Die "Main-Spitze" am
17.06.2005:
Zur Tüchtigkeit ein wenig Glück?
RRK-Hockeyspieler müssen Harvestehuder THC besiegen
und auf fremde Mithilfe hoffen
kri. RÜSSELSHEIM Glück, besagt ein
Sprichwort, habe auf Dauer nur der Tüchtige. Die Hockeyspieler des
Rüsselsheimer RK werden da nicht unbedingt zustimmen. An der
Tüchtigkeit, sprich Einsatzfreude hat es in der Vergangenheit jedenfalls
am wenigsten gelegen, dass aus dem einen oder anderen Saisonhöhepunkt
nichts geworden ist. Vor gut drei Jahren fehlte in der Halle eine
Sekunde zum Erreichen der Endrunde, im Oktober 2003 waren es im Freien
anderthalb Minuten.
Ergo sind in diesen Tagen nicht wenige
der Meinung, der RRK wäre einfach dran, auch mal vom Glück begünstigt zu
werden. Mit einem Heimsieg am letzten Bundesliga-Durchgang gegen den
HarvestehuderTHC wäre der Tüchtigkeit genüge getan, und dann dürfte
ruhig noch die Konkurrenz mitspielen. Die dritt- und viertplatzierten
Stuttgarter Kickers und Gladbacher HTC sollen sich im direkten Duell
bitte schön nicht auf ein Unentschieden einigen, oder der Tabellenzweite
Crefelder THC eventuell beim abstiegsbedrohten Berliner HC verlieren.
Dazu wäre es nett, wenn sich UHC Hamburg zu Hause gegen den gefährdeten
HTC Uhlenhorst Mülheim mit dem Toreschießen zurückhalten könnte.
Kai Stieglitz indes mag in erster Linie
bei sich und seiner Mannschaft bleiben. "Wir sind einfach glücklich,
nach dem verpatzten Start in die Rückrunde jetzt noch die Chance zu
haben. Und ich bin überzeugt, dass wir gewinnen und Vierter werden",
sagte der RRK-Trainer. Dass die abschließende Aufgabe eine spezielle
ist, mag der Coach nicht in Abrede stellen: "Natürlich ist das
hallen-Halbfinale noch in den Hinterköpfen, wobei wir das selber
verbockt haben", so Stieglitz. Nach einer 5:2-Führung 15 Minuten vor
Schluss hatte der RRK Anfang März in Duisburg seine Hoffnungen auf den
vierten Hallentitel in der Verlängerung gegen die Hamburger vorzeitig
begraben müssen. Vom damaligen Siegerteam des HTHC um den einstigen
Welthockeyspieler Michael Green nicht mehr dabei ist Alessio Ress, den
es nach der Hallensaison zu Bundesliga-Spitzenreiter Club an der Alster
zog.
"Wir haben in der Hinrunde bei denen ohne
vier Stammkräfte und mit nur zwei Auswechselspielern verdient 3:2
gewonnen", erzählt Stieglitz. Nun, durch die Rückkehr von Christian
Domke wieder fast optimal besetzt, sollten die zuletzt drei Mal in Folge
unterlegenen Norddeutschen erneut zu packen sein. Unter Umständen auch
mit ein wenig Glück ...
|
Kurze Ecke gegen den RRK, Spielszene aus dem Hockey-Bundesligaspiel
RRK - Uhlenhorster HC am 7. Mai 2005 am Sommerdamm (Christian Minar, Nico Jacobi, Frank
Trautmann, Jan Petersen, Roland Schneefuß) |
Das "Rüsselsheimer Echo" am
18.06.2005:
Reichlich Spannung
Hockey: Die
Bundesliga-Herren des Rüsselsheimer RK benötigen heute neben einem
Heimsieg gegen Harvestehude auch etwas Schützenhilfe
mzh -
Gelingt den Herren des Rüsselsheimer RK der Sprung ins Halbfinale? Die
Antwort auf diese Frage erhalten Hockeyfreunde am heutigen Samstag um 16
Uhr, wenn der RRK im Stadion am Sommerdamm den Harvestehuder THC
empfängt.
Trotz des verpatzten Rückrundenstarts und
einigen ärgerlichen Punktverlusten bietet sich dem Bundesliga-Fünften
dank etlicher Patzer der Konkurrenz immer noch die Chance, bei der
Endrunde in Düsseldorf dabei zu sein. Die Voraussetzungen hierfür sind
klar: Das Team von Trainer Kai Stieglitz (31 Punkte) muss sein Spiel
gegen Harvestehude gewinnen – alles andere wäre zu wenig.
