brachte seine
geballte Offensivstärke jüngst beim 6:3-Testspielsieg gegen den Berliner
HC zum Ausdruck. Am Sonntag fehlen allerdings mit Olympiasieger Moritz
Fürste und Eike Duckwitz starke Kräfte. Der RRK bangt derweil um Tobias
Wuttke, den muskuläre Probleme plagen. Es ist angerichtet ...
WICHTIGE INFORMATIONEN für die Feldhockey-Saison 2009/2010
► Spielmodus
Bei den Damen läuft alles wie gehabt. Nach einer Hin- und Rückrunde
mit 18 Spieltagen qualifizieren sich die Teams auf den Tabellenrängen
eins bis vier für die Endrunde, der Neunt- und Zehntplatzierte steigt
ab.
Bei den Herren spielt in der Normalrunde jedes Team einmal
gegeneinander, was bedeutet, dass manche sechs, andere fünf Heimspiele
haben. Im Anschluss
ermitteln die acht
bestplatzierten Mannschaften der Vorrunde in einer Serie von maximal 3
Spielen die vier Teilnehmer an der Meisterrunde, der
Rest ermittelt in einer Hin- und Rückrunde die beiden Absteiger.
► Neue Regel
Um den Spielfluss weiter zu steigern, besteht nun die Möglichkeit,
einen Freischlag oder Einschiebeball als so genannten "Self-Pass"
auszuführen. Gegenspieler dürfen nur eingreifen, wenn sie fünf Meter
Abstand halten.
Aus "Main-Spitze" vom 12.09.2009:
Weiter verjüngt, aber "gut
aufgestellt"
RRK-DAMEN Der DM-Dritte macht sich vor seiner 22. Bundesligasaison keine
großen Sorgen
Von Martin Krieger
Der Verjüngungsprozess geht
notgedrungen weiter: Mit vier Spielerinnen des Jahrgangs 1992 starten
die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK am Sonntag am heimischen Sommerdamm
in ihre 22. erstklassige Feldsaison und haben zumindest in dieser
Richtung allen anderen neun Bundesligisten etwas voraus.
Obwohl es an weiblichen
Talenten am Untermain glücklicherweise weiterhin nicht mangelt, bleibt
freilich abzuwarten, was der aktuelle Verlust an Erfahrung und
individueller Klasse bedeutet. Mit Lena Jacobi, Silke Müller und Hannah
Pehle ist ein Trio von Bord gegangen, das in der zurückliegenden Saison
großen Anteil daran hatte, dass der RRK beinahe das DM-Endspiel erreicht
hätte. Bekanntlich ging das Hablfinale gegen Club an der Alster Hamburg
unglücklich nach Golden Goal verloren.
Stellt sich nach einem Jahr in
Argentinien wieder im RRK-Trikot der Bundesliga-Konkurrenz in den
Weg: Victoria Krüger |
Da Abwehrspielerin Victoria
Krüger ihren Südamerika-Trip und Stürmerin Nina Günther ihre Pause
beendet hat, macht sich Benedikt Schmidt-Bussetrotz der spielstarken
Abgänge – zudem
pausiert Meike Acht und ein Quartett, das den Sprung in den
Bundesligakader nicht schaffte, ging zum Zweitligisten SC 80 Frankfurt
– keine großen
Sorgen. "Wir sind gut aufgestellt und eventuell kommt Hannah Pehle ja
schon im Frühjahr zurück. Nach der Endrunde war erst etwas
Katerstimmung, als bekannt wurde, wer uns verlassen würde. Schon bald
haben aber alle das als Riesenchance begriffen und waren in der
Vorbereitung mit Feuereifer dabei. Die Neuaufbau- und Umbruchsituation
ist ja nicht neu für uns", sagt der 32 Jahre alte Trainer.
Die Aufwärmphase sei im
übrigen so verlaufen, wie immer: "Eine typische Vorbereitung, die wenig
aussagekräftig ist und kaum verlässliche Aussagen zulässt
– vor allem im
Hinblick auf eine tabellarische Zielsetzung. Aktuell wäre ich mit den
Plätzen fünf bis sieben zufrieden." Gespannt sein wird der Trainer, wie
es im Mittelfeld ohne Lena Jacobi läuft: "Da haben wir taktisch
umgestellt und die Last ein bisschen verteilt." So soll künftig die
athletisch starke Vera Battenberg zentral spielen. "Aber nicht in der
klassischen Rolle", verrät Schmidt-Busse.
Auftakt gegen Aufsteiger
Da Rüsselsheims Übungsleiter
davon ausgeht, "dass sich eine ähnliche Dichte wie in der vergangenen
Saison ergibt", als es speziell im Abstiegskampf heiß her ging, käme ein
RRK-Auftaktsieg am Sonntag (11.30 Uhr) gut. Im Düsseldorfer HC einen
"klassischen" Aufsteiger zu sehen, wäre allerdings ein Fehler. "Die sind
nominell besser besetzt als wir und für mich ein Play-Off-Kandidat",
sagt der RRK-Trainer, der vor seinem Wechsel nach Hessen die DHC-Damen
betreute.
Diese haben im Sommer
wertvolle Verstärkung erfahren: Jeanine Behrmann (Nijm- wegen MHC) und
Lisa Geyer (Schwarz-Weiß Neuss) standen im deutschen EM-Kader. Das Duo
war vor 14 Tagen noch nicht dabei, als der Ruder-Klub ein Testspiel in
Düsseldorf 2:1 gewann. "Das war in unserer Situation trotzdem hilfreich
für uns. Mit Sicherheit sind wir eingespielter und mehr
Bundesliga-Erfahrung haben wir auch", sagt Schmidt-Busse, der sich
freut, dass es los geht. Das Quartett des Jahrgangs 1992 ganz bestimmt
auch.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
12.09.2009:
Ein Wiedersehen mit
Nicolas Jacobi
Herrenhockey:
Rüsselsheimer RK ist heiß auf den Bundesliga-Start – Morgen Heimknüller
gegen Vizemeister UHC Hamburg
Von Frank Schairer
Tobias Wuttkes Wade zwickt
– und die Anspannung bei den Hockeyherren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs
ist greifbar. Der RRK ist wieder erstklassig und will dies unter dem
neuen Trainer Stephan Decher auch bleiben. Zum Auftakt der
Bundesligasaison kommt es am morgigen Sonntag um 14 Uhr im Hockeystadion
am Sommerdamm zum Kräftemessen mit einem der besten Vereinsteams der
Welt, dem deutschen Vizemeister UHC Hamburg.
