Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt am
14. Oktober 2006:
Ohne Haase:
Kreuzbandriss
Hockey: Rüsselsheimer
Damen absolvieren zum Bundesligastart Doppelspiel
in Hamburg
mzh - Wenn es
in den vergangenen Jahren darum ging, die Anwärter für die Endrunde um
die deutsche Feldhockey-Meisterschaft der Damen zu benennen, war der
Rüsselsheimer Ruder-Klub meist dabei. Trainer Berti Rauth stapelte zwar
gern ein wenig tief, doch am Ende hatte der RRK in der Regel auch die
Qualifikation für das Halbfinale geschafft.
In diesem Jahr war dies
anders, denn die Rüsselsheimerinnen beendeten die Spielzeit auf Rang
fünf, wobei sie ein Einbruch in der zweiten Saisonhälfte kurzzeitig
sogar in Abstiegsgefahr geraten ließ. Für den langjährigen Trainer Berti
Rauth zählen denn auch Rot-Weiß Köln, Alster Hamburg, der Münchner SC
und Titelverteidiger Berliner HC in dieser Saison zu den Favoriten.
Den Berlinern glückte die
spektakulärste Neuverpflichtung dieser Saison. Ihnen gelang es,
Nationalspielerin Fanny Rinne von Bundesliga-Absteiger TSV Mannheim an
die Spree zu lotsen.
Seine eigene Mannschaft müsse
sich im Laufe des Herbstes erst finden, meint Rauth und spricht die
alles andere als optimale Vorbereitung an. Die WM-Fahrerinnen Silke
Müller und Mandy Haase sind erst vor kurzem zum Team gestoßen, die
Feinabstimmung kann noch nicht vorhanden sein.
Dem RRK geht es jedoch nicht
anders als den anderen Klubs, die Nationalspielerinnen abstellen
mussten. Nach dem enttäuschenden achten Platz bei der Weltmeisterschaft
in Madrid sollen Müller und Haase nun beim RRK neuen Spaß am Hockey
finden.
Die Rückkehr von Silke Müller
aus dem niederländischen Utrecht verspricht Belebung für das Spiel des
RRK, und auch innerhalb des jungen Teams dürfte sie zu einer der
Leitfiguren werden, an der sich die Nachwuchskräfte orientieren können.
Weitere Neuzugänge gab es keine, doch will Rauth im Laufe der Zeit die
eine oder andere A-Jugendliche an den Bundesliga-Kader heranführen. Mehr
Erfolgserlebnisse als die Olympiasiegerinnen Mandy Haase und Silke
Müller hatten in diesem Sommer Lena Jacobi, Meike Acht, Vicky Krüger und
Lydia Haase, die mit der U-21-Nationalmannschaft Ende Juli in Catania
Europameister wurden. Auf Stürmerin Lydia Haase müssen die
Rüsselsheimerinnen freilich für längere Zeit verzichten. Sie zog sich
bei einem Vorbereitungsturnier in Krefeld einen Kreuzbandriss zu und
kann so bald nicht eingesetzt werden, was Rauth als "herben Verlust"
wertet.
In der wohl recht
ausgeglichenen Liga sollten hinter dem von Rauth genannten
Favoritenkreis Eintracht Braunschweig und Harvestehude im gesicherten
Mittelfeld landen, während es für TuS Lichterfelde und die Aufsteiger
UHC Hamburg und Eintracht Frankfurt in erster Linie um den Klassenerhalt
geht. Die Frankfurterinnen haben zwei ukrainische Nationalspielerinnen
und die russische Nationaltorhüterin Anna Radomskaja verpflichtet,
müssen in dieser Saison aber die verletzte Führungsspielerin Mara Puma
und Nicole Greul ersetzen.
Die Saison beginnt für die
Rüsselsheimerinnen am Wochenende mit zwei Partien in Hamburg. Am
heutigen Samstag spielt der RRK beim Harvestehuder THC, ehe er am
Sonntag beim Club an der Alster gastiert. Das Team des HTHC, das die
vergangene Runde auf Rang acht beendete, hält Rauth für stärker als
zuletzt. Dennoch würde er gerne etwas Zählbares aus Hamburg mitnehmen.