Außerdem müssen die direkten Konkurrenten
mitspielen, wobei es einige Varianten gibt. Sofern der Vergleich
zwischen dem Tabellenvierten Stuttgarter Kickers (33) und dem
Tabellendritten Gladbach (34) einen Sieger findet, wäre der RRK wohl
durch. Bei einem Unentschieden müsste er dagegen mit mindestens drei
Toren gewinnen. „Das kann man nie planen. Aber ich traue meinem Team
auch einen klaren Sieg zu. Wenn wir erst einmal ins Rollen kommen, sind
wir nur schwer zu stoppen“, zeigt RRK-Coach Stieglitz Selbstbewusstsein.
Noch nicht durch ist allerdings auch der
Tabellenzweite aus Crefeld (34). Sofern die Westdeutschen beim
Tabellenelften Berliner HC, der sich noch gegen den Abstieg stemmt,
verlieren, könnten auch sie noch aus den Play-Off-Plätzen fallen.
Für den RRK ist ebenfalls eine ungünstige
Variante denkbar. Wenn Stuttgart verliert und die Hessen gegen
Harvestehude gewinnen, wären sie zwar an den Schwaben vorbei, könnten
aber von UHC Hamburg überrundet werden, sofern den Hanseaten gegen
Mülheim ein Kantersieg gelingt – in der Feldhockey-Bundesliga der Herren
bleibt diesmal alles spannend bis zum Schluss.
An das letzte Duell mit Harvestehude hat
der RRK keine guten Erinnerungen. Im Hallen-Halbfinale verspielte er
gegen die Hamburger noch eine 5:2-Führung und schied aus. Besser lief es
dafür auf dem Feld, hier gewann der RRK bei Harvestehude mit 3:2, obwohl
er vier Stammkräfte ersetzen musste und mit nur zwei Auswechselspielern
angereist war.
RRK-Coach Kai Stieglitz ist jedenfalls
froh, dass seine Mannschaft noch um den Halbfinaleinzug spielt. „Wir
sind einfach glücklich, nach dem verpatzten Start in die Rückrunde jetzt
noch die Chance zu haben. Und ich bin überzeugt, dass wir gewinnen und
Vierter werden“, hofft Stieglitz, dass sich die Saison für sein Team
noch um eine Woche verlängert.
Der Tabellensiebte Harvestehude hat sich
nach drei Niederlagen in Serie dagegen aus dem Kreis der
Halbfinalanwärter verabschiedet, doch möchte das Team um Michael Green
einen versöhnlichen Saisonabschluss. Bei Rüsselsheim hat Trainer Kai
Stieglitz durch die Rückkehr des lange verletzten Mittelfeldspielers
Christian Domke in der Endphase in personeller Hinsicht wieder eine
Alternative mehr.
"hockeyliga" am 18.06.2005:
Rüsselsheimer RK - Harvestehuder THC
1:1 (0:1)
Der
RRK hätte sich mit einem Sieg gegen den HTHC für die
Endrunde in Düsseldorf qualifizieren können, beendet aber nach dem 1:1
gegen den HTHC die Saison auf dem 6.Platz. Der HTHC reiste mit einer
Nottruppe in den Westen und überzeugte mit seinen diszipliniert
spielenden Youngstern. Harvestehude erreichte damit den 7.Platz. Die
Führung für die Hanseaten gelang Jonathan Fröschle. Oliver Domke
erzielte den Ausgleichstreffer in der 39.Minute. "Wir hatten vier, fünf
Chancen auf die Endrunde", ärgerte sich RRK-Trainer Kai Stieglitz noch
nach dem Spiel. HTHC-Trainerin Michaela Scheibe zieht einpositives
Fazit: "Sicher war unsere Rückrunde nicht so überragend wie die
Hinrunde, aber insgesamt bin ich zufrieden. Die Mannschaft hat sich
gefunden und stabilisiert."
