Endphase der
Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft 2005 der Damen
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Bundesligarunde
2004/2005 |
"Rüsselsheimer Echo" vom 07.02.2005:
Nina
Günther trifft nach feinem Solo
Hockey:
RRK-Frauen setzen sich gegen Verfolger TSV Mannheim mit 5:4 durch
Von
Jörg Monzheimer |
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Nur ein Sieg mit acht Toren
Unterschied hätte dem TSV Mannheim gestern noch zu Platz eins in der
Hallenhockey-Bundesliga Süd verholfen – doch am Ende hatte wieder einmal der
Rüsselsheimer RK die Nase vorn. Das 5:4 (4:1) bedeutete für das Team von Trainer
Berti Rauth nicht nur den zehnten Erfolg im zehnten Spiel, sondern auch das
Heimrecht im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft.
Am 19. Februar um 16 Uhr trifft der
RRK nun in der Sporthalle Dicker Busch auf den RTHC Leverkusen, während
Vize-Meister Mannheim bei Rot-Weiß Köln antreten muss. Der TSV störte den RRK zu
Beginn früh und ging nach zwei Paraden von Torfrau Barbara Vogel gegen Sandra
Niebler in der achten Minute durch eine Ecke von Fanny Rinne verdient mit 1:0 in
Führung.
Viel länger hielt das Mannheimer Hoch
jedoch nicht an, ein Sturmlauf der Mannschaft von Carlos Gomes blieb aus. „Die
acht Tore haben keine Rolle gespielt. Wir wollten einfach nur ein gutes Spiel
abliefern“, versicherte er nach der temporeichen Partie.
Das prompte 1:1 durch eine Ecke von
Irene Balek (9.) ließ den Mannheimer Widerstand etwas erlahmen, während der RRK
besser ins Match fand und durch zwei Tore von Denise Klecker (17./23.) auf 3:1
davonzog. Die Rüsselsheimerinnen gewannen fast jeden Zweikampf, Mandy Haase nahm
TSV-Spielmacherin Fanny Rinne den Ball wiederholt vom Schläger, vorne wirbelten
Silke Müller und Nina Günther – der TSV ließ die Köpfe hängen und bekam eine
Lektion erteilt, auch Rinne fehlte die Freude am Spiel.
Die
Erste Damenmannschaft des RRK in der
Hallensaison 2004/05, verlustpunktfreier Sieger der Südgruppe der Hallen-Bundesliga und
damit in der anstehenden Endrunde um die Deutsche Meisterschaft dabei
(hinten: Physio
Hanne Zöller,
Betreuer Thomas Blivier,
Lisa Jacobi, Denise Klecker, Lena
Jacobi, Irene Balek,
Barbara Vogel,
Trainer Berti Rauth;
vorn:
Lydia Haase, Silke Müller, Nina Günther,
Mandy Haase,
Lena Schüder, Sybille
Breivogel) |
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Nach einem Angriff von Müller staubte
Nina Günther sogar zum 4:1 ab (26.), Müller traf kurz darauf noch den
Außenpfosten: eine derart einseitige erste Hälfte war nicht zu erwarten gewesen,
doch spiegelte das Halbzeitergebnis die Überlegenheit des deutschen Meisters
wider.
Nach der Pause agierte der RRK dann
im Aufbau zwar variabler, das erste Tor aber erzielten die Gäste. Ein gewonnener
Zweikampf gegen Lydia Haase erlaubte Rinne den Pass auf Sandra Niebler (37.),
die Vogel tunnelte. Mit einem Lattentreffer hätte Rinne in der 40. Minute fast
den Anschlusstreffer erzielt, so dass auch Berti Rauth laute wurde und mehr
Engagement forderte.
In den nächsten Minuten erspielte
sich der RRK Hochkaräter auf Hochkaräter, doch scheiterten Lisa Jacobi, Silke
Müller und Nina Günther wiederholt, zwei Ecken brachten ebenfalls nichts ein.
Für das Tor des Tages sorgte dann aber Nina Günther, die den Ball in der eigenen
Hälfte erkämpfte, von links nach rechts zog, mit ihrem dynamischen Antritt zwei
Gegenspielerinnen stehen ließ und ihr Solo mit einem Schuss ins lange Eck
abschloss (47.).
Susanne Schulz-Linkholts Treffer
(49.) nach Vorarbeit von Rinne ließ aber noch einmal Spannung aufkommen, weil
Mannheim nun drängte und der RRK bei nachlassender Konzentration etwas die Linie
verlor. Rinne hatte einige gute Szenen und stand nach einem Pfostenschuss von
Kathrin Wahl goldrichtig (59.), zuvor hätte indes Irene Balek freistehend für
die Entscheidung sorgen müssen.
In den verbleibenden 90 Sekunden
spielte der TSV dann ohne Torfrau, die letzte Ecke setzte Rinne aber neben das
RRK-Gehäuse. „Ein Remis wäre glücklich gewesen“, meinte Gomes; auch Berti Rauth
verwies auf die vergebenen Chancen Mitte der zweiten Halbzeit. „Es ist gut, dass
wir noch einmal gefordert worden sind und wir nicht zu locker gewonnen haben“,
sah Rauth das Match als gute Einstimmung auf das Viertelfinale.
Tore: 0:1 Fanny Rinne
(8./Ecke), 1:1 Irene Balek (9./Ecke), 2:1 Denise Klecker (17./Ecke), 3:1 Klecker,
4:1 Nina Günther (26.), 4:2 Sandra Niebler (37.), 5:2 Günther (47.), 5:3 Susanne
Schulz-Linkholt (49.), 5:4 Rinne (59.).
Eckenverhältnis: 5:4. Schiedsrichter: Florian Morla/Heike
Malina (beide Frankfurt). Zuschauer: 120.
Kader des RRK: Barbara Vogel –
Sybille Breivogel, Lisa Jacobi, Irene Balek, Nina Günther, Lydia Haase, Denise
Klecker, Mandy Haase, Silke Müller, Lena Schüder und Lena Jacobi.
"Main-Spitze" vom 07.02.2005:
RRK-Hockeydamen warten
nach 5:4 gegen Mannheim nun auf Leverkusen
Von Martin Krieger
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RÜSSELSHEIM Kann eine Hallensaison
für ein Hockeyteam, das den Europapokal 13 Mal gewonnen und acht deutsche
Meistertitel errungen hat, noch etwas Besonderes haben? Für die Damen des
Rüsselsheimer RK durchaus. Erst zum zweiten Mal seit dem Aufstieg 1987 wurde
eine Bundesliga-Punktrunde ausnahmslos siegreich gestaltet.
