Endphase der
Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft 2006 der Damen
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Bundesligarunde
2005/2006 |
Aus
"Main-Spitze" am 06.02.2006:
In Hessenderbys ohne Gegentreffer
Torausbeute der Rüsselsheimer Hockeydamen gegen das Frankfurt-Duo allerdings
nicht optimal
ulz. - Mit zwei deutlichen Zu-Null-Siegen gegen die beiden stark abgefallenen
Frankfurter Bundesligaklubs wahrte der Südstaffel-Zweite Rüsselsheimer RK die
Chance, doch noch aus eigener Kraft den punktgleichen TSV Mannheim vom ersten
Gruppenplatz zu stoßen und somit Heimrecht im DM-Viertelfinale genießen zu
können. Allerdings schoss der Titelverteidiger und Europacup-Seriensieger am
ersten Doppelspieltag der Rückrunde zu wenig Tore, um den
Krummstock-Spezialistinnen des TSV Mannheim, deren Tordifferenz um sieben
Treffer besser ist, die unangenehme Fahrt zum Nordstaffel-Ersten nach Hamburg
aufzubürden.
SC 80 Frankfurt - RRK 0:10 (0:6).
- Im Prinzip verpassten die spielerisch klar überlegenen Gäste einen noch
höheren Kantersieg, wurde der weiterhin punktlose Auf- und Absteiger doch nach
Belieben beherrscht. Weniger als 100 Zuschauer lockte das Hessenderby an, obwohl
der Ruder-Klub mit seinem personell stark verjüngtem Team einiges zu bieten
hatte. Beispielsweise, dank der stark haltenden Torfrau Barbara Vogel und
aufgrund einer überaus konzentrierten Defensivleistung, 60 Minuten lang keinen
Gegentreffer zuzulassen oder auf fremdem Parkett zweistellig zu gewinnen.
Bereits nach zehn Minuten stand´s 4:0
für den Favoriten, der dann bis zur Pause einen Gang zurückschaltete. In dieser
Phase der Partie wurde dreimal am leeren SC-"Kasten" vorbeigeschossen; außerdem
funktionierten die Strafecken abermals nicht. Was sich auch nach Wiederbeginn -
nur eine von sechs Ecken konnte verwertet werden - so fortsetzte. Dafür
verwandelte die österreichische Nationalspielerin Irene Balek einen Siebenmeter
(0:8/43.) und die interne RRK-Torschützenkönigin, Lydia Haase, sorgte in Minute
53 für das vielbejubelte 10:0 aus Gästesicht.
RRK - Eintr. Frankfurt 7:0 (1:0).
- Genau wie im Hinrundenmatch (2:2-Zwischenstand, dann ein 6:3-Sieg) tat sich
der aktuelle Titelträger in der ersten Halbzeit enorm schwer, entschied das
einst heikle Main-Anrainer-Duell im Laufe des zweiten Durchgangs aber um so
heftiger zu seinen Gunsten. Einziges Manko: Es wurde nur eine von sieben
Strafecken verwertet. Der Tabellenvorletzte brach sozusagen mit Wiederanpfiff
völlig ein - sowohl konditionell als auch spielerisch. Entsprechend hatten die
favorisierten Gastgeberinnen, die erneut in der Verteidigung super standen und
am Doppelspieltag insgesamt seltene 120 Minuten hintereinander ohne Gegentreffer
blieben, leichtes Spiel. Zu absolut besten RRK-Spielerin entwickelte sich die
vom THC Hanau gekommene Katharina Schultz, die nicht nur das richtungsweisende
1:0 (6.) erzielte, sondern auch in Abschnitt zwei einen "lupenreinen" Hattrick
aus dem Spiel heraus fabrizierte (46./47./48.).
"In beiden Partien war es wichtig, es
nicht mit Gewalt zu versuchen und im Hinblick auf die Tordifferenz gegenüber
Mannheim nicht zu verkrampfen. Insofern wurden die Aufgaben gut gelöst, wobei
wir vorentscheidende Treffer eher beim SC 80 als gegen die Eintracht verschenkt
haben. Das Team von Trainer Berti Rauth bot ansonsten wirklich schöne Spielzüge
und kontrollierte die Frankfurterinnen jeweils von Anfang bis Ende der Matches",
so das Fazit des sportlichen Leiters Thomas Blivier.
RRK (an beiden Tagen): Barbara Vogel;
Irene Balek (4), Maren Pfefferkorn (3), Victoria Krüger, Lena Jacobi, Mandy
Haase, Nina Günther (2), Lydia Haase (2), Katharina Schultz (5), Laura Appel,
Lena Schüder (1).
Zuschauer: 80/130; Schiedsrichter:
Malina/Schultz (Offenbach/Frankfurt) und Wagner/Moria (Mannheim/Frankfurt);
Strafecken: 4:6/7:2.
Aus
"Rüsselsheimer Echo"
am 06.02.2006:
Gala-Auftritt von Katharina
Schultz
Hallenhockey: Rüsselsheimer
Damen landen Kantersiege in und gegen Frankfurt
mzh - Der Einzug ins Viertelfinale
um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft ist den Damen des Rüsselsheimer RK
zwei Spieltage vor dem Saisonende praktisch nicht mehr zu nehmen. Da der
Tabellendritte Münchner SC in Nürnberg mit 5:10 verlor, während der RRK beim SC
1880 Frankfurt mit 10:0 und gegen Eintracht Frankfurt mit 7:0 gewann, beträgt
der Vorsprung bereits sechs Punkte.
Auf den punktgleichen Tabellenführer
Mannheim hat der amtierende deutsche Meister dagegen kaum Boden gut machen
können. Mannheim siegte bei der Eintracht mit 10:3 und gegen den SC 1880 mit
12:3, so dass der RRK lediglich einen Treffer aufholte.
Derzeit weist Mannheim die um sieben
Tore bessere Bilanz auf. Am Abschlusswochenende müssen die Favoriten nach
Nürnberg und München. RRK-Trainer Berti Rauth war jedenfalls zufrieden. "Nach
der Niederlage gegen Mannheim haben wir jetzt zwei Mal zu Null gespielt, das
gibt Selbstvertrauen", meinte er.
SC 1880 Frankfurt – Rüsselsheimer
RK 0:10 (0:6). Beim punktlosen Schlusslicht feierte der RRK einen
Kantersieg, verpasste aber ein höheres Ergebnis. "Wir haben allein drei Mal am
leeren Tor vorbeigeschossen. Den Achtzigern fehlt einfach die Bundesligareife",
berichtete Betreuer Thomas Blivier. Maren Pfefferkorn eröffnete in der sechsten
Minute den Torereigen, bis zur zehnten Minute erhöhten Nina Günther, Lena
Schüder und Lydia Haase auf 4:0.
Neuzugang Katharina Schultz glückte
in der 16. Minute das 5:0, danach ließ die Konzentration im Abschluss nach, denn
der RRK vergab mehrere gute Möglichkeiten. Mehr als 6:0 durch eine Ecke von
Irene Balek (19. Minute) sprang bis zur Pause nicht heraus. Nach der Halbzeit
blieb die Partie so einseitig wie zuvor.
Rüsselsheimer RK – Eintracht
Frankfurt 7:0 (1:0). Gegen die lange Zeit gut sortierte Raumdeckung der
Frankfurterinnen hatte der RRK in der ersten Halbzeit Probleme, in der lediglich
das 1:0 durch Katharina Schultz (6.) nach Vorarbeit von Mandy Haase gelang. "Das
war heute am Anfang ein Geduldsspiel. Vom Pass- und Laufverhalten her haben wir
im Vergleich zum Hinrundenspiel aber wesentlich besser ausgesehen", sagte
Trainer Berti Rauth.
Der RRK ließ in der ersten Halbzeit
vier Strafecken ungenutzt, wobei Mara Pumas Abwehr einer hoch geschossenen Ecke
von Irene Balek, die in der fünften Minute einen Ball ins Gesicht bekommen
hatte, siebenmeterverdächtig aussah. Die beiden Strafecken der Eintracht lief
der RRK ab, bei einem Konter in der 12. Minute über Nina Günther traf Lydia
Haase den Pfosten. Ein Tor in 30 Minuten – das hat jedenfalls im Hallenhockey
Seltenheitswert.