Spielszene im Spiel RRK gegen
Harvestehude am Sommerdamm
|
Knapp 350
Zuschauer wussten um die Ausgangssituation: Rüsselsheim benötigte
dringend drei Punkte, für den HTHC war die Saison schon gelaufen. Bei
den Gästen fehlten Michael Greene, Kai Hollensteiner, Christian Richter,
Tobias Hauke und Sören Zeitler. Dementsprechend defensiv begann der HTHC,
setzte erst einmal alles auf die Verteidigung und lauerte auf Konter.
Rüsselsheim, das den besseren Start hinlegte, konnte aus der optischen
Feldüberlegenheit aber anfangs kein Kapital schlagen.
Die erste
Riesenchance vergab der RRK in der 20.Minute, als der Ball nur
Zentimeter am Pfosten vorbei ging. "Wir haben in der 1. Halbzeit zu
langsam gespielt, hatten nur zwei Chancen in den ersten 35 Minuten." war RRK-Trainer Kai Stieglitz mit dem 1. Durchgang nicht zufrieden. Der HTHC
dagegen nutzte gleich seine erste Torchance, von einer misslungenen
Strafecke der Gäste einmal abgesehen. Jonathan Fröschle krönte seine
über die gesamte Saison hervorragende Leistung mit dem 0:1 in der 24.
Minute. Er schlenzte eine Strafecke unten rechts gegen das Brett. Das
war auch die 1:0 Pausenführung.
Nach
Wiederanpfiff zeigte Rüsselsheim mehr Biss. Roland Schneefuss allerdings
übertrieb den Einsatz etwas und wurde in der 38. Minute wegen Foulspiels
für zehn Minuten vom Platz gestellt. Doch seine gelbe Karte war der
Startschuss der Rüsselsheimer Sturm- und Drangzeit. Nur eine Minute
später erzielte Oliver Domke den Ausgleich. Nach einem schönen
Alleingang über die linke Seite, spurtete er in den Schusskreis und
schlug den Ball mit der argentinischen Rückhand sensationell ins Netz –
ein Traumtor. Danach ergaben sich mehrere gute Einschussmöglichkeiten
für den RRK.
Zwei "Drei-gegen-Eins-Situationen"
nutzten die Hausherren aber nicht. Auch die letzte Strafecke, mit einer
wunderschönen Kombination ausgeführt, brachte nicht mehr das
entscheidende Tor. Der Schrubber von Oliver Domke über den bereits am
Boden liegenden HTHC-Torwart wurde noch von einem Verteidiger
entschärft. Damit verpasste Rüsselsheim die Endrunde.
RRK-Trainer
Kai Stieglitz: "Das ist sehr schade, wir haben zu viele Spiele
verschenkt. Im Vergleich zum Vorjahr sind wir zwar besser geworden, aber
über die gesamte Saison konnten wir diese Leistung nicht konstant
zeigen." HTHC-Trainerin Michaela Scheibe meinte zum Spiel: "Rüsselsheim
hat uns wahrscheinlich aufgrund der vielen Ausfälle etwas unterschätzt,
so wie wir sie im Hinspiel. Ich bin sehr zufrieden mit dem jungen Team.
Alle haben sehr diszipliniert gespielt."
Tore im
Überblick: 0:1 Jonathan Fröschle (KE, 24.) - 1:1 Oliver Domke (39.)
Strafecken: RRK 4 ( kein Tor) / HTHC 5 (1Tor)
Gelbe
Karten: 38.Minute Roland Schneefuss wegen Foulspiels
"Frankfurter
Allgemeine Sonntagszeitung" am 19.06.2005:
RRK-Herren
gescheitert
Ein Tor fehlt den Rüsselsheimern zum Erreichen der
Hockey-Endrunde. "Von Angst begleitet."
ufr.
-
Der 65. Saisontreffer wollte einfach nicht mehr fallen. Sosehr sich die
Hockeyspieler des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) auch bemühten, das 1:1
auf eigener Anlage gegen den Harvestehuder THC zu verbessern: Der aus
hessischer Sicht unbefriedigende Spielstand hatte auch beim Abpfiff der
abschließenden Bundesligapartie Gültigkeit. Und weil die Rüsselsheimer
wußten, daß sie nur bei einem Sieg auf die Qualifikation für das
Halbfinale um die deutsche Meisterschaft hoffen durften, war die
Enttäuschung allenthalben groß. Zumal bereits ein 2:1-Sieg den Weg in
die Vorschlußrunde bedeutet hätte. "Wir waren insgesamt zu harmlos",
sagte Trainer Kai Stieglitz. Und Abteilungsleiter Martin Müller wollte
erkannt haben, "daß fast jede Aktion bei uns heute von Angst begleitet
war". Tatsächlich wirkte die sonst sehr spielfreudige Heimmannschaft
gegen die Hamburger verkrampft. Mehr als das Ausgleichstor, das Oliver
Domke nach famoser Einzelleistung erzielte (40. Minute), wollte dem RRK
nicht gelingen, obwohl danach noch eine halbe Stunde Zeit blieb.