Von deutlich anderem Kaliber
als Harvestehude ist der Club an der Alster Hamburg, der sich zuletzt
unter der Führung des früheren Rüsselsheimers Jens George zu einem
deutschen Spitzenteam entwickelt hat. Im Feld-Endspiel 2006 unterlag
Alster dem Berliner HC, nachdem sich die Hanseatinnen zuvor im März den
Titel in der Halle gesichert hatten. Mit der Leverkusenerin Meike
Achtmann hat sich Alster zudem weiter verstärkt und gilt als ein
sicherer Play-Off-Anwärter.
Die "Main-Spitze"
schreibt am 14. Oktober 2006:
Gute Basis trotz
"Hammerprogramm"?
Rüsselsheimer Hockeydamen sehen sich hinter den großen Vier/Kniffliger
Start in Hamburg
Auf kultureller Bühne gilt
eine verpatzte Generalprobe oft als Garant für eine gelungene Premiere.
In diesem Sinne könnte den geneigten RRK-Fan vor der Eröffnung der 26.
Bundesliga-Feldsaison an diesem Wochenende ein mulmiges Gefühl in der
Magengegend beschleichen. Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK haben
nämlich nicht ein Vorbereitungsspiel verloren...
Von Martin Krieger
Hoffnungsträgerin: Eva Frank (links)
gehört zu den aufstrebenden Talenten, die RRK-Trainer Berti Rauth in
dieser Bundesligasaison "in eine führende Position hineinwachsen"
sieht. |
Trotz des jüngsten
3:1-Erfolges gegen Rot-Weiß Köln und dem 1:0-Triumph über
Titelverteidiger Berliner HC im Finale des Turniers in Krefeld, hält
Berti Rauth den Ball flach. "Erstens sind alle Gegner ohne ihre
aktuellen Nationalspielerinnen angetreten, und zweitens müssen wir
unsere Leistung in der Punktrunde erst mal abrufen. Man darf nicht
vergessen, dass wir weiterhin den jüngsten Kader aller zehn Teams haben.
Realistisch betrachtet wäre ich froh, wenn wir bei unserem
Hammerprogramm den Herbst ordentlich rumkriegen und eine gute Basis für
das Frühjahr legen könnten", sagte der langjährige RRK-Cheftrainer vor
dem Auftakt-Wochenende in Hamburg. Denn: "In der eingleisigen Bundesliga
gibt es kein Verschnaufen; alles liegt sehr eng beieinander. Mit zwei
Siegen bist du oben, mit zwei Niederlagen unten dabei", so Rauth.
Dass der sechsmalige
Freiluftchampion vom Untermain sich trotz der Rückkehr von
Olympiasiegerin Silke Müller vor dem ersten Anpfiff nicht als konkreter
Anwärter auf die Teilnahme an der DM-Endrunde am 7./8. Juli im
WM-Stadion von Mönchengladbach sieht, sondern - wie es Rauth formulierte
- "hinter den großen Vier aus einer Position im gesicherten Mittelfeld
versucht werden soll, eventuell mehr herauszuholen", dürfte der
Erinnerung an die Vorsaison geschuldet sein. Letztlich zwar
Tabellenfünfter, war der Ruder-Klub aufgrund einer völlig verkorksten
Rückrunde in der Endphase sogar in (theoretische) Abstiegsgefahr
geraten. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wie die junge RRK-Auswahl die
schwere Verletzung von Lydia Haase (20) verkraftet. Die
Junioren-Europameisterin wird nach ihrem Kreuzbandriss in zehn Tagen
operiert und danach für etwa sechs Monate auf Eis liegen. "Eine
deutliche Schwächung für uns, keine Frage", so Rauth, der zudem nicht
genau einzuschätzen vermag, wie die WM-Fahrerinnen Mandy Haase und
Müller die frustreiche WM in Madrid verdaut haben.
Und dann wäre da natürlich
noch die Konkurrenz, die zum Teil deutlich mehr aufgerüstet hat. Meister
Berliner HC hat mit der Mannheimerin Fanny Rinne den "dicksten Fisch" an
Land gezogen, beim Münchner SC ist Katrin Eidinger vom Kölner
Starensemble vor Anker gegangen und der Club an der Alster konnte sich
unter anderem mit der umworbenen Meike Achtmann (RTHC Leverkusen)
verstärken. Aber auch Eintracht Braunschweig traut Berti Rauth einiges
zu, und Vorjahresneuling Harvestehuder THC dürfte mit seinem jungen Team
noch besser Fuß fassen. Blieben demnach drei Kandidaten für den
Abstiegskampf: TuS Lichterfelde sowie die Aufsteiger UHC Hamburg und
Eintracht Frankfurt.
