Hallen-Bundesligarunde und
Deutsche
Hallenhockey-Meisterschaft 2003 der Damen
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Bundesligarunde
2002/2003 |
"FAZ" vom 24.02.2003:
RRK
punktbeste aller Bundesligamannschaften
Keine Angst vor dem Viertelfinale
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ufr. RÜSSELSHEIM. Es hat Zeiten gegeben, da waren sich die besten hessischen
Mannschaften im Damenhockey untereinander nicht sonderlich wohl gesonnen und
vorrangig von dem Wunsch beseelt, die Nummer eins zu sein. Die einstmals
übergroße Rivalität indes ist offenbar dem gegenseitigen Respekt und der
Solidarität gewichen. Für den Trainer des Rüsselsheimer RK war es jedenfalls
keine Frage, vor dem abschließenden Wochenende in der Hallen-Bundesliga, Gruppe
Süd, über die eigenen Aufgaben hinaus an seine seit geraumer Zeit besonders
erfolgreichen Spielerinnen zu appellieren. „Die Eintracht ist unverschuldet in
diese prekäre Situation geraten. Und es ist ja möglich, daß auch wir irgendwann
in die Lage kommen, auf andere angewiesen zu sein", hatte Berti Rauth gesagt.
Daß diese nicht alltäglichen Worte gehört wurden, hatte aber nicht nur für die
unverhofft in Abstiegsgefahr geratene Konkurrenz aus Frankfurt erfreuliche
Auswirkungen: Mit den Heimsiegen über Absteiger HG Nürnberg (11:3) sowie
Aufsteiger Münchner SC (13:5) schloß der RRK die Punktrunde auf dem ersten Platz
und als punktbeste aller 24 Bundesligamannschaften ab. Am 8. März (15 Uhr) darf
der Titelverteidiger nun erstmals überhaupt ein Play-off-Viertelfinale in
eigener Halle angehen. „Damit war vor Saisonbeginn nicht unbedingt zu rechnen",
sagte Rauth nach den beiden Heimsiegen. Lisa Jacobi erzielte in beiden Spielen
drei Treffer und war somit beste Torschützin des Wochenendes, vor Angela
Celikkol und Denise Klecker (je 4).
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Die
Damenmannschaft des RRK in der Hallenrunde 2002/2003, hier nach dem Gewinn
des Europacups in Cambrai (Silke Müller, Mandy Haase, "Physio" Hanne
Zöller, Angela Celikkol, Lisa Jacobi, Lena Schüder, Denise Klecker, Lotte
Schwärzel, Nicole Hardt, Nina Günther, Betreuer Thomas Blivier, Irene
Balek, Sybille Breivogel, Trainer Berti Rauth, Jennifer Lutz) |
Obwohl die Aussichten in Rüsselsheim auf den ersten Blick gut sind, am 15.
und 16. März auch bei der Endrunde in Hanau noch mit von der Partie zu sein,
gibt es einige, die bei dem Gedanken an den Gegner im Viertelfinale ein flaues
Gefühl im Magen beschleicht. Der Tabellenzweite der Nordstaffel weckt jedenfalls
alles andere als wohlige Erinnerungen. Der Club an der Alster Hamburg hatte den
RRK erst im vergangenen Oktober mit einem 1:0 auf dem Feld aus allen Träumen
gerissen. Damals wie jetzt handelte es sich ums Viertelfinale, und abermals wird
die Heimmannschaft als Titelverteidiger antreten. Zumindest die Rüsselsheimer
Spielführerin sieht in dieser Konstellation kein Problem. „Warum sollten wir
deshalb vor denen Angst haben", sagt Denise Klecker. So darf eine reden, die vor
zwei Wochen Weltmeisterin geworden ist. |
Viertelfinale am
08.03.2003 gegen den Club an der Alster Hamburg
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"FAZ" vom 10.03.2003:
Die
Rüsselsheimerinnen erreichen die Endrunde in Hanau
Nächstes Ziel des RRK
ist naheliegend
ufr. RÜSSELSHEIM. Alle
sechs Spielerinnen vom Club an der Alster Hamburg hatten sich am
Schußkreis aufgebaut und bedrohten das Tor der heimischen Mannschaft,
als Berti Rauth sich abwendete. Mit raumgreifenden Schritten lief der
langjährige Hockeytrainer des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) auf die
gegnerische Auswechselbank zu und suchte dort zielgerichtet seinen
Kollegen Jens George auf. Obwohl es auch im Hockey unter den Trainern
gute Sitte ist, sich nach getaner Arbeit als faire Geste die Hand zu
reichen, fiel diese Aktion aus dem Rahmen. Das Viertelfinalspiel um
die deutsche Hallenmeisterschaft war noch nicht beendet. 5:3 führte
der Titelverteidiger vom Untermain, und selbst wenn die Norddeutschen
ihre letzte Strafecke verwandelt hätten, wäre dies nur
Resultatskosmetik gewesen, da die Spielzeit abgelaufen war. „Die
Partie war gelaufen, also konnte ich die Verabschiedung beruhigt
vorziehen", sagte Rauth. Als die Hamburger Gelegenheit, zum
Anschlußtreffer zu kommen, vertan war und die Spielerinnen des RRK
ihrer Freude über das Erreichen der Endrunde Luft machten, war Berti
Rauth längst wieder bei den Seinen.
