Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Hallenhockey-Europacup in Rüsselsheim
(27. bis 29.02.2004)

Die "Main-Spitze" vom 24.02.2004:

Beim Gewinnen die meiste Routine

Europacup-Seriensieger Rüsselsheimer RK zum fünften Mal in der Gastgeberrolle / Neuerungen

kri. RÜSSELSHEIM Irgendwann in dieser Woche wird Thomas Blivier das besondere Stück aus der Vereinsvitrine entfernen und einer Spezialbehandlung unterziehen. Schließlich soll der Europapokal der Landesmeister trotz intensiver Handhabung seit seiner Feuertaufe 1990 an den drei letzten Februar-Tagen in der Walter-Köbel-Halle einen guten Eindruck machen.  

Dass der langjährige Betreuer der RRK-Hockeydamen diese Arbeit mit großer Routine angehen kann, liegt in der Natur der Sache. Von den bisher ausgespielten 14. Turnieren haben die Rüsselsheimerinnen zwölf gewonnen, davon zuletzt zehn Mal in Folge. Doch auch in der Rolle des Gastgebers ist der Ruder-Klub erfahren wie kein Zweiter: Nach 1992, 1994, 1995 und 1998 spielen acht Teams von Freitag bis Sonntag zum fünften Mal ihren Europacupsieger am Untermain aus. Gleichwohl Abteilungsleiter Martin Müller auf einen bewährten Helferkreis von rund 60 Personen zurückgreifen kann und es abermals keine TV-Zusage gibt, wird nicht alles wie immer sein. Das Bankett für Mannschaften und Offizielle etwa findet am Samstag Abend erstmals im VIP-Bereich der Köbel-Halle statt, dazu hat das "Golden Tulip" das nicht mehr existente "Dorint" als Turnier-Hotel abgelöst und erstmals will der Präsident der Europäischen Hockey-Föderation (EHF), der Spanier Leandro Negre, vorbeischauen.

Dass es auch sportlich Neuerungen, sprich einen anderen Sieger geben wird, darauf deutet nicht viel hin. Titelverteidiger RRK muss zwar in dieser Woche in der Vorbereitung weitgehend auf die Nationalspielerinnen Denise Klecker, Silke Müller und Mandy Haase verzichten, die nach den Misstönen vor der Argentinien-Reise nicht um die Teilnahme am Feldlehrgang in Köln vorbei kamen. Doch angesichts der beim achten DM-Sieg vor gut zwei Wochen gezeigten Qualitäten sollte es - zumal mit dem Heimvorteil im Rücken - abermals gut laufen. Das Turnier beginnt am Freitag um 12 Uhr mit den ersten Gruppenspielen; am Samstag geht es um 9 Uhr weiter, ehe am Abend (17/18.15 Uhr) die Halbfinalspiele folgen. Das 15. Endspiel steigt am Sonntag um 14.30 Uhr.

Teilnehmer, Gruppe A: RRK, HC Park Auderghem (Belgien/Freitag, 15 Uhr), Slough LHC (England/Freitag, 19 Uhr), HC Wiener Neudorf (Samstag, 12 Uhr); Gruppe B: HC Ritm Grodno (Weißrussland), HGC Wassenaar Den Haag (Niederlande), HC Gintra Siauliai (Litauen), Bonagrass Grove (Schottland

Der Titelverteidiger, der Rüsselsheimer RK. Über den im Jahr 2003 schwer erkämpften, aber hoch verdienten 3:1-Finalsieg gegen HC Ritm Grodno freuen sich: Silke Müller, Mandy Haase, Angela Celikkol, Physiotherapeutin Hanne Zöller, Lisa Jacobi, Denise Klecker, Lena Schüder, Lotte Schwärzel, Nina Günther, Nicole Hardt, Irene Balek, Betreuer Thomas Blivier, Sybille Breivogel, Trainer Berti Rauth und Jennifer Lutz.

Die "FAZ" vom 27.02.2004:

Endrunde um den Hallenhockey-Europapokal

Rüsselsheimer RK plant den elften Titel
Schlechteste Vorbereitung aller Zeiten

ufr. RÜSSELSHEIM. Thomas Blivier schwört auf Zahnpasta. Immer dann, wenn der Hallenhockey-Europapokal der Landesmeister aus der Vereinsvitrine des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) entfernt und für ein bevorstehendes Turnier aufpoliert wird, greift der langjährige Betreuer des RRK-Damenteams zu diesem ungewöhnlichen Putzmittel.