Hanseatischer Auftakt
Wohin der Weg die RRK-Damen
in der Spielzeit 2006/2007 führt, darüber wird sich nach den drei ersten
Partien mehr sagen lassen. Vor dem ersten Heimspiel gegen den
Punktrundenkrösus Rot-Weiß Köln in acht Tagen, ist das Rauth-Team gleich
zweimal in der Freien und Hansestadt Hamburg gefragt. Am Samstag wartet
zunächst der körperlich starke Harvestehuder THC, bei dem sich die
Hessinnen in der Vorsaison 1:0 durchsetzten. Besonders motiviert dürfte
Barbara Vogel ins erste Spiel gehen, war ihr doch HTHC-Torhüterin
Kristina Reynolds für den WM-Kader vorgezogen worden.
Tags darauf steht dann der
erste Härtetest mit dem Gastspiel beim DM-Zweiten Club an der Alster
bevor. Der aktuelle Hallenmeister, bekanntlich seit geraumer Zeit vom
früheren RRK-Akteur Jens George betreut, hat sich zum Topteam gemausert,
muss allerdings ohne Nationalstürmerin Anneke Böhmert (Babypause)
auskommen.
Fazit: Auch wenn Berti Rauth
mit zunehmendem Alter - seit wenigen Tagen befindet er sich im 49.
Lebensjahr - keine Prognosen mehr abgeben mag, darf als gesichert
gelten, dass er den einen oder anderen Punkt mit an den Sommerdamm zu
nehmen gedenkt. Die Vorbereitung lässt hoffen - trotz der gelungenen
Generalprobe.
Die "Frankfurter Rundschau" schreibt am
12. Oktober 2006:
Nur bedingt auf Augenhöhe
Rüsselsheimer RK erwartet SC 80 Frankfurt zum
Zweitligaderby
VON ANNETTE SEITZ
Auch, wenn ein
Blick auf die Tabelle der Zweiten Hockey-Bundesliga Süd etwas anderes
vermuten lässt. Für Erik Koppenhöfer, den Trainer des SC 1880 Frankfurt,
ist das Derby beim Rüsselsheimer RK am Sonntag alles andere als ein
Duell auf Augenhöhe. Dass den Erstligaabsteiger vom Untermain und den
Frankfurter Traditionsverein gerade einmal ein Pünktchen voneinander
trennen - reine Augenwischerei. "Rüsselsheim hat einen stärkeren Kader
als letztes Jahr, und sie sind uns noch in einigen Dingen voraus", sagt
Koppenhöfer.
Völlig
chancenlos sieht der junge Trainer sein Team allerdings auch nicht.
Schließlich darf man den Saisonstart des SC 80 durchaus als gelungen
betrachten. Aus drei Spielen wurden fünf Punkte geholt, dabei unter
anderen gegen den hoch gehandelten Nürnberger HTC und die Zehlendorfer
Wespen jeweils ein Unentschieden erzielt. Zuletzt gelang ein Sieg gegen
Lichterfelde. "Das hat uns Selbstbewusstsein gegeben", sagt der
Frankfurter Coach. "Wir haben gegen zwei Top-Favoriten gut ausgesehen."
Weshalb Koppenhöfer dem Duell gegen einen weiteren
Meisterschaftskandidaten der Liga dann auch zuversichtlich entgegen
sieht. "Ich glaube, dass wir mithalten können." Ein Erfolg in der
prestigeträchtigen Begegnung würde der jungen Mannschaft weiteren
Auftrieb geben für die Saison, in der nach Worten des Trainers aber
allenfalls ein Mittelplatz möglich ist. "Wir müssen nach unten schauen
und sehen, dass wir so schnell wie möglich 18 Punkte erreichen", sagt
der Koppenhöfer. "Ich glaube, dass man damit die Liga hält."
Unterschiedliche Einschätzung
Diese
vorsichtige Zielsetzung der 80er mag Kai Stieglitz dagegen nicht ernst
nehmen. "Das ist Tiefstapelei", sagt der Trainer des Rüsselsheimer RK.
"Für mich gehören sie auch zu den Favoriten." Eine Einschätzung, mit der
der Coach allerdings das Unverständnis von Koppenhöfer auf sich zieht:
"Kai Stieglitz kennt die Liga nicht. Die ist nämlich ziemlich
ausgeglichen." Weshalb auch der Titelkampf eine Angelegenheit mit
offenem Ausgang sei, findet Koppenhöfer.
