Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Endrunde der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft 2009 der Damen und Herren am 24./25. Januar 2009 in der Rhein-Ruhr-Halle in Duisburg

 

 

Der RRK ist mit beiden Mannschaften in der Endrunde dabei !!!

 

 

Der Club an der Alster

Düsseldorfer HC

HTC Schwarz-Weiß Neuss

Rüsselsheimer Ruder-Klub 08

 

Uhlenhorster HC

Rot-Weiss Köln

Berliner HC

Rüsselsheimer Ruder-Klub 08

 

  Die Damenteams in der Endrunde   Die Herrenteams in der Endrunde  

Von "www.hockeyliga.de" (20.01.2009):

Zahlreiche Olympiasieger, Welt- und Europameister
kämpfen um die "Blauen Wimpel"

Die Endrunde um die Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften am 24. und 25. Januar in Duisburg erleben einen wahren Aufmarsch der erfolgreichsten Hockeyspieler Deutschlands und sogar der Welt. Nicht weniger als acht aktuelle Olympiasieger, sechs amtierende Weltmeister sowie Europas beste Vereinsmannschaft geben sich in der Rhein-Ruhr-Halle die Ehre. Dazu kommen eine Vielzahl erfolgreicher Nationalspieler sowie einige der größten Hockeytalente Deutschlands.

Allein die Herren von Rot-Weiss Köln kommen mit sieben Spielern nach Duisburg, die von den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Goldmedaille mit nach Hause gebracht haben. Mit Moritz Fürste steht im Halbfinale ein weiterer in der Startaufstellung des Gegners UHC Hamburg. Die Hanseaten sind zudem amtierender Euro-Hockey-League-Champion, also die beste Vereinsmannschaft Europas. Mit Philip Sunkel hat der erfahrene „Leitwolf“ des selbst ernannten UHC-„Kindergartens“ als Welt- und Europameister seine größten Erfolge unter dem Hallendach gefeiert.

Doch auch andere Teams haben international erfolgreiche Akteure aufzubieten. Gemeinsam mit den Kölnern Timo Weß, Tibor Weißenborn, Christopher und Phillipp Zeller und dem UHCer Fürste holte auch Berlins Torhüter Uli Bubolz bei der letzten Weltmeisterschaft in Mönchengladbach den Titel für Deutschland. Bei Meister Rüsselsheim stehen mit den Gebrüdern Oliver und Christian Domke ebenfalls zwei Welt- und Europameister im Aufgebot.

Die Damen stehen den erfolgreichen Herren kaum nach: Mit Rüsselsheims Silke Müller ist immer noch eine Olympiasiegerin von 2004 in Duisburg dabei. Team-Kollegin Lena Jacobi holte gemeinsam mit den Alster-Spielerinnen Meike Achtmann, Rebecca Landshut und Anneke Böhmert den Titel bei der Hallen-EM 2008. Dazu kommen mit Neuss' Keeperin Yvonne Frank sowie den Alsteranerinnen Katharina Scholz und Lisa Küfer weitere internationale Titelträger.

Besonders erfreulich ist, dass vor allem die neue Hockeygeneration bei der Endrunde zeigen wird, worauf sich die Fans in Zukunft freuen können. Hervorzuheben sind da in erster Linie die amtierenden Junioren-Europameisterinnen Meike Acht, Eva Frank (RRK), Sabine Markert, Jennifer Pütz (Düsseldorf) sowie Lisa Hahn und Luisa Steindor von SW Neuss. Große Chancen, in Zukunft zu den Stars im internationalen Hockeysport zu zählen, haben allerdings noch einige Aktive mehr, von deren Qualitäten man sich bei dieser Endrunde überzeugen kann.


Von "www.hockeyliga.de" (21.01.2009):

Das Damenteam des Rüsselsheimer RK: Im "Nachsitzen" die Playoffs erreicht

So souverän wie in den vergangenen Jahren klappte der Endrunden-Einzug der Rüsselsheimer Damen, in den 90er und frühen 2000er Jahren das beherrschende Team im deutschen Hallenhockey, in diesem Jahr nicht. Erst nach einem Einspruch gegen die Spielwertung des 4:4 gegen den TSV Mannheim und dem Sieg in der Wiederholungspartie (4:1) durften sich die Rüsselsheimer dann auf einmal doch über den Einzug in die Playoffs freuen. Der RRK rutschte sogar noch auf Position eins und genoss Heimrecht gegen den Nord-Zweiten UHC Hamburg. Und als hätte das Team um Trainer Benedikt Schmidt-Busse das glückliche Händchen seit der letzten Vorrunden-Begegnung für sich gepachtet, sprang gegen die Hamburgerinnen ein 6:5 nach Verlängerung bei zwischenzeitlichem 3:5-Rückstand heraus.

Natürlich war der Rüsselsheimer RK seither nicht nur mit Fortuna im Bunde, sondern konnte in all diesen Situationen auch auf seine Erfahrung von zwei Viertelfinal- und drei Halbfinal-Teilnahmen sowie vier Titelgewinnen in den letzten zehn Jahren zurückgreifen. Dabei ist eine Spielerin, die 2008 Hallen-Europameisterin wurde, in dieser Spielzeit ganz besonders in den Fokus gerückt: Lena Jacobi. Mit 23 Jahren mauserte sie sich vom ’Küken’ zur Leitfigur der Mannschaft, indem sie in den entscheidenden Phasen immer wieder Akzente setzt.

Neben ihr wuchs ein junges Team heran, das mit der erst 19-jährigen Eva Frank und der nur zwei Jahre älteren Meike Acht zwei weitere junge Leistungsträger in seinen Reihen zählt. Im Tor setzte sich hingegen die Routine durch. Nachdem vor zwei Jahren Barbara Vogel zum Berliner HC wechselte, biss sich ihre Nachrückerin Sonja Thüner (39) als neue Nummer eins fest und konnte zur Überraschung mancher Experten die Lücke beinahe lautlos schließen. Die RRK-Damen laufen also mit der so oft zitierten ’gesunden’ Mischung aus jung und alt auf und hoffen damit, trotz der Turbulenzen bei der Playoff-Qualifikation den Titel zu holen.

Das Herrenteam des Rüsselsheimer RK: Beste Defensive, offensiv verbessert

Viele Treffer kassieren die Top-Teams aus dem Süden fast schon traditionell nicht. Und in Rüsselsheim hat man die Defensive in der Halle geradezu perfektioniert. Schon zum dritten Mal in Folge stellen die Hessen die beste Defensive aller 24 hockeyliga-Teams – ließen in zehn Spielen weniger als vier Tore pro Partie zu. Doch im Vergleich zur Vorsaison hat man offensiv zugelegt: Ganze 2,4 Tore mehr pro Spiel verbuchten die Meister-Mannen auf der Haben-Seite.

Wer vermutet hatte, dass die Abgänge von Leistungsträgern wie etwa Nationaltorhüter Nicolas Jacobi kaum zu kompensieren wären, sah sich getäuscht. "Die Entscheidung für Jacobi und gegen Andreas Späck war vergangene Saison denkbar knapp. Da sind wir nach wie vor hervorragend aufgestellt", sagt Kai Stieglitz über seine Nummer eins. Zudem ist mit Tobias Wuttke ein Stürmer dazu gekommen, der das Team weiter nach vorn gebracht und sich selbst sofort auf Platz zwei der internen Torschützenliste geschossen hat.

Unangefochten wichtigster Mann im Team ist jedoch nach wie vor Routinier Oliver Domke, der mit 19 Treffern im Vergleich zur Meistersaison noch erfolgreicher war. Dabei kann er durch seinen Job bei der hessischen Polizei gar nicht immer mitspielen und mittrainieren. Der Weltmeister von 2002 und Hallen-Weltmeister von 2003 ist aber immer noch ein Ausnahmekönner unter dem Hallendach und beinahe unverzichtbarer Leader beim RRK. Doch insgesamt überzeugt das Team wie im Vorjahr vor allem als äußerst eingespielte Einheit auf dem Platz.


Von "www.hockeyliga.de" (22.01.2009):

Die Ersten Damen des RRK nach dem Viertelfinalsieg über den UHC Hamburg (hinten: Betreuer Thomas Blivier, Co-Trainerin Lisa Jacobi, Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Meike Acht, Vera Battenberg, Petra Ankenbrand, Eva-Maria Frank, Charlotte van Bodegom, Lena Schüder, Physio Hanne Zöller; vorn: Sonja Thüner, Lena Jacobi, Helena Faust, Lotta Hof, Irene Balek, Silke Müller)

Vorschau Halbfinale Damen: Schwarz-Weiß Neuss – Rüsselsheimer RK

Der Ausgang des Spiels ist völlig offen

Für das erste Halbfinale der Damen in der Rhein-Ruhr-Halle am Samstag um 12.30 Uhr gilt: Ausgang völlig offen. Beide Mannschaften hatten es alles andere als einfach, sich zur Endrunde nach Duisburg durchzukämpfen. Der Rüsselsheimer RK wähnte sich nach dem 4:4 im letzten Ligaspiel gegen TSV Mannheim sogar schon zwei Tage als ausgeschieden, bis ein Protest gegen eine vorzeitige Beendigung der Partie durch die Schiedsrichter, die eine Ecke noch hätten ausführen lassen müssen, ein Wiederholungsspiel brachte, das der RRK dann 4:1 gewann. Im Viertelfinale lag man gegen UHC Hamburg auch lange zurück, gewann erst in der Verlängerung ganz knapp 6:5.

Auch Neuss musste fighten. Die Mannschaft von Markus Lonnes verspielte in der letzten Saisonphase Platz eins im Westen, musste im Viertelfinale daraufhin zum Dauer-Endrundenteilnehmer und amtierenden Feldmeister Berliner HC. Dort stand es lange Spitz auf Knopf, bis Neuss in der Schlussphase alles klar machte. Insofern dürften beide Teams bis in die Haarspitzen motiviert sein, überhaupt bei dieser Endrunde dabei zu sein.

Neuss darf darauf spekulieren, den Heimfaktor für sich nutzen zu können, schließlich ist es für die Schwarz-Weiß-Fans kein weiter Weg bis Duisburg. Und die Neusserinnen haben zudem noch eine Rechnung mit den RRK-Damen offen, denn vor Jahresfrist gastierte Schwarz-Weiß als Erstliga-Aufsteiger im Viertelfinale in der Opelstadt, bekam dort beim 5:11 kräftig eingeschenkt. Doch RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse weiß: "Mit einem Jahr mehr an Erfahrung und einer Yvonne Frank im Tor wird Neuss viel schwerer zu knacken sein." Deshalb war er auch nicht überrascht, dass sich Neuss beim Berliner HC durchgesetzt hat, allerhöchsten einen Sieg in der Höhe (8:2) hätte er nicht erwartet.

Mal sehen, ob Schmidt-Busse davon profitieren kann, dass er aus seiner Zeit als Trainer in Düsseldorf die Neusserinnen sehr gut kennt. Doch auch für Markus Lonnes sind die Hessinnen natürlich kein unbeschriebenes Blatt. Aus seinen Tätigkeiten als Jugend-Bundestrainer und Co-Trainer beim DHB kennt er viele der Leistungsträgerinnen. "Die Chancen liegen bei 50:50 – die Tagesform wird hier entscheiden. Wir wollen gewinnen und uns für die klare Viertelfinalniederlage aus der letzten Saison revanchieren."

Nicht wenige Hockey-Experten trauen dem Feld-Zweitligisten, in dessen Reihen neben zahlreichen U21-Nationalspielerinnen schließlich auch die Olympia-Fahrerinnen Janne Müller-Wieland, Lina Geyer und Yvonne Frank stehen, durchaus zu, dem Rekord- Europapokalsieger im Hallenhockey auf dem Weg ins Finale ein Bein zu stellen. Doch auch das Team von Benedikt Schmidt- Busse zeigt dieses Jahr ein anderes Gesicht als noch vor ein, zwei Saisons. Viele junge Spielerinnen sind in die Mannschaft integriert worden, Leistungsträger wie die Haase-Schwestern, Barbara Vogel oder Nina Günther haben aufgehört oder sind gewechselt. Hungrig ist der RRK ganz sicher, nach drei Jahren Abstinenz mal wieder ein Finale zu erreichen und einen Blauen Wimpel zu holen.


Von "www.hockeyliga.de" (22.01.2009):

Vorschau Halbfinale Herren: Berliner HC Rüsselsheimer RK

Erneutes Treffen der Hallenspezialisten

Dieses erste Herren-Halbfinale um 16.45 Uhr in der Rhein-Ruhr-Halle ist die Neuauflage vom letzten Jahr in der Sporthalle Hamburg. Damals war die Partie schon im Vorfeld als "Zweikampf der Systeme" apostrophiert worden – die aus einer sehr starken, gut stehenden Defensive auf blitzschnelle Konter setzenden Hessen gegen die "Torfabrik" der Liga, den Berliner HC. Doch schon damals hieß es, dass die Berliner nur deshalb so viele Tore fabrizierten, weil die Konkurrenz in der Oststaffel schwächer sei. Das bewahrheitete sich zumindest teilweise in diesem Halbfinale, als der BHC drückte und der RRK durch Konter die Tore machte.

Die Ersten Herren des RRK nach dem Viertelfinalsieg über den Club an der Alster (hinten: Christian Domke, Thomas Jost, Tobias Wuttke, Andreas Späck, Jan Petersen, Frank Trautmann, Betreuer Torben Stalmach, Trainer Kai Stieglitz; vorn: Sven Wohlfahrt, Mirco Fuchs, Falk May, Lorenz Klee, Christian Minar, Oliver Domke, Physio Diana Czerwonka)

Doch die Berliner setzten gleichzeitig eine weitere Experten-Aussage außer Kraft: Dass man gegen die Rüsselsheimer nicht mehr ins Spiel zurückkommen kann, wenn diese mal vorn liegen und ihre Konterspielweise durchziehen können. 3:0 und 4:1 führte das Team von Kai Stieglitz, aber die Hauptstädter schafften das Kunststück, in den letzten sechs Minuten noch auf 4:4 auszugleichen und sich in die Verlängerung zu retten. Da hatte dann allerdings Oliver Domke seinen ersten großen Auftritt bei der Endrunde, schoss den RRK mit seinen zwei Toren nicht nur zum 6:5-Sieg, sondern führte die Hessen zudem ja auch noch zum ersten Meistertitel seit knapp drei Jahrzehnten.

