Die "Frankfurter
Rundschau" schreibt
am 29. Mai 2006:
Dem Rüsselsheimer RK
stehen schwere Zeiten bevor
Männer kämpfen um den
Klassenerhalt
ase - Für den Rüsselsheimer
RK wird es in der Hockey-Bundesliga der Männer langsam eng: Nach nur
einem Sieg aus zwei Spielen gegen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf
stürzte das Team auf den letzten Tabellenplatz ab.
War es das für den
Rüsselsheimer RK? Waren die Partien gegen die Zehlendorfer Wespen und
den Berliner HC die letzten beiden Heimspiele in der Ersten Bundesliga
für wenigstens eine Saison? Etwas Wehmut wird der eine oder andere
Zuschauer schon verspürt haben am Sonntag, als die Mannschaft von Kai
Stieglitz ihr zweites Spiel des Wochenendes gegen den Berliner HC mit
1:2 (0:1) verlor. Das erste hatten die Rüsselsheimer gegen Zehlendorf am
Samstag zwar mit 3:1 (2:1) gewonnen. Weil aber die Konkurrenz im
Klassenkampf ebenso punktete, blieb das Team noch auf dem vorletzten
Platz. Nach der gestrigen Niederlage ist es dagegen auf den letzten
abgestürzt.
Nur einen guten Tag
erwischt
Eigentlich, hatte
RRK-Trainer Stieglitz vor der Partie gesagt, seien zwei Heimsiege
Pflicht. Und am Samstag beherzigte seine Mannschaft, die nach
zahlreichen Abgängen von Stammkräften personell geschwächt in die Saison
gegangen war, den Aufruf. Zwar war beiden Teams die Nervosität
anzumerken. Doch die Rüsselsheimer bewiesen Kampfkraft und Nervenstärke
in einem Spiel, in dem es viele Nickligkeiten gab. Den 0:1-Rückstand
nach einer Strafecke von Florian Keller (11.) egalisierte Oliver Domke
(24.). Christian Minar (44./Strafecke) und Oliver Markowsky (68.), der
nach einem studienbedingten Auslandsaufenthalt zurückgekehrt ist, sorgte
für den wichtigen Dreier.
Der brachte Rüsselsheim aber
nicht von der Stelle: Alle anderen abstiegsbedrohten Konkurrenten
punkteten ebenso. Was Stieglitz am Samstag nicht beunruhigte.
Schließlich habe sein Team "einen guten kämpferischen Einsatz" gezeigt,
und überhaupt habe man es ja gegen den bis dato ebenfalls im
Abstiegsschlamassel steckenden Berliner HC nun selbst in der Hand,
"durch einen Sieg die Abstiegsplätze wieder zu verlassen".
24 Stunden später herrschte
Ernüchterung beim Trainer und nach der 1:2 (0:1)-Niederlage gegen das
Team aus der Hauptstadt die Gewissheit, dass der RRK bei noch drei
ausstehenden Auswärtsspielen schlechte Karten in Sachen Klassenerhalt
besitzt. "Wir hätten heute drei Punkte holen müssen", sagte Stieglitz,
der mit seiner Mannschaft in den kommenden Wochen zum Uhlenhorster HC
(Tabellenfünfter), zum Großflottbeker THGC (Elfter) und zum Münchner SC
(Dritter) muss. Rüsselsheim, auf dem zwölften und letzten Platz, trennen
drei Punkte vom ersten Nichtabstiegsrang.
Dabei hatten die Hessen
durchaus Chancen, mit einem zweiten Sieg am Wochenende ihre Lage
erfreulicher zu gestalten. Nach einer verschlafenen ersten Halbzeit, in
der der RRK "lahm" aufbaute, wie sein Trainer fand, drehte Rüsselsheim
nach der Pause auf. Nachdem Oliver Domke (52.) die Gäste-Führung von
Martin Häner (Strafecke/13.) egalisiert hatte, hatten die Rüsselsheimer
mehrfach das 2:1 auf dem Schläger. "Berlin ist fast gar nicht mehr
hinten rausgekommen", beurteilte Stieglitz das Powerplay seines Teams,
das mit dem Gegentreffer von Tobias Scheller (64.) kurz vor Schluss kalt
erwischt wurde. "Saublöd und superärgerlich" sei das gewesen, so
Stieglitz, der noch mitansehen musste, wie Christian Domke eine Minute
vor dem Schlusspfiff einen Siebenmeter vergab. Ob damit auch die letzte
Chance auf den Klassenerhalt dahin gegangen ist, wird sich noch zeigen.
