Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Pressestimmen zu den Feldhockey-Bundesligen 2006/2007

Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt am 14. Oktober 2006:

Ohne Haase: Kreuzbandriss

Hockey: Rüsselsheimer Damen absolvieren zum Bundesligastart Doppelspiel in Hamburg

mzh - Wenn es in den vergangenen Jahren darum ging, die Anwärter für die Endrunde um die deutsche Feldhockey-Meisterschaft der Damen zu benennen, war der Rüsselsheimer Ruder-Klub meist dabei. Trainer Berti Rauth stapelte zwar gern ein wenig tief, doch am Ende hatte der RRK in der Regel auch die Qualifikation für das Halbfinale geschafft.

In diesem Jahr war dies anders, denn die Rüsselsheimerinnen beendeten die Spielzeit auf Rang fünf, wobei sie ein Einbruch in der zweiten Saisonhälfte kurzzeitig sogar in Abstiegsgefahr geraten ließ. Für den langjährigen Trainer Berti Rauth zählen denn auch Rot-Weiß Köln, Alster Hamburg, der Münchner SC und Titelverteidiger Berliner HC in dieser Saison zu den Favoriten.

Den Berlinern glückte die spektakulärste Neuverpflichtung dieser Saison. Ihnen gelang es, Nationalspielerin Fanny Rinne von Bundesliga-Absteiger TSV Mannheim an die Spree zu lotsen.

Seine eigene Mannschaft müsse sich im Laufe des Herbstes erst finden, meint Rauth und spricht die alles andere als optimale Vorbereitung an. Die WM-Fahrerinnen Silke Müller und Mandy Haase sind erst vor kurzem zum Team gestoßen, die Feinabstimmung kann noch nicht vorhanden sein.

Dem RRK geht es jedoch nicht anders als den anderen Klubs, die Nationalspielerinnen abstellen mussten. Nach dem enttäuschenden achten Platz bei der Weltmeisterschaft in Madrid sollen Müller und Haase nun beim RRK neuen Spaß am Hockey finden.

Die Rückkehr von Silke Müller aus dem niederländischen Utrecht verspricht Belebung für das Spiel des RRK, und auch innerhalb des jungen Teams dürfte sie zu einer der Leitfiguren werden, an der sich die Nachwuchskräfte orientieren können. Weitere Neuzugänge gab es keine, doch will Rauth im Laufe der Zeit die eine oder andere A-Jugendliche an den Bundesliga-Kader heranführen. Mehr Erfolgserlebnisse als die Olympiasiegerinnen Mandy Haase und Silke Müller hatten in diesem Sommer Lena Jacobi, Meike Acht, Vicky Krüger und Lydia Haase, die mit der U-21-Nationalmannschaft Ende Juli in Catania Europameister wurden. Auf Stürmerin Lydia Haase müssen die Rüsselsheimerinnen freilich für längere Zeit verzichten. Sie zog sich bei einem Vorbereitungsturnier in Krefeld einen Kreuzbandriss zu und kann so bald nicht eingesetzt werden, was Rauth als "herben Verlust" wertet.

In der wohl recht ausgeglichenen Liga sollten hinter dem von Rauth genannten Favoritenkreis Eintracht Braunschweig und Harvestehude im gesicherten Mittelfeld landen, während es für TuS Lichterfelde und die Aufsteiger UHC Hamburg und Eintracht Frankfurt in erster Linie um den Klassenerhalt geht. Die Frankfurterinnen haben zwei ukrainische Nationalspielerinnen und die russische Nationaltorhüterin Anna Radomskaja verpflichtet, müssen in dieser Saison aber die verletzte Führungsspielerin Mara Puma und Nicole Greul ersetzen.

Die Saison beginnt für die Rüsselsheimerinnen am Wochenende mit zwei Partien in Hamburg. Am heutigen Samstag spielt der RRK beim Harvestehuder THC, ehe er am Sonntag beim Club an der Alster gastiert. Das Team des HTHC, das die vergangene Runde auf Rang acht beendete, hält Rauth für stärker als zuletzt. Dennoch würde er gerne etwas Zählbares aus Hamburg mitnehmen.