Auch in diesem Jahr hat Rüsselsheim erneut mit 39 Treffern die mit Abstand wenigsten Gegentore aller Herren-Bundesligateams kassiert – und dies, obwohl mit Nicolas Jacobi der starke Rückhalt im Tor zum UHC nach Hamburg abgewandert war. Doch Andreas Späck hat die entstandene Lücke gefüllt, bot einige erstklassige Partien in dieser Saison. Und der Berliner HC hat erneut über 100 Tore (105) erzielt, also wieder einen Schnitt von mehr als zehn pro Partie. Doch die gleichen Vorzeichen müssen ja nicht unbedingt für einen gleichen Ausgang sprechen. "Nur vier der zwölf Spieler aus dem letzten Jahr sind noch dabei", macht BHC-Coach Friedel Stupp deutlich. "Die anderen acht haben da noch auf der Tribüne gesessen und auf die Trommel geschlagen." Eine Revanche im eigentlichen Sinne sei es also gar nicht.

Zwei Mal in Folge verlor der BHC in einem Hallen-Halbfinale. Den größten Triumph feierten die Berliner Herren 2005 an gleicher Stelle in der Rhein-Ruhr-Halle, als sie ins Finale einzogen und nur knapp mit 4:6 am Münchner SC scheiterten. Das Gesicht der Mannschaft hat sich selbst im Vergleich zum Vorjahr wieder verändert. Die Leistungsträger heißen heute Tim Pehlke, Fabian Stenzel oder Tom Braun. Weltmeister Uli Bubolz im Tor ist mit Abstand der Älteste im Kader von Friedel Stupp – und das mit gerade mal 27 Jahren. Der Gegner aus Rüsselsheim ist im Schnitt fast fünf Jahre älter.

Die Gegensätze könnten also kaum größer sein zwischen zwei Mannschaften. Bis zum letzten Jahr hatten beide Clubs eines gemeinsam: Seit mehreren Jahrzehnten keinen Titel mehr gewonnen zu haben. Das hat der RRK mit seinem Meisterstück von Hamburg ausradiert. Dieses Jahr hat ganz andere Voraussetzungen: "Wir haben eine starke Saison gespielt und aus diesem Grund genug Motivation, diese gekonnt abzurunden und damit den Titel zu verteidigen", so RRK-Trainer Kai Stieglitz.

Beim BHC liegt der letzte Gewinn eines Blauen Wimpels nun sogar noch länger zurück. 1975 gewannen Andreas Keller und Co. zuletzt gegen die TG Frankenthal mit 10:7 in einem deutschen Finale. Wenn es danach geht, hätten es die Berliner sicher dieses Jahr am ehesten verdient …


Aus "Main-Spitze" vom 23.01.2009:

Erstmals gemeinsam ins DM-Finale?

Hockeyteams des Rüsselsheimer RK fahren zuversichtlich zur Endrunde nach Duisburg

Die kleinste Stadt und der Verein mit den mutmaßlich geringsten finanziellen Möglichkeiten brauchen den bundesweiten Vergleich weiterhin nicht zu scheuen: Wenn am Wochenende in der Rhein-Ruhr-Halle zu Duisburg die 48. deutschen Hockeymeister ermittelt werden, hat der Rüsselsheimer RK zum vierten Male zwei "heiße Eisen im Feuer".  

Von Martin Krieger

Dass diese optimale Präsenz zwar ein vorzügliches Gesamtbild abgibt, aber mitnichten als Erfolgsgarantie taugt, dies haben die "Flaggschiffe" des Ruder-Klubs in der Vergangenheit am eigenen Leib erfahren. 2005, als in Duisburg erstmals überhaupt eine Doppelendrunde stattfand, gewannen die RRK-Damen ihren neunten und vorerst letzten Titel, derweil die Herren nach Verlängerung im Halbfinale scheiterten. 24 Monate später war für beide Rüsselsheimer Vertretungen in der Vorschlussrunde Endstation, ehe passend zum 100. Vereinsgeburtstag 2008 in Hamburg die Stunde der Männer beim 6:3 über Neuss schlug.

Neuauflage gegen den BHC

Im Bestreben, dass erstmals seit 2001 wieder eine Titelverteidigung gelingt, sehen sich die Hessen am Samstag um 16.45 Uhr zunächst vor die gleiche Aufgabe wie vor Jahresfrist gestellt. Anders als beim ungemein spannenden 6:5 nach Verlängerung, sieht sich der Ostmeister eher in der Außenseiterrolle. "Nur vier der zwölf Spieler aus dem letzten Jahr sind noch dabei. Eine Revanche im eigentlichen Sinne ist es also gar nicht", sagt BHC-Coach Friedel Stupp. Obwohl der Halbfinal-Widersacher zusätzlich auf den Rot gesperrten Nationalstürmer Martin Zwicker verzichten muss, hält Kai Stieglitz den Ball flach: "Wir haben bislang eine starke Saison gespielt und können mit einem gewissen Selbstvertrauen da rangehen. Aber die Jungs sind weit davon entfernt, den BHC zu unterschätzen", so der Rüsselsheimer Übungsleiter vor seiner fünften Endrunde.

Nach Begutachtung des Videos vom Berliner 7:6-Viertelfinalerfolg über den Düsseldorfer HC ist Stieglitz überzeugt, "dass die Berliner alles daran setzen werden, nicht wieder gegen uns auszuscheiden. Die passen sehr schnell und sind individuell stark." Entsprechend habe er versucht, sein Team in dieser Woche auf den Gegner einzustellen. Da der RRK durch Stürmer Tobias Wuttke vielleicht noch einen Tick stärker geworden ist als im Meisterjahr, erstarrt der Ruder-Klub auch vor dem vermeintlichen Topfavoriten nicht in Ehrfurcht. "Die Kölner mit ihren vielen Nationalspielern sind natürlich top besetzt, haben sich in dieser Saison aber auch Blößen gegeben", so Stieglitz. Während die Hessen unbesiegt durch die Runde kamen, verlor das rot-weiße Starensemble zweimal. Ergo setzen sich die zwölf heimischen "Krummstockartisten" heute um 13.30 Uhr guter Dinge in Richtung "Kohlenpott" in Bewegung.

Zwölftes Finale winkt

Gleiches gilt freilich auch für die Damen des RRK. Am 11. Januar eigentlich ausgeschieden, dann per Wiederholungsspiel doch noch Südmeister und schließlich mit einem Kraftakt im Viertelfinale dem UHC Hamburg knapp über, soll die positive Entwicklung nicht im Halbfinale von Duisburg enden. "Natürlich bist du mental im Vorteil, wenn du eine zweite Chance auf diese Weise nutzt. Unabhängig davon haben wir aber gegen jeden eine Chance," sagt RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse.

RRK-Damentrainer Benedikt Schmidt-Busse auf der Bank

Ob diese Einschätzung sich auch in einem möglichen zwölften Endspiel gegen Titelverteidiger und Topfavorit Club an der Alster belegen lässt, rückt zunächst in den Hintergrund. Ab 12.30 Uhr wartet am Samstag im ersten Halbfinale mit Schwarz-Weiß Neuss eine "lösbare, aber schwere Aufgabe" auf die Hessinnen. "Ein junges, homogenes Team, das seit Ewigkeiten so zusammenspielt und durch Torhüterin Yvonne Frank und Janne Müller-Wieland punktuell verstärkt worden ist", so Schmidt-Busse. Was der Endrunden-Neuling drauf hat, bekam im Viertelfinale Gastgeber Berliner HC zu spüren - 2:8.

Da trifft es sich vielleicht gut, dass die RRK-Damen wissen, die Neusserinnen schon mal besiegt zu haben. Das Viertelfinale 2008 war eine klare Sache (11:5). "Davon haben wir nix mehr", sagt Rüsselsheims Trainer, der sich ein wenig um den Oberschenkel von Spielführerin Irene Balek sorgt. "Die Tagesform wird entscheiden; die Chancen stehen 50:50", sagt dessen Kollege Markus Lonnes. Sollte das RRK-"Märchen" tatsächlich weitergehen?


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 24.01.2009:

"Schwerer zu knacken"

Hallenhockey: Rüsselsheimer RK-Damen treffen heute in Duisburg mit Schwarz-Weiß Neuss auf das Überraschungsteam der Viertelfinalspiele

frai – Der Sprung unter die besten vier Mannschaften ist den Rüsselsheimer RK-Damen wieder einmal gelungen. In der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle steht das Team von Trainer Benedikt Schmidt-Busse am heutigen Samstag um 12.30 Uhr im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey. Gegner wird die Überraschungsmannschaft von Schwarz-Weiß Neuss sein.

Vier Jahre liegt der letzte RRK-Triumph zurück. 2005 gewannen die Rüsselsheimerinnen, ebenfalls in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle, den Titel nach einem 4:2-Sieg gegen den Club an der Alster. Im vergangenen Jahr bejubelten sie den ersten Titel der Männer seit 1979, waren aber mit dem eigenen Aus im Halbfinale nicht besonders glücklich.

Durch redlichen Einsatz und unbedingten Siegeswillen hat die Mannschaft von Benedikt Schmidt-Busse sich dieses erneute Halbfinale verdient. Beim RRK blickt man auf turbulente Tage zurück: die emotionale Achterbahnfahrt mit den Spielen gegen den TSV Mannheim, das schwierige Viertelfinale mit dem letztlich verdienten 6:5-Sieg gegen UHC Hamburg in der Verlängerung.

Bis in die Haarspitzen ist man nun motiviert. Benedikt Schmidt-Busse und seine Spielerinnen glauben an die Chance, das Endspiel zu erreichen – und dann sei Vieles möglich. Jedoch ist der Einsatz von Irene Balek fraglich. Die Physiotherapeuten versuchen alles, um ihren gezerrten Oberschenkel hinzubekommen. Der Einsatz der Kapitänin im heutigen Halbfinale wäre immens wichtig, gibt sie der Mannschaft doch Stabilität und erzielte als Eckenschützin auch den entscheidenden Treffer gegen den UHC Hamburg.

Der Gegner aus Neuss ist ein Neuling bei der Endrunde. In der Vorrunde verspielte das Team von Trainer Markus Lonnes Platz eins im Westen und musste so im Viertelfinale zum amtierenden Feldmeister Berliner HC. Die Partie war lange offen, doch dann zog Schwarz-Weiß Neuss auf 8:2 davon und schaffte somit eine Riesenüberraschung. Neuss habe sich Erfahrung ins Boot geholt, meint Benedikt Schmidt-Busse: "Im Tor haben sie mit Yvonne Frank eine ausgezeichnete Torhüterin hinzubekommen" – und mit Janne Müller-Wieland stehe die Hockeyspielerin des Jahres in des Gegners Reihen.

Es wird nicht leicht werden für die jungen Spielerinnen des RRK, die aber zu einer Einheit zusammengewachsen sind. Mut dürfte machen, dass Benedikt-Schmidt Busse die Neusser Mannschaft und Spielweise aus seiner Zeit in Düsseldorf gut kennt. Und vor Jahresfrist setzte sich der RRK im Viertelfinale mit 11:5 klar durch. "Mit einem Jahr mehr Erfahrung, wird Neuss dieses Mal wesentlich schwerer zu knacken sein", prognostiziert der RRK-Coach.

Im zweiten Halbfinale stehen sich heute um 14.45 Uhr der Titelverteidiger Club an der Alster und Westmeister Düsseldorfer HC gegenüber. Um 12 Uhr steigt am morgigen Sonntag das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Einer der vier Kandidaten um den begehrten blauen Wimpel ist wieder einmal der Rüsselsheimer Ruder-Klub.

Trainer der RRK-Herren Kai Stieglitz


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 24.01.2009:

Ein selbstbewusster Titelverteidiger

Hallenhockey: Männer des Rüsselsheimer RK spielen heute im DM-Halbfinale in Duisburg erneut gegen den Berliner HC

Von Frank Schairer

Die Uhr tickt für die Hockey-Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Am heutigen Samstag um 16.45 Uhr wird es in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle gegen den Berliner HC ernst für die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz. Viele Rüsselsheimer Fans werden die Mannschaft dann wieder lautstark unterstützen. Ziel aller Träume für Trainer und Spieler und Fans des RRK ist es, den im vergangenen Jahr in Hamburg errungenen Deutschen Meistertitel im Hallenhockey zu verteidigen. Das ist seit vielen Jahren keiner Mannschaft mehr gelungen.

Nach der herausragenden Leistung im Viertelfinale gegen den Club an der Alster (7:5), wartet nun das Aufeinandertreffen mit dem Berliner HC. Die Hauptstädter haben zum vierten Mal in Folge den Sprung unter die besten Vier geschafft. Im Viertelfinale setzte sich die Mannschaft von Trainer Friedel Stupp mit 7:6 gegen den Düsseldorfer HC durch.

Nun kommt es also zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinals. Die Berliner wollen die Revanche und werden dem RRK sicher wieder alles abverlangen, so wie im vergangenen Februar: 3:0 und 4:1 hatte der RRK schon geführt, doch in den verbleibenden sechs Minuten schaffte der BHC noch den 4:4-Ausgleich und damit die Verlängerung. In dieser entscheidenden Phase konnte man sich beim RRK auf Oliver Domke verlassen, der mit zwei Treffern den RRK doch noch ins Finale schoss.

Die aktuelle Mannschaft des BHC ist jedoch schwer mit der des Vorjahres zu vergleichen. "Nur vier der zwölf Spieler aus dem vergangenen Jahr sind noch dabei", macht BHC-Coach Friedel Stupp deutlich. Weltmeister Uli Bubolz im Tor ist mit seinen 27 Jahren mit Abstand der Älteste im Kader. Die Leistungsträger heißen Tim Pehlke, Fabian Stenzel oder Tom Braun. Im Schnitt ist der Gegner fünf Jahre jünger als der RRK.

