Die "Main-Spitze" schreibt
am 17. Dezember 2004:
Viertelfinale
reizt gewaltig
RRK-Hockeyspieler wollen es nach zwei knapp
verpatzten Saisons wissen
Ruhe vor dem Sturm: Mit dem
Heimspiel gegen TG Frankenthal beginnt für die Hockeymänner des
Rüsselsheimer RK die Hallen-Bundesligasaison 2004/2005.
Foto: gvs
kri.
RÜSSELSHEIM Wer Hallenhockey gut findet, sollte heute Abend unbedingt
die Sporthalle Dicker Busch ansteuern. Der Saisonauftakt gegen TG
Frankenthal bietet nämlich vorerst die einzige Chance, ein RRK-Topteam
vor Ort live zu erleben. Wer nicht kommt, muss sich gedulden. Bis
nächstes Jahr.
Nachdem
es Ende Oktober im Freien letztmals richtig zur Sache gegangen war, ist
auch Kai Stieglitz froher Erwartung. "Es ist gut, dass es jetzt endlich
los geht", sagte der RRK-Trainer, der seine sechste Hallensaison gewohnt
ehrgeizig angeht: "Mein Ziel heißt ganz klar Viertelfinale. Wir waren in
den zurückliegenden drei Jahren immer oben dabei, und zuletzt hat uns
als Dritter jeweils nur ein Punkt gefehlt." Keine Frage, dass da ein
erfolgreicher Start fest eingeplant ist: "Da wir unbedingt gegen
Frankenthal gewinnen wollen, stehen wir zweifellos auch ein bisschen
unter Druck. Aber dieser Auftaktgegner ist sicherlich nicht unangenehm",
so Stieglitz - wohl wissend, dass die Pfälzer mit Axel Schröder ihren
Haupttorschützen sowie mit Sascha Kretz und Marc Städtler weitere
Stammkräfte ziehen lassen mussten.
Losgelöst vom großen Ziel, zum zweiten Mal nach der Saison 2001/2002 die
Runde der letzten acht Teams zu erreichen, hätte ein Sieg im ersten
Spiel für Stieglitz auch unmittelbar positive Ausstrahlung: "Dann
könnten wir beruhigt zum MSC fahren", sagt der RRK-Coach. Nach einem
Ruhetag wird am Sonntag (13 Uhr) die Partie beim erneut stark
eingeschätzten DM-Vierten Münchner SC angepfiffen. Dort taucht zwar nur
noch einer der vier Michel-Brüder (Lars) im Kader auf, "doch mit
Christopher Zeller haben die einen herausragenden Akteur in ihren
Reihen, der - ebenso wie bei uns Olli Domke - an einem guten Tag ein
Spiel ganz alleine entscheiden kann. Aber Mirco Fuchs und Frank
Trautmann, die ihn in der Jugend schon sehr gut im Griff gehabt haben,
sollen es einfach wieder genauso machen", so Stieglitz.
Trotz
der insgesamt positiven Einstellung muss der Coach einräumen, dass es
durchaus das eine oder andere Fragezeichen in puncto wahrer
Leistungsstärke gibt. "Ich denke nicht, dass wir beim Kader einen
Qualitätsverlust erlitten haben. Aber wir sind auf keinen Fall richtig
eingespielt", sagt Stieglitz. Durch verschiedene Umstände habe das Team
erst seit 14 Tagen gemeinsam trainieren können. Und dass mit Christian
Domke einer der vielleicht weltbesten Hallenspieler aufgrund seiner
leidigen Fußprobleme frühestens im Januar Thema werden kann, "schwächt
uns zweifellos". Hinzu kommt, dass abzuwarten bleibt, was der
talentierte, aber sehr junge Nicolas Jacobi, der am Wochenende zwischen
den Pfosten steht, respektive der auf dem Feld zum Stammtorwart
aufgestiegene Martin Ehrhardt (Trainingsrückstand nach
Meniskusproblemen) in der Halle leisten können.
