Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Pressestimmen zum Abstieg der RRK-Herren
aus der Feldhockey-Bundesliga in der Saison 2005/2006

Die "Frankfurter Rundschau" schreibt am 29. Mai 2006:

Dem Rüsselsheimer RK stehen schwere Zeiten bevor

Männer kämpfen um den Klassenerhalt

ase - Für den Rüsselsheimer RK wird es in der Hockey-Bundesliga der Männer langsam eng: Nach nur einem Sieg aus zwei Spielen gegen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf stürzte das Team auf den letzten Tabellenplatz ab.

War es das für den Rüsselsheimer RK? Waren die Partien gegen die Zehlendorfer Wespen und den Berliner HC die letzten beiden Heimspiele in der Ersten Bundesliga für wenigstens eine Saison? Etwas Wehmut wird der eine oder andere Zuschauer schon verspürt haben am Sonntag, als die Mannschaft von Kai Stieglitz ihr zweites Spiel des Wochenendes gegen den Berliner HC mit 1:2 (0:1) verlor. Das erste hatten die Rüsselsheimer gegen Zehlendorf am Samstag zwar mit 3:1 (2:1) gewonnen. Weil aber die Konkurrenz im Klassenkampf ebenso punktete, blieb das Team noch auf dem vorletzten Platz. Nach der gestrigen Niederlage ist es dagegen auf den letzten abgestürzt.

Nur einen guten Tag erwischt

Eigentlich, hatte RRK-Trainer Stieglitz vor der Partie gesagt, seien zwei Heimsiege Pflicht. Und am Samstag beherzigte seine Mannschaft, die nach zahlreichen Abgängen von Stammkräften personell geschwächt in die Saison gegangen war, den Aufruf. Zwar war beiden Teams die Nervosität anzumerken. Doch die Rüsselsheimer bewiesen Kampfkraft und Nervenstärke in einem Spiel, in dem es viele Nickligkeiten gab. Den 0:1-Rückstand nach einer Strafecke von Florian Keller (11.) egalisierte Oliver Domke (24.). Christian Minar (44./Strafecke) und Oliver Markowsky (68.), der nach einem studienbedingten Auslandsaufenthalt zurückgekehrt ist, sorgte für den wichtigen Dreier.

Der brachte Rüsselsheim aber nicht von der Stelle: Alle anderen abstiegsbedrohten Konkurrenten punkteten ebenso. Was Stieglitz am Samstag nicht beunruhigte. Schließlich habe sein Team "einen guten kämpferischen Einsatz" gezeigt, und überhaupt habe man es ja gegen den bis dato ebenfalls im Abstiegsschlamassel steckenden Berliner HC nun selbst in der Hand, "durch einen Sieg die Abstiegsplätze wieder zu verlassen".

24 Stunden später herrschte Ernüchterung beim Trainer und nach der 1:2 (0:1)-Niederlage gegen das Team aus der Hauptstadt die Gewissheit, dass der RRK bei noch drei ausstehenden Auswärtsspielen schlechte Karten in Sachen Klassenerhalt besitzt. "Wir hätten heute drei Punkte holen müssen", sagte Stieglitz, der mit seiner Mannschaft in den kommenden Wochen zum Uhlenhorster HC (Tabellenfünfter), zum Großflottbeker THGC (Elfter) und zum Münchner SC (Dritter) muss. Rüsselsheim, auf dem zwölften und letzten Platz, trennen drei Punkte vom ersten Nichtabstiegsrang.

Dabei hatten die Hessen durchaus Chancen, mit einem zweiten Sieg am Wochenende ihre Lage erfreulicher zu gestalten. Nach einer verschlafenen ersten Halbzeit, in der der RRK "lahm" aufbaute, wie sein Trainer fand, drehte Rüsselsheim nach der Pause auf. Nachdem Oliver Domke (52.) die Gäste-Führung von Martin Häner (Strafecke/13.) egalisiert hatte, hatten die Rüsselsheimer mehrfach das 2:1 auf dem Schläger. "Berlin ist fast gar nicht mehr hinten rausgekommen", beurteilte Stieglitz das Powerplay seines Teams, das mit dem Gegentreffer von Tobias Scheller (64.) kurz vor Schluss kalt erwischt wurde. "Saublöd und superärgerlich" sei das gewesen, so Stieglitz, der noch mitansehen musste, wie Christian Domke eine Minute vor dem Schlusspfiff einen Siebenmeter vergab. Ob damit auch die letzte Chance auf den Klassenerhalt dahin gegangen ist, wird sich noch zeigen.


