Pressestimmen zum Start der RRK-Herren in der Hallenhockey-Bundesliga
2003/04 |
Die "Main-Spitze" schreibt
am 21. November 2003:
"Wir können jeden schlagen"
Rüsselsheimer Hockeyspieler wollen bei der
Titelvergabe mitreden
adu.
RÜSSELSHEIM - Hockey-Spielerinnen und -Spieler sind es gewohnt, quasi
unter Dauerbelastung zu stehen. Eine Feld- sowie eine Hallenrunde
komplett in einem Jahr durchzuziehen und dies mit den zahlreichen
internationalen Terminen unter einen Hut zu bekommen, das gelingt nicht
vielen.
Beim Blick auf die Bundesliga-Indoorsaison indes, die heute (20 Uhr)
unter anderem vom Rüsselsheimer RK (in Frankenthal) eröffnet wird,
drängt sich zumindest beim starken Geschlecht der Eindruck auf, als habe
der Verband austesten wollen, ob den Aktiven nicht noch ein wenig mehr
zugemutet werden kann.
Erstmals seit der Umstrukturierung der Eliteliga von zwei auf vier
Gruppen, die auch dem Wunsch entsprang, den Wettkampfstress abzubauen,
ist das gesamte Punktspielprogramm auf fünf hintereinander folgenden
Wochenenden verteilt worden. Fachleuten ist sofort klar, was das
bedeutet: Die 24 Mannschaften in den Staffeln Süd, West, Nord und Ost
müssen bis zum 21. Dezember jeweils doppelt ran. "Absoluter
Schwachsinn", so RRK-Coach Kai Stieglitz, wohl auch deshalb, weil eine
Asienreise der Nationalmannschaft Anfang Januar dazu führt, dass erst
fünf Wochen später das Play-off-Viertelfinale und am 31. Januar und 1.
Februar die DM-Endrunde im Limburg steigt.
Trotz seiner unmissverständlichen Meinung zu dieser Termingestaltung des
DHB, die freilich unter der Voraussetzung vorgenommen wurde, dass sich
das Nationalteam bei der EM nicht direkt für Olympia qualifizieren
könnte, hat Stieglitz in seiner fünften Hallensaison einiges vor: "Wir
wollen um den Wimpel mitspielen. Die Vorbereitung hat auch gezeigt, dass
wir jeden schlagen können und wollen. Aber nur, wenn wir unsere Leistung
jedes Mal optimal abrufen", so der 35 Jahre alte Coach. Zwei Siege
seines sehr jungen Team bei den Turnieren in Rüsselsheim und Stuttgart
sowie ein gut eingespieltes Team um die Hallen-Weltmeister Christian und
"Heißsporn" Oliver Domke lassen Stieglitz´ Hoffnungen nicht zu hoch
gegriffen erscheinen.
Einige Fragezeichen indes sind nicht von der Hand zu weisen. Da wäre zum
Einen die Startphase mit den zwei gefürchteten Gastspielen in der Pfalz
und dem ersten Heimspiel gegen Titelverteidiger Münchner SC, der sich
noch durch Turin-Heimkehrer Björn Michel verstärkt hat. Dazu ist die
Südgruppe traditionell am ausgeglichensten und stärksten besetzt, was
die zahlreichen Meistertitel in den zurückliegenden Jahren belegen.
Aufsteiger Limburger HC hat zudem kräftig aufgerüstet, lässt einen
tschechischen Nationalstürmer einfliegen und hat drei frühere deutsche
Auswahlspieler reaktiviert. Und es bleibt abzuwarten, wie schwer der
Ausfall des langjährigen Nationaltorhüters Christopher Reitz beim RRK
wiegt, der als Arzt aktuell zu stark eingebunden ist, und ob der bereits
im Freien mehrfach erprobte Nachwuchsmann Andreas Späck auch in der
Halle ein gleichwertiger Vertreter sein kann. Dass Abwehrrecke Frank
Trautmann beim HC Fechenheim überwintert, wo sein Vater als Trainer
arbeitet, ist schade, aber wohl verkraftbar.
Kniffliger Auftakt
Dass es heute Abend in der Sporthalle
am Kanal, in der die TG Frankenthal ihre Heimspiele austrägt, und am
Sonntag (14 Uhr) beim viermaligen Meister Dürkheimer HC erstmals für die
Rüsselsheimer ernst wird, ist zweifellos nicht optimal. Stieglitz
findet´s nicht so schlimm: "Wir müssen eh zehn mal hintereinander
Vollgas geben. Und so können wir uns gleich mit zwei heimstarken
Hallenhockey-Hochburgen messen - ist doch klasse." Dass diese beiden
Teams aber nicht nur für ihre Heim- und Hallenstärke berühmt, sondern ob
ihres bisweilen extrem fanatischen Publikums gefürchtet sind, macht die
Schwere der Aufgabe deutlich.