Dass ein makellos bewältigtes
Pflichtprogramm, das mit dem 5:4 (4:1)-Sieg über den ärgsten Rivalen der
jüngeren Vergangenheit, TSV Mannheim, abgerundet wurde, mitnichten die Gewähr
für eine glanzvolle Kür bei der Endrunde bietet, wer weiß das besser als der
Ruder-Klub. Anno 2000 kam nach seinerzeit 14 Siegen das Aus im DM-Halbfinale in
der Köbel-Halle gegen Klipper Hamburg (2:3). Dies, speziell aber die Erinnerung
ans Vorjahr, ließ Berti Rauth im Vorausblick auf das Viertelfinale am 19.
Februar (16 Uhr) gegen RTHC Leverkusen schon einmal warnend den Finger heben:
"Das wird schwer genug. Das Spiel vor einem Jahr gegen TuS Lichterfelde, das wir
in der Verlängerung gerade so 6:5 gewonnen haben, habe ich noch deutlich vor
Augen", sagte der langjährige RRK-Trainer.
Um in den nächsten zwölf Tagen die
Spannung hoch zu halten,
dafür kam der Härtetest gegen den Südgruppen- und Meisterschaftszweiten genau richtig. "Es war gut, dass es heute nicht so locker
abging. Nur mit zwei, drei Bällen zu operieren, reicht eben nicht. Und deshalb
werden wir in den nächsten 14 Tagen intensiv arbeiten", so Rauth. Speziell in
der Anfangsphase hatten seine Spielerinnen erkennbar große Mühe, sich der
andrängenden Gäste zu erwehren und zu einem konstruktiven Spielaufbau zu kommen.
Dass TSV-Torjägerin Fanny Rinne, ansonsten bei Mandy Haase wieder einmal in
guten Händen, ihr Team nach acht Minuten per Strafecke in Führung schoss, war
nicht unverdient.
Obwohl Irene Balek postwendend
egalisierte, bekamen die etwa 150 Zuschauer erst dann ein gänzlich verändertes
Bild zu sehen, als auch Denise Klecker eine Strafecke nutzte und den
Spitzenreiter erstmals nach vorn brachte (17.). Fortan lief der Ball zum Teil so
traumhaft sicher durch die hessischen Reihen, dass der Pausenstand dem Gast
sogar ein wenig schmeichelte. Nach der Pause entwickelte sich dann ein
weitgehend offener Schlagabtausch, bei dem der RRK vor dem gegnerischen Tor
nicht mehr effektiv agierte. Einzige Ausnahme: Nina Günther krönte einen Antritt
aus der eigenen Hälfte mit dem 5:2 (47.). Am Ende indes durfte sich der Meister
bei seiner Torhüterin Barbara Vogel bedanken, die 30 Sekunden vor Ultimo eine
Rinne-Ecke parierte. "Ein Remis wäre aber schon eher glücklich für uns gewesen",
sagte TSV-Coach Carlos Gomes. An einen Sieg mit acht Toren Differenz, um selbst
noch Erster zu werden und nicht zu Rot-Weiß Köln fahren zu müssen, habe in
Mannheim ohnehin niemand gedacht: "Das war bei uns nie Thema."
RRK: Barbara Vogel; Denise Klecker
(2), Irene Balek (1), Lena Schüder, Sybille Breivogel, Mandy Haase, Lena Jacobi,
Silke Müller, Nina Günther (2), Lydia Haase, Lisa Jacobi.
TSV-Tore: Rinne (2), Niebler,
Schulz-Linkholt; Zuschauer: 150; Schiedsrichter: Malina/Morla
(Offenbach/Frankfurt); Strafecken: 5/2:4/1.
Denise Klecker mit Steffi Jones |
"Bin froh, daß wir zu
Hause spielen"
Denise Klecker zum DM-Viertelfinale und einem
gemeinsamen Endrunden-Start mit den RRK-Herren
Das Gespräch führte Martin Krieger
(10.02.05) |
FRAGE: Zum zweiten Mal in inzwischen
18 Bundesliga-Punktrunden hat der RRK alle Pflichtspiele gewonnen. Ist Ihr Team
wirklich so gut oder die Konkurrenz weniger stark?
KLECKER: Es gibt Leute, die
behaupten, dass unser Spiel derart kontrolliert ausgesehen hat, dass wirklich
keiner eine Chance hatte, uns zu schlagen. Ich kann nur sagen, dass die
Eintracht nicht mehr so top besetzt ist, wie früher und ich vom Münchner SC mehr
erwartet hatte. Darüber hinaus haben wir sicherlich auch einige schlechte Spiele
gemacht, aber eben trotzdem gewonnen.
FRAGE: Vor fünf Jahren folgte einer
ebenfalls makellosen Bilanz das Aus im DM-Halbfinale. Birgt eine solche
Siegesserie auch eine gewisse Gefahr?
KLECKER: Was uns betrifft, glaube ich
das in diesem Jahr nicht. Aber da das diesmal ja gleich drei Teams geschafft
haben, muss man abwarten. Für uns war es sicherlich toll und unerwartet, beide
Spiele gegen Mannheim zu gewinnen. Dass es zum Abschluss gegen den TSV ging, war
ebenfalls gut.
FRAGE: Im Viertelfinale geht es nun
am 19. Februar gegen RTHC Leverkusen. Wie sicher ist die Spielführerin, dass der
RRK auch am 5. März bei der Endrunde aufläuft?
KLECKER: Zuerst glaube ich mal, dass
das kein schlechter Gegner ist. Die sind zwar vergleichsweise jung, aber
ziemlich gut eingespielt und können gut Hallenhockey spielen. Ich bin jedenfalls
froh, dass wir zu Hause spielen. Und da unser Trainer sich wieder ein Video
besorgt hat, werden wir gut vorbereitet sein. Von daher können wir uns
eigentlich nur selbst ein Bein stellen.
FRAGE: Vor dem möglichen
DM-Halbfinale in Duisburg steht noch die Verteidigung des Europapokals in Prag
auf dem Programm. Welches Ereignis hat für Sie persönlich Priorität?
KLECKER: Das kann ich so nicht sagen.
Beides ist wichtig, und auf beides freue ich mich. Die Wettbewerbe an sich sind
schwer vergleichbar, wobei es längst kein Spaziergang mehr ist, den Europacup zu
holen. Auf jeden Fall ist das eine gute Vorbereitung für die Endrunde. Und
Deutscher Meister zu werden, ist immer schön.
FRAGE: Den RRK-Männern fehlt noch ein
Punkt, um ebenfalls das DM-Viertelfinale vor eigenem Publikum bestreiten zu
dürfen. Glauben Sie, dass erstmals beide RRK-Teams bei einer Endrunde zu sehen
sind?
