Endphase der
Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2008 der Herren
|
Bundesligarunde
2007/2008 |
Aus "Main-Spitze" vom
11.01.2008:
Wochenende der Wahrheit
RRK ringt um
Viertelfinaleinzug
ulz. Der Rüsselsheimer RK (RRK),
mit vier Siegen souverän in die Hallenhockey-Saison gestartet, verlor aufgrund
der vorweihnachtlichen 4:5-Niederlage beim Münchner SC die Tabellenführung in
der Bundesliga-Südstaffel an den Erzrivalen TG Frankenthal.
Will der RRK die Spitzenposition
zurückerobern, muss er wohl am Sonntag das abschließende Rückrundenspiel bei
eben dieser TG Frankenthal ebenso gewinnen wie tags zuvor die Heimbegegnung
gegen Rot-Weiß München. Gleichzeitig muss sich der Ruderklub den Rücken
freihalten. Denn der punktgleiche Neuling HG Nürnberg macht den Rüsselsheimern
durchaus noch den zweiten Tabellenplatz und das Ticket fürs DM-Viertelfinale
streitig.
"Mit der Niederlage in Nürnberg und
dem Remis zu Hause haben wir das Rennen um den Viertelfinaleinzug unnötig wieder
spannend gemacht", ärgert sich RRK-Übungsleiter Kai Stieglitz über die magere
Ausbeute gegen die HGN. Immerhin hatten er und seine Mannschaft noch reichlich
Glück, denn Nürnberg patzte gleich zweimal gegen Rot-Weiß München, was
allerdings auch die Schwere der Samstagsaufgabe aufzeigt. Die Bayern waren für
den Rüsselsheimer RK zudem schon mehrfach ein äußerst unbequemer Kontrahent. In
der Hinrunde gelang immerhin ein umkämpfter 3:1-Erfolg.
Kurze Ecke gegen den RRK |
"Natürlich zählt nur ein Sieg, um
sich für Sonntag alle Chancen offen zu halten. Denn im ungünstigsten Fall
könnten wir unser Saisonziel, den Einzug ins DM-Viertelfinale, noch verpassen",
unkt Stieglitz. Der Coach hatte nach dem "Traumstart" vor übertriebenem
Optimismus gewarnt, mehr Konsequenz in der Offensive sowie bei der Verwertung
von Strafecken eingefordert, wurde aber in beiden Nürnberg-Spielen als auch beim
Münchner SC kräftig enttäuscht.
Andererseits hat´s der abwehrstarke
Tabellenzweite noch selbst in der Hand. Wie auch immer die Samstagspartien
ausgehen werden – die Entscheidung, welche Südvertreter weiterhin vom nationalen
Titel träumen dürfen, fällt auf alle Fälle erst am Sonntag. "Keine Frage, dass
wir gerne als Gruppenerster ins Viertelfinale gegen den Westzweiten einziehen
würden, doch Priorität hat am Wochenende zunächst einmal mit vier anvisierten
Zählern die Absicherung des zweiten Ranges, um überhaupt weiterhin im Geschäft
zu bleiben. Immerhin können wir personell aus den Vollen schöpfen. Ich habe für
die beiden wichtigen Partien alle Mann an Bord", blickt Kai Stieglitz dem
Wochenende der Wahrheit nicht ohne Zuversicht entgegen.
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 12.01.2008:
Wir haben es selbst in der Hand“
Hallenhockey: Rüsselsheimer Männer erwarten heute RW München und gastieren
morgen bei Tabellenführer Frankenthal
Von Frank Schairer
Zwei Spiele sind in der Vorrunde der
Hallenhockey-Bundesliga Gruppe Süd noch zu spielen. Für die Herren des
Rüsselsheimer RK sind es zwei Spiele von besonderer Brisanz. Sie entscheiden
über den Einzug ins Viertelfinale oder das frühzeitige Ausscheiden.
Die Zuversicht unter den Spielern des
RRK ist ungebrochen. „Die beiden Niederlagen und das Unentschieden vor dem
Jahreswechsel haben wir selber verschuldet“, sagt Trainer Kai Stieglitz. Das
Hauptmanko sieht er in der Chancenverwertung. Sowohl bei der unnötigen
4:5-Schlappe beim Münchner SC als auch bei den Spielen gegen Nürnberg ließen die
RRK-Stürmer Konzentration vor dem Tor vermissen und luden so den Gegner zum
Kontern ein. Konsequenz der unerwarteten Schwächephase des RRK war der Verlust
der Tabellenführung an die TG Frankenthal.
"Wir müssen nach vorne schauen", sagt
Stieglitz, für den es keinen Zweifel daran gibt, dass sein Team das
Viertelfinale erreicht. Mit sechs Punkten aus den verbleibenden beiden Partien
könnte der Rüsselsheimer Ruderclub sich doch noch eine optimale
Ausgangssituation dafür sichern: "Wir haben es selber in der Hand, die
Mannschaft hat die Qualität." Dabei kann der Coach auf eine hervorragende
Defensive um Jungnationaltorhüter Nicolas Jacobi bauen. Die Offensive hat in den
Trainingseinheiten intensiv und akribisch an der Abschlussschwäche gearbeitet.
Auf Torjäger Oliver Domke war
Verlass, und so hofft Kai Stieglitz, dass auch die jungen Stürmer wie Christian
Schmolke, Thomas Jost, Justus Kölln und Julian Hofmann-Jeckel ihre Möglichkeiten
besser nutzen. Bislang mussten sie noch etwas Lehrgeld in der Halle bezahlen,
doch der Trainer sieht das Quartett auf einem guten Weg.
Die bevorstehenden Aufgaben sind
schwer, aber lösbar. Am heutigen Samstag um 16 Uhr empfängt der RRK in der
Sporthalle Dicker Busch Rot-Weiß München. Zur selben Zeit stehen sich die
unmittelbaren Kontrahenten, Spitzenreiter TG Frankenthal und Tabellendritter HG
Nürnberg, im direkten Duell gegenüber.
Für RRK-Trainer Kai Stieglitz ist die
HG Nürnberg die Überraschungsmannschaft der Saison. Der Aufsteiger präsentierte
sich in allen Spielen äußerst konzentriert und redet so ein gewichtiges Wort mit
bei der Vergabe der Viertelfinalplätze. "Das Ergebnis dieses Spiels interessiert
uns aber erst, wenn wir gegen Rot-Weiß München gewonnen haben", sagt Stieglitz,
"wenn es optimal läuft, haben wir dann am Sonntag in Frankenthal ein würdiges
Endspiel um den Gruppensieg." Die besondere Atmosphäre in Frankenthal dürfte die
Spieler zusätzlich motivieren. Los geht’s am Sonntag um 13 Uhr.
In den Hinspielen gab es zwei Siege
gegen diese Gegner – 3:1 lautete das Ergebnis in München, und 6:4 wurde
Frankenthal in eigener Halle bezwungen. Mutig nach vorne wollen die RRK-Spieler
agieren und so dem Gegner das Aufbauspiel erschweren. Alle Mann sind an Bord,
und das junge Team möchte sich in diesen beiden Partien rehabilitieren. "An
einem guten Tag", sagt Kai Stieglitz, "können wir jede Mannschaft in Deutschland
schlagen."
Aus "Main-Spitze" vom
14.01.2008:
Bitterer Pfiff in letzter Sekunde
RRK-Hockeyteam in Frankenthal dem
Viertelfinal-Heimrecht ganz nahe - 4:4
RÜSSELSHEIM / FRANKENTHAL In
allerletzter Sekunde sind die Träume der RRK-Hockeyspieler in Frankenthal
geplatzt, den Weg zur DM-Endrunde erneut mit dem Heimvorteil im
Play-off-Viertelfinale ebnen zu können. Am ersten Februar-Wochenende wartet nun
Überraschungs-Westmeister HTC Uhlenhorst Mülheim auf die Hessen.
Von Martin Krieger
Nahe liegend, dass die Szene, die
über Platz eins und zwei in der Südgruppe der Bundesliga entschieden hatte, noch
den restlichen Sonntag über heiß diskutiert wurde. "Dieser Siebenmeter war eine
absolute Frechheit. Unser Spieler hat den Frankenthaler nur begleitet, der dann
theatralisch abhebt. Und der uns in der gesamten zweiten Halbzeit nicht gut
gesonnene Schiedsrichter bricht vor dem Mob ein", ereiferte sich Kai Stieglitz
in Erinnerung daran, dass in der heißen Endphase zunächst ein ausfällig
gewordener TGF-Fan und später ein aufs Feld gelaufener TGF-Ordner aus dem
Innenraum verwiesen wurden.
Obwohl dem Rüsselsheimer Trainer eine
Reihe von neutralen Augenzeugen unter den mit rund 950 Zuschauern proppenvollen
Sporthalle am Kanal zustimmen würden, hätten die Gäste nie mehr in eine solche
Lage kommen dürfen. Die zweieinhalb Minuten zuvor herausgeschossene 4:3-Führung
hatte noch 15 Sekunden vor Ultimo Gültigkeit, als die Gäste einen Abschlag
ausführten. Der Ball ging an der linken Bande verloren, was der TG die
Gelegenheit zu einem letzten Vorstoß nebst Querpass mit den beschriebenen Folgen
ermöglichte. "Ich hätte nie gedacht, dass so ´was noch passiert", so Stieglitz.
Dessen Frust schlug nach einer der besten Saisonleistungen aber rasch in
Zuversicht um: "Wir haben es weiterhin selbst in der Hand. Und dass wir nun zum
vierten Mal in Folge im Süden unter den ersten Zwei sind, darauf können wir echt
stolz sein."
Spielunterbrechung |
RRK - Rot-Weiß München 4:3 (2:0)
- Beim ersten Auftritt im neuen Jahr war den Gastgebern noch anzumerken, dass
die Weihnachtspause Spuren hinterlassen hatte. Ball und Schläger waren nicht
jedes Hessen Freund, und so entspann sich ein wenig attraktives Match. Die
Bayern, noch nicht aller Abstiegssorgen ledig, hängten sich von Beginn an
mächtig rein und hatten wenig Mühe, die RRK-Angriffsversuche zu unterbinden. Auf
der anderen Seite musste EM-Torhüter Nico Jacobi früh seine
Reaktionsschnelligkeit beweisen. Nachdem Kapitän Jan Petersen einen Siebenmeter
neben das Tor gesetzt hatte (14.), war es Oliver Domke, der bei der zweiten
RRK-Strafecke den Bann nach 23 Spielminuten brach. Als Sven Wohlfahrt die
Führung kurz vor der Pause ausbaute, schien das Endspiel um den Gruppensieg tags
darauf in Frankenthal gebongt.
Doch die Gäste meldeten sich direkt
nach Wiederbeginn zurück und drängten vor allem in einer Überzahlphase -
Christian Domke hatte arg überzogen wegen Reklamierens die Gelbe Karte gesehen
(39.) - auf den Ausgleich. Den wusste Jacobi gegen Michi Körper zu verhindern
(42.), und nach Christian Minars 3:1 (47.) sah alles wieder gut aus. Auch weil
Frank Trautmann bei der achten Strafecke nur den Pfosten getroffen hatte (52.),
stand nach einem rot-weißen Doppelschlag drei Minuten vor Ultimo dann aber
plötzlich das Viertelfinale wieder in Frage. Bis 30 Sekunden vor Schluss, als
Petersen eine umstrittene Ecke zum viel bejubelten Siegtreffer vollendete.
Tore: RRK: O. Domke, Wohlfahrt, Minar,
Petersen; RWM: Körper (2), Fischer.
Zuschauer: 150; Schiedsrichter:
Wimmer/Neideck (München/Speyer); Strafecken: 10/3:4/2; Zeitstrafen: C. Domke
(39.-41.), O. Domke (60.) - Körper (51.-56.).
TG Frankenthal - RRK 4:4 (2:3)
- Das Finale um den Staffelsieg ließ sich aus Gästesicht ungünstig an. Nach
sieben Minuten führte die TG 2:0, wobei die Abwehr des Ruder-Klubs nicht im
Bilde war. "Das waren Geschenke von uns", urteilte Stieglitz. Gut, dass Julian
Hofmann-Jeckel nach einem Rückhandpass von Thomas Jost prompt verkürzte (8.).
Der RRK war nun im Match, stand sicher und war optisch überlegen, derweil die TG
zunehmend mehr Mühe hatte, einen konstruktiven Spielaufbau hinzubekommen.
Jan Petersen bot sich die große
Chance zum Remis, doch Analog zum Vortag scheiterte der Kapitän mit einem flach
geschossenen Siebenmeter - Oliver Domke hatte sich genial durchgesetzt und war
selbst für alle Einheimischen erkennbar gefoult worden - an Frankenthals Keeper
Benjamin Zühlsdorf (18.). Auf der anderen Seite glänzte "Goali" Nico Jacobi bei
zwei Strafecken, so dass nach "Olli" Domkes Hammer unter die Latte (25.) und
Sven Wohlfahrts glücklichem 2:3 - vom Pfosten war der Ball an Zühlsdorfs Rücken
und von dort zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene über die Linie gekullert - den
Fans des Tabellenführers das Pausenbier weniger gut als erhofft mundete.
Im zweiten Abschnitt wurde dann noch
stärker spürbar, was auf dem Spiel stand. Da Christian Domke ein Zuspiel seines
Bruders um Zentimeter verfehlte (32.), geriet der RRK bald darauf wieder in
Zugzwang. Christian Trump war dem in dieser Situation schwer- fällig wirkenden
Frank Trautmann an der rechten Seite enteilt und hatte das 3:3 erzielt (35.).
Die Hessen drückten, bekamen auch bald darauf eine Strafecke zugesprochen, die
Christian Minar aber nicht verwandeln konnte. Auf der anderen Seite glänzte auch
Jacobi bei dieser Standardsituation, die dann für viele die Entscheidung bringen
sollte. Falk May, einst selbst für die TGF am Ball und noch immer von der
speziellen Atmosphäre angetan ("Die sind im positiven Sinne ein bisschen
verrückt hier"), stieß in Minute 58 die Tür zum Viertelfinal-Heimrecht weit auf,
die in letzter Sekunde dann aber doch wieder zufiel. So viel Pech indes hat man
selten zweimal hintereinander ...
Tore: RRK: Hofmann-Jeckel, O. Domke,
Wohlfahrt, May; TG: Zilg (2/1), Vicca, Trump.
Zuschauer: 950; Schiedsrichter:
Lohrisch/Aull (Augsburg/Obermenzing); Strafecken: 6/0:3/1; Siebenmeter: 1/1:1/0.
RRK: Jacobi; Minar, Fuchs, C.
Domke, Trautmann, Petersen, May, O. Domke, Wohlfahrt, Jost, Schmolke (nur
Samstag), Hofmann-Jeckel (nur Sonntag).
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 14.01.2008:
Eine Sekunde vor dem Abpfiff
Hallenhockey: Rüsselsheimer
Männer gewinnen gegen München 4:3, verspielen aber durch 4:4 bei Tabellenführer
Frankenthal das Heimrecht für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft
Von Helmut Popp
Haarscharf haben die Hockey-Männer
des Rüsselsheimer RK gestern den Gruppensieg in der Hallen-Bundesliga Süd
verpasst, nachdem sie sich am Samstag gegen RW München zu einem 4:3-Heimsieg
gezittert hatten. Im entscheidenden Spiel bei Tabellenführer TG Frankenthal lag
der RRK mit 4:3 vorne, der erste Platz war greifbar nahe.
Doch vor 950 Zuschauern verließ die
Rüsselsheimer im Frankenthaler Hexenkessel das Glück: Eine Sekunde vor Ablauf
der Spielzeit verhängten die Unparteiischen einen umstrittenen Siebenmeter gegen
den RRK, den der starke Keeper Nico Jacobi zum 4:4 passieren lassen musste.