"Der UHC ist ein absolutes
Topteam. Die werden uns gleich mal zeigen, wo der Hammer hängt", sagt
RRK-Mannschaftskapitän Jan Petersen. Allerdings weiß er auch, dass der
RRK als Aufsteiger in der Außenseiterrolle nur gewinnen kann. Zudem
kennt der neue Coach den Gegner sehr genau. Stephan Decher fungierte in
der Vorsaison als Assistenz-Coach beim UHC im Rahmen der
Euro-Hockey-League-Turniere, die der UHC als beste europäische
Mannschaft abschloss. UHC-Trainer Martin Schultze verfügt über einen
bemerkenswerten Kader. Im Tor setzt er auf einen guten alten Bekannten,
den ehemaligen Rüsselsheimer Nicolas Jacobi. Der 22-Jährige gehört
mittlerweile zum erweiterten DHB-A-Kader. Für ihn ist es eine Rückkehr
an alte Wirkungsstätte.
Um solchen Gegnern Paroli
bieten zu können, haben die RRK-Spieler in der Vorbereitung hart
gearbeitet – athletisch wollen sie zu den besten Teams der Liga zählen.
Zuletzt unterstrich die Mannschaft von Trainer Stephan Decher beim
Bundesliga-Cup auf der Anlage des Mannheimer HC, dass die Formkurve nach
oben zeigt. In der Vorrunde gab es ein 1:1 gegen den Mannheimer HC,
einen 2:1-Sieg gegen den HTC SW Neuss und eine knappe 1:2-Niederlage
gegen den späteren Überraschungssieger Münchner SC. Im Spiel um Platz
drei folgte ein erneutes 2:1 gegen Neuss.
Schwer wiegt allerdings der
Ausfall von Mirco Fuchs, der am Meniskus operiert wurde und sich im
Aufbau befindet. Nun hoffen die Verantwortlichen, dass Tobias Wuttke am
Sonntag mitwirken kann. Ob er die Probleme mit seiner Wade in den Griff
bekommt, wird sich allerdings erst kurz vor dem Spiel zeigen. Gespannt
sind die RRK-Fans auch auf seinen Bruder Julian Wuttke, der als
Neuzugang neben Thorsten Küffner die Offensive beleben soll.
Der wichtigste Faktor für den
Erfolg des Teams dürfte aber weiterhin die Extraklasse eines Oliver
Domke sein. In seiner wahrscheinlich letzten Saison für den RRK will er
mit der Mannschaft das Optimum herausholen. Es bedarf eines Kraftaktes
zur Sicherung der Klasse – nach nur fünf Heimspielen und sechs
Auswärtsspielen steht fest, ob der RRK in die Abstiegsrunde muss oder ob
es das Team unter die besten acht Mannschaften geschafft hat. Stephan
Decher kennt dieses Szenario gut. Der 40-Jährige musste sich in den
vergangenen Jahren mit der TG Frankenthal regelmäßig dieser
Herausforderungen stellen. "Es ist enorm schwer, unter die besten Acht
zu kommen, die Bundesliga ist eine Elite-Liga – und manche Teams
verfügen über deutlich größere Möglichkeiten", sagt Decher, der voll und
ganz auf den Teamgeist in Rüsselsheim setzt. Viel Zeit hatte er nicht,
eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, doch vor dem Start herrscht
vorsichtiger Optimismus.
Spieler wie Zuschauer müssen
sich zudem an eine neue Regel gewöhnen, die bei der Europameisterschaft
in Amstelveen bereits angewendet wurde: Wer einen Freischlag
zugesprochen bekommt, muss den Ball nun nämlich nicht mehr abspielen,
sondern darf ihn sich kurz selbst vorlegen und dann zu einem Mitspieler
passen oder selbst loslaufen. Dadurch gewinnt das Spiel deutlich an
Tempo.
Tempo ist ein gutes
Stichwort, denn an das markant höhere in der Bundesliga müssen sich die
Rüsselsheimer erst einmal gewöhnen. Stephan Decher meint: "Jedes
einzelne Spiel wird uns helfen. Mein Team steht defensiv schon relativ
stabil. Wir werden auch gegen den UHC aus einer gesicherten Abwehr
agieren, wollen aber auch offensiv Akzente setzen." In der
zurückliegenden Zweitligasaison bewies der RRK, dass er bei den
Standards schon über gehobenes Bundesliganiveau verfügt. Das dürfte
wieder eine Waffe sein, doch dürfte in der Ersten Liga die Eckenabwehr
eine andere sein.
Das Kribbeln vor dem morgigen
Start ist da, und mit dem UHC Hamburg kommt gleich ein großer Brocken
ins Hockeystadion am Sommerdamm. Das dürfte auch die Zuschauer anlocken.
Die RRK-Herren hoffen jedenfalls auf lautstarke Unterstützung ihrer
Fans.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
12.09.2009:
Trotz Aderlass herrscht
Zuversicht
Frauenhockey:
Rüsselsheimer RK erwartet zum Auftakt morgen Aufsteiger Düsseldorfer HC
frai - Die Wochen der
Vorbereitung sind für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK vorbei. Wenn
am morgigen Sonntag um 11.30 Uhr am heimischen Sommerdamm die erste
Bundesligapartie gegen Aufsteiger Düsseldorfer HC angepfiffen wird, geht
es endlich wieder um Punkte. Trotz großem personellen Aderlass ist
RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse optimistisch, dass die junge
Mannschaft die Lücken wird schließen können, die Hannah Pehle, Lena
Jacobi und Silke Müller hinterlassen haben.
Die anvisierten Ziele sind
ähnlich wie in der vergangenen Saison. Wieder soll die
Endrundenteilnahme geschafft werden. Allerdings wissen die
Verantwortlichen des RRK, dass dieses Unterfangen nun ungleich schwerer
sein dürfte. Mit Lena Jacobi steht eine Führungsspielerin wegen eines
Auslandsaufenthaltes in Südafrika genauso wenig zur Verfügung wie
Stürmerin Hannah Pehle, die ebenfalls im Ausland weilt. Ihre Dynamik und
ihre Tore werden fehlen. Unverzichtbar schien auch RRK-Dribbelkönigin
Silke Müller, Olympiasiegerin von 2004 und Vorbild aller Rüsselsheimer
Nachwuchsspielerinnen. Die erfahrene Stürmerin wechselte kurzfristig in
die holländische Erste Liga. Trainer Benedikt Schmidt-Busse war kaum
überrascht: "Der Wechsel von Silke nach Holland hat sich schon länger
angedeutet. Er hat auch private Gründe, da ihr Freund in Utrecht lebt.
