17.
Hallenhockey-Europacup in Sant Cugat del Vallès (Barcelona) vom 24. bis 26.
Februar 2006
|
Der
Titelverteidiger, der 14. Europacupsieg im Hallenhockey - der 12. in Folge - für den Rüsselsheimer RK
2005 in Prag. Die
siegreiche RRK-Damenmannschaft (hinten: Physio Hanne Zöller,
Betreuer Thomas Blivier, Mandy Haase, Lisa Jacobi, Lena Jacobi,
Maren Pfefferkorn, Lena Schüder, Trainer Berti Rauth; vorn: Denise Klecker,
Nina Günther, Lydia Haase, Barbara Vogel, Silke Müller, Sybille
Breivogel, Irene Balek). |
Die Gruppeneinteilung:
Pool A |
Rüsselsheimer RK
(GER) |
Pool B |
Ritm Grodno (BLR)
|
Cambrai HC (FRA)
|
SV Kampong (NED)
|
SK Slavia Praha (CZE)
|
HFTC Vilnius (LTU) |
HC Rotweiss
Wettingen (SUI) |
Junior FC (ESP)
|
|
Hier die
Erste Damenmannschaft des RRK in der
Hallensaison 2005/06
(hinten:
Betreuer Thomas Blivier, Katharina Schultz,
Laura Appel,
Lisa Faust, Lena Jacobi, Vera Battenberg, Lena Schüder, Irene Balek, Virginia
Peisch, Victoria Krüger, Physio Hanne Zöller, Trainer Berti Rauth;
vorn: Lydia Haase, Ela Tarlan, Julia Hahn, Meike Acht, Barbara
Vogel, Nina Günther, Mandy Haase, Maren Pfefferkorn; weiter mit
dabei: Bettina Edlefsen, Susanne Drexler) |
Aus "Main-Spitze" vom
23.02.2006:
Abtritt
mit dem 15. Europacup-Triumph?
RRK-Hockeydamen haben sich
unweit von Barcelona auf zwei sehr starke Gegner einzustellen
kri. - Am Abtritt von der europäischen
Bühne lässt sich nicht mehr rütteln. Doch wenn der nationale
Meistertitel nach zuletzt vier Triumphen in Folge schon vorzeitig
abhanden gekommen ist, so soll doch die beispiellose Erfolgsserie der
Rüsselsheimer Hockeydamen beim Hallen-Europacup ums 15. Kapitel
erweitert werden.
Obwohl der RRK nach zwölf finalen Siegen
hintereinander nicht nur für Außenstehende als eindeutiger Favorit ins
17. Turnier gehen mag, das von Freitag bis Sonntag wenige Kilometer
nördlich von Barcelona in Sant Cugat del Vallès ausgetragen wird,
rechnet Berti Rauth mit einer "haarigen" Angelegenheit: "Grodno hatte
uns zuletzt zweimal am Wickel und dazu ist Utrecht verdammt stark",
sagte der langjährige RRK-Coach vor dem heutigen Abflug um 13 Uhr.
Tatsächlich spricht einiges dafür, als
müsste sich der Abonnementgewinner aus Hessen seit langer Zeit mal
wieder auf zwei starke Gegner einrichten. Was die "kernigen"
Weißrussinnen aus Grodno können, ist bekannt: Der Rüsselsheimer
3:1-Erfolg in der Köbel-Halle anno 2004 und das 2:0 vor Jahresfrist in
Prag waren schwer, für manche sogar ein bisschen glücklich erkämpft.
Damit nicht genug, droht auch vom SV Kampong Utrecht ernsthaft Gefahr.
Der niederländische Meister tritt mit einem Duo aus der Bundesliga an,
wobei Silke Müller am Untermain bestens bekannt ist: Die 27-Jährige
Stürmerin war an den zurückliegenden vier RRK-Europapokalsiegen
maßgeblich beteiligt. Und Lina Beyer hat im Trikot des Berliner HC schon
manches Sträuß- chen mit dem Ruder-Klub ausgefochten. "Ich werde mir
genau angucken, was die können", so Berti Rauth beim Vorausblick aufs
Halbfinale.
Wenn die Vorschlussrunde und ein
mögliches Endspiel den verjüngten und - wie im bisherigen Saisonverlauf
gezeigt - nach dem Verlust an Spielvermögen, Kampfkraft und Routine
aktuell auch nicht mehr ganz so starken Titelverteidiger vor erhebliche
Probleme stellen könnten, so droht zumindest in der Vorrundengruppe A
kaum Gefahr. Aufsteiger Rot-Weiß Wettingen (11 Uhr), wie fünf Stunden
später auch Vorjahres-Gastgeber Slavia Prag, sollten dem zwölfköpfigen
RRK-Team die Chance bieten, sich ohne großen Stress an den Boden und die
gesamten Verhältnisse zu gewöhnen. "Es war unsicher, ob wir am
Donnerstag dort trainieren können, da ein Belag verlegt werden sollte",
so RRK-Betreuer Thomas Blivier. Die Halle in Sant Cugat, die maximal 800
Zuschauern Platz bietet, ist normalerweise mit einem Parkettboden
ausgestattet.
Auf ein Neues:
RRK-Trainer Berti Rauth muss bei seinem 16. Europapokal-Auftritt unter
anderem ohne die langjährige Spielführerin Denise Klecker auskommen. |
"Wir müssen auf Cambrai achten, und
Prognosen gebe ich eh nicht mehr ab", so Rauth. Ob die Französinnen, im
vergangenen Jahr vom RRK im Halbfinale 6:1 bezwungen, im abschließenden
Gruppenspiel am Samstag früh mehr Widerstand leisten können, bleibt
abzuwarten. Ebenso, wer denn am Abend auf dem angestrebten Weg ins 16.