Kurz nach Wiederanpfiff beruhigte
Maren Pfefferkorn die Rüsselsheimer Nerven durch das 2:0 (34.), und in der 40.
Minute nahm Lydia Haase einen langen Ball auf, schaute sich um und passte zur
mitgelaufenen Nina Günther, die zum 3:0 einschob. Spätestens damit war der Bann
gebrochen, es folgte ein Gala-Auftritt von Katharina Schultz.
Erst verlud sie Eintracht-Keeperin
Jaqueline Hess überlegt (46.), um sie wenig später mit einem Lupfer zu
überwinden (47.). Kaum 40 Sekunden danach lief Schultz am Schusskreisrand
entlang, wurde nicht gestört und zog einfach ab. Ein Hattrick in nicht einmal
zwei Minuten – auch das gibt es nicht allzu oft.
Die Eintracht, die mit der starken
Mara Puma, Tina Burkert und Birgit Mensch ihre bekanntesten Spielerinnen an Bord
hatte, brach konditionell zusehends ein und musste in der 52. Minute noch das
0:7 durch eine Ecke von Irene Balek hinnehmen. RRK-Trainer Berti Rauth gönnte am
Ende noch Laura Appel ihr Bundesliga-Debüt und nahm sogar Keeperin Barbara Vogel
vom Feld, um das Überzahlspiel zu proben.
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Die
Erste Damenmannschaft des RRK in der
Hallensaison 2005/06, Zweiter der Südgruppe der Hallen-Bundesliga und
damit im Veirtelfinale um die Deutsche Meisterschaft dabei
(hinten:
Betreuer Thomas Blivier, Katharina Schultz, Lisa Faust, Laura Appel,
Lena Jacobi, Vera Battenberg, Lena Schüder, Irene Balek, Virginia
Peisch, Viktoria Krüger, Physio Hanne Zöller, Trainer Berti Rauth;
vorn: Lydia Haase, Ela Tarlan, Julia Hahn, Meike Acht, Barbara
Vogel, Nina Günther, Mandy Haase, Maren Pfefferkorn; weiter mit
dabei: Bettina Edlefsen, Susanne Drexler) |
SC 1880 Frankfurt – Rüsselsheimer
RK 0:10 (0:6). Tore: 0:1 Maren Pfefferkorn (6.), 0:2 Nina Günther (8.), 0:3
Lena Schüder (9.), 0:4 Lydia Haase (10.), 0:5 Katharina Schultz (16.), 0:6 Irene
Balek (19./Ecke), 0:7 Balek (38.), 0:8 Balek (43./Siebenmeter), 0:9 Pfefferkorn
(44.), 0:10 L. Haase (53.). Ecken: 4:6. Schiedsrichter: Heike
Malina (Offenbach)/Andreas Schultz (Frankfurt). Zuschauer: 80.
Rüsselsheimer RK – Eintracht
Frankfurt 7:0 (1:0). Tore: 1:0 Katharina Schultz (6.), 2:0 Maren Pfefferkorn
(34.), 3:0 Nina Günther (40.), 4:0 Schultz (46.), 5:0 Schultz (47.), 6:0 Schultz
(47.), 7:0 Irene Balek (52./Ecke). Ecken: 7:2. Schiedsrichter:
Florian Morla (Frankfurt)/Michael Wagner (Mannheim). Zuschauer: 120.
Kader des RRK: Barbara Vogel –
Maren Pfefferkorn, Irene Balek, Nina Günther, Lydia Haase, Mandy Haase, Lena
Schüder, Katharina Schultz, Lena Jacobi, Vicky Krüger und Laura Appel.
Aus
"Frankfurter Rundschau" am 06.02.2006:
RRK im Viertelfinale
Zwei Siege für Hockeyspieler
ase - Der Rüsselsheimer RK hat das
Play-off-Viertelfinale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Männer
erreicht. Mit zwei Siegen am Wochenende sicherte sich die Mannschaft von Trainer
Kai Stieglitz den zweiten Tabellenplatz in der Südgruppe. So reist sie am
kommenden Sonntag zum Club an der Alster Hamburg, dem Ersten der Nordgruppe.
Während der RRK gestern gegen den HC
Heidelberg, der in die Zweite Bundesliga absteigen muss, klar mit 12:6 (4:2)
gewann, legten die Rüsselsheimer den Grundstein für die Play-off-Qualifikation
schon am Freitag. Beim Aufeinandertreffen der beiden Tabellennachbarn holten
sich die Rüsselsheimer beim HC Dürkheim einen wichtigen 8:3(5:1)-Sieg, mit dem
der Sprung vom dritten auf den zweiten Rang gelang. Gestern dann beseitigte das
Team um Hallen-Europameister Oliver Domke mit dem Sieg gegen Heidelberg die
letzten Zweifel an der Play-off-Teilnahme. "Für die Psyche war das heute ein
schweres Spiel", sagte RRK-Trainer Kai Stieglitz, "aber wir haben diese Aufgabe
mit Bravour gelöst."
Gegen den HC Dürkheim hatten
Wohlfahrt, Hosang (2), Trautmann, Minar, Christian Domke und Oliver Domke (2)
für Rüsselsheim getroffen, gestern gegen Heidelberg trugen sich Oliver Domke
(4), Minar (3), Christian Domke (2), Petersen (2) und Frank Trautmann in die
Torschützenliste für die Hessen ein.
Während bei den Männern die
Gruppenspiele abgeschlossen sind, müssen die Frauen am kommenden Wochenende noch
einmal antreten. Die Entscheidungen sind aber schon jetzt gefallen: Der
Rüsselsheimer RK hat sich für das Play-off-Viertelfinale qualifiziert, offen ist
nur noch, ob sich die Rüsselsheimerinnen noch den ersten Platz und damit das
Heimrecht sichern. Während Eintracht Frankfurt die Klasse gehalten hat, ist der
SC 1880 Frankfurt nun definitiv abgestiegen.
Die "Main-Spitze" am 06.02.2006:
RRK als Duo gegen Alster?
kri. - Im
Play-off-Viertelfinale in der Hallenhockey-Bundesliga steht ein Vereinsduell
zwischen Club an der Alster Hamburg und Rüsselsheimer RK ins Haus. Die
RRK-Männer treten nach ihren finalen Siegen beim Dürkheimer HC (8:3) und gegen
HC Heidelberg (12:6) als Südgruppen-Zweiter bereits am nächsten Samstag beim
Nordstaffel-Ersten an, die Damen dürften nach Lage der Dinge acht Tage später
folgen. Die Rüsselsheimerinnen blieben zwar in den Hessenderbys beim SC
Frankfurt 1880 (10:0) und gegen die Frankfurter Eintracht (7:0) ohne Gegentor,
weisen zwei Spieltage vor Ultimo aber gegenüber dem punktgleichen Tabellenführer
TSV Mannheim die um sieben Treffer schlechtere Tordifferenz auf.
Aus
"Main-Spitze" am 10.02.2006:
Eine offene Frage und sieben
Tore Rückstand
RRK-Hockeydamen nach Bayern-Trip doch
Erste?
kri. - Von derlei Ungewissheit
würden manche Hockeyvereine nur träumen. Vor dem abschließenden Doppelspieltag
in der Bundesliga beschäftigt die Damen des Rüsselsheimer RK nur ein Thema: Gibt
es im Play-off-Viertelfinale die vierte Hausaufgabe oder das dritte Gastspiel?
Beantwortet wird diese Frage am Wochenende in Bayern, wo der Titelverteidiger
bei HG Nürnberg (Samstag, 16 Uhr) und Münchner SC (Sonntag, 12 Uhr) anzutreten
und sieben Treffer gegenüber dem punktgleichen Südgruppen-Spitzenreiter TSV
Mannheim wettzumachen hat.
Obwohl angesichts der aktuellen
Stärke, die die Mannheimerinnen nicht zuletzt bei ihrem 8:4-Erfolg am Untermain
demonstrierten, kaum noch jemand mit einem Führungswechsel rechnet und somit
auch den RRK-Damen eine knifflige Reise zum Nordstaffel-Ersten nach Hamburg
(Club an der Alster oder Harvestehuder THC) droht, will Berti Rauth nichts
unversucht lassen: "In der Halle passieren manchmal kuriose Dinge. Sieben
Treffer lassen sich durchaus aufholen, und auch wir haben schon gezeigt, dass
wir in der Lage sind, in drei, vier Minuten ein paar Tore zu machen", sagt der
RRK-Trainer.