Mit 31 wollte sie diesen Schritt wagen."
Bei seinem Amtsantritt in
Rüsselsheim hatten mit Nationaltorhüterin Barbara Vogel, Stürmerin
Katharina Schultz (beide nach Berlin), Olympia-Siegerin Mandy Haase und
ihrer Schwester Lydia (beide zum Mannheimer HC) gleich vier
Leistungsträgerinnen den RRK verlassen. Dem neuen RRK-Coach war es
damals jedoch gelungen, junge Spielerinnen an die Bundesliga
heranzuführen. Heute sind diese Leistungsträgerinnen – bestes Beispiel
dafür ist Stürmerin Eva Frank.
Aus Düsseldorf war
Schmidt-Busse 2007 zum RRK gestoßen. Daher freute sich der RRK-Coach
mit, als der DHC im Frühjahr den Bundesliga-Aufstieg schaffte. Am ersten
Spieltag empfängt nun der RRK die neuformierte Düsseldorfer Mannschaft
von Trainer Frank Willems im Hockeystadion am Sommerdamm. Der 41-Jährige
hat beim DHC die Nachfolge von Erfolgstrainer Jörn Eisenhuth, der aus
beruflichen Gründen sein Amt abgeben musste, angetreten. Willems, dem
ehemaligen Coach der Düsseldorfer Männer, stehen namhafte Neuzugänge zur
Verfügung. Nationalspielerin Lina Geyer kam aus Neuss. Spektakulärster
Neuzugang ist Europameisterin Janine Beermann. Die 25 Jahre alte
Nationalstürmerin wechselte aus der niederländischen Hoofdklasse von
Nijmegen MHC zum Aufsteiger. Zudem verstärken Anna Schmidtlein von
Klipper THC und Lena Hofmann vom Club de Campo Madrid die
Rheinländerinnen. "Der DHC ist für mich ein absoluter
Endrunden-Kandidat, wenn er es schafft, aus den vielen guten
Einzelspielern ein Team zu formen", schätzt RRK-Coach Benedikt
Schmidt-Busse den Gegner ein. Allerdings gehe es in der höchsten
deutschen Spielklasse wohl künftig äußerst eng zu.
Nach den guten Leistungen in
der Vorbereitung ist Schmidt-Busse optimistisch, was den Saisonauftakt
des Ruder-Klubs angeht. Auf der Torhüterposition verfügt der RRK mit der
erfahrenen Sonja Thüner und U21-Nationaltorhüterin Lisa Lahham über viel
Qualität. Auch in der Defensive ist Rüsselsheim enorm stark. Routinier
Irene Balek gibt den Ton an. Um sie herum verteidigen junge, aber
bereits bundesligaerfahrene Kräfte wie Charlotte van Bogedom (19), Lotta
Hof (19), Marilena Krauss (17), Vera Battenberg (21) und die aus Spanien
zurückgekehrte Victoria Krüger.
Im Mittelfeld wird Helena
Faust (18) mehr Verantwortung übernehmen müssen. Doch ist die Last auf
mehrere Schultern verteilt. Cora Eilhardt und Lena Schüder sollen die
Lücke schließen, die Lena Jacobi hinterlassen hat. Gegen den DHC muss
Benedikt Schmidt-Busse auf Petra Ankenbrand, die an einer
Sprunggelenksverletzung laboriert, verzichten. So wird in der Offensive
viel von Sturmführerin Eva Frank abhängen. Nina Günther und Christina
Schröder werden neben den ganz jungen Spielerinnen Vanessa Hartleb (16)
und Charlotte Löhr (17) zudem für Torgefahr sorgen.
Gegen den Düsseldorfer HC
soll morgen unbedingt der erste Sieg eingefahren werden. Es geht nämlich
Schlag auf Schlag. In der kommenden Woche steht dann bereits die Partie
beim amtierenden Deutschen Meister UHC Hamburg auf dem Programm.
Hat seine Mannschaft in der
Vorbereitung zur neuen Bundesliga-Saison hart rangenommen: Stephan
Decher |
Aus "Frankfurter Rundschau" vom 08.09.2009:
Rüsselsheimer RK –
Kraftmeierei für den Klassenerhalt
Von Christian Stör
So viel Schweiß wie in diesem Sommer ist bei den Hockeyspielern des
Rüsselsheimer RK (RRK) wohl noch nie geflossen. Denn in Stephan Decher
besitzen die Hessen seit Anfang August einen Trainer, der gesteigerten
Wert auf Kondition und Athletik legt. Krafttraining und Tempoläufe waren
teilweise so intensiv, dass der eine oder andere Spieler zwischendurch
schon mal kurz pausieren musste. Doch es ist ja klar, warum in
Rüsselsheim so geschuftet wurde wie selten zuvor: Als Bundesliganeuling
muss sich der RRK in einer Welt behaupten, in der die Gegner mit einem
"extrem höheren Tempo" (Decher) zu Werk gehen als noch in der zweiten
Liga.
"Unser Ziel ist, die fitteste Mannschaft in der Bundesliga zu werden",
sagt Kapitän Jan Petersen. Weder unter Dechers Vorgänger Kai Stieglitz
noch im vergangenen halben Jahr, als die Spieler in Eigenregie den
Aufstieg in die erste Liga verwirklichen konnten, wurde so nachhaltig
gearbeitet. "Das ist eine ganz andere Welt als vorher", so Petersen.
Kraftmeierei alleine reicht
freilich nicht aus, um in der Bundesliga Erfolg zu haben. Spielerisch
ist bei den meisten Rüsselsheimern noch Luft nach oben. Dafür aber ist
schon jetzt zu sehen, dass sich der RRK taktisch verbessert hat. "Wir
haben zwar noch Probleme in der Spielentwicklung", sagt Decher. "Dafür
sind wir in der Defensive sehr stabil." Wichtig ist ein gutes
Abwehrverhalten natürlich auch angesichts der neuen "Self-Pass"-Regel,
die bei der Europameisterschaft in Amstelveen bereits angewendet wurde.
Wer einen Freischlag zugesprochen bekommt, muss den Ball nun nämlich
nicht mehr abspielen, sondern darf ihn sich kurz selbst vorlegen und
dann zu einem Mitspieler passen oder selbst loslaufen. "Dadurch gewinnt
das Spiel deutlich an Tempo", sagt Petersen. Allerdings räumt der
Kapitän ein, dass die neue Regel aufgrund einiger Sonderbestimmungen
noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sei: "Wir machen da ab und
zu noch Fehler."