Der Berliner HC steht für Offensive. Wieder gelang es dem Ostmeister in zehn Vorrundenspielen über 100 Tore zu erzielen. Auf der Gegenseite hat der RRK mit nur 39 Gegentoren die wenigsten aller Bundesligateams kassiert. "Wir haben eine starke Saison gespielt, und aus diesem Grund genug Motivation, diese gekonnt abzurunden und damit erneut ganz oben zu stehen", meint RRK-Trainer Kai Stieglitz selbstbewusst. "Seit Dürkheim im Jahr 2000 hat kein Team mehr den Titel verteidigt. Wir wollen das schaffen. Und da ist es egal, wer uns noch im Weg steht."

Im zweiten Halbfinale messen sich ab 19 Uhr Titelanwärter Rot-Weiss Köln und UHC Hamburg ihre Kräfte. Im Tor der Hamburger wird mit Nico Jacobi ein guter alter Bekannter stehen, trug er in der vergangen Spielzeit doch das Trikot des RRK – und mit seiner einer herausragenden Leistung maßgeblich zum Titelgewinn bei.

Für Spannung in den beiden Halbfinalspielen ist auf jeden Fall reichlich gesorgt, und es erscheint völlig offen, wer den Sprung ins Finale, das am Sonntag um 14.30 Uhr angepfiffen wird, schafft.


Samstag, 24.01.2009 – Halbfinals Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2009

 Von "www.hockeyliga.de" (24.01.2009):

1. Halbfinale Damen - 12.30 Uhr: Rüsselsheimer RK – Schwarz-Weiß Neuss 3:2 (1:2)

Die RRK-Damen jubeln über den Einzug ins EndspielDer erste Finalist bei der Hallen-Endrunde in Duisburg ist der Rüsselsheimer RK! In einem hochklassigen und sehr ausgeglichenen Spiel setzte sich am Ende die etwas glücklichere Mannschaft durch. Die RRK-Damen, die überhaupt erst über den Umweg eines Wiederholungsspiels in die Playoffs gerutscht waren, hatten ein deutliches Übergewicht bei den Ecken, Neuss war aus dem Spiel heraus öfter gefährlich. "Der Sieg war letztlich vollkommen verdient", sagte Neuss’ Trainer Markus Lonnes. "Wir haben heute bei Weitem nicht die Leistung abgerufen, die wir noch im Viertelfinale gezeigt haben. Uns hat die Leidenschaft gefehlt, die Rüsselsheim hatte."

Beide Teams achteten zunächst darauf, defensiv sicher zu stehen. Daher sahen die gut 1.000 Zuschauer zu Beginn auch nicht so viele Chancen. Neuss agierte etwas druckvoller und ging durch Lisa Hahn und einen Siebenmeter von Corinna Busse früh mit 2:0 in Führung. Nur langsam fand auch der RRK ins Spiel, befreite sich und startete nun seinerseits offensive Aktionen. Silke Müller jubelte in der 14. Minute schon, der Treffer nach tollem Dribbling wurde aber nicht gegeben. Kurz darauf machte sie es besser, als sie ein Zuspiel von Vera Battenberg zum Anschluss nutzte. Jetzt war Fahrt im Spiel. Beide Teams gingen hohes Tempo und erarbeiteten sich gute Chancen. Nach einer Auszeit (27.) drehte Rüsselsheim noch einmal auf, konnte bis zur Pause Yvonne Frank im SWN-Tor aber nicht mehr überwinden.

Mit Chancen auf beiden Seiten begann auch der zweite Durchgang. Mit der siebten Ecke schaffte Lena Jacobi schnell den Ausgleich für Rüsselsheim. Die Partie war in dieser Phase völlig offen – mal mit leichten Vorteilen für Neuss, mal für den RRK. Doch Steindor, Geyer und Hahn für die Schwarz-Weißen und auf der anderen Seite Acht und Jacobi vergaben oder scheiterten an den starken Torhüterinnen. Erst, als es fünf Minuten vor Schluss noch immer Unentschieden stand, wurden die Teams etwas vorsichtiger. In dieser Phase leistete sich Neuss den entscheidenden Abwehrfehler: Ein Pass rutschte vor dem Neusser Tor durch die Schläger und Vera Battenberg war am langen Pfosten zur Stelle. Die letzte Strafecke für Neuss verfehlte ihr Ziel und die Rüsselsheimerinnen zogen ins Finale ein.

"Das war das erwartete Spiel mit vielen Torszenen", analysierte Trainer Benedikt Schmidt-Busse vom RRK. "Was die Leidenschaft angeht, waren wir fast bei 100 Prozent, spielerisch ist sicher noch Luft nach oben."

Tore: 1:0 Lisa Hahn (3.) - 2:0 Corinna Busse (7m, 10.) - 2:1 Silke Müller (15.) - 2:2 Lena Jacobi (KE, 32.) - 2:3 Vera Battenberg (56.)

Ecken: SWN 6 (kein Tor) / RRK 11 (ein Tor) - Siebenmeter: SWN 1 (ein Tor) / RRK 0 - Gelbe Karte: Lisa Hahn (SWN, 57.) - Schiedsrichter: Christiane Hippler (Essen) / Michelle Meister (Berlin)


2. Halbfinale Damen - 14.45 Uhr: Club an der Alster – Düsseldorfer HC 6:5 (3:3)


1. Halbfinale Herren - 16.45 Uhr: Rüsselsheimer RK – Berliner HC 6:4 (3:4)

Auch bei den Herren hat der Titelverteidiger erneut das Endspiel um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft erreicht. In der Neuauflage des letztjährigen Halbfinales setzte sich erneut der Rüsselsheimer RK gegen den – allerdings stark veränderten – Berliner HC durch. Dabei verkauften sich die jungen Hauptstädter bei der 4:6 (4:3)-Niederlage einmal mehr exzellent, muss jedoch beim Finale wieder zuschauen. "Wir haben uns hier gut verkauft, wenn man bedenkt, dass jetzt nur noch drei Spieler aus dem letzten Jahr dabei waren", so BHC-Trainer Friedel Stupp. Und Kevin Lim fügte an: "Am Ende hat uns auch ein bisschen die Kraft gefehlt. Wir sind ja nicht mehr so breit aufgestellt wie im letzten Jahr." Jubel der RRK-Herren nach gewonnenem Halbfinale

Die Partie begann ähnlich hochklassig, wie das Halbfinale des letzten Jahres in Hamburg geendet war: Hohes Tempo, sehenswerte Kombinationen und zum Teil spektakuläre Tore. Thomas Jost nutzte als Erster eine Chance zur RRK-Führung, die Tom Braun jedoch umgehend egalisierte. Doch ebenfalls wenig später zog Rüsselsheim per Doppelschlag auf 3:1 davon. Spektakulär der Treffer von Domke: Nach einer schönen Kombination zirkelte er die Kugel mit dem Rücken zum Tor noch um den Pfosten in die Maschen. Doch wie 2008 ließ der BHC die Köpfe nicht hängen sondern kämpfte sich zurück. Swiatek, Braun und Arnold drehten die äußerst unterhaltsame Partie bis zur Pause.

Der Titelverteidiger kam druckvoll aus der Kabine, doch die BHC-Abwehr hielt zunächst gut stand. Mit einem spektakulären Einsatz lenkte Petersen im Hereinfliegen den Ball zum 4:4 ins Tor. Die Berliner fanden jetzt vor allem in RRK-Keeper Andreas Späck ihren Meister, der zwei Mal gegen Braun und gegen Cartsburg glänzend parierte. Mit einer beinahe verunglückten Ecken-Ablage brachte Routinier Oliver Domke die Hessen wieder in Führung. Jan Petersen verfehlte im nächsten Angriff das Tor nur um Zentimeter. Besser machte es Tobias Wuttke, der für die nun konzentrierter agierenden Rüsselsheimer erhöhte. Minar, Wohlfahrt und Jost hätten die Partie in dieser Phase schon entscheiden können, vergaben jedoch ihre Chancen. Beim BHC fehlten hingegen die zwingenden Aktionen. Trainer Friedel Stupp nahm vier Minuten vor Schluss den Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler raus, doch Zählbares brachte diese Aktion nicht mehr ein. Der RRK zog damit wieder ins Finale ein.

"In der Pause haben wir gesagt: Egal was jetzt kommt, wir ziehen unser Spiel durch", beschrieb Coach Kai Stieglitz die Halbzeit in der RRK-Kabine. "Der BHC hat mit dieser jungen Truppe eine hervorragende Leistung abgerufen. Jetzt freuen wir uns auf das Finale gegen das Team, das uns den Titel überlässt."

Tore: 0:1 Thomas Jost (10.) - 1:1 Tom Braun (11.) - 1:2 Falk May (12.) - 1:3 Oliver Domke (13.) - 2:3 Jonas Swiatek (KE, 17.) - 3:3 Tom Braun (18.) - 4:3 Pilt Arnold (KE, 24.) - 4:4 Jan Petersen (34.) - 4:5 Oliver Domke (KE, 41.) - 4:6 Tobias Wuttke (49.)

Ecken: BHC 6 (ein Tor) / RRK 4 (ein Tor) - Schiedsrichter: Michael von Ameln (Rheydt) / Christian Blasch (Mülheim)


2. Halbfinale Herren - 19.00 Uhr: UHC Hamburg – Rot-Weiss Köln 6:8 (2:5)


Aus "FAS" vom 25.01.2009:

Doppeltes  Hockey-Finale für RRK

ufr. Duisburg. Der Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK) ist drauf und dran, an diesem Sonntag Hockeygeschichte zu schreiben. Bei der Endrunde um die deutsche Hallenmeisterschaft in Duisburg greifen erstmals zwei Mannschaften eines Vereins nach dem Titel. Die Herren setzten sich wie 2008, als die Mannschaft nach 29 Jahren erstmals wieder ein Endspiel gewann, in der Vorschlussrunde gegen den Berliner HC durch. Nach einem 3:4-Rückstand nach der ersten Halbzeit blieb das Rüsselsheimer Tor für die Hauptstädter in den zweiten dreißig Minuten "geschlossen", so dass es am Ende 6:4 hieß.

In der packenden und rasanten Begegnung lag der RRK durch Tore von Thomas Jost, Falk May und Oliver Domke vielversprechend 3:1 vorne, ehe die Berliner dreimal zurückschlugen. Dieser Umstand indes kam den Rüsselsheimern gar nicht unrecht. "Vielleicht war es ganz gut, dass wir zur Pause mal nicht geführt haben", sagte der Rüsselsheimer Spielführer Jan Petersen. Von ihrem Trainer Kai Stieglitz in der Halbzeitpause noch einmal zu besonderer Konzentration, speziell in der Abwehr angehalten, arbeitete der RRK intensiv daran, seinen Titel nicht vorzeitig abschreiben zu müssen. Petersen, Oliver Domke und Tobias Wuttke brachten die Hessen in ihr neuntes Finale, in dem es heute gegen Rot-Weiss Köln geht.

Den hessischen Freudentag in der Rhein-Ruhr-Halle hatten die Rüsselsheimer Damen eingeläutet. Nach einem erstrittenen Wiederholungsspiel und einem in der Verlängerung erzwungenen 6:5-Erfolg im Viertelfinale gegen UHC Hamburg ließ sich der RRK auch von Schwarz-Weiß Neuss nicht aufhalten. Nach einem frühen 0:2-Rückstand (9.) war 51 Spielminuten später dank Toren von Silke Müller, Lena Jacobi und Vera Battenberg zum zwölften Male das Finale erreicht. Entscheidenden Anteil am 3:2-Sieg, den auch der Neusser Trainer Markus Lonnes als verdient bezeichnete, hatte Sonja Thüner: Die 38 Jahre alte Torhüterin verhinderte mehrfach einen weiteren Gegentreffer. "Natürlich ist es schön, wenn einem bei einer Endrunde eine gute Leistung gelingt. Aber ich möchte nicht mich, sondern die Teamleistung hervorheben", sagte Sonja Thüner. Ihr Trainer sah das ähnlich: "Wir sind hier unfassbar geschlossen aufgetreten und haben uns das wirklich verdient", sagte Benedikt Schmidt-Busse. Im Finale geht es gegen den Titelverteidiger Club an der Alster Hamburg, dem die Hessinnen vor Jahresfrist in der Vorschlussrunde 2:7 unterlegen waren.


Sonntag, 25.01.2009 – Endspiele Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2009

Von "www.hockeyliga.de" (25.01.2009):

Endspiel Damen - 12.00 Uhr: Rüsselsheimer RK – Club an der Alster 2:7 (1:5)

Das Hallenparkett bleibt für die Damen des Club an der Alster ein gutes Pflaster. Nach 2006 und 2008 wurden die Hanseatinnen ihrer Favoritenrolle gerecht und verteidigten im Endspiel gegen den Rüsselsheimer RK eindrucksvoll den Titel. Wie im letztjährigen Halbfinale behielt Alster auch diesmal deutlich die Oberhand, der RRK haderte aber auch mit vielen Entscheidungen. Vor allem eine starke erste Halbzeit sicherte den Erfolg der Hamburgerinnen. In den letzten zehn Minuten vor dem Pausenpfiff bauten sie ihren Vorsprung auf vier Tore aus und verteidigten die Führung gegen eine tapfer kämpfende Rüsselsheimer Mannschaft bis zum Schluss.

Alster wurde vor dem Spiel von den meisten Experten favorisiert, musste vor 1.300 Zuschauern aber bis zur 12. Minute warten, bevor Maike Achtmann ihr Team mit einem schönen Schlenzer in Führung bringen konnte. Bis dahin stand der RRK defensiv sicher und fing viele Angriffe ab. Aber postwendend fiel der Ausgleich, als Irene Balek in einen Pass von Olympiasiegerin Silke Müller hinein hechtete. Wiederum Balek vergab kurz darauf einen Siebenmeter und damit die mögliche Führung. Von der 22. bis zur 28. Spielminute erzielte Alster vier Treffer und ging mit einer beruhigenden Führung in die Halbzeitpause.

