Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Endphase der Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2008 der Herren

Bundesligarunde 2007/2008

Aus "Main-Spitze" vom 11.01.2008:

Wochenende der Wahrheit

RRK ringt um Viertelfinaleinzug

ulz. Der Rüsselsheimer RK (RRK), mit vier Siegen souverän in die Hallenhockey-Saison gestartet, verlor aufgrund der vorweihnachtlichen 4:5-Niederlage beim Münchner SC die Tabellenführung in der Bundesliga-Südstaffel an den Erzrivalen TG Frankenthal.  

Will der RRK die Spitzenposition zurückerobern, muss er wohl am Sonntag das abschließende Rückrundenspiel bei eben dieser TG Frankenthal ebenso gewinnen wie tags zuvor die Heimbegegnung gegen Rot-Weiß München. Gleichzeitig muss sich der Ruderklub den Rücken freihalten. Denn der punktgleiche Neuling HG Nürnberg macht den Rüsselsheimern durchaus noch den zweiten Tabellenplatz und das Ticket fürs DM-Viertelfinale streitig.

"Mit der Niederlage in Nürnberg und dem Remis zu Hause haben wir das Rennen um den Viertelfinaleinzug unnötig wieder spannend gemacht", ärgert sich RRK-Übungsleiter Kai Stieglitz über die magere Ausbeute gegen die HGN. Immerhin hatten er und seine Mannschaft noch reichlich Glück, denn Nürnberg patzte gleich zweimal gegen Rot-Weiß München, was allerdings auch die Schwere der Samstagsaufgabe aufzeigt. Die Bayern waren für den Rüsselsheimer RK zudem schon mehrfach ein äußerst unbequemer Kontrahent. In der Hinrunde gelang immerhin ein umkämpfter 3:1-Erfolg.

Kurze Ecke gegen den RRK

"Natürlich zählt nur ein Sieg, um sich für Sonntag alle Chancen offen zu halten. Denn im ungünstigsten Fall könnten wir unser Saisonziel, den Einzug ins DM-Viertelfinale, noch verpassen", unkt Stieglitz. Der Coach hatte nach dem "Traumstart" vor übertriebenem Optimismus gewarnt, mehr Konsequenz in der Offensive sowie bei der Verwertung von Strafecken eingefordert, wurde aber in beiden Nürnberg-Spielen als auch beim Münchner SC kräftig enttäuscht.

Andererseits hat´s der abwehrstarke Tabellenzweite noch selbst in der Hand. Wie auch immer die Samstagspartien ausgehen werden – die Entscheidung, welche Südvertreter weiterhin vom nationalen Titel träumen dürfen, fällt auf alle Fälle erst am Sonntag. "Keine Frage, dass wir gerne als Gruppenerster ins Viertelfinale gegen den Westzweiten einziehen würden, doch Priorität hat am Wochenende zunächst einmal mit vier anvisierten Zählern die Absicherung des zweiten Ranges, um überhaupt weiterhin im Geschäft zu bleiben. Immerhin können wir personell aus den Vollen schöpfen. Ich habe für die beiden wichtigen Partien alle Mann an Bord", blickt Kai Stieglitz dem Wochenende der Wahrheit nicht ohne Zuversicht entgegen.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 12.01.2008:

Wir haben es selbst in der Hand“

Hallenhockey: Rüsselsheimer Männer erwarten heute RW München und gastieren morgen bei Tabellenführer Frankenthal

Von Frank Schairer

Zwei Spiele sind in der Vorrunde der Hallenhockey-Bundesliga Gruppe Süd noch zu spielen. Für die Herren des Rüsselsheimer RK sind es zwei Spiele von besonderer Brisanz. Sie entscheiden über den Einzug ins Viertelfinale oder das frühzeitige Ausscheiden.

Die Zuversicht unter den Spielern des RRK ist ungebrochen. „Die beiden Niederlagen und das Unentschieden vor dem Jahreswechsel haben wir selber verschuldet“, sagt Trainer Kai Stieglitz. Das Hauptmanko sieht er in der Chancenverwertung. Sowohl bei der unnötigen 4:5-Schlappe beim Münchner SC als auch bei den Spielen gegen Nürnberg ließen die RRK-Stürmer Konzentration vor dem Tor vermissen und luden so den Gegner zum Kontern ein. Konsequenz der unerwarteten Schwächephase des RRK war der Verlust der Tabellenführung an die TG Frankenthal.

"Wir müssen nach vorne schauen", sagt Stieglitz, für den es keinen Zweifel daran gibt, dass sein Team das Viertelfinale erreicht. Mit sechs Punkten aus den verbleibenden beiden Partien könnte der Rüsselsheimer Ruderclub sich doch noch eine optimale Ausgangssituation dafür sichern: "Wir haben es selber in der Hand, die Mannschaft hat die Qualität." Dabei kann der Coach auf eine hervorragende Defensive um Jungnationaltorhüter Nicolas Jacobi bauen. Die Offensive hat in den Trainingseinheiten intensiv und akribisch an der Abschlussschwäche gearbeitet.

Auf Torjäger Oliver Domke war Verlass, und so hofft Kai Stieglitz, dass auch die jungen Stürmer wie Christian Schmolke, Thomas Jost, Justus Kölln und Julian Hofmann-Jeckel ihre Möglichkeiten besser nutzen. Bislang mussten sie noch etwas Lehrgeld in der Halle bezahlen, doch der Trainer sieht das Quartett auf einem guten Weg.

Die bevorstehenden Aufgaben sind schwer, aber lösbar. Am heutigen Samstag um 16 Uhr empfängt der RRK in der Sporthalle Dicker Busch Rot-Weiß München. Zur selben Zeit stehen sich die unmittelbaren Kontrahenten, Spitzenreiter TG Frankenthal und Tabellendritter HG Nürnberg, im direkten Duell gegenüber.

Für RRK-Trainer Kai Stieglitz ist die HG Nürnberg die Überraschungsmannschaft der Saison. Der Aufsteiger präsentierte sich in allen Spielen äußerst konzentriert und redet so ein gewichtiges Wort mit bei der Vergabe der Viertelfinalplätze. "Das Ergebnis dieses Spiels interessiert uns aber erst, wenn wir gegen Rot-Weiß München gewonnen haben", sagt Stieglitz, "wenn es optimal läuft, haben wir dann am Sonntag in Frankenthal ein würdiges Endspiel um den Gruppensieg." Die besondere Atmosphäre in Frankenthal dürfte die Spieler zusätzlich motivieren. Los geht’s am Sonntag um 13 Uhr.

In den Hinspielen gab es zwei Siege gegen diese Gegner – 3:1 lautete das Ergebnis in München, und 6:4 wurde Frankenthal in eigener Halle bezwungen. Mutig nach vorne wollen die RRK-Spieler agieren und so dem Gegner das Aufbauspiel erschweren. Alle Mann sind an Bord, und das junge Team möchte sich in diesen beiden Partien rehabilitieren. "An einem guten Tag", sagt Kai Stieglitz, "können wir jede Mannschaft in Deutschland schlagen."


Aus "Main-Spitze" vom 14.01.2008:

Bitterer Pfiff in letzter Sekunde

RRK-Hockeyteam in Frankenthal dem Viertelfinal-Heimrecht ganz nahe - 4:4

RÜSSELSHEIM / FRANKENTHAL In allerletzter Sekunde sind die Träume der RRK-Hockeyspieler in Frankenthal geplatzt, den Weg zur DM-Endrunde erneut mit dem Heimvorteil im Play-off-Viertelfinale ebnen zu können. Am ersten Februar-Wochenende wartet nun Überraschungs-Westmeister HTC Uhlenhorst Mülheim auf die Hessen.

Von Martin Krieger

Nahe liegend, dass die Szene, die über Platz eins und zwei in der Südgruppe der Bundesliga entschieden hatte, noch den restlichen Sonntag über heiß diskutiert wurde. "Dieser Siebenmeter war eine absolute Frechheit. Unser Spieler hat den Frankenthaler nur begleitet, der dann theatralisch abhebt. Und der uns in der gesamten zweiten Halbzeit nicht gut gesonnene Schiedsrichter bricht vor dem Mob ein", ereiferte sich Kai Stieglitz in Erinnerung daran, dass in der heißen Endphase zunächst ein ausfällig gewordener TGF-Fan und später ein aufs Feld gelaufener TGF-Ordner aus dem Innenraum verwiesen wurden.

Obwohl dem Rüsselsheimer Trainer eine Reihe von neutralen Augenzeugen unter den mit rund 950 Zuschauern proppenvollen Sporthalle am Kanal zustimmen würden, hätten die Gäste nie mehr in eine solche Lage kommen dürfen. Die zweieinhalb Minuten zuvor herausgeschossene 4:3-Führung hatte noch 15 Sekunden vor Ultimo Gültigkeit, als die Gäste einen Abschlag ausführten. Der Ball ging an der linken Bande verloren, was der TG die Gelegenheit zu einem letzten Vorstoß nebst Querpass mit den beschriebenen Folgen ermöglichte. "Ich hätte nie gedacht, dass so ´was noch passiert", so Stieglitz. Dessen Frust schlug nach einer der besten Saisonleistungen aber rasch in Zuversicht um: "Wir haben es weiterhin selbst in der Hand. Und dass wir nun zum vierten Mal in Folge im Süden unter den ersten Zwei sind, darauf können wir echt stolz sein."

Spielunterbrechung

RRK - Rot-Weiß München 4:3 (2:0) - Beim ersten Auftritt im neuen Jahr war den Gastgebern noch anzumerken, dass die Weihnachtspause Spuren hinterlassen hatte. Ball und Schläger waren nicht jedes Hessen Freund, und so entspann sich ein wenig attraktives Match. Die Bayern, noch nicht aller Abstiegssorgen ledig, hängten sich von Beginn an mächtig rein und hatten wenig Mühe, die RRK-Angriffsversuche zu unterbinden. Auf der anderen Seite musste EM-Torhüter Nico Jacobi früh seine Reaktionsschnelligkeit beweisen. Nachdem Kapitän Jan Petersen einen Siebenmeter neben das Tor gesetzt hatte (14.), war es Oliver Domke, der bei der zweiten RRK-Strafecke den Bann nach 23 Spielminuten brach. Als Sven Wohlfahrt die Führung kurz vor der Pause ausbaute, schien das Endspiel um den Gruppensieg tags darauf in Frankenthal gebongt.

Doch die Gäste meldeten sich direkt nach Wiederbeginn zurück und drängten vor allem in einer Überzahlphase -  Christian Domke hatte arg überzogen wegen Reklamierens die Gelbe Karte gesehen (39.) - auf den Ausgleich. Den wusste Jacobi gegen Michi Körper zu verhindern (42.), und nach Christian Minars 3:1 (47.) sah alles wieder gut aus. Auch weil Frank Trautmann bei der achten Strafecke nur den Pfosten getroffen hatte (52.), stand nach einem rot-weißen Doppelschlag drei Minuten vor Ultimo dann aber plötzlich das Viertelfinale wieder in Frage. Bis 30 Sekunden vor Schluss, als Petersen eine umstrittene Ecke zum viel bejubelten Siegtreffer vollendete.

Tore: RRK: O. Domke, Wohlfahrt, Minar, Petersen; RWM: Körper (2), Fischer.

Zuschauer: 150; Schiedsrichter: Wimmer/Neideck (München/Speyer); Strafecken: 10/3:4/2; Zeitstrafen: C. Domke (39.-41.), O. Domke (60.) - Körper (51.-56.).

TG Frankenthal - RRK 4:4 (2:3) - Das Finale um den Staffelsieg ließ sich aus Gästesicht ungünstig an. Nach sieben Minuten führte die TG 2:0, wobei die Abwehr des Ruder-Klubs nicht im Bilde war. "Das waren Geschenke von uns", urteilte Stieglitz. Gut, dass Julian Hofmann-Jeckel nach einem Rückhandpass von Thomas Jost prompt verkürzte (8.). Der RRK war nun im Match, stand sicher und war optisch überlegen, derweil die TG zunehmend mehr Mühe hatte, einen konstruktiven Spielaufbau hinzubekommen.

Jan Petersen bot sich die große Chance zum Remis, doch Analog zum Vortag scheiterte der Kapitän mit einem flach geschossenen Siebenmeter - Oliver Domke hatte sich genial durchgesetzt und war selbst für alle Einheimischen erkennbar gefoult worden - an Frankenthals Keeper Benjamin Zühlsdorf (18.). Auf der anderen Seite glänzte "Goali" Nico Jacobi bei zwei Strafecken, so dass nach "Olli" Domkes Hammer unter die Latte (25.) und Sven Wohlfahrts glücklichem 2:3 - vom Pfosten war der Ball an Zühlsdorfs Rücken und von dort zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene über die Linie gekullert - den Fans des Tabellenführers das Pausenbier weniger gut als erhofft mundete.

Im zweiten Abschnitt wurde dann noch stärker spürbar, was auf dem Spiel stand. Da Christian Domke ein Zuspiel seines Bruders um Zentimeter verfehlte (32.), geriet der RRK bald darauf wieder in Zugzwang. Christian Trump war dem in dieser Situation schwer- fällig wirkenden Frank Trautmann an der rechten Seite enteilt und hatte das 3:3 erzielt (35.). Die Hessen drückten, bekamen auch bald darauf eine Strafecke zugesprochen, die Christian Minar aber nicht verwandeln konnte. Auf der anderen Seite glänzte auch Jacobi bei dieser Standardsituation, die dann für viele die Entscheidung bringen sollte. Falk May, einst selbst für die TGF am Ball und noch immer von der speziellen Atmosphäre angetan ("Die sind im positiven Sinne ein bisschen verrückt hier"), stieß in Minute 58 die Tür zum Viertelfinal-Heimrecht weit auf, die in letzter Sekunde dann aber doch wieder zufiel. So viel Pech indes hat man selten zweimal hintereinander ...

Tore: RRK: Hofmann-Jeckel, O. Domke, Wohlfahrt, May; TG: Zilg (2/1), Vicca, Trump.

Zuschauer: 950; Schiedsrichter: Lohrisch/Aull (Augsburg/Obermenzing); Strafecken: 6/0:3/1; Siebenmeter: 1/1:1/0.

RRK: Jacobi; Minar, Fuchs, C. Domke, Trautmann, Petersen, May, O. Domke, Wohlfahrt, Jost, Schmolke (nur Samstag), Hofmann-Jeckel (nur Sonntag).


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 14.01.2008:

Eine Sekunde vor dem Abpfiff

Hallenhockey: Rüsselsheimer Männer gewinnen gegen München 4:3, verspielen aber durch 4:4 bei Tabellenführer Frankenthal das Heimrecht für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft

Von Helmut Popp

Haarscharf haben die Hockey-Männer des Rüsselsheimer RK gestern den Gruppensieg in der Hallen-Bundesliga Süd verpasst, nachdem sie sich am Samstag gegen RW München zu einem 4:3-Heimsieg gezittert hatten. Im entscheidenden Spiel bei Tabellenführer TG Frankenthal lag der RRK mit 4:3 vorne, der erste Platz war greifbar nahe.

Doch vor 950 Zuschauern verließ die Rüsselsheimer im Frankenthaler Hexenkessel das Glück: Eine Sekunde vor Ablauf der Spielzeit verhängten die Unparteiischen einen umstrittenen Siebenmeter gegen den RRK, den der starke Keeper Nico Jacobi zum 4:4 passieren lassen musste.

