Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Endphase der Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft 2007 der Damen

Bundesligarunde 2006/2007

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 29.01.2007:

RRK hilft seinem Nachbarn Eintracht

Hallenhockey: Weil der Primus in Nürnberg gewinnt, bleiben Frankfurterinnen erstklassig

Von Jörg Monzheimer

Die Damen des Rüsselsheimer RK sind in der Hallenhockey-Bundesliga Süd als souveräner Erster über die Ziellinie gegangen. Der neunfache deutsche Meister holte 27 von 30 möglichen Punkten, lediglich beim TSV Mannheim musste sich das Team von Trainer Berti Rauth geschlagen geben.

Selbst zwei Niederlagen am Abschluss-Wochenende hätten an Platz eins nichts mehr geändert, weil Verfolger Münchner SC am Samstag beim TSV Mannheim gepatzt hatte. Der RRK gab sich jedoch keine Blöße und ließ einem 11:1 (4:1)-Sieg bei Aufsteiger Mannheimer HC einen 6:3 (4:1)-Sieg bei der HG Nürnberg folgen.

Mit dem Sieg in Nürnberg leistete der Rüsselsheimer RK zudem der Frankfurter Eintracht Schützenhilfe. Nach dem Sieg im Abstiegsduell gegen Nürnberg gewann die Eintracht auch gegen den TSV Mannheim und bleibt erstklassig.

Im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft trifft der RRK am kommenden Wochenende auf das Team des TuS Lichterfelde, das am Wochenende einen Fünf-Punkte-Rückstand auf Zehlendorf 88 noch aufholte.

Mannheimer HC – Rüsselsheimer RK 1:11 (1:4). Der Aufsteiger aus Mannheim blieb gegen den RRK wie schon im Hinspiel chancenlos. Damals hatte es eine 1:9-Niederlage gesetzt, und auch diesmal gab es durchaus eine Parallele zum Spielverlauf Anfang Dezember. In den ersten Minuten konnte der MHC noch mithalten, die frühe Führung durch Irene Balek per Ecke glich Vanessa Blink in der fünften Minute ebenfalls mit einer Standardsituation aus. Danach dauerte es allerdings bis zur 15. Minute, ehe Irene Balek der zweite RRK-Treffer gelang.

Die Mannheimerinnen begingen den Fehler, offen mitspielen zu wollen, was ihnen über die Distanz von 60 Minuten jedoch noch nicht gelingt. Bis zur Pause sorgten Nina Günther (18.) und Katharina Schultz (29.) für eine beruhigende Führung.

Nach dem Seitenwechsel bekamen die knapp 90 Zuschauer dann die Treffsicherheit von Silke Müller und Irene Balek vorgeführt. Besonderen Gefallen dürfte Rauth an den RRK-Ecken gefunden haben, denn immerhin fünf von zehn landeten im gegnerischen Gehäuse.

HG Nürnberg – Rüsselsheimer RK 3:6 (1:4). Die HG Nürnberg stand gegen den RRK mächtig unter Druck, weil sie einen Sieg benötigte, um sicher zu gehen, dass Frankfurt nicht mehr vorbeiziehen kann. „Dafür, dass es für die HG ein Abstiegsspiel war, hat sie bei weitem nicht so engagiert gespielt, wie es zu erwarten gewesen wäre. Nach der Niederlage bei der Eintracht war die Mannschaft noch reichlich demoralisiert“, berichtete Physiotherapeutin Hanne Zöller.

Der RRK hatte das Spiel jederzeit im Griff und konnte ruhig aufbauen, der Widerstand der Fränkinnen hielt sich in Grenzen. Dem Spitzenreiter war es freilich auch gelungen, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Nina Günther fehlte im übrigen wegen einer Zerrung.

Die Erste Damenmannschaft des RRK in der Hallensaison 2006/2007, Erster der Südgruppe der Hallen-Bundesliga und damit im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft dabei (hinten: Physio Hanne Zöller, Katharina Schultz, Lena Jacobi, Vicky Krüger, Eva Frank, Lena Schüder, Irene Balek, Barbara Vogel, Trainer Berti Rauth, Betreuer Thomas Blivier; vorn: Mandy Haase, Lydia Haase, Nina Günther, Vera Battenberg, Meike Acht, Silke Müller, Julia Hahn)

Viertelfinale am 04. Februar 2007, 14.00 Uhr, in Rüsselsheim: Rüsselsheimer RK - TuS Lichterfelde

Aus "Main-Spitze" am 02.02.2007:

"Respekt, aber ganz sicher keine Angst"

Hockeydamen hatten 2004 viel Mühe mit "TuSLi"  

kri.- Es gibt Gegner, die wecken ungute Erinnerungen. Fast exakt drei Jahre ist es her, dass die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK als klarer Favorit ins Play-off-Viertelfinale der deutschen Hallenmeisterschaft gingen, um dann via Verlängerung mit Glück und Geschick die Endrunde zu erreichen. Da nur eines der fünf RRK-Heimspiele in dieser Phase des Titelrennens - die Auswärtsaufgaben 2001 beim Berliner HC (2:4) und 2006 beim Club an der Alster (3:4) blieben ungelöst - erst per Zusatzschicht bewältigt wurde, hätte mancher RRK-Freund auf dem Weg zur Endrunde in Hamburg am Sonntag (14 Uhr) lieber Zehlendorf 88 (trotz Bundesliga-Toptorjägerin Kerstin Holm/45) anstelle von TuS Lichterfelde im Dicken Busch gesehen.

Berti Rauth fürchtet das Wiedersehen mit dem Ostgruppen-Zweiten nicht, obwohl dieser vor dem abschließenden Doppelspieltag noch fünf Punkte hinter dem Stadtrivalen "Z 88" zurückgelegen hatte. "Dass die das noch gedreht haben, hat mich nicht überrascht. TuSLi ist ein gut strukturiertes und gefestigtes Team. Wir haben Respekt, aber ganz sicher keine Angst", sagt der RRK-Trainer - wohl wissend, dass beim Gast aus der Hauptstadt vieles von Sonja Lehmann abhängt. Die Nationalspielerin, am Sensations-Olympiasieg ´04 in Athen beteiligt, war im Februar des gleichen Jahres beim 6:5-Sieg des RRK dreimal erfolgreich. "Von ihren Stärken und Ideen profitiert Lichterfelde deutlich. Sie ist individuell stark und schießt inzwischen auch die Ecken", erläutert Rauth. Mit deren 21 (von insgesamt 66) Saisontoren kann Irene Balek gut mithalten: Die RRK-Strafeckenspezialistin steht mit 22 Bundesligatreffern zu Buche.