Dennoch: sollte sich das Team in puncto Disziplin wie Nervenstärke noch
weiter entwickelt haben, dürfte der RRK - mit etwas Glück und ohne große
Verletzungspein - bis zum Schluss um das Viertelfinale mitspielen. Neben
dem MSC sieht Kai Stieglitz nur im Meisterschaftsdritten Dürkheimer HC
einen weiteren ernsthaften Rivalen im Kampf um die beiden ersten
Tabellenränge. Träfe diese Einschätzung zu, würden Limburger HC,
Aufsteiger HC Heidelberg und TG Frankenthal den Absteiger unter sich
ausmachen. Dies wiederum macht deutlich, wie wichtig ein Sieg heute
Abend ist...
Das "Rüsselsheimer
Echo" schreibt
am 17. Dezember 2004:
Nicolas Jacobi steht
heute im Tor
Hallenhockey:
Rüsselsheimer Männer eröffnen die Bundesliga-Saison mit Heimspiel
In
der Halle Dicker Busch dürfte es heute hoch hergehen: Zum Auftakt der
Hallenhockey-Bundesliga Süd empfängt der Rüsselsheimer RK um 20 Uhr die
TG Frankenthal – und in den Vergleichen zwischen beiden Teams steckte
oft Brisanz. Für viele Frankenthaler Fans ist der RRK so etwas wie ein
„rotes Tuch“, Schmähgesänge und Beleidigungen gegen einzelne Spieler
sind keine Seltenheit.
Im
letzten Duell ließen sich die Rüsselsheimer hiervon nicht aus dem
Konzept bringen, zeigten begeisterndes Angriffshockey und feierten ein
verdientes 8:2. Ein ähnlicher Auftritt heute wäre nach dem Geschmack von
Trainer Kai Stieglitz, schließlich soll mit einem Sieg der Grundstein
für eine erfolgreiche Saison und den Play-Off-Einzug gelegt werden.
Zu den
größten Pluspunkten der Rüsselsheimer zählt ihr eingespieltes Team.
Gegenüber dem Vorjahr gab es kaum Veränderungen, lediglich zwischen den
Pfosten einen kompletten Wechsel. Da Andreas Späck ein Berufspraktikum
in England absolviert und Juniorennationalspieler Adriaan Kühn in Berlin
studiert, wird am Wochenende der 17 Jahre alte Nicolas Jacobi das
RRK-Tor hüten. Er erhält den Vorzug vor Martin Ehrhardt, der in der
Vorbereitung an Meniskus-Problemen laborierte und kaum spielen konnte.
In der
Abwehr steht der RRK mit Christian Minar, Mirco Fuchs, und Frank
Trautmann, der Alexander von Scheven ersetzt. Da Christian Domke noch
Probleme mit dem Sprunggelenk hat und erst im nächsten Jahr zur
Verfügung stehen wird, könnte Lorenz Klee ebenfalls ins Team rücken.
Den
Part im Mittelfeld übernehmen wieder Falk May und Jan Petersen, während
Oliver Domke, Oliver Markowsky, Nico Hosang und Roland Schneefuß im
Sturm für RRK-Jubel sorgen sollen. Mit Christian Schmolke und Rubel
Rahman schlossen sich zwei Spieler des zurückgezogenen Teams von SaFo
Frankfurt dem RRK an, schafften aber noch nicht den Sprung in den
Hallen-Kader.
Die
härtesten Konkurrenten im Kampf um die Plätze eins und zwei in der
Süd-Staffel sieht Stieglitz wie in der Vorsaison im Dürkheimer HC und
dem Münchner SC, wogegen die TG Frankenthal, der Limburger HC und
Aufsteiger Heidelberg – auf dem Feld allesamt zweitklassig – sich nach
seiner Einschätzung gegen den Abstieg stemmen dürften.
Von der
TGF, die vor allem im Sturm einen kräftigen Aderlass erlitt, erwartet
der Rüsselsheimer Trainer heute eine eher defensive Ausrichtung. „Wir
müssen geduldig gegen ihre Raumdeckung spielen und unsere Chancen
nutzen“, lautet seine Vorgabe.
