Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Endphase der Hallen-Bundesligarunde sowie Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2009 der Damen und Herren bis zum Viertelfinale

Hallenhockey-Bundesligarunde 2008/2009

 

Aus "Main-Spitze" vom 09.01.2009:

Staffelsieg eigentlich schon klar

RRK will gegen Nürnberger Klubs aber mehr als den "Sicherheitspunkt"

Am die Rückrunde abschließenden Doppelspieltag benötigt Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK noch einen "Sicherheitspunkt", um acht Tage später als Südgruppenerster gegen den Nordzweiten Heimrecht im DM-Viertelfinale zu genießen.

RRK-Herrentrainer Kai Stieglitz

Von Thomas Schulz

Zunächst gastiert der deutsche Hallenmeister bei Aufsteiger Nürnberger HTC (Samstag, 14.30 Uhr), ehe sich die Mannen von Coach Kai Stieglitz mit dem "Angstgegner" der Vorsaison, der HG Nürnberg, duellieren (Sonntag, 12 Uhr/Sporthalle Dicker Busch). In der ersten Halbserie gewann die RRK-Sechs, die bisher keinen Punktverlust hingenommen hat, beide Partien. Der wohl wichtigste Sieg gelang zehn Tage vor Weihnachten. Denn das 3:2 über die zweitplatzierte TG Frankenthal bescherte dem RRK einen Sechs-Punkte-Vorsprung auf die Pfälzer und ebnete den Weg zum wahrscheinlichen Staffelsieg.

Damals fehlte "Goalgetter" Oliver Domke aufgrund einer Verletzung. Da Domke nun wieder mitwirkt und mit Ausnahme von Kapitän Jan Petersen (Probleme mit der Ferse) alle Akteure topfit sind, sieht Stieglitz den Aufgaben gegen die Franken sehr zuversichtlich entgegen: "Mir wäre es sehr lieb, wenn wir den noch fehlenden Zähler bereits am Samstag beim HTC holen würden. Meine Mannschaft muss nach der Weihnachtspause wieder ihren Rhythmus finden. Daher ist es gut, dass eine Woche vor dem Viertelfinale noch zwei Punktspiele auf dem Terminkalender stehen. Die werden wir nicht dazu nutzen, etwas komplett Neues auszuprobieren, doch das eine oder andere Spielsystem möchte ich schon nochmals unter Wettbewerbsbedingungen testen. Ich habe aber keine Bedenken, dass wir Südstaffelplatz eins souverän ins Ziel bringen. Natürlich gibt es immer noch etwas zu verbessern."

Vielleicht spielt Stieglitz ja auf die in einigen Partien nicht optimale Chancenverwertung an. Das Toreschießen dürfte den Hessen beim Tabellendritten Nürnberger HTC, für den es um nichts mehr geht, garantiert schwerer fallen, als sonntags in eigener Halle gegen den mutmaßlichen Absteiger HG Nürnberg. Das "Schlusslicht", das in der Saison 2007/2008 dem RRK-Team überraschend vier Punkte abgeknöpft hatte, kann allerdings weiterhin aus eigener Kraft den Klassenverbleib hinbekommen. Jedoch nur, wenn es zweimal gewinnt. Nur in diesem Fall würde die HGN noch Rot-Weiß München oder den Münchner SC, die bereits neun Begegnungen absolviert und nur noch ihren Stadtvergleich zu bestreiten haben, im Klassement überflügeln. Wahrscheinlicher ist indes, dass der Tabellenletzte schon gegen die TG Frankenthal verliert und beim Gastspiel in Rüsselsheim bereits abgestiegen ist. Dann könnte sich der Ruderklub wohl locker aufs Viertelfinale einstimmen.


Aus "Main-Spitze" vom 09.01.2009:

Erster Gruppenplatz nur sekundäres Thema

Auf Hockeydamen warten zwei "heiße Tänze"

(ulz). Nach zwei spielfreien Wochenenden gehen die Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK direkt aus den Weihnachtsferien in die entscheidende Bundesligapartie gegen den Tabellenvierten TSV Mannheim. Denn im Prinzip geht es in dieser Begegnung (Sonntag, 14 Uhr/Sporthalle Dicker Busch) um die Südstaffel-"Poleposition" und das damit verbundene Heimrecht im DM-Viertelfinale, das acht Tage später steigt.

Zwar weisen mit dem Rüsselsheimer Primus, HG Nürnberg, Münchner SC und TSV Mannheim vier Auswahlen 16 Punkte auf. Doch die HGN und der MSC haben bereits neun Partien bestritten, so dass im Bayern-Derby nur der Sieger 19 Zähler erreicht. Daher könnte sich der Ruderklub am Samstag (17 Uhr) beim Mannheimer HC sogar eine knappe Niederlage erlauben und würde sonntags mit einem Dreier gegen den TSV trotzdem die Nase im Süden vorne haben.

Aber nur auf das derzeit beste Torverhältnis dieses Quartetts und den Heimvorteil am Sonntag will sich RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse nicht verlassen: "Wir sind froh, wenn wir überhaupt ins DM-Viertelfinale kommen. Daher ist das Greifen nach der ersten Position in der Südgruppe zunächst einmal sekundär! Andererseits möchte ich ungern gegen den TSV gewinnen müssen, um mich zu qualifizieren. Insofern ist das Samstagsspiel beim Mannheimer HC durchaus wichtig. Wir wollen dort unbedingt gewinnen, um den Einzug in die Play-Offs vorzeitig klarzumachen. Allerdings erwartet uns beim MHC garantiert ein heißer Tanz, so dass mein junges Team die zwangsläufig aufkommenden Emotionen nicht zu sehr hochkochen lassen darf."

Egal wie die Partie am Sonnabend ausgeht, wird es auch tags darauf zur Sache gehen. Denn sollte es einen Gewinner der Partie zwischen Münchner SC und HG Nürnberg geben, könnte der TSV Mannheim trotz eines wahrscheinlichen Dreiers gegen Eintracht Frankfurt aufgrund der schlechteren Tordifferenz doch noch das Viertelfinale verpassen. Andererseits sind die "46er" nach einem Fehlstart richtig stark geworden und haben die Rüsselsheimerinnen im Hinspiel besiegt. Zunächst gilt die ganze Konzentration aber dem Gastspiel beim MHC. Nicht nur, weil dort die langjährigen RRK-Akteurinnen Mandy und Lydia Haase spielen, sondern auch weil das Team aus der "Quadratestadt" nur sechs Zähler aufweist, also abstiegsgefährdet ist. "Die Saison war bislang voller Überraschungen. Wir haben uns selbst in diese prekäre Situation gebracht; warum sollten wir in Bestbesetzung den RRK nicht schlagen und uns damit vorzeitig den Klassenverbleib sichern?", fragt MHC-Coach Andreas Höppner.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 10.01.2009:

Domke und die weiße Weste

Hallenhockey: Rüsselsheimer können mit einem Punkt heute beim Nürnberger HTC oder morgen im Heimspiel gegen die HG Nürnberg Platz eins in der Bundesliga-Südgruppe sichern

frai - Nur ein Punkt fehlt den Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK, um Platz eins in der Bundesliga Süd zu sichern. Dieser soll nach Möglichkeit bereits am heutigen Samstag in der Partie beim Nürnberger HTC (14.30 Uhr) eingefahren werden. Am Sonntag (12 Uhr) empfängt der RRK dann die HG Nürnberg, die im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand steht.

Für die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz geht es nach der Weihnachtspause darum, schnell wieder den Rhythmus zu finden. Am folgenden Wochenende stehen bereits die Viertelfinalspiele an. Gegner des Rüsselsheimer Ruderklubs ist dann der Zweite der Bundesliga Nord, aller Voraussicht nach entweder der Harvestehuder THC oder der Club an der Alster. Heute geht es für die Stieglitz-Formation aber zunächst gegen den Nürnberger HTC. Im Hinspiel beim 9:8-Sieg in eigener Halle ging es eng zu. Die Nürnberger waren offensivstark und hatten mit Christopher Wesley und Florian Woesch herausragende Spieler.

Der Aufsteiger hat sich in der Hallen-Bundesliga gut präsentiert und sich im Stadtduell mit der HG Nürnberg (9:4) vorzeitig den Klassenerhalt gesichert. Der RRK steht mit der Maximal-Ausbeute von 24 Punkten aus acht Spielen klar an der Tabellenspitze.

Auch beim NHTC wollen Oliver Domke und Co. ihre weiße Weste behalten. „Wir wollen mindestens einen Punkt holen, um uns bereits heute Platz eins zu sichern“, sagt Stieglitz, der gerne am Sonntag das eine oder andere Spielsystem unter Wettkampfbedingungen testen würde.

Im Hinspiel gegen die HG Nürnberg siegte der RRK klar mit 9:4. Besonders im Rampenlicht stand da Oliver Domke, der vier Treffer beisteuerte, sich aber bei einem unglücklichen Sturz an der Hand verletzte. Rechtzeitig für die entscheidende Phase der Hallenrunde steht der ehemalige Nationalspieler wieder zur Verfügung. „Er ist für uns nicht zu ersetzen“, meint Kai Stieglitz, der siegeshungrig wie eh und je in die Partien des Wochenendes geht.

Was zählt ist jedoch das Viertelfinale (17./18. Januar). Dieses wird auch die TG Frankenthal (18 Punkte) erreichen. Gegner der TGF wird der bereits feststehende Erste der Nord-Gruppe, UHC Hamburg, sein.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 12.01.2009:

Ungeschlagen ziehen Rüsselsheims Männer in die Play-Offs ein

frai - Bereits durch den 7:4-Sieg am Samstag beim Nürnberger HTC hatte sich der Rüsselsheimer RK endgültig Platz eins in der Bundesliga Südgruppe gesichert. Dieser Sieg war kein leichtes Unterfangen, lag man zur Pause doch noch mit 2:4 im Hintertreffen. Im Spiel am Sonntag ging es nur noch darum, die „weiße Weste“ zu behalten. Durch das 6:6 gegen die HG Nürnberg schaffte die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz dieses Kunststück. Sie blieb in der Vorrunde ungeschlagen, und weil der RRK in letzter Sekunde ausglich, sind die Gäste aus Nürnberg abgestiegen.

Nürnberger HTC – Rüsselsheimer RK 4:7 (4:2). Binnen 180 Sekunden ging der NHTC durch zwei Treffer von Christopher Wesley mit 2:0 in Führung. Ballverluste der favorisierten Rüsselsheimer ermöglichten dem Gegner zahlreiche brandgefährliche Konter. In der 21. Minute folgte das 3:0.

Erst dann besann sich der RRK darauf, den zur Tabellenführung benötigten Punkt mit mehr Engagement und Aufmerksamkeit vielleicht doch einzufahren. Nach der Pause beherrschte der Gast seinen Gegner. „Wir wollten zunächst mal ein anderes Spielsystem ausprobieren, nach der Pause sind wir wieder zum Bewährten zurückgegangen“, erläuterte RRK-Coach Kai Stieglitz.

Das 6:4 von Thomas Jost in der 39. Minute war bereits die Vorentscheidung. Den Gastgebern sollte im zweiten Durchgang kein weiterer Treffer gelingen, stattdessen traf erneut Thomas Jost zum Endstand. Damit sicherte sich der RRK als Tabellenerster das Heimrecht fürs DM-Viertelfinale.

Rüsselsheimer RK – HG Nürnberg 6:6 (3:2). „Es tut mir leid für die Nürnberger“, sagte RRK-Trainer Kai Stieglitz. Die Gäste hatten dem RRK bis zuletzt nicht nur Paroli geboten, sondern den amtierenden Meister am Rande einer Niederlage. Nach einer Viertelstunde schien jedoch noch alles für den RRK zu laufen. Tore von Mirco Fuchs und zwei Mal Oliver Domke bedeuteten eine beruhigend anmutende Führung.

Doch plötzlich riss der Faden, und Nürnberg kämpfte sich zurück ins Spiel. Als Eric Schmall in der 41. Minute auf 5:3 für die Gäste erhöhte, wirkte der RRK leblos und geschlagen, doch ein Treffer von Oliver Domke nach schöner Vorarbeit von Mirco Fuchs brachte den wichtigen Anschluss. Jedoch fehlte dem RRK in dieser Partie jegliche Dynamik, und die HG baute nach einer kurzen Ecke fünf Minuten vor Schluss den Vorsprung wieder auf zwei Tore aus.

Knapp drei Minuten vor dem Ende schickte Kai Stieglitz für Torhüter Andreas Späck einen sechsten Feldspieler aufs Parkett, prompt erzielte Rüsselsheim noch zwei Treffer zum 6:6. Der RRK trifft kommende Woche in eigener Halle im Play-Off-Match auf den Club an der Alster. Nürnberger HTC – Rüsselsheimer RK 4:7 (4:2)

Tore: 1:0 Christopher Wesley (1.), 2:0 Christopher Wesley (3.), 3:0 Christian Tausendpfund (21.), 3:1 Tobias Wuttke (25.), 4:1 Florian Woesch (25.), 4:2 Oliver Domke (30./Ecke), 4:3 Falk May (31.), 4:4 Oliver Domke (31.), 4:5 Sven Wohlfahrt (37.) 4:6 Thomas Jost (39.), 4:7 Thomas Jost (60.)

Schiedsrichter: Lubrich/Neideck, Ecken: 3:3, Zuschauer: 300

Rüsselsheimer RK – HG Nürnberg 6:6 (3:2)

Tore: 1:0 Mirco Fuchs (7.), 2:0 Oliver Domke (10.), 3:0 Oliver Domke (15.) 3:1 Eric Schmall (18.), 3:2 Thomas Schwarz (22.), 3:3 Alex Nellner, 3:4 Alex Nellner, 3:5 Eric Schmall (41.), 4:5 Oliver Domke (42.), 4:6 Thomas Schwarz (55./Ecke), 5:6 Tobias Wuttke (58./Siebenmeter), 6:6 Christian Minar (60./Ecke)

Schiedsrichter: Albrecht/Müller-Wiedemann, Ecken: 7:3, Zuschauer: 400

Kader des Rüsselsheimer RK am Wochenende: Andreas Späck, Christian Minar, Frank Trautmann, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Tobias Wuttke, Oliver Domke


Aus "Main-Spitze" vom 12.01.2009:

"Da ist man einfach machtlos"

Hallensaison für Rüsselsheims Hockeydamen beendet / Ganz bitteres 4:4

Was kaum jemand am Untermain erwartet hätte, ist eingetreten: Die Hallensaison ist für die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK seit langer Zeit mal wieder vorbei, bevor es richtig interessant wird. Zwei Unentschieden am abschließenden Doppelspieltag warfen den neunfachen Titelträger reichlich unerwartet auf den bedeutungslosen dritten Tabellenplatz in der Südgruppe der Bundesliga zurück.  
Von Martin Krieger

Am Ende wurde es bitter. Ganz bitter. Wutentbrannt flogen Handschuhe durch die Halle, es flossen Tränen und es wurde für Damenhockey-Verhältnisse ungewöhnlich heftig gestritten. Und das alles unter den Freudengesängen der annähernd 100 Fans des TSV Mannheim, die das 4:4 ihrer nicht minder ausgelassenen "Lieblinge" in der Sporthalle Dicker Busch beinahe so feierten, wie den erstmaligen Gewinn des DM-Titels. Während der erste Platz, der dem TSV ein Heimspiel im Play-off-Viertelfinale gegen UHC Hamburg beschert, genüsslich ausgekostet wurde, wurden die Rüsselsheimer Gesichter bald darauf immer länger. Durch das 7:3 der HG Nürnberg gegen den Münchner SC stand fest, dass die weiteren Entscheidungen ohne das junge RRK-Team stattfinden würden.

Nahe liegend, dass nach dem endgültigen K.o. speziell die letzte Szene immer wieder diskutiert wurde. "Wenn die für das Tor verantwortliche Schiedsrichterin Siebenmeter pfeift, geht man nicht mehr davon aus, dass die andere das korrigiert", sagte RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse. Und die herausragende Lena Jacobi ergänzte: "Da ist man einfach machtlos." Zehn Sekunden vor Schluss hatte das unermüdlich anrennende RRK-Team die vierte Strafecke herausgeholt, die in den Augen fast aller heimischer Fans regelwidrig auf der Torlinie abgewehrt worden war. Die 20-jährige Unparteiische aus Tübingen deutete auch sofort auf den Punkt, nahm die Entscheidung auf Befragen ihrer Frankfurter Kollegin aber zurück. "Sie war sich nicht sicher und ich habe keinen Körperkontakt gesehen," so Natalie Schwarzmeier.

Während die Spielerinnen des Ruderklubs die Welt nicht mehr verstanden, verzweifelt auf die Spielleiterinnen einredeten und sich speziell mit dem aufs Spielfeld gelaufenen TSV-Coach Uli Weise (Schmidt-Busse: "Trainer haben auf dem Platz nichts verloren") heftige Wortgefechte lieferten, wurde auch über das unmittelbare Frusterlebnis hinaus Bilanz gezogen: "Es wäre sicherlich zu einfach, unser Scheitern nur am heutigen Spiel festzumachen. Gegen TSV Mannheim kann man unentschieden spielen, und wir haben sicherlich in anderen Spielen unnötiger Punkte liegen gelassen. Aber in den letzten Wochen hatten wir echt die Seuche. Und deshalb ziehe ich den Hut vor meinem Team, das trotz aller Nackenschläge immer an sich geglaubt hat," so Schmidt-Busse

Nach dem Muskelfaserriss bei Kapitänin Irene Balek war Meike Acht aufgrund hohen Fiebers für das "Endspiel" ausgefallen. "Wir haben eine ganz junge Mannschaft, und ich finde es sensationell, wie die Jungen sich in dieser Saison geschlagen haben. Aber ich kann es trotzdem noch nicht glauben, dass wir nächste Woche nicht mehr mitspielen", so Lena Jacobi mit traurigen Augen.