Zwar baute Alster direkt nach der Pause die Führung noch aus, doch die Rüsselsheimerinnen gaben nie auf und setzten den Gegner mächtig unter Druck. Die Partie spielte sich 20 Minuten fast komplett in der Hamburger Hälfte ab. Doch gegen eine geschickt verteidigende und nun tiefer stehende Alster-Mannschaft kam der RRK kaum zu aussichtsreichen Torchancen. Selbst eine Reihe von Strafecken brachte keinen Erfolg. Bereits sieben Minuten vor Schluss nahm RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse Torhüterin Sonja Thüner zu Gunsten einer sechsten Feldspielerin vom Platz – ohne zählbaren Erfolg. Böhmerts Treffer ins leere Tor 20 Sekunden vor der Schlusssirene brachte die endgültige Entscheidung – Alster ist damit beeindruckende 25 Spiele in Folge in der Halle ungeschlagen.

Rüsselsheims Trainer war "stolz" auf seine Mannschaft: "Wir haben mit Leidenschaft gespielt und waren immer am Drücker. Leider haben uns diese fünf Minuten kurz vor der Halbzeitpause zurückgeworfen. Alster war insgesamt etwas abgezockter, und über unsere Eckenquote muss man nicht viele Worte verlieren. Aber leider konnte Irene Balek aufgrund ihrer Verletzung keine Ecken schießen, so dass wir zu leicht auszurechnen waren." Irene Balek: "In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut Druck aufgebaut, aber leider kein Tor mehr geschossen." Alster-Trainer Jens George: "Die Titelverteidigung ist für mich höher einzuordnen, als den Titel erstmals zu holen. Heute war wichtig, dass wir in einer Phase die Führung so gut ausbauen konnten und Karin Blank hat sensationell bei den Ecken gehalten. In einer Woche geht die Vorbereitung auf den Europapokal in Madrid los – ein Double-Gewinn in der Halle wäre eine feine Sache." Seine Spielerin Anneke Böhmert: "Wir haben glücklicherweise einen großen Kader, so dass jede 100 Prozent geben konnte. Und Meike Achtmann war heute mit ihren Eckentreffern eine Bank."

Tore: 0:1 Meike Achtmann (KE, 12.) - 1:1 Irene Balek (13.) - 1:2 Meike Achtmann (KE, 22.) - 1:3 Meike Achtmann (KE, 24.) - 1:4 Anneke Böhmert (27.) - 1:5 Anneke Böhmert (28.) - 1:6 Lydia Morgenstern (33.) - 2:6 Irene Balek (7m, 35.) - 2:7 Anneke Böhmert (60.)  

Ecken: RRK 12 (kein Tor) / Alster 9 (2 Tore) - Siebenmeter: RRK 2 (ein Tor) / Alster 0 - Schiedsrichter: Petra Müller (Delmenhorst) / Stefan Leiber (Stuttgart)


Endspiel Herren - 14.30 Uhr: Rüsselsheimer RK – Rot-Weiss Köln 3:5 (2:1)

Vom Aufsteiger zum Meister! Der Top-Favorit hat es tatsächlich geschafft. Ganze 14 Jahre nach dem letzten Titelgewinn feierte Rot-Weiss Köln die insgesamt siebte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Dabei agierte Finalgegner und Titelverteidiger über die gesamte Partie auf Augenhöhe und hatte durchaus die Chance, den von Vielen erwarteten Ausgang dieser Hallen-Saison zu verhindern. "Wir hatten am Ende etwas weniger zuzusetzen als die Kölner, deren überragende Individualisten dann eben zwei Unaufmerksamkeiten nutzten", so RRK-Trainer Kai Stieglitz. "Jetzt, da wir in Duisburg den Titel verpasst haben, sind wir natürlich um so heißer auf den Europapokal bei uns in Rüsselsheim."

Die etwa 2.300 Zuschauer in der gut gefüllten Duisburger Rhein-Ruhr-Halle sahen von Beginn an eine temporeiche und äußerst hochklassig geführte Partie. Rüsselsheim kombinierte besser, Köln dank individueller Klasse mit gefährlichen Einzelaktionen. Doch sowohl Hauke, beide Weß-Brüder und Bauwens-Adenauer auf RWK-Seite als auch Petersen und Jost für den RRK vergaben die Chancen in der Anfangsphase. Erst in der zwölften Minute durfte zum ersten Mal gejubelt werden – und zwar beim Titelverteidiger. Minar verwandelte die erste Strafecke. Die Hessen hielten die Kölner Offensive mit starkem Pressing unter Kontrolle, und wenn etwas durchkam, war bei Keeper Andreas Späck Endstation. Wuttke brachte in der 24. Minute nach einer kuriosen Eckenvariante den Nachschuss zum 2:0 unter. Sicher mit etwas Wut im Bauch "hämmerte" Christopher Zeller nur eine Minute später eine Strafecke unter die Latte. Beinahe hätte RRK-Routinier Oliver Domke noch vor der Pause das 3:1 erzielt, doch er verzog nach links. Für die erhitzten Gemüter kam die Halbzeit gerade recht.

Das Spiel büßte auch nach dem Seitenwechsel nichts an Dramatik und Klasse ein. Der Ausgleich durch Marcel Meurer fiel, weil der RRK bei einem Freischlag von links nicht aufpasste und Christopher Zeller für den Stecher auflegte. Timo Weß brachte die Domstädter per verwandelter Strafecke die erste Führung, was Rüsselsheim aber nicht schockte. Jost nach Zuspiel vom starken Petersen mit dem erneuten Ausgleich. Ein Geistesblitz von Tibor Weißenborn brachte Köln vor. Der Olympiasieger ließ Minar aussteigen und schob flach an Keeper Späck vorbei ein. Die Vorentscheidung war Christopher Zeller zu verdanken, der einen kraftvollen Schuss vom Kreisrand im RRK-Tor unterbrachte. Die Rüsselsheimer brachten nun einen zusätzlichen Feldspieler für den Torhüter, doch ernsthafte Gefahr brachte die Aktion nicht mehr. Am Ende feierte mit Köln ein Aufsteiger – allerdings beinahe erwartungsgemäß – den Titelgewinn.

"Das war das erwartet enge Spiel. Wir mussten hier buchstäblich um jedes einzelne Tor kämpfen. In der ersten Halbzeit haben wir das noch vermissen lassen", so der neue Meistertrainer Christoph Bechmann. Und Olympiasieger Phillipp Zeller fügte hinzu: "Ein Riesenkompliment an die Rüsselsheimer, dass sie auch im Vorfeld selbstbewusst als amtierenden Deutscher Meister aufgetreten sind und uns hier im Endspiel bis in den roten Bereich alles abverlangt haben."

Tore: 1:0 Christian Minar (KE, 12.) - 2:0 Tobias Wuttke (KE, 24.) - 2:1 Christopher Zeller (KE, 25.) - 2:2 Marcel Meurer (37.) - 2:3 Timo Weß (KE, 43.) - 3:3 Thomas Jost (48.) - 3:4 Tibor Weißenborn (51.) - 3:5 Christopher Zeller (55.)

Ecken: RRK 5 (2 Tore) / RWK 9 (2 Tore) - Schiedsrichter: Michael von Ameln (Rheydt) / Christian Blasch (Mülheim)


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.01.2009:

Bei den Ecken steht Karin Blank im Weg

Hallenhockey-DM: Trotz der 2:7-Finalniederlage gegen Titelverteidiger Club an der Alster dürfen die Damen des RK Rüsselsheim stolz auf ihre Leistung sein – Großes Risiko wird nicht belohnt

frai - Vor Jahresfrist waren die Rüsselsheimer Damen im DM-Halbfinale gegen den Club an der Alster chancenlos gewesen. Im gestrigen Finale bei der 48. deutschen Hallenhockey-Meisterschaft boten die Rüsselsheimerinnen dem Favoriten in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle Paroli. 2:7 stand es am Ende – dennoch durfte die Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse stolz auf ihre Leistung sein.

Mittlerweile ist der Club an der Alster seit 25 Partien ohne Niederlage. Der Finalsieg kam für das Team des Ex-Rüsselsheimers Jens George jedoch keineswegs so einfach zu Stande, wie es das Ergebnis schließen lassen würde. Aufopferungsvoll kämpften die RRK-Damen vom Fleck weg. Sie ließen dem Favoriten und Titelverteidiger aus Hamburg wenige Räume und eroberten immer wieder schnell den Ball.

Im ersten Abschnitt kamen beide Teams zu vielen Gelegenheiten. Rüsselsheim ließ fünf Ecken ungenutzt. Alster schlug bei sechs eigenen Versuchen drei Mal in Person von Meike Achtmann zu. Die erfahrene Eckenspezialisten machte gemeinsam mit Alster-Torfrau Karin Blank den Unterschied aus. Sonja Thüner gegen Alster

Rüsselsheim traf in der 12. Minute durch Irene Balek, die trotz ihrer Oberschenkelverletzung alles für die Mannschaft gab. Eine Minute später scheiterte die Österreicherin aber mit einem Siebenmeter. Spielentscheidend waren zwei Kontertore kurz vor der Pause. Der RRK wollte unbedingt den 1:3-Rückstand aufholen, wurde aber zwei Mal (26./27.) von Konterspielerin Anneke Böhmert überrascht. So musste der RRK mit einem 1:5 in die Pause.

Hoch konzentriert und gut eingestellt von Coach Benedikt Schmidt-Busse, kamen Silke Müller und Co. wieder auf den Platz. Der RRK spielte noch stärker, wurde aber für sein Engagement nicht belohnt. Bei den Ecken wollte an diesem Finaltag gar nichts gelingen. Auch in der zweiten Hälfte blieben sieben Ecken ungenutzt. Eiskalt legte der Club an der Alster in der 33. Minute einen Treffer von Lydia Morgenstern zum 6:1 nach.

Irene Balek war es, die per Siebenmeter den RRK auf 2:6 heran brachte, doch danach mühte sich der Rüsselsheimer Ruder-Klub ohne Fortune. Immer wieder scheitere man an der hervorragend aufgelegten Karin Blank. Mehr als sieben Minuten standen noch auf der Uhr, da griff Benedikt Schmidt-Busse zum letzten taktischen Joker. Er setzte alles auf eine Karte und brachte eine sechste Feldspielerin. Der Anschlusstreffer wollte aber nicht fallen. Stattdessen traf wiederum Anneke Böhmert in der Schlussminute zum 7:2-Endstand. Rüsselsheimer RK – Club an der Alster 2:7 (1:5).

Tore: 0:1 Meike Achtmann (12./Ecke), 1:1 Irene Balek (13.) ,1:2 Meike Achtmann (21./Ecke), 1:3 Meike Achtmann (24./Ecke), 1:4 Anneke Böhmert (26.), 1:5 Anneke Böhmert (27.), 1:6 Lydia Morgenstern (33.), 2:6 Irene Balek (35./Siebenmeter), 2:7 Anneke Böhmert (59.).

Schiedsrichter: Petra Müller/Stefan Leiber, Ecken: 12:9, Zuschauer: 2000.

Rüsselsheimer RK: Sonja Thüner, Lisa Lahham, Eva Frank, Irene Balek, Helena Faust, Meike Acht, Hannah Pehle, Vera Battenberg, Lotje van Bogedom, Petra Ankenbrand, Lotta Hof, Silke Müller, Lena Schüder, Lena Jacobi.

Club an der Alster: Karin Blank, Magdalena Schmitz, Meike Achtmann, Ina Fedderwitz, Martina Heinlein, Katharina Scholz, Lisa Küfer, Silja Lorenzen, Rebecca Landshut, Lydia Morgenstern, Ulrike Patschkowski, Anneke Böhmert, Laura Lembke, Judith Hoffmann.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.01.2009:

Späcks Paraden reichen nicht

Hallenhockey: Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs müssen im DM-Finale in Duisburg dem Starensemble von Rot-Weiss Köln den Vortritt lassen – Zwei Gegentreffer in der Endphase zum 3:5

Von Frank Schairer

Viele nach Duisburg gereiste Fans hatten daran geglaubt: "RRK – Yes we can" stand auf ihren roten T-Shirts geschrieben. Das Ziel der Titelverteidigung lag für die Herren des Rüsselsheimer RK in greifbarer Nähe. Im Finale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft führte die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz zur Pause mit 2:1. Am Ende musste sie sich aber der individuellen Klasse des Star-Ensembles von Rot-Weiss Köln mit 3:5 beugen. Dennoch hat es nicht gereicht!

Es hätte der Tag des Andreas Späck sein können. Rüsselsheims Torhüter zeigte gleich zu Beginn den Spielern von RW Köln die Grenzen auf, machte drei Chancen zunichte und wehrte gleich die erste Kölner Ecke höchstpersönlich ab. In den Reihen der Kölner zeigten sieben aktuelle Olympiasieger ihr Können und sorgten für einigen Angriffswirbel.

Doch nach der ersten Drangphase des favorisierten Bundesliga-Aufsteigers nahm der RRK das Ruder in die Hand. In der 12. Minute ging der RRK nach verwandelter Ecke durch Christian Minar mit 1:0 in Führung. Aus der zweiten RK-Ecke resultierte das 2:0. Tobias Wuttke schnappte sich den Ball und fand die Lücke. Doch Rot-Weiß schlug in Person von Christoph Zeller zurück. Er setze die vierte Kölner Ecke unter die Latte – und es stand zur Halbzeit 1:2.

Christoph Zeller war es auch, der den 2:2-Ausgleich vorbereitete. Sein Pass landete punktgenau bei Marcel Meurer, der Andreas Späck im Rüsselsheimer Tor keine Chance ließ. Das Spiel drohte nun zu kippen, die gut 300 Rüsselsheimer Fans spürten das und trieben die eigene Mannschaft frenetisch nach vorne. Doch Köln kam jetzt besser mit der aggressiven Defensive des RRK zurecht. Die achte Kölner Ecke brachte das 3:2 (43.) durch Timo Wess.

