Aus
"Main-Spitze" vom 09.01.2009:
Staffelsieg eigentlich schon klar
RRK will gegen
Nürnberger Klubs aber mehr als den "Sicherheitspunkt"
Am die Rückrunde abschließenden
Doppelspieltag benötigt Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK noch einen
"Sicherheitspunkt", um acht Tage später als Südgruppenerster gegen den
Nordzweiten Heimrecht im DM-Viertelfinale zu genießen.
RRK-Herrentrainer Kai Stieglitz |
Von Thomas Schulz
Zunächst gastiert der deutsche
Hallenmeister bei Aufsteiger Nürnberger HTC (Samstag, 14.30 Uhr), ehe sich die
Mannen von Coach Kai Stieglitz mit dem "Angstgegner" der Vorsaison, der HG
Nürnberg, duellieren (Sonntag, 12 Uhr/Sporthalle Dicker Busch). In der ersten
Halbserie gewann die RRK-Sechs, die bisher keinen Punktverlust hingenommen hat,
beide Partien. Der wohl wichtigste Sieg gelang zehn Tage vor Weihnachten. Denn
das 3:2 über die zweitplatzierte TG Frankenthal bescherte dem RRK einen
Sechs-Punkte-Vorsprung auf die Pfälzer und ebnete den Weg zum wahrscheinlichen
Staffelsieg.
Damals fehlte "Goalgetter" Oliver
Domke aufgrund einer Verletzung. Da Domke nun wieder mitwirkt und mit Ausnahme
von Kapitän Jan Petersen (Probleme mit der Ferse) alle Akteure topfit sind,
sieht Stieglitz den Aufgaben gegen die Franken sehr zuversichtlich entgegen:
"Mir wäre es sehr lieb, wenn wir den noch fehlenden Zähler bereits am Samstag
beim HTC holen würden. Meine Mannschaft muss nach der Weihnachtspause wieder
ihren Rhythmus finden. Daher ist es gut, dass eine Woche vor dem Viertelfinale
noch zwei Punktspiele auf dem Terminkalender stehen. Die werden wir nicht dazu
nutzen, etwas komplett Neues auszuprobieren, doch das eine oder andere
Spielsystem möchte ich schon nochmals unter Wettbewerbsbedingungen testen. Ich
habe aber keine Bedenken, dass wir Südstaffelplatz eins souverän ins Ziel
bringen. Natürlich gibt es immer noch etwas zu verbessern."
Vielleicht spielt Stieglitz ja auf
die in einigen Partien nicht optimale Chancenverwertung an. Das Toreschießen
dürfte den Hessen beim Tabellendritten Nürnberger HTC, für den es um nichts mehr
geht, garantiert schwerer fallen, als sonntags in eigener Halle gegen den
mutmaßlichen Absteiger HG Nürnberg. Das "Schlusslicht", das in der Saison
2007/2008 dem RRK-Team überraschend vier Punkte abgeknöpft hatte, kann
allerdings weiterhin aus eigener Kraft den Klassenverbleib hinbekommen. Jedoch
nur, wenn es zweimal gewinnt. Nur in diesem Fall würde die HGN noch Rot-Weiß
München oder den Münchner SC, die bereits neun Begegnungen absolviert und nur
noch ihren Stadtvergleich zu bestreiten haben, im Klassement überflügeln.
Wahrscheinlicher ist indes, dass der Tabellenletzte schon gegen die TG
Frankenthal verliert und beim Gastspiel in Rüsselsheim bereits abgestiegen ist.
Dann könnte sich der Ruderklub wohl locker aufs Viertelfinale einstimmen.
Aus "Main-Spitze" vom
09.01.2009:
Erster Gruppenplatz nur sekundäres Thema
Auf Hockeydamen warten zwei "heiße Tänze"
(ulz). Nach zwei
spielfreien Wochenenden gehen die Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK direkt aus
den Weihnachtsferien in die entscheidende Bundesligapartie gegen den
Tabellenvierten TSV Mannheim. Denn im Prinzip geht es in dieser Begegnung
(Sonntag, 14 Uhr/Sporthalle Dicker Busch) um die Südstaffel-"Poleposition" und
das damit verbundene Heimrecht im DM-Viertelfinale, das acht Tage später steigt.
Zwar weisen mit dem Rüsselsheimer
Primus, HG Nürnberg, Münchner SC und TSV Mannheim vier Auswahlen 16 Punkte auf.
Doch die HGN und der MSC haben bereits neun Partien bestritten, so dass im
Bayern-Derby nur der Sieger 19 Zähler erreicht. Daher könnte sich der Ruderklub
am Samstag (17 Uhr) beim Mannheimer HC sogar eine knappe Niederlage erlauben und
würde sonntags mit einem Dreier gegen den TSV trotzdem die Nase im Süden vorne
haben.
Aber nur auf das derzeit beste
Torverhältnis dieses Quartetts und den Heimvorteil am Sonntag will sich
RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse nicht verlassen: "Wir sind froh, wenn wir
überhaupt ins DM-Viertelfinale kommen. Daher ist das Greifen nach der ersten
Position in der Südgruppe zunächst einmal sekundär! Andererseits möchte ich
ungern gegen den TSV gewinnen müssen, um mich zu qualifizieren. Insofern ist das
Samstagsspiel beim Mannheimer HC durchaus wichtig. Wir wollen dort unbedingt
gewinnen, um den Einzug in die Play-Offs vorzeitig klarzumachen. Allerdings
erwartet uns beim MHC garantiert ein heißer Tanz, so dass mein junges Team die
zwangsläufig aufkommenden Emotionen nicht zu sehr hochkochen lassen darf."
Egal wie die Partie am Sonnabend
ausgeht, wird es auch tags darauf zur Sache gehen. Denn sollte es einen Gewinner
der Partie zwischen Münchner SC und HG Nürnberg geben, könnte der TSV Mannheim
trotz eines wahrscheinlichen Dreiers gegen Eintracht Frankfurt aufgrund der
schlechteren Tordifferenz doch noch das Viertelfinale verpassen. Andererseits
sind die "46er" nach einem Fehlstart richtig stark geworden und haben die
Rüsselsheimerinnen im Hinspiel besiegt. Zunächst gilt die ganze Konzentration
aber dem Gastspiel beim MHC. Nicht nur, weil dort die langjährigen
RRK-Akteurinnen Mandy und Lydia Haase spielen, sondern auch weil das Team aus
der "Quadratestadt" nur sechs Zähler aufweist, also abstiegsgefährdet ist. "Die
Saison war bislang voller Überraschungen. Wir haben uns selbst in diese prekäre
Situation gebracht; warum sollten wir in Bestbesetzung den RRK nicht schlagen
und uns damit vorzeitig den Klassenverbleib sichern?", fragt MHC-Coach Andreas
Höppner.
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 10.01.2009:
Domke und die weiße Weste
Hallenhockey: Rüsselsheimer können
mit einem Punkt heute beim Nürnberger HTC oder morgen im Heimspiel gegen die HG
Nürnberg Platz eins in der Bundesliga-Südgruppe sichern
frai - Nur ein Punkt fehlt
den Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK, um Platz eins in der Bundesliga Süd zu
sichern. Dieser soll nach Möglichkeit bereits am heutigen Samstag in der Partie
beim Nürnberger HTC (14.30 Uhr) eingefahren werden. Am Sonntag (12 Uhr) empfängt
der RRK dann die HG Nürnberg, die im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand
steht.
Für die Mannschaft von Trainer Kai
Stieglitz geht es nach der Weihnachtspause darum, schnell wieder den Rhythmus zu
finden. Am folgenden Wochenende stehen bereits die Viertelfinalspiele an. Gegner
des Rüsselsheimer Ruderklubs ist dann der Zweite der Bundesliga Nord, aller
Voraussicht nach entweder der Harvestehuder THC oder der Club an der Alster.
Heute geht es für die Stieglitz-Formation aber zunächst gegen den Nürnberger
HTC. Im Hinspiel beim 9:8-Sieg in eigener Halle ging es eng zu. Die Nürnberger
waren offensivstark und hatten mit Christopher Wesley und Florian Woesch
herausragende Spieler.
Der Aufsteiger hat sich in der
Hallen-Bundesliga gut präsentiert und sich im Stadtduell mit der HG Nürnberg
(9:4) vorzeitig den Klassenerhalt gesichert. Der RRK steht mit der
Maximal-Ausbeute von 24 Punkten aus acht Spielen klar an der Tabellenspitze.
Auch beim NHTC wollen Oliver Domke
und Co. ihre weiße Weste behalten. „Wir wollen mindestens einen Punkt holen, um
uns bereits heute Platz eins zu sichern“, sagt Stieglitz, der gerne am Sonntag
das eine oder andere Spielsystem unter Wettkampfbedingungen testen würde.
Im Hinspiel gegen die HG Nürnberg
siegte der RRK klar mit 9:4. Besonders im Rampenlicht stand da Oliver Domke, der
vier Treffer beisteuerte, sich aber bei einem unglücklichen Sturz an der Hand
verletzte. Rechtzeitig für die entscheidende Phase der Hallenrunde steht der
ehemalige Nationalspieler wieder zur Verfügung. „Er ist für uns nicht zu
ersetzen“, meint Kai Stieglitz, der siegeshungrig wie eh und je in die Partien
des Wochenendes geht.
Was zählt ist jedoch das
Viertelfinale (17./18. Januar). Dieses wird auch die TG Frankenthal (18 Punkte)
erreichen. Gegner der TGF wird der bereits feststehende Erste der Nord-Gruppe,
UHC Hamburg, sein.
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 12.01.2009:
Ungeschlagen ziehen
Rüsselsheims Männer in die Play-Offs ein
frai - Bereits durch den 7:4-Sieg am Samstag beim
Nürnberger HTC hatte sich der Rüsselsheimer RK endgültig Platz eins in der
Bundesliga Südgruppe gesichert. Dieser Sieg war kein leichtes Unterfangen, lag
man zur Pause doch noch mit 2:4 im Hintertreffen. Im Spiel am Sonntag ging es
nur noch darum, die „weiße Weste“ zu behalten. Durch das 6:6 gegen die HG
Nürnberg schaffte die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz dieses Kunststück.
Sie blieb in der Vorrunde ungeschlagen, und weil der RRK in letzter Sekunde
ausglich, sind die Gäste aus Nürnberg abgestiegen.
Nürnberger HTC – Rüsselsheimer RK
4:7 (4:2). Binnen 180 Sekunden ging der NHTC durch zwei Treffer von
Christopher Wesley mit 2:0 in Führung. Ballverluste der favorisierten
Rüsselsheimer ermöglichten dem Gegner zahlreiche brandgefährliche Konter. In der
21. Minute folgte das 3:0.
Erst dann besann sich der RRK darauf,
den zur Tabellenführung benötigten Punkt mit mehr Engagement und Aufmerksamkeit
vielleicht doch einzufahren. Nach der Pause beherrschte der Gast seinen Gegner.
„Wir wollten zunächst mal ein anderes Spielsystem ausprobieren, nach der Pause
sind wir wieder zum Bewährten zurückgegangen“, erläuterte RRK-Coach Kai
Stieglitz.