Mannheimer HC - RRK 4:4 (0:3). - Dass der RRK-Trainer angab, sich die ganze Nacht über den verpassten Sieg geärgert zu haben, war verständlich. Die Gäste hatten den abstiegsbedrohten Tabellenvorletzten klar im Griff und den Viertelfinaleinzug mehr als 50 Minuten in der Tasche. Die schwache Chancenverwertung - von neun Ecken fand nur eine den Weg ins MHC-Tor -, gepaart mit Schusspech (drei Pfostenschüsse) sollte sich rächen. Dem 2:4-Gegentreffer (50.) ließen die Gastgeberinnen in den letzten sechs Minuten zwei weitere Tore folgen. Der eine Zähler reichte den Kurpfälzerinnen zum Klassenverbleib, den Hessinnen fehlte am Ende exakt einer...

Tore, RRK: Müller (2), Frank, Acht; MHC: Lydia Haase (2), Elena Willig, Lenka Brtvova; Zuschauer: 100; Schiedsrichter: Pagendam/Lechner (München/Nürnberg); Ecken: 3/3:9/1.

RRK - TSV Mannheim 4:4 (2:3). - Das Topspiel ließ sich aus heimischer Sicht ungut an: Julia Peter brachte den Ruder-Klub nach sieben Minuten noch mehr in Zugzwang. Fortan entwickelte sich ein verbissen geführtes Kampfspiel, in dem augenscheinlich wurde, dass es beide Teams im Viertelfinale schwer haben würden. Zwei RRK-Ecken verpufften aufgrund schlechter Ausführung (14./15.), danach scheiterte Helena Faust in aussichtsreicher Position. Nach dem haltbar erscheinenden 0:2 (25.) riss Lana Jacobi dann ihre in den Zweikämpfen mitunter etwas zurückhaltenden Mitspielerinnen mit. Per Siebenmeter traf sie zum 1:2, und die überragende Hallen-Europameisterin zeichnete auch für beide Ausgleichstore verantwortlich. Eva Frank setzte die Kugel aus spitzem Winkel an Latte und Pfosten, doch als Lena Schüder die Hessinnen elf Minuten vor dem Ende erstmals nach vorn brachte, schien doch noch alles gut zu werden. Ein fragwürdiger Ausgleichstreffer (52.) und die eingangs ge- schilderte Schlussszene sollten alle eines Besseren belehren...

Tore, RRK: Jacobi (3/1), Schüder; TSV: Julia Peter, Sabine Halling (je 2); Zuschauer: 250; Schiedsrichterinnen: Schwarzmeier/Köppen (Frankfurt/Tübingen); Ecken: 4/0:1/0.

Rüsselsheimer RK: Sonja Thüner; Lena Jacobi, Charlotte van Bodegom, Lotta Hof, Lena Schüder, Vera Battenberg, Silke Müller, Helena Faust, Eva Frank, Petra Ankenbrand, Meike Acht (nur Samstag).


Aus "Main-Spitze" vom 12.01.2009:

Ersten Misserfolg abgewendet

Unbesiegte RRK-Hockeyspieler im Viertelfinale gegen den Club an der Alster

NÜRNBERG/RÜSSELSHEIM (ulz). Wie erwartet als Südgruppenerster empfängt der Rüsselsheimer RK am kommenden Wochenende _ mutmaßlich am Samstag - im DM-Viertelfinale vor eigenem Publikum den Nordzweiten Club an der Alster Hamburg, wobei die Generalprobe im abschließenden Match gegen HG Nürnberg (6:6) durchwachsen verlief. Tags zuvor gewann der deutsche Hallenmeister 7:4 bei Neuling Nürnberger HTC, bog dabei dank einer enormen Leistungssteigerung nach der Pause noch einen anfänglichen 0:3-Rückstand um.

Nürnberger HTC - RRK 4:7 (4:2). - In ihrem letzten Auswärtsspiel der Vorrunde zeigte der Ruder-Klub zwei völlig verschiedene Gesichter. Nürnberg, das bereits bei der 8:9-Hinrundenniederlage dem Favoriten 60 Minuten lang die Stirn bot, begann konzentriert und wollte sich unbedingt mit einem Prestigeerfolg von seinen Fans verabschieden. Der agile Christopher Wesley überraschte die Gäste gleich zum Auftakt mit zwei frühen ,,Buden" zum 2:0 (3.) und als Christian Tausendpfund das 3:0 nachlegte (21.), schien sich die erste Saisonniederlage der Hessen anzubahnen.

Der wieder mitwirkende Oliver Domke verwertete kurz vor der Pause dann eine Strafecke zum 2:4 aus Gästesicht, was seinem Team für Abschnitt zwei neue Hoffnung gab. Nach dem Seitenwechsel kam der Staffelerste wie verwandelt aus der Kabine, steigerte sich um hundert Prozent und drehte das Match noch ganz locker. Wichtig dabei, dass die Defensive um den starken Torhüter Andreas Späck nichts mehr zuließ und die Offensive zu ihrer alten Stärke aus dem Jahr 2008 zurückfand. Innerhalb von 60 Sekunden stand es 4:4, nach neun Minuten 4:6. Thomas Jost setzte in der Schlussminute den Schlusspunkt. "Wir haben am Anfang noch etwas ausprobieren wollen, weswegen mich der Halbzeit-Rückstand nicht wirklich irritiert hat. Allerdings standen wir zu schlecht an den Männern und haben die Nürnberger Treffer durch eigene Ballverluste begünstigt. Nach Wiederbeginn kehrten wir zu unserem bewährten Spielsystem zurück, waren dann klar spielbestimmend und gewannen völlig verdient", erklärte Trainer Kai Stieglitz.

Tore, RRK: Jost, O. Domke (je 2), Wohlfahrt, Wuttke, May; NHTC: Wesley (2), Tausendpfund, Woesch, Schiedsrichter: Lubrich/Neideck (Ludwigshafen/Speyer); Strafecken: 3/0:3/1; Zuschauer: 100.

RRK - HG Nürnberg 6:6 (3:2). - Für die wacker kämpfenden Gäste, die samstags bereits die zweitplatzierte TG Frankenthal 8:7 bezwungen hatten, war es ein ganz bitteres Ende. Die erst nach Ablauf der regulären Spielzeit von Christian Minar zum 6:6-Ausgleich verwandelte siebte Ecke machte den Abstieg der Franken perfekt; ansonsten hätte der Münchner SC den Weg zurück in die Zweitklassigkeit antreten müssen. Dabei hätte RRK-Coach Stieglitz liebend gern auf eine solche Art von Spannung verzichtet: "Das war völlig unnötig. Nach der schnellen 3:0-Führung schien alles auf eine Wiederholung des 9:4-Vorrundensieges hinauszulaufen. Doch dann vergaben wir zahlreiche Gelegenheiten, darunter viele Strafecken, was am Ende fast bestraft wurde. Gegen Hamburg müssen wir uns auf unsere Stärken besinnen, denn die Mannschaft will den Titel verteidigen, was ja zehn Jahre lang keinem Verein mehr gelungen ist."

Nach der Rüsselsheimer 3:0-Führung (15.) wachten die Gäste auf. Die Franken freuten sich, dass der Favorit etliche "Hochkaräter" vergab und sie selbst zum 2:3-Anschlusstreffer kamen. Nach dem Kabinengang setzte Nürnberg noch drei drauf, wobei Alex Nellner nicht nur für den 3:3-Ausgleich sorgte (31.), sondern auch die erstmalige HG-Führung markierte (3:4/33.). Erst nach dem 3:5 (41.) meldete sich der RRK zurück (4:5/42.), wobei sich an diesem Spielstand fast eine Viertelstunde lang nichts änderte. Als Schwarz zum 4:6 traf (56.) schien das fränkische Abstiegsgespenst vertrieben, doch der sichere Siebenmeterschütze Wuttke (59.) sowie Minar kannten keine Gnade. Ob der MSC sich erkenntlich zeigt?

Tore, RRK: O. Domke (3), Wuttke (1/1), Fuchs, Minar; HGN: Schmall (3), Nellner (2), Schwarz, Zuschauer: 125; Schiedsrichter: Albrecht/Müller-Wiedenhorn (Wiesbaden/München); Ecken: 7/1:3/1.

RRK: Späck; Minar, Trautmann, May, Klee, Fuchs, O. Domke, C. Domke, Jost, Wohlfahrt, Wuttke, Petersen (nur Samstag).


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 12.01.2009:

Tränen der Enttäuschung, Tränen der Wut

Hallenhockey: RRK-Damen verspielen durch zwei 4:4-Unentschieden noch die Teilnahme am DM-Viertelfinale

Von Frank Schairer

Spannung bis zur letzten Sekunde, doch es gab kein Happyend für die Bundesliga-Hockeydamen des Rüsselsheimer Ruderklubs. Die Mannschaft von Trainer Benedikt Schmidt-Busse hat es am Samstag verpasst, die Play-Off-Teilnahme klar zu machen. Beim Mannheimer HC sprang lediglich ein 4:4-Unentschieden heraus. So musste die Partie gegen Tabellenführer TSV Mannheim die Entscheidung bringen, ob die Hessen doch noch das Viertelfinale um den nationalen Hallentitel erreichen. In eigener Halle reichte es aber nur für ein neuerliches 4:4, was das Aus bedeutete.

RRK-Damentrainer Benedikt Schmidt-Busse

Mannheimer HC – Rüsselsheimer RK 4:4 (0:3). Für die Gastgeber ging es um den Klassenerhalt, die Rüsselsheimerinnen hätten mit einem Sieg aufgrund des besseren Torverhältnisses die Play-Off-Teilnahme in der Tasche gehabt. Dementsprechend engagiert gingen beide Teams zu Werke. Der RRK spielte zunächst abwartend und stand sicher in der Defensive. In der elften Minute verwandelte Eva Frank eine kurze Ecke zur 1:0-Führung, die binnen 60 Sekunden von Meike Acht ausgebaut wurde.

Nach dem Treffer zum 3:0 nach schönem Konter von Silke Müller in der 20. Minute zweifelte niemand im Rüsselsheimer Lager, dass man sich auf DM-Kurs befindet. MHC-Trainer Andreas Höppner warf nun alles in die Waagschale und änderte die taktische Ausrichtung seiner Mannschaft. Die Angriffe wurden nun vorwiegend über die rechte Seite vorgetragen.

In der 41. Minute gelang Lydia Haase per kurzer Ecke der 1:3-Anschlusstreffer. Doch Silke Müller stellte mit ihrem zweiten Treffer den alten Abstand wieder her. Zehn Minuten waren noch zu spielen – und wieder einmal bestätigte sich, dass in der Halle Spiele in kürzester Zeit – vor allem durch die Standards – eine rasante Wendung nehmen können.

Erst versenkte Elena Willig in der 50. Minute eine Ecke im Nachschuss zum 2:4, dann traf wieder Lydia Haase per kurzer Ecke zum 3:4. Höppner nahm nun seine starke Torfrau Maren Heinz vom Feld und brachte eine sechste Feldspielerin. Tatsächlich gelang Lenka Brtvova in der Schlussminute der Ausgleich, der für den Mannheimer HC den Klassenerhalt und für Eintracht Frankfurt den Abstieg bedeutete.

Beim RRK war der Ärger groß. Es trat das ein, was sich Trainer Benedikt Schmidt-Busse auf keinen Fall gewünscht hatte: Im letzten Vorrundenspiel musste nun ein Sieg gegen den TSV Mannheim her.

Rüsselsheimer RK – TSV Mannheim 4:4 (2:3). Der RRK hatte es in eigener Hand, mit einem Sieg hätte man sich fürs Viertelfinale qualifiziert. Ohne Irene Balek und Hannah Pehle scheiterten die RRK-Damen nach 60 Minuten unglücklich und müssen nun im Viertelfinale dem TSV Mannheim und der HG Nürnberg den Vorzug lassen.

Eigentlich war es das Spiel der Lena Jacobi. Willensstark ging sie voran und zeigte ihren Mitspielerinnen, was heute von ihnen gefordert war. Der RRK ging von Anfang an selbstbewusst und hochmotiviert in die Zweikämpfe, ein rasantes Spiel entwickelte sich. Die Gäste aus Mannheim hatten aber das Glück, mit der ersten und einzigen Strafecke in der achten Minute in Führung zu gehen. Sabine Halling erhöhte nach einer Unachtsamkeit in der Rüsselsheimer Defensive fünf Minuten vor der Pause auf 2:0.

Nun waren die Gastgeber gefordert und kamen zu einer Riesenchance, die von einer TSV-Spielerin nur auf Kosten eines Siebenmeters vereitelt werden konnte. Lena Jacobi trat an und verwandelte in der 27. Minute sicher.

Nur eine Minute später setzte sich Helena Faust in Szene und passte zu der entfesselt aufspielenden Lena Jacobi, deren Treffer zum 2:2 von einem kollektiven Jubelschrei ihrer Mannschaftskolleginnen begleitet wurde. Doch Mannheim bewies Klasse und kam durch Julia Peter noch vor der Pause zur erneuten Führung. Beim RRK wurden wieder viele Chancen fahrlässig vergeben. Nach der Pause neutralisierten sich die Teams zunächst. Erst als Eva Frank sich in der 41. Minute über rechts durchspielte und auf Lena Jacobi passte, begann die Partie wieder Züge eines Dramas anzunehmen.

Dem Treffer von Lena Jacobi wurde von den beiden Schiedsrichterinnen die Anerkennung versagt. Nur Sekunden später schloss wieder Jacobi nach einer Kombination über Silke Müller und Helena Faust ab, diesmal zählte der Treffer. Es stand 3:3. Der RRK war nun am Drücker.

Die überragende Lena Jacobi drang in den Schusskreis ein und passte im entscheidenden Moment auf Lena Schüder, die nur noch zum 4:3 einzuschieben brauchte. In der 48. Minute nahm RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse eine Auszeit und schwor sein Team auf die Schlussphase ein – zu diesem Zeitpunkt stand der RRK im Viertelfinale, und die Gäste vom TSV Mannheim waren ausgeschieden.

Zwei strittige Situationen sollten die Partie entscheiden: In der 51. Minute landete ein langer Ball bei TSV-Stürmerin Sabine Halling, die direkt zum 4:4 einschoss. Jedoch beschwerten sich die RRK-Spielerinnen, der Ball sei „geschlagen“ worden. Dazu Betreuer Thomas Blivier: „Das war ganz klar ein Schlag. Ich weiß nicht, wann sonst ein Ball geschlagen ist.“ Das Tor der Mannheimerinnen zählte, nur noch wenige Minuten blieben für den notwendigen Siegtreffer.

Schmidt-Busse schickte eine sechste Feldspielerin für die hervorragend parierende Sonja Thüner aufs Feld. Die letzten Sekunden tickten bereits, als es noch eine Ecke für den RRK gab. Letztlich wurde der Ball auf der Linie geklärt, ob regelgerecht, war der große Streitpunkt. Die Torraumschiedsrichterin entschied zunächst auf Siebenmeter für den RRK. Im Gespräch mit ihrer Kollegin nahm sie diese Entscheidung wieder zurück, und der TSV Mannheim jubelte, während man auf Rüsselsheimer Seite realisierte, dass man unerwartet ausgeschieden war.

Am Ende lagen die Nerven blank. Mit Tränen der Wut in den Augen beschwerten sich Silke Müller, Eva Frank und Lena Schüder beim Schiedsrichterduo. Die erfahrene Torfrau Sonja Thüner vergoss ihre Tränen der Enttäuschung in einer stillen Ecke der Sporthalle „Dicker Busch.“

Mannheimer HC – Rüsselsheimer RK 4:4 (0:3)

Tore: 0:1 Eva Frank (11./Ecke), 0:2 Meike Acht (12.), 0:3 Silke Müller (20.), 1:3 Lydia Haase (41./Ecke), 1:4 Silke Müller (47.), 2:4 Elena Willig (50./Ecke) 3:4 Lydia Haase (54./Ecke), 4:4 Lenka Brtvova

Schiedsrichter: Pagendarm/Lechner, Ecken: 3:9, Zuschauer: 300

Rüsselsheimer RK – TSV Mannheim 4:4 (2:3)

Tore: 0:1 Julia Peter (8./Ecke), 0:2 Sabine Halling (25.), 1:2 Lena Jacobi (26./Siebenmeter), 2:2 Lena Jacobi (27.), 2:3 Julia Peter (29.), 3:3 Lena Jacobi (41.), 4:3 Lena Schüder (43.), 4:4 Sabine Halling (51.)

Schiedsrichter: Schwarzmeier/Köppen, Ecken: 4:1, Zuschauer: 500

Kader des Rüsselsheimer RK am Wochenende: Sonja Thüner, Eva Frank, Helena Faust, Meike Acht, Verena Battenberg, Charlotte van Bogedom, Lotta Hof, Silke Müller, Lena Schüder, Lena Jacobi, Ela Tarlan


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 12.01.2009:

Hallenhockey-Bundesliga Süd

Rüsselsheim ist raus

VON CHRISTIAN STÖR

Das Drama näherte sich dem Höhepunkt. 4:4 stand es im entscheidenden Vorrundenspiel der Hallenhockey-Bundesliga Süd zwischen dem Rüsselsheimer RK und dem TSV Mannheim, als die Hessinnen in buchstäblich letzter Sekunde noch eine Strafecke zugesprochen bekamen. Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, da führte der RRK die Ecke noch aus, doch die Gäste aus Mannheim wehrten den Ball auf der Linie ab. Trotzdem jubelten zunächst die Rüsselsheimerinnen, hatte doch das Schiedsrichterinnengespann Natalie Schwarzmeier und Angelika Köppen wegen eines Regelverstoßes auf Siebenmeter entschieden. Als Lena Jacobi sich schon vorbereiten wollte, nahmen die Schiedsrichterinnen ihre Entscheidung aber zurück. Das Spiel war aus, Rüsselsheim hatte nach dem 4:4 (2:3) die Qualifikation für das Viertelfinale verpasst.