Von deutlich anderem Kaliber als Harvestehude ist der Club an der Alster Hamburg, der sich zuletzt unter der Führung des früheren Rüsselsheimers Jens George zu einem deutschen Spitzenteam entwickelt hat. Im Feld-Endspiel 2006 unterlag Alster dem Berliner HC, nachdem sich die Hanseatinnen zuvor im März den Titel in der Halle gesichert hatten. Mit der Leverkusenerin Meike Achtmann hat sich Alster zudem weiter verstärkt und gilt als ein sicherer Play-Off-Anwärter.


Die "Main-Spitze" schreibt am 14. Oktober 2006:

Gute Basis trotz "Hammerprogramm"?

Rüsselsheimer Hockeydamen sehen sich hinter den großen Vier/Kniffliger Start in Hamburg

Auf kultureller Bühne gilt eine verpatzte Generalprobe oft als Garant für eine gelungene Premiere. In diesem Sinne könnte den geneigten RRK-Fan vor der Eröffnung der 26. Bundesliga-Feldsaison an diesem Wochenende ein mulmiges Gefühl in der Magengegend beschleichen. Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK haben nämlich nicht ein Vorbereitungsspiel verloren...  

Von Martin Krieger

Hoffnungsträgerin: Eva Frank (links) gehört zu den aufstrebenden Talenten, die RRK-Trainer Berti Rauth in dieser Bundesligasaison "in eine führende Position hineinwachsen" sieht.

Trotz des jüngsten 3:1-Erfolges gegen Rot-Weiß Köln und dem 1:0-Triumph über Titelverteidiger Berliner HC im Finale des Turniers in Krefeld, hält Berti Rauth den Ball flach. "Erstens sind alle Gegner ohne ihre aktuellen Nationalspielerinnen angetreten, und zweitens müssen wir unsere Leistung in der Punktrunde erst mal abrufen. Man darf nicht vergessen, dass wir weiterhin den jüngsten Kader aller zehn Teams haben. Realistisch betrachtet wäre ich froh, wenn wir bei unserem Hammerprogramm den Herbst ordentlich rumkriegen und eine gute Basis für das Frühjahr legen könnten", sagte der langjährige RRK-Cheftrainer vor dem Auftakt-Wochenende in Hamburg. Denn: "In der eingleisigen Bundesliga gibt es kein Verschnaufen; alles liegt sehr eng beieinander. Mit zwei Siegen bist du oben, mit zwei Niederlagen unten dabei", so Rauth.

Dass der sechsmalige Freiluftchampion vom Untermain sich trotz der Rückkehr von Olympiasiegerin Silke Müller vor dem ersten Anpfiff nicht als konkreter Anwärter auf die Teilnahme an der DM-Endrunde am 7./8. Juli im WM-Stadion von Mönchengladbach sieht, sondern - wie es Rauth formulierte - "hinter den großen Vier aus einer Position im gesicherten Mittelfeld versucht werden soll, eventuell mehr herauszuholen", dürfte der Erinnerung an die Vorsaison geschuldet sein. Letztlich zwar Tabellenfünfter, war der Ruder-Klub aufgrund einer völlig verkorksten Rückrunde in der Endphase sogar in (theoretische) Abstiegsgefahr geraten. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wie die junge RRK-Auswahl die schwere Verletzung von Lydia Haase (20) verkraftet. Die Junioren-Europameisterin wird nach ihrem Kreuzbandriss in zehn Tagen operiert und danach für etwa sechs Monate auf Eis liegen. "Eine deutliche Schwächung für uns, keine Frage", so Rauth, der zudem nicht genau einzuschätzen vermag, wie die WM-Fahrerinnen Mandy Haase und Müller die frustreiche WM in Madrid verdaut haben.

Und dann wäre da natürlich noch die Konkurrenz, die zum Teil deutlich mehr aufgerüstet hat. Meister Berliner HC hat mit der Mannheimerin Fanny Rinne den "dicksten Fisch" an Land gezogen, beim Münchner SC ist Katrin Eidinger vom Kölner Starensemble vor Anker gegangen und der Club an der Alster konnte sich unter anderem mit der umworbenen Meike Achtmann (RTHC Leverkusen) verstärken. Aber auch Eintracht Braunschweig traut Berti Rauth einiges zu, und Vorjahresneuling Harvestehuder THC dürfte mit seinem jungen Team noch besser Fuß fassen. Blieben demnach drei Kandidaten für den Abstiegskampf: TuS Lichterfelde sowie die Aufsteiger UHC Hamburg und Eintracht Frankfurt.