Finale aus dem Weg geräumt werden muss. Sollte es irgendwann gegen
Utrecht und Silke Müller gehen, hat der Rüsselsheimer Coach dazu eine
spezielle Meinung: "Ich freue mich sehr, dass ich sie wieder sehe. Sie
ist eine absolute Topstürmerin - nur dummerweise hat sie das falsche
Trikot an."
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 24.02.2006:
Eine Ära geht zu Ende
Hockey-Europacup: Rüsselsheims Frauen
nehmen ab heute zum vorerst letzten Mal an ihrem Lieblings-Wettbewerb
teil
Von Jörg
Monzheimer
Wohl kaum eine Mannschaft hat einen
europäischen Wettbewerb so dominiert wie die Hockey-Damen des
Rüsselsheimer RK den Europapokal der Landesmeisterinnen in der Halle. 14
Mal entschied der RRK die Königsklasse für sich, seit 1991 war er stets
dabei.
Lediglich bei der ersten Auflage, die der
SC Brandenburg für sich entschied, fehlte der RRK. Auch wenn zwei
deutsche Mannschaften teilnahmen, stand am Ende fast immer das Team von
Trainer Berti Rauth ganz oben. Nur 1993 mussten die Rüsselsheimerinnen
dem Berliner HC den Vortritt lassen. Um die Dominanz des Seriensiegers
zu unterbinden, änderte der europäische Verband vor einigen Jahren die
Spielregeln und ließ nur noch den deutschen Meister zu – was dazu
führte, dass der trotzige RRK vier Mal in Folge den nationalen Titel
holte.
Jetzt aber geht unweigerlich eine Ära zu
Ende: Die 3:4-Viertelfinalniederlage bei Alster Hamburg am vergangenen
Wochenende führte dazu, dass der RRK zumindest im nächsten Jahr nicht um
seinen Lieblingspokal mitspielen darf. Die 17. Auflage, die an diesem
Wochenende in Sant Cugat del Vallès bei Barcelona ausgetragen wird, ist
für die Rüsselsheimerinnen daher auch eine Art Abschiedstournee.
Für Trainer Berti Rauth und den
langjährigen Betreuer Thomas Blivier stellt dies allerdings auch einen
Schritt zur Normalität dar. "Dass die Serie irgendwann einmal reißen
würde, darüber musste man sich im Klaren sein. Schon im vergangenen Jahr
hat doch kaum einer mit der deutschen Meisterschaft gerechnet", sagt
Blivier, und Rauth verweist darauf, dass Meisterschaften keine
Selbstläufer sind. "Zuletzt hatten unsere Europapokalgewinne und
Meisterschaften in Rüsselsheim und im Verein nicht mehr den ganz hohen
Stellenwert, da hatte man sich schon dran gewöhnt", sinniert Blivier.
Für die RRK-Mannschaft, die gestern gegen
13 Uhr von Frankfurt aus in die katalanische Metropole flog, beginnt der
Wettbewerb heute um 11 Uhr mit der Partie gegen Rot-Weiß Wettingen
(Schweiz), um 16 Uhr folgt der Vergleich mit dem tschechischen Meister
Slavia Prag. Außerdem trifft der RRK in Gruppe A am Samstag um 10 Uhr
auf den HC Cambrai (Frankreich).
"Das Halbfinale ist sicher machbar“,
stuft Blivier die Chancen ein. Bis zum Vorschlussrunden-Match, das der
RRK im Falle des Gruppensiegs um 18 Uhr austragen würde, hätte er auf
alle Fälle genügend Zeit zur Regeneration. Anpfiff zum Finale ist am
Sonntag um 13 Uhr. Während Wettingen ein vollkommen unbeschriebenes
Blatt ist, zählen Prag und Cambrai gewiss nicht zur Elite im
Hallenhockey. "Cambrai spielt ganz gepflegt, aber Angst muss man vor den
Französinnen nicht haben", so Blivier.
Besser besetzt scheint zumindest auf den
ersten Blick die Gruppe B, in der Ritm Grodno (Weißrussland), der SV
Kampong Utrecht (Niederlande), Gastgeber Junior FC und der litauische
Meister auf den Sprung ins Halbfinale hoffen. Grodno mit seiner
teilweise harten Spielweise zog zuletzt drei Mal hintereinander ins
Finale ein und bereitete dem RRK durch überfallartige Konter immer
wieder Probleme.
2004 in Rüsselsheim übertrafen sich die
Weißrussinnen im Auslassen von Torchancen. Mit Sicherheit interessant
wird es auch, wenn der RRK auf den SV Kampong Utrecht treffen sollte, in
dessen Reihen mit Olympiasiegerin Silke Müller eine in Rüsselsheim
bestens bekannte Spielerin steht.
Müllers Weggang ist sicher einer der
Gründe, weshalb es beim RRK nach durchaus vielversprechendem
Bundesligastart nicht ganz so erfolgreich lief wie in den Jahren zuvor.
Neben Müller fehlen dem RRK auch Olympiasiegerin und Libera Denise
Klecker sowie die zuverlässige Verteidigerin Sybille Breivogel, die
beide ihre Karriere beendeten, wenngleich Klecker in der Bundesliga noch
einmal einsprang.
Der Qualitätsverlust ließ sich nicht
vollständig auffangen, doch sieht Rauth für den Kader insgesamt gute
Perspektiven. In Sant Cugat del Vallés soll sich nun die Mannschaft
behaupten, die im deutschen Viertelfinale auf dem Platz stand. Auf eine
zweite Torhüterin hinter Barbara Vogel verzichtet Berti Rauth, weil das
Verletzungsrisiko bei Keepern relativ gering ist.