Statt des Heimrechts müssen die Mannen um Trainer Kai Stieglitz nun also als Gruppenzweiter im Viertelfinale am Fastnachts-Wochenende (2./3. Februar) den schweren Gang zum West-Ersten Mülheim antreten.

Rüsselsheimer RK – Rot-Weiß München 4:3 (2:0). Als die Rüsselsheimer am Ende binnen weniger Sekunden einen 3:1-Vorsprung vergeigt hatten, schienen ihnen im Hinblick auf die Viertelfinal-Qualifikation schon die Felle davon zu schwimmen. Da nutzte 17 Sekunden vor der Schlusssirene Jan Petersen im Anschluss an die zehnte Strafecke doch noch die allerletzte Möglichkeit zum ebenso glücklichen wie viel umjubelten Siegtreffer.

Christian Domke nach vorne

Ein hartes Stück Arbeit hatte der RRK also zu verrichten, um die Gäste in die Knie zu zwingen. Diese hatten sich nämlich zum Ziel gesetzt, in der Halle Dicker Busch mit einem Punktgewinn den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen.

Entsprechend motiviert gingen die Rot-Weißen zu Werke. Das Angriffsspiel des RRK kam nicht in Schwung, zumal Jan Petersen mit einem Siebenmeter an Münchens Torwart Nils Kowalczek scheiterte. Erst in der 23. Minute erzielte Oliver Domke nach einer Ecke die Führung, der noch vor der Pause Sven Wohlfahrt das 2:0 folgen ließ.

Weil aber die Gäste sofort nach Wiederanpfiff den Anschluss herstellten, stand das Geschehen weiter auf des Messers Schneide. Selbst das vermeintlich erlösende Eckentor zum 3:1, in der 47. Minute von Christian Minar erzielt, verschaffte den Gastgebern keine Sicherheit. Als sie nach einer Zeitstrafe für Münchens Michael Körper fünf Minuten lang in Überzahl agieren durften, verpassten sie die Chance, den Vorsprung auszubauen. Kaum aufs Feld zurückgekehrt, zeigte dann der „Sünder“ seine Qualitäten und gab dem machtlosen RRK-Torwart Nico Jacobi zweimal das Nachsehen.

Nur ein 3:3 zu Hause gegen den Tabellenvierten – dies hätte die Rüsselsheimer in Frankenthal unter Druck gesetzt. Doch dies verhinderte Jan Petersen mit dem finalen Schlenzer zum 4:3.

TG Frankenthal – Rüsselsheimer RK 4:4 (2:3). Trotz einer Klasseleistung standen die RRK-Akteure am Ende wie begossene Pudel in der Halle. In Gedanken hatten sie sich wohl schon auf die Jubelarien vorbereitet, als die Frankenthaler mit dem Mute der Verzweiflung die Kugel ein letztes Mal in den RRK-Kreis beförderten.

Dort lag dann plötzlich – die Hallenuhr zeigte eine Restspielzeit von einer Sekunde an – Thomas Vicca auf dem Boden, ein Rüsselsheimer Spieler stand hinter ihm. Zum Schrecken der Gäste hatten die Schiedsrichter ein Foul gesehen und entschieden auf Siebenmeter, der von Fabian Zilg kaltschnäuzig zum 4:4 zwischen die Pfosten gesetzt wurde.

„Da war überhaupt nichts, nie und nimmer durfte da ein Siebenmeter gegeben werde“, erregte sich RRK-Coach Kai Stieglitz noch lange nach dem emotionsgeladenen Spiel. Allerdings monierte er auch das Verhalten seiner Mannen, die „so kurz vor Schluss eine solche Situation nicht mehr hätte zulassen dürfen“.

In der 58. Minute hatte Falk May mit seinem Eckentreffer zum 4:3 noch für Hochstimmung im Rüsselsheimer Lager gesorgt, wobei allerdings direkt danach das Geschehen aus den Fugen zu geraten drohte. Gästetorwart Nico Jacobi wurde von einem Frankenthaler Ordner angegriffen, weshalb die Partie minutenlang unterbrochen war.

Mit Ausnahme der Anfangsphase, als der RRK schnell mit 0:2 ins Hintertreffen geraten war, hatten die Gäste mit ihrer stärksten Saisonleistung das Spiel unter Kontrolle. Obwohl Jan Petersen in der 18. Minute erneut eine Siebenmeterchance ungenutzt ließ, sorgten Julian Hofmann-Jeckel, der diesmal für Christian Schmolke in die Mannschaft kam, und Oliver Domke für den Ausgleich.

Zwei Sekunden vor der Pause glückte Sven Wohlfahrt sogar noch die Führung, nachdem die Kugel über den Pfosten und den Rücken des Torwarts gerade noch rechtzeitig über die Torlinie gekullert war.

Fünf Minuten nach Wiederbeginn kassierte der RRK das 3:3, was ihn aber nicht aus der Fassung brachte. Er wartete weiter auf seine Chance, die zwei Minuten vor Schluss mit dem 4:3 von Falk May auch genutzt wurde.

Dass die Uhr danach nicht schnell genug herunterlief, sich vielleicht die Unparteiischen bei ihrer Siebenmeter-Entscheidung auch von einigen fanatischen Zuschauern auf den Rängen beeinflussen ließen, war halt ausgesprochenes Pech.

Rüsselsheimer RK – Rot-Weiß München 4:3 (2:0). Tore: 1:0 (23.) Oliver Domke (Ecke), 2:0 (27.) Sven Wohlfahrt, 2:1 (31.) Sebastian Fischer, 3:1 (47.) Christian Minar (Ecke), 3.2 (57.) Michael Körper, 3:3 (58.) Körper (Ecke), 4:3 (60.) Jan Petersen (Ecke).

Schiedsrichter: Joachim Wimmer (München) und Daniel Neideck (Speyer). Ecken: 10:4. Zuschauer: 150. Zeitstrafen: Christian Domke (RRK) zwei Minuten – Michael Körper (München) fünf Minuten. Besonderes Vorkommnis: Jan Petersen verschießt Siebenmeter (14. Minute).

TG Frankenthal – Rüsselsheimer RK 4:4 (2:3). Tore: 1:0 (3.) Thomas Vicca, 2:0 (7.) Fabian Zilg, 2:1 (8.) Julian Hofmann-Jeckel, 2:2 (25.) Oliver Domke, 2:3 (30.) Wohlfahrt, 3:3 (35.) Christian Trump, 3:4 (58.) Falk May (Ecke), 4:4 (60.) Zilg (7m).

Schiedsrichter: Sebastian Aull (Obermenzing) und Knut Lohrisch (Augsburg). Ecken: 6:3. Zuschauer: 950. Besonderes Vorkommnis: Jan Petersen vergibt erneut Siebenmeter (18.).

Aufgebot des RRK: Nico Jacobi – Christian Minar, Frank Trautmann, Falk May, Mirco Fuchs, Oliver Domke, Christian Domke, Thomas Jost, Jan Petersen, Christian Schmolke (nur gegen München), Sven Wohlfahrt, Julian Hofmann-Jeckel (nur in Frankenthal).


Aus "FAZ" vom 14.01.2008:

Doppelte Titelchance

RRK im Viertelfinale

ley. - Am letzten Spieltag der Hallenhockey-Bundesliga haben die Herren des Rüsselsheimer RK die TG Frankenthal an den Rand einer Niederlage gebracht. Erst in der Schlussminute glich der Tabellenführer aus der Pfalz am Sonntag per Siebenmeter zum 4:4 in eigener Halle aus. Es war eine jener Entscheidungen der Schiedsrichter, von der neutrale Beobachter zu sagen pflegen: Kann man pfeifen, muss man nicht pfeifen. Auch am Vortag, beim 4:3 des RRK über Rot-Weiß München, ging es ähnlich wechselvoll wie in Frankenthal zu - mit dem besseren Ende per Siegtor in der Schlussminute für die Hessen. Innerhalb von 24 Stunden zeigten die Rüsselsheimer mal wieder die Palette ihrer Möglichkeiten und Versäumnisse in dieser Saison. Sie wird am ersten Februar-Wochenende mit dem Viertelfinale bei Uhlenhorst Mülheim fortgesetzt.

Prunkstück des RRK ist die Abwehr mit Torhüter Nicolas Jacobi, die in zehn Punktspielen nur 29 Gegentreffer zugelassen hat. Mit 49 Toren auf der Haben-Seite bleibt die Trefferquote noch unter der des Absteigers Stuttgarter Kickers, also ausbaufähig, wenn es um das Erreichen der Endrunde in Hamburg geht, wo die Titel bei den Herren wie Damen vergeben werden.

Im Idealfall reisen die Rüsselsheimer mit zwei Teams an die Elbe, wobei den Damen des RRK mehr zugetraut wird als den Herren. Das stark verjüngte Damenteam stand schon vor den beiden siegreichen Derbys des Wochenendes (7:3 bei der Frankfurter Eintracht und 7:4 beim SC 1880 Frankfurt) als Primus der Gruppe Süd der viergeteilten Bundesliga fest. Der Weg nach Hamburg führt nun über den Westzweiten Schwarz-Weiß Neuss, der in der Sporthalle Dicker Busch die Heimstärke des RRK zu spüren bekommen soll.

Das Kapitel Erste Bundesliga hat sich für die Damen des SC 1880 wieder erledigt - sie müssen absteigen. Einen Achtungserfolg erzielten die Nachbarn vom Riederwald, als ihnen am Sonntag das 5:4 beim Mannheimer HC gelang. Dabei hatte die Eintracht zur Halbzeit noch 1:3 zurückgelegen. Die Frankfurterinnen hatten halt den längeren Atem. Den wünschen sich auch die Rüsselsheimer, schließlich wird ihr Klub in diesem Sommer einhundert Jahre alt. Da würde sich mindestens ein weiterer Meisterwimpel gut machen.

Viertelfinale am 2./3. Februar 2008

Aus "Main-Spitze" vom 14.01.2008:

RRK-Damen mit Heimrecht

kri. RÜSSELSHEIM Der Rüsselsheimer RK hat seinen Platz unter den besten deutschen Hallenhockey-Vereinen behauptet. Analog zum Vorjahr sind die Hessen mit Damen und Herren im DM-Viertelfinale vertreten. Die Spielerinnen vom Untermain genießen am 2./3. Februar Heimrecht gegen Neuss.

Der Südgruppen-Spitzenreiter der Bundesliga gab sich in den letzten Punktspielen bei Eintracht Frankfurt (7:3) und SC 80 Frankfurt (7:4) keine Blöße. Zwei Siege hätten auch den RRK-Männern den Heimvorteil beschert. Nach dem 4:3-Erfolg über Rot-Weiß München brachte Falk May sein Team bei TG Frankenthal zwei Minuten vor Schluss in Führung, doch einen umstrittenen Siebenmeter in letzter Sekunde nutzte der Primus zum 4:4-Endstand. Der Weg zur Doppelendrunde in Hamburg führt für die Rüsselsheimer nun über Uhlenhorst Mülheim.


Aus "Main-Spitze" vom 01.02.2008:

Wer startet zur Endrunde durch?

Damen dank Viertelfinal-Heimvorteils etwas zuversichtlicher als RRK-Herren

Der Schauplatz des nationalen Endrundenturniers hat trotz der bitteren Halbfinal-Erfahrungen anno 2007 nichts an Anziehungskraft eingebüßt. Hamburg lautet abermals das gemeinsame Ziel der beiden Hockey-Spitzenteams des Rüsselsheimer Ruder-Klubs.

Mülheim vor Augen, Hamburg im Hinterkopf: Anders als die Damen müssen die RRK-Hockeyspieler (Oliver Domke) eine Auswärtsaufgabe im Viertelfinale lösen.

Von Martin Krieger

Die Voraussetzungen, in der Freien und Hansestadt am 9. Februar wiederum in optimaler Stärke aufzulaufen, sind im Vergleich zum Vorjahr ungünstiger. Allein die RRK-Damen haben sich in den zehn Bundesliga-Pflichtspielen als Südchampion erneut das Heimrecht im DM-Viertelfinale gesichert und deshalb an diesem Samstag (16 Uhr) in der Sporthalle Dicker Busch gegen Schwarz-Weiß Neuss mutmaßlich die besseren Karten. Zeitgleich nehmen die Männer vom Untermain bei Westmeiste HTC Uhlenhorst Mülheim Aufstellung, nachdem der erste Platz im Süden aufgrund eines in vorletzter Sekunde verhängten Siebenmeters der TG Frankenthal zugefallen war.

Obwohl der Heimvorteil seit der Vierteilung der Eliteliga nebst Einführung der Play-Offs zur Saison 2000/2001 überwiegend zum Sprung zur Endrunde genutzt wurde, liegen die zwei heimischen Übungsleiter mit ihren Prognosen so weit nicht auseinander. Während Damen-Trainer Benedikt Schmidt-Busse seinem Team eine "60:40"-Chance einräumt, bezifferte Männer-Coach Kai Stieglitz die Aussichten seiner Mannschaft auf "50:50". Dass er es bislang nur als Südmeister zur Endrunde geschafft und vor zwei Jahren beim Club an der Alster Hamburg 3:9 verloren hat, kann seine Zuversicht nicht erschüttern: "Uhlenhorst spielt eine sehr gute Raumdeckung und verfügt dank der seit Jahrzehnten national besten Jugendarbeit über eine technisch gut ausgebildete Mannschaft. Aber wir sind auf jeden Fall stark genug, Mülheim auch in deren Halle zu schlagen."

Obwohl Stieglitz das späte und zudem unberechtigte 4:4 in Frankenthal noch immer ärgert, hat die gute Leistung der Hessen im pfälzer Hexenkessel allenthalben Mut gemacht. Dass trotz Bestbesetzung nur bei voller Konzentration an der Ruhr etwas zu holen sein wird, steht dennoch außer Frage. Schließlich haben die "Uhlen" im Westen mit Crefelder HTC und Düsseldorfer HC die Vorjahresfinalisten ausgeschaltet und dort jeweils gewonnen. Nur die erste Saisonpartie gegen den späteren "Vize" Schwarz-Weiß Neuss ging 4:5 verloren, was bedeutet, dass die Truppe des erst 23 Jahre alten Trainers Andre Henning neun Mal in Serie unbesiegt geblieben ist. Gleichwohl Mülheim vor zwei Jahren TuS Lichterfelde 9:5 bezwang und später DM-Vierter wurde, spricht die Erfahrung eindeutig für den RRK. Dieser hat 32 Gegentore weniger kassiert, dafür aber 37 Mal weniger getroffen. Deshalb galt das Hauptaugenmerk in den drei zurückliegenden Wochen dem Torschusstraining. Ob´s geholfen hat?

Während die Männer sich am frühen Samstag in Richtung Ruhrgebiet in Bewegung setzen, können die heimischen Damen ausschlafen. Wach sein muss das Team am Nachmittag auf alle Fälle allein schon aufgrund der angekündigten großen Fanschar aus Neuss. Dass es die Schwarz-Weißen als Neuling auf Anhieb ins Viertelfinale geschafft haben, war für Schmidt-Busse keine große Überraschung. "Wir haben in der Vorsaison mit dem Düsseldorfer HC den Aufstieg wegen fünf Toren gegen Neuss verpasst. Ich war mir sicher, dass die mit ihrem eingespielten Team eine gute Rolle spielen würden", so der RRK-Coach. Tatsächlich setzte es nur drei Niederlagen, darunter ein 9:10 und 4:5 gegen den makellosen Westprimus und Mitfavoriten Rot-Weiss Köln.