Fünf Minuten später schaffte der RRK in Person von Thomas Jost aber wieder den verdienten Ausgleich. Die letzten zehn Minuten waren angebrochen, der RRK hatte die Titelverteidigung im Blick, doch zwei Einzelaktionen sollten das Spiel entscheiden.

In der 51. Minute dribbelte sich Tibor Weißenborn durch und überlistete Andreas Späck mit einer Weltklasse-Aktion. Nur drei Minuten später brachte sich Christopher Zeller auf der linken Seite in Schussposition und vollendete sicher ins lange Eck.

Eine Vorentscheidung war gefallen. RRK-Trainer Kai Stieglitz brachte nun einen sechsten Feldspieler, doch die ballsicheren Kölner ließen wenig zu. Am Ende jubelten die Kölner Spieler mit ihren lautstarken Fans. Den RRK schmerzte die unglückliche Niederlage, doch haben Oliver Domke und Co. wieder eine ausgezeichnete Hallenrunde gespielt und sich im Finale mehr als achtbar aus der Affäre gezogen.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 26.01.2009:

Doppelte Enttäuschung

Beide Teams des Rüsselsheimer RK verlieren das Finale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft

VON CHRISTIAN STÖR

Die Entscheidung fiel fünf Minuten vor Schluss. Da zog der Kölner Nationalspieler Christopher Zeller vom Kreisrand ab, der Rüsselsheimer Torwart Andreas Späck kam zu spät, der Ball lag im Kasten. Das war der letzte Treffer im Endspiel um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft zwischen dem Rüsselsheimer RK und Rot-Weiss Köln, das mit 5:3 (1:2) verdient die Oberhand behielt und die Hessen damit als Titelträger ablöste. Eine Finalniederlage kassierten auch die Spielerinnen des RRK, die dem Club an der Alster mit 2:7 (1:5) unterlagen.

"Wir hatten am Ende etwas weniger zuzusetzen als die Kölner", sagte Trainer Kai Stieglitz, der vor allem die "überragenden Individualisten" der Rheinländer lobte. Zu Beginn hatte in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle tatsächlich alles auf einen erneuten Titelgewinn des RRK hingedeutet, führte er doch nach Treffern von Christian Minar (12.) und Tobias Wuttke (24., jeweils nach einer Strafecke) mit 2:0. Zu dem Zeitpunkt sah es so aus, als sollte sich selbst die mit sieben Olympiasiegern gespickte Kölner Mannschaft am Abwehrbollwerk der Hessen die Zähne ausbeißen. Immer wieder in dieser Saison war ja auf die Defensive Verlass gewesen, die dank der "sensationellen Saison" (Stieglitz) von Torwart Späck erneut die wenigsten Gegentreffer aller Bundesligateams kassiert hatte. Doch Köln wurde mit zunehmender Spieldauer immer stärker, ging durch Christopher Zeller (25., Strafecke), Marcel Meurer (37.) und Timo Weß (43., Strafecke) in Führung, ehe Thomas Jost (48.) Rüsselsheim noch einmal hoffen ließ. Tibor Weißenborn (51.) und Zeller (55.) sorgten aber für die Entscheidung.

Eklatante Eckenschwäche

Zuvor hatten sich schon die Spielerinnen des RRK mit dem zweiten Platz zufriedengeben müssen. Mit vier Treffern binnen sechs Minuten entschieden die seit zwei Jahren in der Halle ungeschlagenen Hamburgerinnen das Spiel kurz vor der Pause zu ihren Gunsten. Dennoch war RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse stolz auf sein Team, das stets "mit Leidenschaft" gekämpft habe. In der Tat warf Rüsselsheim in der zweiten Halbzeit noch einmal alles nach vorne, doch außer Irene Balek (35., Siebenmeter), die bereits das 1:1 erzielt hatte (13.), gelang keiner Spielerin ein Torerfolg.

Zudem brach die Eckenschwäche den Hessinnen das Genick. Zwölfmal traten sie zur Strafecke an, zwölfmal verfehlten sie das Ziel. "Über unsere Eckenquote muss man nicht viele Worte verlieren", so Schmidt-Busse. Allerdings konnte die etatmäßige Eckenschützin Balek wegen ihrer Oberschenkelverletzung keine Ecken schießen. Meike Achtmann traf dagegen auf der anderen Seite gleich dreimal im Anschluss an eine Strafecke (12./22./24.), zudem waren Anneke Böhmert (27./28./60.) und Lydia Morgenstern (33.) erfolgreich.


Aus "FAZ" vom 26.01.2009:

Kein guter Tag für den RRK

Sowohl die Damen als auch die Herren stoßen im Hockeyfinale an Grenzen

VON RICHARD LEIPOLD

Am Ende wurden die sonst sehr charmanten Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK ein kleines bisschen gehässig. Während die Männer von Rot-Weiß Köln sich, nach einem 5:3 über Rüsselsheim, als neuer deutscher Meister im Hallenhockey feiern ließen, sangen die RRK-Frauen: "Es geht auch ohne Geld." Eine Anspielung auf die Investitionsoffensive der Rheinländer, die sich den Luxus leisten, sieben Olympiasieger aufzubieten. Der Finaltag war kein guter, zumindest kein erfolgreicher für den RRK. Weder konnten die Herren ihren Titel verteidigen, noch konnten die Damen den Meister Club an der Alster entthronen. Aber ihre Tränen waren rasch getrocknet. Etwa eine Stunde nach dem 2:7 gegen Hamburg setzten sie sich abermals an die Spitze der lautstarken, begeisterungsfähigen Bewegung in Rot und Blau.

Die Frauen entledigten sich ihrer Hockeyschläger und stellten sich rechtzeitig zum Endspiel der Männer in die erste Reihe des gut besuchten Rüsselsheimer Fanblocks in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle. Die Stimme mit dem einen oder anderen Pils einer ortsansässigen Brauerei königlich geölt, trugen sie vor dem Anschlag, wie bei solchen Spielen üblich, voller Inbrunst die Nationalhymne vor und später allerlei andere Gesänge, um ihre Mannschaft zu ermuntern. Die Körpersprache, besonders aber die Augen der Mädchen machte sie glaubwürdig – ob sie den Gegner als Karnevalsverein bezeichneten, den Rüsselsheimer Ruder-Klub mit der aus melodischen Gründen unverzichtbaren Hinzufügung "Schalalalala" hochleben ließen oder einen der Kölner Stars als "Null-Tore-Zeller" verspotteten.

Mit dem Treffer zum 5:3 strafte Christopher Zeller sie allerdings Lügen. Gerade sein Tor dämpfte diesen stimmungsvollen Rüsselsheimer Hockeytag, der dem Klub Sympathie eintrug, aber doch unvollendet blieb. Im Finale hielten die Damen wie die Herren des RRK mit, stießen im Ergebnis aber an Grenzen. Die Frauen verloren viel höher, als es der Spielverlauf gerechtfertigt hätte; sie verloren letztlich deshalb, weil sie einen Aussetzer hatten, der von der 22. bis zur 28. Minute dauerte. In dieser Zeit machten die Hamburgerinnen aus einem Unentschieden ein 5:1.

In der zweiten Hälfte wirkten die Rüsselsheimerinnen sogar optisch überlegen, vermochten in ihrem jugendlichen Eifer aber nicht die Wende herbeizuführen. "So deutlich war es gar nicht", sagte RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse. "Niemand hätte sich beschweren können, wenn dieses Spiel 8:6 für uns ausgegangen wäre." Seine Mannschaft habe "wieder am Limit gespielt" und könne stolz auf seine Leistung sein. Andererseits sei es ein Zeichen fehlender Reife, "in einem solchen Finale vier Tore in sechs Minuten zu fangen".

Deshalb wollte er sich auch nicht auf Entschuldigungen herausreden, die es durchaus gegeben hätte. Irene Balek, versiert im Ausführen von Strafecken, quälte sich trotz eines nicht auskurierten Muskelfaserrisses über das Parkett, schoss sogar die beiden Tore für Rüsselsheim, vergab aber auch einen Siebenmeter und stand in ihrer Spezialdisziplin, der kurzen Ecke, gar nicht zur Verfügung. Anderen in der Mannschaft fehle es an Erfahrung bei den Ecken, sagte Irene Balek. Letztlich seien die schlimmen sechs Minuten gegen Ende der ersten Hälfte entscheidend gewesen. Aber so etwas kann vorkommen gegen einen Favoriten, der in der Halle seit 25 Spielen ungeschlagen ist.

Um so erfrischender ist es zu sehen, wie begeistert, wie stimmig und stimmgewaltig die jungen Frauen "ihre" Männer, also die Männer aus ihrem Verein, wenig später unterstützt haben. Die Herren wussten diese zweite Rüsselsheimer Chance zwar nicht zu nutzen gegen eine Kölner Mannschaft, die einen Tick cleverer und leichtfüßiger wirkte. Der Rüsselsheimer Ruder-Klub hat sich bei diesem Hockeyfest als Einheit dargestellt. Das ist ein Gewinn – auch ohne Titel und ohne sonderlich viel Geld.  


Aus "FAZ" vom 26.01.2009:

Der Kölner Hockey-Plan geht zum ersten Male auf

Hallentitel für Rot-Weiss nach 14 Jahren / Alster Hamburg wiederholt Vorjahreserfolg bei den Damen

Von Hannes Hasspacher

60 Sekunden vor der Schlusssirene war alles geklärt. Die Fans von Rot-Weiss Köln verlegten kurzerhand den Karneval nach vorne und fanden schon diesen Tag wunderschön. Olympiasieger Christopher Zeller klatschte mit den Händen schon zum Takt der Musik, während seine Mitspieler wenigstens noch das Nötigste taten, um den Rüsselsheimer RK vom eigenen Tor fernzuhalten. Nach der Schlusssirene dauerte es nur noch Sekunden, bis die Spieler des neuen deutschen Hallen-Hockeymeisters im Pulk der rot-weißen Fans verschwunden wurden. Der 5:3-Finalsieg über die Hessen bedeutet den vorläufigen Höhepunkt des schnellen Aufstiegs der Kölner. Als Aufsteiger sicherten sie sich auf Anhieb den Meistertitel.Tibor Weißenborn und Sven Wohlfahrt

Im Herren-Endspiel war es zum Aufeinandertreffen zweier Gegensätze gekommen: Auf der einen Seite der Rüsselsheimer RK, der bodenständige Klub mit der seit Jahren überragenden Jugendarbeit. Gegenüber die Stars des Traditionsklubs Rot-Weiss Köln. Während die Hessen mit ihrer organisierten Team- sowie Abwehrarbeit und schnellen Kontern den Grundstein für ihre Erfolge legten, hielten die Kölner durch ihre individuelle Stärke und mit ihren in hoher Geschwindigkeit vorgetragenen Kombinationen in diesem bis zum Schluss offenen Finale dagegen. Aber nicht nur auf dem Platz könnten die beiden Vereine unterschiedlicher nicht sein. Rüsselsheim gilt zwar als Hockeyhochburg, doch schillernde Typen sucht man hier vergebens. Die Helden heißen Christian und Oliver Domke und kommen wie fast alle Akteure aus der eigenen Jugend. Das führte die Hessen im vergangenen Jahr immerhin bis zum deutschen Hallentitel.

Die Kölner hingegen spielten vor wenigen Monaten sowohl in der Halle als auch im Feld noch in der Zweiten Bundesliga. Stars gab es da nicht zu sehen. Nun aber ist die 14 Jahre lange Titelabstinenz fast wie erwartet beendet. Der Grund für den Aufstieg ist einfach: Sieben Olympiasieger von Peking bilden das Herz der Mannschaft. Durch geschickte Kooperationen mit Partnern aus der Wirtschaft konnte der Verein in den vergangenen zwei Jahren immer mehr Nationalspieler nach Köln lotsen.

Doch der Erfolg hat nicht nur schöne Seiten: Das Vorurteil einer zusammengekauften Mannschaft kennt der Kölner Trainer Christoph Bechmann, selbst vom Club an der Alster Hamburg nach Köln gewechselt, nur zu gut: "Allein mit sieben Nationalspielern gewinnst du gar nichts", sagt er energisch und verweist darauf, dass auch Rot-Weiss in der Halle mit fünf Eigengewächsen antritt. "Das geht sehr oft unter. Aber nur, wenn die Ergänzungsspieler gut drauf sind, können die arrivierten Olympiasieger auch einmal Luft holen." Im Finale aber gab das genau den Ausschlag.

Die Ausgangslage bei den Damen war ähnlich, das Ergebnis ebenfalls: Auch hier traf der Rüsselsheimer RK im Finale auf einen der schillerndsten Vereine Deutschlands: Titelverteidiger Club an der Alster Hamburg. "Der Vergleich zu den Herren von Rot-Weiss Köln hinkt zwar ein wenig, aber so einen ausgeglichenen Kader wie der Club an der Alster hat keine andere Mannschaft in der Halle", stellte der Rüsselsheimer Trainer Benedikt Schmidt-Busse anerkennend nach der 2:7-Niederlage im Finale fest. Das Ergebnis drückte jedoch nicht die realen Kräfteverhältnisse aus. Der Rüsselsheimer RK hatte die Chance, eine fast schon unglaubliche Geschichte zu einem glücklichen Ende zu bringen. Für die Hessen war vor zwei Wochen die Hallensaison eigentlich schon beendet. Doch dann kamen sie wie Phönix aus der Asche zurück. Möglich gemacht hatte das ein Regelverstoß der Schiedsrichter in der letzten Gruppenpartie. Das Wiederholungsspiel endete 4:1 für den RRK und bedeutete schließlich doch noch Platz eins in der Südgruppe der Bundesliga und die Qualifikation für das Viertelfinale. Gestoppt wurde die Siegesserie erst im Finale von den Hamburger Titelverteidigerinnen. Die Damen des Club an der Alster sind seit 25 Spielen in der Halle ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert vom 3. Februar 2007. Gegner damals, wen wundert es: die seinerzeit noch erfolgsverwöhnten Damen von Rot-Weiss Köln. Sie haben ihren Platz an die eigenen Herren weitergeben müssen.  