Die "Frankfurter Rundschau" schreibt am 12. Juni 2006:

Hockey - Rüsselsheimer RK steigt ab

Rüsselsheim - Die Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK sind aus der Ersten Bundesliga abgestiegen. Einen Spieltag vor Saisonende liegen die Hessen mit fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz abgeschlagen auf dem letzten Rang. Nach 15 Jahren in der höchsten Klasse ist der Abstieg in die zweite Liga damit besiegelt. Zwei Niederlagen am Wochenende brachten das Aus für den RRK. Beim Uhlenhorster HC verlor die Mannschaft von Kai Stieglitz am Samstag zunächst mit 2:4 (1:2), May (15.) und Markowsky (46./Strafecke) trafen zum zwischenzeitlichen 1:1, beziehungsweise 2:2. Tags darauf gab es im Kellerduell gegen den Großflottbeker THGC eine 0:4 (0:1)-Schlappe. Stieglitz musste erneut auf einige Stammkräfte verzichten. Die Ausfälle konnte der RRK nicht kompensieren, was übrigens eine wesentliche Ursache für den Abstieg sein dürfte.


Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt am 12. Juni 2006:

RRK steigt ab: "Einfach zu grün"

Hockey: Ruder-Klub-Männer nach Niederlagen in Hamburg wie 1991 wieder in Zweitklassigkeit

Die Herren des Rüsselsheimer RK sind in der kommenden Spielzeit nur noch zweitklassig. Am gestrigen Sonntag besiegelte eine 0:4 (0:1)-Niederlage beim direkten Konkurrenten Großflottbeker THGC den zweiten Abstieg aus der Feldhockey-Bundesliga nach 1991. Tags zuvor hatte der RRK beim Endrundenanwärter UHC Hamburg mit 2:4 (1:2) verloren.

Über die gesamte Saison betrachtet, war der Kader letztlich nicht stark genug, um die Ausfälle zahlreicher Stammspieler zu kompensieren. Bedingt durch Auslandsaufenthalte und Verletzungen fehlte phasenweise fast eine gesamte Mannschaft. Auch wenn die nachrückenden Akteure aus der Jugend ihre Aufgaben oft erstaunlich gut erledigten, machte sich die größere Erfahrung anderer Teams oftmals bemerkbar.

"Wir waren in vielen Spielen nicht die schlechtere Mannschaft, haben am Ende aber häufig mit leeren Händen dagestanden", sagte Trainer Kai Stieglitz. Er bedauerte, dass sich die Mannschaft nie habe einspielen könne. "Ich musste in jedem Mannschaftsteil ständig umstellen", wies er auf ein entscheidendes Manko in dieser Spielzeit hin.

Wie es nun weitergeht, und ob das Team zusammenbleibt, um das Unterfangen direkter Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen, dazu wollte sich Stieglitz gestern noch nicht äußern. "Erst einmal haben wir noch das Spiel in München vor uns", erklärte der Coach.


Die "Main-Spitze" schreibt am 12. Juni 2006:

Wunder von Hamburg bleibt aus

Rüsselsheims Hockeymänner nach zwei weiteren Niederlagen abgestiegen

HAMBURG "The worst case" ist eingetreten: Ausgerechnet in dem Jahr, in dem der Rüsselsheimer RK seinen zweiten Kunstrasenplatz erhalten wird, treten die Hockeyherren des Vereins nach 1991 zum zweiten Mal den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit an.  

