Von
"www.hockey.de":
Grand Masters Hockey World Cup in
Hongkong vom 12. bis 21. September 2008
Zufriedenheit trotz
verlorenem Titel
Deutsche Delegation mit 76
Personen und drei Teams bei der Senioren-WM in Hongkong
Ein zweiter und zwei dritte
Plätze – mit dieser sportlichen Bilanz endete für die deutschen Senioren
der Grand Masters Hockey World Cup 2008 in Hongkong. Für den Großteil der
drei Mannschaften und 76 Personen umfassenden deutschen Delegation war die
Tour in die chinesische Enklave allerdings nicht sofort beendet: Fast zwei
Drittel hängten noch eine Rundreise durch China beziehungsweise einen
Badeurlaub auf Bali hinten dran. Zu den direkt Heimgekehrten gehörte
Gerhard Helfers. Der Teammanager der deutschen Ü60-Auswahl sprach von
einer gelungenen WM-Turnierreise, auch wenn Deutschland seinen Titel von
2006 an England abgeben musste.
Mit neun Mannschaften war die
Hauptkonkurrenz in Hongkong zweifellos das Turnier der Grand Master, also
der Ü60-Teams. Deutschland war mit drei souveränen Siegen und als Erster
der Gruppe B in die Finalrunde der besten Vier eingezogen. Dort setzte es
zum Auftakt mit 3:5 gegen Australien die einzige Niederlage für den
Titelverteidiger. Eine Endspielteilnahme war für die Mannschaft von
Trainer Kurt Layer immer noch erreichbar, man hätte England (dessen 5:1
aus der Vorrunde gegen Australien ebenso in die Finalrunde eingerechnet
wurde wie das deutsche 6:0 gegen Hongkong) mit zwei Toren Unterschied
schlagen müssen. Somit war die Freude über einen 1:0-Erfolg dann doch
nicht so groß, wie er nach dem Spiel eigentlich angebracht gewesen wäre.
Deutschland war punktgleich mit Australien und dem späteren WM-Sieger
England, musste aber dennoch mit dem Spiel um Platz 3 vorlieb nehmen, bei
dem es ein deutliches 9:1 gegen Hongkong gab. „Es ist keine Enttäuschung,
dass wir den Titel nicht verteidigen konnten. Wenn man bedenkt, mit welch
hohem Aufwand gerade in England und Australien in diesen Altersklassen
gespielt wird, dass dort sogar ein geregelter Punktspielbetrieb herrscht,
dann ist unser Abschneiden, auch in den beiden anderen Klassen, ein
Bombenerfolg gewesen“, sagt Gerhard Helfers.
Bei den Great Grand Mastern,
also den Ü65-Spielern, gab es für die deutsche Mannschaft ebenfalls die
Bronzemedaille. Unter sechs Teilnehmern konnte die deutsche Auswahl
lediglich gegen den späteren Turniersieger Australien (0:1) sowie England
(0:0) keine Tore schießen. Alle anderen vier Spiele wurden gewonnen, wobei
aus Personalnot auch die beiden Coaches Frank Mäusert und Hans-Werner
Frühauf zum Schläger griffen.
Die beste deutsche Platzierung
erreichte mit Rang zwei schließlich die B-Mannschaft der Ü60 in der so
genannten Tournament Trophy, bei der auch zwei Spieler unter 60 Jahren zum
Einsatz kommen durften. Nach einer doppelten Runde mit drei Siegen und
drei Unentschieden lag Deutschland im Endklassement lediglich hinter
England LX.