KLECKER: Ja. Wenn ich unsere Herren
sehe, wie sie spielen und wie intensiv sie trainieren, bin ich mir ziemlich
sicher. Ich gönne es der Mannschaft jedenfalls von ganzem Herzen. Wenn wir es
zusammen schaffen würden, wäre das eine ganz tolle Sache und wirklich etwas
Besonderes für den Verein.
Damen-Torjäger: "Zehn und mehr" -
Bundesliga Halle 2004/2005
NR. |
NAME |
VEREIN |
TORE |
1 |
Schütze, Christina |
Rot-Weiss Köln |
39 |
2 |
Rinne, Fanny |
TSV 1846 Mannheim |
37 |
3 |
Keusgen, Hilke |
ETUF Essen |
28 |
4 |
Böhmert, Anneke |
Klipper Hamburg |
25 |
4 |
Lehmann, Sonja |
TuS Lichterfelde |
25 |
6 |
Keller, Natascha |
Berliner HC |
23 |
6 |
Preuß, Anja |
Zehlend. Wespen |
23 |
8 |
Holm, Kerstin |
Zehlendorf 88 |
22 |
8 |
Totzke, Janina |
Berliner HC |
22 |
10 |
Reiter, Cornelia |
Berliner HC |
21 |
11 |
Busch, Antje |
Zehlend. Wespen |
20 |
12 |
Küfer, Lisa |
RTHC Leverkusen |
18 |
13 |
Ebisch, Sarah |
Zehlendorf 88 |
17 |
13 |
Gude, Franziska |
Rot-Weiss Köln |
17 |
13 |
Meister, Daniela |
TuS Lichterfelde |
17 |
16 |
Bahn, Jacqueline |
RTHC Leverkusen |
16 |
16 |
Sager, Rike |
Harvestehuder THC |
16 |
18 |
Ludlei, Martina |
Club an der Alster |
15 |
18 |
Schmucker, Harriet |
Zehlendorf 88 |
15 |
18 |
Vogel, Katharina |
Schwarz-Weiß Köln |
15 |
18 |
Weber, Juliane |
ATV Leipzig |
15 |
22 |
Balek, Irene |
Rüsselsheimer RK |
14 |
|
NR. |
NAME |
VEREIN |
TORE |
22 |
Herbolsheimer, Julia |
HG Nürnberg |
14 |
22 |
Hinsken, Sibylle |
RTHC Leverkusen |
14 |
22 |
Jacobi, Lisa |
Rüsselsheimer RK |
14 |
22 |
Müller, Silke |
Rüsselsheimer RK |
14 |
22 |
Schwarte, Nadine |
ATV Leipzig |
14 |
28 |
Bachmann, Tina |
Eintr. Braunschweig |
13 |
28 |
Cremer, Melanie |
Uhlenhorster HC |
13 |
28 |
Ernsting-Krienke, Nadine |
Eintr. Braunschweig |
13 |
28 |
Gorr, Stefanie |
Berliner SC |
13 |
28 |
Melchert, Annika |
Berliner HC |
13 |
28 |
Stöckel, Maike |
Rot-Weiss Köln |
13 |
34 |
Engels, Frederike |
Gladbacher HTC |
12 |
34 |
Günther, Nina |
Rüsselsheimer RK |
12 |
34 |
Kühn, Anke |
Eintr. Braunschweig |
12 |
37 |
Müller, Julia |
Harvestehuder THC |
11 |
38 |
Halbhuber, Jessica |
Zehlendorf 88 |
10 |
38 |
Klecker, Denise |
Rüsselsheimer RK |
10 |
38 |
Landshut, Rebecca |
Club an der Alster |
10 |
38 |
Puma, Mara |
Eintracht Frankfurt |
10 |
38 |
Stern, Franziska |
Berliner HC |
10 |
38 |
Voigt, Annika |
Zehlend. Wespen |
10 |
38 |
Wahl, Kathrin |
TSV 1846 Mannheim |
10 |
|
Weitere Ergebnisse von RRK-Spielerinnen |
|
NR. |
NAME |
VEREIN |
TORE |
58 |
Haase, Mandy |
Rüsselsheimer RK |
7 |
78 |
Haase, Lydia |
Rüsselsheimer RK |
5 |
78 |
Jacobi,
Lena |
Rüsselsheimer RK |
5 |
156 |
Schüder,
Lena |
Rüsselsheimer RK |
1 |
|
|
Viertelfinale am 19.02.2005,
16 Uhr, Dicke-Busch-Halle, RRK - RTHC Leverkusen
|
"Frankfurter Rundschau" am 17.02.2005:
Rüsselsheim will Maß aller Dinge bleiben
Frankfurt a. M. · 17. Februar · ase · Wenn eine Mannschaft als ungeschlagener
Titelträger in die Playoffs geht, wenn sie beste Chancen hat, zum neunten Mal
die deutsche Meisterschaft im Hallenhockey zu gewinnen, dann muss jede
vorsichtige Einschätzung ob des Ausgangs des Unternehmens Titelverteidigung
wie eine Phrase klingen. "Wir müssen das Ganze hochkonzentriert angehen, um
den Gegner auszuschalten", sagt dennoch Thomas Blivier, seines Zeichens
Teamchef der Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK (RRK), die am morgigen
Samstag (16 Uhr, Halle Dicker Busch) im DM-Viertelfinale den RTHC Leverkusen
empfangen. Blivier weiß um die Favoritenstellung der Seinen, die in den
Gruppenspielen der Südstaffel das Maß aller Dinge waren - und auch bleiben
wollen.
Dennoch: Dass der Meister die Leverkusenerinnen keinesfalls unterschätzen
sollte, ist nicht nur eine Floskel. "Sie sind spielstark und haben
Hallenspezialistinnen", so Blivier. Vor allem das Sturmtrio Lisa Küfer (18
Saisontore), Jacqueline Bahn (16) und Sibylle Hinsken (14) hatte in der
Westgruppe mit seinen Treffern beinahe im Alleingang für die insgesamt 69
Saisontore des RTHC gesorgt, der hinter dem ebenfalls ungeschlagenen Rot-Weiss
Köln den zweiten Platz belegte. "Die machen da vorne mächtig Alarm. Aber wir
haben nicht umsonst eine der besten Abwehrreihen der Liga."