Dass die Österreicherin mit einem getapten Knöchel spielt, war zuletzt nicht erkennbar. Dafür sorgt sich Rauth um Nina Günther, die nach ihrer am Samstag in Mannheim erlittenen Zerrung im Donnerstag-Training testen wollte. Dass sein Kollektiv nach dem Ausfall der Haase-Schwestern auch diese Schwächung verkraften kann, davon ist Rauth überzeugt: "Das Team hat Qualität und den Ehrgeiz, nochmal etwas zu dokumentieren, nachdem uns der Weg zur Endrunde im Vorjahr versperrt war. Und ich freue mich darauf, hier noch einmal etwas leiten und lenken zu können." Dass Rauth im Erfolgsfall auf eine positive Abschiedstournee hoffen kann, liegt in der Erinnerung an den aktuellen Gegner begründet: Der Viertelfinalsieg 2004 über Lichterfelde mündete im achten DM-Titel ...


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 02.02.2007:

Keine Bange vor den Gegnern

Hallenhockey-Teams des RRK peilen Halbfinals an / Vogel geht

Von Annette Seitz

Wenn eine Mannschaft nach zehn Spieltagen mit drei Punkten Vorsprung die als stärkste Gruppe der Hallenhockey-Bundesliga geltende Südstaffel als Erster abschließt, kann nicht viel schief gegangen sein. "Das sehe ich genauso", sagt Kai Stieglitz, Trainer des Rüsselsheimer RK, dessen Spieler am nächsten Samstag (15.30 Uhr, Sporthalle Dicker Busch) zum Playoff-Viertelfinale die Zehlendorfer Wespen erwarten. Entsprechend geht das Team mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein in die Partie. Schließlich haben die vergangenen Spiele gezeigt, dass der RRK immer dann noch eine Schippe drauf legen konnte, wenn er es musste. "In den wichtigen Spielen gegen starke Gegner haben wir unsere Leistung gebracht", sagt Stieglitz. "Deshalb ist mir vor Zehlendorf auch nicht bange", so der Trainer weiter, der trotz einer gebrochenen Mittelhand erneut auf Nico Hosang bauen kann. Freilich warnt Kai Stieglitz auch vor dem "unangenehmen Gegner", der eine spezielle Raumdeckung spiele und in dessen Reihen vor allem der Ausnahmekönner Florian Keller stehe. Den Stürmer, ein Spross aus der Berliner Hockey-Dynastie Keller, in den Griff zu bekommen, sollte dann auch eine der vordringlichsten Aufgaben des RRK sein, um nicht - wie im vergangenen Jahr - schon im Viertelfinale den Traum von der Meisterschaft begraben zu müssen.

Sparsam geplant

Diesen Traum haben auch die Spielerinnen des RRK, die, wie die männlichen Kollegen, als souveräner Gruppensieger in die Playoffs eingezogen sind. Allerdings tragen die Frauen ihr Viertelfinale einen Tag später als die Männer, am Sonntag (14 Uhr, Sporthalle Dicker Busch), gegen den TuS Lichterfelde aus. Dass dem Publikum keine Doppelveranstaltung an einem Tag geboten wird, begründet RRK-Teamchef Thomas Blivier mit Fairplay den Gegnern gegenüber. Diese würden nämlich, um Kosten zu sparen, an einem Tag an- und abreisen wollen. Um das zu ermöglichen, sei eine späte Anstoßzeit notwendig. "Wenn wir Samstag oder Sonntag um 11 und 13 Uhr gespielt hätten, hätte eine Mannschaft schon am Vortag anreisen müssen", sagt Blivier - mit entsprechenden Übernachtungskosten, die die klammen Hockeyvereine gerne sparen.

Althoff sagt Rauth-Nachfolge ab

So oder so geht Blivier von einer guten Kulisse aus, nicht zuletzt, weil es nicht mehr oft vorkommen wird, dass das Publikum Berti Rauth seine Aufwartung machen kann. Die Suche nach einem Nachfolger für den Trainer, der im Sommer zu Alster Hamburg wechselt, gestaltet sich erwartungsgemäß schwierig, eine Absage hat sich Rüsselsheim schon eingehandelt. Thorsten Althoff, früherer Spieler und Trainer des RRK, musste wegen anderweitiger Verpflichtungen passen. Einig sind sich die Spielerinnen darin, dass sie ihrem Erfolgscoach einen schönen Abschied bereiten wollen. Zumal die Endrunde um die deutsche Meisterschaft ausgerechnet in Hamburg, der Stadt des künftigen Arbeitgebers von Rauth, ausgetragen wird. Wobei viele Rüsselsheimerinnen den Schock über den Abschied ihres Trainers noch nicht verdaut haben. So habe auch nur ein Teil des Teams die Parole "Jetzt erst recht" ausgegeben, erzählt Blivier. Der andere hadere immer noch mit der Entscheidung Rauths. "Sie fragen sich, wie es wohl weitergeht."

Die Gedanken um die Zukunft sollten im Viertelfinale allerdings nicht leistungslimitierend wirken. Wenn auch die Nachricht, dass in Torfrau Barbara Vogel eine Leistungsträgerin den Verein im Sommer verlassen wird, der Stimmung nicht gerade förderlich ist. Vogel wird sich aus beruflichen Gründen ein Jahr im Ausland aufhalten.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 03.02.2007:

Nina Günther ist bei den Rüsselsheimerinnen im morgigen Viertelfinale dabei

mzh - Wartet auf die Damen des RRK auf dem Weg zur deutschen Endrunde ein hartes Stück Arbeit? Ausgeschlossen ist das nicht, denn beim letzten Vergleich mit TuS Lichterfelde hatten die Rüsselsheimerinnen einige Mühe, ehe der 6:5-Erfolg nach Verlängerung feststand.

Am morgigen Sonntag um 14 Uhr kommt es nun in der Sporthalle Dicker Busch zur Neuauflage des Viertelfinal-Spiels von 2004. Das weckt beim RRK allerdings nicht nur Erinnerungen an eine umkämpfte Partie, sondern ist zugleich ein gutes Omen: Am Ende sicherte sich Rüsselsheim nach einem 7:1 gegen Gladbach und einem 4:3 im Endspiel gegen Mannheim den achten seiner mittlerweile neun Hallen-Titel.

Einfach dürfte es auch diesmal nicht werden, weil Lichterfelde rechtzeitig in Form gekommen scheint. Die Hauptstädterinnen haben am vergangenen Wochenende einen Fünf-Punkte-Rückstand auf Zehlendorf 88 aufgeholt und nach mäßigem Saisonstart merklich an Stabilität gewonnen. Positiv ausgewirkt hat sich für die Mannschaft die Rückkehr der auch international erfahrenen Sonja Lehmann.

Angesichts der guten Verfassung des RRK ist Betreuer Thomas Blivier jedoch nicht bange. „Angst haben wir vor Lichterfelde nicht, aber eine tüchtige Portion Respekt. Vor einer Mannschaft, die dem Berliner HC einen Punkt abnimmt, muss man gewarnt sein“, meint Blivier.