Die "Main-Spitze" am
20.06.2005:
Zu harmlos und zu ängstlich
Hockeyspieler verpassen Endrunde durch ein 1:1 gegen Harvestehude
kri. RÜSSELSHEIM Bei der abendlichen "Greyhoundfete"
waren irgendwann auch diejenigen wieder guter Stimmung, die wenige
Stunden zuvor ihren Frust auf unterschiedliche Art und Weise zum
Ausdruck gebracht hatten. Einige warfen ihre Schläger weg, manche saßen
mit gesunkenen Köpfen auf dem Rasen und andere zog es rascher als sonst
in Richtung Umkleidekabine. Verständliche Reaktionen, denn obwohl das
abschließende Punktspiel dieser Bundesligarunde nicht verloren wurde,
kam das 1:1 (0:1) gegen den Harvestehuder THC für die Hockeyspieler des
Rüsselsheimer RK doch einer Niederlage gleich. Die Hoffnung, im Freien
nach achtjähriger Abstinenz mal wieder die Endrunde zu erreichen, hätte
eben nur der zehnte Saisonsieg am Leben halten können.
Dass letztlich ein "Törchen" genügt hätte, um
nicht Tabellensechster zu sein, sondern als Rangvierter am nächsten
Samstag in Düsseldorf Titelverteidiger Club an der Alster herausfordern
zu können, war besonders bitter. Zumal der Ruder-Klub mit 63 Treffern in
21 Spielen seine Torgefährlichkeit hinlänglich dokumentiert hatte. "Aber
ausgerechnet heute hat das Salz in der Suppe gefehlt. Wir haben keine
Tore gemacht, obwohl die Chancen locker hätten langen müssen. Wir waren
einfach zu harmlos, haben in der ersten Halbzeit zu lahm und insgesamt
viel zu oft durch die Mitte gespielt", sagte Trainer Kai Stieglitz. Und
der ob des mäßigen Spiels nicht minder enttäuschte Abteilungsleiter
Martin Müller befand, "dass wir total nervös waren und fast jede Aktion
von Angst begleitet war". Müller betonte aber auch, "dass ich vor der
Saison gesagt habe, dass die Mannschaft unter die ersten Sechs gehört,
aber ob es für die ersten vier Plätze reicht, eine ganz andere Frage
ist".
Zuschauer beim Spiel RRK gegen
Harvestehude am Sommerdamm
|
Obwohl speziell der schwache Start in die
Rückrunde mit drei Niederlagen hintereinander dem RRK die Arbeit
zweifellos erschwert hatte, war dank der gütigen Mithilfe der Konkurrenz
bis zum finalen Spieltag alles drin. Doch die stark verjüngten
Hamburger, ohne fünf langjährige Stammkräfte, aber dafür mit hungrigen
Talenten angetreten, dachten trotz ihrer am Wochenende zuvor verpassten
Endrundenchance nicht daran, die Gastgeber so ohne weiteres gewähren zu
lassen. Gleichwohl vordergründig auf Torsicherung aus, sahen die Konter
des Tabellensiebten zum Teil richtig gut aus. Und nachdem Oliver Domke
nach einem schönem Zuspiel von Konstantin Rentrop im Schusskreis den
Ball "verdaddelte" (22.), schlug der Gast im Gegenzug zu. Jonathan
Fröschle, schon im Hallen-Halbfinale ein aus RRK-Sicht äußerst
unangenehmer Zeitgenosse, nutzte die zweite Strafecke zum 0:1.