Hanseatischer Auftakt

Wohin der Weg die RRK-Damen in der Spielzeit 2006/2007 führt, darüber wird sich nach den drei ersten Partien mehr sagen lassen. Vor dem ersten Heimspiel gegen den Punktrundenkrösus Rot-Weiß Köln in acht Tagen, ist das Rauth-Team gleich zweimal in der Freien und Hansestadt Hamburg gefragt. Am Samstag wartet zunächst der körperlich starke Harvestehuder THC, bei dem sich die Hessinnen in der Vorsaison 1:0 durchsetzten. Besonders motiviert dürfte Barbara Vogel ins erste Spiel gehen, war ihr doch HTHC-Torhüterin Kristina Reynolds für den WM-Kader vorgezogen worden.

Tags darauf steht dann der erste Härtetest mit dem Gastspiel beim DM-Zweiten Club an der Alster bevor. Der aktuelle Hallenmeister, bekanntlich seit geraumer Zeit vom früheren RRK-Akteur Jens George betreut, hat sich zum Topteam gemausert, muss allerdings ohne Nationalstürmerin Anneke Böhmert (Babypause) auskommen.

Fazit: Auch wenn Berti Rauth mit zunehmendem Alter - seit wenigen Tagen befindet er sich im 49. Lebensjahr - keine Prognosen mehr abgeben mag, darf als gesichert gelten, dass er den einen oder anderen Punkt mit an den Sommerdamm zu nehmen gedenkt. Die Vorbereitung lässt hoffen - trotz der gelungenen Generalprobe.


Die "Frankfurter Rundschau" schreibt am 12. Oktober 2006:

Nur bedingt auf Augenhöhe

Rüsselsheimer RK erwartet SC 80 Frankfurt zum Zweitligaderby

VON ANNETTE SEITZ

Auch, wenn ein Blick auf die Tabelle der Zweiten Hockey-Bundesliga Süd etwas anderes vermuten lässt. Für Erik Koppenhöfer, den Trainer des SC 1880 Frankfurt, ist das Derby beim Rüsselsheimer RK am Sonntag alles andere als ein Duell auf Augenhöhe. Dass den Erstligaabsteiger vom Untermain und den Frankfurter Traditionsverein gerade einmal ein Pünktchen voneinander trennen - reine Augenwischerei. "Rüsselsheim hat einen stärkeren Kader als letztes Jahr, und sie sind uns noch in einigen Dingen voraus", sagt Koppenhöfer.

Völlig chancenlos sieht der junge Trainer sein Team allerdings auch nicht. Schließlich darf man den Saisonstart des SC 80 durchaus als gelungen betrachten. Aus drei Spielen wurden fünf Punkte geholt, dabei unter anderen gegen den hoch gehandelten Nürnberger HTC und die Zehlendorfer Wespen jeweils ein Unentschieden erzielt. Zuletzt gelang ein Sieg gegen Lichterfelde. "Das hat uns Selbstbewusstsein gegeben", sagt der Frankfurter Coach. "Wir haben gegen zwei Top-Favoriten gut ausgesehen." Weshalb Koppenhöfer dem Duell gegen einen weiteren Meisterschaftskandidaten der Liga dann auch zuversichtlich entgegen sieht. "Ich glaube, dass wir mithalten können." Ein Erfolg in der prestigeträchtigen Begegnung würde der jungen Mannschaft weiteren Auftrieb geben für die Saison, in der nach Worten des Trainers aber allenfalls ein Mittelplatz möglich ist. "Wir müssen nach unten schauen und sehen, dass wir so schnell wie möglich 18 Punkte erreichen", sagt der Koppenhöfer. "Ich glaube, dass man damit die Liga hält."

Unterschiedliche Einschätzung

Diese vorsichtige Zielsetzung der 80er mag Kai Stieglitz dagegen nicht ernst nehmen. "Das ist Tiefstapelei", sagt der Trainer des Rüsselsheimer RK. "Für mich gehören sie auch zu den Favoriten." Eine Einschätzung, mit der der Coach allerdings das Unverständnis von Koppenhöfer auf sich zieht: "Kai Stieglitz kennt die Liga nicht. Die ist nämlich ziemlich ausgeglichen." Weshalb auch der Titelkampf eine Angelegenheit mit offenem Ausgang sei, findet Koppenhöfer.