Das 6:4 von Thomas Jost in der 39.
Minute war bereits die Vorentscheidung. Den Gastgebern sollte im zweiten
Durchgang kein weiterer Treffer gelingen, stattdessen traf erneut Thomas Jost
zum Endstand. Damit sicherte sich der RRK als Tabellenerster das Heimrecht fürs
DM-Viertelfinale.
Rüsselsheimer RK – HG Nürnberg 6:6
(3:2). „Es tut mir leid für die Nürnberger“, sagte RRK-Trainer Kai
Stieglitz. Die Gäste hatten dem RRK bis zuletzt nicht nur Paroli geboten,
sondern den amtierenden Meister am Rande einer Niederlage. Nach einer
Viertelstunde schien jedoch noch alles für den RRK zu laufen. Tore von Mirco
Fuchs und zwei Mal Oliver Domke bedeuteten eine beruhigend anmutende Führung.
Doch plötzlich riss der Faden, und
Nürnberg kämpfte sich zurück ins Spiel. Als Eric Schmall in der 41. Minute auf
5:3 für die Gäste erhöhte, wirkte der RRK leblos und geschlagen, doch ein
Treffer von Oliver Domke nach schöner Vorarbeit von Mirco Fuchs brachte den
wichtigen Anschluss. Jedoch fehlte dem RRK in dieser Partie jegliche Dynamik,
und die HG baute nach einer kurzen Ecke fünf Minuten vor Schluss den Vorsprung
wieder auf zwei Tore aus.
Knapp drei Minuten vor dem Ende
schickte Kai Stieglitz für Torhüter Andreas Späck einen sechsten Feldspieler
aufs Parkett, prompt erzielte Rüsselsheim noch zwei Treffer zum 6:6. Der RRK
trifft kommende Woche in eigener Halle im Play-Off-Match auf den Club an der
Alster. Nürnberger HTC – Rüsselsheimer RK 4:7 (4:2)
Tore: 1:0 Christopher Wesley (1.),
2:0 Christopher Wesley (3.), 3:0 Christian Tausendpfund (21.), 3:1 Tobias Wuttke
(25.), 4:1 Florian Woesch (25.), 4:2 Oliver Domke (30./Ecke), 4:3 Falk May
(31.), 4:4 Oliver Domke (31.), 4:5 Sven Wohlfahrt (37.) 4:6 Thomas Jost (39.),
4:7 Thomas Jost (60.)
Schiedsrichter: Lubrich/Neideck,
Ecken: 3:3, Zuschauer: 300
Rüsselsheimer RK – HG Nürnberg 6:6
(3:2)
Tore: 1:0 Mirco Fuchs (7.), 2:0
Oliver Domke (10.), 3:0 Oliver Domke (15.) 3:1 Eric Schmall (18.), 3:2 Thomas
Schwarz (22.), 3:3 Alex Nellner, 3:4 Alex Nellner, 3:5 Eric Schmall (41.), 4:5
Oliver Domke (42.), 4:6 Thomas Schwarz (55./Ecke), 5:6 Tobias Wuttke
(58./Siebenmeter), 6:6 Christian Minar (60./Ecke)
Schiedsrichter:
Albrecht/Müller-Wiedemann, Ecken: 7:3, Zuschauer: 400
Kader des Rüsselsheimer RK am
Wochenende: Andreas Späck, Christian Minar, Frank Trautmann, Falk May, Lorenz
Klee, Mirco Fuchs, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Tobias Wuttke,
Oliver Domke
Aus "Main-Spitze" vom
12.01.2009:
"Da ist man einfach machtlos"
Hallensaison für
Rüsselsheims Hockeydamen beendet / Ganz bitteres 4:4
Was kaum jemand am Untermain
erwartet hätte, ist eingetreten: Die Hallensaison ist für die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK seit langer Zeit mal wieder vorbei, bevor es richtig
interessant wird. Zwei Unentschieden am abschließenden Doppelspieltag warfen den
neunfachen Titelträger reichlich unerwartet auf den bedeutungslosen dritten
Tabellenplatz in der Südgruppe der Bundesliga zurück.
Von Martin Krieger
Am Ende wurde es bitter. Ganz bitter.
Wutentbrannt flogen Handschuhe durch die Halle, es flossen Tränen und es wurde
für Damenhockey-Verhältnisse ungewöhnlich heftig gestritten. Und das alles unter
den Freudengesängen der annähernd 100 Fans des TSV Mannheim, die das 4:4 ihrer
nicht minder ausgelassenen "Lieblinge" in der Sporthalle Dicker Busch beinahe so
feierten, wie den erstmaligen Gewinn des DM-Titels. Während der erste Platz, der
dem TSV ein Heimspiel im Play-off-Viertelfinale gegen UHC Hamburg beschert,
genüsslich ausgekostet wurde, wurden die Rüsselsheimer Gesichter bald darauf
immer länger. Durch das 7:3 der HG Nürnberg gegen den Münchner SC stand fest,
dass die weiteren Entscheidungen ohne das junge RRK-Team stattfinden würden.
Nahe liegend, dass nach dem
endgültigen K.o. speziell die letzte Szene immer wieder diskutiert wurde. "Wenn
die für das Tor verantwortliche Schiedsrichterin Siebenmeter pfeift, geht man
nicht mehr davon aus, dass die andere das korrigiert", sagte RRK-Coach Benedikt
Schmidt-Busse. Und die herausragende Lena Jacobi ergänzte: "Da ist man einfach
machtlos." Zehn Sekunden vor Schluss hatte das unermüdlich anrennende RRK-Team
die vierte Strafecke herausgeholt, die in den Augen fast aller heimischer Fans
regelwidrig auf der Torlinie abgewehrt worden war. Die 20-jährige Unparteiische
aus Tübingen deutete auch sofort auf den Punkt, nahm die Entscheidung auf
Befragen ihrer Frankfurter Kollegin aber zurück. "Sie war sich nicht sicher und
ich habe keinen Körperkontakt gesehen," so Natalie Schwarzmeier.
Während die Spielerinnen des
Ruderklubs die Welt nicht mehr verstanden, verzweifelt auf die Spielleiterinnen
einredeten und sich speziell mit dem aufs Spielfeld gelaufenen TSV-Coach Uli
Weise (Schmidt-Busse: "Trainer haben auf dem Platz nichts verloren") heftige
Wortgefechte lieferten, wurde auch über das unmittelbare Frusterlebnis hinaus
Bilanz gezogen: "Es wäre sicherlich zu einfach, unser Scheitern nur am heutigen
Spiel festzumachen. Gegen TSV Mannheim kann man unentschieden spielen, und wir
haben sicherlich in anderen Spielen unnötiger Punkte liegen gelassen. Aber in
den letzten Wochen hatten wir echt die Seuche. Und deshalb ziehe ich den Hut vor
meinem Team, das trotz aller Nackenschläge immer an sich geglaubt hat," so
Schmidt-Busse
Nach dem Muskelfaserriss bei
Kapitänin Irene Balek war Meike Acht aufgrund hohen Fiebers für das "Endspiel"
ausgefallen. "Wir haben eine ganz junge Mannschaft, und ich finde es
sensationell, wie die Jungen sich in dieser Saison geschlagen haben. Aber ich
kann es trotzdem noch nicht glauben, dass wir nächste Woche nicht mehr
mitspielen", so Lena Jacobi mit traurigen Augen.
Mannheimer HC - RRK 4:4 (0:3). - Dass
der RRK-Trainer angab, sich die ganze Nacht über den verpassten Sieg geärgert zu
haben, war verständlich. Die Gäste hatten den abstiegsbedrohten
Tabellenvorletzten klar im Griff und den Viertelfinaleinzug mehr als 50 Minuten
in der Tasche. Die schwache Chancenverwertung - von neun Ecken fand nur eine den
Weg ins MHC-Tor -, gepaart mit Schusspech (drei Pfostenschüsse) sollte sich
rächen. Dem 2:4-Gegentreffer (50.) ließen die Gastgeberinnen in den letzten
sechs Minuten zwei weitere Tore folgen. Der eine Zähler reichte den
Kurpfälzerinnen zum Klassenverbleib, den Hessinnen fehlte am Ende exakt einer...
Tore, RRK: Müller (2), Frank, Acht;
MHC: Lydia Haase (2), Elena Willig, Lenka Brtvova; Zuschauer: 100;
Schiedsrichter: Pagendam/Lechner (München/Nürnberg); Ecken: 3/3:9/1.
RRK - TSV Mannheim 4:4 (2:3). - Das
Topspiel ließ sich aus heimischer Sicht ungut an: Julia Peter brachte den
Ruder-Klub nach sieben Minuten noch mehr in Zugzwang. Fortan entwickelte sich
ein verbissen geführtes Kampfspiel, in dem augenscheinlich wurde, dass es beide
Teams im Viertelfinale schwer haben würden. Zwei RRK-Ecken verpufften aufgrund
schlechter Ausführung (14./15.), danach scheiterte Helena Faust in
aussichtsreicher Position. Nach dem haltbar erscheinenden 0:2 (25.) riss Lana
Jacobi dann ihre in den Zweikämpfen mitunter etwas zurückhaltenden
Mitspielerinnen mit. Per Siebenmeter traf sie zum 1:2, und die überragende
Hallen-Europameisterin zeichnete auch für beide Ausgleichstore verantwortlich.
Eva Frank setzte die Kugel aus spitzem Winkel an Latte und Pfosten, doch als
Lena Schüder die Hessinnen elf Minuten vor dem Ende erstmals nach vorn brachte,
schien doch noch alles gut zu werden. Ein fragwürdiger Ausgleichstreffer (52.)
und die eingangs ge- schilderte Schlussszene sollten alle eines Besseren
belehren...
Tore, RRK: Jacobi (3/1), Schüder;
TSV: Julia Peter, Sabine Halling (je 2); Zuschauer: 250; Schiedsrichterinnen:
Schwarzmeier/Köppen (Frankfurt/Tübingen); Ecken: 4/0:1/0.
Rüsselsheimer RK: Sonja Thüner; Lena
Jacobi, Charlotte van Bodegom, Lotta Hof, Lena Schüder, Vera Battenberg, Silke
Müller, Helena Faust, Eva Frank, Petra Ankenbrand, Meike Acht (nur Samstag).
Aus "Main-Spitze" vom
12.01.2009:
Ersten Misserfolg
abgewendet
Unbesiegte
RRK-Hockeyspieler im Viertelfinale gegen den Club an der Alster
NÜRNBERG/RÜSSELSHEIM (ulz).
Wie erwartet als Südgruppenerster empfängt der Rüsselsheimer RK am kommenden
Wochenende _ mutmaßlich am Samstag - im DM-Viertelfinale vor eigenem Publikum
den Nordzweiten Club an der Alster Hamburg, wobei die Generalprobe im
abschließenden Match gegen HG Nürnberg (6:6) durchwachsen verlief. Tags zuvor
gewann der deutsche Hallenmeister 7:4 bei Neuling Nürnberger HTC, bog dabei dank
einer enormen Leistungssteigerung nach der Pause noch einen anfänglichen
0:3-Rückstand um.