Statt des Heimrechts müssen die
Mannen um Trainer Kai Stieglitz nun also als Gruppenzweiter im Viertelfinale am
Fastnachts-Wochenende (2./3. Februar) den schweren Gang zum West-Ersten Mülheim
antreten.
Rüsselsheimer RK – Rot-Weiß
München 4:3 (2:0). Als die Rüsselsheimer am Ende binnen weniger Sekunden
einen 3:1-Vorsprung vergeigt hatten, schienen ihnen im Hinblick auf die
Viertelfinal-Qualifikation schon die Felle davon zu schwimmen. Da nutzte 17
Sekunden vor der Schlusssirene Jan Petersen im Anschluss an die zehnte Strafecke
doch noch die allerletzte Möglichkeit zum ebenso glücklichen wie viel umjubelten
Siegtreffer.
Christian Domke nach vorne |
Ein hartes Stück Arbeit hatte der RRK
also zu verrichten, um die Gäste in die Knie zu zwingen. Diese hatten sich
nämlich zum Ziel gesetzt, in der Halle Dicker Busch mit einem Punktgewinn den
Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen.
Entsprechend motiviert gingen die
Rot-Weißen zu Werke. Das Angriffsspiel des RRK kam nicht in Schwung, zumal Jan
Petersen mit einem Siebenmeter an Münchens Torwart Nils Kowalczek scheiterte.
Erst in der 23. Minute erzielte Oliver Domke nach einer Ecke die Führung, der
noch vor der Pause Sven Wohlfahrt das 2:0 folgen ließ.
Weil aber die Gäste sofort nach
Wiederanpfiff den Anschluss herstellten, stand das Geschehen weiter auf des
Messers Schneide. Selbst das vermeintlich erlösende Eckentor zum 3:1, in der 47.
Minute von Christian Minar erzielt, verschaffte den Gastgebern keine Sicherheit.
Als sie nach einer Zeitstrafe für Münchens Michael Körper fünf Minuten lang in
Überzahl agieren durften, verpassten sie die Chance, den Vorsprung auszubauen.
Kaum aufs Feld zurückgekehrt, zeigte dann der „Sünder“ seine Qualitäten und gab
dem machtlosen RRK-Torwart Nico Jacobi zweimal das Nachsehen.
Nur ein 3:3 zu Hause gegen den
Tabellenvierten – dies hätte die Rüsselsheimer in Frankenthal unter Druck
gesetzt. Doch dies verhinderte Jan Petersen mit dem finalen Schlenzer zum 4:3.
TG Frankenthal – Rüsselsheimer RK
4:4 (2:3). Trotz einer Klasseleistung standen die RRK-Akteure am Ende wie
begossene Pudel in der Halle. In Gedanken hatten sie sich wohl schon auf die
Jubelarien vorbereitet, als die Frankenthaler mit dem Mute der Verzweiflung die
Kugel ein letztes Mal in den RRK-Kreis beförderten.
Dort lag dann plötzlich – die
Hallenuhr zeigte eine Restspielzeit von einer Sekunde an – Thomas Vicca auf dem
Boden, ein Rüsselsheimer Spieler stand hinter ihm. Zum Schrecken der Gäste
hatten die Schiedsrichter ein Foul gesehen und entschieden auf Siebenmeter, der
von Fabian Zilg kaltschnäuzig zum 4:4 zwischen die Pfosten gesetzt wurde.
„Da war überhaupt nichts, nie und
nimmer durfte da ein Siebenmeter gegeben werde“, erregte sich RRK-Coach Kai
Stieglitz noch lange nach dem emotionsgeladenen Spiel. Allerdings monierte er
auch das Verhalten seiner Mannen, die „so kurz vor Schluss eine solche Situation
nicht mehr hätte zulassen dürfen“.
In der 58. Minute hatte Falk May mit
seinem Eckentreffer zum 4:3 noch für Hochstimmung im Rüsselsheimer Lager
gesorgt, wobei allerdings direkt danach das Geschehen aus den Fugen zu geraten
drohte. Gästetorwart Nico Jacobi wurde von einem Frankenthaler Ordner
angegriffen, weshalb die Partie minutenlang unterbrochen war.
Mit Ausnahme der Anfangsphase, als
der RRK schnell mit 0:2 ins Hintertreffen geraten war, hatten die Gäste mit
ihrer stärksten Saisonleistung das Spiel unter Kontrolle. Obwohl Jan Petersen in
der 18. Minute erneut eine Siebenmeterchance ungenutzt ließ, sorgten Julian
Hofmann-Jeckel, der diesmal für Christian Schmolke in die Mannschaft kam, und
Oliver Domke für den Ausgleich.
Zwei Sekunden vor der Pause glückte
Sven Wohlfahrt sogar noch die Führung, nachdem die Kugel über den Pfosten und
den Rücken des Torwarts gerade noch rechtzeitig über die Torlinie gekullert war.
Fünf Minuten nach Wiederbeginn
kassierte der RRK das 3:3, was ihn aber nicht aus der Fassung brachte. Er
wartete weiter auf seine Chance, die zwei Minuten vor Schluss mit dem 4:3 von
Falk May auch genutzt wurde.
Dass die Uhr danach nicht schnell
genug herunterlief, sich vielleicht die Unparteiischen bei ihrer
Siebenmeter-Entscheidung auch von einigen fanatischen Zuschauern auf den Rängen
beeinflussen ließen, war halt ausgesprochenes Pech.
Rüsselsheimer RK – Rot-Weiß
München 4:3 (2:0). Tore: 1:0 (23.) Oliver Domke (Ecke), 2:0 (27.) Sven
Wohlfahrt, 2:1 (31.) Sebastian Fischer, 3:1 (47.) Christian Minar (Ecke), 3.2
(57.) Michael Körper, 3:3 (58.) Körper (Ecke), 4:3 (60.) Jan Petersen (Ecke).
Schiedsrichter: Joachim Wimmer
(München) und Daniel Neideck (Speyer). Ecken: 10:4. Zuschauer: 150. Zeitstrafen:
Christian Domke (RRK) zwei Minuten – Michael Körper (München) fünf Minuten.
Besonderes Vorkommnis: Jan Petersen verschießt Siebenmeter (14. Minute).
TG Frankenthal – Rüsselsheimer RK
4:4 (2:3). Tore: 1:0 (3.) Thomas Vicca, 2:0 (7.) Fabian Zilg, 2:1 (8.)
Julian Hofmann-Jeckel, 2:2 (25.) Oliver Domke, 2:3 (30.) Wohlfahrt, 3:3 (35.)
Christian Trump, 3:4 (58.) Falk May (Ecke), 4:4 (60.) Zilg (7m).
Schiedsrichter: Sebastian Aull (Obermenzing)
und Knut Lohrisch (Augsburg). Ecken: 6:3. Zuschauer: 950. Besonderes Vorkommnis:
Jan Petersen vergibt erneut Siebenmeter (18.).
Aufgebot des RRK: Nico Jacobi
– Christian Minar, Frank Trautmann, Falk May, Mirco Fuchs, Oliver Domke,
Christian Domke, Thomas Jost, Jan Petersen, Christian Schmolke (nur gegen
München), Sven Wohlfahrt, Julian Hofmann-Jeckel (nur in Frankenthal).
Aus "FAZ" vom 14.01.2008:
Doppelte Titelchance
RRK im
Viertelfinale
ley.
- Am letzten Spieltag der Hallenhockey-Bundesliga haben die Herren
des Rüsselsheimer RK die TG Frankenthal an den Rand einer Niederlage gebracht.
Erst in der Schlussminute glich der Tabellenführer aus der Pfalz am Sonntag per
Siebenmeter zum 4:4 in eigener Halle aus. Es war eine jener Entscheidungen der
Schiedsrichter, von der neutrale Beobachter zu sagen pflegen: Kann man pfeifen,
muss man nicht pfeifen. Auch am Vortag, beim 4:3 des RRK über Rot-Weiß München,
ging es ähnlich wechselvoll wie in Frankenthal zu - mit dem besseren Ende per
Siegtor in der Schlussminute für die Hessen. Innerhalb von 24 Stunden zeigten
die Rüsselsheimer mal wieder die Palette ihrer Möglichkeiten und Versäumnisse in
dieser Saison. Sie wird am ersten Februar-Wochenende mit dem Viertelfinale bei
Uhlenhorst Mülheim fortgesetzt.
Prunkstück des RRK ist die Abwehr mit Torhüter Nicolas Jacobi, die in zehn
Punktspielen nur 29 Gegentreffer zugelassen hat. Mit 49 Toren auf der
Haben-Seite bleibt die Trefferquote noch unter der des Absteigers Stuttgarter
Kickers, also ausbaufähig, wenn es um das Erreichen der Endrunde in Hamburg
geht, wo die Titel bei den Herren wie Damen vergeben werden.
Im Idealfall reisen die Rüsselsheimer mit zwei Teams an die Elbe, wobei den
Damen des RRK mehr zugetraut wird als den Herren. Das stark verjüngte Damenteam
stand schon vor den beiden siegreichen Derbys des Wochenendes (7:3 bei der
Frankfurter Eintracht und 7:4 beim SC 1880 Frankfurt) als Primus der Gruppe Süd
der viergeteilten Bundesliga fest. Der Weg nach Hamburg führt nun über den
Westzweiten Schwarz-Weiß Neuss, der in der Sporthalle Dicker Busch die
Heimstärke des RRK zu spüren bekommen soll.
Das Kapitel Erste Bundesliga hat sich für die Damen des SC 1880 wieder erledigt
- sie müssen absteigen. Einen Achtungserfolg erzielten die Nachbarn vom
Riederwald, als ihnen am Sonntag das 5:4 beim Mannheimer HC gelang. Dabei hatte
die Eintracht zur Halbzeit noch 1:3 zurückgelegen. Die Frankfurterinnen hatten
halt den längeren Atem. Den wünschen sich auch die Rüsselsheimer, schließlich
wird ihr Klub in diesem Sommer einhundert Jahre alt. Da würde sich mindestens
ein weiterer Meisterwimpel gut machen. |
Viertelfinale am 2./3. Februar
2008 |
Aus "Main-Spitze" vom
14.01.2008:
RRK-Damen mit Heimrecht
kri. RÜSSELSHEIM Der Rüsselsheimer
RK hat seinen Platz unter den besten deutschen Hallenhockey-Vereinen
behauptet. Analog zum Vorjahr sind die Hessen mit Damen und Herren im
DM-Viertelfinale vertreten. Die Spielerinnen vom Untermain genießen am 2./3.
Februar Heimrecht gegen Neuss.
Der Südgruppen-Spitzenreiter der
Bundesliga gab sich in den letzten Punktspielen bei Eintracht Frankfurt (7:3)
und SC 80 Frankfurt (7:4) keine Blöße. Zwei Siege hätten auch den RRK-Männern
den Heimvorteil beschert. Nach dem 4:3-Erfolg über Rot-Weiß München brachte
Falk May sein Team bei TG Frankenthal zwei Minuten vor Schluss in Führung,
doch einen umstrittenen Siebenmeter in letzter Sekunde nutzte der Primus zum
4:4-Endstand. Der Weg zur Doppelendrunde in Hamburg führt für die
Rüsselsheimer nun über Uhlenhorst Mülheim.
Aus "Main-Spitze" vom
01.02.2008:
Wer startet zur
Endrunde durch?
Damen dank
Viertelfinal-Heimvorteils etwas zuversichtlicher als RRK-Herren
Der Schauplatz des nationalen
Endrundenturniers hat trotz der bitteren Halbfinal-Erfahrungen anno 2007
nichts an Anziehungskraft eingebüßt. Hamburg lautet abermals das gemeinsame
Ziel der beiden Hockey-Spitzenteams des Rüsselsheimer Ruder-Klubs.
Mülheim vor
Augen, Hamburg im Hinterkopf: Anders als die Damen müssen die
RRK-Hockeyspieler (Oliver Domke) eine Auswärtsaufgabe im Viertelfinale
lösen. |
Von Martin Krieger
Die Voraussetzungen, in der Freien
und Hansestadt am 9. Februar wiederum in optimaler Stärke aufzulaufen, sind im
Vergleich zum Vorjahr ungünstiger. Allein die RRK-Damen haben sich in den zehn
Bundesliga-Pflichtspielen als Südchampion erneut das Heimrecht im
DM-Viertelfinale gesichert und deshalb an diesem Samstag (16 Uhr) in der
Sporthalle Dicker Busch gegen Schwarz-Weiß Neuss mutmaßlich die besseren
Karten. Zeitgleich nehmen die Männer vom Untermain bei Westmeiste HTC
Uhlenhorst Mülheim Aufstellung, nachdem der erste Platz im Süden aufgrund
eines in vorletzter Sekunde verhängten Siebenmeters der TG Frankenthal
zugefallen war.
Obwohl der Heimvorteil seit der
Vierteilung der Eliteliga nebst Einführung der Play-Offs zur Saison 2000/2001
überwiegend zum Sprung zur Endrunde genutzt wurde, liegen die zwei heimischen
Übungsleiter mit ihren Prognosen so weit nicht auseinander. Während
Damen-Trainer Benedikt Schmidt-Busse seinem Team eine "60:40"-Chance einräumt,
bezifferte Männer-Coach Kai Stieglitz die Aussichten seiner Mannschaft auf
"50:50". Dass er es bislang nur als Südmeister zur Endrunde geschafft und vor
zwei Jahren beim Club an der Alster Hamburg 3:9 verloren hat, kann seine
Zuversicht nicht erschüttern: "Uhlenhorst spielt eine sehr gute Raumdeckung
und verfügt dank der seit Jahrzehnten national besten Jugendarbeit über eine
technisch gut ausgebildete Mannschaft. Aber wir sind auf jeden Fall stark
genug, Mülheim auch in deren Halle zu schlagen."
Obwohl Stieglitz das späte und
zudem unberechtigte 4:4 in Frankenthal noch immer ärgert, hat die gute
Leistung der Hessen im pfälzer Hexenkessel allenthalben Mut gemacht. Dass
trotz Bestbesetzung nur bei voller Konzentration an der Ruhr etwas zu holen
sein wird, steht dennoch außer Frage. Schließlich haben die "Uhlen" im Westen
mit Crefelder HTC und Düsseldorfer HC die Vorjahresfinalisten ausgeschaltet
und dort jeweils gewonnen. Nur die erste Saisonpartie gegen den späteren
"Vize" Schwarz-Weiß Neuss ging 4:5 verloren, was bedeutet, dass die Truppe des
erst 23 Jahre alten Trainers Andre Henning neun Mal in Serie unbesiegt geblieben
ist. Gleichwohl Mülheim vor zwei Jahren TuS Lichterfelde 9:5 bezwang und
später DM-Vierter wurde, spricht die Erfahrung eindeutig für den RRK. Dieser
hat 32 Gegentore weniger kassiert, dafür aber 37 Mal weniger getroffen.
Deshalb galt das Hauptaugenmerk in den drei zurückliegenden Wochen dem
Torschusstraining. Ob´s geholfen hat?
Während die Männer sich am frühen
Samstag in Richtung Ruhrgebiet in Bewegung setzen, können die heimischen Damen
ausschlafen. Wach sein muss das Team am Nachmittag auf alle Fälle
–
allein
schon aufgrund der angekündigten großen Fanschar aus Neuss. Dass es die
Schwarz-Weißen als Neuling auf Anhieb ins Viertelfinale geschafft haben, war
für Schmidt-Busse keine große Überraschung. "Wir haben in der Vorsaison mit
dem Düsseldorfer HC den Aufstieg wegen fünf Toren gegen Neuss verpasst. Ich
war mir sicher, dass die mit ihrem eingespielten Team eine gute Rolle spielen
würden", so der RRK-Coach. Tatsächlich setzte es nur drei Niederlagen,
darunter ein 9:10 und 4:5 gegen den makellosen Westprimus und Mitfavoriten
Rot-Weiss Köln.
