Der
Rüsselsheimer Ruder-Klub
08 setzte sich in einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale nach
Siebenmeterschießen gegen den Münchner SC durch und sicherte sich damit
zum ersten mal den DM-Titel der männlichen
Jugend B.
Für
den HTC Schwarz-Weiß Neuss gab
es viel Lob als Ausrichter. Das tröstete darüber hinweg, dass die eigene
Mannschaft nur Siebter wurde.
"Wir
woll'n den Wimpel sehn, wir woll'n den Wimpel sehn." Der rote Rüsselsheimer
Spielertross hüpfte schon Sekunden nach Spielende auf
und ab und konnte es kaum abwarten, bis der Neusser Bürgermeister
Herbert Napp den Meisterwimpel rausrückte. Lange hat diese Mannschaft auf
einen großen Titel warten müssen. In der gleichen Besetzung scheiterte
man vor zwei Jahren in der Halle im Knaben-A-Halbfinale, und in der
Feldsaison 1999 versperrte im Feld-Endspiel Uhlenhorst Mülheim den Weg
zum Titelgewinn.
Auch
diesmal hätte es für die stärkste Mannschaft des Turniers daneben gehen
können. Der Münchner SC hatte aus der 1:7-Niederlage gegen den RRK im Südfinale
gelernt, profitierte auch von einer glücklichen 1:0-Führung (4.), als
RRK-Kapitän Frank Trautmann einen Schuss von Marcel Nattermann noch ins
eigene Tor bugsierte. Rüsselsheim erspielte sich Feldvorteile, mehr als
drei Ecken, allesamt von der MSC-Abwehr abgelaufen, sprangen aber nicht
heraus. Erst als die vierte Ecke zum ersten Mal abgelegt wurde, gelang
Falk May (11.), zusammen mit dem Lichterfelder Adrian Hammerschmidt zum
besten Feldspieler (bester Torwart: Sebastian Schäfer/ Mülheim) des
Turniers gekürt, der Ausgleich. Vor 650 Zuschauern zog dann der Südmeister
nach Treffern von May, wieder nach abgelegter Ecke (13.), und Trautmann
(15.) bis zum Wechsel davon.
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Spielszene
aus dem Endspiel gegen den Münchener SC, das nach regulärer
Spielzeit und Verlängerung 3:3 endet. Beim folgenden
Siebenmeterschießen ist der RRK der Glücklichere. |
"Bis
dahin hatten wir das Spiel im Griff", war auch RRK-Trainer Kai
Stieglitz mit der ersten Halbzeit seiner Jungs einverstanden. Das änderte
sich dann, als München mehr Druck machte, zwei Ecken herausholte und
Philipp Zeller Rüsselsheims Keeper Andreas Späck den Ball zwischen die
Schienen hindurch zum 2:3 schob. Die Gelbe Karte für Trautmann nach einem
bösen Foul war dann der Ausgangspunkt zum Ausgleich. Die anschließende
Ecke brachte erst nichts ein, dann aber in der letzten Minute noch eine
Ecken-Zugabe.
Die
Zeit war abgelaufen, wieder wurde abgelegt, und diesmal war es Christoph
Zenner, der beide Teams mit seinem Tor zum 3:3 in die Verlängerung zwang.
Die brachte nichts ein, dafür war das Siebenmeterschießen umso
dramatischer. Erst als im letzten Durchgang Münchens Philip Greffenius
den Ball neben den Kasten setzte, lagen Jubel und Tränen fünf Meter
auseinander.
Beide
Mannschaften gingen mit weißer Weste in das Finale, München hatte sich
im Halbfinale mit 6:3 gegen TuS Lichterfelde durchgesetzt, Rüsselsheim
mit 4:0 gegen Großflottbek. Die beiden Halbfinal-Verlierer trennten sich
im Platzierungsspiel 6:6 und belegten gemeinsam Rang drei. West-Meister
Neuss kam nach drei Vorrunden-Niederlagen erst im Spiel um Platz sieben in
Gang und besiegte den Berliner HC mit 5:0. Dass auch West-Vizemeister
Uhlenhorst Mülheim nur auf Rang sechs endete, unterstrich die Süd-Dominanz.
Überraschend stark dagegen der Nord-Ost-Dritte Großflottbek als
DM-Dritter.
DHB-Vizepräsident
Walther Lonnes (Neuss) war vom Niveau des Turniers begeistert: "Wir können
uns schon darauf freuen, wenn einige Spieler dieses Jahrgangs in der
Bundesliga auftauchen." Falk May vom RRK wurde als bester
Turnierspieler der Endrunde ausgezeichnet.
Das
Siegerteam des Rüsselsheimer RK: Andreas Späck, Clemens
Rosenbaum, Daniel Hausmann, Mirco Fuchs, Thomas Jost, Oli
Markowsky, Sven Wohlfahrt, Jonas Hof, Jan Petersen, Lorenz Klee,
Falk May, Frank Trautmann. |
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