Nach Lage der Dinge dürfte bereits am
Samstag eine Vorentscheidung fallen. Primus TSV gastiert beim Tabellendritten
Münchner SC, der sich am vergangenen Wochenende durch eine 5:10-Schlappe in
Nürnberg um alle Play-off-Chancen brachte. "Die Frage ist, ob der MSC Lust auf
Wiedergutmachung hat und zumindest ein knappes Ergebnis hinkriegt. Sollte das
passieren, könnten wir am Sonntag beim MSC noch mal richtig angreifen", so Rauth
- wohl wissend, dass die eigene Aufgabe in Nürnberg nicht von schlechten Eltern
ist. "Vor eigenem Publikum sind die durch ihren unbändigen Kampfgeist und ihre
körperliche Spielweise oft sehr unbequem", sagt der langjährige Rüsselsheimer
Erfolgscoach. Im Gegensatz zum "mageren" 4:2-Heimsieg rechnet Rauth mit einem
"frechen HGN-Team. Die haben vorzeitig alles klar gemacht und werden zeigen
wollen, dass sie auch gegen uns mitspielen können".
Dies hat der Münchner SC in der
Vergangenheit schon öfter bewiesen, und deshalb ist es für den RRK-Trainer auch
sehr okay, "dass es dort für uns nicht mehr um den zweiten Platz geht." Mit
Ausnahme der pausierenden Stürmerin Meike Acht, für die wiederum Laura Appel
nominiert wird, kann der seit 123 Minuten ohne Gegentreffer gebliebene
Ruder-Klub die Fahrt in den Schnee in Bestbesetzung antreten.
Aus
"Rüsselsheimer Echo"
am 13.02.2006:
Rüsselsheimer Damen bekommen
nach 12:2-Sieg mit 2:3 in München einen Schuss vor den Bug
mzh -
Die Damen des Rüsselsheimer RK haben die Runde in der Hallenhockey-Bundesliga
Süd mit einer Niederlage beendet. Einen Tag nach einem 12:2-Erfolg bei der HG
Nürnberg verloren sie beim Tabellendritten Münchner SC mit 2:3 (1:2) und beenden
die Saison auf Platz zwei.
Spitzenreiter TSV Mannheim ließ sich Rang eins nicht nehmen und feierte einen
20:4-Sieg gegen Nürnberg. Der RRK tritt im Viertelfinale am kommenden Wochenende
beim Club an der Alster an. "Das Spiel in München war ein Schuss vor den Bug für
nächste Woche. Wir haben nicht die Qualität, mit entspannter Einstellung in der
Bundesliga zu gewinnen", sagte Trainer Berti Rauth.
HG Nürnberg – Rüsselsheimer RK
2:12 (0:8). So deutlich ging es zwischen den beiden Mannschaften selten zu.
Vor allem in der ersten Hälfte beherrschte der RRK die Nürnbergerinnen fast nach
Belieben. Fast zwangsläufig fielen dann auch die Tore, wobei Lydia Haase das
Schützenfest bereits in der ersten Minute eröffnete.
Katharina Schultz erhöhte bald auf
2:0, ehe wiederum Lydia Haase die Partie mit einem Doppelschlag in der 14.
Minute schon so gut wie entschieden hatte. Ihre Schwester Mandy traf in der 21.
Minute zum 5:0, und noch vor der Pause bauten Schultz (24.) und die in
trefflicher Spiellaune auftrumpfende Lydia Haase, der in 29. Minute ein weiteres
Mal zwei Tore binnen 60 Sekunden gelangen, den Vorsprung auf 8:0 aus.
"In der zweiten Halbzeit waren wir
dann nur noch aufs Toreschießen aus und haben nicht mehr so flüssig kombiniert",
bedauerte RRK-Betreuer Thomas Blivier, dass die Rüsselsheimerinnen im Fernduell
mit Mannheim nicht mehr Boden gutmachen konnten. Lydia Haase gelang in der 34.
Minute das 9:0, ehe Nürnbergs Anna Stock zumindest ein Tor für die HG erzielte
(39.).
Lena Schüder (42.) und Mandy Haase
(53.) schoben zum 11:1 ein, bevor Lydia Haase mit ihrem 23. Saisontreffer das
Dutzend voll machte (54.). In den letzten Minuten ersetzte Trainer Berti Rauth
Torhüterin Barbara Vogel durch eine sechste Feldspielerin, doch glückte Jennifer
Meyer (55.) noch ein zweiter Treffer für die HG.
Münchner SC – Rüsselsheimer RK 3:2
(2:1). In einer über weite Strecken zerfahrenen Partie begann der RRK
engagiert und erzielte in der zwölften Minute die Führung durch Katharina
Schultz, spielte dann aber nicht konsequent genug weiter. "Es war klar, dass wir
Mannheim von der Tordifferenz her nicht mehr einholen können, da haben wir es zu
ruhig angehen lassen", so Rauth, der auf Vicky Krüger verzichten musste und in
der Defensive nur auf eine Auswechselspielerin zurückgreifen konnte.
Katharina Schultz glich für den auf
Wiedergutmachung für die 3:9-Heimniederlage gegen Mannheim bedachten MSC zum 1:1
aus (23.). Symptomatisch für das Spiel des RRK war das 1:2 kurz vor dem
Halbzeitpfiff: Irene Balek lässt sich am Schusskreis den Ball vom Schläger
nehmen, und Myriam Fessenmayers Schuss geht dann auch noch Keeperin Barbara
Vogel durch die Beine.
Eine feine Einzelaktion von Lydia
Haase bescherte dem RRK in der 42. Minute das 2:2, wenig später aber brachte
Nina Hasselmann die Gastgeberinnen erneut in Führung. Rauth nahm Keeperin Vogel
vom Platz und erzwang eine Ecke, die jedoch vergeben wurde. "Wir hatten es nicht
verdient, hier zu gewinnen", meinte Rauth.
HG Nürnberg – Rüsselsheimer RK
2:12 (0:8). Tore: 0:1 Lydia Haase (1.), 0:2 Katharina Schultz (5.), 0:3 L.
Haase (14.), 0:4 L. Haase (14./Ecke), 0:5 Mandy Haase (21.), 0:6 Schultz (24.),
0:7 L. Haase (29.), 0:8 L. Haase (29.), 0:9 L. Haase (34.), 1:9 Anna Stock
(39.), 1:10 Lena Schüder (42./Ecke), 1:11 M. Haase (53.), 1:12 L. Haase
(54./Ecke), 2:12 Jennifer Meyer (55.).
Eckenverhältnis: 1:7.
Zuschauer: 60. Schiedsrichter: Harry Halpern (Hanau)/Natalie
Schwarzmeier (Frankfurt).
Münchner SC – Rüsselsheimer RK 3:2
(2:1). Tore: 0:1 Katharina Schultz (12.), 1:1 Katharina Scholz (23.), 2:1
Myriam Fessennmayer (30.), 2:2 Lydia Haase (42.), 3:2 Nina Hasselmann (45.).
Ecken: 3:4. Zuschauer:
100. Schiedsrichter: Tobias Winter/Thomas Moos (beide München).
Kader des Rüsselsheimer RK:
Barbara Vogel – Maren Pfefferkorn, Irene Balek, Nina Günther, Lydia Haase, Mandy
Haase, Lena Schüder, Katharina Schultz, Lena Jacobi und Laura Appel.