Frauen bleiben
bescheiden
Die gilt es
natürlich zu vermeiden, möglichst schon am kommenden Sonntag, wenn der
Vizemeister UHC Hamburg im Stadion am Sommerdamm gastiert. "Das ist
eines der besten Teams der Welt. Die werden uns gleich mal zeigen, wo
der Hammer hängt", sagt Petersen.
Zwar geht der RRK, der laut
Decher "viel Potenzial" besitzt, optimistisch in die Saison, doch ob der
Einzug in die Finalrunde der besten acht Klubs gelingen wird, bleibt
fraglich. "Der Klassenerhalt ist das oberste Ziel", sagt Petersen. Pech
hatte der RRK bei der Auslosung der Vorrunde, die bei zwölf Teams nur
aus elf Spielen besteht, nicht wie üblich aus 22. Zu den Teams, die fünf
Heim-, aber sechs Auswärtsspiele haben, zählt auch Rüsselsheim. "Das ist
natürlich ein kleiner Nachteil", sagt Decher.
Ganz andere Probleme plagen
derweil Benedikt Schmidt-Busse, den Trainer des Rüsselsheimer
Frauenteams. Nachdem in Silke Müller, Lena Jacobi und Hannah Pehle
gleich drei Stammkräfte nicht mehr im Kader stehen, muss der
Halbfinalist der vergangenen deutschen Meisterschaft, der am Sonntag den
Düsseldorfer HC zu Gast hat, wohl "kleinere Brötchen" (Schmidt-Busse)
backen. Von einem Einzug in die Finalrunde der besten Vier ist aber
keine Rede: "Das wäre eine zu hohe Forderung."
Aus "Main-Spitze" vom 04.09.2009:
Eine Herzensangelegenheit
Silke
Müller sucht in Laren neue sportliche Herausforderung und ist ihrem
Freund nahe
Von Martin Krieger
Ein paar Mal wird noch
gependelt zwischen Utrecht und Frankfurt. Sich so einfach vom Acker zu
machen ist Silke Müllers Art nicht. Ihre Nachfolgerin bei der Stiftung
Deutsche Sporthilfe, bei der die 130-malige Hockey-Nationalspielerin des
Rüsselsheimer RK seit Anfang des Jahres unter anderem ihre Brötchen
verdiente, wird sie am Montag, den 9. September, einarbeiten. Tags zuvor
steht der erste Auftritt im Trikot ihres neuen Vereins, MHC Laren, auf
dem Programm, der der Olympiasiegerin von 2004, wie wir meldeten, auf
unbestimmte Zeit sportliche Heimat sein soll.
Der zweite Wechsel in die
niederländische "Hoofdklasse" nach 2005/06 (SV Kampong Utrecht) ist eine
Bauch- und Herzensentscheidung. "Natürlich freue ich mich darauf, mehr
Zeit mit meinem Freund zu verbringen. Aber ich habe schon länger
gespürt, dass mich noch mal eine neue Herausforderung reizen würde",
sagt Müller. Erste Wahl war der neue niederländische Meister HBC
Amsterdam, "und nach einem Probetraining sah das eigentlich auch gut
aus. Doch dann ging's irgendwie nicht weiter, und so habe ich mich für
Laren entschieden". Dies auch deshalb, weil der Klub ihr dank guter
Netzwerke einen Job im Bereich Marktforschung besorgen konnte. "Hätte
das nicht geklappt, wäre ich nicht gewechselt", so Müller.
Neue Mitjublerinnen garantiert: Silke
Müller (rechts) greift künftig für MHC Laren zum Schläger, Hannah
Pehle (links) tut dies gemeinsam mit Lena Jacobi in Südafrika. |
"Die Mädels kriegen das
trotzdem gut hin"
Dass ihr Weggang den RRK in
ernsthafte Schwierigkeiten bringt, da mit Lena Jacobi und Hannah Pehle
weitere Auswahlspielerinnen ersetzt werden müssen, glaubt die 2001 von
Eintracht Frankfurt gekommene Filigrantechnikerin nicht. "Bei meinem
ersten Wechsel vor vier Jahren hat parallel dazu Denise Klecker
aufgehört. Und nachdem zuerst viele befürchteten, dass es eng werden
könnte, hat das Team am Ende fast die Play-Offs erreicht", erinnert sich
Müller. Ergo macht sie sich auch aktuell keine großen Sorgen: "Ich
glaube, dass die Mädels das trotzdem gut hinkriegen werden."
Ähnlich sieht es ihr
bisheriger Trainer: "Der RRK hatte in den vergangenen Jahren immer junge
Mannschaften. Jetzt wird es eben noch etwas jünger, wobei uns der
richtig fette Umbruch noch bevorsteht, wenn Irene Balek oder Sonja
Thüner aufhören", sagt Benedikt Schmidt-Busse. Die Spielführerin und die
Torhüterin sind nun die Einzigen, die die 30 überschritten haben.
Das hat Silke Müller auch,
was aber keinesfalls heißt, dass sie an das Ende ihrer Laufbahn denkt.
Im Gegenteil: "Die holländische Liga bietet mir die Möglichkeit, das
Kribbeln zu befriedigen." Obwohl sie sich Ende 2006 bewusst dafür
entschieden habe, die sportliche Karriere der beruflichen unterzuordnen,
habe sie insbesondere während der Spiele in Peking gemerkt, "dass es
schon noch kribbelt. Und ich bin überzeugt, dass ich, wenn ich mein
Fitness-Level erreiche, noch mithalten kann." Bevor sie den
Bundestrainer kontaktiere, "will ich aber erst mal abwarten, wie's so
läuft und mich genau hinterfragen, ob ich das noch mal möchte".
Was ihr neuer Verein in
dieser Saison anstrebt, die analog zur Bundesliga am 12./13. September
beginnt, ist klar: "Laren hat zuletzt im Play-off-Halbfinale zweimal
knapp gegen Amsterdam verloren. Nach vielen Jahren wollen die endlich
mal wieder Meister werden", sagt Silke Müller. In dieser Richtung setzt
man beim MHC offenbar auf den Müller-Effekt: Mit der Hamburgerin Julia
Müller geht eine aktuelle Nationalspielerin bereits in ihre dritte
Saison. Ob Silke Müller auch so lange dort bleibt, ist offen. "Man soll
ja niemals nie sagen, und ich habe keinen Vertrag über zwei Jahre
unterzeichnet. Aber wenn insgesamt alles gut läuft, kann ich mir
durchaus vorstellen, meine Laufbahn dort zu beenden." Sieht so aus, als
wäre zumindest der Abschied vom Rüsselsheimer RK ein endgültiger.