Defensive als
Prunkstück
Die Defensive ist in
der Tat das Prunkstück des RRK, der mit 24 Gegentreffern die zweitbeste
Abwehrreihe der Liga gestellt hat - hinter eben jenen Kölnerinnen, die im
Westen nur ein Tor weniger kassierten. Nicht zuletzt ist die stabile Abwehr
ein Verdienst der routinierten Denise Klecker und Irene Balek, aber auch
Torfrau Barbara Vogel bewies in dieser Saison immer wieder, dass sie
deutschlandweit zu den besten Frauen zwischen den Pfosten gehört - vor allem
unterm Hallendach. Auch im Angriff brillierte der RRK, schoss 82 Tore und war
damit ebenfalls zweitbestes Team - dieses Mal hinter dem Berliner HC, der in
der Oststaffel eine sagenhafte Quote von 111 Treffern aufwies. Fakten, die
Blivier zuversichtlich stimmen, vor allem auch, weil Rüsselsheim im
abschließenden Gruppenspiel gegen den TSV Mannheim (5:4), wenn auch nicht über
die gesamte Partie, so doch in großen Teilen, nahezu fehlerfreies Hallenhockey
demonstrierte. "Das war beinahe perfekt", sagt Blivier, der, trotz aller
Vorsicht, davon überzeugt ist, dass der Rüsselsheimer RK in die Endrunde um
die deutsche Meisterschaft, die am ersten Märzwochenende in Duisburg
ausgetragen wird, einzieht: "Wenn wir so spielen wie gegen Mannheim, haben wir
gute Chancen auf den Titel."
"Kölner
Stadtanzeiger" am 18.02.2005:
Hockey-Damen nur
Außenseiter
Leverkusen - Im
Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft stehen die Hockey-Damen des RTHC
vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Am Samstag geht es beim Rüsselsheimer RK
gegen einen übermächtigen Konkurrenten. „Rüsselsheim hat bereits vier deutsche
Hallentitel gewonnen und ist auch im europäischen Wettbewerb Seriensieger“,
erklärt Trainer Andreas Hoeppner voller Respekt. „Rüsselsheim ist eine der
komplettesten und kompaktesten Mannschaften in Deutschland. Wir dagegen sind
spielerisch gar nicht soweit weg, aber nutzen unsere Chancen nicht
kaltschnäuzig genug aus. Da braucht mein junges Team noch etwas Zeit“, führt
der Coach aus. Bei den letzten Testspielen gab es immer recht knappe
Niederlagen gegen den RRK. Deshalb hofft der Coach auch, dass seine
Schützlinge nicht vor Ehrfurcht erstarren, zudem ist Rüsselsheim in eigener
Halle schon beinahe zum Siegen verdammt. „Wir haben keine Chance, also wollen
wir sie nutzen“, betont Andreas Hoeppner. (mr)
Und
hier die acht Mannschaften des Viertelfinales, die Paarungen und die
Ergebnisse am 19./20.02.2005:
Club an der Alster - Zehlendorf
88 8:5 (4:2)
Rot-Weiss Köln - TSV 1846
Mannheim 2:8 (0:6)
Berliner HC -
Harvestehuder THC 7:1 (1:0)
Rüsselsheimer RK - RTHC
Leverkusen 9:4 (5:4)
Die Hockeydamen des
RRK haben durch einen 9:4-Sieg im Viertelfinale um die deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft gegen den RTHC Bayer Leverkusen die deutsche
Endrunde am 5./6. März in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle erreicht. Dort
trifft das Team von Trainer Berti Rauth am Samstag im zweiten Halbfinale um
14.15 Uhr auf den Sieger der Viertelfinalpartie Berliner HC gegen
Harvestehuder THC Hamburg, die erst am Sonntag um 15 Uhr ausgetragen wird.
Die Zuschauer in der
Rüsselsheimer Sporthalle Dicker Busch sahen ein hochklassiges,
temperamentvolles Spiel, in dem sich die Gäste nicht versteckten, sondern
frech und unbekümmert mitspielten. Der RTHC hielt die Partie bis zur Pause
offen, war ein absolut gleichwertiges Team. Dann war es kurz nach
Wiederanpfiff Olympiasiegerin Silke Müller, die mit zwei exzellent
herausgedribbelten Toren innerhalb von einer knappen Minute die
Vorentscheidung für den Titelverteidiger herstellte.
Leverkusen machte
danach noch einmal mächtig Druck, drängte auf die Anschlusstreffer. Doch in
dieser Phase stand die Abwehr um die trotz Grippe spielenden Denise Klecker –
Teammanager Thomas Blivier: „Ein ganz wichtiger Faktor für uns“ –
hervorragend. Kam doch einmal eine Leverkusener Chance zustande, war die
glänzend aufgelegte Barbara Vogel im RRK-Tor nicht mehr zu überwinden. Statt
dessen machte Mandy Haase gut fünf Minuten vor dem
Ende
das 8:4 und ihre Schwester Lydia in der 57. sogar das 9:4.
Erst jetzt nahm
Leverkusens Coach Andreas Höppner die Keeperin zugunsten einer sechsten
Feldspielerin vom Parkett – doch mehr als eine von Vogel ausgezeichnet
gehaltene Strafecke sprang für die Gäste nicht mehr heraus. „Leverkusen hat
hier toll mitgespielt und sich ausgezeichnet verkauft. Wir waren vielleicht
einen Tick cleverer bei der Chancenverwertung – und das hat am Ende den
Ausschlag gegeben“, sagte Blivier.
Tore im Überblick:
1:0 Irene Balek (KE, 3.) - 1:1 Dinah Hartmann (6.) - 1:2 Jacqueline Bahn (7.)
- 2:2 Denise Klecker (13.) - 3:2 Nina Günther (14.) - 3:3 Lisa Küfer (KE, 18.)
- 4:3 Mandy Haase (24.) - 5:3 Lisa Jacobi (29.) - 5:4 Janine Behrmann (30.) -
6:4 Silke Müller (32.) - 7:4 Silke Müller (33.) - 8:4 Mandy Haase (55.) - 9:4
Lydia Haase (57.)
Strafecken:
Rüsselsheimer RK 4 (1 Tor) / Leverkusen 6 (1 Tor)
"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" am 20.02.2005:
Lob der Vielfalt
Die treffsicheren Hockey-Damen aus Rüsselsheim ziehen leicht
und locker in die Hallen-Endrunde ein
ley. rüsselsheim. „Es wird
wieder ein Süd-Endspiel", sagt Andreas Höppner voraus. Besonders riskant ist
diese Prognose des Trainers der Damen des RTHC Lever-kusen nun wirklich nicht.
In der Tendenz lag er schon vor dem 4:9 seiner Damen im Play-off-Viertelfinale
beim RRK richtig. Die Rüsselsheimerinnen reisen am ersten März-Wochenende
wieder zur Hallenhockey-Endrunde, diesmal nach Duisburg. Locker und leicht
gewann auch der TSV Mannheim als Süd-Zweiter der viergeteilten Bundesliga seine Play-off-Partie beim West-Ersten Rot-Weiß Köln 8:2.