Am
Sonntag tritt der RRK beim Münchner SC an, so dass die weiteste Fahrt
und eine der höchsten Hürden gleich zu Beginn anstehen. Stieglitz: „Den
MSC stufe ich sehr hoch ein, das wird ein absolutes Kampfspiel. Jeder
muss sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzen.“
Die "Frankfurter
Rundschau" schreibt
am 16. Dezember 2004:
Schwere Brocken zum Auftakt
Hallenhockey-Bundesligisten aus Rüsselsheim und Limburg starten in die
neue Saison
VON ANNETTE
SEITZ
Hellseherischer Fähigkeiten bedarf es nicht, um
vorauszusagen, dass es auch dieses Mal in der Hallenhockey-Bundesliga
der Männer für den Rüsselsheimer RK (RRK) mächtig schwer werden wird,
sein Ziel zu erreichen. Nicht, weil die Mannschaft von Kai Stieglitz
nicht stark genug wäre, um in der Südgruppe einen der beiden ersten
Plätze zu belegen und damit ins Playoff-Viertelfinale um die deutsche
Meisterschaft einziehen zu können. Das Niveau dazu hat die Mannschaft um
Stürmerstar Oliver Domke allemal.
Weil
aber die Leistungsdichte bei den sechs Mannschaften des Südens, anders
als in den restlichen drei Gruppen, nahezu ausgeglichen ist, fällt es
schwer, einen eindeutigen Favoriten auszumachen. "Leichte Gegner gibt es
bei uns nicht", sagt Stieglitz, der dennoch davon ausgeht, dass es beim
Gerangel um das Viertelfinale zu einem Dreikampf kommen wird. Der
Münchner SC, der Dürkheimer HC und eben Rüsselsheim, glauben Stieglitz
und die meisten seiner Kollegen, werden sich wohl um die beiden
wichtigen ersten Plätze balgen - so wie schon in der vergangenen Saison,
als der RRK knapp, mit einem Punkt Rückstand auf München, die Playoffs
verpasste.
Der
Schlüssel dazu, erst das Zwischenziel Viertelfinale und dann auch noch
die Endstation Sehnsucht, die DM-Endrunde in Duisburg (5./6. März 2005),
zu erreichen, liegt in einer starken Defensive, glaubt Stieglitz. "Es
wird derjenige gewinnen, der am Ende die wenigsten Kontertore einfängt."
Ein
schwerer Brocken erwartet den RRK gleich zu Saisonbeginn, wenn die
Mannschaft am morgigen Freitag in der heimischen Sporthalle Dicker Busch
auf die TG Frankenthal trifft. Eine Begegnung von hoher Brisanz, stehen
sich doch vor allem die Fans beider Clubs, gelinde ausgedrückt, nicht
sehr nahe. Ein Erfolg in dem Klassiker könnte eine Signalwirkung für den
RRK haben, der in der vergangenen Saison mit einem Unentschieden gegen
die Pfälzer startete.
Allerdings war Stieglitz mit der Vorbereitung nicht zufrieden, kaum habe
das Team zusammen trainieren können, immer wieder habe einer gefehlt.
"Aber ich glaube nicht, dass uns das beeinträchtigt, denn unser System
haben wir ja nicht geändert." Torwart Nicolas Jacobi (eigene Jugend) und
die beiden von Safo Frankfurt gekommenen Feldspieler Christian Schmolke
und Rubel Rahman werden den Kader verstärken, Keeper Adriaan Kühn (SC
Charlottenburg) und Alexander von Scheven (Mannheimer HC) haben ihn
verlassen.
Limburg hofft auf Klassenerhalt
Für den
zweiten hessischen Vertreter in der Hallen-Bundesliga, den Limburger HC,
beginnt die Saison erst am kommenden Samstag. Doch schwerer hätte die
Spielzeit für den seit Sommer verantwortlichen Trainer Michael Knauth
nicht losgehen können, steht doch zunächst die Partie beim Münchner SC
an, tags darauf geht es zum nächsten Favoriten nach Dürkheim. "Die
Klasse halten", lautet das Ziel von Knauth, zu dessen Team neben Florian
Richter (Braunschweiger THC) noch Pavel Barda und Philipp Neuser aus
Prag gestoßen sind. Derweil hat Sebastian Pregadien (Münchner SC) die
Hessen verlassen. Die Limburger seien "bei weitem nicht so stark wie
letztes Jahr und werden Probleme mit dem Klassenerhalt bekommen",
vermutet Stieglitz, der mit seinem Team zwei Mal in der Vorbereitung auf
die Konkurrenten traf. "Allerdings", räumt er noch ein, "wird darüber
auch die Tagesform entscheiden."