Die Vorentscheidung im Viertelfinale der
Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft zwischen dem Club an der Alster
Hamburg und dem RRK ist gefallen: Silke Müller jubelt über ihr Tor in der
52. Minute zum 5:2 für den RRK |
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Sechs Tage nachdem den Hessinnen in Nordfrankreich zum
zwölften Mal der Europapokal der Landesmeister ausgehändigt worden war, durfte
schon wieder gefeiert werden. Und das völlig zu Recht, wie auch der Übungsleiter
des unterlegenen Teams befand: „Der RRK war uns spieltechnisch klar überlegen",
sagte Jens George. Der Hamburger Trainer sieht gute Chancen, daß sein ehemaliger
Verein am nächsten Wochenende in Hanau auch ins 42. Endspiel einzieht. Daß dem
langjährigen Bundesligaspieler des RRK, der seit fünf Jahren in Hamburg lebt,
nach dem 1:0-Sieg im Feldviertelfinale vor fünf Monaten an alter Wirkungsstätte
schwerlich eine zweite Überraschung würde gelingen können, deutete sich früh an.
„Die haben praktisch gar nicht mitgespielt", sagte Denise Klecker. Die 31 Jahre
alte Spielführerin des RRK, Torschützin zum 2:0-Halbzeitstand und von einem
Gesichtstreffer gezeichnet, war wie viele unter den etwa 250 Zuschauern vom
Tabellenzweiten der Bundesliga, Gruppe Nord, entßtäuscht. Mehr als Kampfgeist
und nimmermüden Einsatzwillen hatten die Hamburgerinnen allenfalls noch die
Strafecken von Katrin Kauschke zu bieten. Die frühere Kapitänin des
Nationalteams traf zweimal bei dieser Standardsituation und brachte den
Feld-Pokalsieger 2001 auf 2:4 heran (42. Minute). Nachdem zuvor Nicole Hardt
drei Treffer gelungen waren, zog das nach einem Konter erzielte 5:2 von Silke
Müller geballte Fäuste und Zuversicht auf der Rüsselsheimer Auswechselbank nach
sich (52.).
Obwohl dem Titelverteidiger
in den letzten vier Minuten nicht mehr viel gelang, war Berti Rauth rundum
zufrieden: „Es war schön, auch einmal dem eigenem Publikum ein insgesamt
ansprechendes Spiel geboten zu haben. Wir haben flott gespielt und ein paar
schöne Tore gemacht", sagte der Trainer des RRK. Daß er dies auch in Hanau von
seiner willens- und formstarken Mannschaft sagen kann, ist gut möglich. Daß er
dort seinem Trainerkollegen wiederum vorzeitig die Hand reichen wird, weniger.
Torfolge: 1:0 (13.) Nicole Hardt, 2:0
(28.) Denise Klecker, 3:0 (31.) Hardt, 4:0 (33.) Hardt, 4:1 (35.)
Kathrin Kauschke (Ecke), 4:2 (42.) Kauschke (Ecke), 5:2 (52.) Silke
Müller, 5:3 (56.) Nathalie Reimann. Schiedsrichter: Andrea
Müller (Duisburg) und Jan Schneider (Düsseldorf). Eckenverhältnis:
2:6. Zuschauer: 250.
Aufgebot des RRK: Jennifer Lutz;
Sybille Breivogel, Lisa Jacobi, Irene Balek, Nicole Hardt, Angela
Celikkol, Denise Klecker, Mandy Haase, Silke Müller, Lena Schüder,
Nina Günther, Lotte Schwärzel.