Unter anderem per Videoanalyse hat der Rüsselsheimer Übungsleiter sein Kollektiv akribisch auf die für ihn erstmalige Play-off-Aufgabe vorbereitet. "Unser Ziel ist die Endrunde, und der Anspruch des Teams ist ganz klar, das auch zu schaffen. Aber wir werden eine gute Leistung abrufen müssen - so wie beim 7:1-Sieg beim TSV Mannheim, denn Neuss kontert gefällig." Und verfügt neben vier C-Kader-Kräften über eine treffsichere Strafeckenschützin: Janne Müller-Wieland hat 23 der 82 SW-Tore markiert, gefolgt von Stürmerin Lisa Hahn mit 17.

Bei allem Respekt vor dem talentierten Gästeteam spricht dennoch vieles für den ungemein erfahrenen RRK. Fünf Mal trat das Team bislang zu Hause zum Viertelfinale an, fünf Mal wurde gewonnen. Dass diese Serie ausgerechnet gegen Newcomer Neuss reißen könnte, daran mag am Untermain keiner glauben. Zumal Schmidt-Busse alles an Bord hat, was zum souveränen Gewinn des Südtitels beigetragen hat. Es ist also angerichtet ...


Jan Petersen (vorn) und Julian Hofmann-Jeckel im Bundesligaspiel gegen die TG Frankenthal

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 02.02.2008:

Vor Thilo Stralkowski gewarnt

Hallenhockey: RRK-Herren reisen in Bestbesetzung zum Viertelfinale bei Uhlenhorst Mülheim – Trainer Kai Stieglitz: "Wir wollen die Fahrkarte für Hamburg lösen" – Unbekannte Rhein-Ruhr-Halle

frai - Die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK stehen in der Runde der letzten Acht. Das Viertelfinale bei Uhlenhorst Mülheim verspricht Hochspannung. Mülheim an der Ruhr ist Schauplatz des Aufeinandertreffens der besten Mannschaft im Westen und der Zweitbesten im Süden.

Als zweitplatziertes Team der Hallenhockey Gruppe Süd müssen die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK am heutigen Samstag um 16 Uhr in der Rhein-Ruhr Sporthalle in Mülheim antreten. Im letzten Vorrundenspiel bei der TG Frankenthal hatte es nur zu einem 4:4-Remis gereicht, und damit hatte der RRK den Vorteil des Heimrechts verspielt.

Nun kommt es zum Kräftemessen in der Fremde. Für den RRK ist es eine Premiere. Noch nie spielte man in der Halle beim namhaften Rivalen aus dem Ruhrgebiet. "Wir sind gespannt, was uns erwartet. Wir kennen natürlich den Gegner von eingehender Videoanalyse, aber wir kennen nicht die Halle", sagt Trainer Kai Stieglitz, der mit seinen Jungs gerne am Freitag noch in der fremden Halle trainiert hätte, doch der Hallenbelegungsplan habe dies nicht zugelassen.

"Wir fahren am Samstag früh hin, essen zu Mittag, gehen spazieren und gewinnen hoffentlich das Spiel", sagt der Rüsselsheimer Coach. Sein Team möchte sich auf die eigene Stärke besinnen und von Anfang an die Partie in den Griff bekommen. Das wird schwer genug, denn Uhlenhorst Mülheim ist ein ausgeglichenes Team mit einer großen Vergangenheit. Zwar verbuchte man erst einen Meistertitel – 1987 – in der Halle, aber der HTC ist der einzige Club, der seit Einführung der Hallenbundesliga 1973 immer erstklassig geblieben ist.

Beeindruckender ist die Bilanz im Feld. Uhlenhorst Mülheim ist mit sechs Deutschen Meistertiteln Rekordtitelträger. Dem Club gelang es zudem zwischen 1988 und 1996 neun Mal in Folge den Europapokal der Landesmeister zu gewinnen.

Der aktuelle Gegner sei kompakt und taktisch sehr gut ausgebildet, so Stieglitz. Aufgrund seiner Treffsicherheit und seiner Athletik rage HTC-Stürmer Thilo Stralkowski etwas heraus. "In der Halle müssen wir auch auf alle anderen ein Auge haben", so die Einschätzung von Stieglitz.

Der Rüsselsheimer Coach weiß, dass in einem KO-Spiel alles passieren kann. In die Favoritenrolle wolle man nicht unbedingt schlüpfen, denn nicht immer habe man in der Vorrunde gut gespielt und viel zu selten sei man an die eigene Leistungsgrenze gelangt. In den Trainingseinheiten wurde deshalb intensiv an der Abschlussschwäche gearbeitet. Gegen Uhlenhorst Mülheim wollen Oliver Domke und Co. unnötige Ballverluste vermeiden und so dem Gegner das eigene Spiel aufzwingen.

"Alles ist möglich – auch die Entscheidung in der Verlängerung oder im Siebenmeterschießen", so Stieglitz. "Alle Mann sind fit und hochmotiviert. Wir wollen die Fahrkarte für Hamburg lösen", sagt Stieglitz. Dort findet nächstes Wochenende das Finalturnier um den Hallenhockey-Titel statt – und der Rüsselsheimer RK will mit von der Partie sein.


Von "www.hockey.de":

Viertelfinale ohne Meister und Vizemeister

Herren-Bundesliga: Play-off-Paarungen stehen

In der Herren-Bundesliga stehen die Paarungen für die Viertelfinals am 2./3. Februar fest. Der Club an der Alster (Nord), Berliner HC (Ost), TG Frankenthal (Süd) und Uhlenhorst Mülheim (West) haben als "Ligameister" Heimrecht. Der Uhlenhorster HC, TuS Lichterfelde, Rüsselsheimer RK und SW Neuss müssen als Gruppenzweite auswärts ran. Gerade im Süden und Westen wurde es am Ende noch einmal richtig spannend. Da gewann Mülheim bei Vizemeister Düsseldorf, so dass auch ein hoher Sieg über Neuss Titelverteidiger Krefeld nicht mehr half. Klarer war da die Abstiegsfrage geregelt. Die Stuttgarter Kickers, Düsseldorfer SC und der SC Charlottenburg standen Samstag vorzeitig als Absteiger fest, für den Klipper THC war der Gang in Liga zwei sogar schon vorher Gewissheit gewesen.

Julian Hofmann-Jeckel zeigt Einsatz


Von "www.hockeydm.de":

RRK löst Ticket zur Endrunde nach Hamburg

Die Herren des Rüsselsheimer RK haben sich im Viertelfinale insgesamt verdient mit 6:4 (3:0) bei West-Meister Uhlenhorst Mülheim durchgesetzt und sich damit erneut für die "Berenberg Final Four" in Hamburg qualifiziert.

Rüsselsheim nahm von Beginn an das Heft in die Hand. Die Gäste standen defensiv gewohnt gut und nutzten vorn die Chancen konsequent. Mülheim war jedoch keinesfalls nur Statist, doch wirklich klare Chancen sprangen für die Westdeutschen zunächst nicht heraus.

Erst nach der Pause wurde die Partie ausgeglichener. Als Mülheim bis auf 2:3 verkürzt hatte, war beim RRK "irgendwie der Wurm drin", wie Trainer Kai Stieglitz bemerkte. "Jetzt hätte es noch mal richtig eng werden können." Doch Oliver Domke gab mit seinem Eckentor zum 4:2 die richtige Antwort und Rüsselsheim war wieder drin im Spiel. Jetzt fielen die Tore im Minutentakt – aber am Ende jubelten die Gäste.

„Alles in allem wohl ein verdienter Sieg für uns“, konstatierte RRK-Traiber Kai Stieglitz nach der Partie. "Wir haben defensiv sicher gestanden und endlich mal unsere Torchancen genutzt. Das war in dieser Saison bisher unser Manko."

Tore im Überblick: 0:1 Julian Hofmann-Jeckel (7.) - 0:2 Sven Wohlfahrt (22.) - 0:3 Oliver Domke (27.) - 1:3 Thilo Stralkowski (KE, 36.) - 2:3 Ole Keusgen (39.) - 2:4 Oliver Domke (KE, 54.) - 3:4 Felix Meyer (56.) - 3:5 Oliver Domke (57.) - 4:5 Johannes Schmitz (58.) - 4:6 Sven Wohlfahrt (59.)

Strafecken: UM 5 (ein Tor) / RRK 2 (ein Tor)

Schiedsrichter: Bachmann / Löhr


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 04.02.2008:

RRK stürmt im Gleichschritt ins Halbfinale

Rüsselsheimer Hockeyteams in Meisterschafts-Endrunde

ase - Im Gleichschritt qualifizierten sich die beiden Hockeyteams des Rüsselsheimer RK (RRK) für die Endrunde um die deutsche Hallen-Meisterschaft qualifiziert. Männer- und Frauenmannschaft des Vereins gewannen ihre Viertelfinalspiele am Wochenende und stehen am kommenden Samstag gemeinsam in Hamburg im Halbfinale der Titelkämpfe. Die Hockeyspielerinnen besiegten Schwarz-Weiß Neuss mit 11:5 (6:1), die männlichen Kollegen hielten sich bei Uhlenhorst Mülheim mit einem 6:4 (3:0) schadlos.

"Wir haben das Match dominiert, vor allem in der erste Halbzeit", zeigte sich der Trainer des Rüsselsheimer Frauenteams, Benedikt Schmidt-Busse, zufrieden mit der Vorstellung seines Teams. Abgeklärt und effektiv trat der RRK gegen den überforderten Gegner auf, der seine Tore durch Höper (2), Steindor, Hahn und Müller-Wieland erzielte. Die Hessinnen hatten durch Eva Frank, Lena Jacobi, Irene Balek (3) und Silke Müller schon zur Pause einen satten Vorsprung herausgeholt. Nach dem Seitenwechsel zogen die Gastgeberinnen zwischenzeitlich auf 9:1 davon. Meike Acht, Silke Müller, Nina Günther (2) und Lena Jacobi stellten den ungefährdeten Sieg sicher. Rüsselsheim trifft im Halbfinale am Samstag (14.15 Uhr) nun auf den Club an der Alster Hamburg.

Effektiv in der Chancenauswertung zeigte sich auch die Männermannschaft des RRK, die gegen Uhlenhorst Mülheim mit einer 3:0-Pausenführung durch Tore von Julian Hofmann-Jeckel, Sven Wohlfahrt und Oliver Domke den Grundstein für den Auswärtssieg legte. Zwar konnte Mülheim die Partie nach dem Seitenwechsel ausgeglichener gestalten und zeigte sich nach Treffern von Stralkowski, Keusgen, Meyer und Schmitz auch im Abschluss verbessert. Doch Rüsselsheim blieb konzentriert und machte durch Oliver Domke (2) und Sven Wohlfahrt den Sieg klar. "Wir haben defensiv sicher gestanden und endlich mal unsere Torchancen genutzt", konstatierte RRK-Trainer Kai Stieglitz, dessen Team am Samstag (16.30 Uhr) im Halbfinale auf den Berliner HC trifft.

Die RRK-Herren nach dem Sieg gegen Uhlenhorst Mülheim und dem Erreichen der damit verbundenen Endrunden-Teilnahme in Hamburg (hinten: Physio Diana Czerwonka, Christian Domke, Frank Trautmann, Jan Petersen, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Oliver Domke, Trainer Kai Stieglitz; vorn: Nico Jacobi, Julian Hofmann-Jeckel, Christian Minar, Mirco Fuchs, Falk May, Andreas Späck)


Aus "FAZ" vom 04.02.2008:

Abgeklärter Doppelerfolg des Rüsselsheimer RK  

Am kommenden Wochenende wird sich eine große Reisegesellschaft aus Rüsselsheim auf den Weg nach Hamburg machen: Die Frauen und die Männer des Rüsselsheimer RK hatten sich am Samstag gleichzeitig für das Halbfinale um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft qualifiziert und damit für das Endrundenturnier in Hamburg.

Während die Frauen vor eigenem Publikum gegen Schwarz-Weiß Neuss 11:5 gewannen, behielten die Männer bei Uhlenhorst Mülheim 6:4 die Oberhand. Gegen den West-Zweiten waren die RRK-Damen als Sieger der Südgruppe von Beginn an überlegen, spielten effektiver und abgeklärter als der Gegner. Schon nach 10 Minuten führten die Hessinnen 3:0 und bauten diesen Vorsprung in der Folge kontinuierlich aus. "Wir haben das Match dominiert", resümierte Rüsselsheims Trainer Benedikt Schmidt-Busse und erteilte seinen Spielerinnen die Erlaubnis, in den kommenden Tagen Fastnacht zu feiern. Beim Final Four müssen die Rüsselsheimerinnen am kommenden Samstag gegen den Club an der Alster Hamburg antreten - und treffen damit auch wieder auf den ehemaligen RRK-Trainer Berti Rauth, der den Klub im vergangenen Jahr verlassen hatte und seitdem in Hamburg als Jugendkoordinator tätig ist.

Die Männer des RRK werden es im Halbfinale des Endrundenturniers mit dem Berliner HC zu tun bekommen. Die Hessen setzten sich am Samstag insgesamt verdient beim Sieger der Westgruppe Uhlenhorst Mülheim durch. "Alles in allem war es ein verdienter Sieg für uns", erklärte RRK-Trainer Kai Stieglitz. Seine Mannschaft war von Beginn an spielbestimmend, stand gut in der Defensive und nutzte die sich ergebenden Möglichkeiten. So ging der RRK auch mit einer 3:0-Führung in die Halbzeitpause. Doch nach dem Wechsel kam Mülheim auf 2:3 heran - das Spiel war wieder offen. Allerdings zeigten sich die RRK-Männer davon unbeeindruckt und stellten in Person von Oliver Domke, der an diesem Tag drei Treffer erzielte, den 5:3-Endstand her. (das.)


Aus "Main-Spitze" vom 04.02.2008:

Spannend gemacht, aber dann abgeklärt

Starke RRK-Männer jubeln in Mülheim verdient

Von Martin Krieger

MÜLHEIM Grün gilt als Farbe der Hoffnung. In diesem Sinne müssen die Anhänger des HTC Uhlenhorst Mülheim darauf bauen, dass ihre traditionell grün gekleidete Mannschaft in der Hallensaison 2008/2009 einen neuen Anlauf in Richtung Endrunde um die deutsche Meisterschaft nehmen kann. In diesem Jahr war für die "Uhlen" bei den Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK Endstation. Die Hessen setzten sich im Play-off-Viertelfinale beim Westmeister und gegen rund 1480 Zuschauer in der gut gefüllten Rhein-Ruhr-Halle verdient 6:4 (3:0) durch und dürfen nun am Samstag in Hamburg einen weiteren Anlauf nehmen, den vierten Hallentitel an den Untermain zu holen. Gegner im Halbfinale um 16.30 Uhr wird Ostmeister Berliner HC sein.