Nach der Pause wurde dann eher augenscheinlich,
dass die Hessen noch ein Ziel hatten. Oliver Markowsky und Roland
Schneefuß scheiterten am gegnerischen Keeper (37.). Als Schneefuß nach
übertriebenem Körpereinsatz auf der Strafbank saß, brandete bald darauf
Jubel unter den gut 150 Zuschauern auf: Oliver Domke hatte einen Sprint
aus der eigenen Hälfte mit einem fulminanten Rückhandschuss zum
Ausgleich gekrönt. Dass es dabei bleiben sollte, hätte bei einer
Restspielzeit von 30 Minuten kaum einer gedacht. Chancen boten sich
noch, aber Markowskys Nachschuss bei der dritten Ecke kratzte besagter
Fröschle von der Linie (61.). Und vier Minuten später brachte der am
Siebenmeterpunkt frei stehende Falk May den Ball nicht unter Kontrolle.
RRK: Nicolas Jacobi; Christian Minar,
Konstantin Rentrop, Frank Trautmann, Mirco Fuchs, Jan Petersen, Oliver
Markowsky, Falk May, Nico Hosang, Oliver Domke, Roland Schneefuß;
Christian Domke, Marcel Nold, Christian Schmolke, Lorenz Klee, Timo
Lehner.
Tore: 0:1 J. Fröschle (24. /E),
1:1 O. Domke
(40.); Zuschauer: 150; Schiedsrichter: Meißner/Ameln
(Köln/Rheydt); Strafecken: 4:5; Zeitstrafe: Schneefuß (39.-47.)
Das "Rüsselsheimer Echo" am
20.06.2005:
Ein einziges Tor fehlt
dem RRK
Hockey: Weil den
nervösen Gastgebern gegen Harvestehude nur ein 1:1 gelingt, fahren sie
nicht zur DM-Endrunde
Als
die Schiedsrichter am Samstagnachmittag um 17.25 Uhr am Sommerdamm die
Partie gegen den Harvestehuder THC abpfiffen, war für die Hockeyspieler
des Rüsselsheimer RK die Bundesliga-Saison 2004/05 beendet. Die
Meisterschafts-Endrunde am kommenden Wochenende wird ohne die
Rüsselsheimer über die Bühne gehen, weil diese gegen die Gäste aus
Hamburg nicht über ein 1:1- (0:1-) Unentschieden hinaus kamen.
Bei allen Hochs und Tiefs hat der RRK zweifellos
eine ordentliche Runde gespielt; der sechste Platz mit 32 Punkten kann
sich sehen lassen. Doch der große Wurf ist der Mannschaft um Starstürmer
Oliver Domke einmal mehr nicht gelungen. Ein einziges Tor hat ihnen am
Samstag gefehlt, denn mit einem 2:1-Sieg hätten sie den dann
punktgleichen Crefelder HTC, der in Berlin mit 0:1 das Nachsehen hatte,
bei identischer Tordifferenz aufgrund der größeren Trefferanzahl vom
vierten Rang verdrängen und damit die Fahrkarten nach Düsseldorf lösen
können.
Auch wenn die Fans auf den Rängen ihr Team mit
wohlwollendem Applaus verabschiedeten, stand den Akteuren die
Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. RRK-Spielern, die sich allesamt an
die eigene Nase fassen mussten. Sie hatten niemand anderen, auf den sie
ihren Ärger abwälzen und dem sie hätten die Schuld in die Schuhe
schieben können. Kollektiv wurden sie mit dem Druck nicht fertig,
wirkten über weite Strecken sehr nervös und vermochten nicht die
Leistung abzurufen, die erforderlich gewesen wäre, um einen
leidenschaftlich verteidigenden Gegner in die Knie zu zwingen.
„Wir wussten genau, dass wir gewinnen müssen. Das
ist uns nicht gelungen, weil das Salz in der Suppe fehlte. In der ersten
Halbzeit haben wir zu lahm gespielt, auch später waren unsere
Angriffsaktionen zu schwach, um die erforderlichen Tore zu erzielen“,
analysierte Trainer Kay Stieglitz sichtlich geknickt. Derweil jubelte
wenige Meter weiter sein Harvestehuder Kollege Peter Krüger ungläubig:
„Wahnsinn, wir haben mit einer jungen und unerfahrenen Truppe in
Rüsselsheim gepunktet, da habe ich nie mit gerechnet“.