Ob es in Spanien zum 15. internationalen
Hallentitel reicht, bleibt abzuwarten, schließlich hat sich der RRK
zuletzt nicht eben als Überflieger-Mannschaft präsentiert. Andererseits
kann er an einem guten Tag jedem nationalen wie internationalen
Spitzenteam Paroli bieten – und bei besonderen Ereignissen hat Rauth
schon oft bewiesen, dass er sein Team auf den Punkt richtig einzustellen
vermag.
Aus "Main-Spitze" vom
25.02.2006:
Ohne
Gegentor das 16. Halbfinale gebongt
Souveräner Europacup-Start der Hockeydamen
kri. SANT
CUGAT Der vorzeitige Verlust des deutschen Meistertitels hat den
Hockeydamen des Rüsselsheimer RK nicht die Lust auf internationale
Erfolge geraubt. Am ersten Tag des 17. Turniers um den
Hallen-Europapokal der Landesmeister in Sant Cugat (bei Barcelona) fuhr
der Titelverteidiger aus Hessen erwartungsgemäß die Siege 75 sowie 76
ein und hat die 16. Teilnahme am Halbfinale beim 16. Auftritt bei diesem
Wettbewerb vorzeitig gebongt. Dies im Gegensatz zum dreimaligen Zweiten
Ritm Grodno, der den Gastgeberinnen überraschend 5:7 unterlag.
RRK - Rot-Weiß Wettingen 4:0 (2:0). - Nach
anfänglichen Problemen, den Fünfer-Würfel des Schweizer Aufsteigers zu
überwinden, setzte sich der RRK im "Fitness Municipal" am Ende locker
und verdient durch. "Die haben geschickt die Räume eng gemacht und uns
zu Beginn beim Aufbau stark unter Druck gesetzt", berichtet Betreuer
Thomas Blivier. Zwei Wettinger Strafecken verpufften zum Glück, und nach
dem Führungstreffer durch Maren Pfefferkorn bekam der Favorit die Partie
zunehmend besser in den Griff.
Tore: 1:0 Pfefferkorn (15.), 2:0 Balek (20./E),
3:0 L. Haase (32./E), 4:0 Günther (38.); Zuschauer: 70; Schiedsrichter:
Verwer/Teruel (NED/ESP); Strafecken: 3:4.
RRK - Slavia Prag 3:0 (2:0). - Ein extrem
defensiv ausgerichteter tschechischer Meister und eine vorzügliche
Torhüterin verhinderten einen deutlicheren Erfolg. "Die haben uns an der
Mittellinie erwartet, und so war es schwer für uns, da durchzukommen.
Aber wir wollten auch nichts riskieren und haben das Ding locker nach
Hause gebracht. Nur mehr Tore hätten wir erzielen müssen", so Blivier.
Der extra aus Holland herbeigeschaffte EM-Boden behagte dem Ruder-Klub
speziell bei den Strafecken nicht: Von zwölf Versuchen führten zwei zu
Treffern. Im Gegensatz zur Auftaktpartie setzte Trainer Berti Rauth alle
zwölf Spielerinnen ein.
Tore: 1:0 Günther (4.), 2:0 L. Jacobi (17./E), 3:0
L. Haase (33./E); Zuschauer: 100; Schiedsrichter: Mc Rea/Olmo (SCO/ESP);
Strafecken: 12:1.
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 25.02.2006:
RRK startet gewohnt souverän
Hallenhockey: Zwei klare Siege zum
Auftakt des Europacups – Überraschungen in der anderen Vorrundengruppe
bau - Zwei erwartete Siege landete gestern der
Rüsselsheimer RK zu Beginn der Finalrunde um den Hallen-Europacup im
katalanischen Sant Cugat del Vallès. Zunächst bezwang der vierzehnfache
Sieger und Titelverteidiger Neuling Rot-Weiß Wettingen aus der Schweiz
mit 4:0 (2:0), ehe fünf Stunden später Slavia Prag beim 3:0 (2:0) der
Deutschen ebenfalls chancenlos blieb.
RRK-Betreuer Thomas Blivier berichtete am Telefon
von zwei Gegnern, "die eigentlich nur auf Schadensbegrenzung aus waren".
Vor allem die Pragerinnen hätten sich mit Frau und Maus vor dem eigenen
Tor aufgebaut – in der Hoffnung, kein Debakel zu erleben. Obwohl es der
eidgenössische Trainer war, der den deutschen Dominator dieses
Wettbewerbs vor der Auftaktpartie um Gnade bat, habe sich gerade
Wettingen geschickt angestellt und aus einer massiven Deckung heraus
gefährlich gekontert.
Ehe Maren Pfefferkorn nach 15 Minuten zum 1:0
traf, hatten die Schweizerinnen schon zwei kurze Ecken vergeben. Blivier:
"Das hätte ins Auge gehen können." Am Ende hatte RW zwar nach Ecken
(4:3) gewonnen, insgesamt hatte sich aber der Seriensieger aus
Rüsselsheim nach den weiteren Toren von Irene Balek (20.), Lydia Haase
(32./beide nach Ecke) und Nina Günther (38.) locker behauptet. Nach dem
Führungstreffer habe sein Klub die Partie gegen die körperlich robusten
Wettingerinnen dominiert, meinte Blivier.
Die Eckenbilanz von 12:1, die dem RRK dann gegen
Prag glückte, spricht eine deutliche Sprache. "Die hatten es ihrer
Torhüterin zu verdanken, dass es beim 0:3 blieb", sagte der RRK-Betreuer.