In dieser Woche hat sich dieses Ritual zum elften Mal seit 1992 wiederholt, denn die Rüsselsheimerinnen gehen die 15. Auflage dieses 1990 angelaufenen Wettbewerbs zum elften Mal als Titelverteidiger an. Und nach zuletzt zehn Erfolgen hintereinander spricht wenig dafür, daß Thomas Blivier im nächsten Februar nicht zum zwölften Mal seines Amtes als Reinigungsfachkraft walten sollte. Mit dem Gewinn der achten deutschen Meisterschaft vor drei Wochen und dem Heimvorteil im Rücken gibt es an der nahezu uneingeschränkten Favoritenrolle der Rüsselsheimerinnen kein Vorbeireden.

Daß trotz aller eindeutigen Vorzeichen der erklärte „Lieblingspokal" am Sonntag gegen 15.30 in der Walter-Köbel-Halle selbstredend wiederum den RRK-Damen ausgehändigt wird, darauf indes mag sich keiner festlegen. „Natürlich sind wir favorisiert und wollen das Ding auch zum 13. Mal gewinnen. Aber sicher bin ich mir nie", sagt etwa Martin Müller. Noch zurückhaltender als der Abteilungsleiter, der mit etwa 60 Helferinnen und Helfern die annähernd 12.000 Euro teure Veranstaltung mit insgesamt acht Landesmeistern nach 1992,1994,1995 und 1998 zum fünften Mal organisiert, äußert sich Berti Rauth: „Ein Selbstläufer wird das auf keinen Fall. Wir leben vornehmlich von unserer Substanz, und in erster Linie muß uns die Motivation tragen", sagte der langjährige RRK-Coach. Daß der 45 Jahre alte Trainer von der „schlechtesten Europacup-Vorbereitung aller Zeiten" spricht, ist nachvollziehbar: Denise Klecker, Silke Müller und Mandy Haase nahmen bis Mittwoch am Feldlehrgang der Nationalmannschaft in Köln teil und fielen somit für die Übungseinheiten ihres Vereinsteams in der Halle fast komplett aus. „Diesmal habe ich echt fette Probleme", sagt Rauth.

Daß das 14. Turnier für den RRK nicht gleich mit einer schwierigen Aufgabe beginnt, könnte es dem Titelverteidiger leichter machen, den Rhythmus zu finden. An diesem Freitag (15 Uhr) geht es in der Vorrundengruppe A zunächst gegen Aufsteiger HC Park Auderghem aus Belgien. Der dreimalige Türnierzweite Slough LHC dürfte um 19 Uhr eine schwerere Prüfung sein, wobei die Engländerinnen im Vorfeld des olympischen Qualifikationsturniers in Neuseeland ohne ihre A-National-Spielerinnen antreten. Läuft alles wunschgemäß, geht der RRK am Samstag nach dem abschließenden Gruppenspiel gegen HC Wiener Neudorf (12 Uhr) am Abend als Tabellenerster ins Halbfinale (18.15 Uhr). Erste Anwärter auf einen Platz in der Vorschlußrunde sind in der anderen Gruppe der Vorjahreszweite HC Ritm Grodno und die Niederländerinnen vom HGC Wassenaar Den Haag. „Ich denke schon, daß Grodno wieder der stärkste Gegner sein wird", sagt Denise Klecker. Die 32 Jahre alte Rüsselsheimer Spielführerin kann sich noch gut daran erinnern, daß die Mannschaft aus Weißrußland, die quasi identisch mit dem Nationalteam ist, vor einem Jahr in der französischen Stadt Cambrai im Endspiel erst nach hartem Kampf 3:1 besiegt worden war. Eine Neuauflage dieses Finales am Sonntag um 14.30 Uhr wäre demnach keine Überraschung.

Der RRK spielt mit Barbara Vogel, Mandy Haase, Denise Klecker, Silke Müller, Lena Jacobi, Lydia Haase, Irene Balek, Lotte Schwärzel, Nina Günther, Lena Schüder, Sybille Breivogel, Lisa Jacobi, Trainer Berti Rauth, Betreuer Thomas Blivier, Physio Hanne Zöller.

