Aus "Main-Spitze" vom
11.12.2009:
Hockey, Volleyball, Judo
KANT-GYMNASIUM
Sportklasse trainiert wöchentlich zusätzlich vier Schulstunden
Von Nina Finkernagel
In der fünften Jahrgangsstufe
des Immanuel-Kant-Gymnasiums gibt es seit Schuljahresbeginn eine
Sportklasse. Kinder mit besonderem Interesse und Talent in Sport bekommen
hier die Möglichkeit, Leistungssport und schulische Ausbildung miteinander
zu verbinden.
Lisa Jacobi im Kreis der weiblichen
B-Jugend des RRK beim Endspiel um die Deutsche
Feldhockey-Meisterschaft 2009 |
Die Immanuel-Kant-Schule ist
"Partnerschule des Leistungssports" – ein Prädikat, das das
Kultusministerium vergibt – und gleichzeitig Schulsportzentrum (SSZ) des
Landkreises Groß-Gerau. Logische Konsequenz sei es gewesen, eine
Sportklasse einzuführen, erklärte Frank Krones, Koordinator am SSZ.
Pro Woche erhalten die
Fünftklässler sechs Stunden Sportunterricht: Neben zwei Stunden nach
Lehrplan fallen vier Stunden auf eine von drei Kernsportarten: Hockey,
Volleyball oder Judo. Jedes Kind entscheidet sich bei seiner Aufnahme in
die Sportklasse verbindlich für zwei Jahre für eine der Sportarten. Ab der
Klasse 7 trainieren die Jugendlichen in schulischen Leistungsgruppen, in
der Oberstufe besteht das Angebot zur Teilnahme am Sportleistungskurs.
In der 5b, der jetzigen
Sportklasse, befinden sich 27 Jungen und Mädchen. Bewerbungs- und
Aufnahmekriterien sind die gymnasiale Empfehlung, eine gesundheitliche
Eignung, die durch eine sportärztliche Untersuchung festgestellt wird,
mindestens die Note 2 im Fach Sport sowie ein gutes Arbeits- und
Sozialverhalten. Kinder, die bereits eine Grundausbildung in einer der
drei Sportarten erfahren haben, werden bevorzugt aufgenommen.
Lisa Jacobi unterrichtet die
Hockeygruppe, Andreas Esper ist für den Judounterricht verantwortlich und
Adnand Zinela trainiert die Volleyballgruppe. Für die Sportklasse seien
auch Kinder aus Flörsheim an die Kant-Schule gekommen, die sonst eher
nicht auf ein Rüsselsheimer Gymnasium gehen, sagte Krones.
Der Besuch der Sportklasse
bietet den Schülern mehrere Vorteile, denn bei Bedarf gewährleistet das
Gymnasium pädagogische Begleitmaßnahmen: Dazu zählt die
Unterrichtsbefreiung, um an Wettkämpfen und intensivem Training
teilzunehmen, wie auch Vor- und Nachschreibetermine für Klassenarbeiten.
Im Bedarfsfall ermöglicht die
Schule Stütz- und Förderangebote, Unterrichtsnacharbeitung,
Hausaufgabenbetreuung und ein warmes Mittagessen.
Wer mit dem Gedanken spielt,
sein Kind für die Sportklasse des kommenden Schuljahres anzumelden, erhält
im Sekretariat der Immanuel-Kant-Schule nähere Informationen unter Telefon
06142/603390.
Von
www.schulsportzentrum-ruesselsheim.de:
Einführung einer
Sportklasse in der IKS im Schuljahr 2009/2010
Der Sport ist seit Jahren ein
Schwerpunkt im Profil der Immanuel-Kant-Schule. Ein grundlegendes Ziel der
Arbeit der Sportlehrer und Sportlehrerinnen ist es, die Schülerinnen und
Schüler zu regelmäßigem Sporttreiben auch über ihre Schulzeit hinaus zu
motivieren und zu befähigen.