Unter anderem per Videoanalyse hat
der Rüsselsheimer Übungsleiter sein Kollektiv akribisch auf die für ihn
erstmalige Play-off-Aufgabe vorbereitet. "Unser Ziel ist die Endrunde, und der
Anspruch des Teams ist ganz klar, das auch zu schaffen. Aber wir werden eine
gute Leistung abrufen müssen - so wie beim 7:1-Sieg beim TSV Mannheim, denn
Neuss kontert gefällig." Und verfügt neben vier C-Kader-Kräften über eine
treffsichere Strafeckenschützin: Janne Müller-Wieland hat 23 der 82 SW-Tore
markiert, gefolgt von Stürmerin Lisa Hahn mit 17.
Bei allem Respekt vor dem
talentierten Gästeteam spricht dennoch vieles für den ungemein erfahrenen RRK.
Fünf Mal trat das Team bislang zu Hause zum Viertelfinale an, fünf Mal wurde
gewonnen. Dass diese Serie ausgerechnet gegen Newcomer Neuss reißen könnte,
daran mag am Untermain keiner glauben. Zumal Schmidt-Busse alles an Bord hat,
was zum souveränen Gewinn des Südtitels beigetragen hat.
Es ist also angerichtet ...
Jan Petersen (vorn) und
Julian Hofmann-Jeckel
im Bundesligaspiel gegen die TG Frankenthal |
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 02.02.2008:
Vor Thilo Stralkowski gewarnt
Hallenhockey: RRK-Herren reisen in Bestbesetzung zum Viertelfinale bei
Uhlenhorst Mülheim – Trainer Kai Stieglitz: "Wir wollen die Fahrkarte für
Hamburg lösen" – Unbekannte Rhein-Ruhr-Halle
frai - Die Hockey-Herren des
Rüsselsheimer RK stehen in der Runde der letzten Acht. Das Viertelfinale bei
Uhlenhorst Mülheim verspricht Hochspannung. Mülheim an der Ruhr ist Schauplatz
des Aufeinandertreffens der besten Mannschaft im Westen und der Zweitbesten im
Süden.
Als zweitplatziertes Team der
Hallenhockey Gruppe Süd müssen die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK am
heutigen Samstag um 16 Uhr in der Rhein-Ruhr Sporthalle in Mülheim antreten.
Im letzten Vorrundenspiel bei der TG Frankenthal hatte es nur zu einem
4:4-Remis gereicht, und damit hatte der RRK den Vorteil des Heimrechts
verspielt.
Nun kommt es zum Kräftemessen in
der Fremde. Für den RRK ist es eine Premiere. Noch nie spielte man in der
Halle beim namhaften Rivalen aus dem Ruhrgebiet. "Wir sind gespannt, was uns
erwartet. Wir kennen natürlich den Gegner von eingehender Videoanalyse, aber
wir kennen nicht die Halle", sagt Trainer Kai Stieglitz, der mit seinen Jungs
gerne am Freitag noch in der fremden Halle trainiert hätte, doch der
Hallenbelegungsplan habe dies nicht zugelassen.
"Wir fahren am Samstag früh hin,
essen zu Mittag, gehen spazieren und gewinnen hoffentlich das Spiel", sagt der
Rüsselsheimer Coach. Sein Team möchte sich auf die eigene Stärke besinnen und
von Anfang an die Partie in den Griff bekommen. Das wird schwer genug, denn
Uhlenhorst Mülheim ist ein ausgeglichenes Team mit einer großen Vergangenheit.
Zwar verbuchte man erst einen Meistertitel – 1987 – in der Halle, aber der HTC
ist der einzige Club, der seit Einführung der Hallenbundesliga 1973 immer
erstklassig geblieben ist.
Beeindruckender ist die Bilanz im
Feld. Uhlenhorst Mülheim ist mit sechs Deutschen Meistertiteln
Rekordtitelträger. Dem Club gelang es zudem zwischen 1988 und 1996 neun Mal in
Folge den Europapokal der Landesmeister zu gewinnen.
Der aktuelle Gegner sei kompakt und
taktisch sehr gut ausgebildet, so Stieglitz. Aufgrund seiner Treffsicherheit
und seiner Athletik rage HTC-Stürmer Thilo Stralkowski etwas heraus. "In der
Halle müssen wir auch auf alle anderen ein Auge haben", so die Einschätzung
von Stieglitz.
Der Rüsselsheimer Coach weiß, dass
in einem KO-Spiel alles passieren kann. In die Favoritenrolle wolle man nicht
unbedingt schlüpfen, denn nicht immer habe man in der Vorrunde gut gespielt
und viel zu selten sei man an die eigene Leistungsgrenze gelangt. In den
Trainingseinheiten wurde deshalb intensiv an der Abschlussschwäche gearbeitet.
Gegen Uhlenhorst Mülheim wollen Oliver Domke und Co. unnötige Ballverluste
vermeiden und so dem Gegner das eigene Spiel aufzwingen.
"Alles ist möglich – auch die
Entscheidung in der Verlängerung oder im Siebenmeterschießen", so Stieglitz.
"Alle Mann sind fit und hochmotiviert. Wir wollen die Fahrkarte für Hamburg
lösen", sagt Stieglitz. Dort findet nächstes Wochenende das Finalturnier um
den Hallenhockey-Titel statt – und der Rüsselsheimer RK will mit von der
Partie sein.
Von "www.hockey.de":
Viertelfinale ohne Meister und Vizemeister
Herren-Bundesliga: Play-off-Paarungen stehen
In der
Herren-Bundesliga stehen die Paarungen für die Viertelfinals am 2./3. Februar
fest. Der Club an der Alster (Nord), Berliner HC
(Ost), TG Frankenthal (Süd) und Uhlenhorst Mülheim (West) haben als
"Ligameister" Heimrecht. Der Uhlenhorster HC, TuS Lichterfelde, Rüsselsheimer
RK und SW Neuss müssen als Gruppenzweite auswärts ran. Gerade im Süden und
Westen wurde es am Ende noch einmal richtig spannend. Da gewann Mülheim bei
Vizemeister Düsseldorf, so dass auch ein hoher Sieg über Neuss
Titelverteidiger Krefeld nicht mehr half. Klarer war da die Abstiegsfrage
geregelt. Die Stuttgarter Kickers, Düsseldorfer SC und der SC Charlottenburg
standen Samstag vorzeitig als Absteiger fest, für den Klipper THC war der Gang
in Liga zwei sogar schon vorher Gewissheit gewesen.
Julian Hofmann-Jeckel zeigt Einsatz |
Von "www.hockeydm.de":
RRK löst Ticket zur Endrunde nach Hamburg
Die Herren des Rüsselsheimer RK haben sich im
Viertelfinale insgesamt verdient mit 6:4 (3:0) bei West-Meister Uhlenhorst
Mülheim durchgesetzt und sich damit erneut für die "Berenberg Final Four" in
Hamburg qualifiziert.
Rüsselsheim nahm von Beginn an das Heft in die Hand.
Die Gäste standen defensiv gewohnt gut und nutzten vorn die Chancen
konsequent. Mülheim war jedoch keinesfalls nur Statist, doch wirklich klare
Chancen sprangen für die Westdeutschen zunächst nicht heraus.
Erst nach der Pause wurde die Partie ausgeglichener.
Als Mülheim bis auf 2:3 verkürzt hatte, war beim RRK "irgendwie der Wurm
drin", wie Trainer Kai Stieglitz bemerkte. "Jetzt hätte es noch mal richtig
eng werden können." Doch Oliver Domke gab mit seinem Eckentor zum 4:2 die
richtige Antwort und Rüsselsheim war wieder drin im Spiel. Jetzt fielen die
Tore im Minutentakt – aber am Ende jubelten die Gäste.
„Alles in allem wohl ein verdienter Sieg für uns“,
konstatierte RRK-Traiber Kai Stieglitz nach der Partie. "Wir haben defensiv
sicher gestanden und endlich mal unsere Torchancen genutzt. Das war in dieser
Saison bisher unser Manko."
Tore im Überblick: 0:1 Julian
Hofmann-Jeckel (7.) - 0:2 Sven Wohlfahrt (22.) - 0:3 Oliver Domke (27.) -
1:3 Thilo Stralkowski (KE, 36.) - 2:3 Ole Keusgen (39.) - 2:4 Oliver Domke
(KE, 54.) - 3:4 Felix Meyer (56.) - 3:5 Oliver Domke (57.) - 4:5 Johannes
Schmitz (58.) - 4:6 Sven Wohlfahrt (59.)
Strafecken: UM 5 (ein Tor) / RRK 2 (ein Tor)
Schiedsrichter: Bachmann / Löhr
Aus "Frankfurter Rundschau" vom 04.02.2008:
RRK stürmt im Gleichschritt ins
Halbfinale
Rüsselsheimer Hockeyteams in
Meisterschafts-Endrunde
ase - Im Gleichschritt
qualifizierten sich die beiden Hockeyteams des Rüsselsheimer RK (RRK) für die
Endrunde um die deutsche Hallen-Meisterschaft qualifiziert. Männer- und
Frauenmannschaft des Vereins gewannen ihre Viertelfinalspiele am Wochenende
und stehen am kommenden Samstag gemeinsam in Hamburg im Halbfinale der
Titelkämpfe. Die Hockeyspielerinnen besiegten Schwarz-Weiß Neuss mit 11:5
(6:1), die männlichen Kollegen hielten sich bei Uhlenhorst Mülheim mit einem
6:4 (3:0) schadlos.
"Wir haben das Match dominiert, vor
allem in der erste Halbzeit", zeigte sich der Trainer des Rüsselsheimer
Frauenteams, Benedikt Schmidt-Busse, zufrieden mit der Vorstellung seines
Teams. Abgeklärt und effektiv trat der RRK gegen den überforderten Gegner auf,
der seine Tore durch Höper (2), Steindor, Hahn und Müller-Wieland erzielte.
Die Hessinnen hatten durch Eva Frank, Lena Jacobi, Irene Balek (3) und Silke
Müller schon zur Pause einen satten Vorsprung herausgeholt. Nach dem
Seitenwechsel zogen die Gastgeberinnen zwischenzeitlich auf 9:1 davon. Meike
Acht, Silke Müller, Nina Günther (2) und Lena Jacobi stellten den
ungefährdeten Sieg sicher. Rüsselsheim trifft im Halbfinale am Samstag (14.15
Uhr) nun auf den Club an der Alster Hamburg.
Effektiv in der Chancenauswertung
zeigte sich auch die Männermannschaft des RRK, die gegen Uhlenhorst Mülheim
mit einer 3:0-Pausenführung durch Tore von Julian Hofmann-Jeckel, Sven
Wohlfahrt und Oliver Domke den Grundstein für den Auswärtssieg legte. Zwar
konnte Mülheim die Partie nach dem Seitenwechsel ausgeglichener gestalten und
zeigte sich nach Treffern von Stralkowski, Keusgen, Meyer und Schmitz auch im
Abschluss verbessert. Doch Rüsselsheim blieb konzentriert und machte durch
Oliver Domke (2) und Sven Wohlfahrt den Sieg klar. "Wir haben defensiv sicher
gestanden und endlich mal unsere Torchancen genutzt", konstatierte RRK-Trainer
Kai Stieglitz, dessen Team am Samstag (16.30 Uhr) im Halbfinale auf den
Berliner HC trifft.
Die RRK-Herren nach dem Sieg gegen
Uhlenhorst Mülheim und dem Erreichen der damit verbundenen
Endrunden-Teilnahme in Hamburg (hinten:
Physio Diana Czerwonka, Christian Domke, Frank Trautmann, Jan
Petersen, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Oliver Domke, Trainer Kai
Stieglitz; vorn: Nico Jacobi, Julian Hofmann-Jeckel, Christian Minar,
Mirco Fuchs, Falk May, Andreas Späck) |
Aus "FAZ" vom
04.02.2008:
Abgeklärter Doppelerfolg des
Rüsselsheimer RK
Am kommenden Wochenende wird sich eine große
Reisegesellschaft aus Rüsselsheim auf den Weg nach Hamburg machen: Die Frauen
und die Männer des Rüsselsheimer RK hatten sich am Samstag gleichzeitig für
das Halbfinale um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft qualifiziert und
damit für das Endrundenturnier in Hamburg.
Während die Frauen vor eigenem Publikum gegen
Schwarz-Weiß Neuss 11:5 gewannen, behielten die Männer bei Uhlenhorst Mülheim
6:4 die Oberhand. Gegen den West-Zweiten waren die RRK-Damen als Sieger der
Südgruppe von Beginn an überlegen, spielten effektiver und abgeklärter als der
Gegner. Schon nach 10 Minuten führten die Hessinnen 3:0 und bauten diesen
Vorsprung in der Folge kontinuierlich aus. "Wir haben das Match dominiert",
resümierte Rüsselsheims Trainer Benedikt Schmidt-Busse und erteilte seinen
Spielerinnen die Erlaubnis, in den kommenden Tagen Fastnacht zu feiern. Beim
Final Four müssen die Rüsselsheimerinnen am kommenden Samstag gegen den Club
an der Alster Hamburg antreten - und treffen damit auch wieder auf den
ehemaligen RRK-Trainer Berti Rauth, der den Klub im vergangenen Jahr verlassen
hatte und seitdem in Hamburg als Jugendkoordinator tätig ist.
Die Männer des RRK werden es im Halbfinale des
Endrundenturniers mit dem Berliner HC zu tun bekommen. Die Hessen setzten sich
am Samstag insgesamt verdient beim Sieger der Westgruppe Uhlenhorst Mülheim
durch. "Alles in allem war es ein verdienter Sieg für uns", erklärte
RRK-Trainer Kai Stieglitz. Seine Mannschaft war von Beginn an spielbestimmend,
stand gut in der Defensive und nutzte die sich ergebenden Möglichkeiten. So
ging der RRK auch mit einer 3:0-Führung in die Halbzeitpause. Doch nach dem
Wechsel kam Mülheim auf 2:3 heran - das Spiel war wieder offen. Allerdings
zeigten sich die RRK-Männer davon unbeeindruckt und stellten in Person von
Oliver Domke, der an diesem Tag drei Treffer erzielte, den 5:3-Endstand her.
(das.)
Aus "Main-Spitze" vom
04.02.2008:
Spannend gemacht, aber dann abgeklärt
Starke RRK-Männer jubeln in
Mülheim verdient
Von Martin Krieger
MÜLHEIM Grün gilt als Farbe der
Hoffnung. In diesem Sinne müssen die Anhänger des HTC Uhlenhorst Mülheim
darauf bauen, dass ihre traditionell grün gekleidete Mannschaft in der
Hallensaison 2008/2009 einen neuen Anlauf in Richtung Endrunde um die deutsche
Meisterschaft nehmen kann. In diesem Jahr war für die "Uhlen" bei den
Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK Endstation. Die Hessen setzten sich im
Play-off-Viertelfinale beim Westmeister und gegen rund 1480 Zuschauer in der
gut gefüllten Rhein-Ruhr-Halle verdient 6:4 (3:0) durch und dürfen nun am
Samstag in Hamburg einen weiteren Anlauf nehmen, den vierten Hallentitel an
den Untermain zu holen. Gegner im Halbfinale um 16.30 Uhr wird Ostmeister
Berliner HC sein.