Jan Petersen |
Oliver Domke |
RRK-Besprechung: Christian Domke,
Oliver Domke, Mirco Fuchs, Nico Hosang |
Da es für die Hamburger um nichts mehr ging,
verspürten deren Stars wie Michael Green und Kai Hollensteiner keine
große Lust, zum Kampf um die goldene Ananas die weite Reise von der
Alster an den Main auf sich zu nehmen. Der Trainer ließ sie deshalb zu
Hause und präsentierte stattdessen in der Opelstadt ein junges Team der
Namenlosen, das sich bei brütender Hitze 70 Minuten lang förmlich
zerriss. Und zur Pause sogar mit 1:0 die Nase vorne hatte, weil Jonathan
Fröschle in der 24. Minute nach der zweiten Strafecke mit einem
Flachschuss getroffen hatte.
Gelungene Rüsselsheimer Aktionen waren bis dahin
kaum zu verzeichnen. Optisch überlegen, fanden die Platzherren kein
Mittel, um die phasenweise mit allen Mannen im eigenen Schusskreis
verteidigende Abwehr der Gäste auszuspielen. Waren zwingende Aktionen
des Ruderklubs im ersten Abschnitt kaum zu verzeichnen, so änderte sich
dies unmittelbar nach Wiederbeginn. Jetzt hatte man endlich Torchancen,
als Oliver Markowsky in der 37. Minute an Torwart Thomas Wagner
scheiterte und nur eine Minute später Oliver Domke die Kugel knapp übers
Tor drosch.
Der Ausgleich ließ auch prompt nicht lange auf
sich warten, fiel ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die Gastgeber
wegen einer Zeitstrafe für Roland Schneefuß einen Mann weniger auf dem
Feld hatten. Dieses 1:1 in der 40. Minute war das Resultat eines Solos
von Oliver Domke, der mit der Kugel am Schläger über das halbe Feld
spurtete, in den Schusskreis eindrang und sofort abzog. Eine
Weltklasseaktion des früheren Nationalspielers, dem aber ansonsten an
diesem Tag nicht viel gelingen wollte.
Der Druck des RRK ließ in der Folge wieder nach.
Harvestehude sorgte mit seinen Kontern stets für Gefahr, zumal die
Deckung der Gastgeber nicht immer voll auf der Höhe schien und einige
unnötige Strafecken verursachte. Nur in der 63. Minute stand Rüsselsheim
kurz vor dem entscheidenden Siegtreffer, doch kratzte nach einer Ecke
Jonathan Fröschle den Schuss von Oliver Markowsky gerade noch von der
Linie. Sieben Minuten später war Schluss - und die Männer des RRK um
eine Enttäuschung reicher.
Der vor dem Anpfiff noch siegessichere Hockey-Chef
Martin Müller klatschte Trainer und Spieler ab, konnte aber seinen
Verdruss ebenfalls nicht verbergen. „Unsere Mannschaft war heute zu
nervös und ängstlich, konnte in keiner Phase das umsetzen, was sie sich
vorgenommen hatte“, resümierte der Abteilungsleiter.
Tore: 0:1 (24.) Jonathan Fröschle (Ecke),
1:1 (40.) Oliver Domke. Schiedsrichter: Meißner (Köln) und Ameln
(Rheydt). Eckenverhältnis: 4:5. Zuschauer: 150.
Aufgebot des RRK: Nico Jacobi; Christian
Minar, Frank Trautmann, Falk May, Lorenz Klee, Mirco Fuchs, Marcel Nold,
Oliver Domke, Christian Domke, Nico Hosang, Konstantin Rentrop, Jan
Petersen, Timo Lehner, Christian Schmolke, Roland Schneefuß, Oliver
Markowsky.
"Frankfurter Rundschau" am 20.06.2005:
RRK
verpasst Finalturnier
Sechster in der Endabrechnung
ase · Als
alles vorbei war, hat Kai Stieglitz die Einsamkeit gesucht. Etwas
abseits stand der Trainer des Rüsselsheimer RK da, rang wortlos nach
Fassung, und in seinem
Gesicht spiegelte sich sein Innerstes wider. Jene
grenzenlose Enttäuschung über das Scheitern seines Teams, das mit dem
1:1 (0:1) gegen den Harvestehuder THC am letzten Spieltag der
Hockey-Bundesliga den Einzug in die Endrunde der deutschen Meisterschaft
verpasst hatte. Ein Sieg hätte es schon sein müssen für den RRK, der
sich dann aufgrund des besseren Torverhältnisses für das Halbfinale in
Düsseldorf qualifiziert hätte. Doch eben dieser Siegtreffer wollte nicht
fallen gegen das defensiv eingestellte Hamburger Team, das ohne
zahlreiche Stammspieler angetreten war.