Baldiges Wiedersehen
Bereits an diesem Samstag
indes wird Silke Müller ihre langjährigen Mitspielerinnen live in Aktion
erleben. Schmidt-Busse unterzieht sein Team an diesem Wochenende einem
extremen Härtetest. Der RRK-Trainer hat Testspiele gegen SV Kampong
Utrecht, SCHC Bilthoven sowie zum Abschluss am Sonntag gegen den
zehnmaligen Europacupgewinner HC Den Bosch ausgemacht. "Da wir am
Sonntag selbst spielen, werde ich am Samstag zuschauen", sagt Müller,
obwohl sie speziell das Duell mit Den Bosch interessiert hätte.
Verständlich, beginnt für den MHC Laren die Punktrunde doch gegen den
nach elf Jahren entthronten Champion.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
03.09.2009:
Silke Müller geht
Frauenhockey:
Ex-Nationalspielerin des RRK wechselt nach Holland zum HC Laren
nobe - Schock für Trainer
Benedikt Schmidt-Busse und die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK:
Leistungsträgerin Silke Müller teilte am Dienstag vor dem Training ihrem
Coach und den Mitspielerinnen mit, dass sie ab sofort nicht mehr am
Sommerdamm aktiv sein wird.
Die 30 Jahre alte ehemalige
Nationalspielerin will künftig für den holländischen Erstligisten HC
Laren auf Torejagd gehen. Vornehmlich berufliche Gründe sind für den
kurzfristigen Wechsel verantwortlich. Die Hotelkauffrau, die schon
einmal ein Gastspiel in den Niederlanden gab, damals beim HC Utrecht,
hatte in den Vorwochen nach einer neuen Stelle gesucht und wurde nun
beim HC Laren fündig. Die nur 1,65 Meter große Offensivspielerin, die
2004 beim Gewinn der olympischen Goldmedaille in Athen alle sechs Spiele
für die deutsche Nationalmannschaft bestritt, hinterlässt eine große
Lücke beim RRK.
"Das ist schon ein herber
Verlust", weiß der langjährige Betreuer Thomas Blivier, zumal mit Lena
Jacobi und Hannah Pehle weitere bewährte Kräfte aufgrund von
Auslands-Aufenthalten in der nahen Bundesliga-Saison nicht zur
Disposition stehen. "Nun müssen wir sehen, wie wir mit einem ganz jungen
Team über die Runden kommen", hofft Blivier, dass mangels namhafter
Neuzugänge die eigenen Talente in die Bresche springen.
Rüsselsheim
– komplett erstklassig!
Was für ein Hockeyjahr!
Von Martin Müller (02.09.2009)
Im Februar
gewinnen die Herren den Hallenhockey-Europapokal der Landesmeister! Im
März fällt die Entscheidung gegen den Herrentrainer Kai Stieglitz. Im
Juni scheitern unsere Damen im Halbfinale der DM gegen Alster Hamburg.
Ende Juni verpflichtet der RRK Stephan Decher als neuen Herrencoach! Am
5. Juli ereignet sich etwas, was dem Betrachter heute noch nicht
glaubhaft erscheint, unsere Herren schaffen aus aussichtsloser Position
den Aufstieg in die erste Bundesliga!
Der RRK ist mit
seinen Teams wieder komplett in der Eliteklasse des deutschen Hockeys!
Mittlerweile konnten wir die wirtschaftliche Seite unserer Abteilung
etwas verbessern und wir blicken optimistisch in die kommenden Wochen
und Monate.
Die aktuellen
Situationen ...
... der Damen
Im Damenteam ist
augenblicklich die größte Fluktuation. Einige Spielerinnen sind bereits
im Ausland, aus den verschiedensten Gründen, einige wissen noch nicht
wie es bei ihnen persönlich weiter geht. Victoria Krüger ist aus
Südamerika zurück und wird die Mannschaft verstärken. Nina Günther hat
ihre Pause beendet. Nachwuchs wird ebenfalls hochrücken. Das
Mannschaftsziel bleibt Erreichen der Endrunde!
... der
Herren
Im Herrenteam
gibt es neben dem Trainer Stephan Decher weitere personelle Neuzugänge –
Thorsten Küffner (Erlangen) und Julian Wuttke (Dürkheim) haben sich der
Mannschaft angeschlossen. Olli Domke wird noch ein Jahr an seine
Karriere dranhängen. Trotz allem erwartet uns ein Kraftakt zur Sicherung
der Klasse. Mit nur 5 Heimspielen in der Ligaphase wird die Arbeit nicht
gerade leicht.
Ach ja, der
Spielmodus in der Herren-Bundesliga wird die Zuschauer vielleicht anfangs
verwirren. Es wird zunächst eine einfache Runde gespielt (5 x Heim, 6 x
Auswärts). Daran schließt sich, abhängig von der Platzierung, ein Play-Off (best of three) oder eine Abstiegsrunde (die vier Letzten der
Ligaphase) an (siehe Bild und Erläuterungen).
Die Viertelfinal-Runde
(Play-off-Runde: "Best of Three")
Die acht bestplatzierten Mannschaften der
Vorrunde ermitteln in einer Serie von maximal 3 Spielen die vier
Teilnehmer an der Meisterrunde. Dabei spielten 8. - 1., 7. - 2., 6.
- 3. und 5. - 4. jeweils an zwei Wochenenden gegeneinander. Das
Heimrecht beim ersten Spiel hat der schlechter Platzierte, das
zweite Spiel wird beim besser Platzierten ausgetragen und findet an
einem Samstag statt. Ein erforderliches drittes Spiel wird am
nächsten Tag, dem Sonntag, ebenfalls beim besser Platzierten
ausgetragen.
Wann ist ein drittes Spiel erforderlich? Nur
dann, wenn jede der beiden Mannschaften ein Spiel gewonnen hat.
Dabei ist zu beachten, das es durch die geänderte Punkte-Regelung in
jedem Spiel einen Sieger gibt.
Punktewertung: Es gibt immer einen Sieger
Endet ein Spiel nach regulärer Spielzeit
unentschieden, so findet ein Sieben-Meter-Schießen statt. Der Sieger
des Sieben-Meter-Schießens erhält 2 Punkte, der Verlierer 1 Punkt.