Als am Samstag nachmittag in
der Rüsselsheimer Sporthalle „Dicker Busch" das Resultat aus Köln verkündet
wurde, nickte Höppner nur kurz mit dem Kopf. So sind sie halt, die
Verhältnisse. In der Geographie des Damenhockeys ist der Süden oben. Im
Augenblick sieht es tatsächlich so aus, als sollte es so bleiben, solange es
die Damen des RRK in Kombination mit Trainer Berti Rauth gibt. Nach drei
nationalen Meistertiteln in Folge soll es demnächst der vierte werden. Der
Gegner für das Halbfinale am 5. März wird an diesem Sonntag zwischen dem
Berliner HC und dem Harvestehuder THC ermittelt. Die Mannheimerinnen wiederum
wissen schon, daß sie es bei der Endrunde mit dem Club an der Alster (8:5
gegen Zehlendorf) zu tun bekommen werden.
Nur eine Halbzeit lang bis zum
Stande von 5:4 mußte Rauth seine Stimme strapazieren, denn nur so lange
blieben die Westdeutschen den Hessinnen vor 350 Zuschauern dicht auf den
Fersen. Aber dann zog das Meisterteam innerhalb von drei Minuten auf 7:4
davon, konzentrierte sich 21 Minuten darauf, den Vorsprung zu wahren, und
legte mit zwei Treffern in der Schlußphase nochmals nach. Dem RTHC half weder
die von Höppner Mitte der zweiten Halbzeit genommene Auszeit noch die
Herausnahme der Törhüterin Lena Grabowski zugunsten einer weiteren
Feldspielerin, als noch zweieinhalb Minuten zu spielen waren.
Die
Glanzleistungen von Lena Grabowski hatten letzten Endes die Treffer durch
Mandy Haase, Silke Müller (je zwei), Irene Balek, Lydia Haase, Lisa Jacobi,
Nina Günther und Denise Klecker nicht verhindern können. „Wir haben keinen
Goalgetter", sagte Rauth angesichts von sieben Torschützinnen. Eine Vielfalt,
die sich auszahlt.
|
Endrunde am 05./06.03.2005,
Rhein-Ruhr-Halle Duisburg
|
Die Halbfinals bei der Hallen-DM in
Duisburg stehen fest
Große Überraschungen gab es in der
Viertelfinalrunde um die deutsche Damen-Meisterschaft nicht. Einzig der klare
Sieg des Süd-Zweiten und deutschen Vizemeisters TSV Mannheim beim Westmeister
RW Köln überrascht doch etwas. Zwar gilt Köln nicht als Hallenspezialist, doch
nach zehn Siegen in der Bundesliga-Gruppenphase am Stück hatten die Fachleute
schon mit einem knappen Ausgang gegen den TSV gerechnet. Am Ende hieß es aber
2:8 (0:6)!
Gegner der Mannheimerinnen wird im ersten Halbfinale
der Endrunde (5./6. März, Rhein-Ruhr-Halle, Duisburg) Nordmeister Club an der
Alster sein. Die Hamburgerinnen siegten gegen den Überraschungs-Zweiten der
Ost-Gruppe Zehlendorf 88 letztlich klar und verdient mit 8:5, hatten jedoch
bis zur Pause ihre liebe Mühe mit den Berlinerinnen, bei denen Kerstin Holm
vier der fünf Tore beisteuerte.
Titelverteidiger RRK brauchte eine Halbzeit Anlauf,
um den starken, jungen Leverkusenerinnen davonzuziehen. Zur Pause führte der
Südmeister knapp mit 5:4. In den zweiten 30 Minuten scheiterte der RTHC dann
an der eigenen Unkonzentriertheit im Abschluss, beziehungsweise an der starken
Barbara Vogel im RRK-Tor, so dass am Ende ein 9:4 für den Favoriten stand.
Gegner der Hessinnen im zweiten Endrunden-Halbfinale
ist der Berliner HC, der ebenfalls mehr als eine Halbzeit lang mit der jungen
HTHC-Mannschaft aus Hamburg seine Schwierigkeiten hatte und am Ende deutlich
zu hoch mit 7:1 gewann. Bis zur Halbzeit führten die Berlinerinnen etwas
schmeichelhaft mit 1:0 und konnten sich am Ende bei der Standardschwäche der
Hanseatinnen (acht Strafecken und ein Siebenmeter blieben ungenutzt) und bei
der starken Louisa Walter bedanken, dass der Sieg am Ende so deutlich dastand.
"hockeyliga.de" schreibt:
Damen: Rüsselsheim ist der Topfavorit / Alster vor
Endrundenpremiere
In der ersten Halbfinalpartie am Samstag gilt
Endrundenneuling Club an der Alster gegen Vizemeister TSV Mannheim zwar als
leichter Außenseiter, trotzdem rechnen viel Fachleute mit einem knappen Match.
Alster kommt unbesiegt nach Duisburg und überzeugte während der gesamten
Saison durch ein sehr kompaktes Auftreten. Aber auch Mannheim zeigte sich
gerade zuletzt gut in Form und fegte im Viertelfinale Westmeister Rot-Weiss
Köln in dessen Halle mit 8:2 vom Platz. Entscheidend dürfte sein, wie es dem
Nordmeister gelingt, die Kreise von TSV-Spielmacherin Fanny Rinne einzuengen.
Noch mehr Brisanz verspricht das Duell der Erzrivalen Rüsselsheim und Berliner
HC. Beide Teams werden als souveräne Gruppensieger als ganz heiße Anwärter auf
den "Blauen Wimpel" gehandelt. Nachdem Titelverteidiger Rüsselsheim in den
letzten Halbfinal- und Finalaufeinandertreffen meistens die Nase vorne hatte,
wollen die Hauptstädterinnen diesmal unbedingt das bessere Ende für sich
verbuchen. Allerdings kommt der RRK mit der Empfehlung in die
Rhein-Ruhr-Halle, gerade zum 14. (!) Mal den Europapokal der Landesmeister
gewonnen zu haben!
RRK-Damen: Zweiter Titelgewinn innerhalb von acht
Tagen?
Halbfinalduell gegen Erzrivale Berliner HC / „Wenn wir voll konzentriert
bleiben, sind wir kaum zu bezwingen“
Für die Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK könnte die Endrunde in Duisburg der
krönende Abschluss einer mal wieder äußerst erfolgreichen Spielzeit werden:
Mit dem Gewinn des neunten Hallentitels (es wäre der vierte in Folge) würde
die Mannschaft von Trainer Berti Rauth ihre beeindruckende Titelsammlung der
vergangenen 15 Jahre auf 30 (!) Siege ausbauen. Eine Woche nach dem erneuten
Gewinn des Halleneuropapokals in Prag steht mit dem Berliner HC im Halbfinale
allerdings ein schwerer Brocken im Weg. „Das ist mit Sicherheit eine der
spielstärksten Truppen überhaupt. Mit Natascha Keller haben sie eine
Ausnahmestürmerin in ihren Reihen, dazu steht mit Louisa Walter eine
Weltklassekeeperin im Kasten“, hat Manager Thomas Blivier großen Respekt vor
den Hauptstädterinnen.