Nürnberger HTC - RRK 4:7 (4:2). - In
ihrem letzten Auswärtsspiel der Vorrunde zeigte der Ruder-Klub zwei völlig
verschiedene Gesichter. Nürnberg, das bereits bei der 8:9-Hinrundenniederlage
dem Favoriten 60 Minuten lang die Stirn bot, begann konzentriert und wollte sich
unbedingt mit einem Prestigeerfolg von seinen Fans verabschieden. Der agile
Christopher Wesley überraschte die Gäste gleich zum Auftakt mit zwei frühen
,,Buden" zum 2:0 (3.) und als Christian Tausendpfund das 3:0 nachlegte (21.),
schien sich die erste Saisonniederlage der Hessen anzubahnen.
Der wieder mitwirkende Oliver Domke
verwertete kurz vor der Pause dann eine Strafecke zum 2:4 aus Gästesicht, was
seinem Team für Abschnitt zwei neue Hoffnung gab. Nach dem Seitenwechsel kam der
Staffelerste wie verwandelt aus der Kabine, steigerte sich um hundert Prozent
und drehte das Match noch ganz locker. Wichtig dabei, dass die Defensive um den
starken Torhüter Andreas Späck nichts mehr zuließ und die Offensive zu ihrer
alten Stärke aus dem Jahr 2008 zurückfand. Innerhalb von 60 Sekunden stand es
4:4, nach neun Minuten 4:6. Thomas Jost setzte in der Schlussminute den
Schlusspunkt. "Wir haben am Anfang noch etwas ausprobieren wollen, weswegen mich
der Halbzeit-Rückstand nicht wirklich irritiert hat. Allerdings standen wir zu
schlecht an den Männern und haben die Nürnberger Treffer durch eigene
Ballverluste begünstigt. Nach Wiederbeginn kehrten wir zu unserem bewährten
Spielsystem zurück, waren dann klar spielbestimmend und gewannen völlig
verdient", erklärte Trainer Kai Stieglitz.
Tore, RRK: Jost, O. Domke (je 2),
Wohlfahrt, Wuttke, May; NHTC: Wesley (2), Tausendpfund, Woesch, Schiedsrichter:
Lubrich/Neideck (Ludwigshafen/Speyer); Strafecken: 3/0:3/1; Zuschauer: 100.
RRK - HG Nürnberg 6:6 (3:2). - Für
die wacker kämpfenden Gäste, die samstags bereits die zweitplatzierte TG
Frankenthal 8:7 bezwungen hatten, war es ein ganz bitteres Ende. Die erst nach
Ablauf der regulären Spielzeit von Christian Minar zum 6:6-Ausgleich verwandelte
siebte Ecke machte den Abstieg der Franken perfekt; ansonsten hätte der Münchner
SC den Weg zurück in die Zweitklassigkeit antreten müssen. Dabei hätte RRK-Coach
Stieglitz liebend gern auf eine solche Art von Spannung verzichtet: "Das war
völlig unnötig. Nach der schnellen 3:0-Führung schien alles auf eine
Wiederholung des 9:4-Vorrundensieges hinauszulaufen. Doch dann vergaben wir
zahlreiche Gelegenheiten, darunter viele Strafecken, was am Ende fast bestraft
wurde. Gegen Hamburg müssen wir uns auf unsere Stärken besinnen, denn die
Mannschaft will den Titel verteidigen, was ja zehn Jahre lang keinem Verein mehr
gelungen ist."
Nach der Rüsselsheimer 3:0-Führung
(15.) wachten die Gäste auf. Die Franken freuten sich, dass der Favorit etliche
"Hochkaräter" vergab und sie selbst zum 2:3-Anschlusstreffer kamen. Nach dem
Kabinengang setzte Nürnberg noch drei drauf, wobei Alex Nellner nicht nur für
den 3:3-Ausgleich sorgte (31.), sondern auch die erstmalige HG-Führung markierte
(3:4/33.). Erst nach dem 3:5 (41.) meldete sich der RRK zurück (4:5/42.), wobei
sich an diesem Spielstand fast eine Viertelstunde lang nichts änderte. Als
Schwarz zum 4:6 traf (56.) schien das fränkische Abstiegsgespenst vertrieben,
doch der sichere Siebenmeterschütze Wuttke (59.) sowie Minar kannten keine
Gnade. Ob der MSC sich erkenntlich zeigt?
Tore, RRK: O. Domke (3), Wuttke
(1/1), Fuchs, Minar; HGN: Schmall (3), Nellner (2), Schwarz, Zuschauer: 125;
Schiedsrichter: Albrecht/Müller-Wiedenhorn (Wiesbaden/München); Ecken: 7/1:3/1.
RRK: Späck; Minar, Trautmann, May,
Klee, Fuchs, O. Domke, C. Domke, Jost, Wohlfahrt, Wuttke, Petersen (nur
Samstag).
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
12.01.2009:
Tränen der Enttäuschung, Tränen
der Wut
Hallenhockey: RRK-Damen
verspielen durch zwei 4:4-Unentschieden noch die Teilnahme am DM-Viertelfinale
Von Frank Schairer
Spannung bis zur letzten Sekunde,
doch es gab kein Happyend für die Bundesliga-Hockeydamen des Rüsselsheimer
Ruderklubs. Die Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse hat es am Samstag
verpasst, die Play-Off-Teilnahme klar zu machen. Beim Mannheimer HC sprang
lediglich ein 4:4-Unentschieden heraus. So musste die Partie gegen
Tabellenführer TSV Mannheim die Entscheidung bringen, ob die Hessen doch noch
das Viertelfinale um den nationalen Hallentitel erreichen. In eigener Halle
reichte es aber nur für ein neuerliches 4:4, was das Aus bedeutete.
RRK-Damentrainer Benedikt
Schmidt-Busse |
Mannheimer HC – Rüsselsheimer RK
4:4 (0:3). Für die Gastgeber ging es um den Klassenerhalt, die
Rüsselsheimerinnen hätten mit einem Sieg aufgrund des besseren Torverhältnisses
die Play-Off-Teilnahme in der Tasche gehabt. Dementsprechend engagiert gingen
beide Teams zu Werke. Der RRK spielte zunächst abwartend und stand sicher in der
Defensive. In der elften Minute verwandelte Eva Frank eine kurze Ecke zur
1:0-Führung, die binnen 60 Sekunden von Meike Acht ausgebaut wurde.
Nach dem Treffer zum 3:0 nach schönem
Konter von Silke Müller in der 20. Minute zweifelte niemand im Rüsselsheimer
Lager, dass man sich auf DM-Kurs befindet. MHC-Trainer Andreas Höppner warf nun
alles in die Waagschale und änderte die taktische Ausrichtung seiner Mannschaft.
Die Angriffe wurden nun vorwiegend über die rechte Seite vorgetragen.
In der 41. Minute gelang Lydia Haase
per kurzer Ecke der 1:3-Anschlusstreffer. Doch Silke Müller stellte mit ihrem
zweiten Treffer den alten Abstand wieder her. Zehn Minuten waren noch zu spielen
– und wieder einmal bestätigte sich, dass in der Halle Spiele in kürzester Zeit
– vor allem durch die Standards – eine rasante Wendung nehmen können.
Erst versenkte Elena Willig in der
50. Minute eine Ecke im Nachschuss zum 2:4, dann traf wieder Lydia Haase per
kurzer Ecke zum 3:4. Höppner nahm nun seine starke Torfrau Maren Heinz vom Feld
und brachte eine sechste Feldspielerin. Tatsächlich gelang Lenka Brtvova in der
Schlussminute der Ausgleich, der für den Mannheimer HC den Klassenerhalt und für
Eintracht Frankfurt den Abstieg bedeutete.
Beim RRK war der Ärger groß. Es trat
das ein, was sich Trainer Benedikt Schmidt-Busse auf keinen Fall gewünscht
hatte: Im letzten Vorrundenspiel musste nun ein Sieg gegen den TSV Mannheim her.
Rüsselsheimer RK – TSV Mannheim
4:4 (2:3). Der RRK hatte es in eigener Hand, mit einem Sieg hätte man sich
fürs Viertelfinale qualifiziert. Ohne Irene Balek und Hannah Pehle scheiterten
die RRK-Damen nach 60 Minuten unglücklich und müssen nun im Viertelfinale dem
TSV Mannheim und der HG Nürnberg den Vorzug lassen.
Eigentlich war es das Spiel der Lena
Jacobi. Willensstark ging sie voran und zeigte ihren Mitspielerinnen, was heute
von ihnen gefordert war. Der RRK ging von Anfang an selbstbewusst und
hochmotiviert in die Zweikämpfe, ein rasantes Spiel entwickelte sich. Die Gäste
aus Mannheim hatten aber das Glück, mit der ersten und einzigen Strafecke in der
achten Minute in Führung zu gehen. Sabine Halling erhöhte nach einer
Unachtsamkeit in der Rüsselsheimer Defensive fünf Minuten vor der Pause auf 2:0.
Nun waren die Gastgeber gefordert und
kamen zu einer Riesenchance, die von einer TSV-Spielerin nur auf Kosten eines
Siebenmeters vereitelt werden konnte. Lena Jacobi trat an und verwandelte in der
27. Minute sicher.
Nur eine Minute später setzte sich
Helena Faust in Szene und passte zu der entfesselt aufspielenden Lena Jacobi,
deren Treffer zum 2:2 von einem kollektiven Jubelschrei ihrer
Mannschaftskolleginnen begleitet wurde. Doch Mannheim bewies Klasse und kam
durch Julia Peter noch vor der Pause zur erneuten Führung. Beim RRK wurden
wieder viele Chancen fahrlässig vergeben. Nach der Pause neutralisierten sich
die Teams zunächst. Erst als Eva Frank sich in der 41. Minute über rechts
durchspielte und auf Lena Jacobi passte, begann die Partie wieder Züge eines
Dramas anzunehmen.
Dem Treffer von Lena Jacobi wurde von
den beiden Schiedsrichterinnen die Anerkennung versagt. Nur Sekunden später
schloss wieder Jacobi nach einer Kombination über Silke Müller und Helena Faust
ab, diesmal zählte der Treffer. Es stand 3:3. Der RRK war nun am Drücker.
Die überragende Lena Jacobi drang in
den Schusskreis ein und passte im entscheidenden Moment auf Lena Schüder, die
nur noch zum 4:3 einzuschieben brauchte. In der 48. Minute nahm RRK-Coach
Benedikt Schmidt-Busse eine Auszeit und schwor sein Team auf die Schlussphase
ein – zu diesem Zeitpunkt stand der RRK im Viertelfinale, und die Gäste vom TSV
Mannheim waren ausgeschieden.
Zwei strittige Situationen sollten
die Partie entscheiden: In der 51. Minute landete ein langer Ball bei
TSV-Stürmerin Sabine Halling, die direkt zum 4:4 einschoss. Jedoch beschwerten
sich die RRK-Spielerinnen, der Ball sei „geschlagen“ worden. Dazu Betreuer
Thomas Blivier: „Das war ganz klar ein Schlag. Ich weiß nicht, wann sonst ein
Ball geschlagen ist.“ Das Tor der Mannheimerinnen zählte, nur noch wenige
Minuten blieben für den notwendigen Siegtreffer.