„Für alle Spieler waren die
klimatischen Bedingungen in Hongkong schon ein harter Schlauch. Hitze und
Luftfeuchtigkeit machten vielen zu schaffen. Gerade die Torleute standen
unter ihrer Montur regelrecht im eigenen Saft. Aber bis auf eine
Fersenverletzung sind unsere Teams ordentlich und unversehrt durchs
Turnier gekommen“, bilanzierte Gerhard Helfers, der ein großes Lob an die
Gastgeber aussprach: „Der Hockeyverband von Hongkong hat das ganz
hervorragend gemacht und die WM vorbildlich organisiert.“ Für besonderes
Aufsehen bei allen Gästen sorgte der spektakuläre Austragungsort. „Der
Hongkong Football Club gilt als attraktivster Sportclub in ganz Asien.
Inmitten der berühmten Galopprennbahn liegt die mondäne Anlage mit zwei
Hockeykunstrasenplätzen und einem unglaublichen Clubhaus, das wie ein
Verwaltungsgebäude eines großen Konzerns ausgestattet ist und während der
WM-Zeit sämtlichen Teams alle Annehmlichkeiten bescherte“, so Helfers über
einen Höhepunkt der für alle Spieler im Übrigen komplett eigenfinanzierten
Reise.
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Das nächste große
Senioren-Event ist der Europacup im August 2009 anlässlich der Damen- und
Herren-Europameisterschaft (22. bis 30. 8.) in Amstelveen/Niederlande. Wo
der nächste World Cup der Grand Master stattfindet, ist indes noch
ungewiss. Die Tradition der vergangenen acht Jahre, nach der die Turniere
am Ort der Herren-Weltmeisterschaften (2002 in Kuala Lumpur, 2006 in
Mönchengladbach) ausgetragen werden, wird 2010 mit größter
Wahrscheinlichkeit nicht fortgesetzt. Der Welthockeyverband FIH hat
Bedenken, die Ü60-Veranstaltung in Indien, wo die Herren-WM im März 2010
in Neu Delhi gespielt wird, stattfinden zu lassen. Gerhard Helfers: „Die
World Grand Masters Association hat erste Kontakte mit Argentinien
geknüpft, aber auch Südafrika und Australien sind im Gespräch.“
Die deutschen Mannschaften in Hongkong:
Ü60 – Grand Master:
Werner Beese, Ulrich Brauns, Wolfgang Engelhard, Edgar Feil, Helmut
Friedrich, Volker Janik, Richard Lehr, Bernd Leiber, Max Morgenbesser,
Martin Müller, Dieter Alfred Paul, Hubert Pohnke, Rüdiger Pokahr, Thomas
Rochlitz, Christian Sanner, Helmut Trentmann, Uli Vos, Eckard Wallosek.
Coach: Kurt Layer, Manager: Gerhard Helfers
Ü60 – Tournament Trophy:
Hans Barbknecht, Günter Behrens, Dieter Braig, Bernd Donix, Axel
Ehrhardt, Herbert Gottwald, Bernd Johann auf der Heide, Dieter Klauß,
Arved Lunau-Mierke, Wolfgang Reisser, Peter Rollinger, Klaus Schneider,
Manfred Simon, Reinhold Tränkle, Hans-Joachim Stolzenburg. Coach: Kurt
Layer, Manager: Gerhard Helfers, Physio: Henrike Althof
Ü65 – Great Grand Master:
Götz Betz, Frank Brade, Peter Child, Heinz-Werner Duckstein, Rainer
Grundmann, Dirk Gutzert, Helmut Isenbart, Gisbert Kurzbach, Eckhard Manzke,
Gerold Quinger, Christoff Roesler, Hans-Dietrich Sasse, Jürgen
Sobczak-Schütte, Hugo Stinnes, Hans-Jürgen Wengenroth, Coaches: Frank
Mäusert, Hans-Werner Frühauf.
Deutsches Ü60-Team Dritter der
EM
8th European Super Veterans
Field Hockey Tournament (Grand
Masters 60+)
in
Sant Cugat del Vallès (Spanien)
vom 21. bis 24.
März 2008
Von Dr.