Aus "Main-Spitze" am
13.02.2006:
Kampf um Platz eins und das letzte
Pflichtspiel verloren
Hockeydamen des Rüsselsheimer RK nun bei
Vorjahresfinalgegner Alster
ulz. - Der aktuelle deutsche
Hallenhockeymeister Rüsselsheimer RK verlor am abschließenden
Rückrunden-Doppelspieltag den Kampf um Platz eins in der Damen-Bundesliga,
Gruppe Süd, und muss nun im DM-Viertelfinale am kommenden Wochenende als
Gruppenzweiter zum Nordmeister Club an der Alster Hamburg reisen. Dort erwartet
den "Indoor"-Rekord-Titelträger - analog zu den an gleicher Stätte gescheiterten
RRK-Männern - alles andere als eine leichte Aufgabe. Alster-Coach Jens George
freut sich jedenfalls schon auf die Neuauflage des Vorjahresfinales gegen seinen
früheren Verein, für den er jahrelang in der Bundesliga aktiv war. Ob am Samstag
gespielt wird, wie der RRK möchte, oder am Sonntag, wie Alster aufgrund einer
norddeutschen Jugendmeisterschaft in der gleichen Halle plant, bleibt
abzuwarten.
Überraschend scheiterte der
neunmalige nationale Meister vom Untermain nicht nur aufgrund der schlechteren
Tordifferenz im Vergleich mit dem Südersten TSV 1846 Mannheim, sondern auch weil
es beim Münchner SC die zweite Saisonpleite setzte (2:3). Der 12:2-Kantersieg in
Nürnberg, mit dem der Ruder-Klub den Tore-Rückstand auf Mannheim auf drei
Treffer reduziert werden konnte, war letztlich ein Muster ohne Wert.
HG Nürnberg - Rüsselsheimer RK
2:12 (0:8). - Die Gäste, die sich schon oft sehr schwer gegen die extrem
defensiv eingestellten "Fränkinnen" getan hatten, überzeugten die komplette
erste Halbzeit über mit wunderschönem Kombinationsspiel und nutzten ihre Chancen
nahezu optimal. Bereits den ersten Angriff schloss Lydia Haase erfolgreich ab
(1.), die sich danach regelrecht in einen Rausch spielte. Die jüngere Schwester
von Nationalspielerin Mandy Haase traf insgesamt sieben Mal für ihren Klub - in
der 29. Minute sogar innerhalb von 60 Sekunden zweifach. Insofern sah es zur
Pause hervorragend für den Tabellenzweiten aus, zumal der Gast nach Wiederbeginn
auf 9:0 erhöhte (34.).
Plötzlich jedoch geriet die
RRK-"Angriffsmaschine" ins Stocken. Nürnberg stellte sich in der Abwehr noch
kompakter auf und lauerte nur noch auf Konter, von denen einer nach 162 Minuten
wieder zum ersten Gegentreffer führte. "Wir sind zunehmend verkrampft und auch
Trainer Berti Rauths Maßnahme, sieben Minuten vor dem Abpfiff Torhüterin Barbara
Vogel zu Gunsten einer sechsten Feldakteurin herauszunehmen, brachte nichts mehr
ein. Es sprang nur" ein Sieg mit zehn Treffern Differenz heraus", so Betreuer
Thomas Blivier.
Münchner SC - RRK 3:2 (2:1).
- Der Sonntag war kein hessischer, denn die cleveren "Bajuwarinnen" boten von
Beginn an Paroli. Katharina Schultz brachte ihre Farben zwar in Führung (17.),
doch noch vor dem Kabinengang hatte der MSC das Blatt gewendet. Auch der
Ausgleichstreffer von Lydia Haase (2:2/42.) führte nicht zum Auftakt einer
(allseits erwarteten) Rüsselsheimer Schlussoffensive. Im Gegenteil: München
markierte sogar das - wenngleich aus Gästesicht irregulär auf Knien erzielte
- 3:2 (45.) und gewann nicht unverdient. "Irgendwie hatten wir tags zuvor
bereits das Pulver verschossen. Der Druck, nur noch drei Tore auf Mannheim
aufholen zu müssen, war für unser junges Team einfach zu groß. Es gab vorwiegend
ineffektive Einzelaktionen, und dazu haben wir einige Geschenke verteilt. Davon
abgesehen, kamen wir mit dem extrem rutschigen Hallenboden überhaupt nicht zu
Rande. Gleichwohl haben wir uns diese Niederlage selbst zuzuschreiben", so
Blivier.
RRK (an beiden Tagen): Barbara
Vogel; Irene Balek, Maren Pfefferkorn, Victoria Krüger, Lena Jacobi, Mandy Haase
(2), Nina Günther, Lydia Haase (8), Katharina Schultz (3), Laura Appel, Lena
Schüder (1).
Zuschauer: 100/100;
Schiedsrichter: Halpern/Schwarzmeier (Hanau/Frankfurt) - Winter/Moos
(München); Strafecken: 1:7/3:4.
Aus "hockeyliga.de":
Die Lage vor den Viertelfinals
Bei den Damen stehen die Viertelfinalisten nun
auch fest. Am nächsten Wochenende empfängt Nordmeister Club an der Alster den
amtierenden Meister und Süd-Zweiten Rüsselsheim. Der TSV Mannheim als Sieger der
Südstaffel hat den Nord-Zweiten HTHC zu Gast. Im Osten setzte sich der Berliner
HC klar durch und empfängt nun den West-Zweitplatzierten ETUF Essen. Westmeister
RW Köln bekommt es mit TuS Lichterfelde zu tun.
Im Norden konnte sich Hannover am Sonntag nicht
mit einem Erfolg gegen Klipper aus der Liga verabschieden, sondern verlor glatt.
An der Spitze trennten sich am Samstag der HTHC und Alster schon am Samstag 4:4,
so dass Verfolger Braunschweig der Sieg am Sonntag gegen Harvestehude nichts
mehr nützte.
Auch im Westen stand ein echtes „Finale“ auf dem
Programm, als Essen die punktgleichen Rot-Weiss-Damen empfing. Die Kölnerinnen
trugen einen hauchdünnen 5:4-Sieg davon und ließen beim 17:5 über Absteiger
Gladbach am Sonntag ebenso wenig anbrennen wie ETUF beim 9:5 gegen Verfolger
Leverkusen.
Im Süden hoffte Rüsselsheim vergeblich auf einen
Ausrutscher von Tabellenführer TSV Mannheim in München und Nürnberg. Im
Gegenteil: Der RRK verlor selbst beim MSC am Sonntag und damit auch das Rennen
um die Südmeisterschaft klar gegen den TSV. Im Tabellenkeller stieg Frankfurt 80
traurig ohne einen einzigen Punktgewinn wieder in die Regionalliga ab.
In der Ostgruppe stand der Kampf um Platz zwei
zwischen TuSLi und Z 88 im Blickpunkt des Interesses. Beide hielten sich in
ihren abschließenden Saisonspielen schadlos, so dass Lichterfelde als
Tabellenzweiter hinter dem BHC die Play-offs erreichte. Wenig erfreulich endete
die Saison für den ATV Leipzig, der zum Ausklang noch zwei herbe Niederlagen
kassierte und ebenfalls den Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss. |
Viertelfinale um die
Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Damen am 18./19. Februar 2006
|
Aus "Main-Spitze" am
17.02.2006:
Alster-Halle als gutes Omen
Hockeydamen im Viertelfinale in Hamburg
besser drauf als RRK-Männer?
Ein aufrechter Trainer und ein
Team, das sich in die Aufgabe reinkniet: Der Weg zur DM-Endrunde in
Elmshorn führt für die RRK- Hockeydamen über den Club an der Alster Hamburg.
Müssen sich die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK gedanklich bereits an diesem Sonntag von ihrer
Lieblings-Trophäe verabschieden? Die Gefahr, die Endrunde um die deutsche
Hallenmeisterschaft zu verpassen und somit nicht mehr um den Europapokal
mitspielen zu dürfen, war seit vielen Jahren nicht mehr so groß.
Von Martin Krieger
Nach zuletzt drei Heimspielen
hintereinander, muss der Titelverteidiger vom Untermain im
Play-off-Viertelfinale nämlich erstmals wieder in der Fremde den Weg zum
Endturnier ebnen. Dass die Hürde, die es dabei ab 16 Uhr zu überwinden gilt,
alles andere als klein ist, wird beim Blick auf die Finalpaarung des Vorjahres
für jeden offenkundig: Gastgeber Club an der Alster Hamburg war vor knapp
zwölf Monaten in Duisburg vom Ruder-Klub 4:2 bezwungen und damit von seinem
ersten Meistertitel überhaupt abgehalten worden. Entsprechend groß wird der
Ehrgeiz der Hanseatinnen und ihres lange in Rüsselsheim aktiven Trainers Jens
George sein, den vor Wochenfrist gegen den RRK souverän siegreichen Männern
nachzueifern und das Vereinsduell restlos zu Alster-Gunsten zu gestalten.