Allerdings seien die beiden Tore (Lena Jacobi/22., Lydia Haase/33.), die
den kurzen Ecken entsprangen, eine mickrige Ausbeute, die sich gegen
bessere Mannschaften rächen werde. Den frühen Führungstreffer hatte Nina
Günther erzielt (4.).
Mit Paukenschlägen begann der Wettbewerb in der
Vorrundengruppe B: Die vermeintlichen Favoriten Ritm Grodno und SV
Kampong Utrecht verloren. Während die Weißrussinnen gegen Gastgeber
Junior FC (Blivier: "Ein bärenstarkes Team") mit 5:7 unterlagen, zog
Utrecht gegen den litauischen Meister Vilnius mit 4:6 den Kürzeren.
Aus "Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung" vom 26.02.2006:
Hockeydamen des RRK im Finale
ufr. Sant Cugat. So dicht standen die
Hockeydamen des Rüsselsheimer RK in fünfzehn Europapokal-Jahren noch nie
davor, erstmals das Endspiel zu verpassen. Der Titelverteidiger aus
Hessen besiegte beim 17. Hallenturnier der Landesmeister unweit von
Barcelona die Heimmannschaft des Junior FC Sant Cugat glücklich 4:3 und
kann an diesem Sonntag den Titel zum 15. Male erringen. Gegner im
Finale, das um 13 Uhr angepfiffen wird, sind wie in den zurückliegenden
drei Jahren die Weißrussinnen des HC Ritm Grodno.
Und hier der Spielplan:
Freitag 24.2.2006 |
11.00 |
A |
Rüsselsheimer RK |
- |
HC Rotweiss Wettingen |
4:0 (2:0) |
12.00 |
A |
Cambrai HC |
- |
SK Slavia Praha |
4:2 (2:1) |
13.00 |
B |
Ritm Grodno |
- |
Junior FC |
5:7 (3:2) |
14.00 |
B |
SV Kampong |
- |
HFTC Vilnius |
4:6 (4:3) |
16.00 |
A |
Rüsselsheimer RK |
- |
SK Slavia Praha |
3:0 (2:0) |
17.00 |
A |
Cambrai HC |
- |
HC Rotweiss Wettingen |
6:2 (3:1) |
18.00 |
B |
Ritm Grodno |
- |
HFTC Vilnius |
3:1 (2:0) |
19.00 |
B |
SV Kampong |
- |
Junior FC |
5:3 (3:0) |
Samstag 25.2.2006 |
10.00 |
A |
Rüsselsheimer RK |
- |
Cambrai HC |
3:1 (2:1) |
11.00 |
A |
SK Slavia Praha |
- |
HC Rotweiss Wettingen |
5:4 (1:2) |
12.00 |
B |
Ritm Grodno |
- |
SV Kampong |
2:1 (1:1) |
13.00 |
B |
HFTC Vilnius |
- |
Junior FC |
3:3 (3:2) |
16.00 3A – 4B |
SK Slavia Praha |
- |
SV Kampong |
1:7 (0:3) |
17.00 3B – 4A |
HFTC Vilnius |
- |
HC Rotweiss Wettingen |
2:1 (1:1) |
18.00 1A – 2B |
Rüsselsheimer RK |
- |
Junior FC |
4:3 (2:1) |
19.15 1B – 2A |
Ritm Grodno |
- |
Cambrai HC |
7:2 (2:1) |
Sonntag 26.2.2006 |
09.00
-
7/8 |
SV Kampong |
- |
HC Rotweiss Wettingen |
9:1 (4:1) |
10.00
-
5/6 |
SK Slavia Praha |
- |
HFTC Vilnius |
4:6 (1:3) |
11.30
-
3/4 (Bronze) |
Junior FC |
- |
Cambrai HC |
5:6 (2:3) |
13.00 Final (Gold/Silber) |
Rüsselsheimer RK |
- |
Ritm Grodno |
3:2 n.7m. (1:1; 2:2) |
Hier geht es zur Homepage des Veranstalters
"Sant
Cugat del Vallès"
Ergebnis 17. Hallenhockey-Europacup Damen 2006 |
1.
Rüsselsheimer RK
(GER)
2. Ritm Grodno (BLR)
3. Cambrai HC (FRA)
4. Junior FC (ESP)
5. SV Kampong (NED)
6. HFTC Vilnius (LTU)
7. Slavia Praha (CZE)
8. Rotweiss Wettingen (SUI)
|
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27.02.2006:
Irene
Balek behält die Nerven
bau -
Wen interessiert nach dem 15. Titelgewinn noch, dass selten schlechtere Schützinnen zu einem Siebenmeterschießen angetreten sind als im Finale
2006? Allenfalls Statistiker. Die Damen des Rüsselsheimer RK haben sich
einen Traum erfüllt und sich bei ihrem vorläufig letzten internationalen
Hallenauftritt erneut den Siegerpokal gesichert. Zum vierten Mal in
Folge hatte Ritm Grodno, weitestgehend identisch mit dem weißrussischen
Nationalteam, das Nachsehen.
Diesmal machte es der RRK besonders spannend.
Obwohl er nach Aussage von Betreuer Thomas Blivier überlegen war und
7:3-Ecken herausholte, stand es nach regulärer Spielzeit lediglich
2:2-Unentschieden. "Wir haben die Partie jederzeit kontrolliert, doch
was Torfrau Nadzeya Vladzimirava alles herausgefischt hat, war schon
toll", sagte der Betreuer voller Hochachtung. Vladzimirava wurde am Ende
auch zur besten Keeperin des Turniers gewählt. Grodno habe in Spanien
vor allem durch seine Eckenabwehr bestochen, so Blivier. Mehr als 50
Ecken hätten die Gegner insgesamt zugesprochen bekommen, nur zwei davon
landeten im Grodno-Gehäuse.