Aus "Main-Spitze" vom 26.01.2009:

Mutig anstürmende Hockeydamen verlieren Finale

Schmidt-Busse-Team keineswegs schlechter als der Titelverteidiger aus Hamburg / Nur Eckenverwertung lässt zu wünschen übrig

Das Rüsselsheimer "Hockeymärchen" ist beendet. Im 48. Finale um die deutsche Hallenhockeymeisterschaft unterlag die Crew von Trainer Benedikt Schmidt-Busse gegen Topfavorit Club an der Alster Hamburg 2:7 (1:5).

Von Thomas Schulz

Dabei war der RRK längst nicht so unterlegen wie vor zwölf Monaten im Halbfinale gegen den gleichen Klub, das seinerzeit ebenfalls 2:7 verloren ging. Entsprechend flossen bei vielen Rüsselsheimer Spielerinnen nach dem Abpfiff die Tränen in Strömen.

Wohl selten in einem DM-Endspiel lagen die Deutlichkeit des Endergebnisses und die Realität auf dem Parkett so weit auseinander. Denn der nun seit 25 Pflichtspielen ungeschlagene Titelverteidiger aus Hamburg war keinesfalls so klar überlegen wie es letztlich das 2:7 auf der Anzeigetafel vermuten ließ. Eher im Gegenteil: Insbesondere im zweiten Durchgang entwickelte der neunfache Hallen-Champion einen enormen Druck auf das Alster-Tor, in dem Karin Blank aber "wie ein Fels in der Brandung stand". Dass Rüsselsheim das Finale so deutlich verlor, hatte eine Reihe von weiteren Gründen. Vor allem die Oberschenkelverletzung von Irene Balek schmerzte nicht nur die Spielführerin selbst, sondern auch das ganze Team. Denn insgesamt zwölf Strafecken bekam der RRK zugesprochen, ohne auch nur eine davon verwerten zu können. So etwas ist im Hallenhockey "tödlich", zumal der Ruder-Klub im Laufe der Partie noch weitere hochkarätige Chancen vergab.

Alles in allem war der frühere RRK-Bundesligaspieler Jens George inzwischen Coach beim Hamburger Traditionsklub heilfroh, so scheinbar mühelos den Titel verteidigt zu haben. Er konnte sich stets auf seine Torhüterin sowie auf die Genialität seiner Ausnahmespielerin Anneke Böhmert bauen, die mehrfach als Vorbereiterin sowie als dreifache Torschützin glänzte.

Die Stimmung in der Rhein-Ruhr-Halle war schon vor dem Anpfiff hervorragend, was insbesondere an den zahlenmäßig überlegenen Rüsselsheimer Fans lag. Und die sahen gleich einen mutig nach vorne stürmenden RRK, der durch Lena Schüder (5.), Helena Faust (6.) sowie Eva Frank (7.) drei Großchancen zur 1:0-Führung vergab. Egal ob Lena Jacobi oder Eva Frank, die tags zuvor beim 3:2-Sieg über Neuss etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben waren - das blonde Duo und alle weiteren eingesetzten Spielerinnen agierten am oberen Leistungslimit, bestachen erneut durch ihre Geschlossenheit, überzeugten mit totalem Einsatz und schienen sich in ihrer Außenseiterolle "pudelwohl" zu fühlen.

Auch von Meike Achtmanns Eckentreffer zum 0:1 (12.) ließen sich die Hessinnen nicht beeindrucken; schon im Gegenzug egalisierte Irene Balek im Fallen zum euphorisch bejubelten 1:1. Nach einem Foul an Silke Müller hatte die massiv bandagierte und immer wieder behandelte Kapitänin sogar die Gelegenheit, ihre Farben 2:1 in Front zu bringen, doch hielt Blank ihren auf die Schlägerseite geschossenen Siebenmeter. Auf der anderen Seite knüpfte RRK-Keeperin Sonja Thüner nahtlos an ihre starke Vorstellung vom Semifinale an, parierte gegen Böhmert und Co. mehrfach super (1./13./14./17./18.). Bei der vorentscheidenden Alster-Trefferserie zur 5:1-Halbzeitführung war die 39-Jährige machtlos. Zwei unhaltbare Eckentore von Achtmann (22./24.) sowie zwei unnachahmliche Sololäufe von Böhmert (27./28.) reichten aus, um reichlich Frust im RRK-Lager zu verursachen.

Nach Wiederbeginn indes war dieser wie weggeblasen, obwohl Hamburg durch Lydia Morgenstern sogar auf 6:1 erhöhte. Balek ließ sich die zweite Siebenmeterchance nicht nehmen und verkürzte auf (35.). Der Pfiff von Schiedsrichterin Petra Müller, die mindestens ein halbes Dutzend weiterer äußerst fragwürdige Entscheidungen traf, war indes völlig unnötig, hatte der von Eva Frank geschlenzte Ball doch längst die Torlinie überschritten. In der 25-minütigen "Schlussphase" versuchte der 2005 an gleicher Stätte letztmals erfolgreiche Außenseiter wirklich alles, schnürte die Hamburgerinnen nahezu komplett in deren Hälfte ein, scheiterte aber an seiner frappierenden Abschlussschwäche.

Auch RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busses Maßnahme, die nach der Pause fast beschäftigungslose Thüner sehr früh aus dem Tor zu nehmen (53.), fruchtete nicht. Das Anrennen blieb auch in "Überzahl" erfolglos und kurz vor dem Abpfiff traf Böhmert sogar noch zum 7:2. Nicht schön, aber wahr.


Aus "Main-Spitze" vom 26.01.2009:

Kölns Starensemble um Nuancen besser

Auch der Rüsselsheimer RK kann den Hallentitel nicht verteidigen, bekommt aber viel Lob

Auch der Rüsselsheimer RK hat die ungute Serie nicht durchbrechen können. Zum neunten Mal hintereinander heißt der neue deutsche Hallenhockeymeister anders als der alte. Im 48. Finale in Duisburg musste der RRK seinen im Vorjahr nach langer Abstinenz in Hamburg erkämpften Titel an Rot-Weiss Köln abtreten.

Von Martin Krieger

Nahe liegend, dass alle Rüsselsheimer Spieler, Betreuer und Fans gut 350 hatten sich unter die 2300 Zuschauer in der Rhein-Ruhr-Halle gemischt mehr oder weniger sehnsüchtig zuschauten, als der blaue Meisterwimpel dem 5:3 (1:2) siegreichen Kölner Starensemble übergeben wurde und die rheinischen Frohnaturen zu Freudentänzen anhielt. Obwohl die Leistung der nur um Nuancen schwächeren Hessen allenthalben in den höchsten Tönen gelobt wurde, war insbesondere RRK-Trainer Kai Stieglitz noch lange "stinksauer". Und dies durchaus nachvollziehbar.

Einmal hatten nicht wenige den Eindruck, als würden es die beiden Unparteiischen ihren nordrhein-westfälischen Landsleuten eher gönnen, zum anderen ließ der Veranstalter schon rund eine Minute vor Spielende den sich abzeichnenden Kölner Erfolg musikalisch untermalen. "Das kann doch nicht sein. Da muss entweder der Schiri oder die Turnierleitung die Zeit anhalten, bis das abgestellt ist", zürnte Stieglitz. Losgelöst von diesem Fauxpas, für den sich der Veranstalter später in aller Form bei Stieglitz entschuldigte, war der RRK-Coach mit einigen Entscheidungen gar nicht eiverstanden: "Vor dem 2:2 hätten wir und nicht Köln Freischlag bekommen müssen. Und warum uns in der zweiten Halbzeit keine Ecke mehr zugesprochen wurde, verstehe ich auch nicht. Daneben fühle ich mich so, als wenn für uns nur zwei, für Köln aber drei Dimensionen zugelassen waren, denn die Kölner durften den Ball auch hoch spielen."

Gleichwohl selbst DHB-Präsident Stephan Abel zugleich Vorsitzender von Rot-Weiss Köln einräumte, "dass einige Entscheidungen auch hätten anders getroffen werden können", wäre es zu einfach, die erste Niederlage nach 17 Spielen ausschließlich anderen in die Schuhe zu schieben. "Köln wirkte am Ende fitter als wir", zeigte sich denn auch RRK-Spielführer Jan Petersen selbstkritisch. In der Tat fiel auf, dass es den Hessen bei allem Bemühen bis zur letzten Sekunde mit fortschreitender Spielzeit immer seltener gelang, das Tor des Topfavoriten ernsthaft zu bedrohen. Dies, sowie zwei ganz starke Aktionen der Olympiasieger Tibor Weißenborn (gegen Falk May) und Christopher Zeller (gegen Christian Domke), machte am Ende den kleinen Unterschied zwischen zwei Mannschaften, die sich 60 Minuten lang leidenschaftlich, rasant und auf höchstem Niveau beharkten.

Die erste Halbzeit ging ganz klar an den Titelverteidiger. Schlussmann Andreas Späck für alle RRKler der beste Keeper der Endrunde und nicht Kölns Nationaltorhüter Max Weinhold war wie alle seine Mitspieler hochkonzentriert und mit zwei, drei tollen Paraden sofort im Spiel. Zuvor vom Schiedsrichter in ein längeres Gespräch verwickelt, holte Oliver Domke in Minute zehn die erste Strafecke für den RRK heraus. Christian Minar trat an und wuchtete die Kugel mit "Schmackes" hoch ins Kölner "Heiligtum". Nachdem Späck auch die zweite RWK-Ecke ablief und Tobias Wuttke auf der anderen Seite eine dieser torgefährlichen Standardsituationen per Nachschuss zum 2:0 nutzte (22.), waren die RRK-Fans aus dem Häuschen.

Dies freilich nur kurz: Petersens Rettungstat in höchster Not zog die dritte Ecke nach sich. Diese landete am Knie von Thomas Jost, so dass prompt der vierte Versuch folgte. Und diesmal gab es gegen den "Strahl" von Christopher Zeller nichts zu halten. Nach einem vom Kölner Keeper mit dem Schläger am Kreisrand gebremsten Antritt von "Olli D." ging es in die Pause, aus der die Kölner spürbar "heißer" zurückkamen. Konnte Späck noch mit einem mächtigen Hechtsprung soeben den Ausgleich verhindern (34.), war es zwei Minuten später so weit. Bei der von Stieglitz monierten Freischlagsituation passte Oliver Domke am zweiten Pfosten nicht auf und es stand 2:2.

Der agile Wuttke scheiterte bald darauf am Fuß Weinholds, dann brachte Timo Wess die achte Ecke flach zur erstmaligen Kölner Führung unter. Pech für den RRK, denn Abwehrrecke Mirco Fuchs war dran. Vier Minuten später sah die Welt wieder freundlicher aus: Jost vollstreckte einen genialen Antritt seines Kapitäns an der rechten Bande zum 3:3 (47.). Die Spannung wuchs, und obwohl nach Weißenborns Geniestreich zum 3:4 die Zeit knapp wurde, war nichts verloren. Oliver Domke hatte den Ausgleich auf dem Stock, scheiterte aber ebenfalls an Weinholds ausgefahrenem Fuß (54.). Eine Minute später die Entscheidung: Christopher Zeller erhöhte vom Kreisrand auf 5:3. 3:11 Minuten vor Schluss eilte Späck aus seinem Kasten, doch auch mit sechs Feldspielern ließ sich das Blatt gegen den abgezockten Kölner "Haufen" nicht mehr wenden. Der Titel war weg, aber eine Option bleibt: Am 15. Februar wollen die RRK-Spieler nach dem Europacupfinale in der Köbel-Halle mindestens genauso schön feiern, wie ihre nationalen Nachfolger gestern.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 26.01.2009:

DM-Splitter: RRK-Fan Berti Rauth

frai - Randnotizen von der nationalen Hallenhockey-Endrunde am Wochenende in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle, in der auch gut 300 Anhänger aus Rüsselsheim den RRK anfeuerten:

Ein Mann, ein T-Shirt: Berti Rauth fieberte während des ersten Damen-Halbfinals in einem roten RRK-T-Shirt mit. Der langjährige Rüsselsheimer Trainer machte kein Hehl aus seiner Begeisterung für den RRK. Erst als im Anschluss seine neue Mannschaft, Club an der Alster, wo er jetzt als Jugendkoordinator arbeitet, ran musste, zog er das RRK-Leibchen mit zufriedenem Lächeln und Glückwünschen für Silke Müller und Co. ab.

Lob vom Bundestrainer: Auch Damen-Bundestrainer Michael Behrmann sah die RRK-Damen im Halbfinale gegen SW Neuss stärker. „Nach der Neusser Führung hat Rüsselsheim die Initiative übernommen und zu Recht die Partie für sich entschieden.“

Bunte Fans: Neben den zahlreichen RRK-Fans gaben auch die Fans des Düsseldorfer HC ein Blau-Rotes-Stelldichein. Originell waren neben den gewohnten Fahnen und Schals auch knallige Perücken und entsprechende „Kriegsbemalung“. Trotz großem Karneval auf der Tribüne mussten die Damen des DHC jedoch knapp gegen den Titelverteidiger Club an der Alster ausscheiden.

Britta Becker: Nach dem Halbfinalsieg der Rüsselsheimer Herren freute sich auch Britta Becker, die mit ihren hockeybegeisterten Kindern in der Rhein-Ruhr-Halle war, mit dem auf gut 300 Personen geschätzten RRK-Anhang. Sie habe zwar in der letzten Zeit sehr wenige Hockey-Spiele gesehen und sei auch hier von den Paarungen überrascht worden, doch es sei überragend, dass der RRK es geschafft habe, zum ersten Mal überhaupt zwei Mannschaften ins Endspiel zu bekommen. Die langjährige Rüsselsheimer Leistungsträgerin und Ex-Nationalspielerin meinte vor dem Finale: „Nicht auszudenken, wenn sie jetzt auch noch gewinnen würden“.