Große Enttäuschung

Die Enttäuschung war entsprechend groß. Noch fünf Minuten nach dem Abpfiff stand den Hessinnen die Fassungslosigkeit in die Gesichter geschrieben. "Ich kann's einfach nicht glauben", sagte Jacobi, "ich weiß nicht, wann das bei mir ankommt, dass wir am Wochenende nicht mehr dabei sind." Für die 23-Jährige war das Ausscheiden umso bitterer, als sie zuvor eine überragende Leistung gezeigt hatte. Fast die gesamten 60 Minuten hindurch stand sie auf dem Platz und verlieh dem Spiel ihres Teams in Abwesenheit der verletzten Kapitänin Irene Balek (Muskelfaserriss) die nötigen Impulse. Zudem glänzte sie als Torschützin, die nach zwei Gegentoren von Julia Peter (8.) und Sabine Halling (25.) erst zum 2:2 (26., Siebenmeter/27.) und nach einem weiteren Gegentreffer von Peter (29.) auch zum 3:3 traf (41.). Doch logischerweise war ihr ihre eigene Leistung egal: "Ich hätte lieber ein Scheißspiel gemacht, dafür aber gewonnen." Nach dem 4:3 von Lena Schüder (43.) stand Rüsselsheim kurzzeitig vor dem Einzug in die K.o.-Runde, doch das 4:4 von Sabine Halling (51.) machte diesen Traum zunichte.

Eintracht steigt ab

Viel schwerer als der verpasste Sieg gegen den TSV Mannheim wogen allerdings zwei andere Partien, die die Hessinnen unbedingt hätten gewinnen müssen. So führte Rüsselsheim am Samstag beim Mannheimer HC zehn Minuten vor Schluss mit 4:1, nur um in der 59. Minute noch den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Ähnliches war Rüsselsheim bereits am 21. Dezember im Heimspiel gegen den Münchner SC widerfahren. Nach einer 3:0-Führung zur Pause mussten sich die Hessinnen damals mit einem 3:3 begnügen. In solchen Situationen wird deutlich, dass Rüsselsheim "teilweise fast noch mit einem A-Jugendteam" spielt, wie Trainer Benedikt Schmidt-Busse sagte. "Die jungen Spielerinnen sind das Bundesliganiveau nicht gewohnt", so der Coach, der an der spielerischen Leistung trotzdem nichts auszusetzen hatte: "Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen." Trotzdem war das Ausscheiden für ihn "sehr enttäuschend", denn der 31-Jährige weiß, dass die Ansprüche in Rüsselsheim sehr hoch sind.

Enttäuscht waren auch die Spielerinnen von Eintracht Frankfurt, die nach nur einem Sieg aus zehn Partien den Klassenerhalt verpassten. Dagegen kämpfen die Spieler des Rüsselsheimer RK am kommenden Wochenende im Viertelfinale gegen den Club an der Alster um den Einzug ins Halbfinale.


Aus "Main-Spitze" vom 12.01.2009:

RRK-Herren gegen Alster

(kri). Aus der erhofften Doppelveranstaltung vor eigenem Publikum wird nichts: Wenn am kommenden Wochenende die Teilnehmer an der Endrunde um die Hallenhockey-DM in Duisburg ermittelt werden, hat der Rüsselsheimer RK nur noch ein Eisen im Feuer. Da das Damenteam des RRK gegen beide Mannheimer Vereine über 4:4-Unentschieden nicht hinauskam, ist die Saison für den neunfachen Champion unerwartet beendet. Die Rüsselsheimer Herren dagegen beendeten nach dem 7:4 beim Nürnberger HTC und dem 6:6 im Heimspiel gegen die HG Nürnberg die Südgruppe der Bundesliga ohne Niederlage und bekommen es auf dem Weg zur Titelverteidigung im Play-off-Viertelfinale nun mit dem Club an der Alster Hamburg zu tun.


Aus "Main-Spitze" vom 13.01.2009:

"Wir haben einfach zu oft remis gespielt"

RRK-Trainer Schmidt-Busse hat bitteres Aus noch nicht verdaut / Video zeigt: Ball berührte die Schulter

Erstmals seit zehn Jahren sind die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK nicht mehr dabei, wenn die Hallenrunde in ihre entscheidende Phase tritt. In der damals noch zweigleisigen Bundesliga hatte der RRK in der Saison 1998/99 dem Berliner HC und Eintracht Frankfurt den Vortritt lassen müssen.  

Nach acht Viertelfinalstarts hintereinander sitzt der Stachel der Enttäuschung naturgemäß tief. Was aber in erster Linie auf das unrühmliche Ende des entscheidenden Heimspiels gegen TSV Mannheim (4:4) am Sonntag in der Sporthalle Dicker Busch zurückzuführen ist. Unter anderem war bei der Schlussecke ein zuerst verhängter Siebenmeter zurückgenommen worden. Nicht zuletzt deshalb gibt es für Trainer Benedikt Schmidt-Busse (31) bei aller Enttäuschung keinen Grund, den Stab über seinem Team zu brechen, das mit einem Durchschnittsalter von 23,5 Jahren noch Entwicklungspotential hat.

Das Drama gegen den TSV Mannheim liegt 24 Stunden zurück. Haben Sie den K.o. und die Entscheidung der Unparteiischen bei der letzten Spielszene schon verdaut?

Schmidt-Busse: Nicht wirklich; das braucht mehr Zeit. Zumal das Video ganz eindeutig zeigt, dass der Ball auch die Schulter berührt. Ich will aber keinesfalls wieder in die Ecke gerückt werden, es habe nur an den Schiris gelegen. Allerdings fand ich die Ansetzung angesichts der Bedeutung des Spiels schon sehr unglücklich. Die eine Schiedsrichterin ist sehr jung und entsprechend unerfahren, die andere hatte im Hinspiel in Mannheim einen schlechten Tag. Andererseits ist es aber leider so, dass es insgesamt kaum Bessere gibt.

Wenn unter dem Strich ein Punkt zum Viertelfinale, ein weiterer zum Heimrecht fehlt, grübelt man bestimmt über das abschließende Spiel hinaus, wo der eine oder andere Zähler liegen gelassen wurde. Sie auch?

Schmidt-Busse: Natürlich wäre es falsch, unser Ausscheiden nur am extrem unglücklichen 4:4 gegen den TSV Mannheim festzumachen. Gegen den Münchner SC und beim Mannheimer HC haben wir trotz starker erster Halbzeiten und deutlicher Führungen nicht gewonnen. Insgesamt haben wir bei der 3-Punkte-Regel einfach zu oft remis gespielt - mit der rechnerischen Konsequenz, trotz des besten Torverhältnisses eben nur Dritter geworden zu sein.

Der RRK hat mit den jüngsten Kader aller 24 Bundesligisten. Hat es an Erfahrung gemangelt oder sind noch nicht alle spielerisch so weit?

Schmidt-Busse: Der Anspruch ist hier traditionell sehr hoch, das Viertelfinale und sogar mit Heimrecht wird quasi vorausgesetzt. Mit diesem Druck sind vielleicht nicht alle gleich gut zurechtgekommen, was aber normal ist. Schließlich haben in dieser Saison Leute Verantwortung übernehmen müssen, die das erste Mal dabei waren oder selbst in jungen Jahren eher geringe Spielanteile hatten. Die geistige Routine in kritischen Situationen kann da einfach nicht vorhanden sein. Ich finde es aber ganz toll, wie die Jungen das insgesamt hinbekommen und sich entwickelt haben. Leider hatten wir teilweise wirklich extremes Schusspech, und dass unsere Kapitänin und Haupteckenschützin Irene Balek die letzten drei Spiele verletzt ausgefallen ist, tat sein Übriges.

Befürchten Sie personelle Konsequenzen aufgrund des Ausscheidens?

Schmidt-Busse: Da ist momentan nichts absehbar und nichts wahrscheinlicher geworden als vor der Saison. Die Mädels waren am Sonntag noch zusammen weg, und die Stimmung war grundsätzlich gut. Aber natürlich ist man nie davor gefeit, dass die eine oder andere sich nach dem Abitur aus Studiengründen verändert.

Die RRK-Herren haben erreicht, was Ihnen und Ih- rem Team verwehrt blieb. Was trauen Sie der Mannschaft zu?

Schmidt-Busse: Viertelfinal-Gegner Alster ist ein Team, das nie einfach zu schlagen ist. Allerdings legen die Hamburger nie so einen großen Wert auf die Halle und bereiten sich bereits intensiv auf das EHL-Achtelfinale im Freien vor. Was ich von unseren Herren in dieser Saison gesehen habe, war echt stark. Man hat den Eindruck, dass sie jederzeit in der Lage sind, den Schalter umzulegen. Deshalb räume ich ihnen eine reelle Chance ein, den Titel zu verteidigen.

Wie und wann geht´s bei den Damen weiter?

Schmidt-Busse: Mit Ausnahme von Lena Jacobi und Eva Frank, die am 28. Januar mit dem A-Kader nach Südafrika fahren, machen wir jetzt erst mal Pause. Sobald es die Witterung zulässt, werden wir in Kleingruppen die eine oder Einheit am Sommerdamm absolvieren. Richtig los geht´s mit dem Feldtraining im März, und vom 3. bis 5. April starten wir beim EWR-Cup in Worms.

Das Gespräch führte Martin Krieger


Von "www.hockeyliga.de":

RRK hat Minimalziel verpasst

Eine ebenso große Sensation wie die Viertelfinal-Qualifikation der Damen von Aufsteiger HG Nürnberg in der Süd-Staffel ist die Tatsache, dass der Rüsselsheimer RK nicht dabei ist. Der neunfache Deutsche Hallen-Champion und 15-malige Hallen-Europapokalsieger hat bei kaum einer Endrunde in den vergangenen 20 Jahren gefehlt und hat nun nicht mal den Sprung ins Viertelfinale geschafft. „Wir haben die Dramatik in der Süd-Gruppe ja selbst mitgeschrieben und sind natürlich besonders traurig, weil es am Ende so knapp war“, sagte Trainer Benedikt Schmidt-Busse. „Aber wer weiß, wozu es gut ist. Womöglich wächst man an solchen Erlebnissen. Es ist ja nicht so wie zu Hoch-Zeiten des RRK, als die jungen Spielerinnen die Erstliga-Luft von der Bank aus geschnuppert haben. Heute müssen sie gleich mit ran und da kann man eben nicht erwarten, dass immer alles gleich fehlerfrei läuft.“ Nach ein paar freien Tagen gelte die Konzentration ab sofort wieder der Feld-Saison: „Da haben wir ja auch noch ein Eisen im Feuer!“


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 14.01.2009:

Wird Spiel wiederholt?

Hallenhockey: Laut RRK könnte Regelverstoß den DM-Viertelfinaleinzug verhindert haben

e/bau Der Rüsselsheimer RK hat gegen die Wertung des Hallenhockey-Bundesligaspiels der Damen zwischen dem RRK und dem TSV Mannheim Einspruch erhoben. Dies teilte Abteilungsleiter Martin Müller gestern mit. Die Partie am Sonntag endete 4:4-Unentschieden.

Nach einer Strafecke für Rüsselsheim wenige Sekunden vor Schluss wurde zunächst auf Siebenmeter für den Ruder-Klub entschieden. Nach einer Unterredung zwischen den beiden Schiedsrichterinnen wurde die Entscheidung zurückgenommen und das Spiel abgepfiffen.

Das aber entspricht laut RRK nicht den Regeln. „Der Ball hatte bei der vermeintlichen Körperabwehr den Schusskreis nicht verlassen. Damit war die Ecke noch nicht beendet. Die Unterbrechung durch den Siebenmeterpfiff und die anschließende Änderung der Entscheidung hätte eine unbedingte Wiederholung der Strafecke zur Folge haben müssen“, meint Müller.

Die Unparteiischen hätten folglich einen Regelverstoß begangen. „Deswegen haben wir eine Wiederholung des Spiels beantragt“, erklärt der Spartenleiter Hockey. Hätte der RRK noch mit 5:4 gewonnen, wäre er ins Viertelfinale um den nationalen Hallentitel eingezogen.

Vom Remis der Rüsselsheimerinnen in jenem letzten Vorrundenspiel profitierte nicht nur Gegner TSV Mannheim, der mit 20 Zählern Gruppenerster wurde, sondern auch Neuling HG Nürnberg (19), der in der Endabrechnung ein Zähler besser dasteht als der neunfache deutsche Hallenchampion aus Rüsselsheim.

Der Deutsche Hockey-Bund wird sich des Falles umgehend annehmen müssen, denn die Play-Off-Runde um den Hallentitel beginnt bereits am kommenden Samstag. Nach derzeitigem Stand tritt der Zweite der Bundesliga-Südgruppe, HG Nürnberg, beim Club an der Alster an, während der TSV Mannheim den UHC Hamburg empfängt.


Aus "Main-Spitze" vom 14.01.2009:

RRK-Damen wieder im Rennen um die DM

Hockey-Spiel gegen den TSV Mannheim wird wegen eines Regelverstoßes wiederholt / Termin noch offen

(kri/br). Der Rüsselsheimer RK hat erfolgreich gegen die Wertung des 4:4 im abschließenden Bundesliga-Heimspiel seines Damenteams gegen TSV Mannheim Protest eingelegt. Das Spiel wird wiederholt, weshalb der bereits ausgeschieden gewesene RRK nun doch wieder im Rennen um die Deutsche Meisterschaft ist.  

Was bedeutet Schluss-Strafecke

Im umfangreichen Regelwerk des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) ist das Procedere bei einer Schlussecke die Spielzeit in Halbzeit eins der zwei ist bereits abgelaufen explizit erläutert.

Demnach ist eine Schlussecke beendet ...

wenn der Ball den Schusskreis um mehr als drei Meter oder zum zweiten Mal verlassen hat

bei Grundlinien- oder Seitenaus

bei Freischlag der Angreifer vor dem Schusskreis

wenn ein Tor erzielt wurde

wenn das angreifende Team einen Fehler begeht.

Das Spiel wird um eine weitere Ecke oder Siebenmeter verlängert ...

sofern ein Verteidiger einen Fehler begeht

oder eine Bullysituation entsteht.

□ Nach Auffassung des RRK hätten die Schiedsrichterinnen nach dem zurückgenommenen Siebenmeterpfiff auf Bully entscheiden und somit den Gastgeberinnen eine weitere Ecke zusprechen müssen. Stattdessen wurde die Partie aber beendet. (kri).

Nach einer abendlichen Vorstandssitzung und der Begutachtung der Videoaufnahme vom Sonntag beschlossen die RRK-Verantwortlichen einhellig, den Widerspruch auf den Weg zur zuständigen Staffelleiterin zu bringen. "Dazu habe ich Uta Selzer auf den Anrufbeantworter gesprochen", berichtete Martin Müller. Für den RRK-Abteilungsleiter war die Sache klar: "Dass die Schiedsrichterinnen das Spiel für beendet erklärt haben, nachdem sie bei der Schlussecke die zunächst gefällte Siebenmeterentscheidung für uns zurückgenommen hatten, ist ein eindeutiger Regelverstoß." Bei einer Schlussecke, die nach Ablauf der regulären Spielzeit ausgeführt wird, gelten besondere Regeln (siehe Infokasten). TSV-Trainer Uli Weise war gestern für eine Stellungnahme telefonisch nicht erreichbar.

Obwohl das Regelwerk des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) in diesem Fall eigentlich keine Interpretationsmöglichkeit zulässt, war Müller gestern Nachmittag noch unsicher, wie sich der zuständige Ausschuss verhält. "In der Spielordnung steht, dass unverzüglich entschieden werden soll, aber dass das auch bis zu vier Wochen dauern kann", so Müller. Schließlich müssen die Unparteiischen und der Gegner Gelegenheit erhalten, Stellung zu beziehen. Zeit indes hatte der Ausschuss –  bestehend aus den drei Staffelleitern der Bundesligen und einem Vertreter der Schiedsrichterkommission – nicht. Bereits für das bevorstehende Wochenende war das DM-Viertelfinale angesetzt.

Deshalb fiel die Entscheidung auch schnell. Gestern Abend erhielten die RRK-Verantwortlichen die Nachricht, dass dem Protest stattgegeben wird und das Spiel wegen des Regelfehlers der Schiedsrichterinnen wiederholt werden muss. Ein Termin für die Nachholpartie steht noch nicht fest, muss aber kurzfristig gefunden werden. Schließlich ist die Damen-Endrunde in Duisburg für den 24./25. Januar fest geplant und es muss bis dahin noch das Viertelfinale gespielt werden.

Gewinnt der RRK das Wiederholungsspiel, zieht er statt Mannheim doch noch ins Viertelfinale ein. Zum Protest sagte Müller: "Das waren wir unseren Damen einfach schuldig." Diese haben gestern Abend schon wieder trainiert ...


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 15.01.2009:

Zweite Chance für Rüsselsheim

Hallenhockey: Spiel gegen TSV Mannheim um Viertelfinal-Einzug wird heute wiederholt

Die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK dürfen ihre Partie gegen den TSV Mannheim wiederholen. Sie erhalten damit die Chance, doch noch ins Viertelfinale um die deutsche Hallen-Meisterschaft einzuziehen.

Am heutigen Donnerstag um 20.30 Uhr erwartet nun der RRK den TSV in der Sporthalle Dicker Busch. Die Begegnung musste vor dem Wochenende ausgetragen werden, denn das Viertelfinale ist schon für Samstag geplant.