"Wir haben in der ersten Halbzeit zu lahm
gespielt, und in der zweiten waren unsere Angriffssituationen zu
harmlos", sagte Stieglitz. Eine Hälfte lang habe sein Team gebraucht, um
sich auf die defensive Spielweise des Gegners einzustellen, der nach
einem Tor von Jonathan Fröschle (24./Strafecke) in Führung ging. Die
Aufholjagd des RRK nach dem Ausgleich von Oliver Domke (39.) blieb
freilich Stückwerk, weil die Chancen nicht verwertet wurden. "Uns hat
das Salz in der Suppe gefehlt, eben die Tore", so Stieglitz. Dass den
Rüsselsheimern bei dem Alles-oder-Nichts-Spiel die Nerven im Weg
gestanden hatten, vermutete RRK-Abteilungsleiter Martin Müller. "Jede
Aktion war von der Angst begleitet, Fehler zu machen. Die Mannschaft hat
sich so stark unter Druck gesetzt, dass sie handlungsunfähig geworden
ist."
Trotz der knapp verpassten Endstation Sehnsucht
und Platz sechs in der Endabrechnung, zwei Punkte entfernt vom ersten
Play-off-Platz, mochte Müller nicht von einer verkorksten Saison
sprechen. "Die Bilanz fällt nicht so negativ aus. Ich habe immer
gesagt, die Mannschaft gehört unter die ersten Sechs und ob sie es unter
die ersten Vier schafft, kommt eben darauf an, wie die Saison läuft."
Berlin rettet sich, Mülheim und Dürkheim steigen ab
Gladbach, Stuttgart und Krefeld folgen Alster in die
Endrunde
Kurios wie der gesamte Saisonverlauf endete auch der letzte Spieltag in
der Herren-Bundesliga. Aufsteiger Berliner HC rettete sich durch einen
1:0-Sieg über den Crefelder HTC noch auf Rang zehn. Schützenhilfe
erhielt der BHC durch den UHC aus Hamburg, der Uhlenhorst Mülheim mit
4:2 bezwang. Mülheim begleitet damit Dürkheim in die Zweitklassigkeit.
Im
Kampf um die Endrunden-Tickets durfte Krefeld trotz der Niederlage
jubeln. Da der UHC nicht noch mit zwei Treffern mehr gegen Mülheim
gewann und auch der Rüsselsheimer RK gegen eine HTHC-Jugendauswahl -
ohne Green und Hollensteiner im Schnitt 19,6 Jahre alt - nur zu einem
1:1 kam, wurde der CHTC Vierter und trifft im Halbfinale der deutschen
Endrunde am 25./26. Juni nun auf den Club an der Alster. Die Hamburger
standen ja schon früh als "Liga-Meister" fest und unterstrichen ihre
Ausnahmestellung am Samstag durch ein 9:3 in Dürkheim (Max Landshut mit
drei Treffern zum Bundesliga-Torschützenkönig).
Freude auch bei Stuttgart und Gladbach. Die trennten sich am letzten
Spieltag 1:1 - und dürfen nun im zweiten Halbfinale in Düsseldorf gleich
noch einmal gegeneinander antreten! In der letzten Begegnung der Saison
kam der Münchner SC zu einem 2:1-Erfolg über Neuss und rutschte noch auf
Platz sieben vor die Neusser.