Schmidt-Busse schickte eine sechste
Feldspielerin für die hervorragend parierende Sonja Thüner aufs Feld. Die
letzten Sekunden tickten bereits, als es noch eine Ecke für den RRK gab.
Letztlich wurde der Ball auf der Linie geklärt, ob regelgerecht, war der große
Streitpunkt. Die Torraumschiedsrichterin entschied zunächst auf Siebenmeter für
den RRK. Im Gespräch mit ihrer Kollegin nahm sie diese Entscheidung wieder
zurück, und der TSV Mannheim jubelte, während man auf Rüsselsheimer Seite
realisierte, dass man unerwartet ausgeschieden war.
Am Ende lagen die Nerven blank. Mit
Tränen der Wut in den Augen beschwerten sich Silke Müller, Eva Frank und Lena
Schüder beim Schiedsrichterduo. Die erfahrene Torfrau Sonja Thüner vergoss ihre
Tränen der Enttäuschung in einer stillen Ecke der Sporthalle „Dicker Busch.“
Mannheimer HC – Rüsselsheimer RK 4:4
(0:3)
Tore: 0:1 Eva Frank (11./Ecke), 0:2
Meike Acht (12.), 0:3 Silke Müller (20.), 1:3 Lydia Haase (41./Ecke), 1:4 Silke
Müller (47.), 2:4 Elena Willig (50./Ecke) 3:4 Lydia Haase (54./Ecke), 4:4 Lenka
Brtvova
Schiedsrichter: Pagendarm/Lechner,
Ecken: 3:9, Zuschauer: 300
Rüsselsheimer RK – TSV Mannheim 4:4
(2:3)
Tore: 0:1 Julia Peter (8./Ecke), 0:2
Sabine Halling (25.), 1:2 Lena Jacobi (26./Siebenmeter), 2:2 Lena Jacobi (27.),
2:3 Julia Peter (29.), 3:3 Lena Jacobi (41.), 4:3 Lena Schüder (43.), 4:4 Sabine
Halling (51.)
Schiedsrichter: Schwarzmeier/Köppen,
Ecken: 4:1, Zuschauer: 500
Kader des Rüsselsheimer RK am
Wochenende: Sonja Thüner, Eva Frank, Helena Faust, Meike Acht, Verena
Battenberg, Charlotte van Bogedom, Lotta Hof, Silke Müller, Lena Schüder, Lena
Jacobi, Ela Tarlan
Aus "Frankfurter Rundschau" vom
12.01.2009:
Hallenhockey-Bundesliga Süd
Rüsselsheim ist raus
VON CHRISTIAN STÖR
Das Drama näherte sich dem Höhepunkt.
4:4 stand es im entscheidenden Vorrundenspiel der Hallenhockey-Bundesliga Süd
zwischen dem Rüsselsheimer RK und dem TSV Mannheim, als die Hessinnen in
buchstäblich letzter Sekunde noch eine Strafecke zugesprochen bekamen. Die
reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, da führte der RRK die Ecke noch aus,
doch die Gäste aus Mannheim wehrten den Ball auf der Linie ab. Trotzdem jubelten
zunächst die Rüsselsheimerinnen, hatte doch das Schiedsrichterinnengespann
Natalie Schwarzmeier und Angelika Köppen wegen eines Regelverstoßes auf
Siebenmeter entschieden. Als Lena Jacobi sich schon vorbereiten wollte, nahmen
die Schiedsrichterinnen ihre Entscheidung aber zurück. Das Spiel war aus,
Rüsselsheim hatte nach dem 4:4 (2:3) die Qualifikation für das Viertelfinale
verpasst.
Große Enttäuschung
Die Enttäuschung war entsprechend
groß. Noch fünf Minuten nach dem Abpfiff stand den Hessinnen die
Fassungslosigkeit in die Gesichter geschrieben. "Ich kann's einfach nicht
glauben", sagte Jacobi, "ich weiß nicht, wann das bei mir ankommt, dass wir am
Wochenende nicht mehr dabei sind." Für die 23-Jährige war das Ausscheiden umso
bitterer, als sie zuvor eine überragende Leistung gezeigt hatte. Fast die
gesamten 60 Minuten hindurch stand sie auf dem Platz und verlieh dem Spiel ihres
Teams in Abwesenheit der verletzten Kapitänin Irene Balek (Muskelfaserriss) die
nötigen Impulse. Zudem glänzte sie als Torschützin, die nach zwei Gegentoren von
Julia Peter (8.) und Sabine Halling (25.) erst zum 2:2 (26., Siebenmeter/27.)
und nach einem weiteren Gegentreffer von Peter (29.) auch zum 3:3 traf (41.).
Doch logischerweise war ihr ihre eigene Leistung egal: "Ich hätte lieber ein
Scheißspiel gemacht, dafür aber gewonnen." Nach dem 4:3 von Lena Schüder (43.)
stand Rüsselsheim kurzzeitig vor dem Einzug in die K.o.-Runde, doch das 4:4 von
Sabine Halling (51.) machte diesen Traum zunichte.
Eintracht steigt ab
Viel schwerer als der verpasste Sieg
gegen den TSV Mannheim wogen allerdings zwei andere Partien, die die Hessinnen
unbedingt hätten gewinnen müssen. So führte Rüsselsheim am Samstag beim
Mannheimer HC zehn Minuten vor Schluss mit 4:1, nur um in der 59. Minute noch
den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Ähnliches war Rüsselsheim bereits am 21.
Dezember im Heimspiel gegen den Münchner SC widerfahren. Nach einer 3:0-Führung
zur Pause mussten sich die Hessinnen damals mit einem 3:3 begnügen. In solchen
Situationen wird deutlich, dass Rüsselsheim "teilweise fast noch mit einem
A-Jugendteam" spielt, wie Trainer Benedikt Schmidt-Busse sagte. "Die jungen
Spielerinnen sind das Bundesliganiveau nicht gewohnt", so der Coach, der an der
spielerischen Leistung trotzdem nichts auszusetzen hatte: "Ich kann ihnen keinen
Vorwurf machen." Trotzdem war das Ausscheiden für ihn "sehr enttäuschend", denn
der 31-Jährige weiß, dass die Ansprüche in Rüsselsheim sehr hoch sind.
Enttäuscht waren auch die
Spielerinnen von Eintracht Frankfurt, die nach nur einem Sieg aus zehn Partien
den Klassenerhalt verpassten. Dagegen kämpfen die Spieler des Rüsselsheimer RK
am kommenden Wochenende im Viertelfinale gegen den Club an der Alster um den
Einzug ins Halbfinale.
Aus "Main-Spitze" vom 12.01.2009:
RRK-Herren gegen Alster
(kri). Aus der erhofften
Doppelveranstaltung vor eigenem Publikum wird nichts: Wenn am kommenden
Wochenende die Teilnehmer an der Endrunde um die Hallenhockey-DM in Duisburg
ermittelt werden, hat der Rüsselsheimer RK nur noch ein Eisen im Feuer. Da das
Damenteam des RRK gegen beide Mannheimer Vereine über 4:4-Unentschieden nicht
hinauskam, ist die Saison für den neunfachen Champion unerwartet beendet. Die
Rüsselsheimer Herren dagegen beendeten nach dem 7:4 beim Nürnberger HTC und dem
6:6 im Heimspiel gegen die HG Nürnberg die Südgruppe der Bundesliga ohne
Niederlage und bekommen es auf dem Weg zur Titelverteidigung im
Play-off-Viertelfinale nun mit dem Club an der Alster Hamburg zu tun.
Aus "Main-Spitze" vom
13.01.2009:
"Wir haben einfach zu oft remis
gespielt"
RRK-Trainer
Schmidt-Busse hat bitteres Aus noch nicht verdaut / Video zeigt: Ball berührte
die Schulter
Erstmals seit zehn Jahren sind die
Hockeydamen des Rüsselsheimer RK nicht mehr dabei, wenn die Hallenrunde in ihre
entscheidende Phase tritt. In der damals noch zweigleisigen Bundesliga hatte der
RRK in der Saison 1998/99 dem Berliner HC und Eintracht Frankfurt den Vortritt
lassen müssen.
Nach acht Viertelfinalstarts
hintereinander sitzt der Stachel der Enttäuschung naturgemäß tief. Was aber in
erster Linie auf das unrühmliche Ende des entscheidenden Heimspiels gegen TSV
Mannheim (4:4) am Sonntag in der Sporthalle Dicker Busch zurückzuführen ist.
Unter anderem war bei der Schlussecke ein zuerst verhängter Siebenmeter
zurückgenommen worden. Nicht zuletzt deshalb gibt es für Trainer Benedikt
Schmidt-Busse (31) bei aller Enttäuschung keinen Grund, den Stab über seinem
Team zu brechen, das mit einem Durchschnittsalter von 23,5 Jahren noch
Entwicklungspotential hat.
Das Drama gegen den TSV Mannheim
liegt 24 Stunden zurück. Haben Sie den K.o. und die Entscheidung der
Unparteiischen bei der letzten Spielszene schon verdaut?
Schmidt-Busse: Nicht wirklich; das
braucht mehr Zeit. Zumal das Video ganz eindeutig zeigt, dass der Ball auch die
Schulter berührt. Ich will aber keinesfalls wieder in die Ecke gerückt werden,
es habe nur an den Schiris gelegen. Allerdings fand ich die Ansetzung angesichts
der Bedeutung des Spiels schon sehr unglücklich. Die eine Schiedsrichterin ist
sehr jung und entsprechend unerfahren, die andere hatte im Hinspiel in Mannheim
einen schlechten Tag. Andererseits ist es aber leider so, dass es insgesamt kaum
Bessere gibt.
Wenn unter dem Strich ein Punkt
zum Viertelfinale, ein weiterer zum Heimrecht fehlt, grübelt man bestimmt über
das abschließende Spiel hinaus, wo der eine oder andere Zähler liegen gelassen
wurde. Sie auch?
Schmidt-Busse: Natürlich wäre es
falsch, unser Ausscheiden nur am extrem unglücklichen 4:4 gegen den TSV Mannheim
festzumachen. Gegen den Münchner SC und beim Mannheimer HC haben wir trotz
starker erster Halbzeiten und deutlicher Führungen nicht gewonnen. Insgesamt
haben wir bei der 3-Punkte-Regel einfach zu oft remis gespielt - mit der
rechnerischen Konsequenz, trotz des besten Torverhältnisses eben nur Dritter
geworden zu sein.
Der RRK hat mit den jüngsten Kader
aller 24 Bundesligisten. Hat es an Erfahrung gemangelt oder sind noch nicht alle
spielerisch so weit?