Die
Halbfinal-Runde –
Meisterrunde
(Play-off-Runde: "Best of Three")
Die Gewinner der Viertelfinal-Runde ermitteln
in der Meisterrunde (4. - 1., 3. - 2.) in einer Serie von maximal 3
Spielen die zwei Teilnehmer am Endspiel um die Deutsche
Meisterschaft. Die beiden Verlierer der Meisterrunde spielen
gegeneinander um die Teilnahme am Spiel um den 3. Platz gegen den
Sieger der Hoffnungsrunde. Meister, Vizemeister und
Drittplatzierter sind für die Teilnahme am Wettbewerb "EuroHockey
League" qualifiziert.
Abstiegsrunde
Die vier letzten Mannschaften der Vorrunde
spielen in einer Doppelrunde jeder gegen jeden, Hin- und Rückspiel,
die beiden Absteiger aus. |
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
02.09.2009:
Ohne Lena Jacobi und
Hannah Pehle
Frauenhockey:
RRK-Leistungsträgerinnen gehen ins Ausland – Saisonauftakt am 13.
September gegen Düsseldorfer HC
Von Frank Schairer
Wenige Tage ist es her,
dass Benedikt Schmidt-Busse, Trainer der Rüsselsheimer Damen, mit den
deutschen U21-Juniorinnen in Boston weilte. Mit WM-Platz sechs blieb der
amtierende Hockey-Europameister dieser Altersklasse deutlich hinter den
Erwartungen zurück. Nach zwei Remis gegen Neuseeland und China bedeutete
die 0:1-Niederlage gegen den späteren Weltmeister Holland das Ende aller
Titelträume. Vom Rüsselsheimer RK war neben Schmidt-Busse, der in den
USA als Co-Trainer fungierte, auch Lisa Jacobi dabei. Mit Hannah Pehle,
Lotje van Bodegom und Eva Frank standen drei Rüsselsheimer Talente im
Aufgebot.
Die Ersten Damen des RRK für die
Feldsaison 2009/2010 im neuen
"Outfit"
mit dem Logo der Kreissparkasse Groß-Gerau (hinten: Victoria Krüger,
Charlotte van Bodegom, Marilena Krauss, Irene Balek, Charlotte Löhr;
davor: Betreuer Thomas Blivier, Betreuerin Anja Tilmanns-Schmidt,
Marleen Tentscher, Eva-Maria Frank, Petra Ankenbrand, Vanessa
Hartlep, Christina Schröder, Co-Trainer Christian Zimmermann,
Trainer Benedikt Schmidt-Busse; vorn: Ann-Paulin Heist, Lotta Hof,
Sonja Thüner, Lisa Lahham, Vera Battenberg, Nina Günther) |
Für alle Beteiligten gilt es
nun den Schalter umzulegen, denn während am Sonntag die
Hockey-Europameisterschaften der Herren und der Damen in Amsterdam zu
Ende gingen, heißt es für den RRK-Damentrainer, seinen 18-köpfigen Kader
auf die neue Bundesligasaison vorzubereiten. Viel Zeit bleibt nicht
mehr, denn am Sonntag, 13. September, steht bereits das erste Heimspiel
gegen den Düsseldorfer HC an. Das Ganze wird keine einfache Saison für
den Rüsselsheimer Ruder-Klub werden. Es gibt keine namhaften Neuzugänge.
Mit Ela Tarlan, Franziska
Eckardt, Julia Hahn und Irene Japec hat ein Quartett von Spielerinnen
aus der zweiten Riege den RRK in Richtung SC 1880 Frankfurt verlassen.
Meike Acht und Lisa Faust werden aus beruflichen Gründen pausieren.
Maren Pfefferkorn möchte nur noch für die zweiten Damen spielen.
Schmerzlich muss Benedikt Schmidt-Busse zur Kenntnis nehmen, dass mit
Lena Jacobi und Hannah Pehle zwei Leistungsträgerinnen wegen eines
längeren Auslandaufenthalts nicht zur Verfügung stehen werden.
Doch es gibt auch
Lichtblicke. So hat es der RRK wieder geschafft, fünf Spielerinnen aus
der eigenen Jugend eine Perspektive zu bieten. Während Petra Ankenbrand
und Marilena Krauss bereits in der vergangenen Saison Erfahrungen
sammeln konnten, werden Christina Schröder, Vanessa Hartleb und
Charlotte Löhr wohl noch etwas Lehrgeld bezahlen müssen. Im
Rüsselsheimer Kader werden auch wieder Victoria Krüger, die aus
Argentinien vom Club Atletico de San Isidio zurückkehrt, und Nina
Günther (nach einer Pause) stehen.
Um ein Haar wäre den
RRK-Verantwortlichen ein Transfercoup gelungen: "Die Gespräche mit
Nationalspielerin Tina Bachmann waren weit fortgeschritten", erzählt
Benedikt-Schmidt-Busse. "Sie hätte sich einen Wechsel aus Holland zum
RRK gut vorstellen können. Letztlich bestand aber noch Unsicherheit
darüber, ob sie als Lehrerin eine Anstellung finden würde. Deshalb hat
sie sich für einen Wechsel innerhalb Hollands entschieden." Eine
Spielerin ihres Formats und mit ihrer Erfahrung hätte dem RRK sicherlich
gut zu Gesicht gestanden. Doch es ist nicht ausgeschlossen, dass die
31-Jährige zu einem späteren Zeitpunkt zum RRK stößt. Die Verhandlungen
dauern an.
Nachdem die RRK-Spielerinnen
den athletischen Grundstock für die Saison gelegt haben, beginnt nun die
Phase der Vorbereitung, in der viel Wert auf Technik und Taktik gelegt
wird. Ergänzende Tests sollen die Damen langsam zum Spielrhythmus
führen. Bereits in der vergangenen Woche bestritten die RRK-Damen in
Nürnberg ihren ersten Test. Gegen die HG Nürnberg unterlag das
dezimierte Team mit 1:2.
Seit dem zurückliegenden
Wochenende steht Schmidt-Busse wieder der ganze Kader, inklusive der
U21-Nationalspielerinnen, zur Verfügung. Auch deshalb geht der
RRK-Übungsleiter positiv gestimmt in die Saison: "Wir haben eine
schlagkräftige Truppe, die sich entwickeln wird." Ob das erneute
Erreichen der Endrunde drin sei, werde sich zeigen.