Die "Frankfurter
Rundschau" schreibt
am 12. Juni 2006:
Hockey - Rüsselsheimer RK
steigt ab
Rüsselsheim - Die
Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK sind aus der Ersten Bundesliga
abgestiegen. Einen Spieltag vor Saisonende liegen die Hessen mit fünf
Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz abgeschlagen auf dem
letzten Rang. Nach 15 Jahren in der höchsten Klasse ist der Abstieg in
die zweite Liga damit besiegelt. Zwei Niederlagen am Wochenende brachten
das Aus für den RRK. Beim Uhlenhorster HC verlor die Mannschaft von Kai
Stieglitz am Samstag zunächst mit 2:4 (1:2), May (15.) und Markowsky
(46./Strafecke) trafen zum zwischenzeitlichen 1:1, beziehungsweise 2:2.
Tags darauf gab es im Kellerduell gegen den Großflottbeker THGC eine 0:4
(0:1)-Schlappe. Stieglitz musste erneut auf einige Stammkräfte
verzichten. Die Ausfälle konnte der RRK nicht kompensieren, was übrigens
eine wesentliche Ursache für den Abstieg sein dürfte.
Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt
am 12. Juni 2006:
RRK
steigt ab: "Einfach zu grün"
Hockey:
Ruder-Klub-Männer nach Niederlagen in Hamburg wie 1991 wieder in
Zweitklassigkeit
Die Herren des Rüsselsheimer RK sind in
der kommenden Spielzeit nur noch zweitklassig. Am gestrigen Sonntag
besiegelte eine 0:4 (0:1)-Niederlage beim direkten Konkurrenten
Großflottbeker THGC den zweiten Abstieg aus der Feldhockey-Bundesliga
nach 1991. Tags zuvor hatte der RRK beim Endrundenanwärter UHC Hamburg
mit 2:4 (1:2) verloren.
Über die gesamte Saison betrachtet, war
der Kader letztlich nicht stark genug, um die Ausfälle zahlreicher
Stammspieler zu kompensieren. Bedingt durch Auslandsaufenthalte und
Verletzungen fehlte phasenweise fast eine gesamte Mannschaft. Auch wenn
die nachrückenden Akteure aus der Jugend ihre Aufgaben oft erstaunlich
gut erledigten, machte sich die größere Erfahrung anderer Teams oftmals
bemerkbar.
"Wir waren in vielen Spielen nicht die
schlechtere Mannschaft, haben am Ende aber häufig mit leeren Händen
dagestanden", sagte Trainer Kai Stieglitz. Er bedauerte, dass sich die
Mannschaft nie habe einspielen könne. "Ich musste in jedem
Mannschaftsteil ständig umstellen", wies er auf ein entscheidendes Manko
in dieser Spielzeit hin.
Wie es nun weitergeht, und ob das Team
zusammenbleibt, um das Unterfangen direkter Wiederaufstieg in Angriff zu
nehmen, dazu wollte sich Stieglitz gestern noch nicht äußern. "Erst
einmal haben wir noch das Spiel in München vor uns", erklärte der Coach.
Die "Main-Spitze" schreibt
am 12. Juni 2006:
Wunder von Hamburg bleibt aus
Rüsselsheims Hockeymänner nach zwei weiteren Niederlagen abgestiegen
HAMBURG "The worst case" ist
eingetreten: Ausgerechnet in dem Jahr, in dem der Rüsselsheimer RK
seinen zweiten Kunstrasenplatz erhalten wird, treten die Hockeyherren
des Vereins nach 1991 zum zweiten Mal den bitteren Weg in die
Zweitklassigkeit an.