Dennoch - wer oben mitspielen will, kann es sich eigentlich nicht
erlauben, nach zwei Spielen ohne Punktgewinn dazustehen. Der Raumdeckung
der kampfstarken, aber spielerisch beschränkten TG wusste der RRK
zuletzt jedenfalls zunehmend besser zu begegnen. Und da der
Meisterschaftszweite aus Bad Dürkheim neben Abwehrrecke Peter Schumacher
(Laufbahnende) auch auf den wuchtigen Stürmer Thorsten Böckler
(verletzt) und angeblich sogar auf Christian Mayerhöfer - für Stieglitz
der beste Hallenspieler der vergangenen zehn Jahre - verzichten muss,
darf der Ruder-Klub darauf hoffen, akzeptabel aus den Startlöchern zu
kommen.
RRK-Kader, Tor: Andreas Späck (20), Adriaan Kühn
(18); Abwehr: Christian Minar (23), Christian Domke (25), Alexander von
Scheven (23), Mirco Fuchs (19), Lorenz Klee (20), Max Ankner (19);
Mitte/Sturm: Falk May (20), Jan Petersen (20), Oliver Domke (27), Oliver
Markowsky (20), Nico Hosang (25), Sven Wohlfahrt (20), Roland Schneefuß
(25), Thomas Jost (20). |
Die "FAZ" schreibt
am 21. November 2003:
Auftakt der
Hallenhockey-Bundesliga
Zuversicht in
Rüsselsheim und Limburg
ufr. RÜSSELSHEIM. Wieder mit zwei Mannschaften aus
Hessen, die sich obendrein nicht mit einer Mitläuferrolle bescheiden
wollen, startet die Hallenhockey-Bundesliga an diesem Wochenende in ihre
vierte Saison nach der Umstrukturierung von zwei auf vier Staffeln.
Neben dem dreimaligen deutschen Meister Rüsselsheimer Ruder-Klub (RRK),
für den seit der Spielklassenreform eine Teilnahme am
Play-off-Vier-telfinale 2002 zu Buche steht, hofft auch Aufsteiger
Limburger HC, in der traditionell ausgeglichenen und stark besetzten
Südgruppe eine Rolle spielen zu können.
Selbst der Umstand, daß Vorjahresaufsteiger Stuttgarter Kickers mit
hohen Zielen an die erste Klasse herangegangen war und trotz zweier
A-Nationalspieler mit WM-Meriten wieder hat absteigen müssen, scheint
die Limburger nicht zu verunsichern. Die Bewerbung um die Ausrichtung
der 43. deutschen Meisterschaft am 31. Januar und 1. Februar mag zwar
nach zwei Jahren Zweitklassigkeit vorrangig als Entschädigung für die
Hockeyfans in Limburg gedacht gewesen sein, doch kann als gesichert
gelten, daß der 35 Jahre alte Trainer Chris Faust und seine Spieler
alles versuchen werden, um bei der Endrunde in der Heinz-Wolf-Halle
selbst dabei zu sein. Und das mehr oder weniger offen gezeigte
Selbstbewußtsein ist alles andere als unbegründet. Einmal, weil das
Personal verstärkt worden ist. Lukas Lahoda ist 21 Jahre alt, kommt von
Slavia Prag und hat bei der ersten Hallen-WM im Februar In Leipzig zwölf
Tore für Tschechien erzielt. Chris Gerber, zwischen 1990 und 1995 47mal
für Deutschland am Ball, konnte mit 33 Jahren ebenso zu einem Comeback
überredet werden wie der frühere Nationaltorwart Michael Knauth und
offenbar auch Alexander Schütt, der langjährige Torjäger des viermaligen
deutschen Hallenmeisters Dürkheimer HC. Dazu haben die Limburger dank
günstiger Fügungen bereits im September mit dem Hallentraining beginnen
können, während in der ersten Liga die Feldsaison bis Ende Oktober
währte. Allerdings warten zum Auftakt mit Rot-Weiß München und Münchner
SC die Titelträger der Jahre 2001 und 2003 auf den LHC.
Ebenfalls zweimal auswärts geht es für den Rüsselsheimer RK los. An
diesem Freitag muß der RRK zur TG Frankenthai, am Sonntag zum
Meisterschaftszweiten Dürkheimer HC, beides heimstarke Mannschaften.