Er rechnet damit, dass Lichterfelde mit einem Fünfer-Block aus einer verstärkten Abwehr heraus agieren wird. Den RRK ficht dies indes nicht an. „Wir werden versuchen, unser Spiel aufzuziehen“, kündigt der erfahrene Betreuer an.

Für die Rüsselsheimerinnen spricht auch die Statistik, denn zu Hause hat der RRK in der Halle noch kein Viertelfinale verloren. Auswärts ging es erst zwei Mal schief, 2001 beim Berliner HC (2:4) und 2006 beim Club an der Alster Hamburg (3:4).

Sofern das Halbfinale erreicht wird, bekommt es der RRK mit dem Sieger aus der Partie Rot-Weiß Köln gegen Titelverteidiger Alster Hamburg zu tun. In den beiden anderen Viertelfinalspielen stehen sich Harvestehude und ETUF Essen sowie der Berliner HC und der Münchner SC gegenüber.

Über den möglichen Halbfinal-Gegner macht sich der RRK derzeit allerdings noch keine Gedanken. „Wir wollen erst einmal die nächste Aufgabe lösen“, gilt die Konzentration dem morgigen Match gegen Lichterfelde. Wieder mit von der Partie ist Stürmerin Nina Günther, die sich beim Mannheimer HC eine Zerrung zugezogen hatte und in Nürnberg passen musste. „Die Zerrung ist inzwischen abgeklungen“, berichtet Blivier, der hofft, dass die Verletzung nicht aufbricht. Mit Ausnahme von Lydia und Mandy Haase steht Trainer Berti Rauth der gesamte Kader zur Verfügung, Ausfälle plagen ihn derzeit nicht.

Vor Rauths zumindest vorerst letzten Hallenspielen mit dem Rüsselsheimer RK ist das Team in guter Form, in neun von zehn Partien dieser Spielzeit ging es als Sieger vom Feld. „Die Mannschaft ist ziemlich stabil und ehrgeizig und will unbedingt noch mal was reißen“, beschreibt es Thomas Blivier, daher soll für den RRK auf keinen Fall im Viertelfinale Schluss sein.


Viertelfinale Damen

Samstag, 3. Februar, 15.00 Uhr, Conergy-Halle, Barmbeker Straße 109: Harvestehuder THC (Nord 1) - ETUF Essen (West 2) - 9:7 n. 7m (6:5; 5:5; 4:2)

Samstag, 3. Februar, 15.00 Uhr, RWK-Halle, Olympiaweg 1: RW Köln (West 1) - Club an der Alster (Nord 2) - 7:6 (3:4)

Sonntag, 4. Februar, 12.00 Uhr, Sporthalle Schöneberg, Sachsendamm 12: Berliner HC (Ost 1) - Münchner SC (Süd 2) - 14:4 (3:2)

Sonntag, 4. Februar, 14.00 Uhr, Sporthalle Dicker Busch, Hessenring 75: Rüsselsheimer RK (Süd 1) - TuS Lichterfelde (Ost 2) - 11:3


Aus "FAZ" vom 05.02.2007:

Gutes Omen für Rüsselsheimer Seriensieger

Von Daniel Schleidt

Rüsselsheim ist in erster Linie als Autostadt bekannt. Opel hat hier seinen Stammsitz, ist wichtiger Arbeitgeber und trägt den Namen des Ortes über die Grenzen der Region hinaus. Doch es sind nicht nur die Autos, die für die 60 000-Einwohner-Gemeinde stehen. Es ist auch der Hockeysport. Sowohl die Damen als auch die Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) haben am Wochenende vor eigenem Publikum ihre Viertelfinalspiele gewonnen und sind in das Endrundenturnier eingezogen, das am kommenden Wochenende in Hamburg ausgetragen wird. Mit diesem Erfolg haben die Spieler des RRK wieder einmal den Ruf Rüsselsheims als Hockeyhochburg unterstrichen. Unter den acht Teams, die sich für das "Final Four" in Hamburg qualifiziert haben, stellen nur der Berliner HC und der RRK je zwei Mannschaften. Bedenkt man die begrenzten finanziellen Mittel, die dem RRK im Wettstreit mit den potenteren Klubs vor allem im Norden einen Wettbewerbsnachteil verschaffen, ist schon der Einzug in die Endrunde ein großer Erfolg.

Am Samstag traten die Herren in Vorlage. Vor einer Woche hatte sich das Team um Weltmeister Oliver Domke den Gruppensieg im Süden und ein Heimspiel gegen den Ost-Zweiten gesichert. Im Spiel gegen die Zehlendorfer Wespen reichten den Rüsselsheimern starke 25 Minuten, um sich den Sieg zu sichern. Zwischen der 16. und 40. Minute wandelten sie einen 1:2-Rückstand in eine 7:2-Führung um. Beim Stand von 8:2 nahm Wespen-Trainer Kai Britze den Torwart vom Feld, und die Berliner kamen, vor allem dank des bei Strafecken treffsicheren Nationalspielers Florian Keller, nochmal auf 8:5 heran. "Doch außer bei den Strafecken waren die Zehlendorfer nicht mehr sonderlich gefährlich", meinte Trainer Kai Stieglitz. Nun treffen die Rüsselsheimer im Halbfinale auf den West-Meister Crefelder HTC, der im Viertelfinale UHC Hamburg besiegte.

Doch zuvor werden die Zuschauer in Hamburg die RRK-Frauen zu sehen bekommen. Gegen den Ost-Zweiten TuS Lichterfelde gab es einen nie gefährdeten 11:3-Sieg. "Wir hatten das Spiel in jeder Phase fest im Griff", sagte der Rüsselsheimer Mannschaftsbetreuer Thomas Blivier. Vor allem Olympiasiegerin Silke Müller stellte ihre Klasse unter Beweis, sie war an vielen Toren maßgeblich beteiligt. Schon 2004 hatten sich die Hessinnen im Viertelfinale gegen Lichterfelde durchgesetzt und waren danach Meister geworden. Vielleicht ist das ein gutes Omen. Die Mannschaft will sich unbedingt wieder für den Europapokal qualifizieren, schließlich haben sie dort mit 15 Erfolgen fast schon ein Abonnement auf den Titel. "Nur" neunmal haben die Hallenspezialistinnen bislang die Meisterschaft gewonnen. In diesem Jahr will die Mannschaft ihrem Trainer Berti Rauth, der sich nach 28 Jahren beim RRK nach Hamburg zum Club an der Alster verabschiedet und dort Jugendkoordinator wird, die zehnte Meisterschaft schenken. Auf dem Weg dorthin muss das Team den West-Meister Rot-Weiß Köln schlagen, der den Club an der Alster ausschaltete. "Das passt uns ganz gut, gegen die Hamburgerinnen wäre es vor deren Publikum sicherlich schwer geworden", so Blivier. Die Rüsselsheimer Reisegemeinschaft fährt also mit Titelhoffnungen im Gepäck nach Norden. "Wenn man beim Endrundenturnier dabei ist", findet Oliver Domke, "dann will man auch Meister werden." Das sagt er nicht nur stellvertretend für die Männer, sondern auch für die Frauen. Beide haben in der Halle schon oft den Titel gewonnen - im gleichen Jahr ist ihnen das allerdings noch nicht gelungen.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 05.02.2007:

Geschickte Bälle, freche Abschlüsse

Hallenhockey: Rüsselsheimerinnen dominieren mit 11:3 gegen Lichterfelde und fahren zur DM-Endrunde nach Hamburg

Von Jörg Monzheimer

So ausgelassen haben die Spielerinnen des Rüsselsheimer RK schon lange nicht mehr gejubelt. Direkt nach dem Abpfiff des Viertelfinales gegen TuS Lichterfelde bildeten sie einen Kreis und hüpften, als hätten sie soeben die deutsche Meisterschaft im Hallenhockey errungen. Ganz so weit ist es noch nicht, doch nachdem sie 2006 am mittlerweile entthronten Meister Club an der Alster Hamburg scheiterten, sind sie nun wieder bei der Endrunde dabei, von der sie in den Jahren 2002 bis 2005 stets mit dem begehrten Wimpel im Gepäck heimkehrten.

Im vorerst letzten Hallen-Heimspiel unter Trainer Berti Rauth, der vor der Partie noch bei einem Spaziergang rund um seine langjährige Wirkungsstätte Rückschau gehalten hatte, fertigte der RRK den Ost-Zweiten Lichterfelde souverän mit 11:3 (5:2) ab und trifft nun am kommenden Samstag um 14.15 Uhr im Halbfinale auf Rot-Weiß Köln. Da sich auch die RRK-Herren für die Endrunde qualifizierten, könnte in Hamburg eine ganz große Rüsselsheimer Hockey-Sause steigen.

„Wir haben aus bedrängten Situationen geschickte Bälle entwickelt, uns gegen das Raumpressing gut behauptet. Der freche Abschluss in der frühen Phase des Spiels hat uns Selbstvertrauen gegeben“, lobte Rauth den Auftritt seiner Mannschaft, die in der sechsten Minute durch die starke Eva Frank in Führung ging.

Die Nachwuchsspielerin hatte sich gegen zwei Berlinerinnen durchgesetzt und überlegt abgeschlossen, und nur drei Minuten später führte ein Foul an ihr zur ersten Strafecke für den RRK. Franks Schuss konnte Lichterfeldes Keeperin Friedericke Rosseck noch abwehren, doch nachdem Katharina Schultz den Rebound an den Pfosten gesetzt hatte, war wieder Frank zur Stelle und erhöhte auf 2:0.

In der temporeichen Anfangsphase führte die zweite RRK-Ecke in der zwölften Minute zum 3:0 durch Lena Jacobi, ehe Julia Weber nach Vorarbeit von Nationalspielerin Sonja Lehmann verkürzte. Lehmann zeigte ein paar Mal ihre Klasse, vermochte dem RRK aber ebenso wenig wie ihr Team dauerhaft Paroli zu bieten.

Silke Müller hatte in der 18. Minute nach feinem Solo das Auge für die mitgelaufene Nina Günther, die zum 4:1 einschob. Dem RRK bot sich noch eine Reihe weiterer Chancen, und hätte er sie alle genutzt, wäre für Lichterfelde ein Debakel herausgekommen.

Mit der dritten Ecke baute Irene Balek die Führung auf 5:1 aus (20.), der RRK attackierte früh und unterband so den Aufbau der Gäste, für die Svenja Lange aus einer unübersichtlichen Situation das 5:2 markierte (22.). An der ersten Ecke von Lichterfelde war RRK-Keeperin Barbara Vogel zwar noch dran, doch kullerte Sonja Lehmanns Ball in der 33. Minute ins Tor. Danach wurde es kurzzeitig ein wenig hektisch, ehe Katharina Schultz den Ball in der 36. Minute nach Zuspiel von Eva Frank zum 6:3 ins Tor stocherte und wenig später Frank selbst die Kugel im Rutschen ins Lichterfelder Gehäuse beförderte (38.).

In der 42. Minute glückte der von Silke Müller perfekt nach vorne geschickten Lena Schüder das 8:3, und vier Minuten später zeigte der RRK eine ganz freche Eckenkombination: Katharina Schultz legte den Ball einfach zu Hereingeberin Lena Jacobi zurück, die zum 9:3 traf.

Am Ende musste Lichterfelde wohl auch dem Tempo aus der ersten Hälfte Tribut zollen. Einen schön vorgetragenem Angriff über Nina Günther und Silke Müller schloss Meike Acht zum 10:3 ab (53.). Die fünfte Ecke für den RRK führte in der 60. Minute noch zu einem Siebenmeter, den Lena Schüder zum 11:3 verwandelte.

Fünf Ecken, fünf Tore – auch dies ist eine Quote, die Mut macht für die kommenden Aufgaben. Die Mannschaft wird sich mit dem Erreichen des Halbfinales jedenfalls nicht zufrieden geben, und auch Trainer Berti Rauth hofft auf eine Fortsetzung der Erfolgsstory. „Vielleicht können wir ja noch einen draufsetzen“, meinte er nach dem Schlusspfiff.

Tore: 1:0 Eva Frank (6.), 2:0 Frank (9./Ecke), 3:0 Lena Jacobi (12./Ecke), 3:1 Julia Weber (14.), 4:1 Nina Günther (18.), 5:1 Irene Balek (20./Ecke), 5:2 Svenja Lange (22.), 5:3 Sonja Lehmann (33./Ecke), 6:3 Katharina Schultz (36.), 7:3 Frank (38.), 8:3 Lena Schüder (42.), 9:3 Jacobi (46./Ecke), 10:3 Meike Acht (53.), 11:3 Schüder (60./Siebenmeter).

Eckenverhältnis: 5:2. Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Benjamin Göntgen (Bonn)/Stephan Peters (Essen).

Kader des Rüsselsheimer RK: Barbara Vogel (Julia Hahn) – Eva Frank, Irene Balek, Nina Günther, Vera Battenberg, Meike Acht, Silke Müller, Lena Schüder, Lena Jacobi, Katharina Schultz und Vicky Krüger.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 05.02.2007:

Frauen und Männer des RRK bei der Endrunde in Hamburg

Im Halbfinale um deutsche Hallenhockey-Meisterschaft am Samstag Crefelder HTC und Rot-Weiß Köln die Gegner

Von Annette Seitz

Sowohl die Männer als auch die Frauen des Rüsselsheimer RK haben sich am Wochenende für die Endrunde um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg qualifiziert. Die Männer setzten sich im Viertelfinale gegen die Zehlendorfer Wespen durch, die Frauen schlugen TuS Lichterfelde.