Trotzdem gehört der Rüsselsheimer RK in der zweiten Liga zum engsten Favoritenkreis. Auch wenn der Bundesligaabsteiger, nach einem guten Saisonstart mit zwei Siegen, gerade erst eine unerwartete Schlappe hinnehmen musste. Gegen den Dürkheimer HC setzte es eine 1:2-Niederlage. "Das war ein Rückschlag", sagt Stieglitz, "und hoffentlich ein rechtzeitiger Schuss vor den Bug." Denn dass der sofortige Wiederaufstieg für die Rüsselsheimer kein Selbstläufer ist, weiß auch der Trainer. Rot-Weiß München und die Zehlendorfer Wespen sieht Stieglitz denn auch als schärfste Konkurrenten für seine Mannschaft um den einzigen Aufstiegsplatz.

Dass Rüsselsheim das Gros seiner Stammkräfte halten konnte, dürfte allerdings ein wichtiges Pfund im Titelkampf sein. Weil eben jene Spieler, die noch über weite Strecken der vergangenen Erstligasaison wegen Auslandsaufenthalten oder Verletzungen gefehlt haben, nun wieder in den Kader zurück gekehrt sind, stehen die Chancen für den RRK nicht schlecht, den Betriebsunfall Abstieg wieder wett zu machen. Nur Oliver Markowsky zog es vor, wieder in Madrid zu spielen, in der Anfangsphase der Saison wird auch Frank Trautmann, wegen eines Studienaufenthaltes in England, fehlen.


Die "Frankfurter Rundschau" schreibt am 11. Oktober 2006:

Eintracht feiert Comeback in der Eliteklasse
Frankfurterinnen gehen mit personellen Sorgen in die neue Saison der Ersten Hockey-Bundesliga

VON ANNETTE SEITZ

Man kann sich noch gut daran erinnern, wie das damals war, im Mai 2004. Bittere Tränen haben sie fast alle vergossen, die Hockeyspielerinnen von Eintracht Frankfurt, als der Abstieg in die Zweite Bundesliga endgültig feststand. Die Szenen, die sich damals ausgerechnet auf dem Platz des Lokalrivalen Rüsselsheimer RK abspielten, der für die nächsten zwei Jahre der letzte erstklassige Gegner in einem Pflichtspiel für die Eintracht gewesen sein sollte, sind im Gedächtnis geblieben. Bilder etwa von Mara Puma, der Integrationsfigur der Eintracht, die damals, wie ein Häufchen Elend in sich zusammen gesunken, den stillen Abschied aus der Liga nahm.

Am kommenden Wochenende ist die Zeit der Zweitklassigkeit für die Eintracht wieder vorbei. Mit den beiden Heimspielen gegen Eintracht Braunschweig und dem Uhlenhorster HC kehrt die Mannschaft wieder in die höchste Klasse zurück. Die beiden vergangenen Jahre sehen die Verantwortlichen am Riederwald keineswegs als verloren an. Die Zeit in der Unterklassigkeit nutzte die Eintracht, um den notwendigen Generationenwechsel innerhalb der Mannschaft zu forcieren. "Für uns war das ein Neuaufbau", sagt der Hockey-Abteilungsleiter der Frankfurter, Jürgen Fiedler.

So sammelten die Jungen Erfahrungen, scheiterten im ersten Jahr nur knapp am sofortigen Wiederaufstieg, um dann in der darauf folgenden Saison mit zwölf Punkten Vorsprung ungeschlagen Meister zu werden. Dass nun allerdings, angesichts der Dominanz in der zweiten Liga, eine Etage höher der Klassenerhalt schon gebucht ist, davon will Jürgen Fiedler nichts wissen. Zu Recht, schließlich ist der Leistungsunterschied zwischen erster und zweiter Liga immer noch enorm. "Für uns wird es sehr schwer, ich bin skeptisch, ob wir das schaffen können", meint Fiedler. Zumal neben Mara Puma (Rücken- und Knieverletzungen), vielleicht auch noch Nicole Greul (Hüftverletzung) für die Saison ausfallen wird - zwei Leistungsträgerinnen, die nur schwer zu ersetzen sind. An den Riederwald sind dagegen zwei ukrainische Nationalspielerinnen sowie Anna Radomskaja, die Torfrau der russischen Nationalmannschaft, gewechselt.