Trotzdem spricht vieles dafür, dass der RRK am Ende die Nase vorn haben wird.
Vor der konstant starken Barbara Vogel steht um Denise Klecker und Irene Balek
ein wahres Abwehrbollwerk, das in dieser Spielzeit nur 2,4 Gegentreffer im
Schnitt zuließ. Mit Baleks Ecken und den pfeilschnellen Stürmerinnen Silke
Müller und Nina Günther besitzt der RRK auch in der Offensive genug Waffen, um
im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Außerdem hat man gegen den BHC seit
mehreren Jahren kein wichtiges Match mehr verloren. „Wir sind psychologisch
sicher im Vorteil und durch die vielen Titel der vergangenen Jahre mental sehr
stark. Wenn wir voll konzentriert bleiben, sind wir kaum zu bezwingen“, so
Blivier selbstbewusst.
Auch BHC-Damen geben sich selbstsicher / „Wir sind mal wieder dran“
Ungeschlagen und mit großem Selbstvertrauen fahren die Damen des Berliner HC
nach einer bislang fast perfekten Saison zur Deutschen Hallenendrunde nach
Duisburg. Dass im Halbfinale mit Titelverteidiger Rüsselsheim ausgerechnet der
„Angstgegner“ der letzten Jahre wartet, stört den Ostmeister nur wenig. „Wenn
man Meister werden will, muss man sowieso alle schlagen. Wir haben zuletzt ein
paar mal unglücklich gegen den RRK verloren, aber jetzt sind wir einfach mal
wieder mit einem Sieg dran“, so Manager Horst Buhr. Der BHC baut im Duell der
besten Angriffsreihe (114 Treffer in elf Partien) gegen die beste Defensive
(28 Gegentore) der Liga vor allem auf Keeperin Lousia Walter und die
Sturmreihe um Natascha Keller, Janina Totzke und Cornelia Reiter (zusammen 66
Saisontore).
„Wenn Louisa eine guten Tag erwischt und wir uns vorne gegen Klecker, Haase
und die anderen Defensivkünstlerinnen durchsetzten können, werden wir auch
gewinnen“, ist sich Buhr sicher. Allerdings weiß das BHC-Urgestein auch um die
Cleverness der Hessinnen. „Die warten ganz geschickt auf die Fehler des
Gegners und schlagen dann eiskalt zu. Da müssen wir höllisch aufpassen.“
Sollte der in Bestbesetzung antretende BHC den frisch gebackenen
Europacupsieger tatsächlich bezwingen, würde im Finale entweder der Club an
der Alster oder der amtierende Vizemeister TSV Mannheim warten. „Da wären wir
auf jeden Fall leichter Favorit. Ich glaube, dass der Sieger unseres
Halbfinals am Ende auch den Titel gewinnen wird“, so Buhr.
"Main-Spitze" am
04.03.2005:
Endspiele allenfalls in den
Hinterköpfen
RRK-Hockeyteams können
in Duisburg einen historischen Erfolg feiern / Knifflige Halbfinals
RÜSSELSHEIM Wer bei 43 Endrunden
um die deutsche Hallenmeisterschaft acht Titel bei den Damen und drei bei den
Herren errungen hat, zählt zweifellos zu den national erfolgreichsten
Hockeyklubs. Was nicht heißt, dass eine solche Vereinsbilanz nicht
steigerungsfähig wäre.
Von Martin Krieger
Wie der Zufall es wollte, sind die
beiden Topteams des Rüsselsheimer RK just in dem Jahr erstmals zusammen zur
Endrunde durchgestartet,
als
der Verband den Indoor-Saisonhöhepunkt als Premiere in Form einer
Doppelveranstaltung am gleichen Ort zur Austragung bringt. Was lag da näher
für den Ruder-Klub, als sich heute um 13 Uhr in einem Reisebus gemeinsam gen
Duisburger Rhein-Ruhr-Halle in Bewegung zu setzen, in der am Sonntag ab 12 Uhr
(Damen), respektive 14.30 Uhr die Titelträger 2005 ermittelt werden.
Ob das RRK-Duo die Gunst der Stunde
nutzen und sich als erster Verein überhaupt im gleichen Jahr beide blaue
Meisterwimpel schnappen kann, bleibt abzuwarten. Die Konkurrenz ist stark und
bestimmt nicht minder ehrgeizig. Und schon die Aufgaben im Halbfinale haben es
in sich: Die RRK-Damen müssen am Samstag (14.15 Uhr) mal wieder den Berliner
HC aus dem Weg räumen, um tags darauf zum zwölften Mal die Hand nach dem Titel
ausstrecken zu können. Und den Rüsselsheimer Männern, die ab 18.45 Uhr die
Vorschlussrunde beschließen, steht vor dem achten Finale die
Auseinandersetzung mit dem Harvestehuder THC bevor.
Brisantes Damen-Duell
Einmal mehr
haben die RRK-Damen die meisten Hallenminuten auf dem Buckel, wenn es national
"um die Wurst" geht. Sechs Tage nach dem 14. Europacup-Triumph in Prag, dem
fünf Spiele á 40 Minuten zu Grunde lagen, muss das Team von Trainer Berti
Rauth mental wie körperlich wiederum voll da sein. Obwohl dieser Spagat seit
drei Jahren besonders gut gelungen ist, weil nur noch der DM-Titel auch die
Teilnahme am Europacup-Turnier ermöglicht, bietet dies keine Gewähr für
dauerhaften Erfolg. Ans Endspiel mag Rauth jedenfalls nicht denken: "Das ist
weit weg für mich. Wir haben eine ganz schwere Aufgabe im Halbfinale zu
lösen", sagt der RRK-Coach. Obwohl das Duell mit dem BHC "vielleicht einen
Tick zu schwer erscheint", freue er sich auf die Aufgabe: "Das ist definitiv
eine interessante Konstellation, denn die werden uns einiges abverlangen. Aber
genau das hat was und macht die Sache brisant."
Neben der Berliner "Lichtgestalt"
Natascha Keller (Rauth: "Sie hat oft den Unterschied gemacht und die meisten
gefährlichen Situationen initiiert.")
sorgt
sich der Übungsleiter um zwei erkältete Angreiferinnen: "Lisa Jacobi und Lydia
Haase haben die Woche nicht trainiert. Allerdings haben wir es nach Prag
insgesamt etwas ruhiger angehen lassen." Um allen Eventualitäten vorzubeugen,
hat Rauth - der gemeinsam mit Irene Balek dem Bus hinterher fährt - Maren
Pfefferkorn und Vera Battenberg vorsorglich nachgemeldet.