Die Rüsselsheimerinnen hatten am Sonntag gegen den Ausgang ihres letztes Saisonspiels gegen den TSV Mannheim, das 4:4 endete, Protest eingelegt (wir berichteten), weil die Schiedsrichterinnen nach Ansicht des RRK in der letzten Minute bei einer Strafecke einen Regelverstoß begangen hätten. Diesem Einspruch wurde jetzt stattgegeben.

Das Viertelfinale der Herren um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft zwischen Titelverteidiger RK Rüsselsheim und dem Club an der Alster Hamburg steigt indes am nächsten Samstag nun um 15 Uhr. Auf diesen Termin einigten sich die Vereinsverantwortlichen.

Austragungsort ist die Rüsselsheimer Sporthalle Dicker Busch. Der Sieger der Partie ist für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft am 24./25. Januar in Duisburg qualifiziert.


Aus "Mannheimer Morgen" vom 15.01.2009:

Hockey: TSVMH muss nach Protest heute erneut nach Rüsselsheim

Viertelfinal-Teilnahme plötzlich wieder fraglich

Selten war die Südgruppe der Hallenbundesliga der Damen so spannend, doch auch nach Ablauf der Hallenrunde findet die Bundesligasaison eine Fortsetzung. Der Rüsselsheimer RK hat Protest gegen die Wertung des letzten Rundenspiels gegen des TSV Mannheim Hockey (4:4) eingelegt, dem der Zuständige Ausschuss (ZA) am Mittwochnachmittag stattgegeben hat.

Die Schiedsrichter hatten bei einer Strafecke nach Ablauf der Spielzeit einen Formfehler begangen, wogegen der RRK Protest einlegte. Bei dieser kurzen Ecke hatte eine TSVMH-Verteidigerin den Ball gegen den Körper bekommen, woraufhin der zuständige Schiedsrichter auf Siebenmeter entschied. Nach Protesten der Mannheimerinnen besprach sich der Schiedsrichter mit seinem Kollegen und entschied daraufhin auf Abschlag für den TSVMH. Doch da der Ball nach der Ecke das Spielfeld nicht verlassen hatte, hätte nicht auf Abschlag entschieden werden dürfen.

Der ZA hat für heute Abend (20.30 Uhr) nun das Spiel in Rüsselsheim neu angesetzt. Gewinnt nun der RKK, sind die Hessinnen Gruppenerster und bestreiten das Viertelfinale gegen den Uhlenhorster HC, während der TSVMH auf den dritten Platz zurückfallen würde. Holt der TSVMH jedoch wiederum mindestens einen Punkt oder gewinnt sogar, bleibt es dabei, dass der TSVMH im Viertelfinale auf den UHC trifft. Anspielzeit bliebe weiterhin Samstag, 16.30 Uhr. Der TSVMH wird laut Sportlichem Leiter Matthias Wossidlo Einspruch einlegen, so dass sich die endgültige Entscheidung weiter verzögern könnte. Möglich wäre sogar, dass das Nachholspiel unter Vorbehalt gespielt wird. stem


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 15.01.2009:

Hoffnung für RRK-Frauen

Spiel soll wiederholt werden

Der Rüsselsheimer RK hat erfolgreich Protest gegen die Wertung der Partie gegen den TSV Mannheim am letzten Vorrundenspieltag der Hallenhockey-Bundesliga eingelegt. Die Begegnung, die von entscheidender Bedeutung für den Einzug ins Viertelfinale ist, soll heute um 20.30 Uhr wiederholt werden. Allerdings hat Mannheim bereits angekündigt, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen und das Bundesschiedsgericht des Deutschen Hockey-Bundes anzurufen.

Anlass des Protests war das Verhalten der Schiedsrichterinnen Natalie Schwarzmeier und Angelika Köppen, die im Anschluss an eine nach Ablauf der regulären Spielzeit ausgeführte Strafecke zunächst auf Siebenmeter zugunsten der Rüsselsheimerinnen entschieden hatten, bevor sie ihre Meinung änderten und das Spiel für beendet erklärten. Der Ausschuss, der über den Einspruch des RRK beriet, erkannte im Verhalten der Schiedsrichterinnen einen Regelverstoß und gab dem Protest am Dienstag statt. Sollten die Hessinnen das Wiederholungsspiel gewinnen, würden sie am Wochenende im Viertelfinale auf den UHC Hamburg treffen. chris


Aus "Main-Spitze" vom 15.01.2009:

Entscheiden Juristen über Play-off-Start?

Bundesliga-Ausschuss hat RRK-Spiel gegen TSV Mannheim für heute Abend neu angesetzt

Können die Hockeydamen von Rüsselsheimer RK und TSV Mannheim heute Abend ab 20.30 Uhr in der Sporthalle Dicker Busch eine sportliche Lösung herbeiführen oder haben fortan die Juristen das Sagen? Die von der Staffelleitung verfügte Neuansetzung des abschließenden Bundesligaspiels ist trotz eines weitgehend einheitlich beurteilten Regelverstoßes der Unparteiischen nicht in trockenen Tüchern.  

Von Martin Krieger

Obwohl gestern aus den übergeordneten Gremien des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) – das Bundesschiedsgericht unter Vorsitz des Hamburgers Hans-Dieter Jörgens war um 18 Uhr noch nicht involviert – keine wasserdichten Vorgaben kamen, hat sich der RRK für eine Neuauflage der Partie um den ersten Tabellenplatz in der Südstaffel gerichtet. "Ich habe mit dem Sportamt abgeklärt, dass wir um 20.30 Uhr beginnen können, so wie das der Staffelleiter angesetzt hat. Und ich hoffe, dass möglichst viele Rüsselsheimer kommen und die Mannheimer nicht wieder ein Heimspiel haben wie am Sonntag", sagt Martin Müller.

Der Abteilungsleiter des Ruderklubs hatte sich nach dem verblüffend schnellen Votum pro RRK durch Staffelleiter Frank Selzer (Bremen) am späten Dienstagabend vergeblich darum bemüht, dessen Bitte um eine rasche Einigung mit dem TSV aufgrund des großen Zeitdrucks umzusetzen. Aus der Reaktion des Mannheimer Gesprächspartners, so Müller, habe sich unschwer ableiten lassen, "dass die das keinesfalls so einfach hinnehmen werden. Dafür habe ich Verständnis, nicht aber für die meisten der vorgebrachten Argumente."

Obwohl der zuständige Ausschuss – nach Rücksprache mit allen Betroffenen und einer Rückfrage bei einem Mitglied der Schiedsrichter- und Regelkommission – den Rüsselsheimer Protest offenbar für hieb- und stichfest hält und deshalb die Neuansetzung terminierte, ist Selzers Einfluss freilich begrenzt. "Er kann Mannheim nicht zwingen, anzutreten", sagt Müller. Da der TSV mittlerweile Rechtsanwalt Roland Halling (Speyer) – Vater der TSV-Spielerin Sabine Halling und pikanterweise selbst einige Jahre Vorsitzender der DHB-Bundesschiedsgerichts (!) – eingeschaltet hat und dieser offenbar glaubt, einen juristischen "Schlupfwinkel" in den Auslegungen zum Thema "Schlussecke" gefunden zu haben, wäre als nächstes nun zwangsläufig das Bundesschiedsgericht an der Reihe.

"Wenn von dort eine Neuansetzung verfügt wird, muss diese auch umgesetzt werden. Unabhängig davon, wie der Fall in letzter Instanz vom Bundesoberschiedsgericht sachlich bewertet wird", erläutert Selzer. Dass Juristen möglicherweise dafür sorgen, dass die Damen-Endrunde am 24./25. Januar in Duisburg kippt und neben einem Imageschaden enorme Regressforderungen die Folge wären, ist dem Bundesliga-Koordinator bewusst: "Das wäre der schlimmste anzunehmende Fall."

RRK-Mädels top motiviert

Während Mannheims Trainer Uli Weise keinen Kommentar abgeben wollte und auf das schwebende Verfahren verwies, redete dessen Rüsselsheimer Kollege Klartext: "Wenn ich die verbalen Aussagen einiger DHB-Leute zum Maßstab nehme und das gültige Regelwerk anwende, kann es nur eine Spielwiederholung geben. Und deshalb bin ich ganz klar dafür, alle juristischen Mittel auszuschöpfen", sagt Benedikt Schmidt-Busse. Martin Müller sieht das ähnlich: "Wenn man nicht bereit ist, so eine Sache bis zum Ende durchzuziehen, braucht man erst gar nicht anzufangen."

Zurück zum Sportlichen: Als Schmidt-Busse am Dienstag um kurz vor 20 Uhr in die Sporthalle Dicker Busch kam, hatte sich das positive Selzer-Urteil dort bereits herumgesprochen. "Natürlich sind die Mädels happy und top motiviert, diese zweite Chance zu nutzen", berichtet der RRK-Coach. Dass die neue Situation seinem Team einen psychologischen Vorteil beschert und neben der zuletzt Grippe geschwächten Meike Acht eventuell sogar die lange verletzte Kapitänin Irene Balek mitwirken könnte, mag Schmidt-Busse nicht bestreiten. "Auf der anderen Seite waren wir in dieser Runde bislang vom Glück wirklich nicht begünstigt." Und: "Wenn die Mannheimer länger darüber nachdenken, sollte ihnen klar sein, dass sie keinen Vorteil davon haben, wenn sie die Austragung des Wiederholungsspiels nach hinten schieben." Bereits am Samstag soll bekanntlich das Play-off-Viertelfinalspiel gegen UHC Hamburg steigen. Die Frage bleibt, gegen wen?

Anfeindungen im Internet

Nachdem im Gästebuch des TSV gestern um kurz vor 13 Uhr erstmals ein Artikel zum Thema eingestellt worden war, wurde dort in der Folgezeit Dampf abgelassen. Bis 18.43 Uhr kamen 59 Einträge zusammen, von denen allerdings nur wenige unter die Gürtellinie zielten. Von "doofen Verlierern" bis "unsportlich, peinlich und arrogant" ist dort zu lesen bis dahin, "dass der Martin Müller einen Deal mit dem Selzer hat". Dass sich allerdings der Münchner SC – so der Absender nicht "getürkt" ist – zu Wort meldet und den RRK-Protest als "Unverschämtheit" bezeichnet, verwundert doch. Sind die MSC-Männer nicht nur deshalb erstklassig geblieben, weil sich der ungefährdete Spitzenreiter RRK bis zur letzten Sekunde gegen eine Heimpleite gegen den Tabellenletzten HG Nürnberg stemmte?


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 16.01.2009:

RRK im Viertelfinale

Hallenhockey: Rüsselsheimerinnen gewinnen Bundesliga-Wiederholungsspiel mit 4:1

Die Bundesliga-Damenmannschaft des Rüsselsheimer RK, neunfacher deutscher Hallenmeister, hat gestern Abend das Wiederholungsspiel um den Einzug in die Playoffs gegen den TSV Mannheim mit 4:1 (1:1) gewonnen. Dabei ließen sich die Rüsselsheimerinnen auch von einem 0:1-Rückstand nicht verunsichern und drehten vor allem in der zweiten Halbzeit auf. Damit empfangen die Hockeyspielerinnen vom Main als Erster der Bundesliga-Südgruppe am Wochenende im DM-Viertelfinale den Nord-Zweiten UHC Hamburg.

Der RRK hatte gegen die Wertung des letzten Vorrundenspiels Einspruch erhoben. Beim Stand von 4:4 hatte das Team nach Spielende im Anschluss an eine Strafecke einen Siebenmeter zugesprochen bekommen, eine Aussprache zwischen den Schiedsrichterinnen führte aber zur Rücknahme der Entscheidung und Spielbeendigung.

Das Schiedsgericht des Deutschen Hockey-Bundes teilte die Auffassung der Rüsselsheimer, dass sich die Unparteiischen nicht ans Regelwerk gehalten hatten. Die abgewehrte Ecke hätte wiederholt werden müssen, folglich kam es kurzfristig zur Neuansetzung dieser für die Playoff-Teilnahme wichtigen Bundesligapartie. Der RRK empfängt nun den UHC Hamburg am Samstag , die Anstoßzeit ist noch offen.


Ende gut, alles gut? Die RRK-Hockeyspielerinnen (Eva Frank, Lena Schüder, Lotta Hof, Silke Müller) stehen nach dem 4:1-Erfolg über TSV Mannheim sportlich im DM-Viertelfinale

Aus "Main-Spitze" vom 16.01.2009:

Hockeydamen nutzen ihre zweite Chance

Wiederholungsspiel gegen TSV bringt 4:1-Sieg

(kri). Am Nachmittag hatten die Anwälte des DHB-Bundesschiedsgerichts die Austragung der Partie per einstweiliger Verfügung angeordnet und dem Rüsselsheimer RK somit einen Teilerfolg zugebilligt, dann sorgten die heimischen Hockeydamen auch sportlich für klare Verhältnisse und dürfen nun wieder von der DM-Endrunde träumen: In der Neuauflage des abschließenden Heimspiels gegen TSV Mannheim, dessen 4:4-Wertung aufgrund eines Regelverstoßes der Unparteiischen nach einem RRK-Protest vom zuständigen Bundesliga-Ausschuss aufgehoben worden war, nutzten die Hessinnen ihre zweite Chance und setzten sich gestern Abend nach einem weitgehend überlegen geführten Spiel vor gut 300 Zuschauern in der Sporthalle Dicker Busch verdient mit 4:1 (1:1) Toren durch. "Der psychologische Vorteil lag heute auf unserer Seite", so der spürbar erleichterte, aber keinesfalls euphorische RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse.

Bevor das Viertelfinal-Heimspiel an gleicher Stätte gegen den Nordzweiten UHC Hamburg – Anpfiff am Samstag soll entweder um 13 oder um 17 Uhr sein – gebongt war und entsprechend bejubelt wurde, war es allerdings ein hartes Stück Arbeit und ein weiter Weg. Der TSV, gleichwohl ohne drei Stammkräfte angereist und entsprechend geschwächt, nutzte nach vier Minuten die erste Ecke zur Führung und erhöhte den Druck auf die zum Siegen verdammten Gastgeberinnen. Diese wirkten teilweise übermotiviert und agierten oft arg hektisch, was zu Lasten der Präzision ging. Die erste Ecke wurde zudem von der Linie "gefischt", die fünf folgenden im ersten Durchgang waren schlicht eine Katastrophe. Zum Glück entwickelte der Gast kaum Torgefahr, und so konnte Eva Frank fünf Minuten vor dem Kabinengang im Nachschuss dafür sorgen, dass der Ruder-Klub nicht mit einem Rückstand in den zweiten Abschnitt gehen musste.

Nach der Pause bekam der optimal besetzte RRK immer mehr Oberwasser, während die Beine der zehn Mannheimerinnen zunehmend schwerer wurden. Als die erstmals seit ihrem Muskelfaserriss wieder mitwirkende Kapitänin Irene Balek in Minute 34 die siebte Ecke mit Wucht in den Winkel schlenzte, stand die Tür zum Viertelfinale einen Spalt offen. Lena Jacobi (49.) und die herausragende Silke Müller, per feinem Solo, ließen die RRK-Fans – darunter Oberbürgermeister Stefan Gieltowski – endgültig frohlocken. Dies freilich unter Vorbehalt, denn ein Urteil zum Mannheimer Widerspruch gegen die Neuansetzung hat das DHB-Bundesschiedsgericht noch nicht gefällt. Oder zieht der TSV nach zwei Niederlagen am "grünen Tisch" und dem sportlichen 1:4 seinen Einspruch nun vielleicht zurück?

Tore, RRK: Frank, Balek, Jacobi, Müller; TSV: Sarah Heller; Zuschauer: 300; Schiedsrichter: von Ameln/Hoffmeister (Rheydt/Mainz); Ecken: 8/2:4/1.

RRK: Sonja Thüner; Lena Jacobi, Lotta Hof, Irene Balek, Charlotte van Bodegom, Lena Schüder, Vera Battenberg, Silke Müller, Helena Faust, Eva Frank, Meike Acht.


Aus "Main-Spitze" vom 17.01.2009:

Der Laie wundert sich

Hockey rühmt sich – zu Recht – die erfolgreichste deutsche Ballsportart zu sein. Bei Olympischen Spielen, wie zuletzt im vergangenen Jahr in Peking mit Gold für die Herren, ist auf die Spielerinnen und Spieler mit dem Krummstock immer Verlass, wenn es um die Ausbeute für den Medaillenspiegel geht. Doch während der Olympiade (so heißt offiziell der Zeitraum von vier Jahren zwischen zwei Olympischen Spielen) führen die Akteure ein Schattendasein. Ein Lehrstück, warum das so ist, gab es in den vergangenen Tagen auf der rechtsrheinischen Seite zu bestaunen.

In Rüsselsheim hatte die Damenmannschaft des dort beheimateten RRK Protest gegen die Wertung des letzten Hallen-Bundesliga-Spiels gegen den TSV Mannheim (4:4) eingelegt. Aus RRK-Sicht vollkommen legitim und auch erfolgreich, denn es lag ein Regelverstoß seitens der Schiedsrichterinnen vor. Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) reagierte schnell und setzte ein Wiederholungsspiel an, das die Rüsselsheimerinnen 4:1 gewannen und nun an diesem Samstag statt des TSV im Viertelfinale gegen den UHC Hamburg antreten - wobei noch nicht klar ist, ob es ein weiteres Vorgehen der Mannheimerinnen geben wird.

Nicht die Tatsache, dass es zu diesem juristischen Geplänkel gekommen ist, sondern das komplizierte Regelwerk ist mit ein Grund dafür, dass Hockey beim Bemühen um mehr Öffentlichkeit oft über die eigene Füße bzw. den eigenen Schläger stolpert. Es kann nicht sein, dass selbst fachkundige Zuschauer auf der Tribüne rätseln müssen, warum ein Unparteiischer jetzt gerade gepfiffen hat. Wie leicht hat es dagegen der Fußballfan, der sich herzhaft über Schiedsrichter-Entscheidungen echauffieren kann, weil er sich ganz sicher ist, dass er genau andersherum entschieden hätte (was dem Fußball noch genügend Stoff für Sportschau-Sendungen und Diskussionen an Stammtischen liefert).