Nico Jacobi auf der Hut |
Während die "Grünen" enttäuscht
abzogen, genossen die "Roten" den Coup im Kreise ihrer 20 mitgereisten Fans in
vollen Zügen. Nach dem Mannschaftsfoto vollführte Abwehrrecke Frank Trautmann
– auf vielfachen Wunsch – eine Art "Break Dance" auf seinem "Allerwertesten",
und zauberte damit auch ein Lächeln auf das Gesicht seines ältesten
Mitspielers. Kurz zuvor, die Mannschaft des Ruder-Klubs feierte bereits
ausgelassen das Weiterkommen, hatte Oliver Domke sich noch einer geballten
Übermacht aufgebrachter HTC-Spieler und -Fans ausgesetzt gesehen. Unmittelbar
nach der Schlusssirene war Mülheims Kapitän Tim Leusmann auf den 90 Sekunden
zuvor wegen Ballwegspielens vom Feld gestellten Stürmer zugelaufen und hatte
ihm ein paar "nette Worte" geflüstert. Für Domke, mit drei Treffern und einem
"Assist" wieder einmal der RRK-Matchwinner, nichts Neues: "Die haben mich von
der ersten Sekunde an vollgetextet und mich immer wieder mit dem Schläger am
Körper attackiert. Die haben gehofft, dass ich wie früher ausrasten würde", so
Domke.
Diesen Gefallen indes tat der
WM-Siegtorschütze von 2002 – bereits in Minute vier nach einem hoch gezogenen
Schläger am Oberschenkel getroffen – den Gastgebern nicht. Diese erzielten
zwar kurze Zeit später das erste Tor, das wegen des zuvor hoch gespielten
Querpasses aber zu Recht keine Anerkennung fand. In der siebten Minute jubelte
die kleine RRK-Kolonie dann erstmals: Julian Hofmann-Jeckel rechtfertigte
seine Nominierung mit der im Fallen erzielten Führung. Die Mülheimer taten
sich auch in der Folgezeit schwer, das konsequent und konzentriert arbeitende
Rüsselsheimer Kollektiv in Gefahr zu bringen. "Das sind vielleicht gute
Brettleger," so der Kommentar der fachkundigen Zuschauer während der
Halbzeitpause, nachdem der Gast durch Sven Wohlfahrt (22.) sowie "Olli D."
(27.) auf 3:0 erhöht und das Spiel klar kontrolliert hatte.
Dass trotz dieses schönen
Vorsprungs und einer bis dahin famosen Vorstellung beim Gast ungute
Erinnerungen aufkamen, war nachvollziehbar. "Ich war froh, dass es 3:0 und
nicht 3:1 für uns stand", sagte Kai Stieglitz – wohl wissend, dass der
spätere Meister Crefelder HTC vor Jahresfrist das Halbfinale noch in einen
9:4-Sieg gedreht hatte. Obwohl der RRK-Trainer in der Kabine darauf
hingewiesen hatte, dass Mülheim im zweiten Durchgang mehr riskieren und Druck
machen würde, kam der Südzweite wiederum rasch in Bedrängnis. Angeführt vom
bulligen Thilo Stralkowski, der nach einem deutlich erkennbaren Tritt auf den
am Boden liegenden Mirco Fuchs eigentlich nicht mehr hätte mitwirken dürfen
(28.), kam Mülheim auf 2:3 heran (39.). "Vor allem beim zweiten Tor haben wir
nicht aufgepasst und das Spiel damit wieder spannend gemacht", so Stieglitz.
Dass es zwar spannend wurde, aber
die von der Kulisse getragenen Hausherren nie gleichzogen, war speziell zwei
RRK-Cracks zu verdanken. Torwart Nico Jacobi ("Bei den Ecken bin ich immer
hochkonzentriert und antizipiere offenbar ganz gut.") verhinderte bei drei
Strafecken den Ausgleich und reagierte auch sonst mehrfach prächtig. Auf der
anderen Seite münzte der immer öfter attackierte Oliver Domke seinen Frust in
Tore um. Zunächst per Ecke zum 2:4, dann per genialem Solo zum 3:5. Und nach
einem super Konter zum 4:6 spielten die Gäste trotz Unterzahl und inzwischen
sechs HTC-Feldspielern die Zeit abgeklärt herunter. Zur Erinnerung: In
Frankenthal war das vor drei Wochen nicht gelungen und das Heimrecht in
vorletzter Sekunde verspielt worden. Wer weiß, wofür´s gut war, denn die TGF
ist derweil ausgeschieden ...
RRK: Jacobi
(Späck); Trautmann, C. Domke, Minar, Fuchs, Petersen, May, 0. Domke,
Wohlfahrt, Jost, Hofmann-Jeckel.
Tore: 0:1
Hofmann-Jeckel (7.), 0:2 Wohlfahrt (22.), 0.3 0. Domke (27.), 1:3 Stralkowski
(36./E), 2:3 Keusgen (39.), 2:4 0. Domke (54./E), 3:4 P. Meyer (56.), 3:5 0.
Domke (57.), 4:5 Schmitz (58.), 4:6 Wohlfahrt (58.).
Zuschauer: 1500
- Schiedsrichter: Bachmann/Löhr (Hamburg/Berlin) - Strafecken:
8/1:3/1. Zeitstrafe: 0. Domke (59.)
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 04.02.2008:
Lehrbuchkonter
entscheidet
Hockey: Doppelter
Doppelpass bedeutet 6:4-Erfolg des RRK bei Uhlenhorst Mülheim –
„Chancenauswertung diesmal optimal“
frai - Vor großer Kulisse in der
Rhein-Ruhr-Sporthalle Mülheim siegten die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK
im Play-Off-Viertelfinale gegen Uhlenhorst Mülheim mit 6:4 (3:0) und lösten so
das Ticket fürs Hamburger Finalturnier. 25 Rüsselsheimer Fans mischten sich
unter die 1700 der Gastgeber, die sich nach tollem Spiel geschlagen geben
mussten.
Das Team von Trainer Kai Stieglitz
zeigte von Beginn an eine ausgezeichnete Leistung. Hochkonzentriert in der
Defensive, wartete der RRK auf sich bietende Möglichkeiten. „Die
Chancenauswertung war diesmal optimal. Es ist uns gelungen, das Manko zum
richtigen Zeitpunkt der Saison abzustellen“ sagte Stieglitz nach dem
Viertelfinale.
RRK-Fans fiebern mit |
Nach fünf Minuten erzielte Julian
Hofmann-Jeckel die Führung für Rüsselsheim. Mülheim war durchaus gleichwertig,
hatte zeitweise mehr Ballbesitz, doch die RRK-Spieler machten immer wieder die
Räume geschickt zu, so dass die Westdeutschen im ersten Spielabschnitt zu
keinen klaren Chancen kamen. Als die Seiten gewechselt wurden, stand es
verdientermaßen 0:3 – Sven Wohlfahrt und Oliver Domke hatten nachgelegt –,
doch dieser Vorsprung war keineswegs die Vorentscheidung.
Uhlenhorst Mühlheim kam,
angetrieben von seinen Fans, durch Tore von Stralkowski und Keusgen auf 2:3
heran. Das Spiel drohte zu kippen, doch zum richtigen Zeitpunkt schlug der RRK
zurück und stellte nach kurzer Ecke durch Oliver Domke den Zwei-Tore-Vorsprung
wieder her. In der Schlussphase war die Partie an Sannung nicht mehr zu
überbieten. Moral und Risiko der Gastgeber machten sich bezahlt. Mülheim nahm
zeitweise den Torhüter vom Feld, um eine Überzahl zu schaffen. Das Team von
André Henning kam durch den erst 17-jährigen Felix Meyer zum 3:4-Anschluss.
Der Rüsselsheimer Torhüter Nicolas Jacobi war in dieser Szene machtlos. Er war
aber ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft. Sein Trainer attestierte ihm
eine hervorragende Leistung.
Nur eine Minute später stellte
RRK-Torjäger Oliver Domke den alten Abstand wieder her. Doch wieder wehrte
sich Uhlenhorst gegen die drohende Niederlage. 60 Sekunden später traf
Johannes Schmitz zum 4:5 und weckte bei seinem Team letzte Kräfte. Dann war es
wieder Ex-Nationalspieler Oliver Domke, der im Mittelpunkt stand. Nach
schnellem Gegenzug tauchte er allein vor dem Torhüter auf. Er hatte sich den
Ball aber etwas weit vorgelegt. Der Ball landete zwar per Rückhand im Tor,
doch die Schiedsrichter versagten diesem Treffer die Anerkennung. Domke habe
den Ball, so die Referees, im Liegen gespielt.
Die Emotionen kochten hoch.
Mülheims Keeper wollte den Ball schnell wieder ins Spiel bringen, doch Domke
gab den Ball nicht frei und wurde von den guten Schiedsrichtern mit der Gelben
Karte bedacht. Dann ging es endlich weiter – mit gutem Ende für den RRK. „Das
letzte Tor war das schönste“, sagte Kai Stieglitz, sichtlich zufrieden mit
seiner Mannschaft. Sven Wohlfahrt und Mirco Fuchs spielten sich per doppeltem
Doppelpass durch die gegnerischen Reihen, und Sven Wohlfahrt schloss gekonnt
ab.
Der Lehrbuchkonter zum 4:6
bedeutete letztlich den Viertelfinalsieg. Gegner in der Vorschlussrunde wird
Ostgruppen-Meister Berliner HC sein. Im anderen Halbfinale stehen sich Club an
der Alster und Schwarz-Weiß Neuss gegenüber.
Torfolge: 0:1 (5.) Julian
Hofmann-Jeckel, 0:2 (22.) Sven Wohlfahrt, 0:3 (27.) Oliver Domke, 1:3 (36.)
Thilo Stralkowski (Ecke), 2:3 (39.) Ole Keusgen, 2:4 (44.) Oliver Domke
(Ecke), 3:4 (56.) Felix Meyer, 3:5 (57.) Oliver Domke, 4:5 (58.) Johannes
Schmitz, 4:6 (59.) Sven Wohlfahrt.
Schiedsrichter: Bachmann/Löhr.
Ecken: 5:2. Zuschauer: 1700.
Die
Viertelfinal-Paarungen
TG Frankenthal (Süd
1) - SW Neuss (West 2) 5:7 (3:2)
HTC Uhlenhorst
Mülheim (West 1) - Rüsselsheimer RK (Süd 2) 4:6 (0:3)
Club an der Alster
(Nord 1) - TuS Lichterfelde (Ost 2) 14:3 (7:3)
Berliner HC (Ost 1)
- UHC Hamburg (Nord 2) 13:5 (6:1)
Bei den Herren kamen zwei
Staffelsieger zu Fall. Mülheim musste sich den erfahrenen Rüsselsheimern
geschlagen geben und Frankenthal hatte gegen Neuss etwas überraschend das
Nachsehen. Stark trumpfte hingegen Ostmeister Berliner HC beim 13:5 über den
UHC auf, ist nun sicher auch gegen Rüsselsheim im Halbfinale leicht
favorisiert. Und auch Der Club an der Alster ließ gegen Lichterfelde beim 14:3
gar nichts anbrennen. Neuss hat mit den Alsteranern aber aus dem
Feld-Halbfinale 2007 noch eine Rechnung offen ... |
Endrunde am 09./10. Februar
2008 in Hamburg |
Von "www.hockeydm.de":
Deutschlands Top-Hallenteams kommen an die Elbe
Die Endrunde im Hallenhockey der Damen und Herren
findet im Jahr 2008 erneut in Hamburg statt. Am 9. und 10. Februar spielen die
jeweils vier besten Hallenhockey-Teams in der Sporthalle Hamburg ihren
Deutschen Meister aus.
"Die Erfahrungen mit Damen und Herren in einer
gemeinsamen Veranstaltung aus den vergangenen Jahren waren äußerst positiv",
weiß Organisator Olaf Schirle vom Veranstalter Deutsche Hockey Agentur. "Die
Zuschauerresonanz war sowohl in Duisburg 2005 als auch 2007 in Hamburg an
beiden Tagen gut und auch das Feedback der besten deutschen Hallenteams war
überwiegend positiv. Die Teilnehmermannschaften werden diesmal zudem von den
weiter verbesserten Rahmenbedingungen profitieren."
Die Mannschaften, die derzeit mitten in der Vorrunde
der Hallensaison stecken, spielen zunächst im Play-off-Viertelfinale die
Endrunden-Teilnehmer aus. Hier treffen die besten zwei Nordteams über Kreuz
auf die Nummern eins und zwei aus der Gruppe Ost. Die West-Topteams treffen
analog auf die des Südens.
Neben einem Empfang für Offizielle und Sponsoren am
Freitagabend erwartet auch die Zuschauer in der Halle ein attraktives
Rahmenprogramm. Mit zahlreichen Licht- und Toneffekten bietet die zweitgrößte
Sporthalle der Hansestadt beste Voraussetzungen für eine hochklassige
Veranstaltung. Zudem findet am Samstagabend für Spieler und Zuschauer eine
große Turnierparty in einer angesagten Location auf der weltberühmten
Reeperbahn statt.
Aus "Main-Spitze" vom
08.02.2008:
"Vielleicht sind
wir ja die New York Giants im Hockey"
RRK-Teams wollen bei DM-Endrunde
mehr als 2007 erreichen
Berlin, Hamburg, Köln, Neuss
oder Rüsselsheim: Aus diesen Städten werden die 47. deutschen
Hallenhockeymeister kommen, die am Wochenende zum zweiten Mal hintereinander
per Doppelveranstaltung für Damen und Herren in der Alsterdorfer Sporthalle in
Hamburg ermittelt werden.
Von Martin Krieger
Die Aufzählung der Örtlichkeiten,
die durch ihre Vereine bei den Endrunden in der Freien- und Hansestadt
vertreten sein werden, spricht unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen für
sich. Dass der Rüsselsheimer Ruder-Klub es abermals geschafft hat, zwei Teams
zum so genannten "Final Four" zu bringen, ist nicht hoch genug zu bewerten.
Selbst Schwarz-Weiß Neuss kommt aus einer Stadt, die für etwa drei mal so
viele Bürgerinnen und Bürgern Heimat ist. Von Berlin, Hamburg oder Köln ganz
zu schweigen ...
Dass am Untermain weiterhin so gut
gearbeitet wird, dass den Damen am Samstag gegen den Club an der Alster die
zwölfte Finalteilnahme winkt und die Herren im Anschluss gegen den Berliner HC
den siebten Vorstoß ins Endspiel anstreben können, schien vor Jahresfrist fast
undenkbar. Selbst die größten Optimisten im RRK hätten angesichts sich
abzeichnender Abgänge und denkbarer Ausstiege, wenn überhaupt, nicht viel auf
eine weitere Doppel-Qualifikation gewettet.
Doch weder der Weggang von
Cheftrainer Berti Rauth noch die Lücken, die die Haase-Schwestern, Torhüterin
Barbara Vogel und Katharina Schultz gerissen haben, wirkten größer nach. Im
Gegenteil - die Damen wurden letztlich wieder souveräner Südmeister. Und da
Oliver Domke den Herren erhalten geblieben, auch mit 31 Jahren nicht aus der
Mannschaft wegzudenken und weiterhin für außergewöhnliche Treffer - so wie
beim 6:4-Viertelfinalcoup in Mülheim - gut ist, bieten die Rüsselsheimer den
Großen erneut in voller Stärke die Stirn.
Wird´s ein Hockeyfest?
Damit indes möchten es beide
RRK-Vertretungen in Sachen Bestätigung der Vorjahresergebnisse belassen.
Verständlich, denn sowohl für Damen (3:4 gegen Rot-Weiß Köln) als auch Herren
(4:9 gegen Crefelder HTC) war anno 2007 nach einer Partie Feierabend. Die
Hürden, die sich diesmal auftun, haben es freilich wiederum in sich.
Alster-Damen und BHC-Herren gestalteten jeweils alle zehn Pflichtspiele
siegreich.