Das Turnier in Zahlen:

Gruppe A Rüsselsheimer RK (GER)  Slough LHC (ENG) HC Wiener Neudorf (AUT) HC Park Auderghem (BEL)
Gruppe B HC Ritm Grodno (BLR) HGC Wassenaar Den Haag (NED) HC Gintra Siauliai (LTU) Bonagrass Grove (SCO)

Spiele 27. Februar 2004:

B Den Haag - Siauliai 3:4
B Grove - Grodno 1:5
A Slough - Wien 4:8
A Auderghem - RRK 0:18
B Den Haag - Grove 5:3
B Siauliai - Grodno 1:4
A Wien - Auderghem 14:1
A Slough - RRK 1:13

Die "Main-Spitze" vom 28.02.2004:

Spaziergang ins Halbfinale

RRK-Hockeydamen mit 31:1 Toren bestens ins Europacupturnier gestartet

kri. RÜSSELSHEIM Ob es daran lag, dass der Präsident der Europäischen Hockey-Föderation (EHF) erstmals höchstpersönlich auf der Tribüne saß und zuschaute? Die Damen des Rüsselsheimer RK haben sich der besonderen Ehre, die ihnen Leandro Negre mit seinem Besuch zuteil werden lässt, am ersten Tag des 15. Europacup-Turniers in der Walter-Köbel-Halle jedenfalls würdig erwiesen.  


Lydia Haase, Lena Jacobi, Lisa Jacobi, Lotte Schwärzel, Barbara Vogel

Irene Balek

Silke Müller

Lisa Jacobi, Lydia Haase
Szenen aus dem Spiel RRK gegen Slough LHC

Speziell im Auftaktspiel kannte der zwölfmalige Pokalgewinner kein Pardon. Der allerdings erschreckend schwache belgische Aufsteiger HC Park Auderghem wurde vom Titelverteidiger mühelos 18:0 abgefertigt, obwohl die Gastgeberinnen längst nicht zur Topform aufliefen. Etwas mehr Widerstand musste am Abend erwartungsgemäß gegen den HC Slough gebrochen werden. Doch da die in der Vergangenheit ob ihrer robusten Spielweise oft unbequemen Engländerinnen ohne ihre vier A-Nationalspielerinnen angereist waren, stand auch der 66. Sieg im 68. EC-Spiel nie in Frage (13:1), Und: auch bei der 14. Teilnahme an diesem Wettbewerb hat der RRK vorzeitig das Halbfinale erreicht, muss den ersten Tabellenplatz in der Gruppe B aber heute (12 Uhr) noch gegen den HC Wiener Neudorf behaupten. Etwas überraschend stehen die Österreicherinnen nach dem ersten Tag ebenfalls mit optimalen sechs Punkten zu Buche.

Ungleich spannender geht es in der Staffel A zu. Hier hat der Vorjahreszweite HC Grodno nach zwei Siegen die besten Karten aufs Weiterkommen, doch auch HC Gintra Siauliai sowie HGC Wassenaar Den Haag mischen noch mit. Nach den Eindrücken der ersten acht Spiele spricht einiges dafür, dass sich die Favoriten RRK sowie Grodno in der Vorschlussrunde durchsetzen und analog zum Vorjahr am Sonntag das Endspiel bestreiten

Spiele 28. Februar 2004:

B Grove - Siauliai 1:6
B Grodno - Den Haag 5:4
A Slough - Auderghem 4:0
A Wien - RRK 1:8

3. Gruppe B - 4. Gruppe A

Den Haag - Auderghem

12:4 
3. Gruppe A - 4. Gruppe B Slough - Grove 3:4
1. Gruppe B - 2. Gruppe A Grodno - Wien 7:3
1. Gruppe A - 2. Gruppe B RRK - Siauliai 10:3

Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 29.02.2004:

Rüsselsheim und Grodno im Hockey-Finale

ufr. rüsselsheim. Die Siegesserie der Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK beim Hallen-Europacup kann wie im Vorjahr nur noch der HC Ritmo Grodno beenden. Daß die Mannschaft aus Weißrußland dem Titelverteidiger den elften Gesamterfolg hintereinander und den insgesamt 13. Turniersieg an diesem Sonntag (14.30 Uhr) ausgerechnet vor eigenem Publikum streitig machen könnte, dafür spricht nicht viel. Zu souverän hatten die Hessinnen am zweiten Turniertag durch einen 8:1-Erfolg über HC Wiener Neudorf den ersten Platz in der Vorrundengruppe A behauptet und sich später in der Vorschlußrunde durch ein 10:3 über den litauischen Meister HC Gintra Siauliai die 14. Teilnahme am Endspiel in Folge gesichert. „Das wird morgen eine ziemlich Rennerei", sagte RRK-Trainer Berti Rauth, wohl wissend, daß der Favorit die physisch starken Weißrussinnen im Finale 2003 nach hartem Kampf 3:1 besiegen konnte.