Und so wird die "Hockey-Familie" auch in Zukunft weitgehend unter sich bleiben und sich wundern, wie es anderen Sportarten gelingt, ihre längst nicht so spektakulären Erfolge gewinnbringend in der Öffentlichkeit - sprich im Fernsehen - zu präsentieren. Aber in drei Jahren ist ja wieder Olympia (nicht Olympiade!).


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.01.2009:

Auf Betriebstemperatur

Hallenhockey: Rüsselsheimer RK-Damen sind nach dem 4:1-Sieg im Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim fit für das heutige Viertelfinal-Heimspiel gegen den UHC Hamburg

Von Frank Schairer

Die Frauen des RK Rüsselsheim genießen am heutigen Samstag um 12.30 Uhr im Viertelfinale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in der Sporthalle „Dicker Busch“ gegen den UHC Hamburg Heimrecht. Dazu kam es, da die RRK–Frauen – wie gestern kurz berichtet – das Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim am Donnerstagabend in vollbesetzter Halle mit 4:1 gewannen.

Lautstark von den eigenen Fans unterstützt, kamen die RRK-Damen gut in die Partie. Doch die Gegnerinnen vom TSV Mannheim bewiesen in der fünften Minute, warum auch sie diesmal einen Platz im Play-off-Viertelfinale verdient gehabt hätten. Mit der ersten kurzen Ecke gingen die Gäste durch Sarah Heller in Führung.

Unbeeindruckt davon übernahm der RRK die Initiative, ließ aber im ersten Durchgang sechs Strafecken ungenutzt. Um die 20. Minute kam Mannheim zu seiner zweiten Chance, doch dieses Mal stürmte die wild entschlossene RRK-Keeperin Sonja Thüner heraus und parierte exzellent.

Nach einer Auszeit nutzte Eva Frank die Gelegenheit zum Ausgleich. Der RRK hatte danach die Partie im Griff. In der Defensive arbeitete der Gastgeber vorzüglich, und Mannheim kam in den zweiten 30 Minuten nur zwei Mal gefährlich in den gegnerischen Schusskreis.

Die gesamte Rüsselsheimer Mannschaft spielte nun an der Leistungsobergrenze, und gerade die Ecken führten nun zum Erfolg. In der 33. Minute traf Irene Balek mit der siebten Ecke zur umjubelten 2:1-Führung. Nach einer Großchance von Helena Faust folgte die achte Ecke. Lena Jacobi verwandelte.

Doch zwei Tore sind in der Halle schnell aufgeholt. Deshalb tat Trainer Benedikt Schmidt-Busse an der Seitenlinie alles dafür, dass seine Spielerinnen die Ordnung nicht verloren. Der RRK agierte als Kollektiv, die Mannheimerinnen wurden dagegen zusehends müder. Ein langer Ball im richtigen Moment zu Silke Müller brachte die Entscheidung. Die ehemalige Nationalspielerin umspielte nicht nur ihre Gegenspielerin, sondern auch TSV-Torhüterin Claudia Mössner, die zuvor hervorragend gehalten hatte, und netzte ein zum 4:1-Endstand. Der Jubel nach dem Schlusspfiff kannte keine Grenzen. Durch das Hintertürchen war den RRK-Damen doch noch der Sprung ins Viertelfinale gelungen.

Rüsselsheimer RK – TSV Mannheim 4:1 (1:1). Tore: 0:1 Sarah Heller (4./Ecke), 1:1 Eva Frank (28.), 2:1 Irene Balek (33./Ecke), 3:1 Lena Jacobi (49./Ecke), 4:1 Silke Müller (55.)

Schiedsrichter: Von Ameln/Hoffmeister; Ecken: 8:3; Zuschauer: 350.

Kader des RRK am Donnerstag: Sonja Thüner, Eva Frank, Helena Faust, Meike Acht, Verena Battenberg, Charlotte von Bogedom, Lotta Hof, Silke Müller, Lena Schüder, Lena Jacobi, Irene Balek.

Nun stehen die Hockey-Damen des Rüsselsheimer Ruderklubs also doch im Viertelfinale. Gegner in der heimischen Sporthalle „Dicker Busch“ ist heute der UHC Hamburg. Es geht um die Teilnahme an der Endrunde der Hallen-Bundesliga am nächsten Wochenende in Duisburg.

Der UHC Hamburg hatte schon die Zugtickets für Mannheim gebucht, jetzt geht die Reise doch heute nach Rüsselsheim. Dort war auf einem Transparent bereits am Donnerstag zu lesen: „Rüsselsheimer RK – Deutscher Meister 2009“. Die Fans glauben nach dem Triumph im Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim fest an ihre Mannschaft.

Die Partie scheint aufgrund des außergewöhnlichen Vorspiels offen. Der Südmeister empfängt den Nord-Zweiten. Der UHC schaffte hinter dem amtierenden Hallenmeister bei den Damen, Club an der Alster, den Sprung ins Viertelfinale. RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse meint: „Die Hamburgerinnen sind eher ein Gegner, der meiner Mannschaft nicht so recht liegt. Und mit der routinierten Melanie Cremer hat die Mannschaft auch wieder einen Kopf.“

Die ansonsten junge Mannschaft von Trainer Lars Reinecke wird zeigen müssen, ob sie in der Halle des RRK dem Druck gewachsen ist. Der Ruderklub ist nach dem überzeugenden Sieg am Donnerstag jedenfalls auf Betriebstemperatur. In der Defensive ließ man kaum Möglichkeiten der Gegner zu. Im Sturm brillierten zudem Silke Müller, Eva Frank, Meike Acht und die talentierte, 18 Jahre alte Helena Faust. Das Quartett präsentierte sich in Topform und wird auch den Gästen aus Hamburg das Leben schwer machen.

Für Spannung ist heute ab 12.30 Uhr also wieder gesorgt, denn der Sieger zählt auf jeden Fall zu den vier besten Hallenhockey-Mannschaften in Deutschland.


Von "www.tsvmannheimhockey.de"  vom 16.01.2009:

1:4 in Rüsselsheim – Viertelfinale verpasst

Am Ende war es eine Kraftfrage, spätestens mit dem äußerst sehenswerten 4:1 in der 55. Minute durch Silke Müller konnte der Rüsselsheimer RK die Nachholpartie gegen die Damen des TSV Mannheim Hockey entscheiden. Der Wille des TSVMH war gebrochen und die Rüsselsheimerinnen feierten zum zehnten Mal in Folge den Einzug ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft, während des TSVMH trotz tollem Kampf im letzten Spiel und hervorragender Runde nur der mehr als undankbare dritte Platz in der Tabelle bleibt.

„Wir haben unter diesen Möglichkeiten alles gegeben und auch gut gespielt, aber heute war Rüsselsheim einfach besser“, resümierte Torjägerin Sarah Heller. Sie selbst hatte ihr ersatzgeschwächtes Team in der 5. Minute durch eine kurze Ecke in Führung gebracht. Doch die Hessinnen machten an diesem Tag den frischeren Eindruck und konnten sich am Ende auch, wie alle Anwesenden zustimmten, verdient durchsetzen. TSVMH-Trainer Uli Weise musste mit Suse Schulz-Linkholt, Carmen Kindel (beide krank) und Laura Keibel (Abiturprüfung) immerhin auf drei Stammkräfte verzichten. Zudem ging Heller mit einer Bronchitis ins Spiel und Sabine Halling hatte wiederum Knieprobleme, so dass Weise deutlich weniger Wechseloptionen als sonst zur Verfügung hatte. „Das Spiel heute war nur schwer zu gewinnen“, so Heller. Denn während dem TSVMH mit zunehmender Spieldauer die Kräfte ausgingen, war Rüsselsheim extrem motiviert, die zweite Chance zu nutzen.

Dass das ganze Hickhack um den Protest mit Protest, Einspruch und Wiederholungsspiel die Leistung vermindert hat, glaubt indes Heller nicht: „Wir waren topmotiviert und haben auch gut gespielt.“ Aber dennoch waren die Verantwortlichen beim TSVMH nicht wirklich zufrieden, wie die zuständigen Gremien des DHB die ganze Sache abhandelten. „Die Betreuer des UHC, also vom Viertelfinalgegner, wussten bereits am Montag Abend, dass Rüsselsheim Protest eingelegt hat, während wir erst am Dienstag Abend informiert wurden“, so Matthias Wossidlo, der sportliche Leiter des TSVMH. Auch dass auf hockeyliga.de, dem Internetportal der Deutschen Hockey Agentur, bereits am Dienstag Abend gemeldet wurde, dass dem Protest stattgegeben wurde, während das offizielle Urteil dem TSVMH erst am Mittwoch Nachmittag gemeldet wurde, hat einen komischen Beigeschmack.

Auch mit der Terminabsprache für das Wiederholungsspiel war der TSVMH nicht wirklich zufrieden. „Hätten wir beispielsweise am Freitag gespielt, hätten wir wohl wieder komplett antreten können“, so Heller, die, wie der Rest des Teams, keinen Groll gegen den Gegner hegt. „Dennoch war das gesamte Vorgehen für uns nicht immer schlüssig“. Auch bei aller Regelkunde ist in der Tat schwer nachzuvollziehen, warum eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter zu einem Wiederholungsspiel führen kann.

Die endgültige Entscheidung liegt inzwischen beim Bundesschiedsgericht des DHB, nachdem der TSVMH Einspruch gegen das Urteil des Zuständigen Ausschusses (ZA) eingelegt hatte. Dieser hat zwar in einem vorläufigen Urteil den Einspruch zurückgewiesen, aber die endgültige Entscheidung steht noch aus.

Das Team will dem Ganzen trotzen und hat vor am Samstagabend gemeinsam mit seinen Fans die dennoch spannende und auch spielerisch überzeugende Saison zu feiern. Das ist wohl sportliche Größe.

stem


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.01.2009:

Stimmen: TSV-Trainer ist sauer

frai - Das 4:4 am vergangenen Sonntag war zu wenig gewesen. Die Frauen des Rüsselsheimer RK waren scheinbar nach Ende der Bundesliga-Vorrunde aus dem Kampf um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft ausgeschieden. Doch die Partie gegen den TSV Mannheim hatte mit einem Regelverstoß des Schiedsrichter-Gespanns geendet. Der Abpfiff war zu früh erfolgt – das bestätigte auch die Videoaufzeichnung. Die letzte Ecke war nicht mehr ausgeführt worden. Der RRK legte am Montagabend Protest ein, dem bereits am Dienstag stattgegeben wurde. Stimmen zum Wirbel um das Wiederholungsspiel:

Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller: "Wir haben mit dem Protest von Vereinsseite unseren Teil getan. Es lag ein klarer Regelverstoß vor, der eine Neuansetzung der Partie gegen den TSV Mannheim notwendig machte. Das Sportliche lag nun in den Händen der Mannschaft, die mit großem Kampfgeist eindrucksvoll ein 4:1 erreicht und unter Beweis gestellt hat, was in ihr steckt."

Mannschaftsführerin Irene Balek: "Wir haben am Dienstagabend vor dem Training von der Neuansetzung am Donnerstag erfahren und konnten es gar nicht glauben. Mit dem Thema hatten wir fast schon abgeschlossen. Für mich persönlich war es eine besondere Geschichte, da ich am Sonntag wegen meines Muskelfaserrisses im Oberschenkel noch zum Zuschauen verdammt war und jetzt mit dem Treffer zum 2:1 der Mannschaft auf ihrem Weg ins Viertelfinale helfen konnte."

TSV-Trainer Uli Weise: "Wir Mannheimer sind stinksauer, ich würde sogar von einer kompletten Verarschung sprechen. Erst hatten wir die Gewissheit, dass wir weiter sind. Und nun wurde die Partie wegen des Termindrucks für uns so ungünstig neu angesetzt. Unser Widerspruch gegen den RRK-Widerspruch wurde überhaupt nicht berücksichtigt. Wir haben trotzdem sportlich alles probiert, doch musste ich auf meine Kapitänin Suse Schulz-Linkholt sowie auf zwei weitere Stammspielerinnen verzichten. Im zweiten Abschnitt hat uns einfach die Kraft verlassen."

RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse: "Es wäre keine absolute Katastrophe gewesen, wenn wir ausgeschieden wären, aber nach turbulenten sieben Tagen bin ich nun ausgeglichen zufrieden. Wir haben uns mit dem emotionalen Auf und Ab nicht beschäftigt. Solche Situationen sind es, die stark machen. Wir haben uns so vorbereitet, als würden wir am Samstag das Viertelfinale spielen. Für die Mannheimer war es schwieriger – auf den scheinbaren Erfolg folgte die kurzfristige Neuansetzung und letztlich die Enttäuschung."

Betreuer Thomas Blivier: "Ich habe schon viel erlebt beim RRK, doch das war ein Novum. Ich kann mich an so eine Dramatik nicht erinnern. Das wir es heute geschafft haben, zeigt, was in der Mannschaft steckt. Wir haben schon oft in dieser Saison gute Halbzeiten gespielt, dann aber die Punkte verloren. Jetzt traue ich der Mannschaft alles zu."

Stammspielerin Lisa Jacobi: "Vor der Ecke zum vorentscheidenden 3:1 habe ich Lena zugerufen, wie sie die Ecke schießen soll. Das ist ja eigentlich ein Geheimnis – wir haben das im Training einstudiert. Sie hat es dann perfekt gemacht und uns auf die Siegesstraße gebracht."

RRK-Torhüterin Sonja Thüner: "Für mich war das vermeintliche Aus eine tragische Geschichte. Ich bin jetzt 39 Jahre alt – und allzu viele Möglichkeiten bei einer Endrunde auf diesem Niveau dabei zu sein, werde ich wohl nicht mehr haben. In der Halle ist das eh noch viel emotionaler als im Feld. Es war ein richtiger Höllenritt. Nun gilt es für uns den Adrenalinschub mitzunehmen und, auch wenn die Beine weh tun, den Schritt zur Endrunde nach Duisburg zu schaffen."

Viertelfinale der RRK-Damen am 17.  Januar 2009, 12.30 Uhr: RRK - UHC Hamburg
 

Viertelfinale der RRK-Herren am 17.  Januar 2009, 15.00 Uhr: RRK - Club an der Alster

 

Beide Spiele in Rüsselsheim, Sporthalle Dicker Busch

Von "www.hockeyliga.de":

Playoff-Viertelfinale ist komplett

Gleich drei Aufsteiger erkämpfen ein Endrunden-Ticket

Beide Titelverteidiger dabei

Das Playoff-Rennen ist entschieden! Während im Osten schon vor dem letzten Wochenende alle „Messen gelesen“ waren, konnten sich die Fans vor allem im Süden und im Westen über spannende Endspurts freuen. An Überraschungen mangelt es schlussendlich nicht unter den Teams, die am 17./18. Januar in den Viertelfinals um den Einzug in die Endrunde um die Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle kämpfen. Allein drei Aufsteiger, aber auch die noch amtierenden Meister aus Rüsselsheim (Herren) und vom Club an der Alster (Damen) sind dabei.

Im Westen schaffte ein Liga-Neuling sogar den Durchmarsch bis zum Staffel-Meister. Die Damen des Düsseldorfer HC setzten sich im entscheidenden Duell der bereits als Playoff-Teilnehmer feststehenden Teams gegen Schwarz-Weiß Neuss durch und sicherten sich damit das Heimrecht im Viertelfinale gegen TuS Lichterfelde. Neuss hingegen muss die schwierige Auswärtstour zum Ost-Ersten Berliner HC antreten.

Bei den West-Herren ging es noch spannender zu. Dass sich hier letztlich Aufsteiger Rot-Weiss Köln als Tabellenprimus durchsetzte, war nicht ganz so überraschend, gehört das Star-Ensemble von Trainer Christoph Bechmann doch zu den heißesten Titelanwärtern. Platz zwei machten Vizemeister Schwarz-Weiß Neuss und der Düsseldorfer HC untereinander aus. Im direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag – einem echten Derby – setzten sich aber klar die DHCer um Trainer Volker Fried durch.

Im Osten war alles wie immer: Schon vorzeitig hatten sich sowohl bei den Damen als auch bei den Herren der Berliner HC und TuS Lichterfelde den ersten bzw. den zweiten Rang gesichert. Im Viertelfinale geht es nun gegen die Pendents aus dem starken Westen.

Während im Süden die „Felle“ bei den Herren bereits vor dem letzten Spielwochenende so gut wie verteilt waren – der amtierende Meister Rüsselsheimer RK setzte sich erwartungsgemäß vor der TG Frankenthal durch – hatten in der Damenkonkurrenz noch vier Teams die Chance auf den Viertelfinal-Einzug. Weil Favorit und Endrunden-Dauergast Rüsselsheim patzte und nur Platz drei belegt, freut sich Aufsteiger HG Nürnberg über einen Platz unter den besten acht Damenteams Deutschlands. Süd-Meister wurde der TSV Mannheim und hofft nun im Heimspiel gegen den UHC Hamburg auf ein Endrunden-Ticket. *)

Im Norden standen die Meister-Damen des Club an der Alster bereits vorzeitig als Staffel-Sieger fest – ebenso wie bei der Herren die Youngster-Truppe des UHC Hamburg. Im Kampf um die zweiten Plätze wurde es jedoch noch einmal richtig spannend. Bei den Herren musste das direkte Duell am vorletzten Spieltag zwischen dem Club an der Alster und dem Harvestehuder THC für die Vorentscheidung sorgen. Die Alsteraner setzten sich hier klar durch und verteidigten den Vorsprung auch am Sonntag in Großflottbek. Die Damen des UHC gaben sich im Schlussspurt ebenfalls keine Blöße und sicherten sich den zweiten Playoff-Platz. Jetzt geht es gegen die Süd-Teams um den Einzug ins Halbfinale in Duisburg.