Torschützenliste der RRK-Herren Feld 2004/05 |
Abschlusstabelle
Herren-Feldhockey-Bundesliga 2004/05 |
Platz |
Schütze |
Tore |
1. |
Nico Hosang |
13 |
2. |
Oliver Domke |
10 |
3. |
Roland Schneefuß |
8 |
3. |
Oliver Markowsky |
8 |
5. |
Jan Petersen |
5 |
6. |
Falk May |
4 |
6. |
Christian Minar |
4 |
8. |
Christian Domke |
3 |
9. |
Christian Kösling |
2 |
9. |
Konstatin Rentrop |
2 |
11. |
Jonas Hof |
1 |
11. |
Marcel Nold |
1 |
11. |
Mirco Fuchs |
1 |
11. |
Timo Lehner |
1 |
11. |
Frank Trautmann |
1 |
|
Platz |
Mannschaft |
Spiele |
Tore |
Punkte |
1 |
Club an
der Alster |
22 |
76:55 |
42 |
2 |
Gladbacher HTC |
22 |
55:53 |
35 |
3 |
Stuttgarter Kickers |
22 |
53:44 |
34 |
4 |
Crefelder HTC |
22 |
60:53 |
34 |
5 |
Uhlenhorster HC |
22 |
70:64 |
34 |
6 |
Rüsselsheimer RK |
22 |
64:58 |
32 |
7 |
Harvestehuder THC |
22 |
45:44 |
31 |
8 |
Münchner SC |
22 |
41:48 |
28 |
9 |
Schwarz-Weiß Neuss |
22 |
46:54 |
27 |
10 |
Berliner
HC |
22 |
49:60 |
25 |
11 |
Uhlenhorst Mülheim |
22 |
53:56 |
24 |
12 |
Dürkheimer HC |
22 |
47:70 |
20 |
|
Endrunde
um die 63. deutsche Feldhockeymeisterschaft der Herren (26./27. Juni 2005
in Düsseldorf)
Titelverteidiger bei dieser
Endrunde um die 63. Feldhockeymeisterschaft der Herren ist der Club an
der Alster aus Hamburg, der 2004 das Endspiel gegen den Lokalrivalen
Uhlenhorster HC mit 6:5 gewann. Die Teilnehmer an der diesjährigen
Endrunde stehen nach dem letzten Bundesligaspieltag am 18. Juni
fest. Es qualifizierten sich die ersten vier Teams der
Abschlusstabelle in der Hockey-Bundesliga. In der Endrunde trifft dann
der Tabellenerste Club an der Alster im Halbfinale auf den Tabellenvierten
Crefelder HTC. Das zweite
Semifinale bestreiten der Tabellenzweite Gladbacher HTC und der Tabellendritte
Stuttgarter Kickers
gegeneinander. Am Sonntag gibt es dann nur noch das Finale zwischen den
beiden Siegern der Halbfinalpartien. Der neue deutsche Meister
qualifiziert sich für den Europapokal der Landesmeister, der als Turnier
über Pfingsten 2006 ausgetragen wird. Der Vizemeister nimmt am
Europapokal der Pokalsieger teil, der über die Ostertage 2006
ausgespielt wird.
Stuttgart wird 63. Deutscher Feldhockeymeister
Bei
der Endrunde um die 63. Deutsche Feldhockeymeisterschaft in Düsseldorf
hat der HTC Stuttgarter Kickers für die Sensation gesorgt. Vor drei
Wochen noch auf Platz sieben der Tabelle, sicherten sich die Schwaben am
letzten Spieltag die Halbfinalteilnahme und besiegten dort den
Gladbacher HTC mit 4:0 (1:0). Am Sonntag konnten die Kickers dann auch
noch den Titelverteidiger Club an der Alster entthronen, der in seinem
Halbfinale mit 3:2 (2:1) über den Crefelder HTC die Oberhand behalten
hatte.
Die
Stuttgarter lagen im Endspiel schon 0:2 hinten, bevor Matthias Wengert
und Thomas Burkert kurz vor und kurz nach der Pause ausglichen. Nach
torloser Verlängerung fiel die Entscheidung im Siebenmeterschießen. Dort
hatte Alster die schwächeren Nerven. Bei den Kickers verschoss nur
Sascha Reinelt, während Alster gleich drei Siebenmeter nicht verwerten
konnte. Der frühere RRKler und heutige Stuttgarter Björn Emmerling wurde
anschließend zum besten Spieler der Endrunde gewählt, Stuttgarts Keeper
Tim Jessulat zum besten Torhüter. Als bester Nachwuchsspieler wurde
Oskar Deecke vom Club an der Alster ausgezeichnet.
|
Die RRK-Herren in der
Feldsaison 2005 (hinten:
Trainer Kai Stieglitz, Oliver Markowsky; davor: Betreuer Edgar
Wohlfahrt,
Physio Diana Czerwonka; davor:
Mirco Fuchs,
Nico Hosang, Oliver Domke;
davor:
Marcel Nold, Nico Jacobi, Timo Lehner; davor: Frank Trautmann, Jan
Petersen, Lorenz Klee; davor: Falk May, Christian Schmolke,
Christian Minar. Weiter mit dabei: Roland Schneefuß, Konstantin
Rentrop, Christian Domke) |
|