Von Thomas Schulz

Der Absturz hatte sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet; spätestens nach der vermeidbaren 1:2-Heimpleite gegen den mitgefährdeten Berliner HC hätte nur ein "Wunder von Hamburg" den hessischen Traditionsverein gerettet. Dieses blieb aber aus. Die Rüsselsheimer bezogen am Samstag eine 2:4-Niederlage beim Uhlenhorster HC, ehe sie am Sonntag das "Abstiegs-Endspiel" beim Großflottbeker THGC 0:4 verloren.

RRK-Trainer Kai Stieglitz, der sich für die Saison 2006/07 die sofortige Bundesliga-Rückkehr auf die Fahne geschrieben hat, musste aufgrund von Auslands-Aufenthalten und Polizeieinsätzen so viele Ausfälle verkraften, dass der Abstieg nicht wirklich überraschend kam. "Wie´s jetzt weitergeht, ist noch offen. Selbst wenn Oliver Domke auch in der Zweiten Bundesliga für den Ruder-Klub spielt und alle Akteure bei uns bleiben, wird es erfahrungsgemäß sehr schwer, den direkten Aufstieg hinzubekommen. Dafür ist die Konkurrenz einfach zu stark", äußerte sich der ehemalige Aktive Glenn Eifert vom RRK-Abteilungsvorstand indes eher skeptisch.


Das "FAZ" schreibt am 12. Juni 2006:

Zwei Niederlagen am Wochenende besiegeln es:

Abschied aus der Bundesliga - Die RRK-Hockeyherren steigen ab

RÜSSELSHEIM. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der Rüsselsheimer RK steigt aus der Hockey-Bundesliga ab. Nach dem 2:4 gegen den Uhlenhorster HC am Samstag verloren die RRK-Herren auch das zweite Gastspiel des Wochenendes gegen den Großflottbeker THGC 0:4. Statt mit dringend benötigten Punkten auf der Zielgeraden der Saison im Kampf um den Klassenverbleib kehren die Rüsselsheimer ohne Zähler aus der Hansestadt heim - und, was noch schwerer wiegt, als Absteiger.

"Die Enttäuschung ist in diesem Moment gar nicht so immens. Man fühlt sich in erster Linie leer", sagte Trainer Kai Stieglitz, der mit seinen Spielern nach Abpfiff noch einige Stunden in bedrückter Stimmung in Hamburg verbrachte. Der Zug gen Heimat ging erst am Abend. Gegen die Großflottbeker war es wie so oft in dieser Spielzeit beim hessischen Tabellenletzten. Dem Kontrahenten mindestens ebenbürtig, versäumte es der RRK wieder mal, seine Chancen zu verwerten.

Die Gastgeber gingen auf ihrem holprigen Heimrasen in der ersten Hälfte 1:0 in Führung und kamen unmittelbar nach Wiederanpfiff mit ihrem ersten Angriff zur 2:0-Führung. In den Schlußminuten kassierte RRK-Keeper Nicolas Jacobi noch zwei Tore. "Das Ergebnis ist ganz klar zu hoch ausgefallen", sagte Stieglitz, der sofort mit den Planungen für die neue (Zweitliga-)Saison beginnen möchte.


Das "FAZ" schreibt am 13. Juni 2006:

Verletzungen, Pech, Verhinderungen - die Gründe des Scheiterns

So schnell wie möglich wieder hoch - Rüsselsheimer RK nach dem Abstieg

Von Axel Westhoff

FRANKFURT. Jeder ging auf seine Weise mit dem Abstiegsschmerz um. Zeit genug hatten sie ja. Der Zug von Hamburg - der Ort, wo Abstiegsangst zu Abstiegsgewißheit wurde - nach Hause ging erst viele Stunden nach Spielende: Abpfiff für die Bundesligazugehörigkeit des Rüsselsheimer RK nach 15 Jahren. Manche Spieler waren nach der 0:4-Niederlage beim Großflottbeker THGC in sich gekehrt, andere diskutierten in Kleingruppen.