Nahe liegend, dass der
Rekordmeister vom Untermain sich die Fahrt an die Elbe gerne erspart hätte.
Zumal im Erfolgsfall im Halbfinale am 4. März in Elmshorn mit dem Berliner HC
ein weiterer dicker Brocken wartet. Doch nach der 4:8-Heimniederlage gegen TSV
Mannheim war fast absehbar, dass das Rennen um den ersten Platz in der
Südgruppe kaum noch zu gewinnen sein würde. Für Berti Rauth, 2002 mit seinem
Team im Viertelfinale bei Rot-Weiß Köln 7:2 obenauf, aber ein Jahr zuvor in
Berlin 2:4 unterlegen, kam diese Entwicklung nicht überraschend: "Darüber zu
jammern, gilt nicht. Wir haben mit Denise Klecker und Silke Müller zwei
Olympiasiegerinnen verloren, und damit wird man natürlich nicht besser. Trotz
dieses Qualitätsverlustes haben wir uns aber ordentlich präsentiert, denn die
anderen haben sich nach dem Umbruch alle gesteigert. Und die Gesamtentwicklung
im RRK ist weiterhin gut strukturiert," sagt der langjährige RRK-Trainer.
Da Rauth trotz der vielen Erfolge
die Gesamtentwicklung nie aus den Augen verloren hat, geht er den ICE-Trip
nach Hamburg vergleichsweise locker an: "Alster ist zu Hause Favorit und
brennt genauso wie Mannheim auf den ersten blauen Meisterwimpel. Wenn wir
nicht zuletzt vier Mal in Folge den Titel geholt hätten, würde ich jetzt
bestimmt alle Kräfte bündeln. Aber so müssen wir uns keinen großen Kopf
machen." Ergo hat der RRK-Coach auch nicht daran gedacht, analog zum Heimspiel
gegen Eintracht Frankfurt bei Denise Klecker um Mithilfe anzufragen. "Dadurch,
dass wir sonntags spielen, hat Vicky Krüger einen Tag mehr Zeit, sich
ordentlich auszukurieren", so Rauth. Die vom Hanauer THC gekommene
Abwehrspielerin hatte am zurückliegenden Doppelspieltag in Nürnberg und
München erkrankt passen müssen.
Dennoch wäre Rauth nicht Rauth,
wenn er sich nicht akribisch auf die Aufgabe neben dem Tennisstadion am
Rothenbaum vorbereiten würde. Die georderten Videobänder über den Nordmeister
- zu Hause nur dem Harvestehuder THC 2:3 unterlegen - werden bis zur Abfahrt
wie gewohnt bis ins letzte Detail analysiert. Im Vergleich zum DM-Finale 2005
hat auch Alster personelle Veränderungen erfahren. Dies freilich eher im
positiven Sinne: Nationalspielerin Friederike Sievers - unter ihrem
Mädchennamen Barth bis zum Herbst 2000 ein Jahr für den RRK am Ball - macht
eine Babypause. Diese Schwächung hat Alster durch die Zugänge von zwei
Nationalspielerinnen ausgeglichen: Torhüterin Karin Blank kam vom SC Frankfurt
1880, Anneke Böhmert vom Lokalrivalen Klipper. Letztgenannte gilt es im Auge
zu behalten: Die 24-jährige Stürmerin erzielte 27 Bundesligatore und war mit
15 Treffern EM-Torschützenkönigin.
Auf der anderen Seite stehen die
beiden besten RRK-Torschützinnen ausgerechnet in dieser entscheidenden Phase
schwer im Stress: Auf Lydia Haase (23 Tore) wartet das Abitur, Nina Günther
(13) hat am Montag Prüfungen an der Uni. Alles in allem nicht wirklich gute
Vorzeichen aus hessischer Sicht, doch neben der großen Erfahrung lässt auch
die Örtlichkeit hoffen: 2002 feierte der RRK in der gleichen Halle seinen
elften Europacup-Triumph, ein Jahr später wurde dort der siebte nationale
Titel errungen. Wenn das kein gutes Omen ist ...
Aus "Die
Welt" am
17.02.2006:
Alster gegen
Rüsselsheim
von Christoph Plass
... Die Damen des Club an der
Alster müssen noch einen Tag länger warten, bis ihre Viertelfinal-Begegnung
gegen Titelverteidiger Rüsselsheim angepfiffen wird. Am Sonntag um 16 Uhr
kommt es in der Alster-Halle (Hallerstraße) zur Revanche für das
Meisterschaftsfinale 2005, das Alster nur ganz knapp mit 2:4 (0:1) verlor.
Zwei Jahre zuvor - in der ersten Saison nach Alsters Aufstieg - gab es die
Viertelfinalpaarung schon einmal. Damals siegte Rüsselsheim zu Hause 5:3
(2:0). "Ich habe jetzt zweimal in wichtigen Spielen gegen Berti Rauth
verloren. Jetzt schlage ich ihn", hatte Trainer Jens George angekündigt.
George, selbst ehemaliger
Rüsselsheimer und lange Spieler unter Ex-Bundestrainer Rauth, sieht den Gegner
als amtierenden Meister und Europapokalsieger dennoch in der Favoritenrolle.
"Die haben zwar gegen Mannheim im Rückspiel verloren, aber nur weil sie ihre
Ecken nicht genutzt haben."
Rüsselsheim spielt in der Woche
zwischen Viertelfinale und Deutscher Endrunde in Elmshorn (4./5. März) beim
Europapokal in Barcelona. "Es tut uns natürlich leid, wenn wir dem RRK dann
die Generalprobe versauen, aber wir würden uns lieber selbst belohnen und im
Halbfinale in Elmshorn dabei sein", so George.
Aus
"Rüsselsheimer Echo"
am 18.02.2006:
Ankunft 14 Uhr, Rückkehr 0.30 Uhr
Hallenhockey: Rüsselsheimer
Damen spielen morgen im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft bei Alster
Hamburg
mzh - Als die Ansetzung für das
Viertelfinale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft der Damen bekannt
gegeben wurde, haben sich die Verantwortlichen des Rüsselsheimer RK erst
einmal verwundert die Augen gerieben. Sonntags um 17 Uhr sollten sie beim Club
an der Alster antreten – das konnte kaum wahr sein.
Bei einer so späten Ansetzung wäre
die Heimreise mit der Bahn kaum mehr zu bewerkstelligen gewesen. Um ein
Versehen handelte es sich jedoch nicht. Dem RRK gelang es lediglich, den
Anstoß auf 16 Uhr vorzuverlegen, beim Sonntag aber blieb es.
"Das ist normalerweise eine
Frechheit", echauffiert sich RRK-Betreuer Thomas Blivier. Er war fest davon
ausgegangen, dass die Partie am Samstag ausgetragen würde und hatte die
Fahrkarten schon reserviert. "Da muss ich unserem Reisebüro ein großes
Kompliment machen, dass wir noch umbuchen konnten", sagt er. Nach knapp zwei
Stunden war eine Lösung gefunden, glücklich ist der RRK über die weite Reise
am Sonntag aber nicht.
Gegen 14 Uhr kommt er in Hamburg
an, zurück in Rüsselsheim ist das Team um 0.30 Uhr. Für Mandy und Lydia Haase
geht es dann beispielsweise noch weiter nach Heidelberg. "Nina Günther und
Lydia Haase stecken derzeit im Prüfungsstress, andere müssen morgens um sieben
Uhr bei der Arbeit antreten. Das ist eine richtig unschöne Sache."
Zwar habe er Verständnis dafür,
dass der Club an der Alster die norddeutschen Jugendmeisterschaften ausrichte
und das Viertelfinal-Match deshalb nicht am Samstag absolviert werden könne.
Er ist aber auch davon überzeugt, dass Alster eine andere Lösung hätte finden
können. "Wir hätten das einem Gast kaum zugemutet", meint Blivier.