Silke Müller zurück in Rüsselsheim

Beim zweiten hessischen Bundesliga-Verein, dem Rüsselsheimer RK, kehrt dagegen ein prominentes Aushängeschild zurück. Olympiasiegerin Silke Müller wird ihren Heimatverein, nach einer Saison in der ersten holländischen Liga, wieder verstärken. Ihre Rückkehr wurde der Angreiferin auch deshalb versüßt, weil das Kommunikationstalent seit kurzem bei einem regionalen Radiosender in Lohn und Brot steht. Gut für den Rüsselsheimer RK, dessen verjüngtes Team eine erfahrene Kraft gut gebrauchen kann. Auch RRK-Trainer Berti Rauth sieht durch die Verpflichtung von Silke Müller einen Qualitätsgewinn - sportlich und menschlich: "Sie ist bei uns gut aufgehoben mit ihrer positiven Verrücktheit."

Wichtig ist die Rückkehr der Nationalspielerin aber auch, weil Angreiferin Lydia Haase mit einem Kreuzbandriss für längere Zeit ausfallen wird. Weitere Neuzugänge kann Berti Rauth nicht vermelden, der die Lücken in der ersten Mannschaft aber immer wieder mit Spielerinnen aus der eigenen Jugend auffüllen will.

Vom Playoff als Saisonziel will der Coach angesichts seines jungen Teams nicht reden, zumal die Endrunde in der vergangenen Saison seit Jahren erstmals wieder verpasst wurde. Rauth bleibt lieber vorsichtig. "Man hat letztes Jahr gesehen, was für eine Bandbreite die Liga hat. Du kannst mit zwei Siegen mehr in die Playoffs kommen und mit zwei Niederlagen mehr bist du unten."

Als Favorit für die Endrunde sieht Rauth dann auch Köln, Alster Hamburg, München und den Berliner HC. Letzterer geht mit dem spektakulärsten Neuzugang der Liga, Fanny Rinne, in die Spielzeit. "Man muss sehen, wer in diese Phalanx einbrechen kann. Aber wir sind eine eingespielte Mannschaft und ich glaube wir werden ein Stück weit gefestigter sein als letzte Saison", sagt Rauth. Der RRK beginnt die Spielzeit mit den Partien beim Harvestehuder THC und beim Club an der Alster.


Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt am 30. September 2006:

Sofort wieder nach oben

Feldhockey: RRK-Männer haben nach dem "Betriebsunfall Abstieg" fast alle Stammkräfte behalten, auch Oliver Domke

Von Jörg Monzheimer

Das Stelldichein der Nationalspieler ist am Sommerdamm zumindest bei den Herren vorbei: Statt der Weltmeister aus Crefeld, Stuttgart, Hamburg oder Bloemendaal spielen nach dem Abstieg des Rüsselsheimer RK aus der eingleisigen Bundesliga künftig eher unbekannte Akteure aus Mannheim oder Osternienburg vor.

RRK-Coach Kai Stieglitz lässt an der Zielsetzung daher keinen Zweifel: "Wir wollen aufsteigen", meint der Trainer, der weiterhin das Vertrauen des Vorstands genießt. Den "Betriebsunfall Abstieg" möchte der RRK schnellstens korrigieren, am besten soll es schon 2007 wieder erstklassiges Herren-Hockey am Sommerdamm geben. Nach dem Abstieg 1991 dauerte dies freilich etwas länger, erst 1994 kehrte der RRK in die Bundesliga Süd zurück.

Die Chancen, ganz vorne dabei zu sein, stehen nicht schlecht, denn ihren Kader haben die Rüsselsheimer weitestgehend halten können, angesichts etlicher Rückkehrer scheint der Zweitligist nicht schwächer besetzt zu sein als in der Vorsaison.