Der Wochenendtrip an die Alster mit den Partien gegen den Uhlenhorster HC (2:4) und Großflottbek spiegelte die gesamte Hockeysaison. "Wir sind nicht schlechter als viele andere Mannschaften gewesen. Nur kamen bei uns zuwenig Punkte heraus", sagte Trainer Kai Stieglitz. Gerade auswärts tat sich die notgedrungen immer wieder neu formierte Mannschaft sehr schwer. In der gesamten Rückrunde 2006 gelang den Rüsselsheimern kein einziger Punktgewinn auf fremden Plätzen. Stieglitz mußte seine Formation beinahe wöchentlich auf vielen zentralen Positionen umbauen und seine durch Verletzungen, Auslandsaufenthalte und berufliche Verpflichtungen langfristig fehlenden Leistungsträger durch jugendliche Aushilfen ersetzen. Die Mannschaft habe sich nie einspielen können, so Stieglitz, der den RRK auch in der Zweitklassigkeit weiter betreuen wird: "Ich bin mit der Mannschaft abgestiegen, jetzt will ich mit ihr wieder aufsteigen."

Schon in den Stunden danach hätten viele Spieler ein klares Bekenntnis für den RRK abgelegt, bestätigt Mittelfeldspieler Christian Domke, der mit 28 Jahren am Wochenende der Dienstälteste auf dem Feld war. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identifikation mit dem RRK hält die Aktiven bei der Stange. Ähnlich wie Coach Stieglitz begreift auch Domke den Abstieg als Chance. "In der Zweiten Bundesliga haben wir die Möglichkeit, die jungen Spieler weiter zu integrieren und dann oben mitzuspielen", sagte Nationalspieler Domke. Ob sein Bruder Oliver, im Weltmeisterschaftsfinale 2002 Siegtorschütze, seine Karriere fortsetzen wird, ist noch ungewiß. Der Ausnahmestürmer und Polizist Oliver Domke fehlte am Wochenende wegen verschärfter Einsatzzeiten während der Fußball-WM. Das Fehlen von Oliver Domke legte die gravierenden RRK-Probleme im Abschluß schonungslos offen. Statt des zweimaligen Olympiateilnehmers mußten sich Nachwuchsspieler im Sturmzentrum beweisen. "Denen fehlt noch die Ruhe vor dem Tor, wenn man sie anspielt. Da hat es bei uns gehakt", analysierte Christian Domke.

Zudem gelang es den Rüsselsheimern nicht, die im Abstiegskampf so (überlebens-)wichtigen Bigpoints zu gewinnen. Gegen Mannschaften wie Großflottbek, Berliner HC oder Schwarz-Weiß Neuss, die mit dem RRK um die Vermeidung der Strafversetzung konkurrierten, gab es in der Rückrunde nur Niederlagen. "Ich betrachte es jetzt als Herausforderung, aus einer neuen Position heraus den direkten Wiederaufstieg anzupacken", unterstrich Trainer Stieglitz, der die Qualitäten der einzelnen Spieler weiterhin für bundesligatauglich hält. Die Verantwortlichen am Rüsselsheimer Sommerdamm sind sich bewußt, daß der Spitzenrang in der zweiten Liga, der allein zum Aufstieg berechtigt, nicht mit links zu erreichen sein wird. Um das Ziel zu verwirklichen, würde dem RRK-Ensemble alleine die Präsenz von Oliver Domke als Fixpunkt im Angriff guttun. Auch wenn er nur unregelmäßig trainieren könnte, der Respekt der Zweitligakonkurrenz wäre den Hessen sicher.

Trotz aller Treueschwüre aus der Mannschaft für die nächste Saison mahnt Christian Domke, das Team werde genau registrieren, daß die Perspektive im Verein stimmt. "Das Team wird nicht lange so zusammenbleiben, wenn wir nicht wieder aufsteigen. Wir haben viele Spieler, die sich noch weiterentwickeln werden", sagte der Achtundzwanzigjährige. In der Halle bieten die Rüsselsheimer auch für eventuelle Neuverpflichtungen noch immer eine erstklassige Perspektive - und ein Kontrastprogramm vom ernüchternden Status quo auf dem Feld. Nach Platz zwei in der Gruppe Süd im vergangenen Winter ist für die Indoor-Spezialisten des RRK eine Steigerung nicht ausgeschlossen.