Sportlich verspricht die Neuauflage
des Hallen-Finales von 2005 einige Spannung. In Duisburg setzte sich der RRK
vor knapp einem Jahr mit 4:2 (1:0) durch und sicherte sich den vierten Titel
in Folge sowie den neunten insgesamt. Die RRK-Tore vor rund 2.000 Zuschauern
erzielten damals Lena Jacobi, Silke Müller, Irene Balek und Nina Günther, für
die Hamburgerinnen war Martina Ludlei zwei Mal mit Strafecken erfolgreich.
Dass Alster nun erneut um den Titel
mitspielt, überrascht nicht, denn in den vergangenen Jahren hat der frühere
Rüsselsheimer Jens George die Hanseatinnen Zug um Zug in der deutschen Spitze
etabliert. Auf dem Feld scheiterten sie zuletzt im Halbfinale ausgesprochen
unglücklich an Rot-Weiß Köln. Zu den bekanntesten Spielerinnen im Hamburger
Team zählt Anneke Böhmert, der in dieser Hallen-Saison 27 Tore gelangen.
Zweitbeste Schützin des Nord-Meisters ist Rebecca Landshut, die 18 Mal traf.
Beim RRK führt Lydia Haase die
vereinsinterne Torjägerliste mit 23 Treffern an, gefolgt von Nina Günther (13)
und Irene Balek (12). Während Alster sich die zweite Endrunden-Teilnahme
erhofft, möchte der RRK mit einem Sieg seine Chancen wahren, den Rekord von
Rot-Weiß Stuttgart einzustellen. Zwischen 1967 und 1971 wurde das Team aus der
baden-württembergischen Landeshauptstadt fünf Mal in Folge deutscher Meister.
Ihr letztes Bundesliga-Match
beendeten die stets erfolgshungrigen RRK-Damen beim Münchner SC mit einer
2:3-Niederlage, und genau daraus schöpft Blivier Mut. "Wir haben etwas gut zu
machen und einer schwachen Vorstellung schon oft ein gutes Spiel folgen
lassen." RRK-Trainer Berti Rauth sprach nach der Niederlage in München von
einem "Schuss vor den Bug", der gezeigt habe, mit welchem Einsatzwillen man zu
Werke gehen müsse, um sich durchzusetzen. In personeller Hinsicht hat sich die
zuletzt angespannte Lage gebessert.
So konnte Meike Acht wieder
mittrainieren und wird in Hamburg zumindest auf der Bank Platz nehmen,
wahrscheinlich aber sogar zu einigen Kurzeinsätzen kommen. Von den
Leistungsträgerinnen im RRK-Team sind alle an Bord.
Mit Anneke Böhmert darf sich wohl
Nationalspielerin Mandy Haase auseinander setzen, die schon häufiger mit
Erfolg Sonderbewachungen übernommen hat. Abgewartet werden muss aber auch, ob
Böhmert aus dem Mittelfeld heraus angreifen oder in der Sturmspitze auflaufen
wird.
Als Gegner ist der Club an der
Alster Hamburg dem RRK-Betreuer jedenfalls lieber als der Nordzweite
Harvestehude. "Der HTHC geht mit sehr viel Bissigkeit vor, während es Alster
eher mit spielerischen Mitteln versucht. Das liegt uns besser", sagt Blivier.
Aus "hockeyliga.de":
Viertelfinale: Alster -
Rüsselsheim 4:3 (2:1)
Die bessere Strafeckenquote hat
im Viertelfinalspiel zwischen Nordmeister Club an der Alster und dem deutschen
Serienmeister Rüsselsheim den Ausschlag für die Hamburgerinnen gegeben. Mit
4:3 siegte Alster am Ende knapp aber verdient und revanchierte sich damit für
die Niederlage im letztjährigen Endspiel und das Ausscheiden im Viertelfinale
vor drei Jahren. Für den RRK bedeutet die Niederlage, dass das Team von Berti
Rauth nach vier Meistertiteln in Folge nun erstmals wieder seit 2001 nicht an
einer deutschen Endrunde teilnimmt.
In einer sehr ausgeglichenen
Partie ging Alster in der ersten Halbzeit zweimal durch Strafeckentreffer von
Landshut und Böhmert in Führung. Die Gäste aus Rüsselsheim ließen vor dem
Wechsel drei Strafecken ungenutzt. Nach der Pause hatten die Hausherrinnen
erneut den besseren Start. Die überragende Schützin Rebecca Landshut brachte
ihr Team bis zur 40. Minute durch zwei weitere verwandelte Standards 4:1 in
Front. Aus dem Feld heraus ließen weder RRK-Keeperin Barbara Vogel noch
Alsters Torfrau Karin Blank etwas zu.
Allerdings hatten die Gäste
allein drei Situationen, wo Blank bereits auf der Rückhandseite ausgespielt
war und die Stürmerin mit der Rückhand über das Tor lupfte. "Da wollten sie es
zu schön machen", kritisierte Teammanager Thomas Blivier. Immerhin gelang
Jacobi in der 44. Minute die Verkürzung auf 2:4 per Strafecke. Das Team von
Berti Rauth versuchte noch einmal alles, um weiter heranzukommen. Dann erhielt
die österreichische Nationalspielerin Irene Balek vom Kölner Schiedsrichter
Meißner Gelb für ein Stockfoul, musste in der 54. Minute für fünf Minuten auf
die Strafbank.
"Das ist lächerlich. Wir hatten
zwar in der ersten Halbzeit Grün bekommen, aber in der Situation zeigt man
doch nicht mehr Gelb wegen solch einer Sache", erregte sich Blivier. "Und kurz
darauf setzt sich Katharina Schultz durch und beim Torschuss werden ihr von
hinten die Beine weggezogen. Da lassen sie weiterspielen." Dennoch sei das
nicht spielentscheidend gewesen, so Blivier. Der RRK habe insgesamt zu brav
gespielt, Alster sei etwas aggressiver gewesen.
Erst als die Zeit bereits
abgelaufen war, gelang Katharina Schultz per Strafecke noch das 4:3 zur
Resultatsverbesserung. "Man sieht an unserem und dem HTHC-Ergebnis von gestern
(2:0 in Mannheim), wie stark die Nordliga inzwischen geworden ist", meinte
Alsters Trainer Jens George. "Heute haben wir über die Strafecken gewonnen.
Wir hatten die bessere Verwertung und die stärkere Abwehr. Ich hätte mir für
das Halbfinale lieber Köln als Berlin gewünscht. Das wird ein ganz hartes
Spiel. Aber wer Meister werden will, muss natürlich jeden schlagen."
Torfolge im Überblick: 1:0
Rebecca Landshut (KE, 1.) - 1:1 Lydia Haase (20.) - 2:1 Anneke Böhmert (KE,
26.) - 3:1 Rebecca Landshut (KE, 34.) - 4:1 Rebecca Landshut (KE, 40.) - 4:2
Lena Jacobi (KE, 44.) - 4:3 Katharina Schultz (KE, 60.)
Strafecken: Alster 6 (4
Tore) / RRK 6 (4 Tore) - Schiedsrichter: Christiane Hippler (Essen) /
Moritz Meißner (Köln
Aus
"Rüsselsheimer Echo"
am 20.02.2006:
Zwei stolze Serien gehen zu Ende
Hallenhockey: Beim 3:4 im
DM-Viertelfinale in Hamburg lässt der Rüsselsheimer RK die letzte
Aggressivität vermissen
Eine Woche nach den Herren hat es
auch die Damen des Rüsselsheimer RK beim Club an der Alster erwischt: Im
Viertelfinale um die deutsche Hallenhockey-Meisterschaft hatten sie gestern am
Hamburger Rothenbaum mit 3:4 (1:2) das Nachsehen und müssen damit ihren Traum
vom fünften Hallentitel in Folge begraben.
"Das geht in Ordnung, Alster war
einen Tick besser", zeigte sich RRK-Betreuer Thomas Blivier als fairer
Verlierer. Den Ausschlag in einer temporeichen Begegnung gaben die Strafecken.
Während Alster von sechs Standards immerhin vier verwertete, gelang dies dem
Rüsselsheimer RK nur in zwei Fällen.