Trotzdem
gehört der Rüsselsheimer RK in der zweiten Liga zum engsten
Favoritenkreis. Auch wenn der Bundesligaabsteiger, nach einem guten
Saisonstart mit zwei Siegen, gerade erst eine unerwartete Schlappe
hinnehmen musste. Gegen den Dürkheimer HC setzte es eine 1:2-Niederlage.
"Das war ein Rückschlag", sagt Stieglitz, "und hoffentlich ein
rechtzeitiger Schuss vor den Bug." Denn dass der sofortige
Wiederaufstieg für die Rüsselsheimer kein Selbstläufer ist, weiß auch
der Trainer. Rot-Weiß München und die Zehlendorfer Wespen sieht
Stieglitz denn auch als schärfste Konkurrenten für seine Mannschaft um
den einzigen Aufstiegsplatz.
Dass
Rüsselsheim das Gros seiner Stammkräfte halten konnte, dürfte allerdings
ein wichtiges Pfund im Titelkampf sein. Weil eben jene Spieler, die noch
über weite Strecken der vergangenen Erstligasaison wegen
Auslandsaufenthalten oder Verletzungen gefehlt haben, nun wieder in den
Kader zurück gekehrt sind, stehen die Chancen für den RRK nicht
schlecht, den Betriebsunfall Abstieg wieder wett zu machen. Nur Oliver
Markowsky zog es vor, wieder in Madrid zu spielen, in der Anfangsphase
der Saison wird auch Frank Trautmann, wegen eines Studienaufenthaltes in
England, fehlen.
Die "Frankfurter Rundschau" schreibt am
11. Oktober 2006:
Eintracht feiert Comeback in der Eliteklasse
Frankfurterinnen gehen mit personellen Sorgen in die
neue Saison der Ersten Hockey-Bundesliga
VON ANNETTE SEITZ
Man kann sich
noch gut daran erinnern, wie das damals war, im Mai 2004. Bittere Tränen
haben sie fast alle vergossen, die Hockeyspielerinnen von Eintracht
Frankfurt, als der Abstieg in die Zweite Bundesliga endgültig feststand.
Die Szenen, die sich damals ausgerechnet auf dem Platz des Lokalrivalen
Rüsselsheimer RK abspielten, der für die nächsten zwei Jahre der letzte
erstklassige Gegner in einem Pflichtspiel für die Eintracht gewesen sein
sollte, sind im Gedächtnis geblieben. Bilder etwa von Mara Puma, der
Integrationsfigur der Eintracht, die damals, wie ein Häufchen Elend in
sich zusammen gesunken, den stillen Abschied aus der Liga nahm.
Am kommenden Wochenende ist
die Zeit der Zweitklassigkeit für die Eintracht wieder vorbei. Mit den
beiden Heimspielen gegen Eintracht Braunschweig und dem Uhlenhorster HC
kehrt die Mannschaft wieder in die höchste Klasse zurück. Die beiden
vergangenen Jahre sehen die Verantwortlichen am Riederwald keineswegs
als verloren an. Die Zeit in der Unterklassigkeit nutzte die Eintracht,
um den notwendigen Generationenwechsel innerhalb der Mannschaft zu
forcieren. "Für uns war das ein Neuaufbau", sagt der
Hockey-Abteilungsleiter der Frankfurter, Jürgen Fiedler.
So sammelten die Jungen
Erfahrungen, scheiterten im ersten Jahr nur knapp am sofortigen
Wiederaufstieg, um dann in der darauf folgenden Saison mit zwölf Punkten
Vorsprung ungeschlagen Meister zu werden. Dass nun allerdings,
angesichts der Dominanz in der zweiten Liga, eine Etage höher der
Klassenerhalt schon gebucht ist, davon will Jürgen Fiedler nichts
wissen. Zu Recht, schließlich ist der Leistungsunterschied zwischen
erster und zweiter Liga immer noch enorm. "Für uns wird es sehr schwer,
ich bin skeptisch, ob wir das schaffen können", meint Fiedler. Zumal
neben Mara Puma (Rücken- und Knieverletzungen), vielleicht auch noch
Nicole Greul (Hüftverletzung) für die Saison ausfallen wird - zwei
Leistungsträgerinnen, die nur schwer zu ersetzen sind. An den Riederwald
sind dagegen zwei ukrainische Nationalspielerinnen sowie Anna Radomskaja,
die Torfrau der russischen Nationalmannschaft, gewechselt.