Spiele 29. Februar 2004:

7. Platz Slough - Auderghem 3:4
5. Platz Den Haag - Grove 5:1
3. Platz Wien - Siauliai 4:3
Finale Grodno - RRK 1:3

Die "Main-Spitze" vom 01.03.2004:

Das i-Tüpfelchen einer famosen Saison

RRK-Hockeydamen haben keine Scheu, den Hallen-Europapokal zum 13. Mal zu gewinnen

kri. RÜSSELSHEIM Die 13 gilt gemeinhin als Zahl, die nichts Gutes verheißt. Die Hockeydamen des Rüsselsheimer RK haben dazu eine ganz andere Meinung. Der Titelverteidiger und Gastgeber des 15. Europapokal-Turniers dachte jedenfalls gestern partout nicht daran, sich den 13. Triumph in der Walter-Köbel-Halle streitig machen zu lassen.  

Es war ziemlich genau 15.20 Uhr, als zum elften Mal hintereinander vollbracht war, wovon andere Vereine nur träumen können. Zwölf überglückliche Spielerinnen lagen sich in den Armen, wälzten sich auf dem Boden und genossen das krönende i-Tüpfelchen einer famosen, weil unbesiegt bestrittenen Hallenrunde aus vollen Zügen. Drei Wochen nach dem achten Gewinn der Deutschen Meisterschaft war dem RRK auch auf internationaler Ebene niemand gewachsen. Am dichtesten dran von den sieben konkurrierenden Landesmeistern war analog zum Vorjahr der HC RTM Grodno, doch am verdienten 3:1 (2:1)-Endspielsieg der Hessinnen gab es kein Vorbeireden.

Und wer gedacht hätte, nach all den vielen Erfolgen - mit dem aktuellen Sieg stehen nun 29. bedeutsame Titelgewinne seit 1991 zu Buche - wäre zumindest der 45 Jahre alte Trainer an derlei Momente gewöhnt, sah sich vor und während der Siegerehrung eines Besseren belehrt. Zunächst zeigte Berti Rauth - mutmaßlich durch seine in Vorfreude auf die kommenden Ereignisse tänzelnden Spielerinnen animiert - zweimal den "eingesprungenen Berti", um sich dann in Jubelpose und strahlender Miene auf dem Siegerpodest der stehend applaudierenden Menge zu präsentieren. "Es wäre schlimm gewesen, wenn unsere Serie ausgerechnet hier gerissen wäre", sagte der überglückliche Coach.


HC Ritm Grodno verkürzt zum 1:2

RRK erhöht zum 3:1
Szenen zum Endspiel RRK gegen HC Ritm Grodno (3:1) und zur Siegerehrung

Bis der von Betreuer Thomas Blivier alljährlich liebevoll mit Zahnpasta geputzte Europapokal aus der Hand des EHF-Präsidenten Leandro Negre überreicht war und in die Luft gestemmt werden konnte, hatten die Rüsselsheimerinnen erwartungsgemäß ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. "Grodno hat verdient das Endspiel erreicht und ist nach uns hier klar das stärkste Team", hatte Rauth vor dem ausschließlich mit Nationalspielerinnen bestückten und sehr laufstarken Gegner aus Weißrussland gewarnt. Entsprechend konzentriert ging sein Team an die Aufgabe heran, machte Druck und bemühte sich intensiv darum, den Gästen wenig Möglichkeiten zum Kontern zu geben. Nach zwei Minuten lupfte Nina Günther den Ball noch über das Tor, doch zwei Minuten später krönte Silke Müller ihre tolle Turnierleistung mit dem wichtigen 1:0 (4.). Nach Pfostenschüssen auf beiden Seiten wuchtete Denise Klecker die vierte Strafecke zwar zum 2:0 ins Netz (16.), doch zu diesem Zeitpunkt hatte sich längst ein offener Schlagabtausch entwickelt. Dass die starke Volha Shyntar kurz vor der Pause per Strafecke auf 1:2 verkürzte, war keinesfalls unverdient.