Auslandsaufenthalte und Verletzungen hatten den RRK vor der Rückrunde enorm geschwächt. Die Behauptung, dass die Rüsselsheimer mit komplettem Kader die Klasse gehalten hätten, ist nicht allzu gewagt. "Wir hätten aber auch so nicht absteigen müssen und waren schon selber dran schuld", meint Stieglitz, dessen Team sich meist auf Augenhöhe mit den anderen Mannschaften befand. Insgesamt aber habe der RRK nicht clever genug agiert, zu viele einfache Gegentore gefangen und zu wenig eigene Treffer erzielt, lautet seine Analyse.

Nicht mit dabei ist in der Zweiten Liga Oliver Markowsky, den es wieder zum Club de Campo Madrid zog. Frank Trautmann absolviert ein Auslands-Semester in Manchester, während sich Roland Schneefuß nach Abschluss seines Studiums auf Stellensuche befindet und noch nicht absehen kann, wo er letztlich seßhaft wird. Angreifer Nico Hosang steht nach einer Schulter-Operation für längere Zeit nicht zur Verfügung.

Wieder mit an Bord sind dafür Frankreich-Heimkehrer Jan Petersen sowie Konstantin Rentrop, der seinen Studienaufenthalt in Italien beendet hat. Auch die Langzeitverletzten Jonas Hof und Christian Kösling sind wieder einsatzbereit, aus der A-Jugend rückt der talentierte Felix Seitz in die erste Mannschaft. Wenigstens noch ein Jahr hängt Ausnahmestürmer Oliver Domke dran, der Weltmeister von 2002 ist sich für die Zweite Liga nicht zu schade.

Beim erstklassig besetzten Turnier in Crefeld am vergangenen Wochenende verloren die Rüsselsheimer zwar alle Partien, doch erkannte Stieglitz von Spiel zu Spiel eine Steigerung. Eine Personalie bereitet ihm allerdings etwas Sorgen, denn die Position des zweiten Torhüters ist unbesetzt. Sollte sich Stammkeeper Nico Jacobi verletzen, dann sieht es relativ düster aus.

Andreas Späck muss nach einem Bandscheibenvorfall passen, und bei der zweiten Mannschaft steht oft ein Feldspieler zwischen den Pfosten. "Wir haben keinen zweiten Torhüter gefunden. Optimal ist das wirklich nicht", so Stieglitz.

Wieder an Bord: Jan Petersen (vorne) steht dem Rüsselsheimer Ruder-Klub nach Beendigung seines Auslandsaufenthalts wieder zur Verfügung.

Als härteste Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg stuft er Mitabsteiger Zehlendorfer Wespen, das junge Team der HG Nürnberg, SC 1880 Frankfurt und mit leichten Abstrichen RW München ein. Den Dürkheimer HC hält Stieglitz nach den Abgängen von Michael Purps und Thorsten Böckler für nicht ganz so stark, auch wenn die Pfälzer Christian Mayerhöfer reaktiviert haben.

Kader des RRK

Mit einem 19 Spieler großen Aufgebot gehen die Herren des Rüsselsheimer Ruder-Klubs in der Zweiten Liga Süd das Unternehmen Wiederaufstieg an.

Tor: Nico Jacobi.

Verteidigung: Christian Minar, Mirco Fuchs, Lorenz Klee, Konstantin Rentrop, Jonas Hof, Martin Klecha, Mathias Orschau.

Mittelfeld: Jan Petersen, Falk May, Christian Domke, Nico Lange, Julian Hofmann-Jeckel.

Sturm: Oliver Domke, Jonathan Faust, Christian Schmolke, Christian Kösling, Felix Seitz, Michael Titzckmzh.


Die "Main-Spitze" schreibt am 30. September 2006:

Wiederaufstieg ist das erklärte Ziel

Für die RRK-Hockeyspieler beginnt der Zweitliga-Alltag in Berlin ohne Oliver Domke

RÜSSELSHEIM Osternienburger HC statt Alster Hamburg, Mannheimer HC statt Stuttgarter Kickers: Die Anhänger des Rüsselsheimer RK müssen sich in dieser Feldhockeysaison an weniger namhafte Gegner gewöhnen.  