Von
Thomas Schulz
Der Absturz hatte sich in den vergangenen
Wochen abgezeichnet; spätestens nach der vermeidbaren 1:2-Heimpleite
gegen den mitgefährdeten Berliner HC hätte nur ein "Wunder von Hamburg"
den hessischen Traditionsverein gerettet. Dieses blieb aber aus. Die
Rüsselsheimer bezogen am Samstag eine 2:4-Niederlage beim Uhlenhorster
HC, ehe sie am Sonntag das "Abstiegs-Endspiel" beim Großflottbeker THGC
0:4 verloren.
RRK-Trainer Kai Stieglitz, der sich für
die Saison 2006/07 die sofortige Bundesliga-Rückkehr auf die Fahne
geschrieben hat, musste aufgrund von Auslands-Aufenthalten und
Polizeieinsätzen so viele Ausfälle verkraften, dass der Abstieg nicht
wirklich überraschend kam. "Wie´s jetzt weitergeht, ist noch offen.
Selbst wenn Oliver Domke auch in der Zweiten Bundesliga für den
Ruder-Klub spielt und alle Akteure bei uns bleiben, wird es
erfahrungsgemäß sehr schwer, den direkten Aufstieg hinzubekommen. Dafür
ist die Konkurrenz einfach zu stark", äußerte sich der ehemalige Aktive
Glenn Eifert vom RRK-Abteilungsvorstand indes eher skeptisch.
Das "FAZ" schreibt
am 12. Juni 2006:
Zwei Niederlagen am
Wochenende besiegeln es:
Abschied aus der Bundesliga
- Die RRK-Hockeyherren steigen ab
RÜSSELSHEIM. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der Rüsselsheimer RK steigt
aus der Hockey-Bundesliga ab. Nach dem 2:4 gegen den Uhlenhorster HC am
Samstag verloren die RRK-Herren auch das zweite Gastspiel des
Wochenendes gegen den Großflottbeker THGC 0:4. Statt mit dringend
benötigten Punkten auf der Zielgeraden der Saison im Kampf um den
Klassenverbleib kehren die Rüsselsheimer ohne Zähler aus der Hansestadt
heim - und, was noch schwerer wiegt, als Absteiger.
"Die
Enttäuschung ist in diesem Moment gar nicht so immens. Man fühlt sich in
erster Linie leer", sagte Trainer Kai Stieglitz, der mit seinen Spielern
nach Abpfiff noch einige Stunden in bedrückter Stimmung in Hamburg
verbrachte. Der Zug gen Heimat ging erst am Abend. Gegen die
Großflottbeker war es wie so oft in dieser Spielzeit beim hessischen
Tabellenletzten. Dem Kontrahenten mindestens ebenbürtig, versäumte es
der RRK wieder mal, seine Chancen zu verwerten.
Die
Gastgeber gingen auf ihrem holprigen Heimrasen in der ersten Hälfte 1:0
in Führung und kamen unmittelbar nach Wiederanpfiff mit ihrem ersten
Angriff zur 2:0-Führung. In den Schlußminuten kassierte RRK-Keeper
Nicolas Jacobi noch zwei Tore. "Das Ergebnis ist ganz klar zu hoch
ausgefallen", sagte Stieglitz, der sofort mit den Planungen für die neue
(Zweitliga-)Saison beginnen möchte.
Das "FAZ" schreibt
am 13. Juni 2006:
Verletzungen, Pech, Verhinderungen -
die Gründe des Scheiterns
So schnell wie möglich wieder hoch -
Rüsselsheimer RK nach dem Abstieg
Von Axel Westhoff
FRANKFURT. Jeder
ging auf seine Weise mit dem Abstiegsschmerz um. Zeit genug hatten sie
ja. Der Zug von Hamburg - der Ort, wo Abstiegsangst zu Abstiegsgewißheit
wurde - nach Hause ging erst viele Stunden nach Spielende: Abpfiff für
die Bundesligazugehörigkeit des Rüsselsheimer RK nach 15 Jahren. Manche
Spieler waren nach der 0:4-Niederlage beim Großflottbeker THGC in sich
gekehrt, andere diskutierten in Kleingruppen.