Nico Jacobi auf der Hut

Während die "Grünen" enttäuscht abzogen, genossen die "Roten" den Coup im Kreise ihrer 20 mitgereisten Fans in vollen Zügen. Nach dem Mannschaftsfoto vollführte Abwehrrecke Frank Trautmann – auf vielfachen Wunsch – eine Art "Break Dance" auf seinem "Allerwertesten", und zauberte damit auch ein Lächeln auf das Gesicht seines ältesten Mitspielers. Kurz zuvor, die Mannschaft des Ruder-Klubs feierte bereits ausgelassen das Weiterkommen, hatte Oliver Domke sich noch einer geballten Übermacht aufgebrachter HTC-Spieler und -Fans ausgesetzt gesehen. Unmittelbar nach der Schlusssirene war Mülheims Kapitän Tim Leusmann auf den 90 Sekunden zuvor wegen Ballwegspielens vom Feld gestellten Stürmer zugelaufen und hatte ihm ein paar "nette Worte" geflüstert. Für Domke, mit drei Treffern und einem "Assist" wieder einmal der RRK-Matchwinner, nichts Neues: "Die haben mich von der ersten Sekunde an vollgetextet und mich immer wieder mit dem Schläger am Körper attackiert. Die haben gehofft, dass ich wie früher ausrasten würde", so Domke.

Diesen Gefallen indes tat der WM-Siegtorschütze von 2002 – bereits in Minute vier nach einem hoch gezogenen Schläger am Oberschenkel getroffen – den Gastgebern nicht. Diese erzielten zwar kurze Zeit später das erste Tor, das wegen des zuvor hoch gespielten Querpasses aber zu Recht keine Anerkennung fand. In der siebten Minute jubelte die kleine RRK-Kolonie dann erstmals: Julian Hofmann-Jeckel rechtfertigte seine Nominierung mit der im Fallen erzielten Führung. Die Mülheimer taten sich auch in der Folgezeit schwer, das konsequent und konzentriert arbeitende Rüsselsheimer Kollektiv in Gefahr zu bringen. "Das sind vielleicht gute Brettleger," so der Kommentar der fachkundigen Zuschauer während der Halbzeitpause, nachdem der Gast durch Sven Wohlfahrt (22.) sowie "Olli D." (27.) auf 3:0 erhöht und das Spiel klar kontrolliert hatte.

Dass trotz dieses schönen Vorsprungs und einer bis dahin famosen Vorstellung beim Gast ungute Erinnerungen aufkamen, war nachvollziehbar. "Ich war froh, dass es 3:0 und nicht 3:1 für uns stand", sagte Kai Stieglitz –  wohl wissend, dass der spätere Meister Crefelder HTC vor Jahresfrist das Halbfinale noch in einen 9:4-Sieg gedreht hatte. Obwohl der RRK-Trainer in der Kabine darauf hingewiesen hatte, dass Mülheim im zweiten Durchgang mehr riskieren und Druck machen würde, kam der Südzweite wiederum rasch in Bedrängnis. Angeführt vom bulligen Thilo Stralkowski, der nach einem deutlich erkennbaren Tritt auf den am Boden liegenden Mirco Fuchs eigentlich nicht mehr hätte mitwirken dürfen (28.), kam Mülheim auf 2:3 heran (39.). "Vor allem beim zweiten Tor haben wir nicht aufgepasst und das Spiel damit wieder spannend gemacht", so Stieglitz.

Dass es zwar spannend wurde, aber die von der Kulisse getragenen Hausherren nie gleichzogen, war speziell zwei RRK-Cracks zu verdanken. Torwart Nico Jacobi ("Bei den Ecken bin ich immer hochkonzentriert und antizipiere offenbar ganz gut.") verhinderte bei drei Strafecken den Ausgleich und reagierte auch sonst mehrfach prächtig. Auf der anderen Seite münzte der immer öfter attackierte Oliver Domke seinen Frust in Tore um. Zunächst per Ecke zum 2:4, dann per genialem Solo zum 3:5. Und nach einem super Konter zum 4:6 spielten die Gäste trotz Unterzahl und inzwischen sechs HTC-Feldspielern die Zeit abgeklärt herunter. Zur Erinnerung: In Frankenthal war das vor drei Wochen nicht gelungen und das Heimrecht in vorletzter Sekunde verspielt worden. Wer weiß, wofür´s gut war, denn die TGF ist derweil ausgeschieden ...

RRK: Jacobi (Späck); Trautmann, C. Domke, Minar, Fuchs, Petersen, May, 0. Domke, Wohlfahrt, Jost, Hofmann-Jeckel.

Tore: 0:1 Hofmann-Jeckel (7.), 0:2 Wohlfahrt (22.), 0.3 0. Domke (27.), 1:3 Stralkowski (36./E), 2:3 Keusgen (39.), 2:4 0. Domke (54./E), 3:4 P. Meyer (56.), 3:5 0. Domke (57.), 4:5 Schmitz (58.), 4:6 Wohlfahrt (58.).

Zuschauer: 1500 - Schiedsrichter: Bachmann/Löhr (Hamburg/Berlin) - Strafecken: 8/1:3/1. Zeitstrafe: 0. Domke (59.)


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 04.02.2008:

Lehrbuchkonter entscheidet

Hockey: Doppelter Doppelpass bedeutet 6:4-Erfolg des RRK bei Uhlenhorst Mülheim – „Chancenauswertung diesmal optimal“

frai - Vor großer Kulisse in der Rhein-Ruhr-Sporthalle Mülheim siegten die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK im Play-Off-Viertelfinale gegen Uhlenhorst Mülheim mit 6:4 (3:0) und lösten so das Ticket fürs Hamburger Finalturnier. 25 Rüsselsheimer Fans mischten sich unter die 1700 der Gastgeber, die sich nach tollem Spiel geschlagen geben mussten.

Das Team von Trainer Kai Stieglitz zeigte von Beginn an eine ausgezeichnete Leistung. Hochkonzentriert in der Defensive, wartete der RRK auf sich bietende Möglichkeiten. „Die Chancenauswertung war diesmal optimal. Es ist uns gelungen, das Manko zum richtigen Zeitpunkt der Saison abzustellen“ sagte Stieglitz nach dem Viertelfinale.

RRK-Fans fiebern mit

Nach fünf Minuten erzielte Julian Hofmann-Jeckel die Führung für Rüsselsheim. Mülheim war durchaus gleichwertig, hatte zeitweise mehr Ballbesitz, doch die RRK-Spieler machten immer wieder die Räume geschickt zu, so dass die Westdeutschen im ersten Spielabschnitt zu keinen klaren Chancen kamen. Als die Seiten gewechselt wurden, stand es verdientermaßen 0:3 – Sven Wohlfahrt und Oliver Domke hatten nachgelegt –, doch dieser Vorsprung war keineswegs die Vorentscheidung.

Uhlenhorst Mühlheim kam, angetrieben von seinen Fans, durch Tore von Stralkowski und Keusgen auf 2:3 heran. Das Spiel drohte zu kippen, doch zum richtigen Zeitpunkt schlug der RRK zurück und stellte nach kurzer Ecke durch Oliver Domke den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. In der Schlussphase war die Partie an Sannung nicht mehr zu überbieten. Moral und Risiko der Gastgeber machten sich bezahlt. Mülheim nahm zeitweise den Torhüter vom Feld, um eine Überzahl zu schaffen. Das Team von André Henning kam durch den erst 17-jährigen Felix Meyer zum 3:4-Anschluss. Der Rüsselsheimer Torhüter Nicolas Jacobi war in dieser Szene machtlos. Er war aber ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft. Sein Trainer attestierte ihm eine hervorragende Leistung.

Nur eine Minute später stellte RRK-Torjäger Oliver Domke den alten Abstand wieder her. Doch wieder wehrte sich Uhlenhorst gegen die drohende Niederlage. 60 Sekunden später traf Johannes Schmitz zum 4:5 und weckte bei seinem Team letzte Kräfte. Dann war es wieder Ex-Nationalspieler Oliver Domke, der im Mittelpunkt stand. Nach schnellem Gegenzug tauchte er allein vor dem Torhüter auf. Er hatte sich den Ball aber etwas weit vorgelegt. Der Ball landete zwar per Rückhand im Tor, doch die Schiedsrichter versagten diesem Treffer die Anerkennung. Domke habe den Ball, so die Referees, im Liegen gespielt.

Die Emotionen kochten hoch. Mülheims Keeper wollte den Ball schnell wieder ins Spiel bringen, doch Domke gab den Ball nicht frei und wurde von den guten Schiedsrichtern mit der Gelben Karte bedacht. Dann ging es endlich weiter – mit gutem Ende für den RRK. „Das letzte Tor war das schönste“, sagte Kai Stieglitz, sichtlich zufrieden mit seiner Mannschaft. Sven Wohlfahrt und Mirco Fuchs spielten sich per doppeltem Doppelpass durch die gegnerischen Reihen, und Sven Wohlfahrt schloss gekonnt ab.

Der Lehrbuchkonter zum 4:6 bedeutete letztlich den Viertelfinalsieg. Gegner in der Vorschlussrunde wird Ostgruppen-Meister Berliner HC sein. Im anderen Halbfinale stehen sich Club an der Alster und Schwarz-Weiß Neuss gegenüber.

Torfolge: 0:1 (5.) Julian Hofmann-Jeckel, 0:2 (22.) Sven Wohlfahrt, 0:3 (27.) Oliver Domke, 1:3 (36.) Thilo Stralkowski (Ecke), 2:3 (39.) Ole Keusgen, 2:4 (44.) Oliver Domke (Ecke), 3:4 (56.) Felix Meyer, 3:5 (57.) Oliver Domke, 4:5 (58.) Johannes Schmitz, 4:6 (59.) Sven Wohlfahrt.

Schiedsrichter: Bachmann/Löhr. Ecken: 5:2. Zuschauer: 1700.


Die Viertelfinal-Paarungen

TG Frankenthal (Süd 1) - SW Neuss (West 2)   5:7 (3:2)

HTC Uhlenhorst Mülheim (West 1) - Rüsselsheimer RK (Süd 2)   4:6 (0:3)

Club an der Alster (Nord 1) - TuS Lichterfelde (Ost 2)   14:3 (7:3)

Berliner HC (Ost 1) - UHC Hamburg (Nord 2)   13:5 (6:1)
 

Bei den Herren kamen zwei Staffelsieger zu Fall. Mülheim musste sich den erfahrenen Rüsselsheimern geschlagen geben und Frankenthal hatte gegen Neuss etwas überraschend das Nachsehen. Stark trumpfte hingegen Ostmeister Berliner HC beim 13:5 über den UHC auf, ist nun sicher auch gegen Rüsselsheim im Halbfinale leicht favorisiert. Und auch Der Club an der Alster ließ gegen Lichterfelde beim 14:3 gar nichts anbrennen. Neuss hat mit den Alsteranern aber aus dem Feld-Halbfinale 2007 noch eine Rechnung offen ...

Endrunde am 09./10. Februar 2008 in Hamburg

Von "www.hockeydm.de":

Deutschlands Top-Hallenteams kommen an die Elbe

Die Endrunde im Hallenhockey der Damen und Herren findet im Jahr 2008 erneut in Hamburg statt. Am 9. und 10. Februar spielen die jeweils vier besten Hallenhockey-Teams in der Sporthalle Hamburg ihren Deutschen Meister aus.

"Die Erfahrungen mit Damen und Herren in einer gemeinsamen Veranstaltung aus den vergangenen Jahren waren äußerst positiv", weiß Organisator Olaf Schirle vom Veranstalter Deutsche Hockey Agentur. "Die Zuschauerresonanz war sowohl in Duisburg 2005 als auch 2007 in Hamburg an beiden Tagen gut und auch das Feedback der besten deutschen Hallenteams war überwiegend positiv. Die Teilnehmermannschaften werden diesmal zudem von den weiter verbesserten Rahmenbedingungen profitieren."

Die Mannschaften, die derzeit mitten in der Vorrunde der Hallensaison stecken, spielen zunächst im Play-off-Viertelfinale die Endrunden-Teilnehmer aus. Hier treffen die besten zwei Nordteams über Kreuz auf die Nummern eins und zwei aus der Gruppe Ost. Die West-Topteams treffen analog auf die des Südens.

Neben einem Empfang für Offizielle und Sponsoren am Freitagabend erwartet auch die Zuschauer in der Halle ein attraktives Rahmenprogramm. Mit zahlreichen Licht- und Toneffekten bietet die zweitgrößte Sporthalle der Hansestadt beste Voraussetzungen für eine hochklassige Veranstaltung. Zudem findet am Samstagabend für Spieler und Zuschauer eine große Turnierparty in einer angesagten Location auf der weltberühmten Reeperbahn statt.


Aus "Main-Spitze" vom 08.02.2008:

"Vielleicht sind wir ja die New York Giants im Hockey"

RRK-Teams wollen bei DM-Endrunde mehr als 2007 erreichen

Berlin, Hamburg, Köln, Neuss oder Rüsselsheim: Aus diesen Städten werden die 47. deutschen Hallenhockeymeister kommen, die am Wochenende zum zweiten Mal hintereinander per Doppelveranstaltung für Damen und Herren in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg ermittelt werden.  

Von Martin Krieger

Die Aufzählung der Örtlichkeiten, die durch ihre Vereine bei den Endrunden in der Freien- und Hansestadt vertreten sein werden, spricht unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen für sich. Dass der Rüsselsheimer Ruder-Klub es abermals geschafft hat, zwei Teams zum so genannten "Final Four" zu bringen, ist nicht hoch genug zu bewerten. Selbst Schwarz-Weiß Neuss kommt aus einer Stadt, die für etwa drei mal so viele Bürgerinnen und Bürgern Heimat ist. Von Berlin, Hamburg oder Köln ganz zu schweigen ...

Dass am Untermain weiterhin so gut gearbeitet wird, dass den Damen am Samstag gegen den Club an der Alster die zwölfte Finalteilnahme winkt und die Herren im Anschluss gegen den Berliner HC den siebten Vorstoß ins Endspiel anstreben können, schien vor Jahresfrist fast undenkbar. Selbst die größten Optimisten im RRK hätten angesichts sich abzeichnender Abgänge und denkbarer Ausstiege, wenn überhaupt, nicht viel auf eine weitere Doppel-Qualifikation gewettet.

Doch weder der Weggang von Cheftrainer Berti Rauth noch die Lücken, die die Haase-Schwestern, Torhüterin Barbara Vogel und Katharina Schultz gerissen haben, wirkten größer nach. Im Gegenteil - die Damen wurden letztlich wieder souveräner Südmeister. Und da Oliver Domke den Herren erhalten geblieben, auch mit 31 Jahren nicht aus der Mannschaft wegzudenken und weiterhin für außergewöhnliche Treffer - so wie beim 6:4-Viertelfinalcoup in Mülheim - gut ist, bieten die Rüsselsheimer den Großen erneut in voller Stärke die Stirn.

Wird´s ein Hockeyfest?

Damit indes möchten es beide RRK-Vertretungen in Sachen Bestätigung der Vorjahresergebnisse belassen. Verständlich, denn sowohl für Damen (3:4 gegen Rot-Weiß Köln) als auch Herren (4:9 gegen Crefelder HTC) war anno 2007 nach einer Partie Feierabend. Die Hürden, die sich diesmal auftun, haben es freilich wiederum in sich. Alster-Damen und BHC-Herren gestalteten jeweils alle zehn Pflichtspiele siegreich.