Schmidt-Busse: Der Anspruch ist hier
traditionell sehr hoch, das Viertelfinale und sogar mit Heimrecht wird quasi
vorausgesetzt. Mit diesem Druck sind vielleicht nicht alle gleich gut
zurechtgekommen, was aber normal ist. Schließlich haben in dieser Saison Leute
Verantwortung übernehmen müssen, die das erste Mal dabei waren oder selbst in
jungen Jahren eher geringe Spielanteile hatten. Die geistige Routine in
kritischen Situationen kann da einfach nicht vorhanden sein. Ich finde es aber
ganz toll, wie die Jungen das insgesamt hinbekommen und sich entwickelt haben.
Leider hatten wir teilweise wirklich extremes Schusspech, und dass unsere
Kapitänin und Haupteckenschützin Irene Balek die letzten drei Spiele verletzt
ausgefallen ist, tat sein Übriges.
Befürchten Sie personelle
Konsequenzen aufgrund des Ausscheidens?
Schmidt-Busse: Da ist momentan nichts
absehbar und nichts wahrscheinlicher geworden als vor der Saison. Die Mädels
waren am Sonntag noch zusammen weg, und die Stimmung war grundsätzlich gut. Aber
natürlich ist man nie davor gefeit, dass die eine oder andere sich nach dem
Abitur aus Studiengründen verändert.
Die RRK-Herren haben erreicht, was
Ihnen und Ih- rem Team verwehrt blieb. Was trauen Sie der Mannschaft zu?
Schmidt-Busse: Viertelfinal-Gegner
Alster ist ein Team, das nie einfach zu schlagen ist. Allerdings legen die
Hamburger nie so einen großen Wert auf die Halle und bereiten sich bereits
intensiv auf das EHL-Achtelfinale im Freien vor. Was ich von unseren Herren in
dieser Saison gesehen habe, war echt stark. Man hat den Eindruck, dass sie
jederzeit in der Lage sind, den Schalter umzulegen. Deshalb räume ich ihnen eine
reelle Chance ein, den Titel zu verteidigen.
Wie und wann geht´s bei den Damen
weiter?
Schmidt-Busse: Mit Ausnahme von Lena
Jacobi und Eva Frank, die am 28. Januar mit dem A-Kader nach Südafrika fahren,
machen wir jetzt erst mal Pause. Sobald es die Witterung zulässt, werden wir in
Kleingruppen die eine oder Einheit am Sommerdamm absolvieren. Richtig los geht´s
mit dem Feldtraining im März, und vom 3. bis 5. April starten wir beim EWR-Cup
in Worms.
Das Gespräch führte Martin Krieger
Von "www.hockeyliga.de":
RRK hat Minimalziel verpasst
Eine ebenso große Sensation wie die
Viertelfinal-Qualifikation der Damen von Aufsteiger HG Nürnberg in der
Süd-Staffel ist die Tatsache, dass der Rüsselsheimer RK nicht dabei ist. Der
neunfache Deutsche Hallen-Champion und 15-malige Hallen-Europapokalsieger hat
bei kaum einer Endrunde in den vergangenen 20 Jahren gefehlt und hat nun nicht
mal den Sprung ins Viertelfinale geschafft. „Wir haben die Dramatik in der
Süd-Gruppe ja selbst mitgeschrieben und sind natürlich besonders traurig, weil
es am Ende so knapp war“, sagte Trainer Benedikt Schmidt-Busse. „Aber wer
weiß, wozu es gut ist. Womöglich wächst man an solchen Erlebnissen. Es ist ja
nicht so wie zu Hoch-Zeiten des RRK, als die jungen Spielerinnen die
Erstliga-Luft von der Bank aus geschnuppert haben. Heute müssen sie gleich mit
ran und da kann man eben nicht erwarten, dass immer alles gleich fehlerfrei
läuft.“ Nach ein paar freien Tagen gelte die Konzentration ab sofort wieder der
Feld-Saison: „Da haben wir ja auch noch ein Eisen im Feuer!“
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
14.01.2009:
Wird Spiel wiederholt?
Hallenhockey: Laut RRK könnte
Regelverstoß den DM-Viertelfinaleinzug verhindert haben
e/bau
– Der Rüsselsheimer RK hat gegen die Wertung des Hallenhockey-Bundesligaspiels
der Damen zwischen dem RRK und dem TSV Mannheim Einspruch erhoben. Dies teilte
Abteilungsleiter Martin Müller gestern mit. Die Partie am Sonntag endete
4:4-Unentschieden.
Nach einer Strafecke für Rüsselsheim
wenige Sekunden vor Schluss wurde zunächst auf Siebenmeter für den Ruder-Klub
entschieden. Nach einer Unterredung zwischen den beiden Schiedsrichterinnen
wurde die Entscheidung zurückgenommen und das Spiel abgepfiffen.
Das aber entspricht laut RRK nicht
den Regeln. „Der Ball hatte bei der vermeintlichen Körperabwehr den Schusskreis
nicht verlassen. Damit war die Ecke noch nicht beendet. Die Unterbrechung durch
den Siebenmeterpfiff und die anschließende Änderung der Entscheidung hätte eine
unbedingte Wiederholung der Strafecke zur Folge haben müssen“, meint Müller.
Die Unparteiischen hätten folglich
einen Regelverstoß begangen. „Deswegen haben wir eine Wiederholung des Spiels
beantragt“, erklärt der Spartenleiter Hockey. Hätte der RRK noch mit 5:4
gewonnen, wäre er ins Viertelfinale um den nationalen Hallentitel eingezogen.
Vom Remis der Rüsselsheimerinnen in
jenem letzten Vorrundenspiel profitierte nicht nur Gegner TSV Mannheim, der mit
20 Zählern Gruppenerster wurde, sondern auch Neuling HG Nürnberg (19), der in
der Endabrechnung ein Zähler besser dasteht als der neunfache deutsche
Hallenchampion aus Rüsselsheim.
Der Deutsche Hockey-Bund wird sich
des Falles umgehend annehmen müssen, denn die Play-Off-Runde um den Hallentitel
beginnt bereits am kommenden Samstag. Nach derzeitigem Stand tritt der Zweite
der Bundesliga-Südgruppe, HG Nürnberg, beim Club an der Alster an, während der
TSV Mannheim den UHC Hamburg empfängt.
Aus "Main-Spitze" vom
14.01.2009:
RRK-Damen wieder im Rennen um die DM
Hockey-Spiel gegen den TSV Mannheim wird wegen eines Regelverstoßes
wiederholt / Termin noch offen
(kri/br). Der Rüsselsheimer RK hat
erfolgreich gegen die Wertung des 4:4 im abschließenden Bundesliga-Heimspiel
seines Damenteams gegen TSV Mannheim Protest eingelegt. Das Spiel wird
wiederholt, weshalb der bereits ausgeschieden gewesene RRK nun doch wieder im
Rennen um die Deutsche Meisterschaft ist.
Was
bedeutet Schluss-Strafecke
□
Im umfangreichen Regelwerk
des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) ist das Procedere bei einer Schlussecke
– die Spielzeit in Halbzeit eins der zwei ist
bereits abgelaufen
– explizit erläutert.
Demnach ist eine Schlussecke beendet ...
– wenn der Ball den Schusskreis um mehr als
drei Meter oder zum zweiten Mal verlassen hat
– bei Grundlinien- oder Seitenaus
– bei Freischlag der Angreifer vor dem
Schusskreis
– wenn ein Tor erzielt wurde
– wenn das angreifende Team einen Fehler
begeht.
Das Spiel
wird um eine weitere Ecke oder Siebenmeter verlängert ...
– sofern ein Verteidiger einen Fehler begeht
– oder eine Bullysituation entsteht.
□ Nach
Auffassung des RRK hätten die Schiedsrichterinnen nach dem zurückgenommenen
Siebenmeterpfiff auf Bully entscheiden und somit den Gastgeberinnen eine
weitere Ecke zusprechen müssen. Stattdessen wurde die Partie aber beendet. (kri). |
Nach einer abendlichen
Vorstandssitzung und der Begutachtung der Videoaufnahme vom Sonntag beschlossen
die RRK-Verantwortlichen einhellig, den Widerspruch auf den Weg zur zuständigen
Staffelleiterin zu bringen. "Dazu habe ich Uta Selzer auf den Anrufbeantworter
gesprochen", berichtete Martin Müller. Für den RRK-Abteilungsleiter war die
Sache klar: "Dass die Schiedsrichterinnen das Spiel für beendet erklärt haben,
nachdem sie bei der Schlussecke die zunächst gefällte Siebenmeterentscheidung
für uns zurückgenommen hatten, ist ein eindeutiger Regelverstoß." Bei einer
Schlussecke, die nach Ablauf der regulären Spielzeit ausgeführt wird, gelten
besondere Regeln (siehe Infokasten). TSV-Trainer Uli Weise war gestern für eine
Stellungnahme telefonisch nicht erreichbar.
Obwohl das Regelwerk des Deutschen
Hockey-Bundes (DHB) in diesem Fall eigentlich keine Interpretationsmöglichkeit
zulässt, war Müller gestern Nachmittag noch unsicher, wie sich der zuständige
Ausschuss verhält. "In der Spielordnung steht, dass unverzüglich entschieden
werden soll, aber dass das auch bis zu vier Wochen dauern kann", so Müller.
Schließlich müssen die Unparteiischen und der Gegner Gelegenheit erhalten,
Stellung zu beziehen. Zeit indes hatte der Ausschuss – bestehend aus den drei
Staffelleitern der Bundesligen und einem Vertreter der Schiedsrichterkommission
– nicht. Bereits für das bevorstehende Wochenende war das DM-Viertelfinale
angesetzt.
Deshalb fiel die Entscheidung auch
schnell. Gestern Abend erhielten die RRK-Verantwortlichen die Nachricht, dass
dem Protest stattgegeben wird und das Spiel wegen des Regelfehlers der
Schiedsrichterinnen wiederholt werden muss. Ein Termin für die Nachholpartie
steht noch nicht fest, muss aber kurzfristig gefunden werden. Schließlich ist
die Damen-Endrunde in Duisburg für den 24./25. Januar fest geplant und es muss
bis dahin noch das Viertelfinale gespielt werden.
Gewinnt der RRK das
Wiederholungsspiel, zieht er statt Mannheim doch noch ins Viertelfinale ein. Zum
Protest sagte Müller: "Das waren wir unseren Damen einfach schuldig." Diese
haben gestern Abend schon wieder trainiert ...
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
15.01.2009:
Zweite Chance für Rüsselsheim
Hallenhockey: Spiel gegen TSV Mannheim um Viertelfinal-Einzug
wird heute wiederholt
Die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK dürfen ihre Partie
gegen den TSV Mannheim wiederholen. Sie erhalten damit die Chance, doch noch ins
Viertelfinale um die deutsche Hallen-Meisterschaft einzuziehen.
Am heutigen Donnerstag um 20.30 Uhr
erwartet nun der RRK den TSV in der Sporthalle Dicker Busch. Die Begegnung
musste vor dem Wochenende ausgetragen werden, denn das Viertelfinale ist schon
für Samstag geplant.