Originelle Kölner Fans: Die Herren des UHC Hamburg bekamen es im Halbfinale zu sehen und auch auch die Fans machten Bekanntschaft mit dem „Kölner Fantruck“. Funkferngesteuert fuhr er, etwa 40 Zentimeter groß, ausgestattet mit einer kleinen Kölner Fahne über das Hallenparkett und begrüßte die gegnerische Mannschaft während der Mannschaftsvorstellung. So etwas hatte man bisher bei deutschen Meisterschaften noch nicht gesehen.

Hockeyspieler des Jahres 2008: Im Rahmen der 48. deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in Duisburg wurden der Hockeyspieler des Jahres und die Hockeyspielerin des Jahres geehrt. Bei den Herren ging diese Fan-Auszeichnung an Timo Wess von Rot-Weiß Köln. Bei den Damen wurde Janne Müller-Wieland von Schwarz-Weiß Neuss diese Ehre zu teil.

Beste Keeperin: Zur besten Torhüterin des Turniers in Duisburg wurde Karin Blank vom Deutschen Meister Club an der Alster gewählt. Sie trug maßgeblich dazu bei, dass die Hamburgerinnen das Finale gegen Rüsselsheim erfolgreich gestalten konnten.

Beste Spielerin: Ausgezeichnet als beste Spielerin des Turniers wurde Anneke Böhmert vom Club an der Alster. Die Hamburgerin erzielte in Halbfinale und Finale insgesamt sieben Treffer.

Bester Torhüter: Etwas überraschend wurde Max Weinhold von Rot-Weiß Köln zum besten Torhüter des Zweitage-Wettbewerbs gekürt. Der Torhüter des neuen Titelträgers hatte gegenüber Andreas Späck vom Rüsselsheimer Ruderklub nur denkbar knapp die Nase vorn.

Bester Spieler: Eindeutig fiel die Wahl zum besten Spieler des Turniers in Duisburg aus: Tibor Weißenborn von Rot-Weiß Köln hatte sich diese Auszeichnung durch beeindruckende Leistungen in Halbfinale und Finale mehr als verdient.


Aus "Main-Spitze" vom 27.01.2009:

Wie lange lässt sich Spitze noch halten?

Doppel-"Vizemeister" RRK nicht sorgenfrei

Der Oberbürgermeister war stolz, der Abteilungsleiter befand, dass man sich nicht schämen müsse, und dazu hagelte es Lob von fast allen Seiten: Der Rüsselsheimer RK hat mit zwei zweiten Plätzen bei der 48. Hallenhockey-DM in Duisburg abermals bewiesen, dass sich die mannigfachen Vorteile großer Städte nebst nobler Vereine mit beharrlich konsequenter Aufbauarbeit und gutem Teamgeist wettmachen lassen.

Von Martin Krieger

In diesem Sinn kehrten beide Topteams des Ruder-Klubs am Sonntag der Rhein-Ruhr-Halle und Duisburg mit einem positiven Gefühl den Rücken. Dass die Damen das Finale in erster Linie aufgrund der eigenen Abschlussschwäche unverdient hoch 2:7 gegen Titelverteidiger Club an der Alster Hamburg verloren und die Herren sich erst in den letzten zehn Minuten der Ansammlung von sieben (!) Peking-Olympiasiegern bei Rot-Weiss Köln 3:5 gebeugt hatten, war den meisten bewusst, als die hessische Reisegruppe am Abend das "Bootshaus" erreichte. Und überhaupt: zwei "Vizemeister" in einem Jahr suchte man in der DM-Historie bislang ebenso vergebens wie zwei Titelträger aus dem gleichen Verein.

Trotz des positiven Gesamtbildes, das auch durch eine beeindruckend große Fan-Unterstützung im "Kohlenpott" dokumentiert wurde, lässt sich die bange Frage nicht von der Hand weisen, wie lange der RRK die Spitze noch wird halten können. Wie sich das finanzielle Loch schließen lässt, das der aufgrund der bekannten globalen Probleme nachvollziehbare Ausstieg von Hauptsponsor Opel gerissen hat, weiß aktuell niemand. Absehbar indes ist, was passieren würde, sollten sich keine Alternativen auftun: Der Verein wäre gezwungen, den Gürtel noch enger zu schnallen und letztlich auch bei den Trainergehältern zu sparen. Was wiederum zur Folge hätte, dass der bislang stete Zustrom hochtalentierter Kräfte aus den eigenen Reihen irgendwann versiegt.

Während sich die ohnehin mehrheitlich jungen RRK-Damen in dieser Richtung keine Sorgen machen müssen, sieht das bei den Herren anders aus. Einmal sind die "Juwele" hier dünner gesät, zum anderen könnte es in der deutlich älteren Mannschaft Veränderungen geben. "Unser Ziel ist es, nicht nur in drei Wochen den Hallen-Europacup zu Hause zu gewinnen, sondern auch auf dem Feld wieder erstklassig zu werden. Wenn das wieder nicht klappen sollte, könnte es sein, dass der eine oder andere weggeht oder aufhört", sagte Trainer Kai Stieglitz. Sollte etwa Oliver Domke, der bald 33 Jahre alt wird, seine Laufbahn beenden, könnte bereits die nächste Hallenrunde ein hartes Brot werden. Aufsteiger Mannheimer HC werden ähnliche Möglichkeiten wie Rot-Weiß Köln nachgesagt ...


Aus "Main-Spitze" vom 27.01.2009:

Randnotizen von der 48. Hallenhockey-DM in Duisburg

Ausrichtung: Zum achten Mal war Duisburg Gastgeber einer DM-Endrunde. Die veranstaltende Deutsche Hockey-Agentur (DHA) zählte an den beiden Tagen 4400 Zuschauer, hatte aber insgeheim auf mehr gehofft. Neben dem Umstand, dass beide West-Damenteams im Halbfinale scheiterten, führte DHA-Chef Olaf Schirle dies darauf zurück, dass es nicht gelungen sei, parallel zur Endrunde angesetzte Spiele in unteren Ligen zu verlegen. "Hier sollten alle im Sinne des Hockeys umdenken", sagte Schirle, wobei dies auch für die Festsetzung der Eintrittspreise gilt. Eine Dauerkarte zum Preis von 23 Euro für Sechsjährige dürfte die Möglichkeiten nicht weniger überstiegen haben.

Stimmung: Dank stattlicher Fangemeinden aus Köln und Rüsselsheim - sowie am Samstag auch aus Neuss und Düsseldorf - sprach Ausrichter DHA von der "stimmungsvollsten Endrunde seit langem". Das Engagement eines professionellen Hallensprechers habe sich rundum bezahlt gemacht. Aufgrund extrem geschmackloser Sprüche gegenüber Philip Sunkel (UHC Hamburg) und RRK-Stürmer Oliver Domke will die DHA Rot-Weiß Köln dazu anhalten, auf ihren Anhang einzuwirken. Gut so!

Ehrungen: Im Gegensatz zum Vorjahr gingen alle persönlichen Ehrungen an die Titelträger. Der Club an der Alster stellte die beste Spielerin (Anneke Böhmert) und beste Torhüterin (Karin Blank); deren Pendants bei Rot-Weiss Köln heißen Tibor Weißenborn und Max Weinhold.

Schiedsrichter: Die Auftritte aller acht Unparteiischer gab reichlich Anlass zur Kritik. Am komplikationslosesten liefen jeweils die zweiten Halbfinalpartien ab, während speziell in den Endspielen die Leistungen nicht mit denen der Akteure mithalten konnten. Die "Krönung" war ein verhängter Siebenmeter im Damen-Finale, der trotz klar erkennbaren Torerfolges dem RRK nicht nachträglich als Treffer zugebilligt wurde, sowie das Nichtanhalten der Spielzeit im Herren-Endspiel. Schon eine Minute vor Schluss war der sich abzeichnende Kölner Sieg musikalisch über die Hallenlautsprecher untermalt worden. Peinlich, peinlich ...

Rot ist Trumpf: RRK-Mitglied Simone Schneider hatte die Idee, ein T-Shirt für die Endrunde anfertigen zu lassen. Dank wohlwollender Unterstützung durch die RRK-Sponsoren "Kreissparkasse Groß-Gerau" und "Sport Göttert" fanden die Hemden mit dem Obama-Slogan "Yes, we can" auf dem Rücken für einen Unkostenbeitrag von drei Euro reißenden Absatz. Neben OB Stefan Gieltowski streiften sich auch der langjährige RRK-Trainer Berti Rauth sowie die ebenfalls in Hamburg lebende frühere Rüsselsheimerin Britta Becker und deren zwei älteste Kinder das feuerrote Shirt über. Ehemann und ZDF-Fernsehmann Johannes B. Kerner passte daheim auf die jüngste Tochter auf.

Pechvogel: Im Abschlusstraining in der Rhein-Ruhr-Halle brach die Muskelverletzung im lädierten linken Oberschenkel von RRK-Spielführerin Irene Balek wieder auf. Strafecken fielen daraufhin flach, und bei jeder Auswechslung legte Physiotherapeutin Hanne Zöller Hand an. Als zusätzliche Belastung erwies sich das Teamhotel: "Es gab keinen Aufzug und ich musste jedes Mal drei Stockwerke laufen", sagte die Österreicherin.

Schrecksekunde: Großes Glück hatten einige Fans von Schwarz-Weiß Neuss im Halbfinale: Ein von RRK-Abwehrspielerin Lotta Hof mit großer Wucht gegen die Bande gespielter Ball flog von der Kante ins nahe sitzende Publikum, traf aber niemanden.

Shirt statt Beachcamp: In der Halbzeitpause des ersten Damen-Halbfinales bot sich zwei RRK-Mitgliedern aufgrund ihrer Bewerbung im Internet die Chance, einen Au-fenthalt in einem Hockey- Beachcamp zu gewinnen. Calvin Schneider schaffte die geforderten vier Treffer beim Torwandschießen zwar nicht, wurde für zwei gelungene Versuche aber mit einem weißen Poloshirt belohnt.

Frustbewältigung: Nachdem die ersten Tränen getrocknet waren, hatten sich die Gesichter der unter Wert geschlagenen RRK-Damen vor dem Männerfinale bereits wieder aufgehellt. Voller Inbrunst sang vor allem Silke Müller die Nationalhymne mit und wagte später mit Irene Balek ein paar Sirtaki-Tanzschritte. Letzgenannte schien für einen kurzen Moment ihren lädierten Oberschenkel vergessen zu haben. Nach der Rückkehr wurde im "Bootshaus" mit etlichen Fans auf die beiden "Vizemeisterschaften" angestoßen.

Historie: Duisburg hat dem Rüsselsheimer RK schon sehr schöne, aber auch schmerzliche Momente beschert. Anno 1976 feierten die legendären Herren unter Trainer Walter Leichtweiß dort ihren zweiten Hallentitel (9:8 gegen RW Köln!), vor vier Jahren triumphierten die Damen zum neunten Mal (4:2 gegen Alster Hamburg!). Neben den beiden aktuellen Endspielniederlagen dürfte vielen noch das extrem bittere Ausscheiden der Männer im Halbfinale 2005 im Gedächtnis haften: Nach einer brillanten ersten Halbzeit hatte der RRK 15 Minuten vor Schluss noch 5:2 geführt, doch nach der Verlängerung hieß es schließlich 9:8 für den Harvestehuder THC.

Wiederholungsspiel: Über den Einspruch des TSV Mannheim gegen die Neuansetzung des letzten Bundesligaspiels bei den RRK-Damen ist noch nicht entschieden. Bundesliga-Staffelleiter und Endrunden-Turnierleiter Franz Selzer (Bremen) hatte seine Begründung in der vergangenen Woche an das zuständige Bundesschiedsgericht des DHB geschickt. "Ich dachte, sie entscheiden vor der Endrunde", so Selzer, der einer möglichen Aufhebung seines Urteils durch die drei Anwälte gelassen entgegen sieht. "Dann spielen wir die Endrunde im Sommer eben noch mal." Alster-Coach Jens George brachte seine Meinung für diesen Fall schon mal unmissverständlich zum Ausdruck: "Das wäre lächerlich."

Endrundenspruch: "Hockey- Deutschland war das ein Dorn im Auge, dass wir hier mit zwei Teams im Endspiel standen". Abteilungsleiter Martin Müller nach den unterschiedlichen Reaktionen auf den vom RRK eingelegten Einspruch wegen eines Regelverstoßes im letzten Damen-Bundesligaspiel gegen TSV Mannheim. (kri)


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27.01.2009:

Stimmen: Lobende Worte auch vom Meister

Hallenhockey: Kölns Torhüter Max Weinhold hätte auch Andreas Späck Auszeichnung gegönnt

nyc - Stimmen zur deutschen Hallenhockey-Endrunde in Duisburg:

RRK-Leistungsträgerin Silke Müller: "Der zweite Platz ist ein großer Erfolg für uns. Wir haben alles versucht, aber im Abschluss fehlte uns heute das Glück. Die Eckenverwertung hätte besser sein müssen, aber Irene Balek hat uns schon sehr gefehlt. Unsere Zuschauer sind einfach spitze."

Rüsselsheims Oberbürgermeister Stefan Gieltowski: "Wir können auf unsere beiden Mannschaften stolz sein. Unsere Stadt konnte mit den Großstädten Hamburg, Berlin und Köln gut mithalten. Für den RRK wird es nach dem Rückzug von der Adam Opel AG nicht einfach, aber die Verantwortlichen sind hierbei schon aktiv."

RRK-Spielführerin Irene Balek: "In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut Druck aufgebaut, aber leider kein Tor geschossen. Aufgrund meiner Oberschenkelverletzung konnte ich bei den Eckenvarianten nicht eingreifen."

Jens George (Trainer Alster Hamburg/ehemals Rüsselsheim): "Die Titelverteidigung ist für mich höher zu bewerten als der Titel im vergangenen Jahr. Die Rüsselsheimerinnen waren gleich stark und haben mit diesem Team eine gute Zukunft. Jetzt wollen wir in Madrid auch den Europapokal gewinnen."