Diese Bilanz nötigt den beiden Rüsselsheimer Übungsleitern Respekt ab, in Ehrfurcht erstarrt deshalb aber keiner. "Wir hatten selbst schon neun Siege, haben erst das unwichtige letzte Spiel verloren und sind dann im Viertelfinale ausgeschieden", sagt Männertrainer Kai Stieglitz. "Zehn Siege in der Nordgruppe sind nicht schlecht; davor muss man den Hut ziehen. Aber ich traue uns eine sehr gute Außenseiterrolle zu, und Endrunden haben schon oft gezeigt, dass alles geht", so Damencoach Benedikt Schmidt-Busse. Für ihn, der seine erste Aktiven-Endrunde als hauptverantwortlicher Trainer erlebt, war es wichtig, "dass wir das Viertelfinale gewonnen und somit bestätigt haben, dass wir trotz der vielen Veränderungen nicht schlechter geworden sind."

Während Schmidt-Busse, der den gleichmäßig besetzten Hamburger Kader hervorhebt, aber deren Abwehrsystem - ein Quartett war bei der Hallen-EM dabei - als Co-Trainer in Almeria gut studieren konnte, elf hoch motivierte und fitte Feldspielerinnen nominiert hat, steigt sein RRK-Kollege heute um 9 Uhr mit einem zweiten Torhüter in den Bus. "In einem K.o.-Spiel ist mir das zu riskant", so Stieglitz. Dass er hofft, den in Mülheim herausragenden Nico Jacobi nicht auswechseln zu müssen, versteht sich von selbst. Schließlich sind die Berliner die Torfabrik der Liga (110). Obwohl der Ruder-Klub die wenigsten Gegentreffer zugelassen hat, erwartet der RRK-Coach einen offenen Schlagabtausch. "Das wird ein richtiges Hockeyfest; wir spielen so wie immer und versuchen, Druck zu machen. Berlin hat ein sehr gutes und länger eingespieltes Team. Aber von den 110 Toren in der Runde und den 13 im Viertelfinale können die sich nix kaufen. Alles fängt bei Null an." Und: "Im Super-Bowl-Finale hat das Team verloren, das zuvor 18 Siege in Serie gefeiert hatte. Vielleicht sind wir ja die New York Giants im Hockey ..."


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 09.02.2008:

Duell zweier Ausnahme-Torhüter

Hallenhockey: Herren des RK Rüsselsheim treffen heute im DM-Halbfinale in Hamburg auf den Titelfavoriten Berliner HC

frai - Zum richtigen Zeitpunkt in Topform präsentierten sich die Hockeyherren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Vor toller Kulisse gewannen sie ihr Viertelfinale bei Uhlenhorst Mühlheim und sicherten sich so wieder die Fahrkarte nach Hamburg zum "Berenberg Final Four".

Am heutigen Samstag steht die Truppe von Trainer Kai Stieglitz um 16.30 Uhr in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg im Halbfinale dem Berliner HC gegenüber. Zwei völlig unterschiedliche Spielsysteme treffen dabei aufeinander. Berlin stellt den besten Sturm der Liga – die Torfabrik aus der Hauptstadt durchbrach in der Vorrunde die 100-Tore Marke. Rüsselsheim hingegen macht die Räume in der Defensive eng und ist bekannt für sein exzellentes Konterspiel.

RRK-Trainer Kai Stieglitz erwartet einen offenen Schlagabtausch, der Spannung von der ersten bis zur letzten Minute verspricht. "Die Berliner haben ein gutes System und eine aggressive Spielweise, herausragende Spielerpersönlichkeiten und kaum Schwächen", so Stieglitz. Es wird also eng gegen den bei Fachleuten als Meisterschaftsfavoriten gehandelten Berliner HC. Doch Rüsselsheim wird alles daran setzen, dagegenzuhalten. "Wir haben verdient den Einzug unter die besten Vier geschafft und wollen zeigen, dass wir exzellentes Hallenhockey spielen können", so Stieglitz – und weiter: "Die Berliner lagen während der gesamten Spielzeit nie in Rückstand, oder es stand nie lange Unentschieden, das wäre für den HC eine ungewohnte Situation. Und es muss sich erst zeigen, wie nervenstark sie damit umgehen."

Zumeist war für Torjäger Oliver Domke und Co. bei der Endrunde im Halbfinale Schluss. Schon seit fast drei Jahrzehnten warten die Fans auf einen Deutschen Meistertitel – der letzte Hallentitel wurde 1979 errungen. Zünglein an der Waage könnte Rüsselsheims Torhüter Nicolas Jacobi sein. Der 20-Jährige zählt zu den größten Torhütertalenten in Deutschland. Besonders die wichtigen Standards in der Halle zählen zu den Stärken des U21-Nationalkeepers. Gerade in einer engen Partie in der Halle kann der bessere Torhüter ein Spiel entscheiden. Auf Berliner Seite steht mit Uli Bubolz (26) aber auch ein Keeper der Extraklasse zwischen den Pfosten. Der Feld-Weltmeister ist auch auf dem Hallenparkett der sichere Rückhalt seiner Mannschaft.

Olli Domke konzentriert nach vorne im Spiel gegen den BHC

Im anderen Halbfinale stehen sich der Club an der Alster und Schwarz-Weiß Neuss gegenüber. Das Alsterteam ist amtierender Feldhockeymeister und qualifizierte sich durch ein deutliches 14:3 gegen TuS Lichterfelde. Der Überraschungsmannschaft aus Neuss gelangen gleich mehrere Kunststücke in der bisherigen Hallensaison 2007/2008. Zum einen verwies man den Titelverteidiger Crefelder HTC und den Hallenvizemeister der vergangenen Runde, den Düsseldorfer HC, in der stark besetzten Gruppe West auf die Plätze und qualifizierte sich so als zweitplatziertes Team fürs Viertelfinale. Dort schaffte man im Hexenkessel von Südmeister TG Frankenthal ein weiteres Kunststück und schaffte so den Sprung zum Finalturnier.

In Hamburg wird es Hallenhockey der Spitzenklasse zu sehen geben. RRK-Trainer Kai Stieglitz bringt es auf den Punkt: "Wir wollen auch am Sonntag weiter Hockey spielen." Auch die mitgereisten Fans wollen die Mannschaft im großen Finale am Sonntag um 14.30 Uhr sehen und werden den RRK lautstark unterstützen.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 11.02.2008:

Nicolas Jacobi überragend

Hockey: RRK-Männer können sich bei ihrem Torhüter bedanken – In der Verlängerung des dramatischen Halbfinales trifft Oliver Domke zum 6:5

An Dramatik nicht zu überbieten war das Halbfinale der Herren des Rüsselsheimer RK und des favorisierten Berliner HC. Das Team aus der Hauptstadt war mit der stärksten Offensive aller Mannschaften nach Hamburg zum Finalturnier angereist, verzweifelte jedoch am überragenden Torhüter des RRK, Nicolas Jacobi. Der 20-Jährige brachte Berlins Stürmer reihenweise zur Verzweiflung.

Mit einem 6:5 (3:0) nach Verlängerung hatten die RRK-Spieler um Trainer Kai Stieglitz das Finale erreicht. Doch der Weg dorthin war steinig gewesen. Berlin gab zu Beginn mächtig Gas, Rüsselsheim hielt dagegen. In der fünften Spielminute eroberte der hellwach lauernde Oliver Domke den Ball und hatte die erste gute Chance der Rüsselsheimer. Bekannt für ihr gutes Eckenspiel, mündete bereits die erste kurze Ecke der Berliner in einen Siebenmeter. Doch Nicolas Jacobi parierte mit einem Reflex und wurde von den mitgereisten Fans gefeiert. Doch auch sein Gegenüber, Nationaltorhüter Uli Buchholz, zeigte einige Paraden bei Rüsselsheimer Kontern. In der 14. Minute wussten ihn Christian Minar und Christian Domke aber zu überwinden, schossen mit einem Doppelschlag die wichtige Führung für den RRK heraus. Die Berliner verstärkten den Druck, doch ein ums andere Mal war es Nicolas Jacobi, der sich gegen die BHC-Stürmer Martin Häner und Martin Zwicker auszeichnen konnte. Nur wenige Male während der gesamten Hallensaison lag Berlin in Rückstand. Es schlichen sich kleinere Fehler ein. Einen solchen nutzte Jan Petersen in der 17. Minute zum 3:0. Die Berliner Fans verstummten. Wieder parierte Jacobi gegen Häner. Doch erneut entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter. Der U 21-Nationaltorhüter hielt aber erneut sensationell. Und auch Berlins Richard Braun fand in ihm seinen Meister. Wegen Reklamierens bekam er zudem die Grüne Karte.

Sven Wohlfahrt und Christian Domke im Spiel gegen den BHC

Nach dem Seitenwechsel probierte es der RRK mit Anspielen über die Bande. Dominierend in dieser Phase des Spiels war allerdings Berlin, was sich an einem Pfostenschuss durch Sebastian Unruh zeigte. Der BHC drückte nun aufs Tempo. 20 Minuten waren noch zu spielen. In der 45. Minute schob Tobias Henschke aus dem Getümmel zum 1:3-Anschluss ein. Rüsselsheim hatte aber sofort eine Antwort parat und stellte durch Sven Wohlfahrt den alten Abstand wieder her. Oliver Domke brachte Ruhe ins Spiel und schirmte den Ball sogar gegen fünf Gegenspieler ab. Doch nachdem ein Fuß im Spiel war, erhielt Berlin eine kurze Ecke, die Kevin Lim nutzte und auf 3:4 verkürzte. Martin Häner sorgte schließlich wenige Sekunden vor dem Ende für den 4:4-Ausgleich Berlins. Das bedeutete Verlängerung.

Der routinierte RRK-Torjäger Oliver Domke machte nun den Unterschied aus. Mit einem Abpraller brachte er seine Mannschaft, die nicht aufsteckte, mit 5:4 in Führung. Postwendend glich der Berliner HC aus. Doch die Entscheidung fiel nach einem tollen Zuspiel von Julian Hofmann-Jeckel auf Oliver Domke, der den 6:5-Sieg perfekt machte. Der Jubel beim RRK war grenzenlos. Vor allem bei Nicolas Jacobi und Oliver Domke konnte sich die Mannschaft bedanken. Sie haben das Erreichen des Finales möglich gemacht.

Für das Endspiel qualifiziert hat sich dann auch die Überraschungsmannschaft der Saison. Schwarz-Weiß Neuss gelang gegen den Club an der Alster die Revanche für die Niederlage im Feld-Halbfinale 2007. Den entscheidenden Treffer in der Schlussminute zum 5:4 erzielte Neuss' Bester, Sebastian Draguhn.

Rüsselsheimer RK - Berliner HC 6:5 (3:0) 1:0 (12.) Christian Minar, 2:0 (13) Christian Domke, 3:0 (17.) Jan Petersen, 3:1 (45.) Tobias Henschke, 4:1 (49.) Sven Wohlfahrt, 4:2 (54.) Kevin Lim (Ecke), 4:3 (57.) Kevin Lim, 4:4 (60.) Martin Häner (Ecke), 5:4 (63.) Oliver Domke, 5:5 (63) Tobias Henschke, 6:5 (65.) Oliver Domke. Ecken: 3:6. Besondere Vorkommnisse: Nicolas Jacobi hält zwei Siebenmeter. Schiedsrichter: Christian Blasch (Mülheim), Michael von Ameln (Krefeld). Zuschauer: 1000.

Kader des Rüsselsheimer RK: Nicolas Jacobi, Andreas Späck, Christian Minar, Frank Trautmann, Mirko Fuchs, Christian Domke, Falk May, Oliver Domke, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Julian Hofmann-Jeckel. Trainer: Kai Stieglitz.


Die RRK-Herren vor dem Finale um die Deutsche Hallenhockey.Meisterschaft 2008 gegen Schwarz-Weiß Neuss

Aus "Main-Spitze" vom 11.02.2008:

Unverhoffter Triumph hat viele Väter

Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK im 47. DM-Finale von Neuss nicht zu stoppen

HAMBURG Nicht nur der Spielführer aus den Hockey-Glanztagen bekam feuchte Augen: 29 Jahre hatten Fritz Schmidt und alle anderen aus der ruhmreichen Epoche des Rüsselsheimer RK darauf gewartet, dass jemand in ihre Fußstapfen tritt. Gestern war es so weit. Im 47. Hallenfinale setzte sich der RRK gegen Schwarz-Weiß Neuss verdient mit 6:3 (4:1) durch.

Von Martin Krieger

RRK-Fans

Nahe liegend, dass es um kurz vor 16 Uhr in der Alsterdorfer Sporthalle niemanden mehr auf dem Sitz hielt, der sich mit den Hessen verbunden fühlte. Die Spieler, die auch im Finale mit einer unglaublichen Abwehrstärke, mannschaftlichen Geschlossenheit sowie taktischer Disziplin und enormem Willen geglänzt hatten, ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Zuerst als jubelnder Haufen, dann mit Pappkronen auf dem Kopf als Sängerknaben. Mitten drin der Trainer und sein ältester und wertvollster Spieler: "Olli Domke ist ein Ausnahmekönner, und es ist schön, dass seine Genialität trotz deutlich reduzierten Trainingsumfangs immer noch aufblitzt", sagte Kai Stieglitz.

Obwohl der Stürmer (31) später als bester Spieler sowie Torschütze (3) der Endrunde ausgezeichnet wurde, hatte dieser weitgehend unverhoffte Triumph viele Väter. Allen voran das Kollektiv, das sich nach dem Viertelfinale in Mülheim auch in Hamburg so geschlossen präsentierte, wie lange nicht. Und dann wäre da natürlich noch Nico Jacobi. Der 20-Jährige, völlig zu Recht zum besten Torwart der beiden Tage in Hamburg gekürt, ist drauf und dran, die Tradition herausragender Rüsselsheimer Schlussmänner fortzusetzen. "Er hat alles gehalten, was er halten musste", lobte Bundestrainer Markus Weise.

Bevor die zwölf überglücklichen RRK-Spieler aus der Hand von DHB-Präsident Stephan Abel den blauen Meisterwimpel nebst Siegesteller in Empfang nahmen, die feucht-fröhliche Feier aus der Halle in den Reisebus überschwappte und die gut 500 Kilometer zurück an den Untermain in Angriff genommen werden konnten, bedurfte es einer letzten Energieleistung. Im Gegensatz zu Finalgegner Neuss hatte der Ruder-Klub tags zuvor nämlich 15 Minuten mehr arbeiten müssen, um sein achtes Endspiel zu erreichen. Sorgen, dass die Kräfte nicht reichen könnten, hatte der Coach keine.

Tatsächlich spielte die Physis im diesem Außenseiterduell keine Rolle. Die Hessen begannen zielstrebig und trafen früh. Keine Minute war gespielt, da stand es 1:0. Oliver Domke hatte ein erstes Solo gestartet, Kapitän Jan Petersen abgestaubt. Zwei Minuten später wuchtete Domke die erste Strafecke unter die Latte, und als Thomas Jost einen genialen Antritt von Christian Domke mit dem 3:0 krönte (9.), sah es sehr gut aus. Zumal der RRK nicht nur sicher stand, sondern immer wieder auch tolle Spielzüge zeigte. Die Rheinländer, erstmals überhaupt in ihrer Vereinsgeschichte in einem DM-Finale, nutzten aber ihre erste Strafecke zum 1:3 und bekamen kurzzeitig Oberwasser. Torgefahr indes entwickelte fast nur der Südzweite. Auf der anderen Seite musste Jacobi einen Schuss mit dem Helm abwehren, ehe Christian Minar die zweite RRK-Ecke zum 4:1 verwertete.