Auch im zweiten Abschnitt blieben die zweikampfstarken und robusten Ost-Europäerinnen ein äußerst unangenehmer Widerpart. Kleckers 3:1 (22.), wiederum per Eckenableger, war zwar der Ausdruck einer guten RRK-Phase, doch das wohl entscheidende 4:1 wollte sich wie vor gut zwölf Monaten nicht einstellen. Als Irene Balek einen Siebenmeter links am Tor vorbeischoss (32.), begann die Zeit des Zitterns und der immer energischeren Rufe von Berti Rauth. Individuelle Patzer verhalfen Grodno noch zu zwei kurzen Ecken, doch zeigte sich hier - obwohl im gesamten Turnierverlauf kaum geprüft - Torhüterin Barbara Vogel auf dem Posten. Und so hatten letztlich alle ihren Anteil daran, dass die RRK-Erfolgsgeschichte im nächsten Jahr um das 14. Kapitel fortgeschrieben werden kann.

Tore: 1:0 Müller (4), 2:0 Klecker (16./E), 2:1 Shyntar (20./E), 3:1 Klecker (22./E); Zuschauer: 1000; Schiedsrichterinnen: Spitaleri/Harvey (Italien/England); Ecken: 6/2:6/1.

RRK: Barbara Vogel; Denise Klecker (5 Turniertore), Irene Balek (8), Sybille Breivogel, Lena Jacobi (1), Lena Schüder (1), Mandy Haase (4), Lotte Schwärzel (4), Nina Günther (5), Silke Müller (10), Lydia Haase (7), Lisa Jacobi (7).

Endklassement:

1. Rüsselsheimer RK (GER) 5. HGC Wassenaar Den Haag (NED)
2. HC Ritm Grodno (BLR) 6. Bonagrass Grove (SCO)
3. HC Wiener Neudorf (AUT) 7. HC Park Auderghem (BEL)
4. HC Gintra Siauliai (LTU) 8. Slough LHC (ENG)

Die "FAZ" vom 01.03.2004:

3:1 gegen Grodno im vierzehnten Finale

Hallenhockey-Europapokal ist, wenn der RRK gewinnt

RÜSSELSHEIM. Tatsächlich, sie freuen sich immer noch, als sei es das erste Mal. Dabei ist doch keine Siegerliste übersichtlicher als die des Hallenhockey-Europapokals der Landesmeisterinnen. Egal, wer immer auch mitspielt, am Ende gewinnt nämlich stets der Rüsselsheimer Ruder-Klub. Zumindest seit 1993, als die Hessinnen in Berlin das letzte Mal ein Endspiel um die europäische Hallen-Krone verloren. Seitdem heißt der Sieger immer Rüsselsheim, und seit der europäische Verband nur noch die Landesmeister und nicht mehr auch den Titelverteidiger automatisch mitspielen läßt, ist zumindest die internationale Aufgabe für den RRK einfacher geworden. Um seine europäische Siegesserie fortsetzen zu können, muß der Abonnementsieger mittlerweile eben auch die deutsche Endrunde gewinnen. Auch dies erledigt der RRK seit drei Jahren mit großer Präzision - seit sie national siegen müssen, um international weiter erfolgreich zu sein, heißt auch der deutsche Hallenmeister immer Rüsselsheim. Und so müssen die Hessinnen auch im kommenden Jahr zumindest im Europapokal keine besondere Konkurrenz fürchten, denn nach wie vor gilt ein ungeschriebenes Gesetz: Es ist viel schwieriger, deutscher Hallen-Meister zu werden, als diesen Europapokal zu gewinnen.

Den haben sich die Rüsselsheimerinnen mittlerweile schon so oft abgeholt, daß sie die Trophäe durchaus zu Recht wohl „unseren Pokal" nennen dürfen. 14mal nahm der Verein an diesem Wettbewerb teil und mußte nur einmal nach dem Ausrutscher in Berlin die Heimreise ohne das gewohnte Gepäckstück antreten. Eine Spielerin war sogar fast immer dabei - Nationalspielerin Denise Klecker fehlte nur beim ersten Rüsselsheimer Auftritt, als Trainer Berti Rauth der damaligen Jugendspielerin noch eine erfahrene Kollegin vorzog. „Das nehme ich ihm heute noch übel", sagt „Frau Europacup", die mit zwei Eckentreffern beim 3:1-Finalsieg über den weißrussischen Vertreter HC Grodno entscheidend dazu beitrug, die Trophäe zum zehnten Mal in Folge zu verteidigen.