Die Rüsselsheimerinnen hatten am
Sonntag gegen den Ausgang ihres letztes Saisonspiels gegen den TSV Mannheim, das
4:4 endete, Protest eingelegt (wir berichteten), weil die Schiedsrichterinnen
nach Ansicht des RRK in der letzten Minute bei einer Strafecke einen
Regelverstoß begangen hätten. Diesem Einspruch wurde jetzt stattgegeben.
Das Viertelfinale der Herren um die
deutsche Hallenhockey-Meisterschaft zwischen Titelverteidiger RK Rüsselsheim und
dem Club an der Alster Hamburg steigt indes am nächsten Samstag nun um 15 Uhr.
Auf diesen Termin einigten sich die Vereinsverantwortlichen.
Austragungsort ist die Rüsselsheimer
Sporthalle Dicker Busch. Der Sieger der Partie ist für die Endrunde um die
deutsche Meisterschaft am 24./25. Januar in Duisburg qualifiziert.
Aus "Mannheimer Morgen" vom
15.01.2009:
Hockey: TSVMH muss nach
Protest heute erneut nach Rüsselsheim
Viertelfinal-Teilnahme plötzlich
wieder fraglich
Selten war die
Südgruppe der Hallenbundesliga der Damen so spannend, doch auch nach Ablauf der
Hallenrunde findet die Bundesligasaison eine Fortsetzung. Der Rüsselsheimer RK
hat Protest gegen die Wertung des letzten Rundenspiels gegen des TSV Mannheim
Hockey (4:4) eingelegt, dem der Zuständige Ausschuss (ZA) am Mittwochnachmittag
stattgegeben hat.
Die Schiedsrichter hatten bei einer
Strafecke nach Ablauf der Spielzeit einen Formfehler begangen, wogegen der RRK
Protest einlegte. Bei dieser kurzen Ecke hatte eine TSVMH-Verteidigerin den Ball
gegen den Körper bekommen, woraufhin der zuständige Schiedsrichter auf
Siebenmeter entschied. Nach Protesten der Mannheimerinnen besprach sich der
Schiedsrichter mit seinem Kollegen und entschied daraufhin auf Abschlag für den
TSVMH. Doch da der Ball nach der Ecke das Spielfeld nicht verlassen hatte, hätte
nicht auf Abschlag entschieden werden dürfen.
Der ZA hat für heute Abend (20.30
Uhr) nun das Spiel in Rüsselsheim neu angesetzt. Gewinnt nun der RKK, sind die
Hessinnen Gruppenerster und bestreiten das Viertelfinale gegen den Uhlenhorster
HC, während der TSVMH auf den dritten Platz zurückfallen würde. Holt der TSVMH
jedoch wiederum mindestens einen Punkt oder gewinnt sogar, bleibt es dabei, dass
der TSVMH im Viertelfinale auf den UHC trifft. Anspielzeit bliebe weiterhin
Samstag, 16.30 Uhr. Der TSVMH wird laut Sportlichem Leiter Matthias Wossidlo
Einspruch einlegen, so dass sich die endgültige Entscheidung weiter verzögern
könnte. Möglich wäre sogar, dass das Nachholspiel unter Vorbehalt gespielt wird.
stem
Aus "Frankfurter Rundschau" vom
15.01.2009:
Hoffnung
für RRK-Frauen
Spiel soll
wiederholt werden
Der Rüsselsheimer RK hat erfolgreich
Protest gegen die Wertung der Partie gegen den TSV Mannheim am letzten
Vorrundenspieltag der Hallenhockey-Bundesliga eingelegt. Die Begegnung, die von
entscheidender Bedeutung für den Einzug ins Viertelfinale ist, soll heute um
20.30 Uhr wiederholt werden. Allerdings hat Mannheim bereits angekündigt,
Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen und das Bundesschiedsgericht des
Deutschen Hockey-Bundes anzurufen.
Anlass des Protests war das Verhalten
der Schiedsrichterinnen Natalie Schwarzmeier und Angelika Köppen, die im
Anschluss an eine nach Ablauf der regulären Spielzeit ausgeführte Strafecke
zunächst auf Siebenmeter zugunsten der Rüsselsheimerinnen entschieden hatten,
bevor sie ihre Meinung änderten und das Spiel für beendet erklärten. Der
Ausschuss, der über den Einspruch des RRK beriet, erkannte im Verhalten der
Schiedsrichterinnen einen Regelverstoß und gab dem Protest am Dienstag statt.
Sollten die Hessinnen das Wiederholungsspiel gewinnen, würden sie am Wochenende
im Viertelfinale auf den UHC Hamburg treffen. chris
Aus "Main-Spitze" vom
15.01.2009:
Entscheiden Juristen über
Play-off-Start?
Bundesliga-Ausschuss hat RRK-Spiel gegen TSV Mannheim für heute Abend neu
angesetzt
Können die Hockeydamen von
Rüsselsheimer RK und TSV Mannheim heute Abend ab 20.30 Uhr in der Sporthalle
Dicker Busch eine sportliche Lösung herbeiführen oder haben fortan die Juristen
das Sagen? Die von der Staffelleitung verfügte Neuansetzung des abschließenden
Bundesligaspiels ist trotz eines weitgehend einheitlich beurteilten
Regelverstoßes der Unparteiischen nicht in trockenen Tüchern.
Von Martin Krieger
Obwohl gestern aus den übergeordneten
Gremien des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) – das Bundesschiedsgericht unter
Vorsitz des Hamburgers Hans-Dieter Jörgens war um 18 Uhr noch nicht involviert –
keine wasserdichten Vorgaben kamen, hat sich der RRK für eine Neuauflage der
Partie um den ersten Tabellenplatz in der Südstaffel gerichtet. "Ich habe mit
dem Sportamt abgeklärt, dass wir um 20.30 Uhr beginnen können, so wie das der
Staffelleiter angesetzt hat. Und ich hoffe, dass möglichst viele Rüsselsheimer
kommen und die Mannheimer nicht wieder ein Heimspiel haben wie am Sonntag", sagt
Martin Müller.
Der Abteilungsleiter des Ruderklubs
hatte sich nach dem verblüffend schnellen Votum pro RRK durch Staffelleiter
Frank Selzer (Bremen) am späten Dienstagabend vergeblich darum bemüht, dessen
Bitte um eine rasche Einigung mit dem TSV aufgrund des großen Zeitdrucks
umzusetzen. Aus der Reaktion des Mannheimer Gesprächspartners, so Müller, habe
sich unschwer ableiten lassen, "dass die das keinesfalls so einfach hinnehmen
werden. Dafür habe ich Verständnis, nicht aber für die meisten der vorgebrachten
Argumente."
Obwohl der zuständige Ausschuss –
nach Rücksprache mit allen Betroffenen und einer Rückfrage bei einem Mitglied
der Schiedsrichter- und Regelkommission – den Rüsselsheimer Protest offenbar für
hieb- und stichfest hält und deshalb die Neuansetzung terminierte, ist Selzers
Einfluss freilich begrenzt. "Er kann Mannheim nicht zwingen, anzutreten", sagt
Müller. Da der TSV mittlerweile Rechtsanwalt Roland Halling (Speyer) – Vater der
TSV-Spielerin Sabine Halling und pikanterweise selbst einige Jahre Vorsitzender
der DHB-Bundesschiedsgerichts (!) – eingeschaltet hat und dieser offenbar
glaubt, einen juristischen "Schlupfwinkel" in den Auslegungen zum Thema
"Schlussecke" gefunden zu haben, wäre als nächstes nun zwangsläufig das
Bundesschiedsgericht an der Reihe.
"Wenn von dort eine Neuansetzung
verfügt wird, muss diese auch umgesetzt werden. Unabhängig davon, wie der Fall
in letzter Instanz vom Bundesoberschiedsgericht sachlich bewertet wird",
erläutert Selzer. Dass Juristen möglicherweise dafür sorgen, dass die
Damen-Endrunde am 24./25. Januar in Duisburg kippt und neben einem Imageschaden
enorme Regressforderungen die Folge wären, ist dem Bundesliga-Koordinator
bewusst: "Das wäre der schlimmste anzunehmende Fall."
RRK-Mädels top motiviert
Während Mannheims Trainer Uli Weise
keinen Kommentar abgeben wollte und auf das schwebende Verfahren verwies, redete
dessen Rüsselsheimer Kollege Klartext: "Wenn ich die verbalen Aussagen einiger
DHB-Leute zum Maßstab nehme und das gültige Regelwerk anwende, kann es nur eine
Spielwiederholung geben. Und deshalb bin ich ganz klar dafür, alle juristischen
Mittel auszuschöpfen", sagt Benedikt Schmidt-Busse. Martin Müller sieht das
ähnlich: "Wenn man nicht bereit ist, so eine Sache bis zum Ende durchzuziehen,
braucht man erst gar nicht anzufangen."
Zurück zum Sportlichen: Als
Schmidt-Busse am Dienstag um kurz vor 20 Uhr in die Sporthalle Dicker Busch kam,
hatte sich das positive Selzer-Urteil dort bereits herumgesprochen. "Natürlich
sind die Mädels happy und top motiviert, diese zweite Chance zu nutzen",
berichtet der RRK-Coach. Dass die neue Situation seinem Team einen
psychologischen Vorteil beschert und neben der zuletzt Grippe geschwächten Meike
Acht eventuell sogar die lange verletzte Kapitänin Irene Balek mitwirken könnte,
mag Schmidt-Busse nicht bestreiten. "Auf der anderen Seite waren wir in dieser
Runde bislang vom Glück wirklich nicht begünstigt." Und: "Wenn die Mannheimer
länger darüber nachdenken, sollte ihnen klar sein, dass sie keinen Vorteil davon
haben, wenn sie die Austragung des Wiederholungsspiels nach hinten schieben."
Bereits am Samstag soll bekanntlich das Play-off-Viertelfinalspiel gegen UHC
Hamburg steigen. Die Frage bleibt, gegen wen?
Anfeindungen im Internet
Nachdem im Gästebuch des TSV gestern
um kurz vor 13 Uhr erstmals ein Artikel zum Thema eingestellt worden war, wurde
dort in der Folgezeit Dampf abgelassen. Bis 18.43 Uhr kamen 59 Einträge
zusammen, von denen allerdings nur wenige unter die Gürtellinie zielten. Von
"doofen Verlierern" bis "unsportlich, peinlich und arrogant" ist dort zu lesen
bis dahin, "dass der Martin Müller einen Deal mit dem Selzer hat". Dass sich
allerdings der Münchner SC – so der Absender nicht "getürkt" ist – zu Wort
meldet und den RRK-Protest als "Unverschämtheit" bezeichnet, verwundert doch.
Sind die MSC-Männer nicht nur deshalb erstklassig geblieben, weil sich der
ungefährdete Spitzenreiter RRK bis zur letzten Sekunde gegen eine Heimpleite
gegen den Tabellenletzten HG Nürnberg stemmte?