Den Rüsselsheimerinnen gelang kein Ecken-Tor –
eine RRK-Schwäche beim diesjährigen Finalturnier – , dafür trafen Lena
Schüder nach feinem Solo (8.) zum 1:0 und Kapitän Irene Balek per
Siebenmeter (25.) zum 2:1. Weil den Weißrussinnen fünf Minuten später
aus spitzem Winkel noch der Ausgleich glückte, kam es zum
Siebenmeterschießen. Mit Ausnahme Baleks traf keine der fünf
RRK-Schützinnen.
Doch weil auch beim Gegner nur eine Spielerin
jubeln durfte (zwei schossen vorbei, zwei Bälle fischte sich Torsteherin
Barbara Vogel), ging es in die Siebenmeter-Verlängerung. Während Vogel
erneut parierte, verwandelte Irene Balek gewohnt nervenstark – es war
die Entscheidung.
Ein Sonderlob verdiente sich Mandy Haase, die
Spielmacherin Volha Shyntar hervorragend beschattete. Bliviers
Endspielfazit: "Wir waren im Spielaufbau viel stärker als Grodno, haben
dann aber leider oft zu überhastet abgegeben."
Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27.02.2006:
Der 15. Triumph ist ein besonderer
Hallenhockey-Europacup: Extrem verjüngter RRK holt gegen stärker
gewordene Konkurrenz ersten bedeutenden Titel
bau -
Es klingt so selbstverständlich: Der RRK reist alljährlich in
irgendeinen Staat Europas, spielt ein bisschen Hockey, schwitzt ein
wenig und holt sich nebenbei den Siegerpokal ab. Gestern haben die
Rüsselsheimerinnen zum 15. Mal gewonnen, 17 Mal hat der Wettbewerb
überhaupt erst stattgefunden.
Und doch war der gestrige Triumph in der Nähe
Barcelonas etwas Besonderes: Errungen hat ihn ein neu formiertes, extrem
junges Team, dem nicht mehr die Nationalspielerinnen Denise Klecker und
Silke Müller sowie die langjährigen Stützen Lisa Jacobi und Sybille
Breivogel angehören, sondern bislang unbekannte Zugänge wie Katharina
Schultz und Vicky Krüger (beide zuvor Hanau) und Youngster wie Laura
Appel, Meike Acht und Lydia Haase, die noch nicht mal 20 Jahre alt sind.
Trainer Berti Rauth, wie Betreuer Thomas Blivier
bei allen 15 Europacup-Erfolgen dabei, war gestern gegen 15 Uhr, als der
Endspielkrimi gegen das weißrussische Ritm Grodno endlich vorüber war,
mächtig stolz auf seine Mädels: "Nun ist eine Riesenlast von ihnen
abgefallen, denn sie haben gesehen, dass auch sie Großes leisten und
wichtige Siege erringen können." Egal, wer auch immer in den vergangenen
knapp 20 Jahren dem Kader angehörte: Stets hat sich der RRK als Einheit,
als echtes Team präsentiert - vor allem, wenn er das internationale
Parkett betrat. Und der große Motivationskünstler Berti Rauth verstand
es auch diesmal wieder, seine Damen fit und nervenstark an den Start zu
bringen.
Ihr Meisterstück hätten die Rüsselsheimerinnen
aber nicht im Finale gegen ihren bewährten Schlussgegner Ritm Grodno
gemacht, meinte Betreuer Blivier, sondern in der Vorschlussrunde gegen
die Gastgeberinnen. Hier hätten die Hessinnen nicht nur viele
individuell starke und extrem ehrgeizige Spanierinnen gegen sich gehabt,
"sondern auch 500 tobende Fans", berichtete Blivier am Telefon.
Doch auch in diesem Jahr ließen sich die
Südhessinnen nur selten aus der Ruhe bringen. In jenem Halbfinale
beispielsweise beantworteten sie den zweimaligen Ausgleich des Junior FC
prompt mit der neuerlichen Führung.
Fraglos ist die Konkurrenz stärker geworden, sind
mit dem holländischen und spanischen Meister Teams starker
Hockeynationen hinzugekommen, doch der RRK hat auch in Katalanien wieder
alle Emporkömmlinge in die Schranken gewiesen. Allzu gerne täte er das
auch 2007, doch weil Rauths Mannschaft in diesem Jahr nicht mehr
deutscher Meister werden kann, muss sie in zwölf Monaten leider draußen
bleiben. Grodno und all die anderen können aufatmen.
Aus "Main-Spitze" vom
27.02.2006:
Neues Team mit alten Stärken
RRK-Hockeydamen treten
mit 15. Titeltriumph von der Europacup-Bühne ab
kri. - SANT CUGAT - Der Abgang von der
europäischen Bühne war eines großen Champions würdig. Nach dem
vorzeitigen Verlust des deutschen Hallentitels haben die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK eine noch nie da gewesene und schwerlich wiederholbare
Erfolgsbilanz ein letztes Mal aufpoliert - mit dem 15. Triumph beim 17.
Europacupturnier der Landesmeister.