Diese Bilanz nötigt den beiden
Rüsselsheimer Übungsleitern Respekt ab, in Ehrfurcht erstarrt deshalb aber
keiner. "Wir hatten selbst schon neun Siege, haben erst das unwichtige letzte
Spiel verloren und sind dann im Viertelfinale ausgeschieden", sagt
Männertrainer Kai Stieglitz. "Zehn Siege in der Nordgruppe sind nicht
schlecht; davor muss man den Hut ziehen. Aber ich traue uns eine sehr gute
Außenseiterrolle zu, und Endrunden haben schon oft gezeigt, dass alles geht",
so Damencoach Benedikt Schmidt-Busse. Für ihn, der seine erste
Aktiven-Endrunde als hauptverantwortlicher Trainer erlebt, war es wichtig,
"dass wir das Viertelfinale gewonnen und somit bestätigt haben, dass wir trotz
der vielen Veränderungen nicht schlechter geworden sind."
Während Schmidt-Busse, der den
gleichmäßig besetzten Hamburger Kader hervorhebt, aber deren Abwehrsystem -
ein Quartett war bei der Hallen-EM dabei - als Co-Trainer in Almeria gut
studieren konnte, elf hoch motivierte und fitte Feldspielerinnen nominiert
hat, steigt sein RRK-Kollege heute um 9 Uhr mit einem zweiten Torhüter in den
Bus. "In einem K.o.-Spiel ist mir das zu riskant", so Stieglitz. Dass er
hofft, den in Mülheim herausragenden Nico Jacobi nicht auswechseln zu müssen,
versteht sich von selbst. Schließlich sind die Berliner die Torfabrik der Liga
(110). Obwohl der Ruder-Klub die wenigsten Gegentreffer zugelassen hat,
erwartet der RRK-Coach einen offenen Schlagabtausch. "Das wird ein richtiges
Hockeyfest; wir spielen so wie immer und versuchen, Druck zu machen. Berlin
hat ein sehr gutes und länger eingespieltes Team. Aber von den 110 Toren in
der Runde und den 13 im Viertelfinale können die sich nix kaufen. Alles fängt
bei Null an." Und: "Im Super-Bowl-Finale hat das Team verloren, das zuvor 18
Siege in Serie gefeiert hatte. Vielleicht sind wir ja die New York Giants im
Hockey ..."
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 09.02.2008:
Duell zweier Ausnahme-Torhüter
Hallenhockey: Herren des RK Rüsselsheim treffen heute im DM-Halbfinale in
Hamburg auf den Titelfavoriten Berliner HC
frai - Zum richtigen Zeitpunkt in
Topform präsentierten sich die Hockeyherren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Vor
toller Kulisse gewannen sie ihr Viertelfinale bei Uhlenhorst Mühlheim und
sicherten sich so wieder die Fahrkarte nach Hamburg zum "Berenberg Final Four".
Am heutigen Samstag steht die
Truppe von Trainer Kai Stieglitz um 16.30 Uhr in der Alsterdorfer Sporthalle
in Hamburg im Halbfinale dem Berliner HC gegenüber. Zwei völlig
unterschiedliche Spielsysteme treffen dabei aufeinander. Berlin stellt den
besten Sturm der Liga – die Torfabrik aus der Hauptstadt durchbrach in der
Vorrunde die 100-Tore Marke. Rüsselsheim hingegen macht die Räume in der
Defensive eng und ist bekannt für sein exzellentes Konterspiel.
RRK-Trainer Kai Stieglitz erwartet
einen offenen Schlagabtausch, der Spannung von der ersten bis zur letzten
Minute verspricht. "Die Berliner haben ein gutes System und eine aggressive
Spielweise, herausragende Spielerpersönlichkeiten und kaum Schwächen", so
Stieglitz. Es wird also eng gegen den bei Fachleuten als
Meisterschaftsfavoriten gehandelten Berliner HC. Doch Rüsselsheim wird alles
daran setzen, dagegenzuhalten. "Wir haben verdient den Einzug unter die besten
Vier geschafft und wollen zeigen, dass wir exzellentes Hallenhockey spielen
können", so Stieglitz – und weiter: "Die Berliner lagen während der gesamten
Spielzeit nie in Rückstand, oder es stand nie lange Unentschieden, das wäre
für den HC eine ungewohnte Situation. Und es muss sich erst zeigen, wie
nervenstark sie damit umgehen."
Zumeist war für Torjäger Oliver
Domke und Co. bei der Endrunde im Halbfinale Schluss. Schon seit fast drei
Jahrzehnten warten die Fans auf einen Deutschen Meistertitel – der letzte
Hallentitel wurde 1979 errungen. Zünglein an der Waage könnte Rüsselsheims
Torhüter Nicolas Jacobi sein. Der 20-Jährige zählt zu den größten
Torhütertalenten in Deutschland. Besonders die wichtigen Standards in der
Halle zählen zu den Stärken des U21-Nationalkeepers. Gerade in einer engen
Partie in der Halle kann der bessere Torhüter ein Spiel entscheiden. Auf
Berliner Seite steht mit Uli Bubolz (26) aber auch ein Keeper der Extraklasse
zwischen den Pfosten. Der Feld-Weltmeister ist auch auf dem Hallenparkett der
sichere Rückhalt seiner Mannschaft.
Olli Domke konzentriert nach vorne im Spiel
gegen den BHC |
Im anderen Halbfinale stehen sich
der Club an der Alster und Schwarz-Weiß Neuss gegenüber. Das Alsterteam ist
amtierender Feldhockeymeister und qualifizierte sich durch ein deutliches 14:3
gegen TuS Lichterfelde. Der Überraschungsmannschaft aus Neuss gelangen gleich
mehrere Kunststücke in der bisherigen Hallensaison 2007/2008. Zum einen
verwies man den Titelverteidiger Crefelder HTC und den Hallenvizemeister der
vergangenen Runde, den Düsseldorfer HC, in der stark besetzten Gruppe West auf
die Plätze und qualifizierte sich so als zweitplatziertes Team fürs
Viertelfinale. Dort schaffte man im Hexenkessel von Südmeister TG Frankenthal
ein weiteres Kunststück und schaffte so den Sprung zum Finalturnier.
In Hamburg wird es Hallenhockey der
Spitzenklasse zu sehen geben. RRK-Trainer Kai Stieglitz bringt es auf den
Punkt: "Wir wollen auch am Sonntag weiter Hockey spielen." Auch die
mitgereisten Fans wollen die Mannschaft im großen Finale am Sonntag um 14.30
Uhr sehen und werden den RRK lautstark unterstützen.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 11.02.2008:
Nicolas Jacobi überragend
Hockey: RRK-Männer können sich bei ihrem Torhüter
bedanken – In der Verlängerung des dramatischen Halbfinales trifft Oliver Domke
zum 6:5
An Dramatik nicht zu überbieten war
das Halbfinale der Herren des Rüsselsheimer RK und des favorisierten Berliner
HC. Das Team aus der Hauptstadt war mit der stärksten Offensive aller
Mannschaften nach Hamburg zum Finalturnier angereist, verzweifelte jedoch am
überragenden Torhüter des RRK, Nicolas Jacobi. Der 20-Jährige brachte Berlins
Stürmer reihenweise zur Verzweiflung.
Mit einem 6:5 (3:0) nach
Verlängerung hatten die RRK-Spieler um Trainer Kai Stieglitz das Finale
erreicht. Doch der Weg dorthin war steinig gewesen. Berlin gab zu Beginn
mächtig Gas, Rüsselsheim hielt dagegen. In der fünften Spielminute eroberte
der hellwach lauernde Oliver Domke den Ball und hatte die erste gute Chance
der Rüsselsheimer. Bekannt für ihr gutes Eckenspiel, mündete bereits die erste
kurze Ecke der Berliner in einen Siebenmeter. Doch Nicolas Jacobi parierte mit
einem Reflex und wurde von den mitgereisten Fans gefeiert. Doch auch sein
Gegenüber, Nationaltorhüter Uli Buchholz, zeigte einige Paraden bei
Rüsselsheimer Kontern. In der 14. Minute wussten ihn Christian Minar und
Christian Domke aber zu überwinden, schossen mit einem Doppelschlag die
wichtige Führung für den RRK heraus. Die Berliner verstärkten den Druck, doch
ein ums andere Mal war es Nicolas Jacobi, der sich gegen die BHC-Stürmer
Martin Häner und Martin Zwicker auszeichnen konnte. Nur wenige Male während
der gesamten Hallensaison lag Berlin in Rückstand. Es schlichen sich kleinere
Fehler ein. Einen solchen nutzte Jan Petersen in der 17. Minute zum 3:0. Die
Berliner Fans verstummten. Wieder parierte Jacobi gegen Häner. Doch erneut
entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter. Der U 21-Nationaltorhüter
hielt aber erneut sensationell. Und auch Berlins Richard Braun fand in ihm
seinen Meister. Wegen Reklamierens bekam er zudem die Grüne Karte.
Sven Wohlfahrt und Christian Domke im Spiel
gegen den BHC |
Nach dem Seitenwechsel probierte es
der RRK mit Anspielen über die Bande. Dominierend in dieser Phase des Spiels
war allerdings Berlin, was sich an einem Pfostenschuss durch Sebastian Unruh
zeigte. Der BHC drückte nun aufs Tempo. 20 Minuten waren noch zu spielen. In
der 45. Minute schob Tobias Henschke aus dem Getümmel zum 1:3-Anschluss ein.
Rüsselsheim hatte aber sofort eine Antwort parat und stellte durch Sven
Wohlfahrt den alten Abstand wieder her. Oliver Domke brachte Ruhe ins Spiel
und schirmte den Ball sogar gegen fünf Gegenspieler ab. Doch nachdem ein Fuß
im Spiel war, erhielt Berlin eine kurze Ecke, die Kevin Lim nutzte und auf 3:4
verkürzte. Martin Häner sorgte schließlich wenige Sekunden vor dem Ende für
den 4:4-Ausgleich Berlins. Das bedeutete Verlängerung.
Der routinierte RRK-Torjäger Oliver
Domke machte nun den Unterschied aus. Mit einem Abpraller brachte er seine
Mannschaft, die nicht aufsteckte, mit 5:4 in Führung. Postwendend glich der
Berliner HC aus. Doch die Entscheidung fiel nach einem tollen Zuspiel von
Julian Hofmann-Jeckel auf Oliver Domke, der den 6:5-Sieg perfekt machte. Der
Jubel beim RRK war grenzenlos. Vor allem bei Nicolas Jacobi und Oliver Domke
konnte sich die Mannschaft bedanken. Sie haben das Erreichen des Finales
möglich gemacht.
Für das Endspiel qualifiziert hat
sich dann auch die Überraschungsmannschaft der Saison. Schwarz-Weiß Neuss
gelang gegen den Club an der Alster die Revanche für die Niederlage im
Feld-Halbfinale 2007. Den entscheidenden Treffer in der Schlussminute zum 5:4
erzielte Neuss' Bester, Sebastian Draguhn.
Rüsselsheimer RK - Berliner HC
6:5 (3:0) 1:0 (12.) Christian Minar, 2:0 (13) Christian Domke, 3:0 (17.)
Jan Petersen, 3:1 (45.) Tobias Henschke, 4:1 (49.) Sven Wohlfahrt, 4:2 (54.)
Kevin Lim (Ecke), 4:3 (57.) Kevin Lim, 4:4 (60.) Martin Häner (Ecke), 5:4
(63.) Oliver Domke, 5:5 (63) Tobias Henschke, 6:5 (65.) Oliver Domke.
Ecken: 3:6. Besondere Vorkommnisse: Nicolas Jacobi hält zwei
Siebenmeter. Schiedsrichter: Christian Blasch (Mülheim), Michael von
Ameln (Krefeld). Zuschauer: 1000.
Kader des Rüsselsheimer RK: Nicolas Jacobi,
Andreas Späck, Christian Minar, Frank Trautmann, Mirko Fuchs, Christian Domke,
Falk May, Oliver Domke, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Julian
Hofmann-Jeckel. Trainer: Kai Stieglitz.
Die RRK-Herren vor dem Finale um die
Deutsche Hallenhockey.Meisterschaft 2008 gegen Schwarz-Weiß Neuss |
Aus "Main-Spitze" vom
11.02.2008:
Unverhoffter Triumph hat viele Väter
Hockeyspieler des Rüsselsheimer
RK im 47. DM-Finale von Neuss nicht zu stoppen
HAMBURG Nicht nur der
Spielführer aus den Hockey-Glanztagen bekam feuchte Augen: 29 Jahre hatten
Fritz Schmidt und alle anderen aus der ruhmreichen Epoche des Rüsselsheimer RK
darauf gewartet, dass jemand in ihre Fußstapfen tritt. Gestern war es so weit.
Im 47. Hallenfinale setzte sich der RRK gegen Schwarz-Weiß Neuss verdient mit
6:3 (4:1) durch.
Von Martin Krieger
RRK-Fans |
Nahe liegend, dass es um kurz vor
16 Uhr in der Alsterdorfer Sporthalle niemanden mehr auf dem Sitz hielt, der
sich mit den Hessen verbunden fühlte. Die Spieler, die auch im Finale mit
einer unglaublichen Abwehrstärke, mannschaftlichen Geschlossenheit sowie
taktischer Disziplin und enormem Willen geglänzt hatten, ließen ihren Gefühlen
freien Lauf. Zuerst als jubelnder Haufen, dann –
mit Pappkronen auf dem Kopf –
als Sängerknaben. Mitten drin der Trainer und sein ältester und wertvollster
Spieler: "Olli Domke ist ein Ausnahmekönner, und es ist schön, dass seine
Genialität trotz deutlich reduzierten Trainingsumfangs immer noch aufblitzt",
sagte Kai Stieglitz.
Obwohl der Stürmer (31) später als
bester Spieler sowie Torschütze (3) der Endrunde ausgezeichnet wurde, hatte
dieser weitgehend unverhoffte Triumph viele Väter. Allen voran das Kollektiv,
das sich nach dem Viertelfinale in Mülheim auch in Hamburg so geschlossen
präsentierte, wie lange nicht. Und dann wäre da natürlich noch Nico Jacobi.
Der 20-Jährige, völlig zu Recht zum besten Torwart der beiden Tage in Hamburg
gekürt, ist drauf und dran, die Tradition herausragender Rüsselsheimer
Schlussmänner fortzusetzen. "Er hat alles gehalten, was er halten musste",
lobte Bundestrainer Markus Weise.
Bevor die zwölf überglücklichen
RRK-Spieler aus der Hand von DHB-Präsident Stephan Abel den blauen
Meisterwimpel nebst Siegesteller in Empfang nahmen, die feucht-fröhliche Feier
aus der Halle in den Reisebus überschwappte und die gut 500 Kilometer zurück
an den Untermain in Angriff genommen werden konnten, bedurfte es einer letzten
Energieleistung. Im Gegensatz zu Finalgegner Neuss hatte der Ruder-Klub tags
zuvor nämlich 15 Minuten mehr arbeiten müssen, um sein achtes Endspiel zu
erreichen. Sorgen, dass die Kräfte nicht reichen könnten, hatte der Coach
keine.
Tatsächlich spielte die Physis im
diesem Außenseiterduell keine Rolle. Die Hessen begannen zielstrebig und
trafen früh. Keine Minute war gespielt, da stand es 1:0. Oliver Domke hatte
ein erstes Solo gestartet, Kapitän Jan Petersen abgestaubt. Zwei Minuten
später wuchtete Domke die erste Strafecke unter die Latte, und als Thomas Jost
einen genialen Antritt von Christian Domke mit dem 3:0 krönte (9.), sah es
sehr gut aus. Zumal der RRK nicht nur sicher stand, sondern immer wieder auch
tolle Spielzüge zeigte. Die Rheinländer, erstmals überhaupt in ihrer
Vereinsgeschichte in einem DM-Finale, nutzten aber ihre erste Strafecke zum
1:3 und bekamen kurzzeitig Oberwasser. Torgefahr indes entwickelte fast nur
der Südzweite. Auf der anderen Seite musste Jacobi einen Schuss mit dem Helm
abwehren, ehe Christian Minar die zweite RRK-Ecke zum 4:1 verwertete.