Silke
Müller zurück in Rüsselsheim
Beim zweiten
hessischen Bundesliga-Verein, dem Rüsselsheimer RK, kehrt dagegen ein
prominentes Aushängeschild zurück. Olympiasiegerin Silke Müller wird
ihren Heimatverein, nach einer Saison in der ersten holländischen Liga,
wieder verstärken. Ihre Rückkehr wurde der Angreiferin auch deshalb
versüßt, weil das Kommunikationstalent seit kurzem bei einem regionalen
Radiosender in Lohn und Brot steht. Gut für den Rüsselsheimer RK, dessen
verjüngtes Team eine erfahrene Kraft gut gebrauchen kann. Auch
RRK-Trainer Berti Rauth sieht durch die Verpflichtung von Silke Müller
einen Qualitätsgewinn - sportlich und menschlich: "Sie ist bei uns gut
aufgehoben mit ihrer positiven Verrücktheit."
Wichtig ist die Rückkehr der
Nationalspielerin aber auch, weil Angreiferin Lydia Haase mit einem
Kreuzbandriss für längere Zeit ausfallen wird. Weitere Neuzugänge kann
Berti Rauth nicht vermelden, der die Lücken in der ersten Mannschaft
aber immer wieder mit Spielerinnen aus der eigenen Jugend auffüllen
will.
Vom Playoff als Saisonziel
will der Coach angesichts seines jungen Teams nicht reden, zumal die
Endrunde in der vergangenen Saison seit Jahren erstmals wieder verpasst
wurde. Rauth bleibt lieber vorsichtig. "Man hat letztes Jahr gesehen,
was für eine Bandbreite die Liga hat. Du kannst mit zwei Siegen mehr in
die Playoffs kommen und mit zwei Niederlagen mehr bist du unten."
Als Favorit für die Endrunde
sieht Rauth dann auch Köln, Alster Hamburg, München und den Berliner HC.
Letzterer geht mit dem spektakulärsten Neuzugang der Liga, Fanny Rinne,
in die Spielzeit. "Man muss sehen, wer in diese Phalanx einbrechen kann.
Aber wir sind eine eingespielte Mannschaft und ich glaube wir werden ein
Stück weit gefestigter sein als letzte Saison", sagt Rauth. Der RRK
beginnt die Spielzeit mit den Partien beim Harvestehuder THC und beim
Club an der Alster.
Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt am
30. September 2006:
Sofort wieder nach oben
Feldhockey: RRK-Männer
haben nach dem "Betriebsunfall Abstieg" fast alle Stammkräfte behalten,
auch Oliver Domke
Von Jörg Monzheimer
Das Stelldichein der
Nationalspieler ist am Sommerdamm zumindest bei den Herren vorbei: Statt
der Weltmeister aus Crefeld, Stuttgart, Hamburg oder Bloemendaal spielen
nach dem Abstieg des Rüsselsheimer RK aus der eingleisigen Bundesliga
künftig eher unbekannte Akteure aus Mannheim oder Osternienburg vor.
RRK-Coach Kai Stieglitz lässt
an der Zielsetzung daher keinen Zweifel: "Wir wollen aufsteigen", meint
der Trainer, der weiterhin das Vertrauen des Vorstands genießt. Den
"Betriebsunfall Abstieg" möchte der RRK schnellstens korrigieren, am
besten soll es schon 2007 wieder erstklassiges Herren-Hockey am
Sommerdamm geben. Nach dem Abstieg 1991 dauerte dies freilich etwas
länger, erst 1994 kehrte der RRK in die Bundesliga Süd zurück.
Die Chancen, ganz vorne dabei
zu sein, stehen nicht schlecht, denn ihren Kader haben die Rüsselsheimer
weitestgehend halten können, angesichts etlicher Rückkehrer scheint der
Zweitligist nicht schwächer besetzt zu sein als in der Vorsaison.