„Wir wollen um den Wimpel mitspielen. Die Vorbereitung hat gezeigt, daß
wir jeden schlagen können und wollen", sagt Kai Stieglitz, der mit
seinen Spielern zwei Vorbereitungsturniere gewonnen hat. Der 35 Jahre
alte Trainer kann auf ein eingespieltes Team bauen, das mit Oliver und
Christian Domke über ein Brüderpaar verrügt, das in der
Nationalmannschaft großen Anteil am Gewinn des ersten Weltmeistertitels
hatte. Abzuwarten bleibt, wie schwer der Ausfall des langjährigen
Nationaltorhüters Christopher Reitz wiegt, der als Arzt aktuell zu stark
eingebunden ist, und ob der bereits im Freien mehrmals erprobte
Nachwuchsmann Andreas Späck auch in der Halle ein gleichwertiger
Vertreter sein kann. |
Das "Rüsselsheimer
Echo" schreibt
am 21. November 2003:
Keine
Zeit zum Verschnaufen
Hockey: Männer des
Rüsselsheimer RK starten heute in Frankenthal in Hallen-Bundesliga – Nur
Doppel-Spieltage
Vor vier Wochen ging es noch um Punkte auf dem Feld. Zeit zum
Verschnaufen war den Hockeyspielern des Rüsselsheimer RK jedoch nicht
vergönnt. Zwei Tage nach dem 1:0-Erfolg gegen Neuss begann beim
Bundesligisten die Vorbereitung auf die Hallen-Saison, die heute mit
einem Auswärtsspiel bei der TG Frankenthal beginnt. Am Sonntag ist der
RRK dann beim Dürkheimer HC zu Gast. Die Rundenspiele sollen noch vor
Weihnachten abgeschlossen sein, auf dem Plan stehen ausschließlich
Doppel-Wochenenden.
„Das ist eigentlich eine Katastrophe, eine absolute Überlastung. Direkt
vom Feld in die Halle, und dann nur Doppel-Wochenende, da fehlt die Zeit
für Regeneration. Aber es sind ja für alle die gleichen
Voraussetzungen“, ärgert sich Rüsselsheims Trainer Kai Stieglitz über
die Spielplangestaltung. Ansonsten geht er die Runde recht
zuversichtlich an. Er hofft, dass sich die geringe Fluktuation im Kader
als Vorteil erweist. Im Vergleich zur Konkurrenz hat der RRK kaum Zu-
oder Abgänge zu verzeichnen, das Team ist eingespielt - genau dies
könnte einen entscheidenden Pluspunkt darstellen.
Als Ziel gibt Stieglitz das Erreichen der Play-offs an. Um ins
Viertelfinale vorzudringen, müsste der RRK die Runde auf Platz eins oder
zwei abschließen. In seinem ersten Jahr hatte Stieglitz, der
mittlerweile in der fünften Spielzeit die Verantwortung trägt, die
Rüsselsheimer auf Anhieb in die Endrunde geführt und das Finale
erreicht, das der RRK am 30. Januar 2000 in Essen mit 3:4 gegen den
Dürkheimer HC verlor.
Mit einem Platz im Mittelfeld wäre der ehrgeizige Coach kaum zufrieden,
mit dem Einzug in die in Limburg ausgetragene Endrunde dagegen schon.
Einfach wird das nicht. „Die Südgruppe ist nach wie vor die stärkste
Staffel. Hier kann wirklich jeder jeden schlagen.“ Titeltraum oder
Abstiegskampf – wohl nirgends sonst liegen die Extreme so nah beisammen
wie im Süden der Republik, in dem selbst Serien-Meister Dürkheimer HC
vor zwei Spielzeiten arg ins Trudeln geriet. In der Vorbereitung gewann
der RRK die Turniere in Rüsselsheim und Stuttgart, nur in Leverkusen
leistete sich die Mannschaft einen Ausrutscher und belegte Platz sechs.
In Stuttgart besiegten die Rüsselsheimer den Dürkheimer HC, die
Stuttgarter Kickers, den Münchener SC und die Nationalmannschaft
Österreichs. Die einzige Niederlage gab es gegen Rot-Weiß München.
Für das Auftaktspiel am heutigen Freitag rechnet Stieglitz mit einer
ausverkauften Frankenthaler Halle und begeisterungsfähigen Fans, die die
kampfstarken Pfälzer nach vorne treiben. Gegen die defensiv
ausgerichteten Gastgeber mit ihrer Raumdeckung werde es nicht leicht,
sich Torgelegenheiten zu erarbeiten. „Da müssen wir unsere Chancen auch
nutzen“, fordert der Coach. An Feldspielern treten Christian Minar,
Mirco Fuchs, Christian Domke, Alexander von Scheven, Falk May, Jan
Petersen, Oliver Domke, Nico Hosang, Sven Wohlfahrt und Oliver Markowsky
die Fahrt nach Frankenthal an. Das Tor hütet Andreas Späck (Ersatzmann
Adriaan Kühn).
Aus der Pfalz will Stieglitz drei Punkte mitnehmen, um nicht schon in
Dürkheim unter Druck zu stehen. Wichtig sei, den DHC nicht zu sehr ins
Spiel kommen zu lassen – denn wenn die Dürkheimer einen Lauf hätten,
werde es sehr schwierig. |
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