"Wenn sie es jetzt nicht schaffen, weiß ich auch nicht mehr", sagte Abteilungsleiter Martin Müller in der Halbzeitpause und dürfte damit vielen der etwa 100 RRK-Fans aus der Seele gesprochen haben.

Jan Petersen im Finale gegen SW Neuss

Trotzdem sollte die heikelste Phase noch kommen. Jacobi lief die zweite Ecke ab und war fortan bei dieser Standardsituation nicht mehr zu bezwingen. Gut, dass Falk May das 2:4 beim direkten Gegenzug mit einem überraschenden Schuss vom Kreisrand beantwortete (36.) und der Neusser Philipp Weide einen Siebenmeter neben das Tor setzte (43.). Der Westzweite machte zwar phasenweise mächtig Druck und hatte auch Pech bei einem Lattentreffer (54.), doch die Zeit wurde knapp. Und als Sven Wohlfahrt ein geniales Zuspiel von "Olli D." drei Minuten vor dem Ende zum 6:2 über die Linie drückte, war es so gut wie vollbracht. Bald darauf wurde gejubelt und ein mutmaßlich intensiver Abend eingeläutet.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 11.02.2008:

RRK-Torhüter Jacobi hält den Titel fest

Von Annette Seitz

Fast 30 Jahre lang hatten Anhänger, Offizielle und Spieler des Rüsselsheimer RK auf jenes Ereignis warten müssen, das gestern wahr wurde: Im Finale der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg gewann die Mannschaft von Kai Stieglitz mit 6:3 (4:1) gegen Schwarz-Weiß Neuss. Damit holte sie als erste Männermannschaft des hessischen Vereins seit 1979 wieder den Indoor-Titel an den Main.

"Es ist richtig toll, dass wir dem Verein zum 100-jährigen Bestehen den Titel schenken konnten", sagte Kai Stieglitz nach dem ersehnten Sieg. Der Triumph des RRK, der im Halbfinale den Berliner HC nach Verlängerung mit 6:5 (4:4, 3:0) geschlagen hatte, ließ die Verantwortlichen auch das klare Scheitern der eigenen Frauenmannschaft leichter verkraften. Das Team musste sich dem späteren Meister Club an der Alster Hamburg im Semifinale mit 2:7 (0:6) geschlagen geben. Alster holte sich den Titel mit einem 6:3 (4:0)-Sieg gegen den Berliner HC.

Der Grundstein für den Erfolg der Männer war die herausragende Defensive des Teams. Schon in der Vorrunde, in der Rüsselsheim in der Südgruppe als Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren nur 29 Treffer kassiert hatte, erwies sich der Abwehrriegel der Hessen als Konstante. Zudem präsentierte Torhüter Nico Jacobi eine gleichmäßig gute Leistung und war auch bei der Endrunde ein Erfolgsgarant. So parierte der 20-Jährige im Halbfinale zwischenzeitlich sogar einen Siebenmeter. Im Endspiel wuchs er dann in der hektischen Schlussphase der Partie über sich hinaus und hielt den Sieg der Rüsselsheimer fest.

Neben der soliden Abwehrarbeit bewies aber auch Torjäger Oliver Domke erneut seine Ausnahmestellung. Der mittlerweile 31 Jahre alte Angreifer präsentierte sich trotz beruflicher Einschränkungen schon während der Saison als sicherer Schütze. In der Verlängerung des Halbfinales hatte der Polizeibeamte mit seinen beiden Treffern dann auch entscheidenden Anteil daran, dass sein Team überhaupt ins Finale einziehen konnte. In diesem legte der RRK durch Treffer von Jan Petersen, Oliver Domke, Thomas Jost und Christian Minar bei einem Gegentor von Robin Joseph bis zur Pause auf 4:1 vor. Auch nach dem Seitenwechsel ließ Rüsselsheim nicht nach und ließ nur noch Gegentreffer von Jannik Otto und Sebastian Draguhn zu. Falk May und Sven Wohlfahrt machten schließlich den Sieg für den RRK klar.

"Wir haben uns diesen Titel verdient", sagte Stieglitz. "Die Mannschaft ist ein gutes Stück gereift und hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt."


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 11.02.2008:

Nach 29 Jahren wieder ein DM-Titel

Hockey: RRK-Männer durch 6:3-Sieg im Finale gegen Neuss Deutscher Meister – Nach zehn Minuten schon 3:0-Führung

Von Frank Schairer

29 Jahre lang mussten die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK auf diesen Moment warten. Gestern war es soweit. Das Team um Torjäger Oliver Domke gewann das Finale der "Berenberg Final Four" in Hamburg gegen Schwarz-Weiß Neuss mit 6:3 (4:1) und ist Deutscher Meister. In der Alsterdorf Sporthalle spielten sich nach dem Abpfiff unglaubliche Szenen ab. Mit Königskronen auf dem Kopf, die an die Handball-Weltmeister des vergangenen Winters erinnerten, tanzten die Spieler mit ihren Fans auf dem Hallenparkett.

Voller Einsatz von Julian Hofmann-Jeckel im Finale gegen SW Neuss

Das mit Spannung erwartete Endspiel hatte verheißungsvoll für den RRK begonnen. Die Uhr war gerade mal 50 Sekunden herunter getickt, da jubelte bereits Jan Petersen über die schnelle Führung. In den ersten zehn Minuten bauten die Schützlinge von Kai Stieglitz den Vorsprung auf 3:0 aus. Erst war es der immer wieder brillierende Oliver Domke, der erhöhte, ehe nach sehenswertem Spielzug Thomas Jost den Ball ins lange Eck schlenzte. Neuss kam nur schwer ins Spiel. RRK-Torhüter Nicolas Jacobi zeigte eine Parade nach der anderen. Doch in der 13. Minute gab es die erste kurze Ecke für Neuss, und Spezialist Robin Joseph schlug eiskalt zu. In der Folge agierte Rüsselsheim vorsichtiger. Für Neuss kam nur der kantige Sebastian Draguhn zu einer Chance. Kai Stieglitz nahm eine Auszeit, um sein Team wachzurütteln. Genau zum richtigen Zeitpunkt schlug der RRK wieder zu. Die zweite Ecke wurde per einstudierter Variante durch Christian Minar zum 4:1 verwertet. Die gute Neusser Mannschaft probierte vor der Pause noch einmal alles, um den Anschluss zu schaffen. Doch die gut organisierte RRK-Defensive ließ das Team von Schwarz-Weiß-Trainer Karsten Fischbach nicht zur Entfaltung kommen.

Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel parierte zunächst Torhüter Nicolas Jacobi nach einer kurzen Ecke für Neuss. Dann war es Jannick Otto mit einer schönen Rückhand, der beim Kontrahenten noch einmal Hoffnung aufkommen ließ. Doch diese machte Falk May im direkten Gegenzug mit dem 5:2 zunichte. Als Nicolas Jacobi in der 52. Minute noch einen Siebenmeter parierte, witterten die Rüsselsheimer Fans den ersten Hallentitel nach fast drei Jahrzehnten. Einzig die Domke-Brüder hatten im Jahr 2000 bei der letzten Finalteilnahme auf dem Feld gestanden. Damals mussten sie sich dem Dürkheimer HC mit 3:4 geschlagen geben und als Verlierer das Feld verlassen. Doch dieses Mal sollte es gut ausgehen für Rüsselsheim. In der 57. Minute gelang Sven Wohlfahrt auf Vorlage von Oliver Domke der viel umjubelte Treffer zum 6:2. Das Team aus Neuss rannte zwar weiter an und kam durch seinen Besten, Sebastian Draguhn, zum 3:6-Anschluss. Doch dann war Schluss. Und die RRK-Spieler fielen sich in die Arme.

Trainer Kai Stieglitz meinte überglücklich: "Es ist toll, dass wir dem Verein zum 100-jährigen Jubiläum den Titel schenken konnten. Die Mannschaft ist gereift, wir haben einen ausgezeichneten Teamgeist. Ich wusste, dass es schwer wird, uns zu schlagen."

Auf der Gegenseite sagte der Neusser Coach Carsten Fischbach enttäuscht: "Wir haben die erste Halbzeit total verpennt und haben in der Folge unsere Chancen nicht genutzt."

Die RRK-Spieler haben sich nach den tollen Leistungen gegen Berlin im Halbfinale und gegen Neuss im Finale den ersten Deutschen Meistertitel nach 1979 redlich verdient. Es ist der vierte Hallentitel in der Vereinsgeschichte des Rüsselsheimer Ruder-Klubs.

Rüsselsheimer RK - Schwarz-Weiß Neuss 6:3 (4:1). Tore: 1:0 (1.) Jan Petersen, 2:0 (3.) Oliver Domke (Ecke), 3:0 (9.) Oliver Jost, 3:1 (13.) Robin Joseph (Ecke), 4:1 (25.) Christian Minar (Ecke), 4:2 (35.) Jannick Otto, 5:2 (37.) Falk May, 6:2 (57.) Sven Wohlfahrt, 6:3 (59.) Sebastian Draguhn. Ecken: 3:4. Schiedsrichter: Christian Blasch (Mülheim), Michael von Ameln (Krefeld). Zuschauer: 2000.

Der Kader des Rüsselsheimer RK: Nicolas Jacobi, Andreas Späck (im Tor) – Christian Minar, Frank Trautmann, Mirco Fuchs, Christian Domke, Falk May, Oliver Domke, Thomas Jost, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen, Julian Hofmann-Jeckel.

Zu besonderen Ehren kamen die beiden herausragenden Persönlichkeiten des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Oliver Domke wurde mit seinen drei Treffern als bester Torjäger des Turniers und als bester Spieler ausgezeichnet. Der erst 20 Jahre alte Nicolas Jacobi wurde darüber hinaus zum besten Torhüter des "Berenberg Final Four" gewählt. Das RRK-Fans feierte die frisch gebackenen Deutschen Meister im Hallenhockey mit Sprechchören.

Bei den Damen ging die Auszeichnung zur besten Torjägerin an die Berlinerin Natascha Keller (7 Treffer). Sie wurde auch zur besten Spielerin des Turniers gekürt. Die beste Torhüterin kam von Club an der Alster und heißt Karin Blank.


Aus "Wiesbadener Kurier" vom 11.02.2008:

RRK drückt Stärken zum vierten Titel durch

Hockeyteam bei Hallen-DM nicht zu stoppen

kri. HAMBURG Ein nicht unerwarteter Sieger bei den Damen, ein eher verblüffendes Männerfinale - und jeweils der gleiche Endstand: Die 47. Endrunde um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg verlief nur bedingt in den vorgezeichneten Bahnen. Zu einer Zeit, in der normalerweise zum Mittagessen gerufen wird, legten die Damen des Club an der Alster Hamburg im Endspiel den größeren Tor- wie Erfolgshunger an den Tag und ließen dem Berliner HC beim 6:3 (4:0) keine Chance.

Jux und Freude nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft

Während die Hanseatinnen ihren zweiten Titel einfuhren und den Lokalrivalen Harvestehuder THC beerbten, meldete sich beim "starken Geschlecht" in Hamburg ein hessischer Verein nach längerer Abstinenz zurück. Der Rüsselsheimer RK, der 1979 letztmals ganz oben gestanden hatte, war im Außenseiterduell von Schwarz-Weiß Neuss nicht zu stoppen.

Auch hier hieß es 6:3 (4:1) für den Ruder-Klub. "Die Rüsselsheimer haben ihre Stärken am klarsten durchgedrückt und verdient gewonnen", lobte Bundestrainer Markus Weise. Die Tore für den ungemein abwehrstarken RRK, der mit Oliver Domke den besten Spieler und Torschützen sowie mit Nico Jacobi den besten Torhüter der Endrunde stellte, erzielten vor 2000 Zuschauern Petersen, O. Domke, Jost, Minar, May und Wohlfahrt.

Bei den Damen war nach einer 5:0-Führung für den späteren Meister die Luft im Endspiel früh heraus. Vor 1500 Zuschauern traf Alster-Spielführerin Rebecca Landshut (3) am häufigsten. Während die Hamburgerinnen in der Vorschlussrunde beim 7:2 gegen den Rüsselsheimer RK leichtes Spiel hatten, rangen die Berlinerinnen um ihre herausragende Torjägerin Natascha Keller Feldmeister Rot-Weiß Köln in der Verlängerung 11:8 nieder.

Bei den Männern ging es zwei Mal extrem spannend zu. Rüsselsheim brauchte trotz 4:1-Führung gegen Mitfavorit Berliner HC ebenfalls die Verlängerung (6:5). Die Neusser machten gegen den Club an der Alster im Endspurt aus einem 2:4 ein 5:4.


Aus "FAZ" vom 11.02.2008:

Nach 29 Jahren: Der meisterliche Coup des RRK

Pünktlich zum hundertjährigen Bestehen belohnt sich der RRK mit dem Gewinn des "Blauen Wimpels".

Von Hans-Joachim Leyenberg

HAMBURG. Diesem Titel sind die Hockeyherren sommers wie winters hinterhergerannt. Irgendwann muss er ihnen so unerreichbar vorgekommen sein wie ein Phantom. Jetzt, 29 Jahre nach dem letzten Meistertitel, haben sie es doch noch geschafft. Der Rüsselsheimer RK ist in den Morgenstunden des Montags mit dem Blauen Wimpel, der Trophäe für den deutschen Hallentitel, von der Endrunde in Hamburg zurückgekehrt. Mit an Bord des Reisebusses die Damen des RRK, die ihr Halbfinale am Samstag 2:7 gegen den späteren Champion Club an der Alster verloren hatten. Verglichen mit der selbst auf die zuvor noch enttäuschten Damen übergreifenden Glückseligkeit im Rüsselsheimer Lager, war der Jubel der Titelverteidigerinnen aus Hamburg allenfalls ein laues Lüftchen.

Mit 6:3 Toren gewann der RRK das Finale am Sonntagnachmittag gegen Schwarz-Weiß Neuss, ohne jemals in Bedrängnis gekommen zu sein. Das sah beim 6:5 im Halbfinale gegen den Berliner HC noch ganz anders aus. Am Sonntag ging diese hessische Meistermannschaft ihren Weg zum Gipfel mit einer Konsequenz zu Ende, die den Westdeutschen keine Chance ließ. "Eine Supermannschaftsleistung", schwärmte die ehemalige Nationalspielerin Britta Becker, die einst die Damen des RRK anführte. Völlig aufgelöst und losgelöst registrierte Martin Müller die Sternstunde des Klubs. Beim letzten Titelgewinn war der heutige Hockey-Abteilungsleiter noch als Stürmer dabei und 29 Jahre später emotional noch mehr angerührt als damals, als es den dritten Hallentitel innerhalb von sechs Jahren zu feiern galt. Dann begann eine lange Durststrecke, die ausgerechnet jetzt, nach schweren Monaten für den RRK, beendet wurde. Im August verunglückte Herrentrainer Kai Stieglitz auf der Rückfahrt von einem Hockeyspiel schwer, lag wochenlang im künstlichen Koma. Seit acht Jahren ist er ihr Mann auf der Trainerbank, und seit acht Wochen ist er wieder mit an Bord.