Gleichzeitig ist unser
Gymnasium als die verantwortliche Schule für das Schulsportzentrum
Rüsselsheim (SSZ) "Partnerschule des Leistungssports". Gute
Rahmenbedingungen und die dem Sport gegenüber positive Einstellung der
Schulgemeinde ermöglichen hier ein vielfältiges schulisches Angebot.
Das Kultusministerium und die
staatlichen Schulämter haben die Schulen mit angegliederten
Schulsportzentren beauftragt, zum Schuljahr 2009/2010 Sportklassen
einzurichten.
Der Grundgedanke
Im Zentrum des Modells steht
die enge räumliche, zeitliche und personelle Verbindung von Lernen und
Trainieren in einem Schule-Leistungssport-Verbundsystem.
Jugendliche, die Leistungssport betreiben, sind einer erheblichen
täglichen Doppelbelastung zwischen Schulbank und Sportstätte ausgesetzt.
Die Einrichtung einer Sportklasse in Kooperation mit dem Schulsportzentrum
an der IKS ermöglicht eine spürbare Verbesserung der Situation der
Schülerinnen und Schüler durch
-
Gewährleistung einer
profiliert gymnasialen schulischen Ausbildung;
-
Anbindung der sportlichen
Förderung an die Leistungsstützpunkte vor Ort;
-
pädagogische Betreuung, vor
allem durch stabile Kooperation und langfristige konzeptionelle
Absprachen zwischen den Verantwortlichen in Schule und Sport;
-
zeitliche Koordination der
Unterrichts-, Hausaufgaben-, Trainings und Wettkampfanforderungen
Zielsetzung
Die IKS ist die federführende
Schule des Schulsportzentrums Rüsselsheim. Nicht zuletzt deshalb besteht
eine Zielsetzung des Fachbereichs Sport auch darin, interessierte und
talentierte Schülerinnen und Schüler behutsam an den Leistungssport
heranzuführen. Dies geschieht u. a. durch die zielgerichtete Umsetzung des
Landesprogramms "Talentsuche/ Talentförderung".
Die bereits bestehenden sportlichen Fördermaßnahmen, die über die
Finanzmittel des Landesprogramms "Talentsuche und Talentförderung" an der
IKS und den kooperierenden Schulen eingerichtet worden sind, haben sich
sowohl im schulischen als auch im vereins- und verbandssportlichen Bereich
etabliert und zeigen erstaunlich gute Erfolge. Mit fortschreitender
Entwicklung wird es deshalb besonders wichtig sein, für die talentierten
Kinder, die ihre sportlichen Ziele nur durch aufwendige Trainingsarbeit
erreichen können, angemessene schulische Rahmenbedingungen zu schaffen,
auf deren Basis eine wirkungsvolle Verknüpfung von Schule und Sport
möglich ist.
Lisa Jacobi,
Lehrer-Trainerin für Hockey
Die
Diplom-Sportwissenschaftlerin Lisa Jacobi war Spielerin in der
Bundesliga-Mannschaft des Rüsselsheimer RK und sammelte mit ihr von
1993 bis 2005 zahlreiche Deutsche Meisterschaften und Europacupsiege.
Von 2003 bis 2007 war sie Landestrainerin beim Hessischen
Hockey-Verband. Seit 2005 ist die A-Lizenz-Trainerin als
Lehrer-Trainerin am Schulsportzentrum Rüsselsheim beschäftigt und
trainiert die zukünftigen Deutschen Meister. Zudem ist sie
Bundestrainerin der weiblichen deutschen U18-Nationalmannschaft.
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Wer kann eine Sportklasse besuchen?
Bewerbung und Aufnahmekriterien
Aufnahmekriterien sind:
-
Gymnasiale Eignung;
-
Gesundheitliche Eignung
(verpflichtende, sportärztliche Untersuchung);
-
mindestens gute Leistungen
im Fach Sport;
-
mindestens gutes Arbeits-
und Sozialverhalten.