Es hat ein paar Sekunden gedauert, bis die Anspannung im Gesicht von Kai Stieglitz einem dünnen Lächeln gewichen war. Als feststand, dass die Männer des Rüsselsheimer RK (RRK) nach einem nervenaufreibenden Playoff-Viertelfinale und dem 8:5(5:2)-Sieg gegen die Zehlendorfer Wespen in die Endrunde der deutschen Hallenhockey-Meisterschaft eingezogen war, hat sich der Trainer des RRK allerdings nur kurze Zeit eine innere Auszeit nehmen können. Erst als die Physiotherapeutin der Rüsselsheimer Frauenmannschaft, Hanne Zöller, auf Stieglitz zustürmte, um ihn innig zu umarmen, ließ der Coach seinen Emotionen freien Lauf. Sekunden später stürmte er aufs Feld, um mit seiner Mannschaft ausgelassen den Erfolg zu feiern, der Balsam auf die Seelen von Spielern und Verantwortlichen war.

Denn nach dem Abstieg in die zweite Liga auf dem Feld hat der RRK unterm Dach bewiesen, dass er dort immer noch zu den etablierten Vereinen im Lande zählt. Der Einzug in die DM-Endrunde in Hamburg - im Halbfinale trifft Rüsselsheim am Samstag auf den Crefelder HTC - war die logische Konsequenz einer Hauptrunde, in der die Hessen ihre beeindruckende Hallenstärke unter Beweis gestellt hatten. "Wir treten als Mannschaft auf, wir kämpfen zusammen und spielen geschlossen. Und das zeichnet uns aus", erklärte der Rüsselsheimer Nico Hosang.

Mit jener Geschlossenheit war es dem RRK auch gelungen, die Berliner niederzuhalten. Bis zur Halbzeit hatte Rüsselsheim einen 5:2-Vorsprung herausgeholt, nach dem Seitenwechsel diesen bis zur 49. Minute auf 8:2 ausgebaut. Danach folgte zwar eine hektische Phase, in der Zehlendorf seinen Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Spiel nahm, die Berliner aber nur noch bis auf 5:8 heran kamen. "Wir hatten den größeren Willen", sagte Christian Domke, der sich neben seinem Bruder Oliver (2), Christian Minar, Sven Wohlfahrt, Nico Hosang (2) und Jan Petersen in die Torschützen-Liste eintrug. Für die Wespen trafen Keller (3), Marx und Waltenberg. "Jetzt ist alles möglich. Wer in Hamburg ist, kann auch deutscher Meister werden", so die Prognose von Domke, die seinem Trainer so aber nicht über die Lippen kommen wollte. "Ich will das nächste Spiel gewinnen", sagte Stieglitz. Zu frisch ist noch die Erinnerung an das Jahr 2005, als die Hessen auch als heimlicher Meisterschaftsfavorit galten, dann nach einem dramatischen Halbfinale ausschieden. Und doch gilt der RRK, der die als stärkste Staffel geltende Südgruppe nach der Hauptrunde als Erster abschloss, in Hamburg nicht als chancenlos.

Für zwei seiner Spieler wird diese Hallen-Endrunde möglicherweise die letzte sein. Nico Hosang und Oliver Domke hatten angekündigt, im Sommer aufhören zu wollen. Doch am Samstagabend relativierte Domke seine Ankündigung, die "noch nicht definitiv" sei. Dass Hosang mit einem Augenzwinkern verkündete, ohne Titel nicht aufhören zu wollen, passte auch ins Bild. Nach einer verkorksten Feldsaison macht es wieder Spaß, in Rüsselsheim Hockey zu spielen.

Durch einen ungefährdeten 11:3(5:2)-Sieg gegen den TuS Lichterfelde zogen die Rüsselsheimer Frauen am Sonntag nach und qualifizierten sich ebenfalls für die Endrunde um die deutsche Hallen-Meisterschaft. Die Rüsselsheimerinnen treffen im Halbfinale am kommenden Samstag nun auf das Team von Rot-Weiß Köln.

Während Gästetrainer Dennis Grüneberg von einem "rabenschwarzen Tag" für sein Team sprach, herrschte auf Seiten der Rüsselsheimerinnen ausgelassene Freude. Zumal das Team des scheidenden Trainers Berti Rauth mit dieser Leistung zu einem der Favoriten bei der Endrunde in Hamburg gelten dürfte. Rüsselsheim spielte bissig, konzentriert und erlaubte sich kaum Fehler.

Schon in der Anfangsphase der Partie holten die Gastgeberinnen eine 3:0-Führung heraus und hielten den Gegner in der Folge stets auf Distanz . Aus einem starken Kollektiv ragte Olympiasiegerin Silke Müller heraus, die vor allem als Vorbereiterin auffiel. Als der Gegner das Ergebnis zwischenzeitlich auf 3:5 (32.) verkürzte, zogen die Gastgeberinnen das Tempo wieder an und ließen danach keinen Treffer mehr zu. Für Rüsselsheim erzielten Frank (2), Balek (2), Jacobi (2), Günther, Schultz, Schüder (2) und Acht die Tore. Bei den Gästen trafen Weber, Lange und Lehmann.

Endrunde um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Damen am 10./11. Februar 2007 in Hamburg

Hockeyfest in der Sporthalle Hamburg

Zum zweiten Mal überhaupt und erstmals in Hamburg wird am 10./11. Februar eine Doppel-Endrunde (Damen und Herren) um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft stattfinden. Austragungsort ist wie schon 1994 und 1997 die Sporthalle Hamburg.

Dass die Konzeption einer Doppelveranstaltung bei Zuschauern und Aktiven positiv bewertet wird, bewiesen die Erfahrungen beim „Pilotprojekt“ Duisburg 2005, als die Rhein-Ruhr-Halle an beiden Tagen fast ausverkauft war und die Resonanz der beteiligten Club durchweg positiv durchweg ausfiel. Damit dies auch in der 4.300 Zuschauer fassenden Hamburger Arena gelingt, haben die Verantwortlichen des Verbands einen Großteil der Jugend- und Erwachsenenspiele in der Hansestadt auf andere Wochenenden umgelegt.

Neben einem Empfang im Hamburger Hafen für Offiziellen und Sponsoren erwartet auch die Zuschauer in der Halle ein attraktives Programm. Die zweitgrößte Arena der Hansestadt bietet vielfältige technischen Möglichkeiten, was Licht- und Toneffekte angeht. Dadurch bestehen beste Voraussetzungen, sowohl die sechs Partien (vier Halbfinals am Samstag, zwei Finals am Sonntag) mit Showeffekten zu garnieren, als auch Side Events auf hohem Niveau zu platzieren. Eine große Turnierparty wird am Samstagabend in der Hamburger City stattfinden.


Aus "Main-Spitze" vom 09.02.2007:

Ist Duisburg-Ausbeute zu toppen?