"Wenn sie es jetzt nicht schaffen,
weiß ich auch nicht mehr", sagte Abteilungsleiter Martin Müller in der
Halbzeitpause und dürfte damit vielen der etwa 100 RRK-Fans aus der Seele
gesprochen haben.
Jan Petersen im Finale gegen SW Neuss |
Trotzdem sollte die heikelste Phase
noch kommen. Jacobi lief die zweite Ecke ab und war fortan bei dieser
Standardsituation nicht mehr zu bezwingen. Gut, dass Falk May das 2:4 beim
direkten Gegenzug mit einem überraschenden Schuss vom Kreisrand beantwortete
(36.) und der Neusser Philipp Weide einen Siebenmeter neben das Tor setzte
(43.). Der Westzweite machte zwar phasenweise mächtig Druck und hatte auch
Pech bei einem Lattentreffer (54.), doch die Zeit wurde knapp. Und als Sven
Wohlfahrt ein geniales Zuspiel von "Olli D." drei Minuten vor dem Ende zum 6:2
über die Linie drückte, war es so gut wie vollbracht. Bald darauf wurde
gejubelt und ein mutmaßlich intensiver Abend eingeläutet.
A us "Frankfurter Rundschau"
vom 11.02.2008:
RRK-Torhüter Jacobi hält den
Titel fest
Von Annette Seitz
Fast 30 Jahre lang hatten Anhänger,
Offizielle und Spieler des Rüsselsheimer RK auf jenes Ereignis warten müssen,
das gestern wahr wurde: Im Finale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in
Hamburg gewann die Mannschaft von Kai Stieglitz mit 6:3 (4:1) gegen
Schwarz-Weiß Neuss. Damit holte sie als erste Männermannschaft des hessischen
Vereins seit 1979 wieder den Indoor-Titel an den Main.
"Es ist richtig toll, dass wir dem
Verein zum 100-jährigen Bestehen den Titel schenken konnten", sagte Kai
Stieglitz nach dem ersehnten Sieg. Der Triumph des RRK, der im Halbfinale den
Berliner HC nach Verlängerung mit 6:5 (4:4, 3:0) geschlagen hatte, ließ die
Verantwortlichen auch das klare Scheitern der eigenen Frauenmannschaft
leichter verkraften. Das Team musste sich dem späteren Meister Club an der
Alster Hamburg im Semifinale mit 2:7 (0:6) geschlagen geben. Alster holte sich
den Titel mit einem 6:3 (4:0)-Sieg gegen den Berliner HC.
Der Grundstein für den Erfolg der
Männer war die herausragende Defensive des Teams. Schon in der Vorrunde, in
der Rüsselsheim in der Südgruppe als Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren
nur 29 Treffer kassiert hatte, erwies sich der Abwehrriegel der Hessen als
Konstante. Zudem präsentierte Torhüter Nico Jacobi eine gleichmäßig gute
Leistung und war auch bei der Endrunde ein Erfolgsgarant. So parierte der
20-Jährige im Halbfinale zwischenzeitlich sogar einen Siebenmeter. Im Endspiel
wuchs er dann in der hektischen Schlussphase der Partie über sich hinaus und
hielt den Sieg der Rüsselsheimer fest.
Neben der soliden Abwehrarbeit
bewies aber auch Torjäger Oliver Domke erneut seine Ausnahmestellung. Der
mittlerweile 31 Jahre alte Angreifer präsentierte sich trotz beruflicher
Einschränkungen schon während der Saison als sicherer Schütze. In der
Verlängerung des Halbfinales hatte der Polizeibeamte mit seinen beiden
Treffern dann auch entscheidenden Anteil daran, dass sein Team überhaupt ins
Finale einziehen konnte. In diesem legte der RRK durch Treffer von Jan
Petersen, Oliver Domke, Thomas Jost und Christian Minar bei einem Gegentor von
Robin Joseph bis zur Pause auf 4:1 vor. Auch nach dem Seitenwechsel ließ
Rüsselsheim nicht nach und ließ nur noch Gegentreffer von Jannik Otto und
Sebastian Draguhn zu. Falk May und Sven Wohlfahrt machten schließlich den Sieg
für den RRK klar.
"Wir haben uns diesen Titel
verdient", sagte Stieglitz. "Die Mannschaft ist ein gutes Stück gereift und
hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt."
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
11.02.2008:
Nach 29 Jahren wieder ein
DM-Titel
Hockey: RRK-Männer durch
6:3-Sieg im Finale gegen Neuss Deutscher Meister – Nach zehn Minuten schon
3:0-Führung
Von Frank Schairer
29 Jahre lang mussten die
Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK auf diesen Moment warten. Gestern war es
soweit. Das Team um Torjäger Oliver Domke gewann das Finale der "Berenberg
Final Four" in Hamburg gegen Schwarz-Weiß Neuss mit 6:3 (4:1) und ist
Deutscher Meister. In der Alsterdorf Sporthalle spielten sich nach dem Abpfiff
unglaubliche Szenen ab. Mit Königskronen auf dem Kopf, die an die
Handball-Weltmeister des vergangenen Winters erinnerten, tanzten die Spieler
mit ihren Fans auf dem Hallenparkett.
Voller Einsatz von Julian Hofmann-Jeckel
im Finale gegen SW Neuss |
Das mit Spannung erwartete Endspiel
hatte verheißungsvoll für den RRK begonnen. Die Uhr war gerade mal 50 Sekunden
herunter getickt, da jubelte bereits Jan Petersen über die schnelle Führung.
In den ersten zehn Minuten bauten die Schützlinge von Kai Stieglitz den
Vorsprung auf 3:0 aus. Erst war es der immer wieder brillierende Oliver Domke,
der erhöhte, ehe nach sehenswertem Spielzug Thomas Jost den Ball ins lange Eck
schlenzte. Neuss kam nur schwer ins Spiel. RRK-Torhüter Nicolas Jacobi zeigte
eine Parade nach der anderen. Doch in der 13. Minute gab es die erste kurze
Ecke für Neuss, und Spezialist Robin Joseph schlug eiskalt zu. In der Folge
agierte Rüsselsheim vorsichtiger. Für Neuss kam nur der kantige Sebastian
Draguhn zu einer Chance. Kai Stieglitz nahm eine Auszeit, um sein Team
wachzurütteln. Genau zum richtigen Zeitpunkt schlug der RRK wieder zu. Die
zweite Ecke wurde per einstudierter Variante durch Christian Minar zum 4:1
verwertet. Die gute Neusser Mannschaft probierte vor der Pause noch einmal
alles, um den Anschluss zu schaffen. Doch die gut organisierte RRK-Defensive
ließ das Team von Schwarz-Weiß-Trainer Karsten Fischbach nicht zur Entfaltung
kommen.
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel
parierte zunächst Torhüter Nicolas Jacobi nach einer kurzen Ecke für Neuss.
Dann war es Jannick Otto mit einer schönen Rückhand, der beim Kontrahenten
noch einmal Hoffnung aufkommen ließ. Doch diese machte Falk May im direkten
Gegenzug mit dem 5:2 zunichte. Als Nicolas Jacobi in der 52. Minute noch einen
Siebenmeter parierte, witterten die Rüsselsheimer Fans den ersten Hallentitel
nach fast drei Jahrzehnten. Einzig die Domke-Brüder hatten im Jahr 2000 bei
der letzten Finalteilnahme auf dem Feld gestanden. Damals mussten sie sich dem
Dürkheimer HC mit 3:4 geschlagen geben und als Verlierer das Feld verlassen.
Doch dieses Mal sollte es gut ausgehen für Rüsselsheim. In der 57. Minute
gelang Sven Wohlfahrt auf Vorlage von Oliver Domke der viel umjubelte Treffer
zum 6:2. Das Team aus Neuss rannte zwar weiter an und kam durch seinen Besten,
Sebastian Draguhn, zum 3:6-Anschluss. Doch dann war Schluss. Und die
RRK-Spieler fielen sich in die Arme.
Trainer Kai Stieglitz meinte
überglücklich: "Es ist toll, dass wir dem Verein zum 100-jährigen Jubiläum den
Titel schenken konnten. Die Mannschaft ist gereift, wir haben einen
ausgezeichneten Teamgeist. Ich wusste, dass es schwer wird, uns zu schlagen."
Auf der Gegenseite sagte der
Neusser Coach Carsten Fischbach enttäuscht: "Wir haben die erste Halbzeit
total verpennt und haben in der Folge unsere Chancen nicht genutzt."
Die RRK-Spieler haben sich nach den
tollen Leistungen gegen Berlin im Halbfinale und gegen Neuss im Finale den
ersten Deutschen Meistertitel nach 1979 redlich verdient. Es ist der vierte
Hallentitel in der Vereinsgeschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs.
Rüsselsheimer RK - Schwarz-Weiß
Neuss 6:3 (4:1). Tore: 1:0 (1.) Jan Petersen, 2:0 (3.) Oliver Domke
(Ecke), 3:0 (9.) Oliver Jost, 3:1 (13.) Robin Joseph (Ecke), 4:1 (25.)
Christian Minar (Ecke), 4:2 (35.) Jannick Otto, 5:2 (37.) Falk May, 6:2 (57.)
Sven Wohlfahrt, 6:3 (59.) Sebastian Draguhn. Ecken: 3:4.
Schiedsrichter: Christian Blasch (Mülheim), Michael von Ameln (Krefeld).
Zuschauer: 2000.
Der Kader des Rüsselsheimer RK:
Nicolas Jacobi, Andreas Späck (im Tor) – Christian Minar, Frank Trautmann,
Mirco Fuchs, Christian Domke, Falk May, Oliver Domke, Thomas Jost, Sven
Wohlfahrt, Jan Petersen, Julian Hofmann-Jeckel.
Zu besonderen Ehren kamen die
beiden herausragenden Persönlichkeiten des Rüsselsheimer Ruder-Klubs.
Oliver Domke wurde mit seinen drei Treffern als bester Torjäger des
Turniers und als bester Spieler ausgezeichnet. Der erst 20 Jahre alte
Nicolas Jacobi wurde darüber hinaus zum besten Torhüter des "Berenberg
Final Four" gewählt. Das RRK-Fans feierte die frisch gebackenen Deutschen
Meister im Hallenhockey mit Sprechchören.
Bei den Damen ging die Auszeichnung
zur besten Torjägerin an die Berlinerin Natascha Keller (7 Treffer). Sie wurde
auch zur besten Spielerin des Turniers gekürt. Die beste Torhüterin kam von
Club an der Alster und heißt Karin Blank.
Aus "Wiesbadener Kurier" vom 11.02.2008:
RRK drückt Stärken zum vierten Titel
durch
Hockeyteam bei
Hallen-DM nicht zu stoppen
kri. HAMBURG Ein
nicht unerwarteter Sieger bei den Damen, ein eher verblüffendes Männerfinale -
und jeweils der gleiche Endstand: Die 47. Endrunde um die deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg verlief nur bedingt in den
vorgezeichneten Bahnen. Zu einer Zeit, in der normalerweise zum Mittagessen
gerufen wird, legten die Damen des Club an der Alster Hamburg im Endspiel den
größeren Tor- wie Erfolgshunger an den Tag und ließen dem Berliner HC beim 6:3
(4:0) keine Chance.
Jux und
Freude nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft |
Während die Hanseatinnen ihren
zweiten Titel einfuhren und den Lokalrivalen Harvestehuder THC beerbten,
meldete sich beim "starken Geschlecht" in Hamburg ein hessischer Verein nach
längerer Abstinenz zurück. Der Rüsselsheimer RK, der 1979 letztmals ganz oben
gestanden hatte, war im Außenseiterduell von Schwarz-Weiß Neuss nicht zu
stoppen.
Auch hier hieß es 6:3 (4:1) für den
Ruder-Klub. "Die Rüsselsheimer haben ihre Stärken am klarsten durchgedrückt
und verdient gewonnen", lobte Bundestrainer Markus Weise. Die Tore für den
ungemein abwehrstarken RRK, der mit Oliver Domke den besten Spieler und
Torschützen sowie mit Nico Jacobi den besten Torhüter der Endrunde stellte,
erzielten vor 2000 Zuschauern Petersen, O. Domke, Jost, Minar, May und
Wohlfahrt.
Bei den Damen war nach einer
5:0-Führung für den späteren Meister die Luft im Endspiel früh heraus. Vor
1500 Zuschauern traf Alster-Spielführerin Rebecca Landshut (3) am häufigsten.
Während die Hamburgerinnen in der Vorschlussrunde beim 7:2 gegen den
Rüsselsheimer RK leichtes Spiel hatten, rangen die Berlinerinnen um ihre
herausragende Torjägerin Natascha Keller Feldmeister Rot-Weiß Köln in der
Verlängerung 11:8 nieder.
Bei den Männern ging es zwei Mal
extrem spannend zu. Rüsselsheim brauchte trotz 4:1-Führung gegen Mitfavorit
Berliner HC ebenfalls die Verlängerung (6:5). Die Neusser machten gegen den
Club an der Alster im Endspurt aus einem 2:4 ein 5:4.
Aus "FAZ" vom 11.02.2008:
Nach 29 Jahren: Der meisterliche
Coup des RRK
Pünktlich zum hundertjährigen
Bestehen belohnt sich der RRK mit dem Gewinn des "Blauen Wimpels".
Von Hans-Joachim Leyenberg
HAMBURG. Diesem Titel
sind die Hockeyherren sommers wie winters hinterhergerannt. Irgendwann muss er
ihnen so unerreichbar vorgekommen sein wie ein Phantom. Jetzt, 29 Jahre nach
dem letzten Meistertitel, haben sie es doch noch geschafft. Der Rüsselsheimer
RK ist in den Morgenstunden des Montags mit dem Blauen Wimpel, der Trophäe für
den deutschen Hallentitel, von der Endrunde in Hamburg zurückgekehrt. Mit an
Bord des Reisebusses die Damen des RRK, die ihr Halbfinale am Samstag 2:7
gegen den späteren Champion Club an der Alster verloren hatten. Verglichen mit
der selbst auf die zuvor noch enttäuschten Damen übergreifenden Glückseligkeit
im Rüsselsheimer Lager, war der Jubel der Titelverteidigerinnen aus Hamburg
allenfalls ein laues Lüftchen.
Mit 6:3 Toren gewann
der RRK das Finale am Sonntagnachmittag gegen Schwarz-Weiß Neuss, ohne jemals
in Bedrängnis gekommen zu sein. Das sah beim 6:5 im Halbfinale gegen den
Berliner HC noch ganz anders aus. Am Sonntag ging diese hessische
Meistermannschaft ihren Weg zum Gipfel mit einer Konsequenz zu Ende, die den
Westdeutschen keine Chance ließ. "Eine Supermannschaftsleistung", schwärmte
die ehemalige Nationalspielerin Britta Becker, die einst die Damen des RRK
anführte. Völlig aufgelöst und losgelöst registrierte Martin Müller die
Sternstunde des Klubs. Beim letzten Titelgewinn war der heutige
Hockey-Abteilungsleiter noch als Stürmer dabei und 29 Jahre später emotional
noch mehr angerührt als damals, als es den dritten Hallentitel innerhalb von
sechs Jahren zu feiern galt. Dann begann eine lange Durststrecke, die
ausgerechnet jetzt, nach schweren Monaten für den RRK, beendet wurde. Im
August verunglückte Herrentrainer Kai Stieglitz auf der Rückfahrt von einem
Hockeyspiel schwer, lag wochenlang im künstlichen Koma. Seit acht Jahren ist
er ihr Mann auf der Trainerbank, und seit acht Wochen ist er wieder mit an
Bord.