Von Martin Krieger

Bei der Einführung der Bundesliga als Deutscher Meister 1968 nicht berücksichtigt und 1991 schon einmal aus der Eliteliga abgestiegen, greift der RRK an diesem Samstag zum fünften Mal auf zweitklassiger Ebene ins Geschehen ein. Dies freilich bei einem Gegner, der vor wenigen Monaten ebenfalls noch zu den besten zwölf Mannschaften im Lande des zweifachen Weltmeisters zählte. Um 16 Uhr wartet SV Zehlendorfer Wespen auf den Ruder-Klub, was in puncto Saisonziele gleich ein echter Gradmesser sein wird. Fünf der zehn Teams in der Südstaffel der Zweiten Bundesliga sehen im Berliner Absteiger den Aufstiegsfavoriten. Verständlich, denn die Wespen haben nur zwei Spieler verloren, warten aber unter anderem weiter mit Erstliga-Torschützenkönig Florian Keller (31 Treffer) auf.

Trotz dieser harten Auftaktnuss, an der sich der RRK nicht nur in der Vorsaison die Zähne ausbiss (2:6), sondern auch anno 1993 durch eine 1:4-Niederlage im letzten Punktspiel aus allen Aufstiegsträumen gerissen wurde, möchte Kai Stieglitz am Rundenende nur eines - wieder erstklassig sein. "Der Aufstieg ist unser erklärtes Ziel", sagt der Rüsselsheimer Trainer, der in seine siebte Saison geht. Da am Sonntag (12 Uhr) noch TuS Lichterfelde auf den Ruder-Klub wartet, wäre es für Stieglitz "okay", wenn am Auftakt-Wochenende vier Punkte aus der Hauptstadt mit an den Untermain wandern würden.

Weil die Zehlendorfer lediglich zwei ihrer elf Erstliga-Heimspiele verloren hatten, liegt es nahe, dass die Hessen - die auf den beruflich verhinderten Torjäger Oliver Domke verzichten müssen - eher im zweiten Spiel mit einem Sieg liebäugeln. Aber: auch die Lichterfelder gingen in der Vorsaison nur zweimal als Verlierer vom eigenen Kunstrasen und trotzen dem späteren Aufsteiger TG Frankenthal ein 1:1 ab. Andererseits könnte es sein, dass die Wespen ohne ihre Starduo auflaufen müssen. Nach einem nicht anerkannten Treffer im letzten Saisonspiel beim Großflottbeker THGC (3:2) und daraus resultierender Eskapaden nach dem Abpfiff, waren Keller und Patric Lunau-Mierke in erster Instanz für jeweils drei Pflichtspiele gesperrt worden.

Vier Anwärter auf Platz eins

Dass es unabhängig von der Ausbeute in Berlin nicht einfach werden dürfte, die eigenen Erwartungen an diese Spielzeit zu erfüllen, ist dem 39 Jahre alten Trainer bewusst - unabhängig von zwei vergeblichen Aufstiegsanläufen nach der ersten Degradierung vor 15 Jahren: "Die Wespen, SC 80 Frankfurt, Nürnberg, wir und vielleicht auch Rot-Weiß München kommen für Platz eins in Frage", sagt Stieglitz. Den Vorjahreszweiten Dürkheimer HC, der weitere gute Spieler ziehen lassen musste, hat dagegen niemand auf der Rechnung.

Mit dem Verlauf der Vorbereitung ist Rüsselsheims Coach zufrieden: "Für den relativ kleinen kleinen Kader ist es ganz gut gelaufen. Der Einsatz hat immer gestimmt, und spielerisch haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Was nicht heißt, dass wir nicht noch verbesserungswürdig wären." Oliver Markowsky hat sich zwar endgültig für einen längeren Aufenthalt in Spanien entschieden, und auch Frank Trautmann hält sich etwa ein halbes Jahr in England auf, doch dafür haben Jan Petersen und Konstantin Rentrop ihre Auslandsaufenthalte beendet und sind ebenso wie Christian Kösling nach überwundenen Rückenproblemen wieder an Bord. Alles in allem umfasst der Kader 20 Feldspieler, aber nur einen Torwart. "Das ist nicht so schön, denn natürlich ist es im Training besser, wenn auf zwei Torhüter gespielt werden kann", sagt Stieglitz. Doch da Andreas Späcks Rücken nicht mitspielt, muss es so gehen. Dass es gleich gegen Topfavorit Zehlendorfer Wespen losgeht, stört den Trainer übrigens gar nicht: "Es müssen doch sowieso alle Spiele gespielt werden". Also dann ...