RRK-Hockeyteams haben bei DM-Endrunde hohe Halbfinal-Hürden vor sich

Kommt der 46. deutsche Hallenhockey-Meister bei Damen und Herren erstmals aus dem gleichen "Stall"? Die Wahrscheinlichkeit, dass dem bei der Endrunde in Hamburg so sein könnte, war nie größer. Der Berliner HC hat nach 1989 zum zweiten Mal zwei Teams durchgebracht, dem Rüsselsheimer RK war dieses Kunststück vor zwei Jahren erstmals geglückt.  

Von Martin Krieger

Nicht zuletzt weil das so genannte Final-Four-Turnier nach der Premiere 2005 in Duisburg an diesem Wochenende wiederum als Doppelveranstaltung über die Bühne geht, mag sich der geneigte Hockeyfreund vom Untermain fragen, ob die Duplizität der Ereignisse - auch in Duisburg bestritten die RRK-Vertretungen die zweite und vierte Partie des Vorschlussrunden-Spieltages - sich nun auch auf das aktuelle Abschneiden überträgt. Das wiederum wäre nicht schlecht, aber eben auch nicht optimal. Bekanntlich holten die Damen vor zwei Jahren ihren neunten Titel, während die Träume der Herren vom vierten Hallentriumph bereits im Halbfinale geplatzt waren.

Wie es diesmal läuft, wird am Samstag in der Alsterdorfer Sporthalle nicht vor 20 Uhr feststehen. Die Damen des Ruder-Klubs haben auf dem Weg ins Endspiel (Sonntag, 11.30 Uhr) um 14.15 Uhr die alles andere als niedrige Hürde Rot-Weiß Köln vor sich. Und wenn die Rüsselsheimer Männer des hessischen Vorzeigevereins am Sonntag ab 14.30 nach den Sternen greifen wollen, haben sie tags zuvor um 18.45 Uhr keinen Geringeren als den aktuellen Feldmeister Crefelder HTC aus dem Weg zu räumen.

Vorfreude nach Abstinenz

Nach vier Titelgewinnen in Serie zuletzt im Viertelfinale gescheitert, freuen sich die RRK-Damen auf ihr Comeback. "Nach dem Aus im Vorjahr sehe ich unsere Teilnahme in erster Linie als Bestätigung dafür, dass das, was wir hier machen, richtig ist. Beweisen müssen uns nichts mehr, denn diese außergewöhnliche Ära spricht für sich," sagt Berti Rauth. Dass sein verjüngtes Kollektiv trotz des Ausfalls von Mandy und Lydia Haase so souverän durch die Punktrunde und das Viertelfinale gekommen ist, erfüllt den im Sommer scheidenden Trainer mit Stolz. "Das haben wir über eine tolle Teamleistung kompensiert. Und wenn 17-, 18-Jährige daran beteiligt sind, ist das absolut positiv belegt. Die Frage ist, ob das auch bei einer Endrunde abrufbar ist und wir soviel Qualität entwickeln, niemand vorbei zu lassen".

Obwohl der Ruder-Klub einmal mehr mit den wenigsten Gegentreffern (37) zur Endrunde kommt und vor fünf Jahren in Köln im Viertelfinale 7:2 dominierte, denkt Rauth nicht an ein mögliches zwölftes Endspiel: "Ich gucke mir am Samstag das andere Halbfinale mal an. Der BHC ist sicherlich Favorit, aber auch die Kölnerinnen haben ihr System verfeinert und mit Franzi Gude eine torgefährliche Spielerin, die agil aus allen Lagen ist."

Angenehme Außenseiterrolle

Nach der anno 2005 verpassten Großchance, angesichts einer 5:2-Führung 15 Minute vor Schluss gegen den Harvestehuder THC ins Finale vorzustoßen, hätte es die RRK-Männer aktuell nicht härter treffen können. "Für mich der stärkste Gegner, den wir kriegen konnten", sagt Kai Stieglitz. "Sehr gutes Passspiel, sehr schnell und aggressiv" - so fasst der Coach des Ruder-Klubs die Stärken des Crefelder HTC zusammen. Und: "Die strotzen nach dem Kantersieg im Feldfinale nur so vor Selbstvertrauen und wollen das Double schaffen."

Obwohl die Westdeutschen auf jeder Position nahezu gleichwertig besetzt sind und gleich drei Teilnehmer an der folgenden Hallen-WM stellen, fühlt sich Stieglitz, den keine Personalsorgen plagen, in der Außenseiterrolle wohl: "Einfach wird es nicht für sie, uns zu schlagen. Es wird am Ende auf ein paar Kleinigkeiten und auf die Tagesform ankommen. Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und an unsere Grenzen rangehen". Stieglitz´ Vorfreude auf ein "bestimmt attraktives Spiel" vermag auch die vergleichsweise mäßige Strafeckenausbeute seines Teams nicht zu trüben. "Vor zwei Jahren kam wir mit einer guten Eckenbilanz zur Endrunde und haben dann nichts getroffen. Vielleicht läuft´s diesmal ja genau umgekehrt ..."


Aus "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 11.02.2007:

Doppelte Enttäuschung für den RRK

Beide Rüsselsheimer Teams unterliegen in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Hallenhockey

Von Hans-Joachim Leyenberg

Hamburg. Der Düsseldorfer HC und der Crefelder HTC bei den Herren sowie die Damen vom Harvestehuder THC und von Rot-Weiss Köln bestreiten die Endspiele um die deutsche Hallenhockeymeisterschaft. Damit ist Hockeykennern in Hessen klar, dass die Teams des Rüsselsheimer RK ihre doppelte Chance bei der Endrunde in Hamburg nicht haben nutzen können. Die Herren unterlagen dem deutschen Feldmeister Crefelder HTC nach 3:0-Führung in der 21. Minute noch 4:9, während die Damen denkbar knapp gegen Westmeister Rot-Weiss Köln 3:4 verloren.

Nur zu gern hätten die Damen des RRK eine andere Vorlage geliefert als jene Tränen, die nach ihrem Halbfinale geflossen waren. An Selbstvorwürfen fehlte es nach dem 3:4 nicht. Immer wieder kam die Rede auf die erste Halbzeit, "die wir total verschlafen haben", wie Nationalstürmerin Silke Müller gestand. Mit einem Rückstand von 1:3 war der RRK nach den Treffern von Marion Rodewald, Franziska Gude und Anna Geiter in die Pause gegangen. Das Gegentor von Silke Müller in der 23. Minute hatte die Wirkung eines Mutmachers - schließlich waren die Rheinländerinnen von diesem Zeitpunkt an nur noch zwei Treffer voraus. Die Torbilanz spiegelte die Verhältnisse auf dem Parkett der Alsterdorfer Halle. In den Reihen der Hessinnen wurde kaum kombiniert, der Ball wurde zu lange gehalten. "Irgendwie waren wir nervös", erinnerte sich Silke Müller ungern an die ersten 30 Minuten, "obwohl wir gar keinen Grund dafür hatten". Eigentlich hatte man dem jungen Team ohne der an der Leiste operierten Mandy Haase nicht einmal den Einzug in die Endrunde zugetraut - aber wenn man schon mal so weit gekommen ist, will man natürlich auch ins Endspiel.