Eine Woche vor dem
Rundenstart testet der RRK ein letztes Mal in Holland. Dort stehen
Trainingsspiele gegen erstklassige holländische Teams wie Utrecht oder
Den Bosch auf dem Programm.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
15.08.2009:
Auch Oliver Domke bleibt
an Bord
Hockey: Trainer Stephan
Decher ist von den Neuzugängen bei den in die Bundesliga aufgestiegenen
RRK-Herren angetan
Von Frank Schairer
Wenige Wochen ist
Rüsselsheims neuer Hockey-Trainer der Herren im Amt. Mit dem 40 Jahre
alten Stephan Decher haben die RRK-Verantwortlichen ihren
Wunschkandidaten verpflichtet. Sein neues Konzept kommt bei der
Mannschaft gut an.
Nach ersten
Trainingseinheiten mit athletischem Schwerpunkt steht am heutigen
Samstag um 15.30 Uhr für Stephan Decher und den RRK das erste
Vorbereitungsspiel beim Mannheimer HC auf dem Programm.
Die Arbeit von Stephan Decher,
der lange Jahre die TG Frankenthal trainierte, begann gleich unter
mehreren positiven Vorzeichen. Zum einen hat sein neues Team unverhofft
doch noch den Aufstieg in die Bundesliga geschafft, zum anderen hat
Oliver Domke in sich das alte Feuer wiederentdeckt. Der 33-Jährige
wollte den Jüngeren das Feld überlassen und sich vom Leistungssport
zurückziehen. Das hat sich der Rüsselsheimer Ausnahmestürmer nun noch
einmal überlegt, bleibt beim RRK an Bord.
"Ihn zu überreden hätte nicht
funktioniert", sagte Decher, der sich der Wichtigkeit einer seiner
ersten Amtshandlungen bewusst war. "Ich kenne Oli schon sehr lange, und
er ist richtig motiviert noch einmal in der Eliteliga zu spielen", so
der RRK-Coach. "Oli hat mir für die Feld- und die Hallenrunde zugesagt.
Aus beruflichen Gründen wird er lediglich einen Spieltag versäumen".
Die Ersten Herren des RRK für die
Feldsaison 2009/2010
im neuen "Outfit" mit dem Logo der Kreissparkasse Groß-Gerau
(hinten: Sponsor Ernst Göttert, Konstantin Foohs, Marcel Nold, Simon
Schmidt-Nentwig, Tobias Wuttke, Justus Kölln, Moritz Frank, Julian
Wuttke, Jonas Hof; davor: Betreuer Rolf Lange, Trainer Stephan
Decher, Thomas Jost, Jan Petersen, Nicolas Lange, Thorsten Küffner,
Felix Seitz, Christian Domke, Frank Trautmann, Teamarzt Dr.
Dag Steeger von
Keitz; vorn: Alexander Knoll, Sebastian Körber, Felix Klee, Kenny
Geiß, Andreas Späck, Christopher Beer, Mirco Fuchs, Christian Minar,
Oliver Domke) |
Und Decher weiter: "Beim RRK
sind alle froh, dass er zur Verfügung steht. Mit seinen 33 Jahren ist er
athletisch voll auf der Höhe. Es ist eine Frage der Einstellung. Oliver
Domke ist ein Mann mit Weltklasseformat, von dem andere Spieler ungemein
profitieren. Doch nicht nur spielerisch, auch von seiner Persönlichkeit
ist er ein ganz wichtiger Baustein meiner Mannschaft", argumentiert
Stephan Decher.
Der neue RRK-Coach will die
kommenden Wochen nutzen, sich einen Überblick zu verschaffen. Er lobt
die Breite des RRK-Kaders und die ungeheure Motivation seiner Spieler.
Stephan Decher ist niemand für kurzfristige Dinge, seine Planung ist
mittel- und langfristig. So sagt er, gelte es die Top-Talente im Verein
frühzeitig einzubinden, auch wenn die Nachwuchsspieler des Jahrgangs
1983 erst ab April 2010 spielberechtigt seien. Auch der ein oder andere
Spieler, der in der vergangenen Saison in der zweiten Mannschaft
agierte, hat derzeit Gelegenheit – so heute im Testspiel beim Mannheimer
HC – sich bei Decher zu profilieren.
Derweil gibt es auch zwei
Namen, die sich aus Rüsselsheim verabschiedet haben. Der ehemalige
Trainer Kai Stieglitz ist seit wenigen Tagen neuer hauptamtlicher
Trainer beim Zweitligisten Großflottbeker THGC und hat damit genauso wie
Stürmer Sven Wohlfahrt in Hamburg eine neue Wirkungsstätte gefunden. Der
dynamische Sturmpartner von Oliver Domke wird aus beruflichen Gründen in
der kommenden Saison für Klipper THC Hamburg in der Zweiten Liga
auflaufen.
Doch Stephan Decher kann in
der Offensive auf neues Personal setzen. Mit Julian Wuttke (26) vom
Dürkheimer HC und Torsten Küffner (20) vom TB Erlangen hat der RRK zwei
gute Neuzugänge an Land gezogen. Erstgenannter ist der Bruder von
RRK-Leistungsträger Tobias Wuttke. "Julian ist ein gestandener
Erstliga-Spieler, der nach vielen Jahren in Dürkheim in Rüsselsheim eine
neue Herausforderung sucht. Er ist ein technisch versierter Spieler, der
in der Halle über Extraklasse verfügt. Ich bin gespannt, wie er sich bei
uns einfügt", meint Decher.
Große Stücke hält er auch auf
Torsten Küffner, der allerdings in den vergangenen Jahren Regionalliga
gespielt hat und sich erst einmal an Tempo und Spielweise in der
Eliteliga wird gewöhnen müssen. "Das Potenzial hat er. Der Kontakt
bestand schon seit längerer Zeit. Torsten ist ja ehemaliger
Jugend-Nationalspieler, der jetzt sein Studium in Frankfurt beginnt", so
Decher.
Trotz der Verstärkungen weiß
Grundschullehrer Decher, dass es schwer werden wird, mit den
finanzkräftigen Bundesligisten aus Hamburg und dem Ruhrgebiet
mitzuhalten. Umso wichtiger wäre es, dass alle Spieler gesund bleiben.
Mit Mirco Fuchs fällt zunächst aber ein wichtiger Spieler aus. Er wurde
vor wenigen Tagen am Knie operiert. Der Eingriff ist gut verlaufen.
Trotzdem wird er etwa sechs Wochen fehlen.
Bereits in vier Wochen
beginnt für Stephan Decher, Oliver Domke und den Rüsselsheimer
Ruder-Klub aber bereits das Abenteuer Hockey-Bundesliga. Bis dahin
bestreitet der RRK noch diverse Testspiele und am ersten
September-Wochenende den Bundesliga-Cup in Mannheim.