Der Wochenendtrip an die Alster mit den Partien
gegen den Uhlenhorster HC (2:4) und Großflottbek spiegelte die gesamte
Hockeysaison. "Wir sind nicht schlechter als viele andere Mannschaften
gewesen. Nur kamen bei uns zuwenig Punkte heraus", sagte Trainer Kai
Stieglitz. Gerade auswärts tat sich die notgedrungen immer wieder neu
formierte Mannschaft sehr schwer. In der gesamten Rückrunde 2006 gelang
den Rüsselsheimern kein einziger Punktgewinn auf fremden Plätzen.
Stieglitz mußte seine Formation beinahe wöchentlich auf vielen zentralen
Positionen umbauen und seine durch Verletzungen, Auslandsaufenthalte und
berufliche Verpflichtungen langfristig fehlenden Leistungsträger durch
jugendliche Aushilfen ersetzen. Die Mannschaft habe sich nie einspielen
können, so Stieglitz, der den RRK auch in der Zweitklassigkeit weiter
betreuen wird: "Ich bin mit der Mannschaft abgestiegen, jetzt will ich
mit ihr wieder aufsteigen."
Schon in den Stunden danach hätten viele Spieler
ein klares Bekenntnis für den RRK abgelegt, bestätigt Mittelfeldspieler
Christian Domke, der mit 28 Jahren am Wochenende der Dienstälteste auf
dem Feld war. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identifikation mit
dem RRK hält die Aktiven bei der Stange. Ähnlich wie Coach Stieglitz
begreift auch Domke den Abstieg als Chance. "In der Zweiten Bundesliga
haben wir die Möglichkeit, die jungen Spieler weiter zu integrieren und
dann oben mitzuspielen", sagte Nationalspieler Domke. Ob sein Bruder
Oliver, im Weltmeisterschaftsfinale 2002 Siegtorschütze, seine Karriere
fortsetzen wird, ist noch ungewiß. Der Ausnahmestürmer und Polizist
Oliver Domke fehlte am Wochenende wegen verschärfter Einsatzzeiten
während der Fußball-WM. Das Fehlen von Oliver Domke legte die
gravierenden RRK-Probleme im Abschluß schonungslos offen. Statt des
zweimaligen Olympiateilnehmers mußten sich Nachwuchsspieler im
Sturmzentrum beweisen. "Denen fehlt noch die Ruhe vor dem Tor, wenn man
sie anspielt. Da hat es bei uns gehakt", analysierte Christian Domke.
Zudem gelang es den Rüsselsheimern nicht, die im
Abstiegskampf so (überlebens-)wichtigen Bigpoints zu gewinnen. Gegen
Mannschaften wie Großflottbek, Berliner HC oder Schwarz-Weiß Neuss, die
mit dem RRK um die Vermeidung der Strafversetzung konkurrierten, gab es
in der Rückrunde nur Niederlagen. "Ich betrachte es jetzt als
Herausforderung, aus einer neuen Position heraus den direkten
Wiederaufstieg anzupacken", unterstrich Trainer Stieglitz, der die
Qualitäten der einzelnen Spieler weiterhin für bundesligatauglich hält.
Die Verantwortlichen am Rüsselsheimer Sommerdamm sind sich bewußt, daß
der Spitzenrang in der zweiten Liga, der allein zum Aufstieg berechtigt,
nicht mit links zu erreichen sein wird. Um das Ziel zu verwirklichen,
würde dem RRK-Ensemble alleine die Präsenz von Oliver Domke als Fixpunkt
im Angriff guttun. Auch wenn er nur unregelmäßig trainieren könnte, der
Respekt der Zweitligakonkurrenz wäre den Hessen sicher.
Trotz aller Treueschwüre aus der Mannschaft für
die nächste Saison mahnt Christian Domke, das Team werde genau
registrieren, daß die Perspektive im Verein stimmt. "Das Team wird nicht
lange so zusammenbleiben, wenn wir nicht wieder aufsteigen. Wir haben
viele Spieler, die sich noch weiterentwickeln werden", sagte der
Achtundzwanzigjährige. In der Halle bieten die Rüsselsheimer auch für
eventuelle Neuverpflichtungen noch immer eine erstklassige Perspektive -
und ein Kontrastprogramm vom ernüchternden Status quo auf dem Feld. Nach
Platz zwei in der Gruppe Süd im vergangenen Winter ist für die
Indoor-Spezialisten des RRK eine Steigerung nicht ausgeschlossen.
Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt
am 14. Juni 2006:
Rüsselsheim "zu grün"
Hockey: Südhessen steigen nach 15
Jahren in der ersten Feld-Bundesliga ab
mzh/e -
Nach 15 Jahren in der Bundesliga sind die
Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK in der kommenden Spielzeit nur noch
zweitklassig. Das steht bereits vor dem letzten Spieltag fest. Am
Sonntag besiegelte eine 0:4(0:1)-Niederlage beim direkten Konkurrenten
Großflottbeker THGC den zweiten Abstieg aus der Feldhockey-Bundesliga.
Tags zuvor hatte der RRK bereits beim Endrundenanwärter UHC Hamburg mit
2:4 (1:2) verloren.
Die
Ursachen für die Misere waren schon vorher ausgemacht. Über die gesamte
Saison betrachtet, war der Kader letztlich nicht stark genug, um die
Ausfälle zahlreicher Stammspieler zu kompensieren. Bedingt durch
Auslandsaufenthalte und Verletzungen fehlte phasenweise fast eine
gesamte Mannschaft. Auch wenn die nachrückenden Akteure aus der Jugend
ihre Aufgaben oft erstaunlich gut erledigten, machte sich die größere
Erfahrung anderer Teams bemerkbar. Auch in Hamburg, wo Rüsselsheim unter
anderem ohne den ehemaligen National-Stürmer Oliver Domke, der bei der
Fußball-WM im Polizeieinsatz gefordert ist, antreten musste.
Die
RRK-Herrenmannschaft im Sommer 2006 (hinten: Betreuer Edgar
Wohlfahrt, Nico Hosang, Roland Schneefuß, Frank Trautmann,
Christian Domke, Jonathan Faust, Robert Heyer, Christian Schmolke,
Oliver Domke, Trainer Kai Stieglitz; davor: Torben Stalmach, Falk
May, Christian Minar, Nico Lange, Moritz Frank, Lorenz Klee, Julian
Hofmann-Jeckel; vorn: Nico Jacobi) |
"Wir
waren in vielen Spielen nicht die schlechtere Mannschaft, haben am Ende
aber häufig mit leeren Händen dagestanden", bilanzierte Trainer Kai
Stieglitz zerknirscht. Er bedauerte, dass sich die Mannschaft nie habe
einspielen können. "Ich musste in jedem Mannschaftsteil ständig
umstellen", wies er auf ein entscheidendes Manko in dieser Spielzeit
hin.
Wie es
nun weitergeht und ob das Team zusammenbleibt, um das Unterfangen
direkter Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen, dazu wollte sich Stieglitz
gestern noch nicht äußern. "Erst einmal haben wir noch das Spiel in
München vor uns", erklärte der Coach, der allerdings Bereitschaft
signalisierte, die Erstliga-Rückkehr als neue Herausforderung anzugehen.
Auch zahlreiche Spieler sollen dies spontan angekündigt haben. Die
Perspektive, gerade um die jungen Akteure eine neue Garde aufzubauen,
scheint daher gar nicht einmal so schlecht zu sein – zumal die
Rüsselsheimer Herren in der Hallenrunde noch erstklassig spielen.
Auch im
entscheidenden Spiel gegen den Großflottbeker THGC trat das Manko der
Südhessen wieder deutlich zu Tage – sie machten zu wenig aus ihren
Möglichkeiten. "Vorne waren wir einfach zu grün", räumte Stieglitz nach
dem 0:4 ein. "Das Ergebnis klingt höher, als es vom Spielverlauf her
war", sagte Stieglitz, wobei die Statistik für ihn sprach. Sieben Ecken
standen für den RRK zu Buche, lediglich zwei für Großflottbek. Doch
zählbarer Erfolg sprang dabei für die Südhessen nicht heraus.