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
16.01.2009:
RRK im Viertelfinale
Hallenhockey: Rüsselsheimerinnen gewinnen Bundesliga-Wiederholungsspiel mit
4:1
Die Bundesliga-Damenmannschaft des
Rüsselsheimer RK, neunfacher deutscher Hallenmeister, hat gestern Abend das
Wiederholungsspiel um den Einzug in die Playoffs gegen den TSV Mannheim mit 4:1
(1:1) gewonnen. Dabei ließen sich die Rüsselsheimerinnen auch von einem
0:1-Rückstand nicht verunsichern und drehten vor allem in der zweiten Halbzeit
auf. Damit empfangen die Hockeyspielerinnen vom Main als Erster der
Bundesliga-Südgruppe am Wochenende im DM-Viertelfinale den Nord-Zweiten UHC
Hamburg.
Der RRK hatte gegen die Wertung des
letzten Vorrundenspiels Einspruch erhoben. Beim Stand von 4:4 hatte das Team
nach Spielende im Anschluss an eine Strafecke einen Siebenmeter zugesprochen
bekommen, eine Aussprache zwischen den Schiedsrichterinnen führte aber zur
Rücknahme der Entscheidung und Spielbeendigung.
Das Schiedsgericht des Deutschen
Hockey-Bundes teilte die Auffassung der Rüsselsheimer, dass sich die
Unparteiischen nicht ans Regelwerk gehalten hatten. Die abgewehrte Ecke hätte
wiederholt werden müssen, folglich kam es kurzfristig zur Neuansetzung dieser
für die Playoff-Teilnahme wichtigen Bundesligapartie. Der RRK empfängt nun den
UHC Hamburg am Samstag , die Anstoßzeit ist noch offen.
Ende gut, alles gut? Die
RRK-Hockeyspielerinnen (Eva Frank, Lena Schüder, Lotta Hof, Silke Müller)
stehen nach dem 4:1-Erfolg über TSV Mannheim sportlich im DM-Viertelfinale |
Aus "Main-Spitze" vom
16.01.2009:
Hockeydamen nutzen ihre zweite Chance
Wiederholungsspiel gegen TSV
bringt 4:1-Sieg
(kri). Am Nachmittag hatten die
Anwälte des DHB-Bundesschiedsgerichts die Austragung der Partie per
einstweiliger Verfügung angeordnet und dem Rüsselsheimer RK somit einen
Teilerfolg zugebilligt, dann sorgten die heimischen Hockeydamen auch sportlich
für klare Verhältnisse und dürfen nun wieder von der DM-Endrunde träumen: In der
Neuauflage des abschließenden Heimspiels gegen TSV Mannheim, dessen 4:4-Wertung
aufgrund eines Regelverstoßes der Unparteiischen nach einem RRK-Protest vom
zuständigen Bundesliga-Ausschuss aufgehoben worden war, nutzten die Hessinnen
ihre zweite Chance und setzten sich gestern Abend nach einem weitgehend
überlegen geführten Spiel vor gut 300 Zuschauern in der Sporthalle Dicker Busch
verdient mit 4:1 (1:1) Toren durch. "Der psychologische Vorteil lag heute auf
unserer Seite", so der spürbar erleichterte, aber keinesfalls euphorische
RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse.
Bevor das Viertelfinal-Heimspiel an
gleicher Stätte gegen den Nordzweiten UHC Hamburg – Anpfiff am Samstag soll
entweder um 13 oder um 17 Uhr sein – gebongt war und entsprechend bejubelt
wurde, war es allerdings ein hartes Stück Arbeit und ein weiter Weg. Der TSV,
gleichwohl ohne drei Stammkräfte angereist und entsprechend geschwächt, nutzte
nach vier Minuten die erste Ecke zur Führung und erhöhte den Druck auf die zum
Siegen verdammten Gastgeberinnen. Diese wirkten teilweise übermotiviert und
agierten oft arg hektisch, was zu Lasten der Präzision ging. Die erste Ecke
wurde zudem von der Linie "gefischt", die fünf folgenden im ersten Durchgang
waren schlicht eine Katastrophe. Zum Glück entwickelte der Gast kaum Torgefahr,
und so konnte Eva Frank fünf Minuten vor dem Kabinengang im Nachschuss dafür
sorgen, dass der Ruder-Klub nicht mit einem Rückstand in den zweiten Abschnitt
gehen musste.
Nach der Pause bekam der optimal
besetzte RRK immer mehr Oberwasser, während die Beine der zehn Mannheimerinnen
zunehmend schwerer wurden. Als die erstmals seit ihrem Muskelfaserriss wieder
mitwirkende Kapitänin Irene Balek in Minute 34 die siebte Ecke mit Wucht in den
Winkel schlenzte, stand die Tür zum Viertelfinale einen Spalt offen. Lena Jacobi
(49.) und die herausragende Silke Müller, per feinem Solo, ließen die RRK-Fans
– darunter Oberbürgermeister Stefan Gieltowski
– endgültig frohlocken. Dies freilich unter Vorbehalt, denn ein Urteil
zum Mannheimer Widerspruch gegen die Neuansetzung hat das
DHB-Bundesschiedsgericht noch nicht gefällt. Oder zieht der TSV nach zwei
Niederlagen am "grünen Tisch" und dem sportlichen 1:4 seinen Einspruch nun
vielleicht zurück?
Tore, RRK: Frank, Balek,
Jacobi, Müller; TSV: Sarah Heller; Zuschauer: 300; Schiedsrichter:
von Ameln/Hoffmeister (Rheydt/Mainz); Ecken: 8/2:4/1.
RRK: Sonja Thüner; Lena
Jacobi, Lotta Hof, Irene Balek, Charlotte van Bodegom, Lena Schüder, Vera
Battenberg, Silke Müller, Helena Faust, Eva Frank, Meike Acht.
Aus "Main-Spitze" vom
17.01.2009:
Der Laie wundert sich
Hockey rühmt sich
– zu Recht
– die erfolgreichste deutsche Ballsportart zu sein. Bei Olympischen Spielen, wie
zuletzt im vergangenen Jahr in Peking mit Gold für die Herren, ist auf die
Spielerinnen und Spieler mit dem Krummstock immer Verlass, wenn es um die
Ausbeute für den Medaillenspiegel geht. Doch während der Olympiade (so heißt
offiziell der Zeitraum von vier Jahren zwischen zwei Olympischen Spielen) führen
die Akteure ein Schattendasein. Ein Lehrstück, warum das so ist, gab es in den
vergangenen Tagen auf der rechtsrheinischen Seite zu bestaunen.
In Rüsselsheim hatte die
Damenmannschaft des dort beheimateten RRK Protest gegen die Wertung des letzten
Hallen-Bundesliga-Spiels gegen den TSV Mannheim (4:4) eingelegt. Aus RRK-Sicht
vollkommen legitim und auch erfolgreich, denn es lag ein Regelverstoß seitens
der Schiedsrichterinnen vor. Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) reagierte schnell
und setzte ein Wiederholungsspiel an, das die Rüsselsheimerinnen 4:1 gewannen
und nun an diesem Samstag statt des TSV im Viertelfinale gegen den UHC Hamburg
antreten - wobei noch nicht klar ist, ob es ein weiteres Vorgehen der
Mannheimerinnen geben wird.
Nicht die Tatsache, dass es zu diesem
juristischen Geplänkel gekommen ist, sondern das komplizierte Regelwerk ist mit
ein Grund dafür, dass Hockey beim Bemühen um mehr Öffentlichkeit oft über die
eigene Füße bzw. den eigenen Schläger stolpert. Es kann nicht sein, dass selbst
fachkundige Zuschauer auf der Tribüne rätseln müssen, warum ein Unparteiischer
jetzt gerade gepfiffen hat. Wie leicht hat es dagegen der Fußballfan, der sich
herzhaft über Schiedsrichter-Entscheidungen echauffieren kann, weil er sich ganz
sicher ist, dass er genau andersherum entschieden hätte (was dem Fußball noch
genügend Stoff für Sportschau-Sendungen und Diskussionen an Stammtischen
liefert).
Und so wird die "Hockey-Familie" auch
in Zukunft weitgehend unter sich bleiben und sich wundern, wie es anderen
Sportarten gelingt, ihre längst nicht so spektakulären Erfolge gewinnbringend in
der Öffentlichkeit - sprich im Fernsehen - zu präsentieren. Aber in drei Jahren
ist ja wieder Olympia (nicht Olympiade!).
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
17.01.2009:
Auf Betriebstemperatur
Hallenhockey: Rüsselsheimer RK-Damen sind nach dem 4:1-Sieg im
Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim fit für das heutige
Viertelfinal-Heimspiel gegen den UHC Hamburg
Von Frank Schairer
Die Frauen des RK Rüsselsheim
genießen am heutigen Samstag um 12.30 Uhr im Viertelfinale um die deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft in der Sporthalle „Dicker Busch“ gegen den UHC
Hamburg Heimrecht. Dazu kam es, da die RRK–Frauen – wie gestern kurz berichtet
– das Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim am Donnerstagabend in
vollbesetzter Halle mit 4:1 gewannen.
Lautstark von den eigenen Fans
unterstützt, kamen die RRK-Damen gut in die Partie. Doch die Gegnerinnen vom TSV
Mannheim bewiesen in der fünften Minute, warum auch sie diesmal einen Platz im
Play-off-Viertelfinale verdient gehabt hätten. Mit der ersten kurzen Ecke gingen
die Gäste durch Sarah Heller in Führung.
Unbeeindruckt davon übernahm der RRK
die Initiative, ließ aber im ersten Durchgang sechs Strafecken ungenutzt. Um die
20. Minute kam Mannheim zu seiner zweiten Chance, doch dieses Mal stürmte die
wild entschlossene RRK-Keeperin Sonja Thüner heraus und parierte exzellent.
Nach einer Auszeit nutzte Eva Frank
die Gelegenheit zum Ausgleich. Der RRK hatte danach die Partie im Griff. In der
Defensive arbeitete der Gastgeber vorzüglich, und Mannheim kam in den zweiten 30
Minuten nur zwei Mal gefährlich in den gegnerischen Schusskreis.
Die gesamte Rüsselsheimer Mannschaft
spielte nun an der Leistungsobergrenze, und gerade die Ecken führten nun zum
Erfolg. In der 33. Minute traf Irene Balek mit der siebten Ecke zur umjubelten
2:1-Führung. Nach einer Großchance von Helena Faust folgte die achte Ecke. Lena
Jacobi verwandelte.
Doch zwei Tore sind in der Halle
schnell aufgeholt. Deshalb tat Trainer Benedikt Schmidt-Busse an der Seitenlinie
alles dafür, dass seine Spielerinnen die Ordnung nicht verloren. Der RRK agierte
als Kollektiv, die Mannheimerinnen wurden dagegen zusehends müder. Ein langer
Ball im richtigen Moment zu Silke Müller brachte die Entscheidung. Die ehemalige
Nationalspielerin umspielte nicht nur ihre Gegenspielerin, sondern auch
TSV-Torhüterin Claudia Mössner, die zuvor hervorragend gehalten hatte, und
netzte ein zum 4:1-Endstand. Der Jubel nach dem Schlusspfiff kannte keine
Grenzen. Durch das Hintertürchen war den RRK-Damen doch noch der Sprung ins
Viertelfinale gelungen.