Aus "Main-Spitze" vom 04.08.2009:
Neues Duo und Oliver Domke
bleibt am Ball
(kri). Neue
Trainer können offenbar einiges verändern: Wenn sich die Hockeyspieler
des Rüsselsheimer RK nach dreijähriger Zweitliga-Verbannung am 13.
September (14 Uhr) am heimischen Sommerdamm gegen "Vizemeister" UHC
Hamburg im erlauchten Kreis der zwölf Bundesligisten zurückmelden, wird
mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der 33 Jahre alte Oliver Domke auf dem
Platz stehen. "Er hat mir für die komplette Feld- und Hallenrunde
zugesagt", berichtet Stephan Decher. Das Gespräch mit dem langjährigen
Nationalspieler und Torjäger, der vor dem aus RRK-Sicht so famosen
Saisonfinale das Ende seiner glorreichen Freiluftlaufbahn angekündigt
hatte, war eine der ersten Amtshandlungen des seit vier Wochen wirkenden
RRK-Übungsleiters. "Ich habe den Eindruck, es motiviert ihn richtig,
nochmal erste Liga zu spielen", sagt der 40-jährige Ex-Coach der TG
Frankenthal.
Doch nicht nur in diesem
wichtigen Teilbereich hat die Verpflichtung Dechers Erfolg gezeigt. Mit
Julian Wuttke (Dürkheimer HC/26), dem jüngeren Bruder von RRK-Stürmer
Tobias Wuttke, und dem ehemaligen Jugend-Nationalspieler Torsten Küffner
(TB Erlangen/20) dürfte der Kader des Ruder-Klubs eine spürbare
Aufwertung in der Offensive erfahren haben – auch wenn Sven Wohlfahrt
aus beruflichen Gründen nach Hamburg geht. Da zudem Justus Kölln aus dem
Ausland zurückkehrt und die langzeitverletzten Christian Domke sowie
Marcel Nold wieder fit sein sollten, geht Decher von einem 25-köpfigen
Trainingskader – darunter vier Torleute sowie einige talentierte
Jugendliche – aus. Das erste richtige Teamtraining steigt an diesem
Samstag (10 Uhr), das erste Testspiel folgt am 22. August (10 Uhr) gegen
den Nürnberger HTC.
Persönlich
Eine volle Dosis
Trainer
Stephan Decher übernimmt die Rüsselsheimer Hockeyherren
Von Alex Westhoff (aus "FAZ" vom 18.07.2009)
Die
Vereinsführung bezeichnet ihn als "Wunschkandidaten", für seine neue Mannschaft
ist er die "Traumlösung". Stephan Decher wird mit offenen Armen empfangen beim
Rüsselsheimer RK. Und dass nicht nur, weil das Herrenteam in den vergangenen
Monaten cheftrainerlos in Eigenregie übte und spielte. Mit Decher, so viel ist
klar, bekommen die frisch in die Bundesliga aufgestiegenen Rüsselsheimer
Hockeyherren gleich eine volle Dosis Trainer. Der Vierzigjährige gilt als
akribischer Arbeiter mit Sinn für das kleinste Detail, als Coach mit klaren
Vorstellungen und einem hohen Anspruchsdenken. In der vergangenen Woche, als er
sich mit dem RRK auf die unbefristete Zusammenarbeit einigte, musste er noch
davon ausgehen, künftig eine Zweitligamannschaft auf dem Feld zu betreuen. Er
habe sich "sehr gefreut", sagt Decher, als die Hessen mit einer Mischung aus
Glück und Kraftakt am letzten Spieltag doch noch die Rückkehr in die Bundesliga
schafften. "Dort wird Hockey auf höchstem Niveau geboten."
Wie man ein Team, das nicht zur ersten Kategorie im deutschen Hockey gehört,
dennoch in der Beletage hält, hat Decher gerade mit der TG Frankenthal in der
Bundesliga-Abstiegsrunde bewiesen. Er verabschiedete sich mit dem
Klassenverbleib von seinem pfälzischen Heimatverein, für den er über zwanzig
Jahre als Spieler, Spielertrainer und Trainer gewirkt hat. "Der Unterschied
zwischen erster und zweiter Liga ist immens", weiß Decher. "Wir müssen uns
schnell auf das höhere Tempo einstellen." Vor dieser Aufgabe ist ihm nicht
bange, weil er am Untermain auf eine "athletisch hervorragend ausgebildete
Mannschaft mit hoher Eigenmotivation" treffe. Den dritten Gang in die
Zweitklassigkeit nach 1991 und 2006 will man beim Traditionsverein unbedingt
vermeiden.
Und dafür, da ist man sich in Rüsselsheim einig, braucht es einen Oliver Domke
im Angriff. "Er ist ein herausragender Stürmer", sagt Decher, der als eine
seiner ersten Amtshandlungen als neuer Trainer das Gespräch mit Domke suchen
will. Der Ausnahmespieler, der bei der Weltmeisterschaft 2002 durch sein Tor im
Finale Deutschland erstmals zum Champion machte, hat angekündigt, auf dem Feld
seine Karriere beenden zu wollen. Aus beruflichen Gründen hatte er zuletzt schon
oft das Training und so manches Ligaspiel aussetzen müssen. "Ein Spieler mit
seiner Qualität und Erfahrung ist kaum zu ersetzen, wenn wir unsere Ziele in der
ersten Liga realisieren wollen", so Decher, der Oliver Domke schon seit vielen
Jahren von der Nationalmannschaft her kennt.
Der neue RRK-Coach war nämlich im Jahr 2003 und 2004 zwei Jahre
lang der Assistent des damaligen Bundestrainers Bernhard Peters. In diese Zeit
fielen jeweils ein Europameisterschaftstitel auf dem Feld und in der Halle sowie
ein WM-Titel in der Halle. "Ich habe sehr von Peters profitiert und viel von ihm
gelernt und abgeschaut", sagt Decher. Nach Olympia-Bronze in Athen wollte Decher
indes die Dreifachbelastung nicht mehr länger haben. Neben dem Assistentenjob
bei der deutschen Auswahl und dem Trainerdasein in Frankenthal hatte der Pfälzer
schließlich noch seiner regulären Arbeit als Grundschullehrer nachzugehen. Das
Lehren liegt ihm im Blut. Nachdem Decher vormittags seinen Schülern Lesen,
Schreiben und Rechnen vermittelt hat, wird er anschließend künftig die 90
Kilometer aus Frankenthal nach Rüsselsheim bewältigen und seine Philosophie vom
Hockey weitergeben. Er macht den Eindruck, dass dies auch für ihn eine
"Traumlösung" ist.