*) Die Rüsselsheimer Damen haben durch einen 4:1-Sieg (1:1) am Donnerstagabend im Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim noch das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft erreicht. Das Spiel war vom zuständigen Ausschuss des DHB neu angesetzt worden, nachdem einem Protest des RRK (Regelverstoß der Schiedsrichter beim 4:4 am Sonntag) stattgegeben worden war. Mannheim verpasste dadurch die Playoffs als Dritter hinter der HG Nürnberg aufgrund des schlechteren Torverhältnisses. Rüsselsheim empfängt nun am Samstag um 12.30 Uhr den Nord-Zweiten UHC Hamburg in der Sporthalle Dicker Busch.


Aus "Main-Spitze" vom 16.01.2009:

Welcher Meister kommt durch?

Hallen-Champion RRK vor kniffliger Viertelfinal-Aufgabe gegen Alster

In Hamburg wurde der Hallensaison 2007/2008 am 10. Februar das "Sahnehäubchen" mit der ersten deutschen Meisterschaft seit 29 Jahren aufgesetzt. Da könnte man es als gutes Omen werten, dass es die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK auf der drittletzten Stufe der aktuellen Erfolgsleiter diesmal mit einem Gegner aus der Hansestadt zu tun bekommen.

Von Martin Krieger

RRK-Trainer Kai Stieglitz und seine Schützlinge sind freilich gut beraten, den Tag nicht vor dem Abend zu loben. Der Gegner, der am Samstag (15 Uhr) im DM-Viertelfinale in der Sporthalle Dicker Busch Aufstellung nehmen wird, genießt allerhöchste Reputation und will ganz bestimmt acht Tage später bei der DM-Endrunde in Duisburg nach seinem zweiten Hallentitel nach 2004 greifen. Speziell nachdem vor Jahresfrist unverhofft im Halbfinale Endstation gewesen war.

Zuletzt zweimal hintereinander und mittlerweile insgesamt zum sechsten Mal hat sich der Club an der Alster unter freiem Himmel des blauen Meisterwimpels bemächtigt, was dem Duell zwischen Hallen- und Feld-Champion den besonderen Charakter verleiht. Seine zweite spezielle Note gewinnt die Partie daraus, dass mit Konstantin Rentrop und Julian Hofmann-Jeckel zwei frühere RRK-Akteure nun Alsteraner sind. Rentrop seit knapp zwei Jahren, der DM-Gewinner Hofmann-Jeckel seit Sommer.

Bei allem Respekt vor diesem Duo dürften die Hessen ihr Hauptaugenmerk auf andere Hamburger Cracks richten. Etwa auf Olympiasieger Sebastian Biederlack oder auf Haupttorschütze Tobias Hentschel (17). "Das sind alles technisch starke Leute; da darf man sich nicht auf einige konzentrieren", befindet Stieglitz. Dass Hentschel zuletzt eine Rotsperre absaß, hätte Alster fast die Fahrt nach Rüsselsheim gekostet. Das abschließende Pflichtspiel beim Großflottbeker THGC wurde nach einem 1:6-Halbzeitrückstand noch 9:7 gedreht und somit der 2-Punkte-Vorsprung auf den Harvestehuder THC behauptet. Beide Vergleiche mit Nordmeister UHC Hamburg gingen verloren, die dritte Pleite quittierte das Team von Trainer Joachim Mahn bei Neuling DTV Hannover.

Ungleich länger liegt der letzte Misserfolg der Gastgeber in der Halle zurück. Und Kai Stieglitz denkt nicht daran, die Serie mit 15 Spielen ohne Niederlage enden zu lassen. "Wir wollen den Titel verteidigen, was seit fast zehn Jahren keine Mannschaft mehr geschafft hat." Das Selbstvertrauen am Untermain ist groß und begründet. Mit 28 von maximal 30 möglichen Punkten hat der Ruder-Klub das Pflichtprogramm am besten bewältigt und scheint durch Zugang Tobias Wuttke vielleicht noch einen Tick stärker geworden zu sein. Dies sowie der Umstand, dass die Norddeutschen ohne ein verletztes oder verhindertes Quartett anreisen, nimmt Alster-Coach Mahn zum Anlass, sein Kollektiv als klarer Außenseiter zu sehen: "Wir müssen uns selbst übertreffen, das wissen wir. Aber wenn das einigen Spielern gelingt, können wir den RRK auch in eigener Halle schlagen." Zu Hause war dies dem Club an der Alster beim vorerst letzten Aufeinandertreffen ziemlich leicht gefallen. Im Play-off-Viertelfinale 2006 dominierten die Hamburger 9:3.

Für alle Hessen ein Grund mehr, sich von Beginn an um volle Konzentration zu bemühen. "Wir müssen 100 Prozent bringen", sagt denn auch Betreuer Torben Stalmach. Ob der RRK um Torjäger Oliver Domke (19) in Bestbesetzung antreten kann, war gestern noch offen. Christian Domke laboriert an einer leichte Zerrung aus dem HGN-Spiel.


Aus "Main-Spitze" vom 17.01.2009:

Hat Donnerstagsspiel Substanz gekostet?

Rüsselsheims Hockeydamen gehen DM-Viertelfinale gegen UHC Hamburg zuversichtlich an

Wer an allen acht Viertelfinalrunden seit der Einführung vor der Hallensaison 2000/01 teilgenommen hat und bislang nur zweimal auswärts auf der Strecke geblieben ist, der weiß die Wertigkeit eines Heimvorteils ganz genau einzuordnen. In diesem Sinne können die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK der neunten Play-off-Aufgabe an diesem Samstag zuversichtlich entgegensehen.  

Von Martin Krieger

Um 12.30 Uhr geht´s in der Sporthalle Dicker Busch gegen den Nordzweiten UHC Hamburg, der zwar 2008 die Feld-Endrunde erreicht hat, aber in der Halle schon lange nicht mehr größer in Erscheinung getreten ist. Anno 1963 unterlagen die Hanseatinnen im Finale um die deutsche Meisterschaft Rot-Weiß Stuttgart 1:5.

Da Benedikt Schmidt-Busse auf Statistiken nicht viel gibt, gewinnt der RRK-Trainer seine Zuversicht aus anderen Dingen: "Der Zweite einer Gruppe ist von der Papierform immer etwas schwächer als der Erste. Der UHC hat ein super junges Team mit einigen Talenten, aber wir werden uns nicht nach denen richten und ganz klar versuchen, unser Spiel durchzubringen." In der Nordstaffel der Bundesliga hat der Uhlenhorster HC beide Vergleiche gegen Titelverteidiger Club an der Alster und die Auswärtspartie beim HTC Klipper verloren. 18 der 51 Saisontreffer gingen auf das Konto von Marie Mävers, gefolgt von Melanie Cremer (8). Die 38-jährige Ex-Nationalspielerin ist der "Kopf" im Youngster-Team von Trainer Lars Reinecke.

Die Gäste – analog zu den Männern des Club an der Alster, die im Anschluss (15 Uhr) an gleicher Stätte auf die RRK-Herren treffen, bereits am Freitag aus Hamburg angereist – hatten ebenfalls unter dem Regelverstoß des Duells zwischen Rüsselsheim und Mannheim zu leiden. "Das Hin und Her machte die Vorbereitung natürlich sehr problematisch und unser Training gestaltete sich zweigleisig", so Reinecke. Diesen Nachteil hofft der langjährige UHC-Bundesligaspieler dadurch auffangen zu können, "dass die Mädels da möglicherweise ganz unbekümmert rangehen."

Während sein Hamburger Kollege aufgrund des Nachholspiels gezwungen war, sich Informationen über RRK und TSV Mannheim zu beschaffen, ist Schmidt-Busse seit Dienstag im Besitz von Videoaufnahmen einiger UHC-Spiele. "Wir werden gut vorbereitet sein und haben ganz sicherlich eine reelle Chance", so Schmidt-Busses Prognose. Ebenso wie der RRK-Coach vermag freilich auch Irene Balek nicht wirklich einzuschätzen, wie viel Substanz das Match am späten Donnerstagabend gekostet hat. "Wir sind Doppelspieltage an den Wochenenden zwar gewohnt, aber dann ist die Belastung für alle gleich", merkt die rechtzeitig genesene Rüsselsheimer Spielführerin und Eckenspezialistin an. Deshalb war am Freitag für sie und ihre elf Mitstreiterinnen auch nur individuelle Regeneration und frühes Schlafengehen angesagt. Nach Auffassung der Österreicherin braucht von der DM-Endrunde aber keinesfalls nur geträumt zu werden: "Wenn wir wieder so geschlossen und kompakt wie am Donnerstag auftreten, richtig mutig die Ecken ablaufen und unsere eigene Trefferquote steigern, bin ich guten Mutes."


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 17.01.2009:

Packendes Duell der Titelträger

Hallenhockey: RRK-Männer heiß auf heutiges Viertelfinale gegen den Club an der Alster

frai - Ab jetzt gibt es nur noch Endspiele für die Herren des Rüsselsheimer RK. Nach einer souveränen Bundesliga-Vorrunde wartet nun das Viertelfinale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft auf die Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz. Der amtierende Deutsche Meister empfängt am heutigen Samstag um 15 Uhr mit dem Club an der Alster Hamburg den Zweitplatzierten der Bundesliga-Nordgruppe.

Die Zuschauer in der Sporthalle „Dicker Busch“ erwartet eine sicherlich packende Begegnung. Der Gast aus Hamburg schiebt zwar die Favoritenrolle dem Heimteam zu, doch meint Rüsselsheims Trainer Kai Stieglitz: „Von den Einzelspielern her ist der Club an der Alster mit das Beste, was es in Deutschland zu sehen gibt“.

2007 und 2008 hat der erfolgsverwöhnte Club an der Alster die deutsche Feldhockey-Meisterschaft gewonnen. In der Halle ist die Mannschaft zudem schwer auszurechnen. Die Mannschaft von Trainer Joachim Mahn spielte eine solide Vorrunde und belegte in der Nordgruppe hinter dem UHC Hamburg Platz zwei – in zehn Spielen gab es dabei sieben Siege und drei Niederlagen. Im entscheidenden Spiel gegen den Harvestehuder THC siegte Alster vor Wochenfrist mit 8:3 in Gegners Halle und bewies dabei Konterstärke.

„Uns ist es eigentlich völlig egal, gegen wen wir spielen“, sagt RRK-Coach Stieglitz, „Wir wollen unseren Titel verteidigen, das hat in den vergangenen Jahren keine Mannschaft mehr geschafft.“ Im Jahr 2000 hatte zuletzt der Dürkheimer HC seinen Vorjahressieg wiederholt.

Stieglitz muss im heutigen Viertelfinale auf den angeschlagenen Christian Domke verzichten. Er laboriert an einer Zerrung. Ansonsten glaubt der RRK-Coach an die mentale Stärke seiner Spieler, die voll motiviert die anstehenden Herausforderungen angehen werden. Es gilt die letzte Hürde zu nehmen, um am nächsten Wochenende bei der Endrunde in Duisburg ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden zu können.

Mit Julian Hofmann-Jeckel und Konstantin Rentrop stehen zwei ehemalige RRK-Spieler in den Reihen von Alster. Bester Torschütze der Gäste ist Kapitän und Eckenschütze Tobias Hentschel. Defensiv sind die Hamburger mit Sebastian Biederlack und Fabian Wolski exzellent aufgestellt.

Im Tor haben sie mit Nationalspieler Tim Jessulat einen herausragenden Keeper. In der Offensive sorgen Nico Sonnenschein, Tim Witthaus und Daniel von Drachenfels für einigen Wirbel. Jedoch werden den Gästen wohl verletzungsbedingt Benedikt Sperling und Justus Scharowsky sowie Benjamin Laatzen und Christian Minz aus beruflichen Gründen fehlen.

„Wir müssen unser bestes Hockey abrufen, das ist klar“, weiß RRK-Trainer Stieglitz. Im Training hat man sich gut auf den Gegner eingestellt. Wieder einmal wird den Standards eine entscheidende Rolle zukommen. „Bei der Eckenabwehr“, so meint Stieglitz, „haben wir uns weiterentwickelt – und die war schon im vergangenen Jahr sehr gut.“

Taktische Raffinesse war darüber hinaus immer schon ein Plus der Rüsselsheimer. In der Sporthalle „Dicker Busch“ wird heute wohl der Teufel los sein. Das Unternehmen „Titelverteidigung“ geht für den Rüsselsheimer Ruder-Klub in die nächste Runde. Weitere Runden sollen dann am nächsten Wochenende in Duisburg folgen.


Von "www.hockeyliga.de" (17.01.2009):

Viertelfinale: Rüsselsheimer RK - UHC Hamburg 6:5 n.V. (5:5, 3:4)

Die Damen des Rüsselsheimer RK haben durch einen 6:5-Sieg nach Verlängerung gegen den Nord-Zweiten UHC Hamburg das Halbfinale bei der Deutschen Endrunde am 24./25. Januar in der Rhein-Ruhr-Halle in Duisburg erreicht. Bis fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit lief das Heimteam einem Rückstand hinterher. Dann gelang der überragenden Eva Frank (insgesamt vier Tore) das 5:5. Eine Ecke von Irene Balek in der Verlängerung brachte die Entscheidung, weil der UHC es nicht mehr fertig brachte Sonja Thüner im RRK-Tor zu überwinden.

UHC-Trainer Lars Reinecke: „Letztlich war es die mangelnde Chancenverwertung die uns hat scheitern lassen. Wir hatten 60 bis 70 Prozent der Chancen aus dem Spiel heraus, machen aber am Ende 45 Minuten lang kein Tor mehr. Das war eben zu wenig, um uns selbst zu belohnen. Es fehlt da halt doch noch die Kaltschnäuzigkeit. Dann kamen noch ein paar merkwürdige Pfiffe dazu. Letztlich hat sich mein Kükenhaufen aber sehr gut verkauft. Der Sieg hier war durchaus machbar!“

RRK-Coach Benedikt Schmidt-Busse: „Ich denke, wir haben mehr Produktives für das Spiel getan als der UHC, auch wenn phasenweise am Ende bei allem Bemühen dann doch wieder einer dieser brandgefährlichen Konter des UHC dabei heraussprang. Da konnten wir uns dann bei Sonja Thüner bedanken und bei dem Glücksgott, dass die Dinger nicht rein gegangen sind. Am Ende war der Sieg aber auch nicht unverdient, weil wir nach 3:5 die Partie aus eigener Kraft umgebogen haben. Letztlich hat das Glück den Ausschlag gegeben. Im Halbfinale ist mir nun eigentlich egal, ob es Berlin oder Neuss wird. Ein Brocken ist das so oder so. Der BHC hat bislang noch nicht so fighten müssen wie Neuss, die mit Yvonne Frank im Tor sicher noch einen Tacken besser sind als letztes Jahr im Viertelfinale bei uns.“

Man merkte den Rüsselsheimerinnen an, dass ihnen die Wiederholungspartie von Donnerstagabend gegen Mannheim noch etwas in den Knochen und Köpfen steckte. Betreuer Thomas Blivier vermisste den Kampfgeist, der das Team sonst so auszeichnet. Der Gast aus Hamburg ging in der ersten Halbzeit dreimal in Führung und nahm einen knappen 4:3-Vorsprung mit in die Kabine. Als Federica Banse kurz nach dem Wechsel im Eckennachschuss das 3:5 gelang und der RRK danach trotz Angriffsbemühungen immer wieder in die UHC-Konter lief, sah alles nach der Überraschung aus, dass die jungen Uhlenhorsterinnen nach dem Feld-Endrundeneinzug vielleicht auch in der Halle das Turnier der letzen Vier erreichen würden.

Doch das RRK-Tor war nun wie vernagelt für die Hamburgerinnen. Und ausgerechnet Eva Frank, die ihrer Normalform in der Saison immer so ein bisschen hinterher gelaufen war, wie Blivier bemerkte, drehte nun mächtig auf. Ihre Treffer zum 4:5 und 5:5 in den letzten elf Minuten retteten Rüsselsheim noch in die Verlängerung, die dann durch eine Balek-Strafecke für den RRK entschieden wurde.

Tore im Überblick: 0:1 Marie Mävers - (5.) 1:1 Meike Acht (8.) - 1:2 Jana Teschke (KE, 12.) - 1:3 Gloria Efsing (18.) - 2:3 Eva Frank (22.) - 3:3 Eva Frank (25.) - 3:4 Roda Müller-Wieland (KE, 29.) - 3:5 Federica Banse (KE, 32.) - 4:5 Eva Frank (KE, 49.) - 5:5 Eva Frank (55.) - 6:5 Irene Balek (KE, 66.)

Strafecken: RRK 5 (2 Tore) / UHC 5 (2 Tore) - Schiedsrichter: Matheja / Bütschek


Von "www.hockeyliga.de" (17.01.2009):

Viertelfinale: Rüsselsheimer RK - Club an der Alster 7:5 (5:1)

Der Titelverteidiger bleibt im Meisterschaftsrennen! Die Herren des Rüsselsheimer RK haben sich mit einem 7:5 (5:1)-Erfolg vor allem dank einer starken ersten Halbzeit die erneute Teilnahme an der Endrunde gesichert und treffen – wie im Vorjahr – im Halbfinale auf den Berliner HC. Bei Alster reichte ein starker Tobias Hentschel (vier Tore) nicht aus, um den amtierenden Meister zu stürzen. „Wir haben die Partie heute in der ersten Halbzeit verloren“, konstatierte Alster-Coach Joachim Mahn. „Eine gute zweite Halbzeit, wo wir deutlich besser waren, reicht eben nicht.“

Rüsselsheim legte eine starke Anfangsphase hin, stand defensiv gewohnt sicher, lief immer wieder gefährliche Konter und ging früh mit 1:0 in Führung. Zwar sorgte der nach Rotsperre ins Team zurückgekehrte Hentschel per Siebenmeter – ein Eckenschuss war mit dem Körper abgewehrt worden – für den Ausgleich, doch danach gehörte das Spielfeld in erster Linie den Gastgebern. „Wir haben vor allem im Rückwärtsgang versagt, waren immer einen Schritt zu langsam“, ärgerte sich Mahn. „Und der RRK hat die Konter gut genutzt.“ Sein Team hatte bis zur Pause nur wenige weitere Chancen und lag insgesamt verdient 1:5 hinten.