Die "FAZ" schreibt
am 17. Dezember 2004:
Auftakt im Hallenhockey
RRK und Limburg fühlen sich
gerüstet
adu.
RÜSSELSHEIM. Auf derart verschiedene Weise läßt sich über den
bevorstehenden Saisonstart in der Bundesliga plaudern. Michael Knauth,
zum zweiten Mal Cheftrainer bei den Hockeyspielern des Limburger HC, saß
im Büro und unterbrach kurz seine Arbeit. Kai Stieglitz, der mit dem
Rüsselsheimer .Ruder-Klub (RRK) in die sechste Hallenrunde geht, hatte
eine Kneipe aufgesucht, um das Fußball-Länderspiel zwischen Japan und
Deutschland am Fernsehschirm zu verfolgen. Die Unterschiedlichkeit
zwischen den beiden hessischen Vertretern in der höchsten Spielklasse,
die an diesem Freitag mit der Partie des RRK gegen TG Frankenthai
anrollt, läßt sich freilich auch anders festmachen. „Unser Ziel ist das
Viertelfinale", sagt Stieglitz, während Knauth leisere Töne anstimmt:
„Wir waren vergangene Saison Vorletzter und wollen erst einmal zusehen,
die Klasse zu halten." Daß die Ansprüche beim RRK höher sind als in
Limburg, ist unschwer nachvollziehbar. „Wir waren drei Jahre immer oben
dabei und sind zuletzt zweimal als Dritter knapp gescheitert", sagt
Stieglitz.
Obwohl
mit Christian Domke einer der besten deutschen Hallenspieler aufgrund
einer nicht ausgeheilten Fußverletzung frühestens im Januar wieder
mitmachen kann und die in der Halle immens wichtige Torwartposition von
vergleichsweise unerfahrenen Leuten bekleidet wird, befürchtet der
Trainer keinen Qualitätsverlust. „Das größte Problem ist, daß wir nicht
richtig eingespielt sind, weil wir erst seit 14 Tagen komplett
trainieren." Da trifft es sich gut, daß mit der TG Frankenthal zum
Auftakt ein Gegner nach Rüsselsheim kommt, der in der traditionell
starken Südgruppe diesmal nicht als Anwärter auf einen der beiden ersten
Tabellenplätze gilt. „Wenn wir da gewinnen, können wir am Sonntag
beruhigt zum Münchner SC fahren."
Einen
Tag zuvor wird der Limburger HC in München vorstellig, dem obendrein das
Gastspiel beim Dürkheimer HC bevorsteht. „Wenn das weg ist, bin ich
froh", sagt Knauth, wohl wissend, daß diese beiden Mannschaften es in
der zurückliegenden Saison bis ins Halbfinale geschafft haben. Obwohl
seinem Team mit Chris Gerber und Sebastian Pregadien, der nun für den
Münchner SC stürmt, wertvolle Kräfte verlorengegangen sind und eine
Reihe neuer Leute in den Kader zu integrieren waren, ist Knauth nach der
intensiven Vorbereitungszeit nicht bange.„unser Team ist sehr kompakt
und besteht aus einigen erfahrenen Leuten; dazu haben wir im taktischen
Bereich große Fortschritte gemacht. Wir müssen zwar auf dem Teppich
bleiben, aber ich glaube schon, daß wir besser abschneiden, als das
allgemein erwartet wird." Die weite Reise nach München trete er
jedenfalls nicht an, um dort zu verlieren. Andererseits hatte es den LHC
in der vergangenen Saison nicht vor dem Abstiegskampf bewahrt, mit einem
Sieg beim MSC in die Runde gestartet zu sein. |