Spieler und Trainer im Siegesrausch

"Unsere gute Jugendarbeit zahlt sich aus", sagte Stieglitz in Anspielung auf jene 83er-Generation, die deutscher A-Jugendmeister wurde und jetzt das Kunststück auf höherer Ebene wiederholte. Mit sieben Aktiven, die damals schon dabei waren. "Sie haben ihren Willen durchgedrückt, waren am besten organisiert, mit einer überragenden Torhüterleistung", stellte Bundestrainer Markus Weise den Rüsselsheimern das beste Zeugnis aus. Die Wahl von Nicolas Jacobi zum besten Torhüter und von Oliver Domke zum besten Spieler der Endrunde unterlegten das Kompliment des Bundestrainers. Zudem glänzte der 31 Jahre alte Routinier als effektivster Torschütze des Turniers. Jetzt ist er auf den Geschmack gekommen, auch in der nächsten Saison dabei zu sein, wenn nach dem Meisterstück der Europapokal ansteht. Das Team um Kapitän Jan Petersen präsentierte sich als unbezwingbare Einheit – mal abgesehen von der Damen-Mannschaft.

Mit Berti Rauth wäre das Malheur für die RRK-Damen nicht passiert. Vielleicht ist diese These extrem ungerecht gegenüber Benedikt Schmidt-Busse. Der ist nämlich der Trainer der Hockeydamen des Rüsselsheimer RK und damit Nachfolger von Rauth. Unter dessen Regie hat sich der Klub zum Rekord-Europapokalsieger aufgeschwungen. Auch im Vorjahr, noch mit Rauth auf der Trainerbank, ist das Damenteam im Halbfinale der deutschen Meisterschaft gescheitert. Aber nicht mit dem verheerenden Resultat von 2:7. Spielführerin Irene Balek, inzwischen am längsten in den Reihen des RRK dabei, konnte sich nicht erinnern, ob es dem Team schon jemals widerfahren war, innerhalb einer Halbzeit kein einziges Tor zustande zu bringen. Die Hanseatinnen brachten es in dieser Zeitspanne im Gegenzug auf sechs Treffer. Es gibt halt Tage, an denen nichts zusammenpasst. Der Tag begann mit der Hiobsbotschaft, dass vier Spielerinnen mit einem grippalen Infekt kämpften. "Abhaken, nach vorne schauen", gab Irene Balek als Losung für die kommenden Wochen aus. Am ersten April-Wochenende wird die Freiluftsaison fortgesetzt, nehmen die Damen wie die Herren des RRK einen neuen Anlauf, der Konkurrenz etwas vorzumachen. "Irgendwelche Siebzehn-, Achtzehnjährige kommen nach", beschreibt Irene Balek das Verfahren, den alljährlichen Aderlass zu kompensieren. So war es schon unter Berti Rauth. Der war nicht unter den Zuschauern, obwohl er als Jugend-Koordinator von Alster Hamburg inzwischen Hamburger Bürger ist. Rauth hat sich im Vorfeld zwar – politisch korrekt – als "neutral" bezeichnet, aber der Untergang seiner ehemaligen "Mädels", auch wenn er zum Vorteil seines neuen Arbeitgebers gereichte, hätte ihn mit Sicherheit nicht kalt gelassen. Genauso wenig wie das Comeback der Rüsselsheimer Herren. In der Stunde der Rüsselsheimer Dominanz war er auf Tour mit den A-Mädchen des Clubs an der Alster. In Sachsen ging es um die nordostdeutsche Meisterschaft. Wie man Rauth kennt, wird er sich für die Rüsselsheimer gefreut haben. Er hat auch mit den Herren versucht, den Meistertitel nach Rüsselsheim zu holen. Nun ist es so weit.

Den ersten Meistertitel bei den Herren nach 29 Jahren bejubelt die Herrenmannschaft des RRK (oben: Physio-Therapeutin Diana Czerwonka, Trainer Kai Stieglitz, Christian Minar, Thomas Jost, Frank Trautmann, Christian Domke, Sven Wohlfahrt, Jan Petersen und Betreuer Torben Stalmach; unten: Oliver Domke, Mirco Fuchs, Falk May, Julian Hofmann-Jeckel, Andreas Späck und Nico Jacobi)


Aus "Main-Spitze" vom 12.02.2008:

Randnotizen von der 47. Hallenhockey-DM in Hamburg

Reichlich geehrt: Deutsche Meisterschaft, Silberne Hockeykugel für den besten Spieler, bester Torschütze und bester Torhüter, Oliver Domke und Nico Jacobi

Persönliche Ehrungen: Neben dem vierten Hallentitel "sahnte" der RRK auch individuell groß ab. Oliver Domke wurde als bester Spieler der Endrunde ausgezeichnet und war zudem bester Torschütze (3). Und Nico Jacobi verdiente sich die Erhebung zum besten Torhüter mit zahlreichen Paraden redlich. Sein Pendant bei den Damen heißt Karin Blank (Club an der Alster), beste Spielerin und Torschützin (7) war Berlins Natascha Keller. Aber auch eine Rüsselsheimer Spielerin hatte Grund zur Freude: Lena Jacobi wurde mit anderen Nationalspielerinnen für den zwölften Sieg bei der Hallen-EM Ende Januar geehrt.

Stress pur: Der erste Endrundentag hatte es für BWL-Studentin Irene Balek in sich. Die RRK-Spielführerin schrieb zwischen 8 und 10 Uhr ihre dritte Prüfung in dieser Woche, wurde dann per Blaulicht zum Flughafen gefahren und düste gen Hamburg ab. Dort traf sie als Erste in der Halle ein, in der dann bald darauf im Kollektiv so gut wie nichts gelingen wollte. Zumindest die Prüfung ist mutmaßlich erfolgreicher verlaufen: "Ich habe gelernt und rechne mit einer guten Note."

Zuschauer: Auch bei der zweiten Ausrichtung wurde Hamburg seinem Ruf als Hockey-Hochburg nicht gerecht. Obwohl in der Freien und Hansestadt in etwa 30 Vereinen mit Schläger und Ball hantiert wird, blieben beim Männerfinale die Hälfte der Sitze in der Alsterdorfer Sporthalle leer. Und obwohl das zweite Halbfinale zwischen Lokalmatador Club an der Alster und Neuss tags zuvor besser besucht war, fiel auf, dass andere Hamburger Klubs so gut wie nicht vertreten waren. Ob hier der Eine dem Anderen nichts gönnt? Ins triste Bild passte, dass das NDR-Fernsehen am Finaltag sein Kommen absagte ...

Fans: Nachdem für den vom Verein organisierten Reisebus nur 27 Interessenten gefunden worden waren und deshalb am Samstag maximal 50 RRK-Sympathisanten vor Ort waren, hatte sich diese Zahl am Sonntag verdoppelt. Grund war natürlich das Finale, aber ein größerer Teil wäre gerne auch schon am Samstag dabei gewesen. Doch der Hanauer THC stimmte einer Verlegung des Regionalligaspiels gegen das zweite RRK-Team nicht zu.

Organisation: Grobe Fehlleistungen wie vor Jahresfrist, speziell im Bereich Verköstigung, waren diesmal nicht zu beklagen. Mängel gab es trotzdem - etwa beim Programmheft, in dem nirgendwo die Anfangszeiten der Partien zu ersehen waren. Zudem zeigten sich die jungen Ballmädels und -buben mitunter nicht auf der Höhe, und für den Wischdienst schien niemand richtig zuständig. Massive Kritik wurde an den Eintrittspreisen laut, speziell weil es keine Ermäßigungen gab. Und dass der Hallensprecher den Austragungsort der Endrunde einmal nach Köln verlegte und bei der Siegerehrung nur von "der Senatorin Dinges-Dierich" sprach, war peinlich. Vielleicht darf nächstes Jahr mal jemand anderes ...

Sympathisanten: Obwohl mehr oder weniger lange schon für andere Vereine aktiv, drückten frühere RRK-Cracks den Rüsselsheimer Männern im Finale die Daumen. Konstantin Rentrop (Alster) und Katharina Schultz (BHC) hatten sich sogar RRK-Trikots übergestreift. Unter die Fans mischte sich auch Torhüterin Barbara Vogel (BHC), während Britta Becker und die Emmerling-Brüder Björn und Nicolas aus etwas größerer Distanz die Daumen drückten.

Animation: Für Stimmung sorgten am Samstag und Sonntag zwei unterschiedliche Musikgruppen. Am Samstag produzierte eine Samba-Gruppe fetzige Trommel-Rhythmen, wobei ein vielleicht achtjähriger Knirps mit Wollmütze viele Blicke auf sich zog. Am Finaltag verbreiteten dann sieben Mitglieder der Combo "Blaswerk" gute Laune, spielten aber auch die Nationalhymne.

Zurückhaltend: Die schöne Idee, RRK-Tore im Viertelfinale mit einer Prämie für den Erfolgsfall zu belohnen, fand bei der Endrunde keine Fortsetzung. Die 17 Treffer, die die beiden Teams gegen Neuss und in Mülheim erzielt hatten, ließen den offenen Eigenanteil an der Finanzierung des zweiten Kunstrasens um mehr als 2000 Euro auf etwa 10000 Euro sinken. Ob sich für die zwölf Endrundentreffer, die den vierten Hallentitel ermöglichten, noch ein RRK-Gönner findet?

Viel gefragt: Für fünf RRK-Mitglieder war die Endrunde nach dem ersten Männer-Halbfinale vorbei. Eva Frank, Charlotte von Bodegom sowie Hannah Pehle fuhren mit den Trainern Benedikt Schmidt-Busse und Lisa Jacobi nach Hause. Das erstgenannte Trio startete am Sonntag zur süddeutschen Meisterschaft der A-Jugend nach Stuttgart durch, Schmidt-Busse betreute derweil die A-Mädchen in Limburg, Jacobi die B-Jugend in Darmstadt. Der Einsatz sollte sich lohnen, denn alle drei Teams qualifizierten sich für die Endrundenturniere.

Status quo: Schenkt man den Worten von DHB-Präsident Stephan Abel glauben, wird es in absehbarer Zeit eine Zweiteilung im deutschen Hockeylager geben. Um die Belastung der Nationalspieler zu reduzieren, sind unterschiedliche Kader für Halle und Feld geplant. Das, so Abel, werde "nicht ganz schmerzfrei abgehen, aber wir müssen mit den Kräften haushalten." In 14 Tagen soll bei einem Strategiegespräch Butter bei die Fische gebracht werden, wobei nicht mit strikten Vorschriften zu rechnen ist.

Prominenz: Neben Rüsselsheims Oberbürgermeister Stefan Gieltowski trieben auch Henning Voscherau, bis 1997 erster Bürgermeister von Hamburg, und Fernsehmann Johannes B. Kerner ihre Begeisterung für Hockey in die Halle.

Endrundenspruch: "Die Spieler und ich auch werden die Regeneration heute mit Bier vollbringen." (RRK-Trainer Kai Stieglitz auf die Frage, wie sich der weitere Abend nach dem Titelgewinn gestalten werde). kri.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 12.02.2008:

Eine feucht-fröhliche Rückreise

Hallenhockey: Junges Rüsselsheimer Team feiert ausgelassen Deutschen Meistertitel – Mirko Fuchs begeistert am Mikro

Von Frank Schairer

"Deutscher Meister ist nur der RRK, nur der RRK", sangen Fans und Mannschaft nach dem lang ersehnten Erfolg in Hamburg. Das Hockey-Team der Herren hat es geschafft und ist, wie berichtet, nach 29 Jahren wieder nationaler Titelträger im Hallenhockey. Gemeinsam mit den Damen, die im Halbfinale scheiterten, den Blick aber nach vorne richten, wurde der Erfolg gebührend gefeiert. Von verschiedenen Seiten erhielt der RRK für seine Leistung in Hamburg Anerkennung: Die Rüsselsheimer seien die beste der vier Mannschaften des Turniers gewesen und hätten den Titel völlig verdient geholt, lautete der Tenor.

Kai Stieglitz, der die Erfolge der 1970er Jahre als Fan miterlebte, sagte: "Es ist toll, dass wir dem Verein zum 100-jährigen Bestehen den Deutschen Meistertitel schenken konnten." Für den RRK-Trainer war es die zweite Finalteilnahme in seinen bisherigen acht Jahren im Amt. Im Jahr 2000 gab es eine knappe 3:4-Niederlage gegen den Dürkheimer HC. Nur die beiden Domke-Brüder standen damals im Aufgebot.

Der Titelgewinn 2008 ist auch Resultat der guten Jugendarbeit beim RRK. "Gerade der Jahrgang 1983 hat viele Talente hervorgebracht, mit denen wir arbeiten konnten. Diese qualitativ hochwertige Ausbildung hat sich nun bezahlt gemacht", so Stieglitz und weiter: "Die Mannschaft ist sicherlich auch durch die Erfahrung meines Unfalls gereift und enger zusammengewachsen." Mannschaftliche Geschlossenheit und Teamgeist waren also die entscheidenden Faktoren beim neuen Deutschen Meister. Seine Genialität aufblitzen ließ einer der Erfahrenen: Sowohl im Halbfinale gegen die bärenstarken Berliner als auch im Finale führte Oliver Domke die Mannschaft. Und das, obwohl er berufsbedingt nicht immer trainieren konnte. Über ihn sagte sein Trainer: "Er ist ein herausragender Sportler, ich bin fest überzeugt, dass er auch in jeder anderen Sportart Erfolg gehabt hätte."

Eines der Toptalente ist sicherlich der 20 Jahre alte Torhüter Nicolas Jacobi. Für ihn ist der Titelgewinn sein erster großer Erfolg seiner noch jungen Laufbahn. Der U21-Nationaltorhüter hat unter den Augen der Bundestrainer zwei ausgezeichnete Spiele beim Finalturnier abgeliefert. Im Kreise seiner Mitspieler kostete er den großen Erfolg voll aus. In der Kabine und unter der Dusche feierten die RRK-Spieler, was das Zeug hielt, nur gestört von der Dopingkontrolle, die zwei Spieler des RRK anstandslos ablegten.

Auf dem Parkplatz ging die Feier weiter. Lautstark sangen die frisch gebackenen Deutschen Meister Hymnen auf ihren Verein. Die anschließende Busfahrt wurde ein feucht-fröhliches Fest mit Fans und Angehörigen. Bier und Sekt flossen in Strömen. "Sieben Stunden dauerte die Fahrt nach Rüsselsheim, wir haben jeden der 500 Kilometer genossen", erzählt Nico Jacobi. Unterwegs wurde gesungen, und Mirko Fuchs griff zum Mikro, um sein persönliches Erfolgstagebuch des Wochenendes vorzutragen – seine Teamkollegen fielen vor Lachen fast von den Sitzen. So wie die weite Strecke, so nahm auch das Feiern kein Ende. Gegen 0.30 Uhr erreichte der Tross das Klubhaus, wo einige Fans das Team in Empfang nahmen. Da das Klubhaus leider schon geschlossen war, ging die Feier in einer Bar bis in die späte Nacht weiter.

Es war ein unvergesslicher Tag für das junge Hockey-Team des Rüsselsheimer RK. Auch im Rahmen eines offiziellen Empfangs im Bootshaus gestern Abend wurde der vierte Deutsche Meistertitel im Hallenhockey noch einmal gebührend gefeiert.