Die RRK-Hockeydamen haben durch eine
3:4-Niederlage beim Club an der Alster erstmals seit 2001 die DM-Endrunde
nicht erreicht (in der Mitte Maren Pfefferkorn vom RRK) |
Schon nach einer Minute lag der
Titelverteidiger in der Neuauflage des Vorjahresfinales von Duisburg, das der
RRK mit 4:2 gewonnen hatte, mit 0:1 zurück. Eine aus Sicht der Hessen nicht
recht nachvollziehbare Eckenentscheidung zugunsten der Hanseatinnen nutzte
Rebecca Landshut prompt zum Führungstreffer.
Die Rüsselsheimerinnen waren
dagegen im Abschluss nicht konsequent genug, Lydia Haase, Nina Günther und
Katharina Schultz vergaben ihre Möglichkeiten zum Teil zu überhastet. Auch die
direkt geschossenen Ecken von Irene Balek führten nicht zum Erfolg.
Eine schöne Kombination von Nina
Günther und Lydia Haase schloss Haase in der 20. Minute aus halblinker
Position zum 1:1 ab, allzu lange durfte sich RRK-Trainer Berti Rauth über den
Gleichstand aber nicht freuen. Nach 26 Minuten erzielte Torjägerin Anneke
Böhmert mit einer abgespielten Ecke das 2:1 für die Gastgeberinnen, ein für
Blivier vermeidbarer Treffer. "Wir haben auf der Torlinie nicht schnell genug
reagiert, da hätten die Schläger unten sein müssen", befand der erfahrene
Betreuer.
Das 1:2 zur Pause ließ dem RRK noch
Hoffnung, die zweite Halbzeit aber hätte für ihn kaum schlechter beginnen
können, denn Rebecca Landshut verschaffte dem Vizemeister in der 34. Minute
mit einem weiteren Eckentor etwas mehr Distanz zum neunfachen Titelträger vom
Main. Das 4:1 durch Landshuts dritten Treffer per Ecke in der 40. Minute
bedeutete dann bereits die Vorentscheidung. Zwar glückte Lena Jacobi in der
44. Minute mit der vierten Ecke für den Ruderklub das 2:4, doch in der Folge
hätten die Gäste wohl etwas aggressiver spielen müssen, um das Team von Jens
George ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Der dritte Treffer, der das Spiel
noch einmal offen gestaltet hätte, wollte allerdings nicht fallen.
Erst nach Ertönen der Schlusssirene
markierte Stürmerin Katharina Schultz mit einer abgelegten Ecke das letztlich
bedeutungslose dritte Tor für den Rüsselsheimer RK. Bei der Endrunde am 4. und
5. März in Elmshorn nahe Hamburg werden neben Alster noch Feld-Meister
Berliner HC, Rot-Weiß Köln und überraschend auch der Nord-Zweite Harvestehuder
THC, der sich in Mannheim mit 2:0 durchsetzte, mit dabei sein.
Nach der Niederlage in Hamburg ist
auch klar, dass eine beeindruckende RRK-Serie ihr Ende finden wird. 14 Mal
wanderte der Europapokal der Landesmeisterinnen schon ins Bootshaus, seit 1994
gab es keinen anderen Sieger mehr als das Team vom Untermain.
Am kommenden Wochenende nun dürfen
die Rüsselsheimerinnen diesen Titel im katalanischen Sant Cugat del Valles bei
Barcelona zum vorerst letzten Mal verteidigen, denn im Jahr 2007 werden die
deutschen Farben durch den nächsten nationalen Meister vertreten.
Der Club an der Alster Hamburg –
Rüsselsheimer RK 4:3 (2:1). Tore: 1:0 Rebecca Landshut (1./Ecke), 1:1
Lydia Haase (20.), 2:1 Anneke Böhmert (26./Ecke), 3:1 Landshut (34./Ecke), 4:1
Landshut (40./Ecke), 4:2 Lena Jacobi (44./Ecke), 4:3 Katharina Schultz
(60./Ecke). Strafecken: 6:6 Schiedsrichter: Christiane Hippler
(Moers)/Moritz Meißner (Köln). Zuschauer: 300.
Kader des RRK: Barbara Vogel
– Maren Pfefferkorn, Irene Balek, Nina Günther, Lydia Haase, Mandy Haase, Lena
Schüder, Katharina Schultz, Lena Jacobi, Meike Acht und Laura Appel.
Aus
"FAZ"
am 20.02.2006:
Niederlage tut doppelt weh
adu.
- Es gibt Niederlagen, deren Tragweite wird auf den ersten Blick nicht
ersichtlich. Das 3:4, das die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs
(RRK) am Sonntag nachmittag im Play-off-Viertelfinale der deutschen
Hallenmeisterschaft beim Club an der Alster Hamburg hinnehmen mußten, gehört
zweifellos in diese Kategorie. Nach zuletzt vier nationalen Titeln in Folge
ist der deutsche Rekordmeister außen vor, wenn am ersten Wochenende im März in
Elmshorn der Deutsche Meister ermittelt wird. Damit nicht genug, müssen sich
die Hessen gedanklich von ihrer Lieblingstrophäe verabschieden. Da nur der
jeweilige Landesmeister beim Europapokalturnier starten darf, kann der RRK
seine beispiellose Erfolgsserie bei diesem Wettbewerb selbst dann nicht
fortsetzen, wenn am kommenden Wochenende unweit von Barcelona der 15. Sieg bei
der 17. Austragung gelingen sollte.
Daß nach den Rüsselsheimer Herren, die acht Tage zuvor an gleicher Stätte 3:9
verloren hatten, auch die Damen des RRK vor etwa 500 Zuschauern ihre
Hoffnungen im Viertelfinale begraben mußten, hatte seine Ursachen vor allem in
der ersten Halbzeit. Nach der frühen Hamburger Führung hätte der
Titelverteidiger und nicht der Gastgeber aufgrund der besseren
Tormöglichkeiten zur Halbzeit führen müssen. "Es war nicht unser Tag; von den
vielen Chancen muß halt auch mal eine reingemacht werden, um wieder
ranzukommen", sagte Betreuer Thomas Blivier. Während Hamburg vier von sechs
Strafecken in Tore verwandelte und nach der Pause auf 4:1 davonzog, gelang
dies dem RRK bei gleicher Anzahl nur zweimal. Die Treffer von Lydia Haase (20.
Minute), Lena Jacobi (44.) und Katharina Schultz (60.) waren nicht genug.
Für den Trainer Berti Rauth kommt die aktuelle Entwicklung nicht überraschend:
"Jetzt zu jammern gilt nicht. Wir haben mit Denise Klecker und Silke Müller
zwei Olympiasiegerinnen verloren, und damit wird man natürlich nicht besser.
Aber trotz dieses Qualitätsverlustes haben wir uns ordentlich präsentiert,
denn die anderen haben sich nach dem Umbruch alle gesteigert. Und die
Gesamtentwicklung beim RRK ist weiterhin gut strukturiert", sagte Rauth.
Aus "Main-Spitze" am
20.02.2006:
Spiel, Titel und Europacup
verloren
RRK-Hockeydamen gehen in Hamburg
mit ihren Torchancen fahrlässig um
Eine Woche nach den Herren des
Rüsselsheimer RK sind am Sonntag auch die Hockeydamen vom Untermain im
Viertelfinale der deutschen Hallenmeisterschaft in Hamburg beim Club an der
Alster gescheitert. Das Team von Berti Rauth unterlag der Mannschaft des
ehemaligen RRK-Akteurs Jens George 3:4 (1:2).
Von Christoph Plass
Damit ist nicht nur die
Generalprobe für den in fünf Tagen unweit von Barcelona beginnenden
Europapokal der Landesmeister schief gegangen. Die Rüsselsheimerinnen werden,
nach vier Meistertiteln in Folge, bei der deutschen Endrunde am 4./5. März in
Elmshorn nicht am Start sein. Das gab es zuletzt 2001, doch damals hatte das
für den RRK allerdings noch geringere Konsequenzen, weil sich die
Rauth-Schützlinge als Europacup-Titelverteidiger für den internationalen
Wettbewerb qualifiziert hatten.