Spieler und Trainer
im Siegesrausch |
"Unsere gute
Jugendarbeit zahlt sich aus", sagte Stieglitz in Anspielung auf jene
83er-Generation, die deutscher A-Jugendmeister wurde und jetzt das Kunststück
auf höherer Ebene wiederholte. Mit sieben Aktiven, die damals schon dabei
waren. "Sie haben ihren Willen durchgedrückt, waren am besten organisiert, mit
einer überragenden Torhüterleistung", stellte Bundestrainer Markus Weise den
Rüsselsheimern das beste Zeugnis aus. Die Wahl von Nicolas Jacobi zum besten
Torhüter und von Oliver Domke zum besten Spieler der Endrunde unterlegten das
Kompliment des Bundestrainers. Zudem glänzte der 31 Jahre alte Routinier als
effektivster Torschütze des Turniers. Jetzt ist er auf den Geschmack gekommen,
auch in der nächsten Saison dabei zu sein, wenn nach dem Meisterstück der
Europapokal ansteht. Das Team um Kapitän Jan Petersen präsentierte sich als
unbezwingbare Einheit – mal abgesehen von der Damen-Mannschaft.
Mit Berti Rauth wäre
das Malheur für die RRK-Damen nicht passiert. Vielleicht ist diese These
extrem ungerecht gegenüber Benedikt Schmidt-Busse. Der ist nämlich der Trainer
der Hockeydamen des Rüsselsheimer RK und damit Nachfolger von Rauth. Unter
dessen Regie hat sich der Klub zum Rekord-Europapokalsieger aufgeschwungen.
Auch im Vorjahr, noch mit Rauth auf der Trainerbank, ist das Damenteam im
Halbfinale der deutschen Meisterschaft gescheitert. Aber nicht mit dem
verheerenden Resultat von 2:7. Spielführerin Irene Balek, inzwischen am
längsten in den Reihen des RRK dabei, konnte sich nicht erinnern, ob es dem
Team schon jemals widerfahren war, innerhalb einer Halbzeit kein einziges Tor
zustande zu bringen. Die Hanseatinnen brachten es in dieser Zeitspanne im
Gegenzug auf sechs Treffer. Es gibt halt Tage, an denen nichts zusammenpasst.
Der Tag begann mit der Hiobsbotschaft, dass vier Spielerinnen mit einem
grippalen Infekt kämpften. "Abhaken, nach vorne schauen", gab Irene Balek als
Losung für die kommenden Wochen aus. Am ersten April-Wochenende wird die
Freiluftsaison fortgesetzt, nehmen die Damen wie die Herren des RRK einen
neuen Anlauf, der Konkurrenz etwas vorzumachen. "Irgendwelche Siebzehn-,
Achtzehnjährige kommen nach", beschreibt Irene Balek das Verfahren, den
alljährlichen Aderlass zu kompensieren. So war es schon unter Berti Rauth. Der
war nicht unter den Zuschauern, obwohl er als Jugend-Koordinator von Alster
Hamburg inzwischen Hamburger Bürger ist. Rauth hat sich im Vorfeld zwar –
politisch korrekt – als "neutral" bezeichnet, aber der Untergang seiner
ehemaligen "Mädels", auch wenn er zum Vorteil seines neuen Arbeitgebers
gereichte, hätte ihn mit Sicherheit nicht kalt gelassen. Genauso wenig wie das
Comeback der Rüsselsheimer Herren. In der Stunde der Rüsselsheimer Dominanz
war er auf Tour mit den A-Mädchen des Clubs an der Alster. In Sachsen ging es
um die nordostdeutsche Meisterschaft. Wie man Rauth kennt, wird er sich für
die Rüsselsheimer gefreut haben. Er hat auch mit den Herren versucht, den
Meistertitel nach Rüsselsheim zu holen. Nun ist es so weit.
Den ersten Meistertitel bei den Herren nach 29 Jahren bejubelt die
Herrenmannschaft des RRK (oben: Physio-Therapeutin Diana Czerwonka,
Trainer Kai Stieglitz, Christian Minar, Thomas Jost, Frank Trautmann,
Christian Domke, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen und Betreuer Torben Stalmach;
unten: Oliver Domke, Mirco Fuchs, Falk May, Julian Hofmann-Jeckel, Andreas
Späck und Nico Jacobi) |
Aus "Main-Spitze" vom
12.02.2008:
Randnotizen von der 47.
Hallenhockey-DM in Hamburg
Reichlich geehrt: Deutsche
Meisterschaft, Silberne Hockeykugel für den besten Spieler, bester
Torschütze und bester Torhüter, Oliver Domke und Nico Jacobi |
Persönliche Ehrungen: Neben
dem vierten Hallentitel "sahnte" der RRK auch individuell groß ab. Oliver
Domke wurde als bester Spieler der Endrunde ausgezeichnet und war zudem bester
Torschütze (3). Und Nico Jacobi verdiente sich die Erhebung zum besten
Torhüter mit zahlreichen Paraden redlich. Sein Pendant bei den Damen heißt
Karin Blank (Club an der Alster), beste Spielerin und Torschützin (7) war
Berlins Natascha Keller. Aber auch eine Rüsselsheimer Spielerin hatte Grund
zur Freude: Lena Jacobi wurde mit anderen Nationalspielerinnen für den
zwölften Sieg bei der Hallen-EM Ende Januar geehrt.
Stress pur: Der erste
Endrundentag hatte es für BWL-Studentin Irene Balek in sich. Die
RRK-Spielführerin schrieb zwischen 8 und 10 Uhr ihre dritte Prüfung in dieser
Woche, wurde dann per Blaulicht zum Flughafen gefahren und düste gen Hamburg
ab. Dort traf sie als Erste in der Halle ein, in der dann bald darauf im
Kollektiv so gut wie nichts gelingen wollte. Zumindest die Prüfung ist
mutmaßlich erfolgreicher verlaufen: "Ich habe gelernt und rechne mit einer
guten Note."
Zuschauer: Auch bei der
zweiten Ausrichtung wurde Hamburg seinem Ruf als Hockey-Hochburg nicht
gerecht. Obwohl in der Freien und Hansestadt in etwa 30 Vereinen mit Schläger
und Ball hantiert wird, blieben beim Männerfinale die Hälfte der Sitze in der
Alsterdorfer Sporthalle leer. Und obwohl das zweite Halbfinale zwischen
Lokalmatador Club an der Alster und Neuss tags zuvor besser besucht war, fiel
auf, dass andere Hamburger Klubs so gut wie nicht vertreten waren. Ob hier der
Eine dem Anderen nichts gönnt? Ins triste Bild passte, dass das NDR-Fernsehen
am Finaltag sein Kommen absagte ...
Fans: Nachdem für den vom
Verein organisierten Reisebus nur 27 Interessenten gefunden worden waren und
deshalb am Samstag maximal 50 RRK-Sympathisanten vor Ort waren, hatte sich
diese Zahl am Sonntag verdoppelt. Grund war natürlich das Finale, aber ein
größerer Teil wäre gerne auch schon am Samstag dabei gewesen. Doch der Hanauer
THC stimmte einer Verlegung des Regionalligaspiels gegen das zweite RRK-Team
nicht zu.
Organisation: Grobe
Fehlleistungen wie vor Jahresfrist, speziell im Bereich Verköstigung, waren
diesmal nicht zu beklagen. Mängel gab es trotzdem - etwa beim Programmheft, in
dem nirgendwo die Anfangszeiten der Partien zu ersehen waren. Zudem zeigten
sich die jungen Ballmädels und -buben mitunter nicht auf der Höhe, und für den
Wischdienst schien niemand richtig zuständig. Massive Kritik wurde an den
Eintrittspreisen laut, speziell weil es keine Ermäßigungen gab. Und dass der
Hallensprecher den Austragungsort der Endrunde einmal nach Köln verlegte und
bei der Siegerehrung nur von "der Senatorin Dinges-Dierich" sprach, war
peinlich. Vielleicht darf nächstes Jahr mal jemand anderes ...
Sympathisanten: Obwohl mehr
oder weniger lange schon für andere Vereine aktiv, drückten frühere RRK-Cracks
den Rüsselsheimer Männern im Finale die Daumen. Konstantin Rentrop (Alster)
und Katharina Schultz (BHC) hatten sich sogar RRK-Trikots übergestreift. Unter
die Fans mischte sich auch Torhüterin Barbara Vogel (BHC), während Britta
Becker und die Emmerling-Brüder Björn und Nicolas aus etwas größerer Distanz
die Daumen drückten.
Animation: Für Stimmung
sorgten am Samstag und Sonntag zwei unterschiedliche Musikgruppen. Am Samstag
produzierte eine Samba-Gruppe fetzige Trommel-Rhythmen, wobei ein vielleicht
achtjähriger Knirps mit Wollmütze viele Blicke auf sich zog. Am Finaltag
verbreiteten dann sieben Mitglieder der Combo "Blaswerk" gute Laune, spielten
aber auch die Nationalhymne.
Zurückhaltend: Die schöne
Idee, RRK-Tore im Viertelfinale mit einer Prämie für den Erfolgsfall zu
belohnen, fand bei der Endrunde keine Fortsetzung. Die 17 Treffer, die die
beiden Teams gegen Neuss und in Mülheim erzielt hatten, ließen den offenen
Eigenanteil an der Finanzierung des zweiten Kunstrasens um mehr als 2000 Euro
auf etwa 10000 Euro sinken. Ob sich für die zwölf Endrundentreffer, die den
vierten Hallentitel ermöglichten, noch ein RRK-Gönner findet?
Viel gefragt: Für fünf
RRK-Mitglieder war die Endrunde nach dem ersten Männer-Halbfinale vorbei. Eva
Frank, Charlotte von Bodegom sowie Hannah Pehle fuhren mit den Trainern
Benedikt Schmidt-Busse und Lisa Jacobi nach Hause. Das erstgenannte Trio
startete am Sonntag zur süddeutschen Meisterschaft der A-Jugend nach Stuttgart
durch, Schmidt-Busse betreute derweil die A-Mädchen in Limburg, Jacobi die
B-Jugend in Darmstadt. Der Einsatz sollte sich lohnen, denn alle drei Teams
qualifizierten sich für die Endrundenturniere.
Status quo: Schenkt man den
Worten von DHB-Präsident Stephan Abel glauben, wird es in absehbarer Zeit eine
Zweiteilung im deutschen Hockeylager geben. Um die Belastung der
Nationalspieler zu reduzieren, sind unterschiedliche Kader für Halle und Feld
geplant. Das, so Abel, werde "nicht ganz schmerzfrei abgehen, aber wir müssen
mit den Kräften haushalten." In 14 Tagen soll bei einem Strategiegespräch
Butter bei die Fische gebracht werden, wobei nicht mit strikten Vorschriften
zu rechnen ist.
Prominenz: Neben
Rüsselsheims Oberbürgermeister Stefan Gieltowski trieben auch Henning
Voscherau, bis 1997 erster Bürgermeister von Hamburg, und Fernsehmann Johannes
B. Kerner ihre Begeisterung für Hockey in die Halle.
Endrundenspruch: "Die
Spieler und ich auch werden die Regeneration heute mit Bier vollbringen." (RRK-Trainer
Kai Stieglitz auf die Frage, wie sich der weitere Abend nach dem Titelgewinn
gestalten werde). kri.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
12.02.2008:
Eine feucht-fröhliche
Rückreise
Hallenhockey: Junges
Rüsselsheimer Team feiert ausgelassen Deutschen Meistertitel – Mirko Fuchs
begeistert am Mikro
Von Frank Schairer
"Deutscher Meister ist nur der RRK, nur
der RRK", sangen Fans und Mannschaft nach dem lang ersehnten Erfolg in
Hamburg. Das Hockey-Team der Herren hat es geschafft und ist, wie berichtet,
nach 29 Jahren wieder nationaler Titelträger im Hallenhockey. Gemeinsam mit
den Damen, die im Halbfinale scheiterten, den Blick aber nach vorne richten,
wurde der Erfolg gebührend gefeiert. Von verschiedenen Seiten erhielt der RRK
für seine Leistung in Hamburg Anerkennung: Die Rüsselsheimer seien die beste
der vier Mannschaften des Turniers gewesen und hätten den Titel völlig
verdient geholt, lautete der Tenor.
Kai Stieglitz, der die Erfolge der
1970er Jahre als Fan miterlebte, sagte: "Es ist toll, dass wir dem Verein zum
100-jährigen Bestehen den Deutschen Meistertitel schenken konnten." Für den
RRK-Trainer war es die zweite Finalteilnahme in seinen bisherigen acht Jahren
im Amt. Im Jahr 2000 gab es eine knappe 3:4-Niederlage gegen den Dürkheimer
HC. Nur die beiden Domke-Brüder standen damals im Aufgebot.
Der Titelgewinn 2008 ist auch
Resultat der guten Jugendarbeit beim RRK. "Gerade der Jahrgang 1983 hat viele
Talente hervorgebracht, mit denen wir arbeiten konnten. Diese qualitativ
hochwertige Ausbildung hat sich nun bezahlt gemacht", so Stieglitz und weiter:
"Die Mannschaft ist sicherlich auch durch die Erfahrung meines Unfalls gereift
und enger zusammengewachsen." Mannschaftliche Geschlossenheit und Teamgeist
waren also die entscheidenden Faktoren beim neuen Deutschen Meister. Seine
Genialität aufblitzen ließ einer der Erfahrenen: Sowohl im Halbfinale gegen
die bärenstarken Berliner als auch im Finale führte Oliver Domke die
Mannschaft. Und das, obwohl er berufsbedingt nicht immer trainieren konnte.
Über ihn sagte sein Trainer: "Er ist ein herausragender Sportler, ich bin fest
überzeugt, dass er auch in jeder anderen Sportart Erfolg gehabt hätte."
Eines der Toptalente ist sicherlich
der 20 Jahre alte Torhüter Nicolas Jacobi. Für ihn ist der Titelgewinn sein
erster großer Erfolg seiner noch jungen Laufbahn. Der U21-Nationaltorhüter hat
unter den Augen der Bundestrainer zwei ausgezeichnete Spiele beim Finalturnier
abgeliefert. Im Kreise seiner Mitspieler kostete er den großen Erfolg voll
aus. In der Kabine und unter der Dusche feierten die RRK-Spieler, was das Zeug
hielt, nur gestört von der Dopingkontrolle, die zwei Spieler des RRK
anstandslos ablegten.
Auf dem Parkplatz ging die Feier
weiter. Lautstark sangen die frisch gebackenen Deutschen Meister Hymnen auf
ihren Verein. Die anschließende Busfahrt wurde ein feucht-fröhliches Fest mit
Fans und Angehörigen. Bier und Sekt flossen in Strömen. "Sieben Stunden
dauerte die Fahrt nach Rüsselsheim, wir haben jeden der 500 Kilometer
genossen", erzählt Nico Jacobi. Unterwegs wurde gesungen, und Mirko Fuchs
griff zum Mikro, um sein persönliches Erfolgstagebuch des Wochenendes
vorzutragen – seine Teamkollegen fielen vor Lachen fast von den Sitzen. So wie
die weite Strecke, so nahm auch das Feiern kein Ende. Gegen 0.30 Uhr erreichte
der Tross das Klubhaus, wo einige Fans das Team in Empfang nahmen. Da das
Klubhaus leider schon geschlossen war, ging die Feier in einer Bar bis in die
späte Nacht weiter.
Es war ein unvergesslicher Tag für
das junge Hockey-Team des Rüsselsheimer RK. Auch im Rahmen eines offiziellen
Empfangs im Bootshaus gestern Abend wurde der vierte Deutsche Meistertitel im
Hallenhockey noch einmal gebührend gefeiert.