Trotz aller Freude, nach dem Verlust an
Erfahrung und Klasse mit einem extrem jungen Team (Durchschnittsalter
unter 22 Jahren) wenige Kilometer nördlich von Barcelona auch den
vierten Angriff des HC Ritm Grodno per 4:3(2:2/2:1)-Erfolg vom
Siebenmeterpunkt abgewehrt zu haben, kam nach der ersten Jubelorgie hier
und da auch etwas Trauer auf: "Nächstes Jahr, wenn das Turnier wieder
ansteht, werde ich schon ein bisschen wehmütig sein, dass wir nicht
dabei sind. Aber als strahlender Sieger und mit dem 15. Titel
abzutreten, ist umso schöner. Und dass die weibliche B-Jugend auch noch
Deutscher Meister geworden ist, ist eine ganz geile Geschichte. Wir
werden den Umbruch fortsetzen und wieder ein neues, großes Team formen,
das heute erstmals zugeschlagen hat", sprudelte es aus einem
überglücklichen Berti Rauth hervor. Gemeinsam mit Betreuer Thomas
Blivier hat der RRK-Trainer alle 81 Europacupspiele seit 1991 miterlebt,
von denen nur zwei nicht gewonnen wurden. Eine beeindruckende Bilanz der
Stärke und Grund genug, nach der spätabendlichen Landung in Frankfurt in
der Heimat noch ordentlich zu feiern.
Auch im 16. Finale - 1993 gab es beim
Berliner HC die einzige Niederlage (3:6) - waren die Hessinnen optisch
das bessere Team. "Wir hätten es eigentlich in der regulären Spielzeit
entscheiden müssen. So aber war es echt saueng", bilanzierte Blivier das
Geschehen im Endspiel. Grodno, mit einer Auftaktpleite gegen die
unerwartet starken Gastgeberinnen gestartet und nur dank eines
glücklichen 2:1-Erfolges gegen SV Kampong Utrecht (mit der früheren
RRK-Stürmerin Silke Müller) ins Halbfinale gekommen, war ebenso wie der
Titelverteidiger von personellem Aderlass betroffen. Vom Team des
Vorjahres, das dem seinerzeit topbesetzten Ruder-Klub in Prag nach zähem
Ringen unglücklich 0:2 unterlegen war, liefen nur noch sechs
Spielerinnen auf.
kri. - Von wegen satt: Die RRK-Hockeydamen
haben vor acht Tagen in Sant Cugat del Vallès ungebrochenen
Erfolgshunger vom Siebenmeterpunkt aus demonstriert. Den finalen
4:3-Sieg über HC Ritm Grodno bejubeln (hinten)
Betreuer Thomas Blivier,
Physiotherapeutin Hanne Zöller, Katharina Schultz, Lena Jacobi,
Victoria Krüger, Maren Pfefferkorn, Laura Appel und Trainer Berti Rauth
sowie (vorn) Lena Schüder, Mandy und Lydia Haase, Irene Balek,
Nina Günther, Meike Acht und
Barbara Vogel. Am 06.03.2006 wird dieser neuerliche Triumph
und der parallel errungene DM-Titel der weiblichen B-Jugend von
18.30 Uhr an im "Bootshaus" gefeiert. Und da das stark verjüngte
Damenteam des Ruder-Klubs im Viertelfinale beim neuen Titelträger
Club an der Alster Hamburg nur hauchdünn 3:4 unterlegen war, darf
sich das Kollektiv zumindest einwenig als "heimlicher" Deutscher
Meister fühlen. |
"Wir haben anfangs dominiert, da sie uns
im Unterschied zu sonst relativ unbedrängt haben aufbauen lassen", sagte
Blivier. Dass Lena Schüders Führung, die aus einem famosen Solo
entsprang (8.), sechs Minuten später egalisiert war, sei vermeidbar
gewesen. "Wir haben uns festgerannt, haben ein bisschen gepennt und sind
ausgekontert worden", so Blivier.
Nach der Pause sprach zunächst wieder
alles für den RRK. Irene Balek, mit 28 Jahren Spielführerin und
Team-"Oldie" zugleich, verwandelte einen Siebenmeter flach und sicher
(25.). Nachdem die herausragende Torhüterin ausgespielt worden war,
hatte eine weißrussische Spielerin den zum Glück nicht fest geschossenen
Ball gegen den Kopf bekommen. Fünf Minuten später glich Grodno per
Strafecke abermals aus, vergab aber bald darauf die Chance zur Führung.
Dies galt auch für den RRK, dem zwischen der 35. und 38. Minute drei
Strafecken zugesprochen wurden.
"Grodno hat eine unglaublich gute
Eckenabwehr und stand nicht umsonst vier Mal in Folge im Endspiel. Und
man muss sich vor Augen halten, dass dieses Team praktisch identisch mit
der Nationalmannschaft ist, die immerhin EM-Dritter war. Aber wir haben
heute im entscheidenden Moment Qualität bewiesen, hatten eine tolle
Torhüterin mit Babsi Vogel und eine souveräne Siebenmeter-Schützin mit
Irene Balek. Und wir haben insgesamt einen ganz tollen Teamspirit
entwickelt, der uns durch die zwei letzten, wirklich schweren Spiele
getragen hat", so Rauth. Warum sollte daraus nicht der DM-Titel 2007 und
die Europacup-Rückkehr 2008 erwachsen?
Tore:
1:0
Schüder (8.), 1:1 Varabiova (14.),
2:1 Balek (25./7m), 2:2 Shyntar (29.); Siebenmeterschießen: 3:2
Balek, Grodno verschießt, Jacobi verschießt, 3:3 Shyntar, M. Haase
scheitert, Vogel hält, Schultz scheitert, Vogel hält; Vogel hält,
4:3 Balek; Zuschauer: 500; Schiedsrichter: McRea/Eskina
(SCO/RUS);
Strafecken: 7:3.