Es waren nur Zentimeter, die die Rüsselsheimerinnen am Ende zumindest von der Verlängerung trennten. Dank Irene Balek und Katharina Schultz hatten sie zum 3:3 ausgeglichen, erreichten ein Plus an Strafecken (8:6) und mussten sich dann doch geschlagen geben. Weil Steffi Schneider für Köln traf und weder der Blondinensturm mit der erst 17 Jahre alten Eva Frank und Katharina Schultz noch die dunkelhaarige, temperamentvolle Deutsch-Spanierin Silke Müller nachlegen konnten. Dabei hätten sie dem scheidenden Trainer Berti Rauth zu gerne den Meistertitel gewidmet, ehe dieser in Hamburg beim Club an der Alster zu neuen Ufern aufbricht. Er hatte die undankbare Aufgabe, seine "Mädels" aufzubauen. Als Erste nahm er Torhüterin Barbara Vogel zur Seite, die Spielführerin. Er sagte ihr ausdrücklich, dass "sie sehr, sehr gut gehalten hat, aber der schlechte Start hat uns das Genick gebrochen, er zog sich wie ein roter Faden durch das ganze Spiel." Immerhin steckten die Damen das 0:3 weg und wären auch an Toren "fast noch an den Rot-Weissen vorbeigezogen", so Rauth. Aber in den entscheidenden Momenten "waren wir nicht clever genug", sagte Silke Müller schluchzend.

Mit dem verpassten Finale entfiel auch das Duell der Nationalmannschafts-Torhüterinnen. Für die Hallen-WM kommende Woche in Wien hat Bundestrainer Michael Behrmann die Rüsselsheimerin Barbara Vogel nominiert. Kristina Reynolds vom Harvestehuder THC sieht sich dennoch als die Bessere. An diesem Sonntag ist Barbara Vogel zum Zuschauen verurteilt. So wie in den letzten Minuten des Duells gegen den Westmeister, als der Ausgleich mit einer weiteren Feldspielerin versucht wurde.

Die Parallele gab es bei den Herren des RRK, als ihr famoser Torhüter Nico Jacobi vom Parkett ging, als beim Stande von 4:6 noch gut fünf Minuten zu spielen waren. Das Wagnis von Trainer Kai Sieglitz ging nach hinten los. Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Von wegen. Für die Rüsselsheimer bedeutete das am Samstagabend eine doppelte Enttäuschung. Der letzte deutsche Hallenmeistertitel für die Herren des RRK liegt 29 Jahre zurück, der bei den Damen lediglich zwei Winter. Keine Frage, wer den größeren Nachholbedarf verspürte. Geholfen hat das gegen die mit drei aktuellen Weltmeistern aufgelaufenen Crefelder auch nicht.


Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 12.02.2007:

Tränen statt Abschiedsgeschenk

Hallenhockey: Damen des RRK scheitern im Hamburger Halbfinale unglücklich mit 3:4 an Rot-Weiß Köln

Von Jörg Monzheimer

Aus dem Abschiedsgeschenk für den scheidenden Trainer Berti Rauth ist nichts geworden. In seinem zumindest vorerst letzten Hallen-Spiel als RRK-Coach verloren die Hockey-Damen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs das Halbfinale bei der deutschen Endrunde in Hamburg gegen Rot-Weiß Köln mit 3:4 (1:3).

Statt ausgelassenem Jubel – wie noch vor Wochenfrist nach dem Viertelfinale gegen TuS Lichterfelde – gab es diesmal bei vielen Spielerinnen Tränen: Die zehnte Hallen-Meisterschaft seit 1990 ist Rauth und seiner Mannschaft verwehrt geblieben.

An den mitgereisten Fans kann es nicht gelegen haben, denn die rund 80 Rüsselsheimer unter den 1500 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg waren so deutlich zu hören wie nur selten bei RRK-Heimspielen. Zu ärgerlich, dass die Rüsselsheimerinnen ausgerechnet da einen völligen Fehlstart hinlegten. Ein weiter Ball aus dem Mittelfeld, eine kurze Unachtsamkeit in der RRK-Abwehr, und Marion Rodewald konnte in der neunten Minute unbedrängt das 0:1 erzielen.

Zwei Patzer von Lena Jacobi führten dann in der 14. Minute zu einer Strafecke, die Franziska Gude zum 0:2 ins Gehäuse von Barbara Vogel hämmerte. Als wäre das noch nicht schlimm genug, ließ Stefanie Schneider in der 15. Minute bei einem Konter die gesamte RRK-Abwehr stehen und bediente Anna Geiter – die Partie schien frühzeitig entschieden.

Die Rot-Weißen, die bei der Hallen-Weltmeisterschaft in der kommenden Woche mit Marion Rodewald, Maike Stöckel und Pia Eidmann fast ein Drittel des deutschen Aufgebots stellen, waren individuell einen Tick besser besetzt als der RRK, bei dem das Kollektiv diesmal nicht zur Bestform fand. In der Süd-Gruppe mag der Ausfall von Spielmacherin Mandy Haase noch zu verkraften gewesen sein, doch beim Vergleich gegen eine Spitzen-Mannschaft wie Köln fehlte sie dann merklich.

„Der schlechte Start hat uns das Genick gebrochen. Über die gesamte Partie haben wir spielerisch ansprechend bis gut agiert, aber am Anfang war Köln klar besser“, erkannte Rauth den Kölner Sieg an. Die Rot-Weißen schoben weit vor und störten den RRK gleich beim Spielaufbau, so dass die Rüsselsheimerinnen zu nur wenigen klaren Aktionen kamen.

In der 20. und 21. Minute vergab der RRK eine erste Eckenserie, der einzige Treffer in Halbzeit eins glückte Silke Müller, die den Ball in der 23. Minute aus einer etwas unübersichtlichen Situation heraus ins Tor stocherte. Auch wenn der frühe Rückstand sie geschockt haben mag, steckten die Rüsselsheimerinnen nicht auf, und in der zweiten Hälfte wäre es ihnen dank ihrer intakten Moral und kämpferischen Einstellung tatsächlich fast noch gelungen, das Spiel zu drehen.

Lena Schüder holte in der 34. Minute die vierte Ecke für den RRK heraus, mit der Irene Balek das 2:3 erzielte. Die junge Eva Frank, die gegen Lichterfelde einen ganz starken Auftritt hingelegt und drei Tore geschossen hatte, setzte sich dann vier Minuten später auf der rechten Seite schön durch und sah in der Mitte Katharina Schultz, die für den Ausgleich sorgte. Ansonsten hatte Frank gegen Maike Stöckel keinen leichten Stand.