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Endrunde der
Hallenhockey-DM in Hanau
am 15./16.03.2003
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Endrunde beim 1. Hanauer THC in der August-Schärttner-Halle,
Martin-Luther-King-Str.
Samstag, 15.03.2003
1. Halbfinale |
Eintracht Braunschweig - RTHC Leverkusen
2:1 |
2. Halbfinale |
Berliner HC - Rüsselsheimer RK 4:5 |
Zuschauer
in der Hanauer Sporthalle: Nik-David scheint nicht besonders interessiert,
dagegen etwas mehr Mama Britta, Papa Johannes B. und Opa Kurt |
Die
RRK-Damen haben das Halbfinale über den Berliner HC mit 5:4 gewonnen und
damit das Finale der Deutschen Meisterschaft gegen Eintracht Braunschweig
erreicht! |
"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 16.03.2003:
Der deutsche Titel muß
her
Rüsselsheimer RK im Finale gegen Braunschweig pep. HANAU.
Ein Spiel verlieren und dabei zwei Titel verlieren? Es spricht nicht viel dafür,
daß den Hockeydamen des Rüsselsheimer RK an diesem Sonntag soviel Ungemach auf
einmal droht. Um im kommenden Jahr zum elften Mal in Folge den
Hallen-Europapokal der Landesmeister gewinnen zu können, müssen die
Rüsselsheimerinnen nämlich erst einmal ihren deutschen Titel verteidigen, da
seit ein paar Jahren nur noch der aktuelle Landesmeister kontinental mitspielt,
nicht aber mehr automatisch der Titelverteidiger. Also muß wieder die deutsche
Meisterschaft her - und der sind die Rüsselsheimerinnen in Hanau ein großes
Stückchen näher gekommen. Im Halbfinale besiegten die Hessinnen den Berliner HC
5:4 und treffen an diesem Sonntag (14.30 Uhr) in der August-Schärttner-Halle auf
Außenseiter Eintracht Braunschweig. Es sah lange nach einem gemütlichen
Halbfinale für den Rüsselsheimer Trainer Berti Rauth aus, denn 40 Minuten lang
beherrschten seine Damen das Semifinale und lagen 4:1 vorne. Berlin aber
schaffte innerhalb einer Minute die Anschlußtreffer zum 3:4 und in der 54.
Minute gar den Ausgleich - den die Schiedsrichterin anerkannte, nach Rücksprache
mit der Kollegin aber wieder zurücknahm. Prompt traf der RRK zum 5:3 und störte
sich nicht mehr an dem vierten Berliner Tor in der Schlußminute.
Sonntag, 16.03 2003
Spiel um Platz 3 |
RTHC Leverkusen - Berliner HC
4:7 |
Endspiel |
Eintracht Braunschweig -
Rüsselsheimer RK 1:2 |
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Strafecke
im Finale für den RRK zum 1:0 |
Eintracht
Braunschweig gleicht durch Strafecke zum 1:1 aus |
"FAZ" vom 17.03.2003:
Rüsselsheimer RK wieder Meister
Strafecken-Duell statt Hockeyfest
pep. HANAU. Kurz vor dem Ende wurde die Energieleistung des kleinen Fans
endlich belohnt. Unermüdlich hatte die neunjährige Anna den Rüsselsheimer RK
angefeuert - die Vereinsfarben im Gesicht und mit einem Megaphon zur
Stimmverstärkung. Die kleine Anna könnte für eine neue Staffel von „Deutschland
sucht den Superstar" taugen. Das Beste hingegen, was dem Hallenhockey-Endspiel
um die deutsche Meisterschaft der Damen dagegen passieren konnte, ist die
Gewißheit, daß es nicht allzu lang in Erinnerung bleiben wird. Höchstens den
Beteiligten und der kleinen Anna, die drei Minuten vor Spielende ihr Megaphon
noch mal besonders strapazieren durfte. „Auf geht's RRK, schieß ein Tor!" Dieser
Aufforderung war Irene Balek bei der vierten Rüsselsheimer Strafecke endlich
nachgekommen und hatte die Standardsituation zum 2:1-Siegtreffer gegen Eintracht
Braunschweig genutzt.