RRK:
Barbara Vogel; Irene Balek (5/3 Tore),
Lena Jacobi (2), Lena Schüder (1), Victoria Krüger, Mandy Haase, Maren
Pfefferkorn (2), Nina Günther (2), Lydia Haase (4), Katharina Schultz
(2), Meike Acht, Laura Appel.
Aus "FAZ" vom
27.02.2006:
Der vierte Sieg über HC Ritm Grodno reicht zum
Titelgewinn
Europapokal einfach
nicht hergeben - Der 15. Cupgewinn für Rüsselsheim
adu. SANT CUGAT. Von liebgewonnenen Gegenständen
trennt sich kaum jemand gerne. Mitunter gibt es Gründe, die zum
Loslassen zwingen. Den Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs
(RRK) war vor der Fahrt zum 17. Hallenturnier um den Europacup der
Landesmeister bewußt, daß die 16. Teilnahme an diesem Wettbewerb die
vorerst letzte sein würde. Der nationale Meistertitel war durch die
3:4-Niederlage im Play-off-Viertelfinale in Hamburg abhanden gekommen,
und da nur der aktuelle Landesmeister international startberechtigt ist,
kam der Auftritt in Sant Cugat del Vallès einer hessischen
Abschiedsvorstellung gleich. Von ihrem Pokal, den der RRK zuletzt
zwölfmal hintereinander und insgesamt vierzehnmal bei der Siegerehrung
voller Freude und Stolz in die Höhe gehalten hatte, wollten sich die
Rüsselsheimerinnen unweit von Barcelona deshalb aber keinesfalls
vorzeitig trennen. In einem packenden und spannenden Finale wurden die
Weißrussinnen des HC Ritm Grodno zum vierten Mal in Folge bezwungen.
Nach einem 2:2 nach der regulären Spielzeit von zweimal zwanzig Minuten
sowie jeweils einem verwandelten Siebenmeter nach den jeweils ersten
fünf Schützinnen mündeten Glück und Nervenstärke im 15. Titeltriumph.
Torhüterin Barbara Vogel lenkte den sechsten Versuch des HC Grodno an
den Pfosten, während Spielführerin Irene Balek im Anschluß zum zweiten
Mal souverän verwandelte und mit dem 4:3-Endstand einen
feucht-fröhlichen Ausklang des Fastnachts-Sonntags einläutete. "Als
strahlender Sieger und mit dem 15. Titel hier abzutreten ist natürlich
eine ganz tolle Geschichte. Für viele junge Spielerinnen war das heute
ja das erste Mal", sagte Berti Rauth. Die große Freude des Rüsselsheimer
Trainers war verständlich. Mit den Olympiasiegerinnen Denise Klecker und
Silke Müller sowie Sybille Breivogel und Lisa Jacobi hatte der RRK vier
erfahrene Kräfte nicht mehr dabei, die vor einem Jahr in Prag noch am
finalen 2:0-Erfolg beteiligt gewesen waren.
War der Rüsselsheimer Erfolg über Grodno nach
zweimaliger Führung durch Lena Schüder (8. Minute) und Irene Balek
(25./Strafecke) aufgrund der reiferen Spielanlage und der Mehrzahl an
Torchancen unstrittig verdient, sah das in der Vorschlußrunde etwas
anders aus. Die Heimmannschaft des Junior FC Sant Cugat hatte nach
Ablauf der Spielzeit fünfmal die Möglichkeit, per Strafecke den
4:4-Ausgleich zu erzielen und ein Siebenmeterschießen zu erzwingen. Die
spanische Überraschungsmannschaft hatte nach dem Treffer zum 2:4 durch
Katharina Schultz drei Minuten vor Schluß ihre Torhüterin vom Feld
geholt und mit sechs Feldspielerinnen großen Druck entfacht. Schultz
(8.), Maren Pfefferkorn (24.) und Lena Jacobi (35.) hatten mit ihren
Treffern den Grundstein fürs Weiterkommen gelegt. Im letzten
Gruppenspiel, das mit einem 3:1-Erfolg über die Französinnen des HC
Cambrai zu Ende ging, war der neue und alte Europacupgewinner zum ersten
und einzigen Mal im gesamten Turnierverlauf in Rückstand geraten. "Da
waren wir noch nicht wach", so Thomas Blivier nach der Partie.
Aus "Main-Spitze" vom
28.02.2006:
Ein stolzer Trainer denkt schon voraus
Europacup-Siegerteam gehört die Zukunft
kri. RÜSSELSHEIM Es hatte fast den Anschein, als
ob dem Cheftrainer der ferne Titelgewinn näher war als der miterlebte
vor den Toren Barcelonas: "Dass die weibliche B-Jugend heute Deutscher
Meister geworden ist, ist eine ganz geile Geschichte", so Berti Rauths
erste Worte am Telefon nach dem 15. Hallenhockey-Europacupsieg des
RRK-Damenteams in Sant Cugat.
Mag sein, dass diese Aussage auf dem Wissen
basierte, dass das internationale Abonnement mit dem 4:3-Erfolg über den
weißrussischen Vertreter HC Ritm Grodno für den hessischen
Vorzeigeverein abgelaufen war. Und weil dem so ist, wäre es alles andere
als verwunderlich, hätte Rauth nicht noch in der Stunde des neuerlichen
Ruhmes schon wieder perspektivische Gedankenspiele begonnen. Sieben
Teammitglieder der siegreichen B-Jugend können ab sofort bei den Damen
eingesetzt werden, und zumindest Nationalspielerin Eva Frank (16) dürfte
bestimmt gleich größere Spielanteile bekommen. "Wir können mit dem
begonnenen Umbruch fortfahren und wieder ein großes Team formen", so
Rauth.