Aus "Frankfurter Rundschau"
vom 20.06.2006:
Hockeytradition ist
gefährdet
Nach dem Abstieg der Männer
bangen auch Rüsselsheims Frauen
VON ANNETTE SEITZ
Die Männer sind aus der
Ersten Hockey-Bundesliga abgestiegen, die Frauen haben sich nicht für
die Playoffs qualifiziert und vielleicht noch ein Abstiegs-Endspiel vor
sich. Die Zeiten sind bitter für den Rüsselsheimer RK. Welche
Auswirkungen der Gang der Mannschaft um Stürmer Oliver Domke in die
zweite Liga hat, weiß Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller noch nicht
abzuschätzen. Im Moment geht er davon aus, dass sich keiner der
Geldgeber verabschiedet, "weil bei uns alles regional ist". Wie es
sportlich weitergeht, ob mit Trainer Kai Stieglitz, welche Spieler
überhaupt bleiben werden, all das ist noch unklar. Der Verbleib des
beruflich stark eingespannten Oliver Domke soll fraglich sein. In den
kommenden Wochen soll ein Konzept für die zweite Liga erstellt werden
und Müller hat "Interesse, mit dem Trainer weiterzuarbeiten".
So bitter der Abstieg nach
15 Jahren Erstklassigkeit ist, überraschend kommt er nicht. Schließlich
fehlte während der Saison mehr als die Hälfte der Stammspieler aus
Studien- oder Berufsgründen, hinzu kamen Verletzungen, die Umstellungen
nötig machten. Nie hatte die Mannschaft Gelegenheit, sich einzuspielen.
Ein sofortiger
Wiederaufstieg wird angesichts der Stärke des Unterhauses nicht so
einfach sein. Hinzu kommt, dass sich die momentan schwierige Situation
im Jugendbereich durch das Fehlen der Perspektive Bundesliga kaum
verbessern wird. Doch Müller sieht in dem Abstieg auch "eine Chance,
neue Strukturen zu schaffen und eine Basis zu legen. Die Welt geht jetzt
nicht unter."
Dass auch die Frauen, in den
vergangenen Jahren Aushängeschild des RRK, in der Endphase der Saison
noch einmal ins Schlingern geraten sind, passt ins Bild einer
verkorksten Spielzeit für den Traditionsverein. Das junge Team
verspielte in der Schlussphase der Saison noch die Teilnahme an den
Playoffs, muss jetzt sogar um den Klassenerhalt zittern. Sollte
Konkurrent Lichterfelde am Freitag sein Nachholspiel gewinnen, könnte
Rüsselsheim gegen Mannheim (Samstag, Stadion am Sommerdamm) am letzten
Spieltag noch auf einen Abstiegsplatz fallen - wenn Mannheim mit vier
Toren Differenz gewinnt. "Das wäre sehr schlimm, mit dieser Truppe
abzusteigen", sagt Teammanager Thomas Blivier, der aber von den
Fähigkeiten der Mannschaft (Durchschnittsalter 22 Jahre) überzeugt ist.
Doch an einen doppelten Abstieg mag man beim RRK gar nicht denken.
Aus "Main-Spitze" vom
24.06.2006:
Kein personeller RRK-Erdrutsch
kri. - Es sieht so aus, als sollte der Abstieg aus der Hockey-Bundesliga
keinen personellen Erdrutsch im Männerlager des Rüsselsheimer RK
auslösen. Bei einer Mannschaftssitzung kam nur heraus, dass maximal ein
Trio wegbricht. "Oliver Markowsky will in Spanien studieren, hat aber
noch keinen Platz. Frank Trautmann möchte für sechs Monate nach England,
sucht aber noch eine Praktikumsstelle, und Roland Schneefuß weiß nicht,
wo er beruflich Fuß fasst", berichtet Kai Stieglitz. Die Sorge, dass
etwa Torjäger Oliver Domke nach der Rückstufung in die Zweitklassigkeit
Schluss machen könnte, sind dem Trainer genommen: "Er hat gesagt, dass
er eine letzte Feldsaison dranhängt, aber aufgrund seines Dienstes bei
der Bereitschaftspolizei nur noch eingeschränkt mit ihm zu planen ist."
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