Das "Rüsselsheimer Echo" schreibt am 14. Juni 2006:

Rüsselsheim "zu grün"

Hockey: Südhessen steigen nach 15 Jahren in der ersten Feld-Bundesliga ab

mzh/e - Nach 15 Jahren in der Bundesliga sind die Hockey-Herren des Rüsselsheimer RK in der kommenden Spielzeit nur noch zweitklassig. Das steht bereits vor dem letzten Spieltag fest. Am Sonntag besiegelte eine 0:4(0:1)-Niederlage beim direkten Konkurrenten Großflottbeker THGC den zweiten Abstieg aus der Feldhockey-Bundesliga. Tags zuvor hatte der RRK bereits beim Endrundenanwärter UHC Hamburg mit 2:4 (1:2) verloren.

Die Ursachen für die Misere waren schon vorher ausgemacht. Über die gesamte Saison betrachtet, war der Kader letztlich nicht stark genug, um die Ausfälle zahlreicher Stammspieler zu kompensieren. Bedingt durch Auslandsaufenthalte und Verletzungen fehlte phasenweise fast eine gesamte Mannschaft. Auch wenn die nachrückenden Akteure aus der Jugend ihre Aufgaben oft erstaunlich gut erledigten, machte sich die größere Erfahrung anderer Teams bemerkbar. Auch in Hamburg, wo Rüsselsheim unter anderem ohne den ehemaligen National-Stürmer Oliver Domke, der bei der Fußball-WM im Polizeieinsatz gefordert ist, antreten musste.

Die RRK-Herrenmannschaft im Sommer 2006 (hinten: Betreuer Edgar Wohlfahrt, Nico Hosang, Roland Schneefuß, Frank Trautmann, Christian Domke, Jonathan Faust, Robert Heyer, Christian Schmolke, Oliver Domke, Trainer Kai Stieglitz; davor: Torben Stalmach, Falk May, Christian Minar, Nico Lange, Moritz Frank, Lorenz Klee, Julian Hofmann-Jeckel; vorn: Nico Jacobi)

"Wir waren in vielen Spielen nicht die schlechtere Mannschaft, haben am Ende aber häufig mit leeren Händen dagestanden", bilanzierte Trainer Kai Stieglitz zerknirscht. Er bedauerte, dass sich die Mannschaft nie habe einspielen können. "Ich musste in jedem Mannschaftsteil ständig umstellen", wies er auf ein entscheidendes Manko in dieser Spielzeit hin.

Wie es nun weitergeht und ob das Team zusammenbleibt, um das Unterfangen direkter Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen, dazu wollte sich Stieglitz gestern noch nicht äußern. "Erst einmal haben wir noch das Spiel in München vor uns", erklärte der Coach, der allerdings Bereitschaft signalisierte, die Erstliga-Rückkehr als neue Herausforderung anzugehen. Auch zahlreiche Spieler sollen dies spontan angekündigt haben. Die Perspektive, gerade um die jungen Akteure eine neue Garde aufzubauen, scheint daher gar nicht einmal so schlecht zu sein – zumal die Rüsselsheimer Herren in der Hallenrunde noch erstklassig spielen.

Auch im entscheidenden Spiel gegen den Großflottbeker THGC trat das Manko der Südhessen wieder deutlich zu Tage – sie machten zu wenig aus ihren Möglichkeiten. "Vorne waren wir einfach zu grün", räumte Stieglitz nach dem 0:4 ein. "Das Ergebnis klingt höher, als es vom Spielverlauf her war", sagte Stieglitz, wobei die Statistik für ihn sprach. Sieben Ecken standen für den RRK zu Buche, lediglich zwei für Großflottbek. Doch zählbarer Erfolg sprang dabei für die Südhessen nicht heraus.