Auslandsaufenthalte und
Verletzungen hatten den RRK vor der Rückrunde enorm geschwächt. Die
Behauptung, dass die Rüsselsheimer mit komplettem Kader die Klasse
gehalten hätten, ist nicht allzu gewagt. "Wir hätten aber auch so nicht
absteigen müssen und waren schon selber dran schuld", meint Stieglitz,
dessen Team sich meist auf Augenhöhe mit den anderen Mannschaften
befand. Insgesamt aber habe der RRK nicht clever genug agiert, zu viele
einfache Gegentore gefangen und zu wenig eigene Treffer erzielt, lautet
seine Analyse.
Nicht mit dabei ist in der
Zweiten Liga Oliver Markowsky, den es wieder zum Club de Campo Madrid
zog. Frank Trautmann absolviert ein Auslands-Semester in Manchester,
während sich Roland Schneefuß nach Abschluss seines Studiums auf
Stellensuche befindet und noch nicht absehen kann, wo er letztlich
seßhaft wird. Angreifer Nico Hosang steht nach einer Schulter-Operation
für längere Zeit nicht zur Verfügung.
Wieder mit an Bord sind dafür
Frankreich-Heimkehrer Jan Petersen sowie Konstantin Rentrop, der seinen
Studienaufenthalt in Italien beendet hat. Auch die Langzeitverletzten
Jonas Hof und Christian Kösling sind wieder einsatzbereit, aus der
A-Jugend rückt der talentierte Felix Seitz in die erste Mannschaft.
Wenigstens noch ein Jahr hängt Ausnahmestürmer Oliver Domke dran, der
Weltmeister von 2002 ist sich für die Zweite Liga nicht zu schade.
Beim erstklassig besetzten
Turnier in Crefeld am vergangenen Wochenende verloren die Rüsselsheimer
zwar alle Partien, doch erkannte Stieglitz von Spiel zu Spiel eine
Steigerung. Eine Personalie bereitet ihm allerdings etwas Sorgen, denn
die Position des zweiten Torhüters ist unbesetzt. Sollte sich
Stammkeeper Nico Jacobi verletzen, dann sieht es relativ düster aus.
Andreas Späck muss nach einem
Bandscheibenvorfall passen, und bei der zweiten Mannschaft steht oft ein
Feldspieler zwischen den Pfosten. "Wir haben keinen zweiten Torhüter
gefunden. Optimal ist das wirklich nicht", so Stieglitz.
Wieder an Bord: Jan Petersen (vorne) steht dem Rüsselsheimer
Ruder-Klub nach Beendigung seines Auslandsaufenthalts wieder zur
Verfügung. |
Als härteste Konkurrenten im
Kampf um den Aufstieg stuft er Mitabsteiger Zehlendorfer Wespen, das
junge Team der HG Nürnberg, SC 1880 Frankfurt und mit leichten
Abstrichen RW München ein. Den Dürkheimer HC hält Stieglitz nach den
Abgängen von Michael Purps und Thorsten Böckler für nicht ganz so stark,
auch wenn die Pfälzer Christian Mayerhöfer reaktiviert haben.
Kader des RRK
Mit einem 19 Spieler großen
Aufgebot gehen die Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs in der Zweiten
Liga Süd das Unternehmen Wiederaufstieg an.
Tor: Nico Jacobi.
Verteidigung:
Christian Minar, Mirco Fuchs, Lorenz Klee, Konstantin Rentrop, Jonas
Hof, Martin Klecha, Mathias Orschau.
Mittelfeld: Jan
Petersen, Falk May, Christian Domke, Nico Lange, Julian Hofmann-Jeckel.
Sturm: Oliver Domke,
Jonathan Faust, Christian Schmolke, Christian Kösling, Felix Seitz,
Michael Titzckmzh.
Die "Main-Spitze"
schreibt am 30. September 2006:
Wiederaufstieg ist das erklärte
Ziel
Für die
RRK-Hockeyspieler beginnt der Zweitliga-Alltag in Berlin ohne Oliver
Domke
RÜSSELSHEIM
Osternienburger HC statt Alster Hamburg, Mannheimer HC statt Stuttgarter
Kickers: Die Anhänger des Rüsselsheimer RK müssen sich in dieser
Feldhockeysaison an weniger namhafte Gegner gewöhnen.
Von Martin Krieger
Bei der Einführung der
Bundesliga als Deutscher Meister 1968 nicht berücksichtigt und 1991
schon einmal aus der Eliteliga abgestiegen, greift der RRK an diesem
Samstag zum fünften Mal auf zweitklassiger Ebene ins Geschehen ein. Dies
freilich bei einem Gegner, der vor wenigen Monaten ebenfalls noch zu den
besten zwölf Mannschaften im Lande des zweifachen Weltmeisters zählte.