Christopher Zeller (RW Köln/Olympiasieger 2008): "Wir sind überglücklich, als Aufsteiger direkt Meister zu werden. Ein großes Kompliment an den RRK, der hier stark aufgespielt hat. Ich hatte das Team im Vorfeld nicht so stark erwartet. Die Rüsselsheimer waren für uns der stärkste Gegner in der gesamten Saison. Besonders der Torhüter (Andreas Späck) war überragend. Überhaupt war es ein hochklassiges Finale."

RRK-Betreuer Thomas Blivier: "Dieser zweite Rang ist ein großartiger Erfolg. Man darf das Ergebnis nicht überbewerten, da wir gleich stark waren. In der zweiten Halbzeit waren wir überlegen, haben aber unsere Torchancen nicht genutzt. Zwölf Ecken und kein Torerfolg ist einfach zu wenig. Die Hälfte der Ecken muss man schon verwandeln, um eine Siegchancen zu haben. Unsere junge Mannschaft hat aber eine gute Perspektive und kann wieder große Erfolge erringen."

Martin Müller (RRK-Abteilungsleiter): "Wir sind stolz auf unsere beiden Mannschaften. Zwei Mannschaften im Finale hat es wohl zuvor noch nie gegeben. Das ist auch eine Belohnung für unsere gute Jugendarbeit."

Oliver Domke (RRK/Weltmeister): "Trotz der Niederlage müssen wir nicht traurig sein, da wir eine starke Leistung gezeigt haben. Dazu macht es in dieser Mannschaft einfach richtig Spaß zu spielen. Wir haben leider Fehler gemacht, die Köln bestraft hat. Auch sollten wir nicht die Schuld bei den Schiedsrichtern suchen. Ich werde noch bis zum Sommer spielen und dann sehen, wie es weiter geht. Wir müssen einfach im Feld aufsteigen, da das für den Verein so wichtig ist. Ich werde immer für den RRK spielen, es muss ja nicht nur die erste Mannschaft sein."

Stephan Abel (Präsident des Deutschen Hockey-Bundes, zugleich Vorsitzender RW Köln): "Das Endspiel war das beste in den letzten Jahren. Die Rüsselsheimer haben eine klasse Leistung geboten, aber die Nationalspieler von Köln haben den Unterschied ausgemacht. Die Schiedsrichterentscheidungen waren nicht immer glücklich, aber nicht spielentscheidend."

Max Weinhold (RW Köln/Torhüter): "Der Druck für uns war an diesem Wochenende schon sehr hoch. Ich freue mich über die Auszeichnung als bester Torhüter, hätte sie aber auch Andreas Späck gegönnt."


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27.01.2009:

Martin Müller sieht gute Perspektiven

Hallenhockey: Der Abteilungsleiter ist trotz der Finalniederlagen stolz auf die Leistungen der Rüsselsheimer Teams

nyc - Die über 300 Rüsselsheimer Fans wussten am Sonntagnachmittag nicht, ob sie sich über die beiden Vizemeisterschaften des Rüsselsheimer Ruder-Klubs bei den deutschen Meisterschaften im Hallenhockey freuen sollten. RRK-Abteilungsleiter Martin Müller jedenfalls war trotz der Finalniederlagen nicht enttäuscht: "Wir sind stolz auf unseren beiden Mannschaften."

Besonders imponierte Müller der Kampfgeist der Rüsselsheimer Spielerinnen um Trainer Benedikt Schmidt-Busse. Nach dem vermeintlichen Viertelfinal-Aus aufgrund des 4:4-Unentschiedens gegen TSV Mannheim musste das Team in den Begegnungen gegen TSV Mannheim (4:1 im viel diskutierten Wiederholungsspiel), Uhlenhorster HC (6:5 nach Verlängerung) sowie SW Neuss (3:2) hart kämpfen, ehe es die Finalteilnahme sicher hatte. Auch die Tatsache, dass in der Vergangenheit selten ein so junges Team ein DM-Endspiel erreichte, stimmt Müller zuversichtlich: "Die Perspektiven für die kommenden Jahre sind gut." Im Finale gegen Titelverteidiger Alster Hamburg (2:7) sah Müller seine Spielerinnen nicht so unterlegen, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Spielentscheidend war nicht nur für Müller die schwache Eckenverwertung. Bei immerhin zwölf Strafecken blieb der RRK ohne eigenen Treffer. Neben dem verstärkten Training der Eckensituationen ist für den Hockey-Abteilungsleiter allerdings auch Erfahrung nötig. Zudem war der RRK durch den Muskelfaserriss von Spielführerin Irene Balek entscheidend geschwächt. Eine gesunde Eckenspezialistin Balek hätte wohl für mehr Treffer gesorgt. Auch die langjährige Rüsselsheimer Leistungsträgerin Britta Becker erkannte, dass das Rüsselsheimer Team wesentlich öfter im Hamburger Schusskreis war als umgekehrt.

Auch der zweite Rang des Männerteams sieht Müller als Erfolg. Im Gegensatz zu Meister Köln spielt der RRK mit seinen eigenen Talenten, die durch die Jugendtrainer für höhere Aufgaben gefördert wurden. Bis zum Finale in Duisburg war die Mannschaft um Trainer Kai Stieglitz die gesamte Hallensaison ungeschlagen geblieben. Dabei bot die Mannschaft phasenweise begeisternden Sport. Auch im Endspiel war der RRK nicht schlechter als die aus Olympiasiegern und Weltmeistern zusammengesetzte Kölner Mannschaft. So sahen die Zuschauer in der mit 2.300 Zuschauern ausverkauften Rhein-Ruhr-Halle in Duisburg fast eine Partie zwischen dem RRK und der deutschen Nationalmannschaft. Positiv überrascht war Martin Müller wieder einmal vom großen Andrang. Neben den vielen Vereinsmitgliedern nahmen auch zahlreiche andere Rüsselsheimer Zuschauer den rund 240 Kilometer langen Weg auf sich, die sonst seltener oder nicht zum Hockey kommen. Müller: "Es ist schon beeindruckend, wer hier alles in der Halle ist. Nach Rot-Weiss Köln hatte der RRK die größte Anhängerschaft hinter sich." Viele Rüsselsheimer trugen einen Fanschal sowie ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Yes, we can“. Stimmgewaltig stellten die Rüsselsheimer den Kölner Anhang deutlich in den Schatten.

Nach dem Rückzug der Adam Opel AG als Sponsor sieht sich Müller zusammen mit seinen Vorstandskollegen in der Zukunft vor großen Aufgaben. Auch wenn es in der Rhein-Main-Region schwierig ist, neue Sponsoren zu finden, ist Martin Müller durchaus optimistisch. Die Erfolge in Duisburg waren dabei sicherlich kein Nachteil. Eine Austragung einer Hallenhockey-Endrunde in Rüsselsheim in den kommenden Jahren kann sich der Abteilungsleiter aber nur schwer vorstellen: "Aufgrund der Verpflichtungen gegenüber dem Verband ist dies nur mit Sponsorenabsicherung möglich."

Auch im Rückblick auf seine eigene aktive Laufbahn erinnert sich Martin Müller gerne an einstige in der Walter-Köbel-Halle vor ausverkauften Rängen ausgetragenen Meisterschaften. "Hallenhockeyspiele vor 1.000 Zuschauern sind in Rüsselsheim aber vorbei", weiß Müller. Dies ist auch der Grund, dass die Heimspiele nun in der Sporthalle "Dicker Busch" ausgetragen werden. In der kleineren Halle ist besonders bei den entscheidenden Spielen eine gute Stimmung, die für Müller mitentscheidend für das Weiterkommen war.

Bevor der angestrebte Aufstieg der Zweitliga-Männer in der Feldrunde im Sommer erreicht werden soll, freut sich Martin Müller auf den Hallen-Europapokal der Landesmeister vom 13. bis 15. Februar. Die Rüsselsheimer Bevölkerung kann dann zeigen, dass sie an hochklassigem Hockeysport weiterhin Interesse hat. Die guten Perspektiven beim RRK werden auch dadurch deutlich, das hoffnungsvolle Talente in den deutschen Juniorenteams vertreten sind.

Bei den U21-Spielerinnen stehen mit Eva Frank, Lotta Hof, Lisa Lahham, Hannah Pehle und Charlotte van Bodegom fünf RRK-Spielerinnen im Nationalkader. Dazu sind Petra Ankenbrand, Helena Faust, Marilena Krauss, Lidia Utz (U18) sowie Maike Cartsburg, Lotte Kanz, Nathalie Krätsch, Anne Schröder und Louisa Willems (U16) berufen worden.

Beim männlichen Nachwuchs sollen Frederik Gürtler, Niklas Isselhard, Hendrik Jordan (U16) die Tradition der Rüsselsheimer Nationalspieler fortsetzen. Damit der RRK auch wieder im Herren- und U21-Bereich Nationalspieler bekommt, dafür ist wohl der Bundesliga-Aufstieg im Feld Voraussetzung.

Müller sieht die große Anzahl der Kader-Berufungen des Nachwuchses auch als Ergebnis der Jugendarbeit. Im weiblichen Sektor leisten hier Benedikt Schmidt-Busse und Lisa Jacobi eine ausgezeichnete Trainingsarbeit. Auch im männlichen Bereich ist der Klub in den älteren Altersgruppen bei den Trainern mit Kai Stieglitz und Volker Schädel stark besetzt.

Bei den RRK-Hockey-Camps im Sommer werden zudem weiter Jugendliche gesichtet. Vom 13. bis 17. Juli werden die Jahrgänge 2007 bis 1997 betreut, während vom 17. Bis 22. August die Jahrgänge 1993 bis 1996 auf dem Sportgelände am Sommerdamm erwartet werden.

Am Wochenende kamen bei bei Martin Müller übrigens angenehme Erinnerungen an Duisburg auf. 1976 wurde der RRK mit ihm in Duisburg Deutscher Hallenhockeymeister. Mit dem Berliner HC (8:7-Sieg) und Rot-Weiss Köln (9:8-Erfolg) hatte der Ruder-Klub zudem kurioserweise vor 33 Jahren auch die gleichen Endrundengegner.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27.01.2009:

Nun richtig heiß auf den Europapokal

Hallenhockey: Für die Männer des RRK steht nach dem starken Auftritt in Duisburg noch ein weiterer Saisonhöhepunkt an

Von Frank Schairer

Großes haben die Mannschaften des Rüsselsheimer Ruder-Klubs bei der deutschen Hallenhockey-Endrunde in Duisburg – wir berichteten gestern ausführlich – trotz ihrer Finalniederlagen vollbracht. Waren es in siebziger Jahren die Herren und später in den in den neunziger Jahren die Damen, die für die Erfolge bei nationalen Meisterschaften zuständig waren, gelang 2009 ein Novum: Sowohl die Herren als auch die Damen erreichten die Endspiele. Gemeinsam kämpfte man um die Titel.

Lange muss man in den Geschichtsbüchern zurückblättern, um einen Verein zu finden, dem dieses Kunststück schon einmal gelungen ist. 1965 holten die Damen von Rot-Weiss Köln den Titel, die Kölner Herren schafften ebenfalls den Finaleinzug, unterlagen aber dem Berliner HC. 34 Jahre später hat nun der Rüsselsheimer Ruder-Klub den selben Meilenstein gesetzt.

Für die Damen war die Finalteilnahme ein großer Erfolg. Nach turbulenten Wochen hatten sie im Halbfinale den starken Neuling Schwarz-Weiß Neuss nach 0:2-Rückstand doch noch mit viel Leidenschaft 3:2 besiegt. Drei Jahre hatten die erfolgsverwöhnten RRK-Damen nicht mehr im Endspiel gestanden. Zuvor hatten sie unter Berti Rauth den Hallentitel vier Mal in Folge gewonnen. Gegen den Titelverteidiger vom Club an der Alster, wo Berti Rauth nun als Jugendkoordinator tätig ist, zeigten Silke Müller, Irene Balek, Lena Jacobi, Eva Frank und die anderen eine sehr gute Leistung. Einzig des Gegners Tor schien wie vernagelt. Darin stand jedoch mit Karin Blank die beste Torhüterin des Turniers. Seit unglaublichen 25 Spielen haben die Damen des Clubs an der Alster in der Halle nicht mehr verloren und verdient ihren Titel in Duisburg verteidigt. Gegen die derzeit beste Mannschaft in der Halle hatte die Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse alles gegeben und viel riskiert, gereicht hat es am Ende nicht, doch darf man zum Saisonabschluss auf die eigene Leistung stolz sein und sich über den Deutschen Vizemeistertitel unter dem Hallendach freuen.

Auch die Herren standen hoch erhobenen Hauptes auf dem Siegertreppchen auf dem zweiten Platz. Ziel war, nach der lange ersehnten Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr, die Titelverteidigung gewesen, doch am Ende war es das überragende Rot-Weiß Köln, das nach 14 Jahren ohne Titel wieder den Blauen Wimpel in die Domstadt holte. Gegen den Berliner HC im Halbfinale hatte die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz noch triumphiert. Am Finaltag verlangte der RRK vor 2.300 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Ruhr-Halle dem mit Nationalspielern gespickten Gegner alles ab. Es war ein Duell auf Augenhöhe, das in der zweiten Hälfte verloren ging. "Wir hatten am Ende etwas weniger zuzusetzen als die Kölner, deren überragende Individualisten dann eben zwei Unaufmerksamkeiten nutzen", so RRK-Trainer Kai Stieglitz und ergänzt: "Jetzt, da wir in Duisburg den Titel verpasst haben, sind wir natürlich um so heißer auf den Europapokal bei uns in Rüsselsheim."

Dieser reizvolle Wettbewerb findet vom 13. bis 15. Februar in der Rüsselsheimer Walter-Köbel-Halle statt. Die besten Mannschaften aus Europa werden zum Abschluss der Hallensaison zu Gast in der Opelstadt sein.