Jubel beim RRK nach dem Abpfiff des Finales
und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft |
Aus "Mai n-Spitze" vom
12.02.2008:
Mit dem Wimpel im Bett
RRK-Hockeyspieler nach 29 Jahren
wieder reif für den DM-Titel
Als Kai Stieglitz am morgen
danach gegen 6 Uhr das erste Mal die Augen aufmachte, wurde ihm rasch bewusst,
dass er nicht geträumt hatte. Neben ihm im Bett lag er, der blaue Wimpel des
Deutschen Meisters, den der Trainer und seine Spieler vom Rüsselsheimer RK bei
der 47. Hallenhockey-Endrunde in Hamburg errungen hatten.
Von Martin Krieger
Dass das Objekt der Begierde, mit
der die männliche Fraktion im Ruder-Klub 08 letztmals vor 29 Jahren zur
Wanddekoration im "Bootshaus" beigetragen hatte, so schnell dort aufgehängt
wird, ist laut Stieglitz unwahrscheinlich. "Nachdem ich mich in der Nacht
durchgesetzt und ihn zuerst mitgenommen habe, sind nun erst mal die Spieler an
der Reihe." Dass dieser Gegenstand am Untermain, den die hessische Reisegruppe
quietschvergnügt am frühen Montag gegen 0.30 Uhr erreichte, hohe
Anziehungskraft ausübt, ist verständlich. "Beim letzten Titelgewinn habe ich
noch Papierschnitzel gestreut, und Herrentitel sind nun mal etwas Besonderes",
sagt Stieglitz und macht die Dimension des Erreichten trotz stattlicher
Erfolge der Damen deutlich - nicht zuletzt im 100. Jubiläumsjahr.
Viel intensiver als der 40 Jahre
alte Trainer, der nach 15-jährigem Wirken seinen bislang größten Erfolg
feierte und während der Rückreise mit vielen Glückwunsch-SMS eingedeckt wurde,
ist Martin Müller der Rüsselsheimer 17:8-Coup gegen den Gladbacher HTC 1979 in
Eppelheim bei Heidelberg in Erinnerung. "Ich denke, ich habe drei Tore
gemacht. Die Gladbacher hatten im Halbfinale TG Frankenthal für uns aus dem
Weg geräumt und sich dabei verausgabt", erzählt der RRK-Abteilungsleiter.
Entsprechend erleichtert und
gerührt war auch Müller am Sonntag, als die Durststrecke nach dem finalen 6:3
gegen Schwarz-Weiß Neuss überwunden war. "Ein langer Weg hat endlich zum Ziel
geführt. Der Glaube daran war eigentlich immer da. Aber dass es ausgerechnet
jetzt passieren würde, war nicht zu erwarten. Vor drei Jahren in Duisburg
haben wir im Halbfinale gegen Harvestehude eine Halbzeit Hockey vom anderen
Stern gespielt - aber eben nur eine Halbzeit. Und auch vor acht Jahren in
Essen waren wir nominell stärker besetzt." Seinerzeit ging das Finale gegen
den Dürkheimer HC 3:4 verloren.
Warum sich die Träume anno 2005 in
der Verlängerung und im Vorjahr in der zweiten Halbzeit der Vorschlussrunde in
Rauch auflösten, während diesmal keine große Schwäche zu erkennen war, führt
Stieglitz auf den 26. August 2007 zurück. "Durch meinen Autounfall haben sich
viele Dinge verändert, allen voran ist die Mannschaft gereift und enger
zusammengerückt." Oder wie es Jan Petersen, nach der verpassten Rückkehr in
die Feld-Bundesliga in Nürnberg von Christian Minar zum neuen Kapitän
bestimmt, formulierte: "Wir sind eine krass eingeschworene Gemeinschaft."
Zu dieser gehört auch weiterhin
Oliver Domke. Obwohl der Ausnahmestürmer nach vielen intensiven Hockeyjahren
dem Beruf inzwischen den Vorrang gibt, aber auch andere Prioritäten setzt und
deshalb maximal ein Trainingsbesuch pro Woche drin ist. "Wenn die Mannschaft
damit irgendwann nicht mehr klar kommen sollte, ist das auch okay. Den
Europacup nächstes Jahr würde ich sehr gerne mitnehmen", sagte der
WM-Siegtorschütze von 2002.
Dass sich alle "Helden von Hamburg"
auf dieses Ereignis im Februar 2009 mehr freuen, als auf die Wiederaufnahme
der Feldrunde, ist nachvollziehbar. Der Alltag dort heißt zweite Liga, und der
Aufstiegszug ist wohl abgefahren. Trotzdem will Stieglitz in 14 Tagen mit der
Aufwärmphase beginnen. "Wir werden die Zeit nutzen, um uns schon für die
kommende Runde einzuspielen und dann den nächsten Angriff zu starten." Klingt
so, als wäre da jemand trotz einer Nacht mit dem blauen Meisterwimpel noch
längst nicht befriedigt ...
Aus "Main-Spitze" vom
13.02.2008:
Genau 29 Jahre auf diesen Erfolg
gewartet
RRK ehrt unter großem Jubel
seine Hockey-Helden / Rüsselsheim führt ewige Meisterliste an
Von Detlef Volk
Die lange Reihe der blauen
Meisterwimpel im Eingangsbereich der RRK-Vereinsgaststätte hat männlichen
Zuwachs bekommen: Nach 29 Jahren wird wieder ein Meisterschaftswimpel der
Hockeyherren die Wand zieren. Am Montag traf sich die Hockeyabteilung zur
spontanen Meisterschaftsfeier im "Bootshaus". Auf dem Parkplatz stapelten sich
fast die Autos, viele Freunde und Mitglieder des Rüsselsheimer Ruder-Klubs
wollten den Erfolg einfach mitfeiern. Den Parkplatz hatten sich auch die
frisch gekürten Meister als Treffpunkt ausgesucht. Von dort wurde unter lauten
Meistergesängen ins Bootshaus marschiert.
Nach dem Einzug in den Nebenraum
mit Jubel und Beifall für die neuen Deutschen Hallenhockeymeister ergriff kurz
Abteilungsleiter Martin Müller das Wort. Heute könne ein "nicht ganz
unbedeutender Erfolg" gefeiert werden, stapelte er ganz tief. Auf den
Meistertitel sei lange Jahre hingearbeitet worden. Beim letzten großen Erfolg
in der Halle 1979 habe er noch selbst mitgespielt, erinnerte Müller.
Natürlich kamen auch die Frauen mit
ihrem dritten Platz nicht zu kurz. "Immerhin haben wir nur gegen den Deutschen
Meister verloren", sah Müller alles ganz positiv. Auch der Blick auf die ewige
Liste der Deutschen Meister sei für den RRK beruhigend. Mit 24 Titeln der
Aktiven führe Rüsselsheim jetzt "sehr sicher" vor Berlin mit nur 21
Meisterschaften.
Bevor sich Oliver Domke als bester
Spieler und Torschützenkönig zusammen mit der Mannschaft unter lauten
Europapokal-Rufen feiern ließ, dankte Müller allen Helfern und Trainern für
ihren Einsatz. Nur mit dieser Basisarbeit seien solche Erfolge zu feiern, dass
Männer und Frauen gleichzeitig in der Endrunde der Meisterschaft mitspielen
können. Dabei habe der Klub nur 430 Hockeyspieler, andere Vereine könnten auf
1000 Mitglieder zählen. Unter den Gästen war auch Oberbürgermeister Stefan
Gieltowski, der die Endrunde persönlich in Hamburg mitverfolgt hatte. Nach den
Spielen in der Halle genoss er ebenfalls den Jubel beim Klub. Die Stadt
Rüsselsheim wird ihre Meister dann noch gebührend mit einem Empfang im Rathaus
ehren.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom
13.02.2008:
Hockey-Könige tanzen auf den
Tischen
RRK-Herren: Spieler feiern
Deutsche Hallen-Meisterschaft ausgelassen im Bootshaus – Veteranen von 1979
feiern mit
Von Frank Schairer
36 Stunden nach dem Finaltriumph in
Hamburg sind die frisch gebackenen Deutschen Meister am Montagabend im
heimischen Bootshaus offiziell empfangen worden. Im Gepäck hatten die
Hockey-Männer um Trainer Kai Stieglitz den begehrten "blauen Wimpel". Nach den
vielen großen Erfolgen der RRK-Frauen in den vergangenen Jahren haben nun die
Männer den Lohn für Trainingsmühen und konzentriertes Arbeiten erhalten. "Die
Jungs haben es verdient", sagte Kai Stieglitz, der den Meisterwimpel in der
Nacht mit nach Hause genommen hatte und ihn am liebsten nicht mehr hergegeben
hätte.
Mit einer kurzen Ansprache begrüßte
Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller die Spieler. Es sei ein lang gehegter
Wunsch gewesen, der jetzt endlich in Erfüllung gegangen sei.
Mannschaftskapitän Jan Petersen ehrte auch die Spieler, die nicht im Kader für
Hamburg standen, aber in der ganzen Saison Leistung gezeigt hatten. Timo
Lehner, Christian Schmolke, Moritz Frank und Justus Kölln erhielten aus den
Händen ihres Kapitäns die Nadel des Deutschen Hockey-Bunds.
Auch die Stadt Rüsselsheim in
Person von Oberbürgermeister Stefan Gieltowski wird das erfolgreiche
Hockeyteam in der kommenden Woche zu einem Empfang einladen. Doch zunächst
wurde im Vereinsheim auf den Titelgewinn angestoßen. Die Spieler, die alle
rote T-Shirts mit der Aufschrift "Deutscher Hallenhockey-Meister 2008" trugen,
machten mit dem Feiern da weiter, wo sie in der Nacht zuvor aufgehört hatten.
Mitten ins Getümmel stürzte sich
auch RRK-Legende Fritz Schmidt. Auch er war in Hamburg beim Finalturnier als
Fan mit dabei. Der Fünfundsechzigjährige hatte in dieser Saison zwar nicht
viele Spiele gesehen, aber er wollte sich das Spektakel nicht entgehen lassen,
da es ja beide Rüsselsheimer Mannschaften geschafft hatten. "Das Halbfinale
gegen Berlin war ein unglaubliches Spiel, und dann haben wir es geschafft, im
Finale noch einen draufzusetzen", schwärmte Schmidt am Montag. "Es freut mich
besonders für Olli Domke, dass er es geschafft hat, einen Deutschen
Meistertitel zu holen." Fritz Schmidt gehörte zu der Mannschaft, die vor 29
Jahren den letzten Hallentitel nach Rüsselsheim holte.
Neben ihm im Bootshaus stand Fritz
Schneider, der sein erster Jugendtrainer war. Er ist zum hundertjährigen
Bestehen des Vereins in diesem Jahr 60 Jahre im Hockey aktiv. Beide wissen,
welche Verdienste der ehemalige Trainer Berti Rauth um die Jugendarbeit im
Verein und damit auch um den aktuellen Erfolg hat. "Er hat 1982/83 damit
begonnen, sich intensiv um die Nachwuchsspieler zu kümmern", erinnert Schmidt.
Auch Rauth gehörte zum Meisterteam von 1979.
RRK-Trainer Kai Stieglitz drückte
Fritz Schmidt ein altes Programmheft und einen Ordner in die Hand. Das Heft
stammt aus dem Jahr 1979, von der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in
Heidelberg. Verblüfft blätterte Schmidt darin, und schon wurden die alten
Zeiten lebendig. Kai Stieglitz hatte in seinem Ordner auch alle
Zeitungsartikel der damaligen Zeit gesammelt. Das Meisterfoto 1979 zeigt Fritz
Schmidt und seine Teamkollegen mit den damals modernen Schnurrbärten.
Die heutige Generation hingegen
trug rot-gelbe Kronen auf dem Kopf und freute sich ausgelassen über den
vierten Hallentitel der Vereinsgeschichte. Die Spieler kletterten auf Stühle
und Tische. Sie sangen und klatschten und zeigten, dass sie auch beim Feiern
große Klasse sind.
A us "Main-Spitze" vom
22.02.2008:
Den fehlenden Titel noch geholt
Empfang der Stadt für die Damen-
und Herren-Hockeymannschaften
Von Markus Jäger
Allen Grund zum Feiern hat in
diesem Jahr der Rüsselsheimer RK, schließlich wird der Verein stattliche 100
Jahre alt. Ein ganz besonderes Geschenk konnten die Hockey-Herren unter
Trainer Kai Stieglitz nun schon zu Beginn des Jahres abliefern: den Gewinn der
Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg. Aus diesem Anlass hatte die
Stadt zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen, bei dem neben den Herren auch
die Hockeydamen des RRK für ihren dritten Platz bei den Deutschen
Meisterschaften in der Hansestadt gefeiert wurden.
"In einem Jubiläumsjahr kann man
nicht früh genug anfangen, Geburtstagsgeschenke zu organisieren", freute sich
Oberbürgermeister Stefan Gieltowski als ausgewiesener Hockeyfan über den
Titelgewinn der Hockeyherren, auf den die Rüsselsheimer 29 Jahre lang warten
mussten.
Blumen für
die Deutschen Meister: Die RRK-Herren freuen sich über die Ehrung durch OB
Stefan Gieltowski |
Einige Spieler aus der
Meistermannschaft von 1979 waren sogar zu dem Empfang erschienen und
gratulierten dem frisch gebackenen Deutschen Meister zum unerwarteten
Titelgewinn. Diesen Erfolg hatten viele im Vorfeld am ehesten den Frauen
zugetraut, für die es in diesem Jahr nicht ganz reichte, doch ein dritter
Platz "im Jahr eins nach Bertie Rauth", dem Vorgänger des jetzigen Trainers
Benedikt Schmidt-Busse, sei ja auch nicht zu verachten, so Gieltowski, der es
sich nicht hatte nehmen lassen, die beiden Mannschaften zu den Meisterschaften
zu begleiten und vor Ort anzufeuern. Als "kleinen Treppenwitz der örtlichen
Sportgeschichte" bezeichnete der OB die Tatsache, dass die beiden Brüder
Christian und Oliver Domke in ihrer erfolgreichen Karriere unter anderem schon
den Weltmeistertitel erringen konnten, aber bisher noch nie Deutscher Meister
waren. Um solche Erfolge auch in Zukunft möglich zu machen, wolle die Stadt
weiterhin gute sportliche Voraussetzungen schaffen, so Gieltowski weiter.
Für die Unterstützung von Seiten
der Stadt bedankte sich ein sichtlich stolzer Vorsitzender des RRK, Prof. Dr.
Dietmar Klausen, im Rahmen des Empfangs. Auch er freute sich über den
"fantastischen Erfolg", den die Damen und Herren der Hockeyabteilung errungen
haben. Äußerst angetan war Klausen auch von der musikalischen Umrahmung durch
die "Swingles" von der Immanuel-Kant-Schule, weshalb er die Gruppe auch gleich
für die Akademische Feier des RRK am 26. Juli engagierte.
Die Ergebnisse der
sechs Top-Spiele in der Sporthalle Hamburg
Samstag, 09.02.2008 Halbfinale Damen
Berliner HC -
Rot-Weiss Köln 11:8 n. V. (8:8, 5:4)
Der Club an der Alster - Rüsselsheimer RK
7:2 (6:0)
Samstag, 09.02.2008
Halbfinale Herren
Berliner HC - Rüsselsheimer RK
5:6 n. V. (4:4, 0:3)
Der Club an der Alster - Schwarz-Weiß Neuss
4:5 (2:0)
Sonntag, 10.02.2008
Endspiele Damen und Herren
Damen: Berliner HC - Der Club an der
Alster 3:6 (0:4)
Herren: Rüsselsheimer RK -
Schwarz-Weiß Neuss 6:3 (4:1)
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2008" |
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