Herren im Überschwang?
Nach vier
weniger glücklichen Jahren ist Kai Stieglitz froh, mal wieder die Früchte
seiner Arbeit ernten zu können. Nach neun Punktspielsiegen in der anerkannt
starken Südgruppe und dem 9:4-Erfolg im Viertelfinale gegen den Düsseldorfer
HC, gibt es für Coach und Mannschaft keinen Grund, nicht zuversichtlich an die
Endrunde heranzugehen. "Wenn wir das bringen, was wir können, muss schon ein
verdammt gutes Team kommen, um uns zu schlagen", sagt der Coach. Für ein
mögliches zweites Finale als Cheftrainer nach dem Einstiegsjahr 2000 gelte das
auch: "Es ist mir egal, wer da kommt. Denn wer sich im anderen Halbfinale
durchsetzt, ist auf alle Fälle stark."
Auch Stieglitz indes mag sich
vorerst nur mit dem Halbfinale beschäftigen. Dies freilich weniger wegen des
Rivalen aus Hamburg: "Die spielen nicht gerade schnell und ein
Manndeckungssystem; nichts Besonderes eigentlich. Wir müssen unser Ding
durchziehen, vorne drauf gehen und schnell spielen", so Stieglitz. Dass er
trotzdem vom "vielleicht schwierigsten Spiel" spricht, hat seine Ursache eher
in den eigenen Reihen. "Hoffentlich vergessen die Jungs im Überschwang der
Gefühle nicht, die normale Arbeit auf dem Feld zu tun", sagt Stieglitz - wohl
wissend, dass von jenem Team, das vor fünf Jahren in Essen im Endspiel dem
Dürkheimer HC reichlich unglücklich 3:4 unterlag, nur noch Oliver Domke und
Nico Hosang zum aktuellen Kader gehören. Im bisherigen Saisonverlauf indes war
der Altersdurchschnitt von 22,6 Jahren noch kein Nachteil ...
"Frankfurter
Allgemeine Sonntagszeitung" am
06.03.2005:
Zwischen Traum und Albtraum
Der Rüsselsheimer RK verpaßt den ganz großen Hockey-Erfolg. Die Herren folgen
den Damen nicht ins Finale.
VON PETER PENDERS
duisburg.
Alles schien schon bereitet für einen ganz
besonderen Sonntag aus Sicht des Rüsselsheimer RK. Die Damen hatten am
Nachmittag ihr Halbfinale gegen den Berliner HC 6:5 gewonnen und sind im
Finale an diesem Sonntag gegen den Club an der Alster Hamburg hoher Favorit.
Ein paar Stunden später waren die Rüsselsheimer Herren auf dem besten Weg, es
den Damen nachzumachen. 4:1 führten die Hessen zur Pause gegen den HTHC
Hamburg, 5:2 nach 40 Minuten. Doch aus dem Traum, als erster Verein
gleichzeitig mit Damen und Herren deutscher Meister zu werden, wurde zumindest
für die RRK-Herren ein Albtraum. Plötzlich hatten sie völlig die Kontrolle
über die Partie verloren, retteten sich mit dem 6:6 gerade noch in die
Verlängerung und wußten nach dem 8:9 schließlich doch nicht so recht, was da
eigentlich geschehen war. Denn statt des RRK spielt an diesem Sonntag der HTHC
Hamburg im Finale gegen den Dürkheimer HC.
Wer einmal hätte bestaunen wollen, was den
Unterschied zwischen einer routinierten und einer jungen Mannschaft ausmacht,
hätte an diesem Tag nur genau bei den beiden Rüsselsheimer Teams zusehen
müssen. Die Damen, seit mehr als einem Jahrzehnt immer ein Titelkandidat,
gewannen ihre Partie, weil sie trotz einiger Schwierigkeiten nie die Nerven
und ihre Linie verloren. Die Rüsselsheimer Herren hingegen, mit einem
Durchschnittsalter von 22,7 Jahren die jüngste Mannschaft der Endrunde,
verloren ihr Halbfinale, weil sie vielleicht zu überlegen waren. Denn das 1:4
zur Pause war aus Hamburger Sicht überaus schmeichelhaft. Rüsselsheim vergab
nicht nur alle fünf Strafecken in dieser ersten Halbzeit, sondern auch noch
drei, vier weitere hochkarätige Chancen. Doch das Gefühl der sicheren
Überlegenheit trog: Als die Hamburger nach der Pause stärker wurden, ließen
die Hessen im gleichen Maße nach und kamen aus diesem Trott nicht mehr raus.
Sie kämpften, sogar über die letzte Sekunde hinaus, aber es nutzte nichts:
Oliver Domke vergab mit einer Strafecke nach Ablauf der Spielzeit die letzte
Chance, zumindest noch ein Siebenmeterschießen zu erzwingen.
Glücklich war dagegen der Sieg der
Rüsselsheimer Damen zwar, aber beileibe kein Zufall. „Ein paar enge Spiele
haben wir in der Vergangenheit ja schon gewonnen", sagte der Rüsselsheimer
Trainer Berti Rauth, und dieses Halbfinale wird bei der Aufzählung künftig
dazugehören. Nur einmal hatte der Berliner HC zurückgelegen - nicht nur in
dieser Partie. Der Treffer von Lydia Haase zum 6:5 für Rüsselsheim drei
Minuten vor dem Ende der Partie war der erste Rückstand für Berlin in diesem
Halbfinale, und es war der erste Rückstand in der gesamten Saison. Dieses eine
Tor hätten die Berliner noch einmal wettmachen können, wettmachen müssen.
Olympiasiegerin Natascha Keller bot sich eine Minute vor dem Abpfiff die große
Chance, aber ihr Siebenmeter landete weit neben dem Tor. „Es war ein wichtiger
Siebenmeter, aber ich habe ja auch schon wichtige verwandelt", sagte die
Berlinerin. Das ist nicht so rätselhaft, wie es klingt: Natascha Keller ist
eine jener Nationalspielerinnen, die beim olympischen Halbfinale gegen China
die Nerven behalten hatten.