Bewerben können sich alle
Kinder mit sportlicher Eignung, die in einer beliebigen Sportart eine
sportliche Grundausbildung durchlaufen haben.
-
Bevorzugt aufgenommen werden
Kinder, die diese Grundausbildung in einer unserer Kernsportarten (Judo,
Volleyball, Hockey) absolviert haben.
-
Schüler mit Vorerfahrung in
einer der drei Sportarten durchlaufen einen sportartspezifischen
Aufnahmetest.
-
Schüler ohne Vorerfahrung in
den Kernsportarten durchlaufen zuerst einen Test zur Feststellung der
allgemeinen sportlichen Eignung und werden danach bzgl. der
Sportartenwahl beraten.
-
Jedes Kind, das in die
Sportklasse aufgenommen wird, muss sich für zwei Schuljahre für eine der
drei Sportarten entscheiden!
-
Sollten sich mehr als 30
Kinder für die Sportklasse eignen, entscheidet die Schulleitung in
Zusammenarbeit mit der Planungsgruppe aufgrund von Leistungskriterien in
schulischer und sportlicher Hinsicht.
Organisatorische Rahmenbedingungen und
Inhalte
Zunächst beginnt die
Sportklasse mit der Jahrgangsstufe 5 und endet nach der Jahrgangsstufe 6.
Anschließend können die Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 7
in sog. schulischen Leistungsgruppen trainieren, die gemäß dem
Landesprogramm eingerichtet werden können. Ziel ist es jedoch,
Sportklassen zu einem späteren Zeitpunkt über die Jahrgangsstufe 6 hinaus
zu installieren. In der Oberstufe kann für Interessierte eine
Weiterführung durch das regelmäßige Angebot von Sport-Neigungskursen im
Jahrgang 10 und durch den Leistungskurs Sport in den Jahrgangsstufen 11
und 12 erfolgen.
Unsere Zielvorstellung ist,
dass sich in der Sportklasse etwa jeweils gleich viele Schülerinnen und
Schüler (ca. 9 – 11) für eine unserer Kernsportarten (Hockey, Volleyball,
Judo) entscheiden.
Für die Sportklasse werden 4
statt 3 Wochenstunden Sport im Stundenplan verankert, die in 2
Zweierblöcken unterrichtet werden. In einem Block wird Sportunterricht
gemäß den Inhalten des Lehrplans für die SEK I erteilt. Den zweiten Block
unterrichtet der jeweilige Lehrer-Trainer. Das bedeutet, dass jeweils ca.
ein Drittel der Gruppe im Judo (Esper), im Hockey (Jacobi) und im
Volleyball (Zinela) unterrichtet wird.
Die Schülerinnen und Schüler
der Sportklasse haben durch die zusätzliche Sportstunde eine Wochenstunde
mehr. Ergänzend nehmen die Schülerinnen und Schüler der Sportklassen
verbindlich eine weitere Trainingseinheit im Rahmen einer
Talentfördergruppe ihrer Zielsportart wahr. Diese findet an einem
Wochentag nachmittags statt. Somit werden den Kindern der Sportklasse über
die Kooperation Schule/SSZ sechs Wochenstunden Sport (4
sportartspezifisch, 2 allgemein) geboten.
Auch vor diesem Hintergrund
sind schulische Begleitmaßnahmen unerlässlich. Folgende Punkte sind von
schulischer Seite daher zu gewährleisten:
Die Schülerinnen und Schüler
der Sportklasse
-
haben die Möglichkeit, ein
warmes Mittagessen einzunehmen;
-
können eine
Hausaufgabenbetreuung nutzen;
-
können ggf. Stütz- und/oder
Nachführunterricht wahrnehmen.
Die Wahlmöglichkeiten bei der
2. Fremdsprache ab Jahrgangsstufe 6 sollen den Schülerinnen und Schülern
der Sportklasse ebenso offen stehen wie allen anderen auch.
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