Dass jene zwölf Spielerinnen, von denen vier noch
nie dabei waren, den Seriengewinner vom Untermain trotz des Abgangs
eines routinierten wie spielstarken Quartetts als "strahlenden Sieger"
von der Europacup-Bühne abtreten ließen, erfüllte den 47-jährigen
Trainerfuchs unüberhörbar mit großem Stolz. "Das war so eng hier, aber
die haben unglaublichen Willen und Teamspirit gezeigt", lobte Rauth
seinen bislang jüngsten EC-Kader (Durchschnittsalter 21,7 Jahre). Den
aus Hanau gekommenen Katharina Schultz (2 Tore) und Abwehrspielerin
Victoria Krüger (beide 20) gehört ebenso die Zukunft, wie dem erst in
den Alles-oder-Nichts-Partien nicht mehr eingesetzten U20-Duo Meike Acht
und Laura Appel. "Und Maren Pfefferkorn sowie Lena Jacobi haben
bewiesen, wie wertvoll sie fürs Team sein können", so Rauth.
Ergo wäre es keine Überraschung, sollte der RRK in
absehbarer Zeit wieder die Hand nach dem Hallen-Europacup ausstrecken.
Ob nach einem neuen oder doch wieder nach dem alten Pokal, darüber ist
noch nicht befunden. Nach 15 Siegen bei 17 Turnieren sollte es
eigentlich selbstverständlich sein, dass diese Trophäe endgültig in den
Besitz des Rüsselsheimer RK übergeht.
Freude auf "Rhein-Main", die
RRK-Damen mit dem 15. Europacupsieg im Gepäck sind wieder daheim
(Barbara Vogel, Mandy Haase, Lydia Haase, Laura Appel, Maren
Pfefferkorn, Katharina Schultz, Irene Balek und Victoria Krüger) |
Aus "Main-Spitze" vom
28.02.2006:
Randnotizen vom
17. Hallenhockey-Europacupturnier
Feier: Nach der Ankunft am Frankfurter
Flughafen, wo zum Dutzend der Wartenden auch RRK-Präsident Dietmar
Klausen, Abteilungsleiter Martin Müller und die langjährige
Spielführerin Denise Klecker gehörten, ging's schnurstracks ins
"Fidibus". Die Hartnäckigsten zogen nach Mitternacht noch in den
"Kastanienhof" nach Raunheim weiter ...
Fans: Rund 20 RRK-Sympathisanten - zumeist
aus der unmittelbaren Verwandtschaft - hatten weder Kosten noch Mühen
gescheut und sich auf den Weg nach Katalonien gemacht. Darunter auch
Sybille Breivogel, die vor Jahresfrist in Prag noch selbst für den
Ruder-Klub im Einsatz gewesen war.
Aufenthalt: Dadurch, dass Halle und Hotel
einen Steinwurf voneinander entfernt waren, bot das 17. Turnier fast
optimale Voraussetzungen. Die im Vorfeld als unnötig bewertete
Verpflichtung, die Übernachtung, nur mit Vollpension buchen zu können,
erwies sich im Nachhinein als so schlecht nicht. "So konnten wir schnell
rüber gehen und was essen", sagte Betreuer Thomas Blivier. Und nach
allgemeinem Murren seien die Speisen vom Büffet auch zunehmend wärmer
serviert und zudem auf Sportlerwünsche (Nudelgerichte) umgestellt
worden.
Gastgeber: Der Junior FC, gegründet 1917 in
Barcelona, ist seit 1965 in Sant Cugat del Vallès zu Hause. Auf einem
55.000 Quadratmeter großen Areal stellt der Verein seinen etwa 2.200
Mitgliedern neben einem Fußballfeld, Schwimmbad, Tennisplätzen,
Paddelfläche und Sport/Fitnesshalle auch zwei Hockeyplätze zur
Verfügung. Die Hockeysparte selbst besteht aus 250 Personen. Die Stadt,
wenige Kilometer nördlich von Barcelona in Sichtweite zum
Vergnügungsberg "Tibidabo" gelegen, hat rund 73.000 Einwohner.
Siegerehrung: Die Medaillen für die drei
besten Teams wurden von unterschiedlichen Persönlichkeiten überreicht.
Leandro Negré, Präsident der Europäischen Hockey-Föderation (EHF) und
Junior-FC-Mitglied, war ebenso beteiligt, wie Klubpräsident Xavier Riba
und Turnierchef Marcos Hoffmann. Letztgenannter hat Wurzeln in der
Schweiz und spricht deshalb gut deutsch.
Irrtum: Im Programmheft wurden dem Berliner
HC in der Turnierhistorie kurioserweise zwei Cupsiege zugesprochen und
dem RRK entsprechend einer abgezogen. Womöglich ist das darauf
zurückführen, dass sich der einmal erfolgreiche Berliner HC auf dem
Pokal in extrem großer Schrift verewigt hat ...
Statistik: Nach 81 Europacupspielen, mit 79
Siegen, einer Niederlage (3:6 im Finale 1993 beim BHC) und einem
Unentschieden (3:3 bei der Premiere 1991 in Amiens gegen den damaligen
Titelverteidiger SC Brandenburg), tritt der RRK mit einem Torverhältnis
von 620:156 ab. Mit 186 Treffern führt Britta Becker die interne Wertung
an, gefolgt von der ebenfalls nicht mehr aktiven Denise Klecker (72) und
der aktuellen Spielführerin Irene Balek (54). Letztgenannte erzielte im
ersten Turnierspiel gegen Rot-Weiß Wettingen ihr 50. Europacuptor. kri. |