Aus "Frankfurter Rundschau" vom 20.06.2006:

Hockeytradition ist gefährdet

Nach dem Abstieg der Männer bangen auch Rüsselsheims Frauen

VON ANNETTE SEITZ

Die Männer sind aus der Ersten Hockey-Bundesliga abgestiegen, die Frauen haben sich nicht für die Playoffs qualifiziert und vielleicht noch ein Abstiegs-Endspiel vor sich. Die Zeiten sind bitter für den Rüsselsheimer RK. Welche Auswirkungen der Gang der Mannschaft um Stürmer Oliver Domke in die zweite Liga hat, weiß Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller noch nicht abzuschätzen. Im Moment geht er davon aus, dass sich keiner der Geldgeber verabschiedet, "weil bei uns alles regional ist". Wie es sportlich weitergeht, ob mit Trainer Kai Stieglitz, welche Spieler überhaupt bleiben werden, all das ist noch unklar. Der Verbleib des beruflich stark eingespannten Oliver Domke soll fraglich sein. In den kommenden Wochen soll ein Konzept für die zweite Liga erstellt werden und Müller hat "Interesse, mit dem Trainer weiterzuarbeiten".

So bitter der Abstieg nach 15 Jahren Erstklassigkeit ist, überraschend kommt er nicht. Schließlich fehlte während der Saison mehr als die Hälfte der Stammspieler aus Studien- oder Berufsgründen, hinzu kamen Verletzungen, die Umstellungen nötig machten. Nie hatte die Mannschaft Gelegenheit, sich einzuspielen.

Ein sofortiger Wiederaufstieg wird angesichts der Stärke des Unterhauses nicht so einfach sein. Hinzu kommt, dass sich die momentan schwierige Situation im Jugendbereich durch das Fehlen der Perspektive Bundesliga kaum verbessern wird. Doch Müller sieht in dem Abstieg auch "eine Chance, neue Strukturen zu schaffen und eine Basis zu legen. Die Welt geht jetzt nicht unter."

Dass auch die Frauen, in den vergangenen Jahren Aushängeschild des RRK, in der Endphase der Saison noch einmal ins Schlingern geraten sind, passt ins Bild einer verkorksten Spielzeit für den Traditionsverein. Das junge Team verspielte in der Schlussphase der Saison noch die Teilnahme an den Playoffs, muss jetzt sogar um den Klassenerhalt zittern. Sollte Konkurrent Lichterfelde am Freitag sein Nachholspiel gewinnen, könnte Rüsselsheim gegen Mannheim (Samstag, Stadion am Sommerdamm) am letzten Spieltag noch auf einen Abstiegsplatz fallen - wenn Mannheim mit vier Toren Differenz gewinnt. "Das wäre sehr schlimm, mit dieser Truppe abzusteigen", sagt Teammanager Thomas Blivier, der aber von den Fähigkeiten der Mannschaft (Durchschnittsalter 22 Jahre) überzeugt ist. Doch an einen doppelten Abstieg mag man beim RRK gar nicht denken.


Aus "Main-Spitze" vom 24.06.2006:

Kein personeller RRK-Erdrutsch

kri. - Es sieht so aus, als sollte der Abstieg aus der Hockey-Bundesliga keinen personellen Erdrutsch im Männerlager des Rüsselsheimer RK auslösen. Bei einer Mannschaftssitzung kam nur heraus, dass maximal ein Trio wegbricht. "Oliver Markowsky will in Spanien studieren, hat aber noch keinen Platz. Frank Trautmann möchte für sechs Monate nach England, sucht aber noch eine Praktikumsstelle, und Roland Schneefuß weiß nicht, wo er beruflich Fuß fasst", berichtet Kai Stieglitz. Die Sorge, dass etwa Torjäger Oliver Domke nach der Rückstufung in die Zweitklassigkeit Schluss machen könnte, sind dem Trainer genommen: "Er hat gesagt, dass er eine letzte Feldsaison dranhängt, aber aufgrund seines Dienstes bei der Bereitschaftspolizei nur noch eingeschränkt mit ihm zu planen ist."