Jubel beim RRK nach dem Abpfiff des Finales und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft


Aus "Main-Spitze" vom 12.02.2008:

Mit dem Wimpel im Bett

RRK-Hockeyspieler nach 29 Jahren wieder reif für den DM-Titel

Als Kai Stieglitz am morgen danach gegen 6 Uhr das erste Mal die Augen aufmachte, wurde ihm rasch bewusst, dass er nicht geträumt hatte. Neben ihm im Bett lag er, der blaue Wimpel des Deutschen Meisters, den der Trainer und seine Spieler vom Rüsselsheimer RK bei der 47. Hallenhockey-Endrunde in Hamburg errungen hatten.  

Von Martin Krieger

Dass das Objekt der Begierde, mit der die männliche Fraktion im Ruder-Klub 08 letztmals vor 29 Jahren zur Wanddekoration im "Bootshaus" beigetragen hatte, so schnell dort aufgehängt wird, ist laut Stieglitz unwahrscheinlich. "Nachdem ich mich in der Nacht durchgesetzt und ihn zuerst mitgenommen habe, sind nun erst mal die Spieler an der Reihe." Dass dieser Gegenstand am Untermain, den die hessische Reisegruppe quietschvergnügt am frühen Montag gegen 0.30 Uhr erreichte, hohe Anziehungskraft ausübt, ist verständlich. "Beim letzten Titelgewinn habe ich noch Papierschnitzel gestreut, und Herrentitel sind nun mal etwas Besonderes", sagt Stieglitz und macht die Dimension des Erreichten trotz stattlicher Erfolge der Damen deutlich - nicht zuletzt im 100. Jubiläumsjahr.

Viel intensiver als der 40 Jahre alte Trainer, der nach 15-jährigem Wirken seinen bislang größten Erfolg feierte und während der Rückreise mit vielen Glückwunsch-SMS eingedeckt wurde, ist Martin Müller der Rüsselsheimer 17:8-Coup gegen den Gladbacher HTC 1979 in Eppelheim bei Heidelberg in Erinnerung. "Ich denke, ich habe drei Tore gemacht. Die Gladbacher hatten im Halbfinale TG Frankenthal für uns aus dem Weg geräumt und sich dabei verausgabt", erzählt der RRK-Abteilungsleiter.

Entsprechend erleichtert und gerührt war auch Müller am Sonntag, als die Durststrecke nach dem finalen 6:3 gegen Schwarz-Weiß Neuss überwunden war. "Ein langer Weg hat endlich zum Ziel geführt. Der Glaube daran war eigentlich immer da. Aber dass es ausgerechnet jetzt passieren würde, war nicht zu erwarten. Vor drei Jahren in Duisburg haben wir im Halbfinale gegen Harvestehude eine Halbzeit Hockey vom anderen Stern gespielt - aber eben nur eine Halbzeit. Und auch vor acht Jahren in Essen waren wir nominell stärker besetzt." Seinerzeit ging das Finale gegen den Dürkheimer HC 3:4 verloren.

Warum sich die Träume anno 2005 in der Verlängerung und im Vorjahr in der zweiten Halbzeit der Vorschlussrunde in Rauch auflösten, während diesmal keine große Schwäche zu erkennen war, führt Stieglitz auf den 26. August 2007 zurück. "Durch meinen Autounfall haben sich viele Dinge verändert, allen voran ist die Mannschaft gereift und enger zusammengerückt." Oder wie es Jan Petersen, nach der verpassten Rückkehr in die Feld-Bundesliga in Nürnberg von Christian Minar zum neuen Kapitän bestimmt, formulierte: "Wir sind eine krass eingeschworene Gemeinschaft."

Zu dieser gehört auch weiterhin Oliver Domke. Obwohl der Ausnahmestürmer nach vielen intensiven Hockeyjahren dem Beruf inzwischen den Vorrang gibt, aber auch andere Prioritäten setzt und deshalb maximal ein Trainingsbesuch pro Woche drin ist. "Wenn die Mannschaft damit irgendwann nicht mehr klar kommen sollte, ist das auch okay. Den Europacup nächstes Jahr würde ich sehr gerne mitnehmen", sagte der WM-Siegtorschütze von 2002.

Dass sich alle "Helden von Hamburg" auf dieses Ereignis im Februar 2009 mehr freuen, als auf die Wiederaufnahme der Feldrunde, ist nachvollziehbar. Der Alltag dort heißt zweite Liga, und der Aufstiegszug ist wohl abgefahren. Trotzdem will Stieglitz in 14 Tagen mit der Aufwärmphase beginnen. "Wir werden die Zeit nutzen, um uns schon für die kommende Runde einzuspielen und dann den nächsten Angriff zu starten." Klingt so, als wäre da jemand trotz einer Nacht mit dem blauen Meisterwimpel noch längst nicht befriedigt ...


Aus "Main-Spitze" vom 13.02.2008:

Genau 29 Jahre auf diesen Erfolg gewartet

RRK ehrt unter großem Jubel seine Hockey-Helden / Rüsselsheim führt ewige Meisterliste an

Von Detlef Volk

Die lange Reihe der blauen Meisterwimpel im Eingangsbereich der RRK-Vereinsgaststätte hat männlichen Zuwachs bekommen: Nach 29 Jahren wird wieder ein Meisterschaftswimpel der Hockeyherren die Wand zieren. Am Montag traf sich die Hockeyabteilung zur spontanen Meisterschaftsfeier im "Bootshaus". Auf dem Parkplatz stapelten sich fast die Autos, viele Freunde und Mitglieder des Rüsselsheimer Ruder-Klubs wollten den Erfolg einfach mitfeiern. Den Parkplatz hatten sich auch die frisch gekürten Meister als Treffpunkt ausgesucht. Von dort wurde unter lauten Meistergesängen ins Bootshaus marschiert.

Nach dem Einzug in den Nebenraum mit Jubel und Beifall für die neuen Deutschen Hallenhockeymeister ergriff kurz Abteilungsleiter Martin Müller das Wort. Heute könne ein "nicht ganz unbedeutender Erfolg" gefeiert werden, stapelte er ganz tief. Auf den Meistertitel sei lange Jahre hingearbeitet worden. Beim letzten großen Erfolg in der Halle 1979 habe er noch selbst mitgespielt, erinnerte Müller.

Natürlich kamen auch die Frauen mit ihrem dritten Platz nicht zu kurz. "Immerhin haben wir nur gegen den Deutschen Meister verloren", sah Müller alles ganz positiv. Auch der Blick auf die ewige Liste der Deutschen Meister sei für den RRK beruhigend. Mit 24 Titeln der Aktiven führe Rüsselsheim jetzt "sehr sicher" vor Berlin mit nur 21 Meisterschaften.

Bevor sich Oliver Domke als bester Spieler und Torschützenkönig zusammen mit der Mannschaft unter lauten Europapokal-Rufen feiern ließ, dankte Müller allen Helfern und Trainern für ihren Einsatz. Nur mit dieser Basisarbeit seien solche Erfolge zu feiern, dass Männer und Frauen gleichzeitig in der Endrunde der Meisterschaft mitspielen können. Dabei habe der Klub nur 430 Hockeyspieler, andere Vereine könnten auf 1000 Mitglieder zählen. Unter den Gästen war auch Oberbürgermeister Stefan Gieltowski, der die Endrunde persönlich in Hamburg mitverfolgt hatte. Nach den Spielen in der Halle genoss er ebenfalls den Jubel beim Klub. Die Stadt Rüsselsheim wird ihre Meister dann noch gebührend mit einem Empfang im Rathaus ehren.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 13.02.2008:

Hockey-Könige tanzen auf den Tischen

RRK-Herren: Spieler feiern Deutsche Hallen-Meisterschaft ausgelassen im Bootshaus – Veteranen von 1979 feiern mit

Von Frank Schairer

36 Stunden nach dem Finaltriumph in Hamburg sind die frisch gebackenen Deutschen Meister am Montagabend im heimischen Bootshaus offiziell empfangen worden. Im Gepäck hatten die Hockey-Männer um Trainer Kai Stieglitz den begehrten "blauen Wimpel". Nach den vielen großen Erfolgen der RRK-Frauen in den vergangenen Jahren haben nun die Männer den Lohn für Trainingsmühen und konzentriertes Arbeiten erhalten. "Die Jungs haben es verdient", sagte Kai Stieglitz, der den Meisterwimpel in der Nacht mit nach Hause genommen hatte und ihn am liebsten nicht mehr hergegeben hätte.

Mit einer kurzen Ansprache begrüßte Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller die Spieler. Es sei ein lang gehegter Wunsch gewesen, der jetzt endlich in Erfüllung gegangen sei. Mannschaftskapitän Jan Petersen ehrte auch die Spieler, die nicht im Kader für Hamburg standen, aber in der ganzen Saison Leistung gezeigt hatten. Timo Lehner, Christian Schmolke, Moritz Frank und Justus Kölln erhielten aus den Händen ihres Kapitäns die Nadel des Deutschen Hockey-Bunds.

Auch die Stadt Rüsselsheim in Person von Oberbürgermeister Stefan Gieltowski wird das erfolgreiche Hockeyteam in der kommenden Woche zu einem Empfang einladen. Doch zunächst wurde im Vereinsheim auf den Titelgewinn angestoßen. Die Spieler, die alle rote T-Shirts mit der Aufschrift "Deutscher Hallenhockey-Meister 2008" trugen, machten mit dem Feiern da weiter, wo sie in der Nacht zuvor aufgehört hatten.

Mitten ins Getümmel stürzte sich auch RRK-Legende Fritz Schmidt. Auch er war in Hamburg beim Finalturnier als Fan mit dabei. Der Fünfundsechzigjährige hatte in dieser Saison zwar nicht viele Spiele gesehen, aber er wollte sich das Spektakel nicht entgehen lassen, da es ja beide Rüsselsheimer Mannschaften geschafft hatten. "Das Halbfinale gegen Berlin war ein unglaubliches Spiel, und dann haben wir es geschafft, im Finale noch einen draufzusetzen", schwärmte Schmidt am Montag. "Es freut mich besonders für Olli Domke, dass er es geschafft hat, einen Deutschen Meistertitel zu holen." Fritz Schmidt gehörte zu der Mannschaft, die vor 29 Jahren den letzten Hallentitel nach Rüsselsheim holte.

Neben ihm im Bootshaus stand Fritz Schneider, der sein erster Jugendtrainer war. Er ist zum hundertjährigen Bestehen des Vereins in diesem Jahr 60 Jahre im Hockey aktiv. Beide wissen, welche Verdienste der ehemalige Trainer Berti Rauth um die Jugendarbeit im Verein und damit auch um den aktuellen Erfolg hat. "Er hat 1982/83 damit begonnen, sich intensiv um die Nachwuchsspieler zu kümmern", erinnert Schmidt. Auch Rauth gehörte zum Meisterteam von 1979.

RRK-Trainer Kai Stieglitz drückte Fritz Schmidt ein altes Programmheft und einen Ordner in die Hand. Das Heft stammt aus dem Jahr 1979, von der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in Heidelberg. Verblüfft blätterte Schmidt darin, und schon wurden die alten Zeiten lebendig. Kai Stieglitz hatte in seinem Ordner auch alle Zeitungsartikel der damaligen Zeit gesammelt. Das Meisterfoto 1979 zeigt Fritz Schmidt und seine Teamkollegen mit den damals modernen Schnurrbärten.

Die heutige Generation hingegen trug rot-gelbe Kronen auf dem Kopf und freute sich ausgelassen über den vierten Hallentitel der Vereinsgeschichte. Die Spieler kletterten auf Stühle und Tische. Sie sangen und klatschten und zeigten, dass sie auch beim Feiern große Klasse sind.


Aus "Main-Spitze" vom 22.02.2008:

Den fehlenden Titel noch geholt

Empfang der Stadt für die Damen- und Herren-Hockeymannschaften

Von Markus Jäger

Allen Grund zum Feiern hat in diesem Jahr der Rüsselsheimer RK, schließlich wird der Verein stattliche 100 Jahre alt. Ein ganz besonderes Geschenk konnten die Hockey-Herren unter Trainer Kai Stieglitz nun schon zu Beginn des Jahres abliefern: den Gewinn der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg. Aus diesem Anlass hatte die Stadt zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen, bei dem neben den Herren auch die Hockeydamen des RRK für ihren dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der Hansestadt gefeiert wurden.

"In einem Jubiläumsjahr kann man nicht früh genug anfangen, Geburtstagsgeschenke zu organisieren", freute sich Oberbürgermeister Stefan Gieltowski als ausgewiesener Hockeyfan über den Titelgewinn der Hockeyherren, auf den die Rüsselsheimer 29 Jahre lang warten mussten.

Blumen für die Deutschen Meister: Die RRK-Herren freuen sich über die Ehrung durch OB Stefan Gieltowski

Einige Spieler aus der Meistermannschaft von 1979 waren sogar zu dem Empfang erschienen und gratulierten dem frisch gebackenen Deutschen Meister zum unerwarteten Titelgewinn. Diesen Erfolg hatten viele im Vorfeld am ehesten den Frauen zugetraut, für die es in diesem Jahr nicht ganz reichte, doch ein dritter Platz "im Jahr eins nach Bertie Rauth", dem Vorgänger des jetzigen Trainers Benedikt Schmidt-Busse, sei ja auch nicht zu verachten, so Gieltowski, der es sich nicht hatte nehmen lassen, die beiden Mannschaften zu den Meisterschaften zu begleiten und vor Ort anzufeuern. Als "kleinen Treppenwitz der örtlichen Sportgeschichte" bezeichnete der OB die Tatsache, dass die beiden Brüder Christian und Oliver Domke in ihrer erfolgreichen Karriere unter anderem schon den Weltmeistertitel erringen konnten, aber bisher noch nie Deutscher Meister waren. Um solche Erfolge auch in Zukunft möglich zu machen, wolle die Stadt weiterhin gute sportliche Voraussetzungen schaffen, so Gieltowski weiter.

Für die Unterstützung von Seiten der Stadt bedankte sich ein sichtlich stolzer Vorsitzender des RRK, Prof. Dr. Dietmar Klausen, im Rahmen des Empfangs. Auch er freute sich über den "fantastischen Erfolg", den die Damen und Herren der Hockeyabteilung errungen haben. Äußerst angetan war Klausen auch von der musikalischen Umrahmung durch die "Swingles" von der Immanuel-Kant-Schule, weshalb er die Gruppe auch gleich für die Akademische Feier des RRK am 26. Juli engagierte.


Die Ergebnisse der sechs Top-Spiele in der Sporthalle Hamburg
 

Samstag, 09.02.2008 Halbfinale Damen

Berliner HC - Rot-Weiss Köln   11:8 n. V. (8:8, 5:4)

Der Club an der Alster - Rüsselsheimer RK   7:2 (6:0)

 

Samstag, 09.02.2008 Halbfinale Herren

Berliner HC - Rüsselsheimer RK   5:6 n. V. (4:4, 0:3)

Der Club an der Alster - Schwarz-Weiß Neuss   4:5 (2:0)

 

Sonntag, 10.02.2008 Endspiele Damen und Herren

Damen: Berliner HC - Der Club an der Alster   3:6 (0:4)

Herren: Rüsselsheimer RK - Schwarz-Weiß Neuss   6:3 (4:1)


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