Eine Halbzeit lang hatte es so ausgesehen, als
sollte an diesem Tage eine lange Rüsselsheimer Serie zu Ende gehen. Zwölfmal
in Folge hat der RRK mittlerweile den Halleneuropapokal der Landesmeister
gewonnen, zuletzt vor einer Woche in Prag. Doch weil der Titelverteidiger kein
automatisches Startrecht mehr besitzt, muß Rüsselsheim auch immer den
jeweiligen Landestitel gewinnen, wenn es im nächsten Jahr auch kontinental
wieder weitergehen soll. Daß der RRK an diesem Sonntag gegen den Club an der
Alster den vierten Titel in Folge seit 2002 gewinnen wird, bezweifelte außer
den Hamburgern am Samstag niemand. Zu deutlich war der spielerische
Unterschied zwischen den beiden Halbfinalpartien gewesen. „Sie werden wieder
Meister, und im nächsten Jahr gewinnen sie auch wieder den Europapokal", sagte
Natascha Keller fast schon resignierend, in jedem Fall aber auch etwas
bewundernd: „Das ist schon eine riesige Leistung, das muß man auch mal
anerkennen."
"Frankfurter
Allgemeine Zeitung" am
07.03.2005:
Bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Duisburg setzen die Rüsselsheimer
Spielerinnen ihre Siegesserie fort
Jubelnde Damen: Hockey wie aus Hollywood
DUISBURG. In Weißrußland werden sie vergeblich
auf gute Nachrichten aus Deutschland gewartet haben. Dreimal hat der HC Grodno
nämlich zuletzt das Europapokalfinale der Landesmeister erreicht, und dreimal
war die mit der Nationalmannschaft identische Mannschaft am Rüsselsheimer RK
gescheitert. Alles Daumendrücken aber, daß ihnen die deutsche
Hallenmeisterschaft nun für das kommende Jahr endlich einmal einen anderen
Gegner bescheren würde, war wieder vergeblich. Als in Duisburg der
Damenmeister geehrt wurde, standen die Damen aus Rüsselsheim wieder oben.
Es gibt diesen Film, in dem ein
Fernsehreporter jeden Morgen in einem Hotel aufwacht und immer wieder dieselbe
Geschichte erlebt. Was immer er auch versucht, am Ende kommt doch wieder
dasselbe dabei heraus. So ähnlich wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier"
muß man sich auch die deutschen Hallenhockey-Meisterschaften der Damen seit
2002 vorstellen. Es ist nicht so, daß der RRK immer alles nach Belieben
dominiert. So manches Spiel war eine arge Quälerei, so manches Spiel stand auf
der Kippe. Aber diese Begegnungen kippten letztlich immer auf die
Rüsselsheimer Seite. „Vielleicht liegt das auch daran, daß wir in den
Schlußphasen immer noch einen Funken mehr Siegeswillen haben", sagt Trainer
Berti Rauth. So gewannen sie vor einer Woche in Prag den Europapokal, so
gewannen sie in Duisburg vor allem das Halbfinale gegen den Berliner HC.
Natürlich haben sich die Rüsselsheimer Damen
in den ganzen Jahren seit dem ersten Titelgewinn 1990 eine gewisse
Siegermentalität angeeignet. Es scheint so, als würden sie nie die Contenance
verlieren, als sei alles, was da auf dem Platz passieren könnte, bis ins
kleinste vorher durchgesprochen. Das ist eine große Stärke der Mannschaft und
natürlich das Verdienst des detailbesessenen Trainers Rauth. Aber noch
entscheidender ist vielleicht eine andere wichtige Komponente: Auch nach nun
23 Titelgewinnen in der Halle scheint der RRK immer noch nicht satt. In
Duisburg sprangen gleich nach dem Schlußpfiff wieder alle wie aufgezogen durch
die Halle, so wie sie es immer tun. Wer es nicht wüßte, könnte meinen, diese
Damen hätten gerade ihre erste Meisterschaft gewonnen.
„Jeder Titel ist etwas ganz Besonderes, jeder
Titel hat eine andere Geschichte", sagt Denise Klecker, die in Athen ihre
internationale Karriere auf dem goldenen Höhepunkt beendet hat. In Rüsselsheim
solle Schluß sein mit dem 30. Titel, hat sie einmal gesagt. Das empfindet die
33 Jahre alte Abwehrspielerin mittlerweile doch als etwas vorschnell - es
könnte schon an Pfingsten mit einem Erfolg beim Feldhockey-Europapokal der
Landesmeister soweit sein. Trotz aller Triumphe empfindet sie solche Spiele
wie nun in Duisburg immer noch als etwas ganz Besonderes. „In der Nacht vor
dem Halbfinale habe ich kaum geschlafen, und am Sonntag war ich schon um sechs
Uhr purzelmunter", sagt sie. Und wie ihre Goldmedaillenkollegin Silke Müller,
die beim morgendlichen Frühstück immer auf demselben Platz sitzen will und
stets dasselbe Essen wählt, hat auch sie ihr Ritual. Am Abend vor dem Finale
schaut sie sich den Film „Der letzte Samurai" an. Dafür hat sie sich sogar
einen tragbaren CD-Player angeschafft.
Wer schon soviel gewonnen hat, könnte es ja
auch einmal etwas lässiger angehen, es mal mit halber Kraft versuchen. So
enden Siegesserien großer Mannschaften immer. Auch diese Erfolgsgeschichte aus
Rüsselsheim wird ganz sicher irgendwann einmal aufhören, aber nicht aus diesem
Grund. „So denkt bei uns einfach keiner", sagt die Österreicherin Irene Balek.
Mit einem Titelgewinn dürfe man einfach nicht rechnen, das sei vermessen. Aber
so ein Moment wie am Sonntag sei die Belohnung für all die Opfer, die man
während des Jahres bringen müsse. Und für sie persönlich noch eine ganz
besondere Genugtuung, denn diese Geschichte vom Murmeltier kennt sie nämlich
auch von der anderen Seite. „Ich spiele in der österreichischen
Nationalmannschaft. Und da weißt du vorher schon: Am Ende gewinnen die
anderen."
PETER PENDERS
Spielplan Damen
Halbfinale Samstag, 5.
März 2005 |
Uhrzeit
|
Begegnung
|
Ergebnis |
12:00 |
Club an der Alster - TSV
Mannheim |
5:3 (4:3, 3:3, 2:1)
n.V. |
14:15 |
Berliner HC -
Rüsselsheimer RK |
5:6 (3:2) |
Finale Sonntag, 6. März
2005 |
Uhrzeit
|
Begegnung
|
Ergebnis |
12:00 |
Club an der Alster - Rüsselsheimer RK |
2:4 (0:1) |
|
Alter und neuer Deutscher
Hallenhockey-Meister, die Damen des RRK
(hinten: Physio
Hanne Zöller,
Betreuer Thomas Blivier,
Mandy Haase,
Irene Balek,
Lisa Jacobi, Lena
Jacobi,
Sybille Breivogel,
Trainer Berti Rauth; vorn: Silke Müller, Nina
Günther,
Lydia Haase,
Denise Klecker,
Barbara Vogel,
Lena Schüder,
Sabine Hieronimi) |
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