Die siegreiche RRK-Damenmannschaft (hinten: Physio Hanne Zöller, Betreuer Thomas Blivier, Lena Schüder, Nina Günther, Lisa Jacobi, Barbara Vogel, Trainer Berti Rauth; vorn: Lotte Schwärzel, Sybille Breivogel, Lena Jacobi, Mandy Haase, Irene Balek, Lydia Haase, Denise Klecker, Silke Müller) Beste Spielerin des Europacup-Turniers: Silke Müller vom RRK

Auch wenn aufgrund der deutschen Überlegenheit im Hallenhockey zumindest im kommenden Jahr das Ende der Rüsselsheimer Siegesserie nicht zu erwarten ist, scheint Rauth trotzdem jedesmal erleichtert, wenn seine Damen den kurzfristig ausgeliehenen Pokal wieder in den Händen halten. „Irgendwann wird es vorbei sein, aber ausgerechnet in eigener Halle muß das ja nicht sein", sagte der Rüsselsheimer Trainer, der selber einen bemerkenswerten Rekord der Beständigkeit hält. Er ist für alle Rüsselsheimer Erfolge im Damenhockey als Trainer verantwortlich, und auch wenn der mittlerweile 45 Jahre alt gewordene ehemalige Bundesligaspieler darüber im Laufe der Zeit etwas grau an den Schläfen geworden ist, lodert immer noch das gleiche Feuer in ihm. „Ich will keine anderen Mädels mit unserem Pokal in unserer Halle tanzen sehen", hatte er seinen Damen mit auf dem Weg gegeben, und wie üblich hielten sie sich an seine Anweisung.

„Es war so schwierig wie lange nicht mehr", sagte Rauth, womit er allerdings nur das Finale gegen den mit der weißrussischen Nationalmannschaft identischen HC Grodno meinte. Einem Spaziergang gleich war der Weg des Titelverteidigers bis in dieses Endspiel gewesen, mit hohen Siegen garniert, die Zweifel an der sportlichen Bedeutung des Europapokals durchaus berechtigt erscheinen lassen. Vor allem die Olympischen Spiele in Athen ließen die Qualität in diesem Jahr so weit wie lange nicht mehr sinken. Weil demnächst das Qualifikationsturnier in Neuseeland auf dem Programm steht, mußten einige Vereine notgedrungen auf ihre Nationalspielerinnen verzichten. Die bereiten sich schon auf dem Feld vor, wohl auch, weil sie angesichts der Rüsselsheimer Vormachtstellung selbst in Bestbesetzung mit ihrem Verein wohl kaum siegreich sein können. Welche Folgen das haben kann, mußte vor allem der HC Slough erfahren. Die Engländerinnen hatten dem RRK in der Vergangenheit schon häufiger auch in der Halle das Siegen schwergemacht, aber ohne ihre fünf Auswahlspielerinnen fand sich der englische Vertreter als Absteiger in die B-Gruppe wieder.

Als einziger ernsthafter Gegner war für den RRK so der HC Grodno übriggeblieben, der den Hessinnen schon im vergangenen Jahr im Finale einiges abgefordert hatte. Heraus kam das gleiche Spiel wie im Vorjahr und am Ende schließlich sogar das identische Ergebnis. Doch trotz des knappen 3:1-Erfolges, letztlich durch die beiden Eckentreffer von Denise Klecker sicher gestellt, ist der Respekt der Gegnerinnen vor dem Dauersieger ohnehin viel zu groß, um den RRK zu, gefährden. „Es ist so schön wie beim ersten Mal", fand Denise Klecker. Immerhin konnte sie einige zu diesem Thema befragen. Für Torhüterin Barbara Vogel hat sich dabei der Wechsel aus Köln besonders gelohnt. Innerhalb von ein paar Wochen wurde sie erstmals deutsche Meisterin, Europameisterin mit der Nationalmannschaft und nun Europapokalsiegerin. Der Beginn einer typischen Rüsselsheimer Karriere.       PETER PENDERS

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