Nach dem Seitenwechsel kam Alster besser in die Partie, während Rüsselsheim es jetzt etwas an der nötigen Konzentration vermissen ließ. Der Meister stand jetzt nicht mehr so eng an den Gegenspielern und die nutzten diese Tatsache gut aus. Der starke Tobias Hentschel verkürzte auf 3:5, bevor Jost einen wichtigen Treffer für den RRK nachlegte. Doch Alster blieb am Drücker und kam weiter heran. Als Olympiasieger Biederlack drei Minuten vor Schluss das 5:6 für den Feldmeister erzielte, schien die Partie noch zu kippen, doch ein Eckentreffer von Christian Minar besiegelte das Ausscheiden für den Club an der Alster und die Halbfinal-Qualifikation für seine Rüsselsheimer.

„Ich hatte heute immer das Gefühl, dass wir jederzeit noch einen Treffer nachlegen können – auch als es am Ende noch mal knapp wurde“, so RRK-Trainer Kai Stieglitz. „Wir freuen uns riesig über die erneute Endrunden-Teilnahme und auf das Duell mit den Berlinern. Die sind sicher heiß auf die Revanche für die knappe Halbfinalniederlage im letzten Jahr.“

Tore: 1:0 Sven Wohlfahrt (3.) - 1:1 Tobias Hentschel (7m, 6.) - 2:1 Thomas Jost (KE, 13.) - 3:1 Christian Minar (KE, 21.) - 4:1 Tobias Wuttke (23.) - 5:1 Oliver Domke (26.) - 5:2 Tobias Hentschel (7m, 43.) - 5:3 Tobias Hentschel (48.) - 6:3 Thomas Jost (52.) - 6:4 Tobias Hentschel (55.) - 6:5 Sebastian Biederlack (57.) - 7:5 Christian Minar (KE, 58.)

Ecken: RRK 7 (3 Tore) / CadA 5 (kein Tor) - Schiedsrichter: Wolter / Zysk


Aus "FAZ" vom 19.01.2009:

Das Fußvolk fordert die Könige

Dem Rüsselsheimer RK bieten sich doppelte Chancen

VON HANS-JOACHIM LEYENBERG

Wann und gegen wen das letzte Mal in der Halle verloren wurde? Weil es so lange her ist, bleiben die Antworten auf diese Frage vage. "Irgendwann in der letzten Saison", fällt Christian Minar zu diesem Thema ein. Er ist der stellvertretende Mannschaftskapitän des Rüsselsheimer RK und mag sich nicht groß mit der Möglichkeit einer Niederlage befassen. Gerade jetzt, da man die Bundesliga im Hallenhockey als Primus der Gruppe Süd abgeschlossen hat, am Samstag das Viertelfinale gegen Alster Hamburg 7:5 gewann und als Titelverteidiger zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft reist. Kommendes Wochenende trifft der RRK in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle auf den Berliner HC. Eine Neuauflage des Halbfinales vor zwölf Monaten in Hamburg. Damals fuhren die Hessen als Außenseiter gen Norden, in Duisburg dagegen gelten sie als Mitfavorit neben dem mit Prominenz gespickten Team von Rot-Weiss Köln.

Tim Witthaus von den am Samstag in der Rüsselsheimer Sporthalle "Dicker Busch" unterlegenen Hanseaten sieht in Köln gar den "absoluten Favoriten". Als Oliver Domke, neben Minar (2), Thomas Jost (2), Sven Wohlfahrt und Tobias Wuttke Torschütze beim 7:5 über Alster, davon hörte, lächelte er und sagte provozierend gelassen: "Dann sehen wir mal, ob die Könige gewinnen oder das Fußvolk." Der RRK hat sein Zuhause in der Arbeiterstadt, kultiviert seine proletarischen Wurzeln von Generation zu Generation. Was die aktuelle Formation auf dem Parkett auszeichnet, ist ihre Deckungstreue im Abwehrverbund. Als "schwer zu knacken" empfand nicht nur Witthaus den Riegel vor dem Rüsselsheimer Tor. Jedenfalls eine Halbzeit lang. Mit einer 5:1-Führung ging der Meister in die Pause. Der Vorsprung schmolz bis auf 6:5, ehe sich die Rüsselsheimer nach einer Auszeit darauf besannen, das Viertelfinale wieder so konzentriert anzugehen wie in den ersten dreißig Minuten. Da brillierten sie mit Kontern, sah alles nach blindem Verständnis untereinander aus. In der kritischen Phase bewahrte Torhüter Andreas Späck die Mannschaft vor einer unliebsamen Überraschung. Späck hat sich schon im Laufe der ganzen Saison als gleichwertiger Nachfolger für Nationaltorhüter Nicolas Jacobi erwiesen. Zudem ist das Team mit Neuzugang Tobias Wuttke unberechenbarer geworden. Ein unkonventioneller Stürmer, der ähnlich wie Domke kaum zu fassen ist. Dem Kollektiv, das sich gegenüber dem Vorjahr bei der Eckenabwehr verbessert hat, verleihen beide ein Extra an Spielwitz, das Duelle auf der Kippe entscheidet.

So unterhaltsam die Partie der Herren gegen den Gegner aus dem Norden auch war - die Damen des RRK machten es spannender, ehe auch sie sich für die Endrunde in Duisburg qualifizierten. Knapp 500 Zuschauer in der Halle kamen sogar in den Genuss einer Zugabe, weil es beim Schlusspfiff 5:5 gestanden hatte. Von Anbeginn der Partie liefen die Rüsselsheimerinnen über die Stationen 0:1, 1:2, 1:3, 2:3, 3:4 und 4:5 einem Rückstand hinterher. Erst in der Verlängerung ging der Südmeister erstmals und damit entscheidend in Führung - durch das Strafeckentor von Irene Balek. Ohne Eva Franks vier Treffer, Meike Acht steuerte noch einen bei, wäre es nichts geworden mit der Mission Viertelfinale. Nur 48 Stunden nach dem Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim waren die Beine schwer. "Vielleicht waren wir gehemmt, weil wir zu viel wollten", suchte Silke Müller nach den Gründen für den wechselvollen Spielverlauf. In den Vortagen war die Mannschaft durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen: Erst aus dem Meisterschaftsrennen nach dem Unentschieden am letzten Bundesligaspieltag gegen Mannheim. Dann der Protest des RRK wegen eines Regelverstoßes der Schiedsrichterinnen, dem am Donnerstag stattgegeben wurde. Ein Gegenprotest Mannheims ist immer noch anhängig, wird aber erst nach der Endrunde entschieden. Wer kann da noch cool bleiben? Silke Müller nicht, die anderen aber auch nicht. Jetzt geht die Chose in Duisburg weiter. Im Halbfinale gegen Schwarz-Weiß Neuss. Mit einer doppelten Chance für den Rüsselsheimer RK. Am Nachmittag für die Damen, am Abend für die Herren.  


Aus "Main-Spitze" vom 19.01.2009:

Frank-Doppelschlag weckt die Lebensgeister

RRK-Hockeydamen bejubeln Endrundenstart

(kri). Die Neider mögen sich die Haare raufen, die Sympathisanten werden sich bestätigt fühlen: Die aufgrund personeller Veränderungen alle Jahre aufs Neue zur "Blutauffrischung" gezwungenen Hockeydamen des Rüsselsheimer RK haben ihre eindrucksvolle Bundesliga-Geschichte um ein Kapitel erweitert. An gleicher Stätte, an der am vergangenen Sonntag nach dem mutmaßlichen 4:4-K.o. gegen den TSV Mannheim bittere Tränen der Enttäuschung und Wut vergossen wurden, brach sich die Anspannung der zurückliegenden sechs Tage in grenzenloser Freude bahn. Dank eines hart erkämpften, vielleicht etwas glücklichen, aber keinesfalls unverdienten 6:5 (5:5/3:4)-Erfolges über UHC Hamburg ist Endrunden-Dauergast RRK auch am bevorstehenden Wochenende wieder mit von der Partie, wenn in Duisburg der 48. Titelträger ermittelt wird.

Dass die Hessinnen nach einer 15-minütigen Verlängerung und einer UHC-Ecke nach Ablauf der Extraspielzeit jubelten und im Halbfinale (12.30 Uhr) auf Schwarz-Weiß Neuss (8:2-Sieger beim Berliner HC !) treffen, deckte sich exakt mit den jüngsten Ereignissen. Im entscheidenden Bundesliga-Heimspiel gegen Mannheim hatten die Unparteiischen bei der finalen Ecke einen Regelverstoß begangen, der die Neuansetzung bedingte, die der Ruderklub bekanntlich 4:1 gewann. Obwohl keine 40 Stunden zwischen Wiederholungsspiel und Viertelfinale lagen, wurden die körperlichen wie mentalen Belastungen kaum sichtbar. "Die Euphorie vom Donnerstag haben wir mitgenommen", sagte Silke Müller. Und ihr Trainer hatte erkannt, "dass die Mädels es heute unbedingt wollten." Während Benedikt Schmidt-Busse attestierte, "dass sich das Team das echt verdient hat, weil alle so hart daran arbeiten, sich zu verbessern", haderte Lars Reinecke mit dem Schicksal: "Bei einem Chancenverhältnis von 65:35 hätten die Mädels sich hier für eine tolle Saison belohnen können. Leider haben die Schiris in einigen entscheidenden Punkten gegen uns gepfiffen", so der UHC-Coach.

Losgelöst von dieser subjektiven Wahrnehmung entwickelte sich eine Partie, in der rasch augenscheinlich wurde, dass nur Nuancen zwischen zwei gleichwertigen Teams entscheiden würden. Die Konterstärke des Nordzweiten blitzte rasch auf und Torjägerin Marie Mävers nutzte ihre zweite Chance (5.). Die RRK-Antwort ließ drei Minuten auf sich warten: Meike Acht setzte beherzt nach und glich aus. Da die Gäste ihre erste Ecke verwandelten, während Irene Balek zweimal hintereinander an der reaktionsschnellen Kim Platten scheiterte (16./17.), sah es beim 1:3 ungut aus.

Die Gastgeberinnen wurden hektischer, hatten aber eine Spielerin, die viel rannte und traf: Eva Frank zog mit einem Doppelschlag gleich und wiederholte dieses Kunststück nach der Pause. Nachdem die Hamburgerinnen mit viel Dusel nach Wiederbeginn zum 5:3 gekommen waren – Sonja Thüner hatte eine Strafecke toll gehalten, war aber gegen den Abstauber der Reingeberin machtlos –, weckte Frank die Lebensgeister ihrer Mitspielerinnen. Dem 4:5 (50.) ließ die Stürmerin sechs Minuten vor Ultimo den auf und neben dem Spielfeld frenetisch bejubelten vierten Gleichstand folgen, der auch bei der Schlusssirene galt. "Offenbar muss man uns erst kitzeln", so Silke Müller.

In der Tat war der RRK auch in der Verlängerung wieder voll da. Zwei UHC-Ecken verpufften, dann nahm die starke RRK-Kapitänin Irene Balek bei der sechsten Strafecke Maß. Wie an der Schnur gezogen schlug die Kugel zum 6:5 im Winkel das Hamburger Tores ein. Zweimal musste Thüner die erste Führung retten, zweimal zielten die verzweifelt anrennenden Gäste knapp vorbei und konnten schließlich auch die letzte Ecke nicht nutzen - dann war´s geschafft. Der Rest war jubeln, singen, tanzen ...


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19.01.2009:

Eva Frank ist von UHC Hamburg nicht zu stoppen

Hallenhockey: Vor einer Woche schien der RRK die Play-offs verpasst zu haben, jetzt fährt er sogar zur DM-Endrunde

frai - Man muss in diesen Tagen schon gute Nerven haben, wenn man die Spiele der Hockeydamen des Rüsselsheimer Ruderklubs verfolgt. Im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft sah es am Samstag lange nicht gut aus für die Hessinnen, doch durch den Eckentreffer von Irene Balek in der Verlängerung siegte der RRK gegen den UHC Hamburg doch noch mit 6:5 und hat sich damit als eines der vier besten Teams Deutschlands für das Hallen-Finalturnier kommendes Wochenende in Duisburg qualifiziert.

Die Ersten Damen des RRK nach dem Viertelfinalsieg über den UHC Hamburg (hinten: Betreuer Thomas Blivier, Co-Trainerin Lisa Jacobi, Trainer Benedikt Schmidt-Busse, Meike Acht, Vera Battenberg, Petra Ankenbrand, Eva-Maria Frank, Charlotte van Bodegom, Lena Schüder, Physio Hanne Zöller; vorn: Sonja Thüner, Lena Jacobi, Helena Faust, Lotta Hof, Irene Balek, Silke Müller)

Zu Beginn unterliefen den Gastgebern katastrophale Fehler. In der fünften Minute nutzten die Gäste einen solchen zum 1:0 durch einen Konter, fein abgeschlossen von Marie Mävers. Doch postwendend gelang den Damen des Ruderklubs nach schöner Vorarbeit von Lena Jacobi und Eva Frank der Ausgleich durch Meike Acht. Zu leicht machte es die Mannschaft von Trainer Benedikt Schmdt-Busse dem Gegner in der Folge. So führte die erste Ecke für den UHC, verwandelt von der stärksten Hamburgerin, Jana Teschke, zum erneuten Rückstand (12.). Die RRK-Standards blieben hingegen erst einmal wirkungslos. Die frischer und spritziger wirkenden Gäste bauten in der 18. Minute den Vorsprung durch Gloria Efsing auf 3:1 aus. Leichte Fehler waren mit drei Gegentoren bestraft worden. Doch die stark aufspielende Eva Frank schaffte nach Vorarbeit von Meike Acht in der 22. Minute den Anschlusstreffer und nur drei Minuten später mittels verwandelter Ecke das 3:3. Doch kurz vor der Pause schlug wieder der UHC zu.

Im zweiten Abschnitt lief es weiterhin nicht, es schien nicht der Tag des RRK zu sein. Die dritte Ecke des UHC bedeutete das 5:3 durch Federica Banse. Nun griff bei den jungen RRK-Spielerinnen Verunsicherung um sich, und Rüsselsheim schien schon am Boden. Doch unbändiger Siegeswille zeichnet diese Mannschaft aus. In der 38. Minute untermauerte Torhüterin Sonja Thüner mit einer Klasseparade, dass sie nicht gewillt war, einen weiteren UHC-Treffer zuzulassen. Auch die fehlerfrei spielende Lotte Hof trug diesmal zur Stabilität in der Deckung bei. Äußerst wichtig war dann das 4:5, erzielt von der bärenstarken Eva Frank per verwandelter Strafecke gut zehn Minuten vor dem Abpfiff. Und in der 55. Minute schlug Eva Frank noch einmal per Ecke zu. Beim Schlusspfiff stand es 5:5.

Die Verlängerung musste also die Entscheidung bringen. Die Hamburgerinnen, allen voran Jana Teschke, bäumten sich ein letztes Mal auf, doch in der sechsten Minute der Extrazeit ließ RRK-Kapitän Irene Balek den Rüsselsheimer Anhang jubeln. Per verwandelter Ecke stieß sie die Tür auf zur Endrunde in Duisburg. Dort werden die RRK-Damen am kommenden Wochenende im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft auf Schwarz-Weiß Neuss teffen, das überraschend den Berliner HC ausschaltete – und das sogar in der Bundeshauptstadt.

Matchwinnerin Eva Frank analysierte: "Der Sieg am Donnerstag im Wiederholungsspiel gegen den TSV Mannheim war etwas ganz Besonderes. Die Halle war voll, und wir wussten, dass es heute gegen den UHC Hamburg wieder so geil werden würde. Wir waren zwar etwas müde, deshalb lief es auch in der ersten Hälfte nicht so. In der Halbzeit mussten wir vom Trainer Kritik einstecken und haben uns aber dann noch einmal voll motiviert."

Dann habe es einen Punkt in der zweiten Hälfte gegeben, wo sie wusste: "Jetzt können wir es schaffen." Auch in der Verlängerung habe sie immer daran geglaubt. Die überglückliche Goalgetterin sagt: "Wir haben einfach nur noch Gas gegeben und sind jetzt unter den besten Vier." Rüsselsheimer RK - UHC Hamburg 6:5 n.V. (5:5/3:4).

Tore: 1:0 Marie Mävers (5.), 1:1 Meike Acht (8.), 1:2 Jana Teschke (12./Ecke), 1:3 Gloria Efsing (18.), 2:3 Eva Frank (22.), 3:3 Eva Frank (25.), 3:4 Roda Müller-Wieland (29./Ecke), 3:5 Federica Banse (32./Ecke), 4:5 Eva Frank (49./Ecke), 5:5 Eva Frank (55.), 6:5 Irene Balek (66./Ecke).

Schiedsrichter: Matheja/Bütschek, Ecken: 5:5, Zuschauer: 350.