Dass der RRK weiter hoffen durfte, lag auch an Torhüterin Barbara Vogel, die mehrere schöne Paraden zeigte und vor allem bei den Strafecken der Kölnerinnen mit guten Reflexen aufwartete. Machtlos war sie allerdings in der 51. Minute, in der Stefanie Schneider freistehend das 3:4 markieren konnte.

Pech hatten die Rüsselsheimerinnen in der 53. Minute, als Maike Stöckel im zweiten Nachfassen eine Ecke von Silke Müller von der Linie kratzte. Lag die Eckenquote gegen Lichterfelde noch bei 100 Prozent, so verwertete der RRK diesmal nur eine von acht, was aber auch der schnellen Eckenabwehr der Kölnerinnen und der starken Torhüterin Yvonne Frank geschuldet war.

In der 59. Minute vergab der RRK zwei weitere Standards, die Uhr zählte unerbittlich herunter. Zwölf Sekunden vor Schluss sprintete Eva Frank bei einem schlechten Abspiel der Kölner Abwehr dazwischen und strebte in Richtung Tor, bekam den Ball aber an den Fuß – die letzte Chance war vertan, das Halbfinal-Aus besiegelt.

Rüsselsheimer RK – Rot-Weiß Köln 3:4 (1:3). Tore: 0:1 Marion Rodewald (9.), 0:2 Franziska Gude (14./Ecke), 0:3 Annika Geiter (15.), 1:3 Silke Müller (23.), 2:3 Irene Balek (34./Ecke), 3:3 Katharina Schultz (38.), 3:4 Stefanie Schneider (51.).

Ecken: 8:5. Schiedsrichter: Petra Müller (Bremen)/Philipp Hövel (Berlin). Zuschauer: 1500.

Kader des RRK: Barbara Vogel (Susanne Drexler) – Meike Acht, Irene Balek, Victoria Krüger, Lena Schüder, Vera Battenberg, Nina Günther, Lena Jacobi, Silke Müller, Katharina Schultz, Eva Frank.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 12.02.2007:

RRK wird ausgebremst

Beide Hockeyteams verpassen in Hamburg Einzug ins Endspiel

Der Rüsselsheimer RK hat den Traum vom doppelten Titelgewinn begraben müssen. Sowohl die Männer als auch die Frauen des Klubs schieden bei der Endrunde um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft in Hamburg im Halbfinale aus.

24 Stunden nach dem bitteren Aus gegen den Crefelder HTC hörte sich Kai Stieglitz schon wieder ziemlich aufgeräumt an. Nachdem der Frust über das Scheitern kurz vor dem Ziel am späten Samstagabend noch groß gewesen war, konnte der Trainer des Männerteams die Dinge gestern wieder mit der nötigen Nüchternheit betrachten. "Wir haben gegen das bessere Team verloren", lautete das schlichte Fazit von Stieglitz, der schon im Vorfeld vermutet hatte, dass die Westdeutschen, immerhin amtierender Feldmeister, von den vier im Halbfinale vertretenen Mannschaften die stärkste stellen würden. Mit 4:9 (3:1) verlor Rüsselsheim schließlich gegen Crefeld, das sich gestern nach einem 1:0 (0:0) im Finale gegen den Düsseldorfer HC auch den Titel holte.

Dabei hatte es für die Rüsselsheimer noch in der ersten Halbzeit gut ausgesehen. Oliver Domke (2) und Falk May brachten den RRK in Führung, dann schaffte Crefeld allerdings durch Benjamin Weß noch vor der Pause den Anschluss, um über das 3:3 und 4:4 schließlich bis auf 9:4 davonzuziehen. Die Leistungssteigerung des Favoriten war auch deshalb möglich, weil Rüsselsheim den Gegner durch eigene Fehler wieder ins Spiel gebracht hatte. "Da haben wir uns stellenweise blöd angestellt", sagte Stieglitz, der seiner Mannschaft aber keine allzu großen Vorwürfe machen wollte. Schließlich hat sich der RRK unterm Dach Selbstbewusstsein für den Aufstiegskampf in der Zweiten Feld-Bundesliga geholt. "Ich bin mit dem Saisonverlauf an sich zufrieden, der Gegner war am Samstag einfach stärker. Deshalb gibt es bei mir auch keine Betrübnis."

Die herrschte allerdings bei den Rüsselsheimerinnen. Schließlich verlief das Halbfinale der Mannschaft von Trainer Berti Rauth sehr knapp. Mit 3:4 (1:3) verlor das Team gegen Rot-Weiß Köln, was Stürmerin Silke Müller vor allem auf die verschlafene erste Halbzeit zurückführte. "Da standen wir neben uns", sagte die Hockey-Olympiasiegerin, die sich dieses Jahr aus beruflichen Gründen eine Auszeit von der Nationalmannschaft nimmt. "Wir haben das Spiel in der ersten Viertelstunde aus der Hand gegeben." Zu jenem Zeitpunkt hatte Köln mit 3:0 geführt, ehe Müller vor dem Seitenwechsel auf 1:3 verkürzte. Irene Balek und Katharina Schultz schafften den Ausgleich, allerdings musste der RRK neun Minuten vor Schluss den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen. "Wir sind nach der Pause zwar ins Spiel zurückgekommen, hatten aber heute nicht die Coolness, die uns sonst bei Ecken und Torschüssen auszeichnet", so Müller.

Dass ihrem Team, gespickt mit jungen Talenten, in dieser Situation die Unerfahrenheit einen Strich durch die Rechnung gemacht habe, wollte die Stürmerin so nicht stehen lassen. Überhaupt gehe ihr die Diskussion gegen den Strich, dass Rüsselsheim überraschend gut durch die Hallensaison gekommen sei. Überraschend, weil in Mandy und Lydia Haase zwei Leistungsträgerinnen ausgefallen waren. "Ich habe trotzdem nie daran gezweifelt, dass wir in die Endrunde kommen", auch weil in Torfrau Barbara Vogel, Eckenspezialistin Irene Balek und Müller selbst noch eine wichtige Achse der erfahrenen Spielerinnen besteht. Dennoch hat es nicht gereicht, um ins Finale zu kommen, das der Harvestehuder THC mit 6:4 (2:2) gegen Köln gewann. ase


Halbfinale, Samstag, 10.02.2007  

12:00 Uhr 1. Halbfinale Damen   Harvestehuder THC gegen Berliner HC  5:4 (2:1)
14:15 Uhr 2. Halbfinale Damen   Rüsselsheimer RK gegen RW Köln  3:4 (1:3)
16:30 Uhr 1. Halbfinale Herren   Düsseldorfer HC gegen Berliner HC 6:5 (4:3)
18:45 Uhr 2. Halbfinale Herren   Rüsselsheimer RK gegen Crefelder HTC  4:9 (3:1)

Finale, Sonntag, 11.02.2007 

11:30 Uhr Finale Damen Harvestehuder THC gegen RW Köln 6:4 (2:2)
14:30 Uhr Finale Herren Düsseldorfer HC gegen Crefelder HTC 0:1 (0:0)

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