Albert-Hugo Stinnes,
Präsident Hockey Ü60
Deutschland
Erstmals in Spanien fand über Ostern das jährliche Zusammentreffen
europäischer Senioren-Mannschaften statt. Insgesamt 19 Mannschaften hatten
den Weg nach Sant Cugat vor den Toren Barcelonas gefunden, um sich um
Pokal und Medaillen für Sieger und Platzierte zu beteiligen.
Ausgerichtet wurde das Turnier von der WGMA (World Grand Masters
Association) mit der Unterstützung der EHF (European Hockey Federation)
und seinem spanischen Präsidenten, Sen. Leandro Negre, sowie in
Zusammenwirken mit dem örtlichen Hockeyclub Junior FC. Die Organisation
lag in den bewährten Händen von WGMA-Vice-President Bernhard Verbunt
(Holland) und WGMA-President Peter Child (Deutschland).
Die
Teilnehmer kamen aus England, Holland, Italien, Schottland und Belgien.
Erstmals dabei war ein Team aus Wales. Deutschland stellte je eine
Nationalmannschaft in den Altersklassen Ü60, Ü65 und Ü70 sowie eine
gemischte Mannschaft, die sich innerhalb der Tournament Throphy an den
Spielen beteiligte.
In den 3
Tagen von Ostersamstag bis Ostermontag wurden 44 Spiele auf 2 modernen
Kunstrasenplätzen unter der Leitung von 23 Schiedsrichtern aus den Ländern
der teilnehmenden Mannschaften abgewickelt. Deutschland stellte mit Götz
Müller-Wiedenhorn, Lars-Christian Reifschläger und Peter Boehme drei hoch
qualifizierte Schiris, denen wir auch auf diesem Wege für ihren
selbstlosen Einsatz für unser Senioren-Hockey danken möchten.
Die
internationalen Treffen der Hockeycracks über 60 haben stets eine
gesellschaftliche und eine sportliche Komponente. Wenn man nicht gerade
neu ist in der Runde der meist schon ergrauten „Krummstock“-Spezialisten,
so gilt es immer wieder den Erfahrungsaustausch mit den Freunden aus den
anderen Ländern auch abseits des Spielfelds in vielfältiger Weise zu
pflegen, wozu das im Wind kühle, aber immer freundliche Wetter auf der
iberischen Halbinsel den erhofften Beitrag geleistet hat. Verstärkt wird
der gesellige Aspekt durch die Anwesenheit sehr vieler mitgereister
Ehefrauen/Partnerinnen.
Sportlich
war das so früh in der Saison stattfindende Turnier für alle Teilnehmer
sicherlich nur ein „Zwischenschritt“ auf dem Wege zur diesjährigen
WGMA-Weltmeisterschaft im September in Hongkong. Damit soll aber nicht
verdeckt werden, dass jeder auch in Sant Cugat gewinnen wollte.
Vielleicht
weil sie in China nicht dabei sein können, haben unsere Senior Grand
Masters (Ü70) das Turnier in ihrer Altersklasse gegen die Teams aus
Holland und England gewonnen und konnten mit einer erstmals in dieser
Altersklasse vergebenen Goldmedaille den Weg zurück in die Heimat
antreten. Coach Hans-Jürgen Fortmüller hatte seine Jungs auf den Tag genau
richtig eingestellt, und es wird zu hoffen sein, dass sich in den nächsten
Monaten der Kader noch erweitern kann. Als kleines Trostpflaster für die
für dieses Team leider nicht organisierbare Reise nach Hongkong wird die
Ü70 im Rahmenprogramm der Damen-Championstrophy auf Einladung des DHB noch
in diesem Jahr in Mönchengladbach einen weiteren „Auftritt“ haben.