Kader des Rüsselsheimer RK am Samstag: Sonja Thüner, Lena Jacobi, Lotta Hof, Charlotte von Bogedom, Eva Frank, Irene Balek, Helena Faust, Meike Acht, Verena Battenberg, Silke Müller, Lena Schüder.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19.01.2009:

Christian Minar erlöst die Fans

Hallenhockey: Rüsselsheimer dürfen nach 7:5 gegen Alster von der Titelverteidigung träumen – Brillante erste Halbzeit

Von Frank Schairer

Mit einer beinahe fehlerlosen ersten Hälfte haben die Herren des Rüsselsheimer Ruderklubs den Grundstein gelegt für den DM-Viertelfinalsieg gegen den Club an der Alster. Das Duell des amtierenden Hallenmeisters mit dem amtierenden Feldchampion fand auf allerhöchstem Niveau statt. Am Ende stand es 7:5, und der RRK hat sich verdientermaßen die Teilnahme an der Bundesliga-Endrunde am kommenden Wochenende in Duisburg gesichert.

Die Ersten Herren des RRK nach dem Viertelfinalsieg über den Club an der Alster (hinten: Christian Domke, Thomas Jost, Tobias Wuttke, Andreas Späck, Jan Petersen, Frank Trautmann, Betreuer Torben Stalmach, Trainer Kai Stieglitz; vorn: Sven Wohlfahrt, Mirco Fuchs, Falk May, Lorenz Klee, Christian Minar, Oliver Domke, Physio Dana Czerwonka)

Die erste Chance der Partie hatte Oliver Domke, der zwar am Hamburger Keeper scheiterte, doch kurz darauf mit einem genialen Bandenzuspiel den ersten Rüsselsheimer Treffer vorbereitete. Sven Wohlfahrt verwandelte gekonnt ins lange Eck zum 1:0. Alster konnte das hohe Tempo mitgehen, scheiterte jedoch mit der ersten Ecke noch am ausgezeichnet aufgelegtem Andreas Späck im Tor des RRK.

Doch im Anschluss an die zweite Ecke entschieden die Unparteiischen auf Siebenmeter, den Tobias Hentschel in der 7. Minute eiskalt zum 1:1 verwandelte. Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem auf Rüsselsheimer Seite nun doch auch Christian Domke mit von der Partie war. Hinter seinem Einsatz hatte aufgrund eines Muskelfaserisses noch ein Fragezeichen gestanden.

Im Tor des Gegners stand mit Tim Jessulat einer der besten Torhüter Deutschlands. Doch mittels zweier Ecken gelang es dem RRK ihn zu überwinden und durch Tore von Thomas Jost und Christian Minar nach 20 Minuten mit 3:1 in Führung zu gehen.

Der RRK spielte nun wie aus einem Guss: Tobias Wuttke ließ drei Mann stehen und überwand Jessulat erneut – 4:1. Dem ließ Oliver Domke nach überragendem Zuspiel von Sven Wohlfahrt das 5:1 zum Abschluss der ersten Hälfte folgen. Viele Fans dachten, die Entscheidung sei bereits zugunsten der Gastgeber gefallen.

RRK-Trainer Kai Stieglitz konnte mit dem Verlauf des ersten Spielabschnitts mehr als zufrieden sein. Die Gastgeber änderten nun die Taktik, spielten bedächtiger und kontrollierten das Geschehen. Gegen den gut stehenden RRK fiel Alster erst mal nichts ein. Doch immer wieder blitzte die individuelle Klasse des Hamburger Personals auf.

Alster kam in der 43. Minute per Siebenmeter durch Tobias Hentschel auf 2:5 heran. Das 3:5 fiel nach schöner Kombination durch die Mitte, wieder traf Tobias Hentschel. Doch der RRK konterte, fing einen Angriff der Gäste ab, Tobias Wuttke setzte den entscheidenden Pass zu Thomas Jost, der den Drei-Tore-Abstand wiederherstellte.

Die Partie war aber weiterhin umkämpft, RRK-Torhüter Andreas Späck holte sich im Anschluss an eine Ecke eine blutige Lippe, konnte nach kurzer Behandlungspause aber weiterspielen. Der Zwei-Meter-Hüne verhinderte mit einem tollen Reflex in der 53. Minute einen weiteren Treffer der Hamburger. Doch Alster traf trotzdem. Wieder war es Tobias Hentschel, der den Ball aus dem Gewühl heraus zum 4:6 einnetzte.

Noch fünf Minuten waren zu spielen. Alster-Kapitän Sebastian Biederlack erkannte die Lücke und platzierte erneut einen Ball im Rüsselsheimer Tor. Der Treffer war allerdings umstritten, da Biederlack sich eventuell außerhalb des Schusskreises befand. Dass diesem Treffer zum 5:6 drei Minuten vor dem Ende kein entscheidendes Gewicht zukam, lag daran, dass der RRK das Heft noch einmal in die Hand nahm. 60 Sekunden später gab es die letzten beiden Ecken des Spiels für den RRK. Die zweite Hereingabe verwandelte Christian Minar zum erlösenden 7:5.

Der Ruderklub hat es wieder geschafft: Er ist dabei, wenn es um den nationalen Meistertitel in der Halle geht. Mit stehenden Ovationen wurde die Mannschaft in ihrem letzten Heimspiel der Winterrunde 2008/2009 aus der Sporthalle „Dicker Busch“ verabschiedet.

Gegner im DM-Halbfinale am kommenden Samstag wird wie im Vorjahr der Berliner HC sein. Im anderen Halbfinale trifft Titelfavorit Rot-Weiß Köln auf den UHC Hamburg. Der RRK darf nach dem Sieg gegen den Club an der Alster zumindest weiter von der Titelverteidigung träumen. RRK-Kapitän Jan Petersen lobte nach dem Schlusspfiff seine Mitspieler in den höchsten Tönen: „In der ersten Hälfte haben wir wirklich klasse gespielt und getroffen. Wir sind anders geworden gegenüber dem Vorjahr. “

Mit Tobias Wuttke habe der RRK einen Spieler mit viel individueller Klasse hinzugewonnen, das habe er gegen Alster unter Beweis gestellt. „Und im Tor – das haben wir Mitspieler schon immer gewusst – haben wir mit Andreas Späck einen herausragenden Torhüter, der nun in Duisburg am Wochenende seine erste Hallen-Endrunde als Nummer eins spielen wird.“ Rüsselsheimer RK – Club an der Alster 7:5 (5:1).

Tore: 1:0 Sven Wohlfahrt (3.), 1:1 Tobias Hentschel (6./Siebenmeter), 2:1 Thomas Jost (13./Ecke), 3:1 Christian Minar (21./Ecke), 4:1 Tobias Wuttke (23.), 5:1 Oliver Domke (26.), 5:2 Tobias Hentschel (43./Siebenmeter), 5:3 Tobias Hentschel (48.), 6:3 Thomas Jost (52.), 6:4 Tobias Hentschel (55.), 6:5 Sebastian Biederlack (57.), 7:5 Christian Minar (58./Ecke).

Schiedsrichter: Wolter/Zsyk, Ecken: 7:5, Zuschauer: 400

Kader des Rüsselsheimer Ruder-Klubs am Samstag: Andreas Späck, Christian Minar, Frank Trautmann, Falk May, Christian Domke, Mirco Fuchs, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Tobias Wuttke, Oliver Domke


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 19.01.2009:

Doppelter Triumph für Rüsselsheim

Als einziger Verein stehen die Südhessen mit beiden Teams in der Endrunde um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft

VON CHRISTIAN STÖR

Die Zuschauer in der Sporthalle Dicker Busch hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Mit lauten Gesängen feierten die Fans die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK, die im Viertelfinale der Hallenhockey-Bundesliga den UHC Hamburg in einer an Dramatik kaum zu übertreffenden Partie mit 6:5 (5:5, 3:4) nach Verlängerung in die Knie gezwungen hatten. Noch ausgelassener ging es nur knapp zwei Stunden später auf den Rängen zu, als auch die Männer des RRK mit 7:5 (5:1) gegen den Club an der Alster die Oberhand behielten. Als einziger Verein in Deutschland hat sich Rüsselsheim damit mit beiden Bundesligateams für die Endrunde qualifiziert, die am kommenden Wochenende in Duisburg ausgetragen wird.

Wechselbad der Gefühle

Dabei hatte es anfangs nicht nach einem glücklichen Ausgang für Rüsselsheim ausgesehen, lagen sie doch nach fünf Minuten mit 0:1 und nach 18 mit 1:3 zurück. "Am Anfang haben wir gepennt", ärgerte sich Eva Frank, die mit vier Treffern entscheidend zum Erfolg beitrug. "Das habe ich ja nicht alleine geschafft. Das war die Leistung des gesamten Teams", sagte die 19 Jahre alte U-21-Nationalspielerin bescheiden. Zu keiner Zeit hatte sie den Glauben an den Sieg aufgegeben - auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht, als Rüsselsheim nach dem zwischenzeitlichen 3:3 wieder mit 3:5 in Rückstand geraten war: "Ich hatte immer so ein Gefühl: Jetzt sind wir mal dran. Außerdem haben wir alle an einem Strang gezogen und uns gegenseitig motiviert. Das war enorm wichtig."

Dies auch deshalb, weil die Rüsselsheimerinnen in der Woche zuvor ein Wechselbad der Gefühle erlebt hatten. Erst das vermeintliche Aus gegen den TSV Mannheim, danach der Protest, dann das Wiederholungsspiel am Donnerstag - das alles sei nicht leicht zu verkraften gewesen, sagte Silke Müller. Dass der RRK durch ein Urteil am grünen Tisch im Rennen um die Meisterschaft geblieben ist, stört die 30-Jährige indes nicht: "Ich fand die Entscheidung gerecht", sagte die Olympiasiegerin von Athen, der der Halbfinalgegner "völlig egal" war: "Wir nehmen den, der kommt." In Schwarz-Weiß Neuss, das den favorisierten Berliner HC aus dem Rennen warf, wartet allerdings ein recht unangenehmer Kontrahent auf Rüsselsheim.

Hilfreich wäre, wenn Irene Balek in Duisburg mit von der Partie sein könnte. Nach einem Muskelfaserriss ist die Kapitänin noch nicht wieder ganz fit, zudem spürte sie gegen Hamburg zehn Minuten vor Schluss erneut einen Stich im lädierten Oberschenkel. Dennoch ist die Österreicherin "ganz optimistisch", dass sie am Samstag (12.30 Uhr) wieder auf dem Platz stehen wird. Allerdings weiß die Spielführerin nur zu gut, dass mit der gegen Hamburg gezeigten Leistung im Halbfinale nicht viel zu holen sein wird: "Es ist schwer, eine Erklärung zu finden, warum wir nicht so frisch angefangen haben. Aber daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten. Das darf uns nicht noch mal passieren."

Ein Spiel mit zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten sahen die Zuschauer beim Auftritt des deutschen Hallenhockey-Meisters gegen den Club an der Alster. 5:1 lag der RRK bereits in Führung, als plötzlich der Faden riss, Alster bis auf ein Tor herankam und der Sieg auf einmal am seidenen Faden hing. "In der ersten Halbzeit haben wir in der Defensive sehr konzentriert gespielt", sagte Trainer Kai Stieglitz. "Nach der Pause haben wir Alster dann zu viele einfache Tore geschenkt. Da waren wir einfach zu unkonzentriert."

Mit seinem Treffer zum 7:5 sorgte Christian Minar in der Schlussminute doch noch für den verdienten Sieg. Im Halbfinale wartet in dem Berliner HC am Samstag (16.45 Uhr) der nächste schwere Brocken.


Aus "Main-Spitze" vom 19.01.2009:

Titelverteidiger macht´s unnötig spannend

Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK nach 7:5 über Feldmeister Alster wieder gegen den BHC

Der Hallenchampion bleibt im Rennen, der Feldmeister kann sich auf seine Stärken konzentrieren: Die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK dürfen nach dem verdienten 7:5 (5:1)-Erfolg im Play-off-Viertelfinale gegen den Club an der Alster Hamburg weiterhin davon träumen, das "Sterben" der Titelverteidiger nach neun Jahren zu beenden.

Von Martin Krieger

Ob dies der Mannschaft von Trainer Kai Stieglitz gelingt, entscheidet sich am kommenden Samstag bei der Endrunde in Duisburg. In der dortigen Rhein-Ruhr-Halle, in der der RRK zum vierten Male mit beiden "Flaggschiffen" auflaufen wird, kommt es um 16.45 Uhr zur Neuauflage des Vorjahres-Halbfinales gegen den in der Verlängerung knapp bezwungenen Berliner HC (7:6 gegen den Düsseldorfer HC).

Für Christian Minar und seine nach 16 Spielen ohne Niederlage vor Selbstbewusstsein strotzenden Mannschaftskameraden kein Problem: "Wir nehmen, was kommt. Wenn wir so spielen, wie in der ersten Halbzeit, sind wir fast nicht zu schlagen," sagte der Schütze des alles entscheidenden 7:5. Dass der Österreicher freimütig einräumte, dass ihm der Ball bei der siebten Strafecke 15 Sekunden vor Schluss "abgerissen und irgendwie reingeeiert ist", ehrt ihn und ändert nichts daran, dass die Hessen die Hamburger völlig korrekt aus dem Rennen warfen.

Dass es in der mit gut 500 Zuschauern überfüllten Sporthalle Dicker Busch - nicht alle Besucher konnten gut sehen - noch einmal spannend wurde, hätte nicht sein müssen. Der Ruderklub ließ den Nordzweiten rund 40 Minuten lang so gut wie nicht zur Entfaltung kommen und führte souverän 5:1. "In der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr sehr konzentriert gearbeitet. Und wenn wir so auftreten, ist es super schwer, gegen uns zu spielen", sagte Trainer Kai Stieglitz. Mit Ausnahme eines Siebenmeters – Falk May hatte den Ball bei der zweiten Ecke mit dem Körper abgelenkt – konnte der Hallenmeister von 2004 den aufmerksamen RRK-Schlussmann Andreas Späck nicht beeindrucken.

Auf der anderen Seite lief es in der Offensive von Beginn an gut. Oliver Domke und die Bande brachten Sven Wohlfahrt in gute Schussposition, was das frühe 1:0 zur Folge hatte (2.). Zwei Strafecken hintereinander saßen, und als Tobias Wuttke ein famoses Solo mit dem 4:1 krönte (23.) und "Olli D." drei Minuten später geschickt zum 5:1 abfälschte, ließen sich bei der Halbzeitpause ausschließlich entspann- te Rüsselsheimer Gesichter und Stimmen wahrnehmen.

Womöglich wäre den Hanseaten - die in der Abwehr eingesetzten früheren RRK-Akteure Julian Hofmann-Jeckel und Konstantin Rentrop bekamen mit fortschreitender Spielzeit immer weniger Anteile - die Lust völlig vergangen, hätte Frank Trautmann die vierte Ecke zum 6:1 "eingeschweißt". So aber ließ das 2:5, wiederum per Siebenmeter, die Verhältnisse kippen. "Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass wir uns für das 5:1 nichts kaufen können und dran bleiben müssen. Trotzdem waren wir nicht mehr ganz so konzentriert und haben zu einfache Tore zugelassen", so Stieglitz.

Resultat: der wenig zimperliche Alster-Torjäger Tobias Hentschel – zuletzt zwei Spiele Rot gesperrt – brachte seine Farben mit Einzelaktionen auf 3:5 und 4:6 heran. Dazwischen hatte Thomas Jost eine geniale Wuttke-Vorarbeit zum 6:3 vollendet, doch als Olympiasieger Sebastian Biederlack maximal direkt auf der Schusskreismarkierung den Anschlusstreffer anbrachte (57.), lag analog zum vorherigen Damen-Viertelfinale eine Verlängerung in der Luft. Feuchte Hände bekam Coach Stieglitz deshalb indes nicht: "Ich hatte jederzeit das Gefühl, dass wir noch einen Treffer nachlegen können."

Gesagt, getan: In der letzten Spielminute bekam der RRK die siebte Ecke zugesprochen, die - wie eingangs vom Schützen beschrieben - unter großem Jubel den Weg ins Hamburger Tor fand. "Eine starke Halbzeit reicht eben nicht", sagte Alster-Trainer Joachim Mahn. Eine Erkenntnis, die sich auch ein Titelverteidiger – speziell aufgrund bitterer Erfahrungen 2005 und 2006 – vor der Fahrt zur Endrunde durchaus zu Herzen nehmen darf ...


Die Viertelfinal-Spiele am 17./18.01.2009

Damen                   Herren     
Club an der Alster  HG Nürnberg   9:5 (6:3)   UHC Hamburg  TG Frankenthal   17:11 n.V. (8:8, 3:4)
Düsseldorfer HC  TuS Lichterfelde   9:8 n.S. (5:5, 4:4, 3:3)   RW Köln  TuS Lichterfelde   15:3 (6:2)
               
Rüsselsheimer RK  UHC Hamburg   6:5 n.V. (5:5, 3:4)   Rüsselsheimer RK  Club an der Alster   7:5 (5:1)
Berliner HC  SW Neuss   2:8 (1:2)   Berliner HC  Düsseldorfer HC   7:6 (3:2)

 

Endrunde um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2009 am 24./25. Januar 2009 in Duisburg (Rhein-Ruhr-Halle)

Der RRK ist mit beiden Mannschaften in der Endrunde dabei !!!

 

Samstag, 24.01.2009 – Halbfinals

 

1. Halbfinale Damen - 12.30 Uhr: Rüsselsheimer RK – Schwarz-Weiß Neuss

 

2. Halbfinale Damen - 14.45 Uhr: Club an der Alster – Düsseldorfer HC

 

1. Halbfinale Herren - 16.45 Uhr: Rüsselsheimer RK – Berliner HC

 

2. Halbfinale Herren - 19.00 Uhr: UHC Hamburg – Rot-Weiss Köln

 

Sonntag, 25.01.2009 – Endspiele Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2009

 

Endspiel Damen - 12.00 Uhr: Sieger HF 1 – Sieger HF 2

 

Endspiel Herren - 14.30 Uhr: Sieger HF 1 – Sieger HF 2

 

 

Hier geht es zur RRK-Endrundenseite !!!