Lena Jacobi vom Rüsselsheimer RK dabei

Das letzte WM-Turnier fand 2001 ebenfalls in Südamerika, in Buenos Aires, statt. Damals belegte das U21-Team des DHB einen eher enttäuschenden 7. Platz. In Santiago sind die Karten neu gemischt, die Vorbereitungsergebnisse stimmen durchaus optimistisch. Vielleicht ist ja in diesem Jahr, wie 1989 in Ottawa (Gold) und 1993 in Terrassa (Bronze), mal wieder der Sprung auf das Treppchen möglich.

Gruppeneinteilung:

Gruppe A: England, Niederlande, USA, Zimbabwe

Das deutsche Team in Santiago (hinten: Nina Hasselmann, Steffi Schneider, Lea Loitsch, Victoria Wiedermann, Maike Stöckel, Franziska Stern, Lydia Morgenstern, Silja Lorenzen, Eileen Hoffmann; davor: Jennifer Plass, Lena Jacobi, Kristina Reynolds, Julia Karwatzky, Lina Geyer, Janne Müller-Wieland, Pia Eidmann, Julia Müller, Lena Arnold; vorn: Christos Toussis, Sven Lindemann, Dorle Gassert, Michi Behrmann, Markus Lonnes)

Hier die Spiele der deutschen Mannschaft:

1. Spiel: Kanada - Deutschland 0 : 4 (0:3) - Auftaktspiel für Deutschland bringt Tabellenspitze

2. Spiel: Deutschland - Südafrika 5 : 3 (3:2) - Torreicher zweiter Sieg

3. Spiel: Deutschland - Indien 4 : 1 (3:0) - Deutschland nimmt 6 Punkte mit in die Zwischenrunde

4. Spiel: Korea - Deutschland 2 : 1 (0:1) - Korea erkämpft sich Halbfinal-Chance zurück

5. Spiel: Argentinien - Deutschland 0:1 (0:1) - Juniorinnen retten fragile Führung über die Zeit

Das Jubelfoto nach dem knapp gewonnenen Zwischenrundenspiel gegen Argentinien (1:0) ist eigentlich kaum noch zu toppen - auch wenn damit noch keine Medaille gewonnen ist, dieser Sieg ist fast gleichbedeutend, denn ohne den Erfolg gegen den Vize-Weltmeister wäre man aus dem Rennen gewesen.

6. Spiel: Deutschland - Schottland 3 : 0 (1:0) - Halbfinale endgültig erreicht

7. Spiel (Halbfinale): Deutschland - Australien 4 : 3 - Sieg im Siebenmeterschießen, auch Lena Jacobi verwandelt - Das Finale ist erreicht !!!

8. Spiel (Finale): Korea - Deutschland 1 : 0

Damit ist Korea, der Titelverteidiger von 2001, erneut Weltmeister. Deutschland erringt die Silbermedaille !!!

Dem koreanischen Dauerdruck war das deutsche Team im Endspiel um die Weltmeisterschaft 2005 mit einer ausgezeichneten Defensivarbeit über weite Strecken des Spiels gewachsen. In der 51. Spielminute musste jedoch die wieder exzellent agierende Torfrau Kristina Reynolds hinter sich greifen.

Nach der Goldmedaille 1989 in Ottawa und dem Platz 3 in Terrassa 1993 ist die aktuelle Silbermedaille die zweitbeste Platzierung eines DHB-U21-Teams im Weltmeisterschaftswettbewerb.

Endergebnis: 1. Korea; 2. Deutschland; 3. Niederlande; 4. Australien; 5. Argentinien ; 6. Spanien; 7. Vereinigte Staaten; 8. Südafrika; 9. England; 10. Chile; 11. Indien; 12. Schottland; 13. China; 14. Weißrussland; 15. Kanada; 16. Zimbabwe

Das deutsche Juniorinnen-Team in Santiago de Chile nach dem Gewinn der Silbermedaille, trotz der Niederlage im Finale gegen Korea zufrieden und glücklich mit dem erreichten zweiten Platz

Wichtiges Siebenmetertor im Halbfinale

Lena Jacobi erfreut sich an WM-Silbermedaille

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27.09.2005)

Zum ganz großen Wurf hat es nicht gereicht, aber Lena Jacobi wird auch die unverhofft errungene Silbermedaille sehr viel bedeuten: Bei der 5. Weltmeisterschaft in Santiago de Chile kam die 20 Jahre alte Mittelfeldspielerin des Rüsselsheimer RK mit den deutschen Hockey-Juniorinnen lediglich an Titelverteidiger Südkorea nicht vorbei.

Trotz der finalen 0:1-Niederlage - in der Zwischenrunde hatten die Asiatinnen der von Michael Behrmann betreuten Auswahl bereits die erste Niederlage im Turnier beigebracht (2:1) - darf der Deutsche Hockey-Bund (DHB) das Abschneiden gut ein Jahr nach dem sensationellen Olympia-Coup seines Damenteams in Athen als weiteren großen Erfolg für sich werten. Schließlich hatte es nur bei der ersten Auflage der Juniorinnen-WM mit dem Titeltriumph 1989 in Ottawa ein besseres Ergebnis gegeben. In Kanada mit von der Partie war seinerzeit übrigens ein bekanntes RRK-Trio: Bianca Weiß, Tanja Dickenscheid und Britta Becker.

Lena Jacobi, die beim 4:3-Halbfinalsieg gegen Australien das deutsche Team im Siebenmeterschießen mit ihrem einzigen Turniertreffer zum 2:1 erstmals in Führung gebracht hatte, gönnt sich nach nunmehr 70 Länderspielen (15 Tore) einen längeren Südamerika-Urlaub und kann für die am Wochenende anlaufende Bundesligasaison von Trainer Berti Rauth vorerst nicht eingeplant werden.

Spielszenen aus Santiago mit Lena: Lena im Spiel gegen Kanada	Lena (rechts) im Spiel gegen Indien
Lena im Spiel gegen Schottland	Lena im Spiel gegen Korea