Die
deutsche Ü60-Hockey-Nationalmannschaft in
Sant Cugat del Vallès
(hinten:
Kurt Layer (Coach), Uli Vos, Christian Sanner, Dieter-Alfred Paul,
Volker Janik,
Max Morgenbesser, Helmut Trentmann,
Dieter Willi Klauß, Hubert Pohnke, Wolfgang Engelhard, Helmut
Friedrich, Martin Müller; vorn: Thomas
Rochlitz, Rüdiger Pokahr, Ricki Lehr, Werner Beese, Dr. Bernd Leiber |
Die
Ü65-Mannschaft um ihr Trainergespann Frank Mäusert und Hans-Werner Frühauf
hat es erneut nicht geschafft, ihren Gegner aus England zu bezwingen. Hat
es nach zwei Siegen gegen Holland und Schottland im Gruppenspiel noch zu
einem gerechten Unentschieden gereicht, so waren es die größere Routine
und Cleverness, die im Endspiel den Ausschlag zugunsten unserer Freunde
von der Insel gegeben haben. Damit dies in Hongkong anders wird, sollen
Taktik, Verständnis und Bereitschaft in den kommenden Monaten in drei
Trainingseinheiten in Mannheim, Hamburg und Hannover weiter verbessert
werden.
Die
Ü60-Mannschaft, der noch amtierende Weltmeister aus Leverkusen 2006, hatte
unter den gestrengen und engagierten Augen des DHB-Präsidenten sein erstes
Spiel gegen Holland, den späteren Sieger dieser Altersgruppe, zu
bestreiten. Stefan Abel hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Reise zur
EHL Euro Hockey League ins nahe gelegene Terrassa mit einem Besuch bei den
Hockey-Senioren abzuschließen. Wir hoffen, dass wir ihm demonstrieren
konnten, dass auch das deutsche Senioren-Hockey auf dem richtigen Weg ist,
seinen Platz innerhalb des DHB einzunehmen. Dies gilt auch, wenn es für
die Ü60 unter der Leitung von Kurt Layer in Sant Cugat nur zu einer
Bronzemedaille gereicht hat; aber gerade dieses Team befindet sich noch im
Neu-Aufbau und war zudem durch zwei verletzungsbedingte Ausfälle innerhalb
des Turniers zu weiterer Improvisation gezwungen. Wir sind jedoch
überzeugt, dass wir auch in dieser Altersgruppe in Hongkong ein
gewichtiges Wort bei der Vergabe der Medaillen mitreden werden.
Bleibt
schließlich die gemischte Mannschaft, in der sowohl der Nachwuchs als auch
diejenigen zum Einsatz kommen können, die sich für den Kader der
Nationalmannschaften nicht qualifizieren hatten. Auch diese Mannschaft –
das Trophy Team unter Gisbert Kurzbach – hat mit einer Bronzemedaille das
Turnier beendet. Wir sind froh, dass wir diese Plattform haben, weil wir
ja auch all denen eine Spielmöglichkeit geben möchten, die gleich aus
welchen Gründen nicht in die A-Mannschaften ausgewählt werden konnten.
Dank sei an
dieser Stelle auch geschuldet unserem Team Manager Gerry Helfers aus
Hannover, der unsere Reise ins Baskenland organisatorisch, logistisch und
finanziell wie immer bestens vorbereitet und abgewickelt hat.
„Nach
dem Spiel ist vor dem Spiel“. Trotz der errungenen Medaillen muss ein
Fazit unseres sportlichen Erfolges in Sant Cugat nüchtern ausfallen.
Zwar gehören
wir in allen Altersgruppierungen zu den stärksten Nationen der Welt; aber
um dauerhaft vorne mitspielen zu können, müssen wir unsere Anstrengungen
weiter intensivieren.
Ohne
Zweifel sind und bleiben die sportlichen Erfolge die Basis für eine breite
und freundschaftliche Ü60-Gemeinschaft. Jeder einzelne investiert Zeit und
Geld für den sportlichen Erfolg; und die sportlichen Erfolge wiederum sind
es, die die Gemeinschaft festigen und als Attraktion für neue Spieler
wirken können. Und neue Spieler braucht Hockey Ü60 Deutschland immer,
damit die Ü60-Idee erfolgreich weiterleben kann.
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