Um 16 Uhr wartet SV Zehlendorfer Wespen auf den Ruder-Klub, was in
puncto Saisonziele gleich ein echter Gradmesser sein wird. Fünf der zehn
Teams in der Südstaffel der Zweiten Bundesliga sehen im Berliner
Absteiger den Aufstiegsfavoriten. Verständlich, denn die Wespen haben
nur zwei Spieler verloren, warten aber unter anderem weiter mit
Erstliga-Torschützenkönig Florian Keller (31 Treffer) auf.
Trotz dieser harten
Auftaktnuss, an der sich der RRK nicht nur in der Vorsaison die Zähne
ausbiss (2:6), sondern auch anno 1993 durch eine 1:4-Niederlage im
letzten Punktspiel aus allen Aufstiegsträumen gerissen wurde, möchte Kai
Stieglitz am Rundenende nur eines - wieder erstklassig sein. "Der
Aufstieg ist unser erklärtes Ziel", sagt der Rüsselsheimer Trainer, der
in seine siebte Saison geht. Da am Sonntag (12 Uhr) noch TuS
Lichterfelde auf den Ruder-Klub wartet, wäre es für Stieglitz "okay",
wenn am Auftakt-Wochenende vier Punkte aus der Hauptstadt mit an den
Untermain wandern würden.
Weil die Zehlendorfer
lediglich zwei ihrer elf Erstliga-Heimspiele verloren hatten, liegt es
nahe, dass die Hessen - die auf den beruflich verhinderten Torjäger
Oliver Domke verzichten müssen - eher im zweiten Spiel mit einem Sieg
liebäugeln. Aber: auch die Lichterfelder gingen in der Vorsaison nur
zweimal als Verlierer vom eigenen Kunstrasen und trotzen dem späteren
Aufsteiger TG Frankenthal ein 1:1 ab. Andererseits könnte es sein, dass
die Wespen ohne ihre Starduo auflaufen müssen. Nach einem nicht
anerkannten Treffer im letzten Saisonspiel beim Großflottbeker THGC
(3:2) und daraus resultierender Eskapaden nach dem Abpfiff, waren Keller
und Patric Lunau-Mierke in erster Instanz für jeweils drei Pflichtspiele
gesperrt worden.
Vier Anwärter auf Platz
eins
Dass es unabhängig von der
Ausbeute in Berlin nicht einfach werden dürfte, die eigenen Erwartungen
an diese Spielzeit zu erfüllen, ist dem 39 Jahre alten Trainer bewusst -
unabhängig von zwei vergeblichen Aufstiegsanläufen nach der ersten
Degradierung vor 15 Jahren: "Die Wespen, SC 80 Frankfurt, Nürnberg, wir
und vielleicht auch Rot-Weiß München kommen für Platz eins in Frage",
sagt Stieglitz. Den Vorjahreszweiten Dürkheimer HC, der weitere gute
Spieler ziehen lassen musste, hat dagegen niemand auf der Rechnung.
Mit dem Verlauf der
Vorbereitung ist Rüsselsheims Coach zufrieden: "Für den relativ kleinen
kleinen Kader ist es ganz gut gelaufen. Der Einsatz hat immer gestimmt,
und spielerisch haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Was nicht
heißt, dass wir nicht noch verbesserungswürdig wären." Oliver Markowsky
hat sich zwar endgültig für einen längeren Aufenthalt in Spanien
entschieden, und auch Frank Trautmann hält sich etwa ein halbes Jahr in
England auf, doch dafür haben Jan Petersen und Konstantin Rentrop ihre
Auslandsaufenthalte beendet und sind ebenso wie Christian Kösling nach
überwundenen Rückenproblemen wieder an Bord. Alles in allem umfasst der
Kader 20 Feldspieler, aber nur einen Torwart. "Das ist nicht so schön,
denn natürlich ist es im Training besser, wenn auf zwei Torhüter
gespielt werden kann", sagt Stieglitz. Doch da Andreas Späcks Rücken
nicht mitspielt, muss es so gehen. Dass es gleich gegen Topfavorit
Zehlendorfer Wespen losgeht, stört den Trainer übrigens gar nicht: "Es
müssen doch sowieso alle Spiele gespielt werden". Also dann ...
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