Diese automatische Qualifikation
des Europapokalsiegers wurde jedoch 2002 angeschafft. Deshalb steht nun fest,
dass Rüsselsheim 2007 zum ersten Mal wieder seit 1991 nicht am bedeutendsten
Hallen-Championat für Vereinsmannschaften teilnimmt. Diese Konsequenz wurde
dem jungen Rüsselsheimer Team nach dem Schlusspfiff in Hamburg erst so langsam
bewusst. Doch der Ärger über vergebene Chancen und die Trauer über die
verpasste Endrunde wichen schon bald einem gesunden Trotz. "Dann können wir
jetzt eben jedes Körnchen Energie am nächsten Wochenende in den Europapokal
legen", sagte Nationaltorhüterin Barbara Vogel, in der Alster-Halle beste
Hessin.
Die bessere Strafeckenquote war es
schließlich, die im Viertelfinalspiel zwischen dem Nordmeister und deutschen
Rekordchampion den Ausschlag für die Hamburgerinnen geben sollte. Alster
siegte am Ende zwar knapp, aber keinesfalls unverdient und revanchierte sich
damit für die 2:4-Niederlage im Endspiel 2005 in Duisburg und für das
Ausscheiden im Viertelfinale in Rüsselsheim vor drei Jahren. George hatte vor
der Partie angekündigt, dass er nach diesen zwei Niederlagen seinen
"Lehrmeister" Berti Rauth im dritten Spiel gegeneinander nun endlich besiegen
werde. Er sollte Recht behalten.
In einer sehr ausgeglichenen Partie
ging Alster in der ersten Halbzeit zweimal durch Strafeckentreffer von
Landshut und Böhmert in Führung, wobei der Gast die Berechtigung der ersten
Strafecke anzweifelte. Der RRK ließ vor dem Seitenwechsel drei Strafecken
ungenutzt. Nach der Pause hatten die Hausherrinnen erneut den besseren Start.
Die überragende Rebecca Landshut brachte ihr Team bis zur 40. Minute durch
zwei weitere verwandelte Standards 4:1 in Front.
Da nützte es wenig, dass "Babsi"
Vogel aus dem Feld heraus kein einziges Tor zuließ und mehrfach exzellente
Paraden zeigte. Auf der anderen Seite fanden nämlich auch die RRK-Stürmerinnen
ihre Meisterin - und zwar in der gut bekannten Karin Blank, die bis zur
letzten Saison noch den Kasten beim Lokalrivalen SC Frankfurt 80 hütete. Und
hatten die Rüsselsheimerinnen mal Blank ausgespielt, dann vergaben sie zum
Teil leichtfertig. Allein dreimal wurde von links mit der Rückhand über das
leerstehende Tor gelupft. "Da wollten sie es einfach zu schön machen",
kritisierte der langjährige Betreuer Thomas Blivier. Immerhin gelang Jacobi in
der 44. Minute die Verkürzung auf 2:4 per Strafecke.
Das Team des wieder einmal überaus
engagierten und lautstarken Trainers Berti Rauth versuchte danach noch einmal
alles, um weiter heranzukommen. Doch dann erhielt die österreichische
Nationalspielerin Irene Balek vom Kölner Schiedsrichter Meißner Gelb für ein
Stockfoul und musste ab der 54. Minute auf der Strafbank "schmoren". "Das war
lächerlich. Wir hatten zwar in der ersten Halbzeit Grün bekommen, aber in der
Situation zeigt man doch nicht mehr Gelb wegen solch einer Sache", erregte
sich Blivier. "Und kurz darauf setzt sich Katharina Schultz durch und beim
Torschuss werden ihr von hinten die Beine weggezogen. Da lassen sie
weiterspielen." Dennoch sei das nicht spielentscheidend gewesen, so Blivier.
Der RRK habe insgesamt zu brav gespielt, Alster sei etwas aggressiver gewesen.
Erst als die Zeit bereits
abgelaufen war, gelang Katharina Schultz per Strafecke noch das 4:3 zur
Resultatsverbesserung. "Man sieht an unserem und dem Harvestehuder 2:0-Sieg am
Samstag in Mannheim, wie stark die Nordliga geworden ist", so George. "Heute
haben wir über die Strafecken gewonnen. Wir hatten die bessere Verwertung und
die stärkere Abwehr. Ich hätte mir für das Halbfinale lieber Köln als Berlin
gewünscht. Das wird ein ganz hartes Spiel. Aber wer Meister werden will, muss
natürlich jeden schlagen."
Die Viertelfinalbegegnungen der
Damen
Club an der Alster - Rüsselsheimer
RK 4:3 (2:1)
Berliner HC - ETUF Essen 6:3
(1:1)
TSV Mannheim 1846 -
Harvestehuder THC 0:2 (0:1)
Rot-Weiß Köln - TuS Lichterfelde 11:5 (5:2)
|
Endrunde um die Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft der Damen am 04./05. März 2006
in Elmshorn
|
Die 45. Endrunde um die deutsche
Hallenhockeymeisterschaft der Damen findet zum zweiten Mal nach 1989 in
Elmshorn statt. Ausrichter ist der Elmshorner MTV.
Der Verein aus dem Süden Schleswig-Holsteins hat sich
in der Vergangenheit bereits durch die Damen-Finalrunde vor 16 Jahren und mit
der Durchführung der Frauen-Europameisterschaft 1990 als Gastgeber von großen
Hockeyevents einen Namen gemacht. Das Turnier der vier besten Hallenteams der
Republik wird am 04. und 05. März 2006 in der Halle der Kooperativen
Gesamtschule Elmshorn stattfinden, die knapp 1.000 Zuschauern Platz bietet.
Spielplan Damen
Halbfinale Samstag,
4. März 2006 |
Uhrzeit
|
Begegnung
|
Ergebnis |
14:30 |
1. Halbfinale:
Club an der Alster -
Berliner HC |
6:3 |
17:00 |
2. Halbfinale: Harvestehuder
THC -
Rot-Weiß Köln |
3:5 |
Finale Sonntag, 5.
März 2006 |
Uhrzeit
|
Begegnung
|
Ergebnis |
12:00 |
Spiel um Platz 3:
Berliner HC - Harvestehuder THC
|
3:8
|
14:30 |
Finale:
Club an der Alster - Rot-Weiß Köln
|
3:2 |
Zum neuen Deutschen Meister
"Club an der Alster"
Vor fünf Jahren stieg der Club an der Alster erst in
der Halle und dann auch im Feld in die 1. Bundesliga auf. Das Team von Jens
George hielt sich dann gar nicht lange im Mittelfeld auf, sondern suchte
sofort den Anschluss an die Spitze. Deutscher Feld-Vizemeister im
Aufstiegsjahr 2002 und damit Europacup-Teilnehmer war der bislang größte
Erfolg. Im Jahr zuvor hatte der damals noch Regionalligist als deutscher
Pokalsieger schon einmal international gespielt.
2005 war Alster schließlich erstmals auch auf einer
deutschen Hallen-Endrunde vertreten, schaltete im Halbfinale überraschend den
TSV Mannheim aus und scheiterte nur knapp im Endspiel an Titelverteidiger
Rüsselsheim. Die Halle scheint zurzeit der Lieblingsbelag der Schützlinge von
Trainer Jens George zu sein. Hier klappt vor allem das Kombinationsspiel so
gut, wie sich das Team es für die Feldsaison gewünscht hätte. Dort steht
Alster zurzeit deutlich unter den Erwartungen auf Platz acht.
Auf dem schnellen Hallenparkett war jedoch im
Viertelfinale nicht einmal der Serienmeister und -Europapokalsieger
Rüsselsheim eine Hürde. Mit 4:3 setzte sich der Vizemeister gegen den Meister
durch – die Revanche für die ein Jahr zuvor in Duisburg erlittene
Finalniederlage war geglückt.
Was die Mannschaft über die sportlichen Qualitäten
hinaus auszeichnet, ist mit Sicherheit der sehr sympathische Auftritt auf und
neben dem Platz. Die Lockerheit, mit der das Team sich auch in der Niederlage
präsentierte, ist sicherlich auch ein Produkt der Arbeit von Trainer George.
Der ehemalige Rüsselsheimer hat das Team in den letzten Jahren geformt und –
unterstützt durch ein sehr professionelles Vereins-Umfeld – auch gute
Verstärkungen für die Mannschaft gewinnen können, wie Anneke Böhmert, Lydia
Morgenstern oder Karin Blank.
Hier geht es zur Homepage des Veranstalters "Hallenhockey-DM
2006" |
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