„2:1 ist auch gewonnen", sagte der Rüsselsheimer Trainer Berti Rauth, der mit
seinen Damen nun eine einmalige Erfolgsserie fortsetzen kann. Zehnmal in Folge
haben die Hessinnen den Hallen-Europapokal der Landesmeisterinnen gewonnen. Um
diese Serie fortsetzen zu können, mußte wie im vergangenen Jahr unbedingt der
nationale Meistertitel wieder her, da der Titelverteidiger nicht mehr
automatisch mitmachen darf. Eine zusätzliche Motivation für den RRK, den das
Spiel unterm Dach besonders behagt. 13 Endrundenteilnahmen erreichten die Damen
in den vergangenen 15 Jahren, mehr als die Hälfte davon erfolgreich. Der Erfolg
vor 900 Zuschauern in der Hanauer August-Schärttner-Halle war der siebte
Hallentitel für den Rüsselsheimer Ruder-Klub, dessen Erfolgsgeschichte im
Februar 1990 begonnen hatte.
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Der
RRK-Fanblock beim Finale |
Strafecke
im Finale gegen den RRK |
Seitdem hat sich viel getan - und beim Hallenhockey nicht immer zum Vorteil. Daß
diese besonders in Deutschland gepflegte Hockey-Variante geeignet ist, neue Fans
zu gewinnen, galt vielleicht früher einmal. Doch flüssige Spielzüge oder
gekonnte Einzelleistungen waren in Hanau nicht zu bewundern. Das liegt nicht nur
an einer gewaltigen Steigerung in der Defensive, sondern hat vor allem taktische
Gründe. Wer abwartend spielt, sich in die eigene Hälfte zurückzieht und auf
Konter setzt, ist im Vorteil gegenüber dem angesichts einer geballten
Verteidigung oft chancenlosen Gegner.
Auch das Finale in Hanau war nach diesem Muster gestrickt. Torschüsse gab es nur
wenige zu bewundern, beide Teams schienen notgedrungen auf ihre Strafecken zu
setzen. „Wir wußten, daß wir da einen kleinen Vorteil haben würden", sagte Rauth.
Einen ganz kleinen Vorteil: Rüsselsheim nutzte zwei seiner vier Strafecken,
Braunschweig nur eine bei ebenfalls vier Versuchen. „Wir müssen uns etwas
überlegen, so ist Hallenhockey auf lange Sicht irgendwann tot", sagte Christoph
Wüterich, der Präsident des Deutschen Hockey-Bundes. Statt mit fünf Feldspielern
also demnächst nur noch mit vier? Dieser Idee kann Rauth nichts abgewinnen, denn
„dann wird das Spiel noch defensiver". Wie Bundestrainer Peter Lemmen plädiert
auch sein Vorgänger dafür, die Raumdeckung zu verbieten. Denn Hockeyfeste sind
solche Taktikspiele nicht mehr, und neue Fans lassen sich so kaum gewinnen.
Außer der kleinen Anna vielleicht, die noch gar kein Hockey spielt und nur den
Verein ihrer Brüder anfeuerte. Ein Vorbild dürfte sie gefunden haben: Denise
Klecker wurde binnen vier Wochen Weltmeisterin, Europapokalsiegerin und nun auch
noch als beste Spielerin beim siebten deutschen Titelgewinn ausgezeichnet.
Immerhin paßte das ins Bild: Denise Klecker ist Abwehrspielerin.
Das Finale
um die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey 2003 in Hanau ist zu
Ende. Der RRK hat gegen Eintracht Braunschweig einen glücklichen, aber
nicht unverdienten 2:1-Sieg errungen. Die RRK-Spielerinnen umarmen sich
sowie Trainer Berti Rauth, Betreuer Thomas Blivier und Physiotherapeutin
Hanne Zöller überglücklich (Jennifer Lutz,
Sybille Breivogel, Lisa Jacobi, Irene Balek, Nicole Hardt, Angela
Celikkol, Denise Klecker, Mandy Haase, Silke Müller, Lena Schüder,
Nina Günther, Lotte Schwärzel) |
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Impressionen von der Siegerehrung für den Deutschen Meister im
Hallenhockey 2003, den RRK
"Hurra, wir haben den Blauen Wimpel wieder!" |
RRK-Promis: "Präsident" Prof. Dr. Dietmar Klausen,
Hockey-Jugendwart Kurt Becker, Hockey-Abteilungsleiter Martin
Müller |
Siegerehrung mit Feuerwerk für den
RRK |
Die siegreiche
RRK-Mannschaft
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Ehrung für die beste Spielerin: Denise Klecker |
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Der Trainer sagt Dank!!! |
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