Rüsselsheimer RK – TSV Mannheim 4:1
(1:1). Tore: 0:1 Sarah Heller (4./Ecke), 1:1 Eva Frank (28.), 2:1 Irene Balek
(33./Ecke), 3:1 Lena Jacobi (49./Ecke), 4:1 Silke Müller (55.)
Schiedsrichter: Von Ameln/Hoffmeister;
Ecken: 8:3; Zuschauer: 350.
Kader des RRK am Donnerstag: Sonja
Thüner, Eva Frank, Helena Faust, Meike Acht, Verena Battenberg, Charlotte von
Bogedom, Lotta Hof, Silke Müller, Lena Schüder, Lena Jacobi, Irene Balek.
Nun stehen die Hockey-Damen des
Rüsselsheimer Ruderklubs also doch im Viertelfinale. Gegner in der heimischen
Sporthalle „Dicker Busch“ ist heute der UHC Hamburg. Es geht um die Teilnahme an
der Endrunde der Hallen-Bundesliga am nächsten Wochenende in Duisburg.
Der UHC Hamburg hatte schon die
Zugtickets für Mannheim gebucht, jetzt geht die Reise doch heute nach
Rüsselsheim. Dort war auf einem Transparent bereits am Donnerstag zu lesen:
„Rüsselsheimer RK – Deutscher Meister 2009“. Die Fans glauben nach dem Triumph
im Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim fest an ihre Mannschaft.
Die Partie scheint aufgrund des
außergewöhnlichen Vorspiels offen. Der Südmeister empfängt den Nord-Zweiten. Der
UHC schaffte hinter dem amtierenden Hallenmeister bei den Damen, Club an der
Alster, den Sprung ins Viertelfinale. RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse meint:
„Die Hamburgerinnen sind eher ein Gegner, der meiner Mannschaft nicht so recht
liegt. Und mit der routinierten Melanie Cremer hat die Mannschaft auch wieder
einen Kopf.“
Die ansonsten junge Mannschaft von
Trainer Lars Reinecke wird zeigen müssen, ob sie in der Halle des RRK dem Druck
gewachsen ist. Der Ruderklub ist nach dem überzeugenden Sieg am Donnerstag
jedenfalls auf Betriebstemperatur. In der Defensive ließ man kaum Möglichkeiten
der Gegner zu. Im Sturm brillierten zudem Silke Müller, Eva Frank, Meike Acht
und die talentierte, 18 Jahre alte Helena Faust. Das Quartett präsentierte sich
in Topform und wird auch den Gästen aus Hamburg das Leben schwer machen.
Für Spannung ist heute ab 12.30 Uhr
also wieder gesorgt, denn der Sieger zählt auf jeden Fall zu den vier besten
Hallenhockey-Mannschaften in Deutschland.
Von "www.tsvmannheimhockey.de"
vom 16.01.2009:
1:4 in Rüsselsheim –
Viertelfinale verpasst
Am Ende war es eine
Kraftfrage, spätestens mit dem äußerst sehenswerten 4:1 in der 55. Minute durch
Silke Müller konnte der Rüsselsheimer RK die Nachholpartie gegen die Damen des
TSV Mannheim Hockey entscheiden. Der Wille des TSVMH war gebrochen und die
Rüsselsheimerinnen feierten zum zehnten Mal in Folge den Einzug ins
Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft, während des TSVMH trotz tollem
Kampf im letzten Spiel und hervorragender Runde nur der mehr als undankbare
dritte Platz in der Tabelle bleibt.
„Wir haben unter diesen
Möglichkeiten alles gegeben und auch gut gespielt, aber heute war Rüsselsheim
einfach besser“, resümierte Torjägerin Sarah Heller. Sie selbst hatte ihr
ersatzgeschwächtes Team in der 5. Minute durch eine kurze Ecke in Führung
gebracht. Doch die Hessinnen machten an diesem Tag den frischeren Eindruck und
konnten sich am Ende auch, wie alle Anwesenden zustimmten, verdient durchsetzen.
TSVMH-Trainer Uli Weise musste mit Suse Schulz-Linkholt, Carmen Kindel (beide
krank) und Laura Keibel (Abiturprüfung) immerhin auf drei Stammkräfte
verzichten. Zudem ging Heller mit einer Bronchitis ins Spiel und Sabine Halling
hatte wiederum Knieprobleme, so dass Weise deutlich weniger Wechseloptionen als
sonst zur Verfügung hatte. „Das Spiel heute war nur schwer zu gewinnen“, so
Heller. Denn während dem TSVMH mit zunehmender Spieldauer die Kräfte ausgingen,
war Rüsselsheim extrem motiviert, die zweite Chance zu nutzen.
Dass das ganze Hickhack
um den Protest mit Protest, Einspruch und Wiederholungsspiel die Leistung
vermindert hat, glaubt indes Heller nicht: „Wir waren topmotiviert und haben
auch gut gespielt.“ Aber dennoch waren die Verantwortlichen beim TSVMH nicht
wirklich zufrieden, wie die zuständigen Gremien des DHB die ganze Sache
abhandelten. „Die Betreuer des UHC, also vom Viertelfinalgegner, wussten bereits
am Montag Abend, dass Rüsselsheim Protest eingelegt hat, während wir erst am
Dienstag Abend informiert wurden“, so Matthias Wossidlo, der sportliche Leiter
des TSVMH. Auch dass auf hockeyliga.de, dem Internetportal der Deutschen Hockey
Agentur, bereits am Dienstag Abend gemeldet wurde, dass dem Protest stattgegeben
wurde, während das offizielle Urteil dem TSVMH erst am Mittwoch Nachmittag
gemeldet wurde, hat einen komischen Beigeschmack.
Auch mit der
Terminabsprache für das Wiederholungsspiel war der TSVMH nicht wirklich
zufrieden. „Hätten wir beispielsweise am Freitag gespielt, hätten wir wohl
wieder komplett antreten können“, so Heller, die, wie der Rest des Teams, keinen
Groll gegen den Gegner hegt. „Dennoch war das gesamte Vorgehen für uns nicht
immer schlüssig“. Auch bei aller Regelkunde ist in der Tat schwer
nachzuvollziehen, warum eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter zu einem
Wiederholungsspiel führen kann.
Die endgültige
Entscheidung liegt inzwischen beim Bundesschiedsgericht des DHB, nachdem der
TSVMH Einspruch gegen das Urteil des Zuständigen Ausschusses (ZA) eingelegt
hatte. Dieser hat zwar in einem vorläufigen Urteil den Einspruch zurückgewiesen,
aber die endgültige Entscheidung steht noch aus.
Das Team will dem Ganzen
trotzen und hat vor am Samstagabend gemeinsam mit seinen Fans die dennoch
spannende und auch spielerisch überzeugende Saison zu feiern. Das ist wohl
sportliche Größe.
stem
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
17.01.2009:
Stimmen: TSV-Trainer ist sauer
frai - Das 4:4 am vergangenen
Sonntag war zu wenig gewesen. Die Frauen des Rüsselsheimer RK waren scheinbar
nach Ende der Bundesliga-Vorrunde aus dem Kampf um die deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft ausgeschieden. Doch die Partie gegen den TSV
Mannheim hatte mit einem Regelverstoß des Schiedsrichter-Gespanns geendet. Der
Abpfiff war zu früh erfolgt – das bestätigte auch die Videoaufzeichnung. Die
letzte Ecke war nicht mehr ausgeführt worden. Der RRK legte am Montagabend
Protest ein, dem bereits am Dienstag stattgegeben wurde. Stimmen zum Wirbel um
das Wiederholungsspiel:
Hockey-Abteilungsleiter Martin
Müller: "Wir haben mit dem Protest von Vereinsseite unseren Teil getan. Es
lag ein klarer Regelverstoß vor, der eine Neuansetzung der Partie gegen den TSV
Mannheim notwendig machte. Das Sportliche lag nun in den Händen der Mannschaft,
die mit großem Kampfgeist eindrucksvoll ein 4:1 erreicht und unter Beweis
gestellt hat, was in ihr steckt."
Mannschaftsführerin Irene Balek:
"Wir haben am Dienstagabend vor dem Training von der Neuansetzung am Donnerstag
erfahren und konnten es gar nicht glauben. Mit dem Thema hatten wir fast schon
abgeschlossen. Für mich persönlich war es eine besondere Geschichte, da ich am
Sonntag wegen meines Muskelfaserrisses im Oberschenkel noch zum Zuschauen
verdammt war und jetzt mit dem Treffer zum 2:1 der Mannschaft auf ihrem Weg ins
Viertelfinale helfen konnte."
TSV-Trainer Uli Weise: "Wir
Mannheimer sind stinksauer, ich würde sogar von einer kompletten Verarschung
sprechen. Erst hatten wir die Gewissheit, dass wir weiter sind. Und nun wurde
die Partie wegen des Termindrucks für uns so ungünstig neu angesetzt. Unser
Widerspruch gegen den RRK-Widerspruch wurde überhaupt nicht berücksichtigt. Wir
haben trotzdem sportlich alles probiert, doch musste ich auf meine Kapitänin
Suse Schulz-Linkholt sowie auf zwei weitere Stammspielerinnen verzichten. Im
zweiten Abschnitt hat uns einfach die Kraft verlassen."
RRK-Trainer Benedikt
Schmidt-Busse: "Es wäre keine absolute Katastrophe gewesen, wenn wir
ausgeschieden wären, aber nach turbulenten sieben Tagen bin ich nun ausgeglichen
zufrieden. Wir haben uns mit dem emotionalen Auf und Ab nicht beschäftigt.
Solche Situationen sind es, die stark machen. Wir haben uns so vorbereitet, als
würden wir am Samstag das Viertelfinale spielen. Für die Mannheimer war es
schwieriger – auf den scheinbaren Erfolg folgte die kurzfristige Neuansetzung
und letztlich die Enttäuschung."
Betreuer Thomas Blivier: "Ich
habe schon viel erlebt beim RRK, doch das war ein Novum. Ich kann mich an so
eine Dramatik nicht erinnern. Das wir es heute geschafft haben, zeigt, was in
der Mannschaft steckt. Wir haben schon oft in dieser Saison gute Halbzeiten
gespielt, dann aber die Punkte verloren. Jetzt traue ich der Mannschaft alles
zu."
Stammspielerin Lisa Jacobi:
"Vor der Ecke zum vorentscheidenden 3:1 habe ich Lena zugerufen, wie sie die
Ecke schießen soll. Das ist ja eigentlich ein Geheimnis – wir haben das im
Training einstudiert. Sie hat es dann perfekt gemacht und uns auf die
Siegesstraße gebracht."
RRK-Torhüterin Sonja Thüner:
"Für mich war das vermeintliche Aus eine tragische Geschichte. Ich bin jetzt 39
Jahre alt – und allzu viele Möglichkeiten bei einer Endrunde auf diesem Niveau
dabei zu sein, werde ich wohl nicht mehr haben. In der Halle ist das eh noch
viel emotionaler als im Feld. Es war ein richtiger Höllenritt. Nun gilt es für
uns den Adrenalinschub mitzunehmen und, auch wenn die Beine weh tun, den Schritt
zur Endrunde nach Duisburg zu schaffen."
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